Gedanken zum Totensonntag Beim ersten flüchtigen Nachdenken über meine Ansprache zum Totensonntag fielen mir wieder die Argumente ein, die ich als junger Mensch benutzte, damit ich um die gesetzlich verordneten Trauertage einen großen Bogen machen konnte. Ich wollte damals nicht – und mit meiner Meinung war ich beileibe nicht allein –, dass meine Gefühle und Stimmungen von den traditionellen Feier- und Gedenktagen abhängig sind, wonach man Weihnachten besonders freundlich zu den Mitmenschen sein soll; ausgelassen hat man ins neue Jahr zu gehen. Und dann ist da auch noch der Totensonntag. Ich wollte traurig sein dürfen, wenn Traurigkeit in mir war und ich wollte lustig sein, wenn mir danach war. Die Wirklichkeit ist anders. Bei allen guten Vorsätzen lassen wir uns in der Hektik des Alltags nur allzu gern vom Denken und Nachdenken ablenken. Wir lassen es zu, dass wir unterhalten und zugeschüttet werden mit den Problemen und Problemchen der Sportstars, vom Familienkrach an Königshäusern, lassen uns ablenken durch den Rummel um eine Kinopremiere. Bloß nicht zur Besinnung kommen, keine Schwächen zeigen und cool sein. Dass unser Leben stets ein Erhalten und Weggeben ist und dass Abschied und Verlust dazu gehören, diese Erkenntnis ist der Nachkriegsgeneration, zu der ich mich durch „die Gnade der späten Geburt“ zähle – weitgehend abhanden gekommen oder sie wird vielfach nur verdrängt. Vielleicht ist es deshalb so, weil wir in den vergangenen Jahrzehnten in einer relativen Sicherheit aufwuchsen und täglich umgeben sind von Werbung, die uns weismachen will, dass man bereits vollkommen glücklich sein kann, wenn man nur dieses oder jenes Produkt kauft. Es wird uns suggeriert, dass man Schönheit, Wohlbefinden und ein langes Leben kaufen kann. Und in dieses Lebensgefühl passen schon gar nicht Tote, Trauer und Gefühlsduselein. Doch dann erleidet man einen Verlust, verliert einen lieben Menschen – Lebenspläne werden durchkreuzt und man beginnt einzusehen, dass Abschied und Verlust Bestandteile des normalen Lebens sind, dass man eigentlich auf Dauer nichts festhalten kann und dass das Leben eben nicht nur „Friede, Freude, Eierkuchen“ ist. Wenn es uns im Alltagstrubel schon nicht gelingt, Ruhe und Besinnlichkeit zu finden, so ist uns mit dem Totensonntag ein fester Termin gegeben, an dem wir uns an unsere Nächsten erinnern, an unsere Freunde, an alle, die � 77 44 04 Beugen Sie vor! Fax: 76 75 05 11 In eigener Sache... 18 unseren Lebenskreis verlassen mussten und deren Verlust wir beklagen. Im Erinnern und stillen Gedenken wird uns bewusst, dass man sich mit den verstorbenen Verwandten, Freunden und Kollegen ergänzt hat, sich geistig bereichert und schließlich sich gemeinsam verändert hat – manchmal haben wir selbst ihre Gesten und Ausdrucksweisen übernommen. Sie waren ein Teil einer Kette, in der Lebenshaltungen- und Auffassungen weitergegeben wurden. Und wir werden darüber hinaus veranlasst, über unsere Lebensziele, unsere Lebenshaltung und über unser eigenes unweigerliches Lebensende nachzudenken. Unsere Erfahrungen – so historisch neu und persönlich gefärbt sie auch für jeden sein mögen – basieren auf den Erfahrungen der vorherigen Generation. Wir versuchen im positiven Fall, so vorbildlich zu leben wie die einen und werden uns bei schlechten Erfahrungen bemühen, nicht so zu werden wie die anderen. Was wirklich bleibt, das ist die Hinterlassenschaft unserer Verstorbenen in unserer eigenen veränderten Persönlichkeit. Das ist es, was uns zu Dank verpflichtet. Aus diesem Grund gehen wir in diesen trüben Novembertagen in guter Tradition auf die Friedhöfe, schmücken die Gräber oder versammeln uns am Ehrenmahl und gedenken der Toten. Dabei denke ich an den ehemaligen Vorstandssprecher Peper, der unseren Verein von 1886 bis 1920 führte. Unter seiner Ägide wurde 1907 das Grundstück gekauft, dass uns heute in die Lage versetzt, den <strong>HTB</strong> in eine sichere Zukunft zu führen. Ich denke an meinen Namensvetter Heinrich Buchholz, der 1928 beim Gewinn der deutschen Fußballmeisterschaft der Turnvereine das Tor des <strong>HTB</strong> hütete. Ich denke an den ehemaligen Vorsitzenden der Fußballabteilung, Otto Banys, der uns junge Ligaspieler wie Söhne behandelte und der die Abteilung als große Familie ansah. Ich denke an Werner Girschick. Er vertrat nicht nur als durchsetzungsstarker Handballspieler unsere Farben, sondern sorgte auch als Fußballer für Furore. Seine markante Stimme war unüberhörbar und duldete eigentlich keinen Widerspruch. Er war Mitglied der 4. BV, die in diesem Jahr das 50 jährige Jubiläum feierte. Sie alle leben in uns weiter! Klaus Buchholz – Vizepräsident – im November 2004 Schloß- und Sicherheits-Center Schlüssel sofort Einbruchschutz · Beratung · Montage H.-G. BIENEK GmbH Großer Schippsee 22 · 21073 Hamburg
FEUERWERKE für jeden Anlass Ob Hochzeitsfeier, Firmenfeier oder Großveranstaltung, unsere Pyrotechniker zaubern prachtvolle Feuerbilder an den Himmel. Küren Sie Ihre Veranstaltung zum Ereignis. Nehmen Sie Kontakt auf. WOLFGANG KRAUSE Feuerwerke aller Art Blumenstraße 9 23898 Sandesneben Tel. 0172 - 83 83 306 Denkt beim Einkauf an unsere Jnserenten! Die <strong>HTB</strong>-Fußballchronik jetzt als Pdf-Download unter: www.harburger-turnerbund.de