Abschlussbericht - Universität zu Köln

Abschlussbericht
Abschlussbericht
Aktiv im Alter – Alter schafft Neues in der Stadt
Alter schafft Neues - Aktiv im Alter
in Köln 1.10.2008 – 31.12.2009
Gefördert vom:
Eine Kooperation von:
und vielen Anderen

Impressum
Autor und Autorinnen: Astrid Costard, Miriam Haller, Hartmut Meyer-Wolters
CEfAS – Centrum für Alternsstudien
Universität zu Köln
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln
Herausgeber: Volkshochschule Köln - Amt für Weiterbildung
Abteilung Allgemeine Weiterbildung
Neusser Str. 450
50733 Köln
Kooperationspartner: Seniorenvertretung der Stadt Köln
Volkshochschule Köln - Amt für Weiterbildung
Universität zu Köln
und viele Bürgerinnen und Bürger sowie Einrichtungen
Projektleitung: Detlef Heints, Volkshochschule Köln
Mit herzlichem Dank
• an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bürgerforums 2 Gabriele Busmann,
Wilfried Contzen und Barbara Wegner, die die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen
dokumentiert haben,
• an Katrin Hülsmann für die Auswertung und Dokumentation der Fragebogen-
Erhebung im Dezember 2008,
• an die engagierte, häufig ehrenamtliche Unterstützung der Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der Arbeitskreise,
• an Kölner Bürgerinnen und Bürger sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
nicht städtischer und städtischer Einrichtungen und Netzwerke für die engagierte
Unterstützung.

Inhaltsverzeichnis
1 Zusammenfassung und Empfehlungen ................................................................... 5
2 Rahmenbedingungen .............................................................................................. 7
2.1 Das Programm „Aktiv im Alter“ .......................................................................... 7
2.2 Begriffe: Zivilgesellschaft, Engagement, aktives Alter ....................................... 8
2.2.1 Zivilgesellschaft .......................................................................................... 8
2.2.2 Engagement ............................................................................................... 9
2.2.3 Aktives Alter ............................................................................................. 11
3 Die Situation in Köln .............................................................................................. 13
3.1 Demografischer Wandel .................................................................................. 13
3.2 Engagement in Köln: Strukturen und Leitlinien städtischen Handelns ............ 14
3.2.1 Kölner Konzept zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements ............ 15
3.2.2 Kölner Netzwerk Bürgerengagement ........................................................ 15
3.2.3 FABE – Kommunalstelle zur Anerkennung und Förderung
bürgerschaftlichen Engagements ................................................. 16
3.2.4 KABE – Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement .................. 17
3.3 Der Leitbildprozess in Köln ............................................................................. 17
3.4 Zur Vorgeschichte des Projekts ...................................................................... 18
4 Projektstruktur und Beteiligte ................................................................................. 20
4.1 Akteure ............................................................................................................ 20
4.1.1 Amt für Weiterbildung / Volkshochschule der Stadt Köln .......................... 20
4.1.2 Seniorenvertretung ................................................................................... 20
4.1.3 Universität zu Köln .................................................................................... 21
4.2 Organisationsstruktur der Akteure................................................................... 21
4.3 Die Einbindung in das bundesweite Modellprogramm .................................... 23
5 Programmverlauf in der Stadt Köln ........................................................................ 24
5.1 Projektziele: Beteiligung und Vernetzung ........................................................ 24
5.2 Räumliche Anbindung ..................................................................................... 25
5.3 Zeitlicher Ablauf .............................................................................................. 25
5.4 Öffentlichkeitsarbeit ......................................................................................... 26
5.5 Das Bürgerforum 1 am 28.02.2009 ................................................................. 27
5.5.1 Ergebnisse des Bürgerforums 1 ............................................................... 29
5.6 Das Bürgerforum 2 am 31.10.2009 in Köln-Ehrenfeld..................................... 31
5.6.1 Ergebnisse des Bürgerforums 2 ............................................................... 33
6 Die Erhebungen und ihre Ergebnisse .................................................................... 44
6.1 Zukunftswerkstatt im Oktober 2007 ................................................................. 45
6.1.1 Ziele der Erhebung ................................................................................... 45
6.1.2 Form der Erhebung .................................................................................. 46
6.1.3 Auswertung .............................................................................................. 46
6.1.4 Reichweite der Befragung: Bedingungen und Probleme .......................... 47
6.1.5 Ergebnisse ............................................................................................... 47
6.1.6 Bedeutung der Erhebung im Rahmen des Projektes................................ 49
6.2 Fragebogen-Erhebung im Dezember 2008 ..................................................... 49
6.2.1 Ziele der Erhebung ................................................................................... 49
6.2.2 Form der Erhebung .................................................................................. 49
6.2.3 Auswertung .............................................................................................. 50
6.2.4 Reichweite der Befragung: Bedingungen und Probleme .......................... 52
6.2.5 Ergebnisse ............................................................................................... 52
6.2.6 Bedeutung der Fragebogen-Erhebung im Rahmen des Projektes ........... 61
3

6.3 Kartenabfrage auf dem Bürgerforum 1 ............................................................ 62
6.3.1 Ziele der Erhebung ................................................................................... 62
6.3.2 Form der Erhebung .................................................................................. 62
6.3.3 Auswertung der Karten ............................................................................. 62
6.3.4 Reichweite der Befragung: Bedingungen und Probleme .......................... 63
6.3.5 Ergebnisse ............................................................................................... 64
6.3.6 Bedeutung der Erhebung im Rahmen des Projektes................................ 67
6.4 Die Befragung im Rahmen der 1000-Wünsche-Box in Köln ........................... 68
6.4.1 Ziele der Erhebung ................................................................................... 68
6.4.2 Form der Erhebung .................................................................................. 68
6.4.3 Auswertung der Karten ............................................................................. 69
6.4.4 Reichweite der Befragung: Bedingungen und Probleme .......................... 70
6.4.5 Ergebnisse ............................................................................................... 72
6.4.6 Bedeutung der Erhebung im Rahmen des Projektes................................ 76
6.5 Zusammenfassung zu den Erhebungen ......................................................... 77
7 Anhang .................................................................................................................. 82
7.1 Übersicht über die Akteure .............................................................................. 82
7.2 Unterlagen zum Bürgerforum 1 ....................................................................... 86
7.2.1 Einladung ................................................................................................. 86
7.2.2 Grußwort Dr. Manfred Wegner, Sprecher der Seniorenvertretung Köln ... 87
7.3 Unterlagen zum Bürgerforum 2 ....................................................................... 89
7.3.1 Einladung ................................................................................................. 89
7.3.2 Grußwort Josef Wirges, Bezirksbürgermeister Ehrenfeld ......................... 90
7.3.3 Grußwort Dr. Manfred Wegner, Sprecher der Seniorenvertretung Köln ... 92
7.4 Fragebogen der Erhebung im Dezember 2008 ............................................... 95
7.4.1 Anlage zum Fragebogen .......................................................................... 98
7.5 Literatur ........................................................................................................... 99
7.6 Pressespiegel ............................................................................................... 102
4

1 Zusammenfassung und Empfehlungen
In der Stadt Köln wurde das vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen
und Jugend in Kommunen initiierte und mit 10.000 € pro Kommune geförderte Modellprogramm
„Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ von Oktober 2008 bis Dezember
2009 durchgeführt. Ziel des Programms ist die Implementierung eines Leitbildes des
aktiven Alters. Durch Einleitung partizipativer Prozesse soll das Programm u.a. „die
Verantwortung von Kommunen und Trägern für das freiwillige Engagement verstärken,
Einrichtungen und Institutionen für das Bürgerengagement öffnen, die Eigeninitiative
älterer Bürgerinnen und Bürger fördern und zur Weiterentwicklung der Zivilgesellschaft
beitragen“. 1
Ziele in Köln waren:
• die Durchführung eines partizipativen Prozesses, in dem ältere Menschen ihre
Bedarfe, Bedürfnisse und Gestaltungswünsche zu Engagement äußern und ggf.
eigene Engagementideen entwickeln,
• die weitere Vernetzung von Akteuren im Engagementbereich.
Hierzu wurden zum Thema ‚Engagement älterer Menschen in Köln‘ zwei Bürgerforen
durchgeführt: das erste im Februar 2009 auf gesamtstädtischer Ebene, das zweite im
Oktober 2009 in einem Stadtbezirk. Exemplarisch wurde der Stadtbezirk Ehrenfeld
ausgewählt. Außerdem wurden Daten zu Bedarf und Bedürfnissen älterer Menschen
bezogen auf Engagement erhoben und ausgewertet.
Von den Akteuren im Programm wurden folgende Vorschläge für die Weiterführung
des Projekts nach Ablauf der Förderzeitraums entwickelt:
• In Köln sollte zur Fortführung des Prozesses halbjährlich mindestens ein Arbeitskreis
„Aktiv im Alter“ organisiert werden.
• Eine ähnliche Veranstaltung wie das Bürgerforum 2 sollte für Ehrenfeld wiederholt
werden, damit Kontakte erweitert, Vernetzungen gefördert, Informationen
vermittelt und Menschen weiter aktiviert werden.
• Auch in anderen Stadtbezirken sollten entsprechende Veranstaltungen durchgeführt
werden.
• Zu weiteren Vorschlägen siehe unten unter Ergebnisse des Bürgerforums 2.
Für die Förderung von Engagement in Köln können außerdem folgende Empfehlungen
gegeben werden:
• Die Durchführung von auf einen Stadtbezirk begrenzten Veranstaltungen (Beispiel
Bürgerforum 2) zur partizipativen Entwicklung und Förderung von Engagement
erscheint sinnvoll. Die gegenseitige Wahrnehmung und Vernetzung von Akteuren,
die in einem solchermaßen begrenzten Raum agieren, wird dadurch verstärkt.
Dies wurde insbesondere bei der Einbeziehung von Akteuren im Feld von
Engagement von und für Menschen mit Migrationshintergrund deutlich. Die Ansprache
einer breiten Öffentlichkeit ist im Sozialraum, bei geeigneter Öffentlich-
1 Alter schafft Neues – Das Programm Aktiv im Alter. Wie wollen wir morgen leben?; unter:
http://www.aktiv-im-alter.net/coremedia/generator/aia/de/ 08__Downloads/AiA-Informationsblatt.pdf
am 27.9.09
5

keitsarbeit, besser zu realisieren. Die Durchführung wiederholter Bürgerforen mit
ähnlicher Thematik kann sinnvoll sein, um die entstandenen Vernetzungen zu intensivieren
und Kontakte auszuweiten.
• Eine solche Veranstaltung kann die drei Aspekte Informationsbörse für Interessierte
(sowohl Nutznießer als auch potentielle Erbringer von Engagement), Präsentationsforum
für Engagierte (als Ermöglichung öffentlicher Anerkennung) und
Entwicklung neuer Engagementideen und -projekte nach den Bedarfen und Bedürfnissen
der Beteiligten verbinden.
• Der Arbeitsaufwand für die Durchführung einer solchen Veranstaltung (Kontaktaufnahme,
Organisation, Öffentlichkeitsarbeit) ist nicht zu unterschätzen. Auch
Sachmittel werden benötigt. Wechsel in den Zuständigkeiten oder Beendigung
solcher Prozesse durch ein Projektende bedeutet auch, dass Kontakte, Know-
How und Erfahrung wegbrechen, die vielleicht später von anderer Seite erst wieder
mühsam aufgebaut werden müssen. Die dadurch entstehenden Kosten müssen
mit bedacht werden. Hier würde die Schaffung einer geeigneten Infrastruktur
helfen.
• Wenn Menschen über ein Projekt aktiviert und zur Beteiligung angeregt werden,
sollte eine Zukunftsperspektive im Blick sein. Partizipative Prozesse brauchen in
der Entwicklung länger als Top-down-Projekte, da die entsprechenden Strukturen
erst geschaffen und Umgangsformen eingeübt werden müssen. Unklarheiten
über einen Fortgang bzw. ein zu rascher Abbruch solcher Prozesse können zu
Frustrationen bei den engagierten Bürgerinnen und Bürgern führen. Diese sind
kontraproduktiv für das Ziel, durch ein Programm Partizipation anzustoßen.
• Die Sammlung und Präsentation von Informationen sowohl über Möglichkeiten
sich zu engagieren als auch über Möglichkeiten, Engagement in Anspruch zu
nehmen, hat eine große Bedeutung. Hier ist über andere Wege der Öffentlichkeitsarbeit
nachzudenken, wie umfassende Informationsquellen der Öffentlichkeit
bekannt werden. Die Informationsweitergabe über das Internet ist zwar wichtig,
aber benötigt Pflege und Aktualisierung und ist als Quelle nicht für alle Menschen
zugänglich. Selbst bei aktiven und engagierten Älteren gibt es Informationsdefizite
und Unkenntnis über mögliche Ansprechpartner. Die Idee einer Broschüre, in
der von A bis Z die wichtigen Fragestellung zum Altern aufgelistet und mögliche
Ansprechpartner genannt werden, könnte eine Richtung weisen.
• Bei der noch ausstehenden Erarbeitung eines Altersleitbildes müssen auch Inklusion
und Exklusion von Menschen, die sich an diesem Prozess nicht aktiv beteiligen
oder nicht beteiligen können (Beispiele: Hochaltrige, Menschen mit Migrationshintergrund
oder formal niedrigem Bildungshintergrund) in den Blick genommen
werden. Gesellschaftspolitische Hintergründe (Stichworte: Zivilgesellschaft,
aktivierender Staat) sind in ihren Konsequenzen zu diskutieren. Auch eine Klärung,
was unter Aktivität fällt, erscheint notwendig 2 . Das Motto „Aktiv im Alter“
greift hier zu kurz.
2 Siehe hierzu die Diskussion zum Thema Engagement. Vgl. auch die Hinweise aus der Fragebogen-
Erhebung, dass möglicherweise die Potenziale für Engagement bei einem größeren Teil älterer Menschen
bereits durch Tätigkeiten im sozialen Nahbereich, die meist nicht zu ehrenamtlichen Engagement
gerechnet werden, eingeschränkt sind.
6

2 Rahmenbedingungen
2.1 Das Programm „Aktiv im Alter“ 3
Das BMFSFJ hat im Rahmen der Initiative „Alter schafft Neues“ im Jahr 2008 den
Kommunen die Möglichkeit gegeben, sich am Modellprogramm „Aktiv im Alter“ zu
beteiligen. An dem Wettbewerb um die Teilnahme an der ersten Erprobungsphase
vom 01.10.2008 bis zum 31.12.2009 beteiligten sich 332 Kommunen, von denen 50
ausgewählt wurden. Sie erhielten einen einmaligen pauschalierten Zuschuss von
10.000 Euro pro Kommune.
Ein unter Federführung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen
(BAGSO) mit weiteren Partnern erarbeitetes Memorandum „Mitgestalten und Mitentscheiden
– Ältere Menschen in Kommunen“ ist Leitlinie für das Programm „Aktiv im
Alter“.
Ziel des Programms ist die Implementierung eines Leitbildes des aktiven Alters.
Durch die Betonung der Potenziale älterer Menschen soll dem Belastungsdiskurs des
demografischen Wandels entgegen getreten werden und ein realistisches Altersbild
ermöglicht werden. Erreicht werden soll dies, indem ältere Bürgerinnen und Bürger
sowie Einrichtungen und Institutionen sich u.a. für freiwilliges Engagement und Eigeninitiative
öffnen und Kommunen und Träger ihre Verantwortung hierfür erkennen.
Durch Förderung von Partizipation soll zudem Zivilgesellschaft weiterentwickelt werden.
Für die Kommunen sind folgende Schritte durch das Programm vorgesehen:
• Ermittlung der kommunalen Bedarfslage: Neben der Ermittlung der kommunalen
Bedarfslage und den nicht abgedeckten Bedarfen geht es um die Einbeziehung
von älteren Menschen in die bestehenden Angebote, ihre Gestaltungsmöglichkeiten
und um die Frage, ob die Angebote ihren Wünschen und Bedarfslagen entsprechen.
• Einberufung lokaler Bürgerforen mit Bürgerinnen und Bürgern, kommunalen Akteuren
und Entscheidungsträgern sowie Entwicklung eines partizipativen Prozesses.
Ältere Menschen sollen im Rahmen des kommunalen Umfeldes die Möglichkeit
der Mitgestaltung und Mitentscheidung erhalten.
• Beschlussfassung und Umsetzung in kommunale Handlungsfelder,
• Möglichkeit für ältere Menschen, eigene Projekte zu entwickeln und für das Gemeinwesen
aufzubauen. Kennzeichen dieser Projekte ist, dass sie finanziell
günstig, bürgernah und bedarfsgerecht sind.
Die Konkretisierungen richten sich dabei nach den kommunalen Bedarfslagen.
Folgende Handlungsperspektiven wurden als Anregungen für die Umsetzung vorgeschlagen:
3 Alter schafft Neues – Das Programm Aktiv im Alter. Wie wollen wir morgen leben?; unter:
http://www.aktiv-im-alter.net/coremedia/generator/aia/de/ 08__Downloads/AiA-Informationsblatt.pdf
am 27.9.09; Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) (Hg.), Memorandum
Mitgestalten und Mitentscheiden – Ältere Menschen in Kommunen. Leitlinien für das Programm
„Aktiv im Alter“, 2008
7

• Die Kommune als Motor einer aktiven Altenpolitik,
• Infrastruktur für ein aktives Alter,
• Politische Partizipation,
• Wohnen und Wohnumfeld,
• Nachbarschaftshilfe und Dienstleistungen,
• Sport, Gesundheit, Prävention,
• Bildung und Kultur.
Die Stadt Köln hat sich um die Teilnahme an der Erprobungsphase des Modellprogramms
beworben und einen entsprechenden Zuschlag erhalten. Die Durchführung
des Programms in Köln erfolgte durch das Amt für Weiterbildung / Volkshochschule
der Stadt Köln im Rahmen des Kompetenzzentrums LebensARTen 50plus. Kooperationspartner
im Kompetenzzentrum sind die Seniorenvertretung Köln (SVK) sowie die
Universität zu Köln (Arbeitsbereich Gasthörer- und Seniorenstudium der Koordinierungsstelle
Wissenschaft + Öffentlichkeit).
2.2 Begriffe: Zivilgesellschaft, Engagement, aktives Alter
Das Bedeutungsspektrum der das Modellprogramm prägenden Begriffe „Zivilgesellschaft“,
„Engagement“ und „aktives Alter“ wird im Folgenden zusammenfassend dargestellt
und die Begriffsverwendung in Rahmen des Kölner Projekts wird kurz erläutert.
2.2.1 Zivilgesellschaft
Zivilgesellschaft ist ein – auch aufgrund von politischen Orientierungen – unterschiedlich
verwendeter Begriff, der häufig mit dem Begriff der Bürgergesellschaft
gleichgesetzt wird 4 und eng mit dem Begriff des bürgerschaftlichen Engagements
verknüpft ist. Olk / Klein beschreiben Zivilgesellschaft in Anlehnung an den Bericht
der Enquête-Kommission des Deutschen Bundestags „Zukunft des bürgerschaftlichen
Engagements“ 2002: „Es geht um einen Entwurf von Gesellschaft, in der die
Bürgerinnen und Bürger über erweiterte Einfluss- und Handlungsmöglichkeiten im
öffentlichem Raum verfügen, in der eine beteiligungsorientierte politische Kultur dominiert,
in der das sozialstaatliche Institutionensystem ein breites Spektrum von Beteiligungs-
und Mitwirkungschancen eröffnet und der Staat sich als ein ermunternder,
Engagement und Partizipation ermöglichender Akteur versteht.“ 5 Neben diesem Verständnis
von Zivilgesellschaft als ganzheitlicher Reformpolitik bezogen auf Bürger,
politische Kultur und Staatsverständnis, gibt es auch den Ansatz, der Zivilgesellschaft
gleichsetzt mit „der spezifischen Sphäre bürgerschaftlichen Engagements, meist
identisch oder zumindest teilidentisch mit dem Dritten Sektor zwischen Markt und
Staat“ 6 . In diesem Verständnis fehlt der o.g. reformpolitische Tenor.
4 Vgl. etwa Ludgera Vogt, Das Kapital der Bürger. Theorie und Praxis zivilgesellschaftlichen Engagements,
Frankfurt a.M. 2005, S. 59 ff.; Peter Schüll, Motive Ehrenamtlicher. Eine soziologische Studie
zum freiwilligen Engagement in ausgewählten Ehrenamtsbereichen, Berlin 2004, S. 73 ff.; Thomas
Olk, Ansgar Klein, Engagementpolitik – ein neues Politikfeld und seine Probleme; in: Ingo Bode u.a.
(Hg.), Bürgergesellschaft als Projekt. Eine Bestandsaufnahme zu Entwicklung und Förderung zivilgesellschaftlicher
Potenziale in Deutschland, Wiesbaden 2009, S. 37
5 Thomas Olk, Ansgar Klein, Engagementpolitik, S. 23
6 Ludgera Vogt, Das Kapital der Bürger, S.59; Thomas Olk, Ansgar Klein, Engagementpolitik, S. 33;
so etwa bei Herbert Gryma u.a., Altengerechte Stadt – Das Handbuch. Partizipation älterer Menschen
als Chance der Städte, Wuppertal, 2. Auflage 2008, S. 74 f.
8

Im Memorandum, das Leitlinie des Modellprogramms ist, wird Zivilgesellschaft neben
Staat und Wirtschaft genannt. Alle drei werden gemeinsam zur Bewältigung der
durch den demografischen Wandel, d.h. die Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung,
entstehenden sozialen, ökonomischen und politischen Herausforderungen
aufgefordert. Das Memorandum formuliert in seinen Leitlinien aber auch die Forderung,
dass ältere Menschen neben anderen Altersgruppen in die Prozesse kommunaler
Entscheidungsfindung einbezogen werden, und benennt politische Partizipation
als eine der möglichen Handlungsperspektiven für die Umsetzung des Programms in
den Kommunen. Die Einbeziehung älterer Menschen bei Planungen und Entscheidungen
und Rahmenbedingungen, die Mitgestalten und Mitentscheiden ermöglichen,
sind, so die Leitlinien, Ausdruck von Zivilgesellschaft. Folgt man dem vom BMFSFJ
herausgegebenen 5. Altenbericht, so kann die Verstärkung einer partizipativen und
direktdemokratischen Beteiligung in den Kommunen insbesondere durch die Förderung
von Engagement erfolgen. 7
Bezüglich der Zivilgesellschaft wird dem Staat in den Leitlinien des Programms, aber
auch in der einschlägigen Literatur eine aktivierende Funktion zugeschrieben. Der
Staat sorgt „für den Abbau engagementhinderlicher und den Aufbau eigentätigkeitsfördernder
Rahmenbedingungen“ und erinnert gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger
an die aktive und produktive Beteiligung. 8 In der Diskussion um Engagement als
Nutzung von Potenzialen älterer Menschen nimmt die Frage nach Unterstützung von
Engagement durch eine fördernde Infrastruktur eine wichtige Rolle ein. Im Rahmen
kommunaler Strukturen ist von einer ermöglichenden Kommune die Rede, die mindestens
bei der Beschaffung von Voraussetzungen für die ehrenamtliche Tätigkeit
unterstützt. 9 Die Möglichkeiten zeitlich befristeter Projekte werden kontrovers diskutiert.
Für die Umsetzung des Modellprogramms in Köln wurden keine Vorgaben bezogen
auf politische oder apolitische Handlungsperspektiven gemacht. Die Vorstellungen
davon, was Engagement bedeutet und welche gesellschaftlichen Dimensionen mit
einbezogen werden sollen, sollten von den Akteuren selbst artikuliert werden. Die
Diskussion um ein Verständnis von Zivilgesellschaft und Engagement wurde allerdings
nicht explizit angeregt und fand im Rahmen des Programms nicht statt.
2.2.2 Engagement
Im Memorandum werden die Begriffe Engagement, Ehrenamt und Bürgerschaftliches
Engagement nebeneinander verwendet und nicht differenziert. Die Betonung liegt –
auch aufgrund der Rahmung durch den Begriff der Zivilgesellschaft – auf bürgerschaftlichem
Engagement. Es soll die aktive Teilhabe älterer Menschen ermöglichen
und dem Gemeinwohl nutzen. Eine Definition von Bürgerschaftlichem Engagement
findet man in dem vom BMFSFJ herausgegebenen „Bericht zur Lage und zu den
7 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Fünfter Bericht zur Lage der
älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland. Potenziale des Alters in Wirtschaft und
Gesellschaft. Der Beitrag älterer Menschen zum Zusammenhalt der Generationen. Bericht der Sachverständigenkommission,
Berlin 2008, S. 371, 378 f.
8 Peter Schüll, Motive Ehrenamtlicher, S. 21; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend (Hg.), Fünfter Bericht, S. 371, 348; Thomas Olk, Ansgar Klein, Engagementpolitik, S. 40 f.
9 Herbert Gryma u.a., Altengerechte Stadt – Das Handbuch. Partizipation älterer Menschen al Chance
der Städte, Wuppertal 2. Auflage 2008, S. 76 f.
9

Perspektiven des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland“: „Unter bürgerschaftlichem
Engagement wird in der Regel ein individuelles Handeln verstanden,
das sich durch Freiwilligkeit, fehlende persönliche materielle Gewinnabsicht und eine
Ausrichtung auf das Gemeinwohl auszeichnet“ 10 .
Wird Bürgerschaftliches Engagement als tragendes Element der Zivilgesellschaft
gesehen, so besteht, in Abhängigkeit vom jeweiligen Verständnis von Zivilgesellschaft,
die Tendenz, die Motivation für Engagement eng mit einer politischen Gesinnung
zu verbinden: Menschen werden für das Gemeinwohl tätig, weil sie als Bürgerinnen
und Bürger an öffentlichen Angelegenheiten zutiefst interessiert sind. Andere,
nicht politische Motivationen werden dann gegebenenfalls abgewertet. 11 Doch, so
zeigen Untersuchungen, „engagiert sich kaum jemand als Bürger oder um Bürger zu
sein, sondern zunächst aus der elementaren Sorge um sich, um es sich hernach gefallen
zu lassen, wenn über ihn gesagt wird, er sei ein vorbildlicher Bürger“ 12 . Allerdings
sind auch Begriffe wie „Ehrenamt“ oder „freiwilliges Engagement“ mit normativen
Bedeutungen verbunden. Ehrenamt ist historisch mit der Übernahme eines nicht
freiwilligen öffentlichen Amtes verknüpft und wird nur schwerlich mit manchen, häufig
wenig geachteten sozialen Tätigkeiten verbunden. 13 Bei freiwilligem Engagement
gibt es den Einwand, dass in der Realität „viele der Tätigkeiten vom Ideal einer
zwanglos kreativen Beteiligung mehr oder weniger weit entfernt (sind). Die Engagierten
leisten das, was weder Erwerbs- noch Hausarbeit erbringen.“ 14
Im Rahmen des Kölner Projekts wurde ein politischer und gesellschaftspolitischer
Hintergrund von Engagement nur am Rande diskutiert. 15 Das Verständnis von Engagement
wurde gegenüber den am Programm Teilnehmenden offen gehalten. Außerdem
wurde auch das informelle Engagement außerhalb von Organisationen, etwa in
Netzwerken aus Nachbarn, Freunden und Bekannten 16 in die Überlegungen mit einbezogen,
etwa bei den Erhebungen oder in den Diskussionen um Ideen für weitere
ehrenamtliche Projekte auf den Bürgerforen. Um den unspezifischen Vorstellungen
im Kölner Projekt zu folgen wird im Bericht vor allem der Terminus Engagement verwendet.
Er soll sowohl Engagementformen, die von den Akteuren im bürgerschaftlichen
Sinn durchgeführt werden, als auch andere freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeiten
einschließen.
10 Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Bericht zur Lage und zu den Perspektiven
des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland, herausgegeben vom BMFSFJ, Berlin 2009, S.
10
11 Vgl. Peter Schüll, Motive Ehrenamtlicher, S. 19. Vgl. auch Adalbert Evers, Bürgerschaftliches Engagement.
Versuch, einem Allerweltsbegriff wieder Bedeutung zu geben; in: Ingo Bode u.a. (Hg.), Bürgergesellschaft
als Projekt. Eine Bestandsaufnahme zu Entwicklung und Förderung zivilgesellschaftlicher
Potenziale in Deutschland, Wiesbaden 2009, S. 72 ff. Schüll sieht zudem die Notwendigkeit, die
freiwillig Tätigen selbst danach zu befragen, ob sie aus solchen politischen Motiven heraus tätig sind.
12 Michael Corsten, Michael Kauppert, Hartmut Rosa, Quellen Bürgerschaftlichen Engagements. Die
biographische Entwicklung von Wir-Sinn und fokussierten Motiven, Wiesbaden 2008, S. 231
13 Vgl. Kirsten Aner, „Ich will, dass etwas geschieht“. Wie zivilgesellschaftliches Engagement entsteht
– oder auch nicht, Berlin 2005, S. 22 f.; Peter Schüll, Motive Ehrenamtlicher, S. 58
14 Kirsten Aner, „Ich will, dass etwas geschieht, S. 23
15 Wenn ein solcher Hintergrund diskutiert wurde, dann vor allem bezogen auf die Frage, ob die Förderung
ehrenamtlichen Engagements – bei gleichzeitiger Reduzierung bezahlter Tätigkeiten – vor
allem als Lösung für leere öffentliche Kassen motiviert sei.
16 Vgl. Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Bericht, S. 12. Hier wird darauf hingewiesen,
„dass gerade das bürgerschaftliche Engagement für, in und von Familien häufig nicht im
Kontext dieser Organisationen stattfindet“; a.a.O. S. 20.
10

2.2.3 Aktives Alter
Ziel des Modellprogamms ist die Förderung eines Altersleitbildes. In den Leitlinien
zum Modellprogramm „Aktiv im Alter“ wird ein neues, realistisches „Leitbild des aktiven
Alters“ gefordert. 17 Die Potenziale älterer Menschen werden gegen ein Bild, das
Alter als Last und Bedrohung sieht, gesetzt. 18
Alter wird häufig als eine Wirklichkeit mit einer „biologische[n], unveränderliche[n]
Substantialität“ 19 gesehen. Verkannt wird dabei, dass Alter sozial konstruiert ist, aus
dem Regelungsbedürfnis von sozialer Organisation heraus. Die Verwendung des
Deutungskonzeptes Alter soll Orientierung und Ordnung schaffen. 20 Wenn im Rahmen
eines gesellschaftspolitischen Programms über Alter und Altersbilder gesprochen
wird, bewegt man sich innerhalb eines Diskurses und beteiligt sich an der Konstruktion
von Alter.
In der Gerontologie wird seit langem auf die Kompetenzen und Potenziale von alten
Menschen hingewiesen. Kritisiert wird die Desozialisation, die Ausgrenzung aus gesellschaftsrelevanten
Rollen, die etwa mit dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben
erfolgt. Gesellschaftliche Teilhabe, Mitbestimmung und Anerkennung scheinen, wenn
Gesellschaft von bestimmten Leitbildern (z.B. Arbeit und Leistung) geprägt wird, für
Menschen, die aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind, nur begrenzt möglich zu
sein. Ihre Potenziale und Kompetenzen werden nicht geachtet, alte Menschen gelten
als „passiva der gesellschaftlichen Wohlfahrtsbilanz“. 21 Der Versuch, Alter durch die
Betonung der „aktiva“ aufzuwerten, ist daher für die Betroffenen – zu denen jeder
sich zudem potenziell einmal zählen wird – verständlich und verführerisch.
Wird die Konstruktion Alter vor allem über das Leitbild eines in der Ausübung von
Engagement und Partizipation aktiven Alters bestimmt, ist jedoch zu bedenken, dass
Inklusion und Teilhabe eines solchermaßen bestimmten Alters gleichzeitig die Exklusion
anderer Gruppen älterer Menschen bedeutet. So sind z.B. die Aktivitäten und
Potenziale von hochaltrigen Menschen nicht mit denen der „jungen Alten“ 22 zu vergleichen.
Engagementfördernde Programme erreichen in der Regel bildungsgewohnte,
gesellschaftlich durchsetzungsfähige ältere Menschen. 23 Im Rahmen eines Leitbildprozesses
ist also die Frage zu stellen, ob solche Ausschlüsse tatsächlich gewollt
sind bzw. wie auch andere Gruppen einbezogen werden können. 24
17
Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) (Hg.), Memorandum,
S. 7, 9
18
Alter schafft Neues – Das Programm Aktiv im Alter. Vgl. zum Altersbild: Bundesministerium für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Vierter Bericht zur Lage der älteren Generation in Deutschland:
Risiken, Lebensqualität und Versorgung Hochaltriger – unter besonderer Berücksichtigung
demenzieller Erkrankungen, Berlin 2002, S. 57
19
Gerd Göckenjan, Das Alter würdigen. Altersbilder und Bedeutungswandel des Alters, Frankfurt a.M.
2000, S. 16
20
Vgl. Gerd Göckenjan, Das Alter würdigen, S. 14 ff.
21
Stephan Lessenich, Ulrich Otto, Das Altern in der Aktivgesellschaft – eine Skizze und offene Fragen
zur Gestaltung eines „Programms“ und seinen Widersprüchen; in: Ulrich Otto (Hg.), Partizipation und
Inklusion im Alter. Aktuelle Herausforderungen, Jena 2005, S. 9
22
Vor allem aus pragmatischen Gründen – im Sinne einer Verständlichkeit der Argumentation – wird
hier auf Konstrukte wie „Hochaltrigkeit“ und „junge Alte“ zurückgegriffen. Zur Frage der Definition von
„Hochaltrigkeit“ siehe etwa BMFSFJ (Hg.), Vierter Bericht, S. 53 f.
23
Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Fünfter Bericht, S. 372
24
Dies auch vor dem Hintergrund, dass Hochaltrige selber an einem Leitbildprozess kaum noch teil-
haben werden, also Fürsprecher benötigen.
11

An einen Leitbildprozess mit seinen Deutungszuschreibungen von Alter ist zudem die
Frage zu stellen, welchen gesellschaftlichen und politischen Leitbildern gefolgt werden
soll. So kann etwa die Gleichsetzung von Alter und Aktivität als ein Ausdruck des
aktivierenden Umbaus des deutschen Sozialstaats, der häufig mit der Formel „Fördern
und Fordern“ verbunden wird, verstanden werden. Es besteht die Gefahr, dass
freiwillige oder unfreiwillige Nichtaktivität auch im Alter moralisch abgewertet werden.
25 Engagement wäre dann noch weniger freiwillig geleistete Tätigkeit sondern
könnte z.B., etwa nach dem Anspruch von Zivilgesellschaft, als bürgerliche Pflicht
betrachtet werden. 26 Zusätzlich wird dann die Frage verschärft, welche Tätigkeiten
als Ausdruck von Aktivität anerkannt werden. 27
Eine Diskussion dieser Aspekte im Rahmen eines ein Altersleitbild fördernden Programms
mit dem Titel „Aktiv im Alter“ fand in Köln nur zu Beginn des Prozesses im
Rahmen einer ersten Besprechung unter den beteiligten Organisationen statt. Im
weiteren Verlauf des Programms wurde die Frage nach einem Altersleitbild für Köln
sowie gesellschaftspolitischen Hintergründen nicht thematisiert.
25
Vgl. Stephan Lessenich, Ulrich Otto, Das Altern in der Aktivgesellschaft, S. 7 f., 13 f.
26
Zur Problematik der Freiwilligkeit beim Engagement siehe allerdings bereits Kirsten Aner, „Ich will,
dass etwas geschieht“, S. 22 f.
27
Wird z.B. nur bürgerschaftliches Engagement, unter Ausgrenzung und Marginalisierung von rein
privaten Hilfs- und Pflegeleistungen, als gesellschaftlich akzeptierte Aktivitätsformen angesehen?
Vergleichbar ist dies etwa mit der Bewertung von Hausarbeit gegenüber bezahlter Tätigkeit.
12

3 Die Situation in Köln
3.1 Demografischer Wandel
Das Modellprogramm gründet sich auf die Notwendigkeit, in Zeiten des demografischen
Wandels, d.h. der Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung hin zu
mehr älteren und weniger jüngeren Menschen, die Zukunftsfähigkeit der Kommunen
zu gewährleisten. Daher werden Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dazu aufgefordert,
die durch den demografischen Wandel zu erwartenden großen sozialen,
ökonomischen und politischen Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln gibt folgende Prognosen
für die demografische Entwicklung der Stadt von 2006 bis 2035 ab 28 :
Einwohnerentwicklung in Köln 2006 bis 2035
Alter
(von … bis unter … Jahre)
2006 2025*
13
Veränderung
2006/2025
2035*
Veränderung
2006/2035
Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl %
0 - 18 159.148 15,5 144.900 14,0 -14.300 -9,0 142.500 13,8 -16.600 -10,4
18 - 35 254.855 24,9 257.600 25,0 2.800 1,1 251.400 24,4 -3.500 -1,4
35 - 50 259.184 25,3 233.200 22,6 -26.000 -10,0 231.200 22,5 -28.000 -10,8
50 - 65 172.577 16,8 204.700 19,8 32.100 18,6 191.000 18,6 18.400 10,7
65 - 80 137.562 13,4 132.100 12,8 -5.500 -4,0 152.500 14,8 15.000 10,9
80 und älter 41.020 4,0 59.300 5,7 18.300 44,5 61.000 5,9 20.000 48,7
darunter ab 100 Jahre 133 - 500 - 400 273,7 600 0,1 500 357,1
zusammen 1.024.346 100 1.031.800 100 7.400 0,7 1.029.700 100 5.300 0,5
* auf volle Hundert gerundet, daraus können sich Rundungsdifferenzen ergeben
Quelle: Stadt Köln - Amt für Stadtentwicklung und Statistik
Statistisches Informationssystem
Köln ist, so die Berechnungen des Amtes, durch einen erwarteten permanenten Zuzug
von Studierenden, Auszubildenden und jungen Erwerbstätigen weiterhin eine
wachsende Kommune. 29 Im Jahr 2035 wird die Bevölkerung voraussichtlich um ca.
5.500 Personen gegenüber den Zahlen von 2006 zugenommen haben. Der Anteil
älterer Menschen wird von 17,4 % im Jahr 2006 auf 20,7 % im Jahr 2035 steigen.
Der Alterungsprozess liegt damit zahlenmäßig unter dem Bundes- und auch Landesniveau,
wie die folgende Tabelle zeigt:
28 Stadt Köln (Hg.), Bevölkerungsprognose; unter: http://www.stadtkoeln.de/mediaasset/content/pdf15/bevoelkerungsprognose-2035.pdf
am 10.4.2009
29 Stadt Köln (Hg.), Handlungskonzept demographischer Wandel – Bericht, Köln 2009, S. 36 f.; unter:
http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf15/handlungskonzept_demografischer_wandel.pdf
am 31.08.2009

Anteil der Menschen im Alter 65 Jahre und älter an der jeweiligen Bevölkerung (2006-2035) 30
2006 2025 2035
Stadt Köln 17,40 % 18,60 % 20,70 %
Land NRW 19,20 % 23,70 % 29,00 %
Bundesrepublik Deutschland 19,80 % 25,50 % 31,30 %
Während in der Bundesrepublik Deutschland der Anteil der über 65-Jährigen im Jahr
2035 voraussichtlich bei knapp 1/3 der Bevölkerung liegen wird, wird für Köln ein Anteil
von 1/5 der Einwohner erwartet. Allerdings wird diese Entwicklung sowohl bezogen
auf unterschiedliche Bevölkerungsgruppen als auch auf städtische Kleinräume
unterschiedlich erfolgen. 31 Durch den zunehmenden Anteil älterer Menschen mit Migrationshintergrund
und Spätaussiedler verändert sich die kulturelle Zusammensetzung
der älteren Bevölkerung. Die spezifischen Bedürfnisse der unterschiedlichen
Bevölkerungsgruppen in den verschiedenen Stadtteilen sind in politischen Konzepten
zu berücksichtigen. 32
Im Jahr 2006 wurde die Verwaltung vom Rat der Stadt Köln beauftragt, ein Handlungskonzept
Demografischer Wandel zu erstellen. Der Bericht des Amtes für Stadtentwicklung
und Statistik liegt seit Juni 2009 vor. Außerdem wird seit Juli 2009 eine
Befragung von 48.000 Kölner Bürgerinnen und Bürger zum demografischen Wandel
durchgeführt, auf die noch eine Befragung zum Thema Integration folgen soll. Das
Handlungskonzept weist auf die Notwendigkeit von Teilhabemöglichkeiten von älteren
Menschen hin, womit vor allem die Seniorenvertretung und die Seniorennetzwerke
gemeint sind. Der Bereich Senioren und Seniorinnen wird neben Familien, Kindern
und Jugendlichen im Leitbildprozess als Zukunftsaufgabe verstanden. Ihre Unterstützung
soll durch bürgerschaftlich engagierte Menschen erfolgen. 33
3.2 Engagement in Köln: Strukturen und Leitlinien städtischen Handelns
Eine Darstellung aller Engagementstrukturen und -formen in der Stadt Köln ist aufgrund
ihrer Vielfältigkeit an dieser Stelle nicht möglich. Stattdessen sollen hier nur die
wichtigsten städtische Strukturen und durch den Rat der Stadt beschlossenen Linien
des städtischen Handelns dargestellt werden. Außerdem wird kurz auf die ebenfalls
von städtischer Seite im Rahmen eines Arbeitskreises unterstützten Freiwilligenagenturen
eingegangen. Dadurch wird die Rahmung des Projektes durch die städtische
Seite als antragstellende Kommune verdeutlicht. Allein an der Übersicht der am Projekt
„Aktiv im Alter“ in Köln beteiligten Akteure kann man jedoch einen kleinen Eindruck
von der Vielfalt der Engagementstrukturen und -formen in Köln gewinnen, ohne
dass diese Übersicht vollständig wäre.
30 Stadt Köln, Handlungskonzept, S. 87
31 Vgl. Stadt Köln, Handlungskonzept, S. 88
32 Vgl. Stadt Köln, Handlungskonzept, S. 95
33 Vgl. Stadt Köln – Der Oberbürgermeister, Leitbild Köln 2020. Das Leitbild für Kölns Weg in die Zukunft,
Köln 2003, S. 25; unter: http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf01/leitbild/leitbildbroschuere.pdf
am 26.5.09.
An dieser Stelle werden Seniorinnen und Senioren vor allem als Nutznießer bürgerschaftlichen Engagements
verstanden, nicht als Ausführende.
14

3.2.1 Kölner Konzept zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements
Im Oktober 2003 wurde vom Rat der Stadt Köln die Entwicklung eines Gesamtkonzeptes
zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements beschlossen. In Zusammenarbeit
mit Kölner Organisationen und Einrichtungen wurden Handlungsziele und
-empfehlungen zusammengestellt. Daraufhin beschloss der Stadtrat im Februar 2005
das "Kölner Konzept zur Förderung Bürgerschaftlichen Engagements“, das gleichzeitig
als Teil des Leitbildprozesses 2020 verstanden wird.
Bürgerschaftliches Engagement wird dort verstanden als Ehrenamt, Freiwilligenarbeit
oder Selbsthilfe und wird als wichtige Ressource zur Erhaltung der Lebensqualität in
Köln gesehen. Leitbild ist eine aktive Bürgergesellschaft, in der die Bürgerinnen und
Bürger in hohem Maß an der Gestaltung teilhaben können. Im Rahmen der Leitziele
wird einerseits der Wunsch formuliert, dass mehr Bürgerinnen und Bürger, Organisationen
und Unternehmen sich durch Engagement an der Erledigung wichtiger gesellschaftlicher
Aufgaben beteiligen, andererseits wird eine Beteiligung dieser Akteure
an wichtigen öffentlichen Entscheidungsprozessen gefordert. Außerdem soll die Öffnung
von Institutionen und Organisationen, wie auch der öffentlichen Verwaltung für
bürgerschaftliche Beteiligung gefördert und das Engagement in vielfältigen Ausdrucksformen
und gesamter Breite ermöglicht und anerkannt werden. 34
3.2.2 Kölner Netzwerk Bürgerengagement
Die Umsetzung und Weiterentwicklung des Kölner Konzepts zur Förderung bürgerschaftlichen
Engagements ist Aufgabe des Kölner Netzwerkes Bürgerengagement
(siehe www.engagiert-in-koeln.de). Es will Impulse für die Förderung von Ehrenamt
und bürgerschaftlichem Engagement geben, entsprechende Aktivitäten bündeln und
die Kommunikation der Akteure untereinander fördern.
Auf den Internetseiten gibt es die Möglichkeit zur Datenbank-Recherche über Angebote
für Engagementinteressierte (ohne spezielle Ausrichtung auf Senioren) sowie
für Menschen, die sich für ihr Engagement fortbilden wollen. Aufgrund von Kompatibilitätsproblemen
mit Systemen von potentiellen Anbietern und mangels einer personalisierten
Aktualisierung und Pflege kann die Datenbank bisher nicht in ihren gesamten
Möglichkeiten genutzt werden.
Eine Übersicht über die Struktur des Netzwerkes ist der folgenden Grafik zu entnehmen:
34 Vgl. Kölner Netzwerk Bürgerengagement, Kölner Konzept zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements,
2004; unter: http://www.engagiert-in-koeln.de/portal/fileadmin/user_upload/PDF/ Koelner_Konzept.pdf
am 31.08.2009
15

Quelle: Stadt Köln, Kommunalstelle FABE
3.2.3 FABE – Kommunalstelle zur Anerkennung und Förderung bürgerschaftlichen
Engagements 35
Bürgerschaftliches Engagement wird als eine Querschnittsaufgabe der Verwaltung
angesehen. Daher wurde mit Ratsbeschluss vom Januar 2001 die Kommunalstelle
FABE im Amt des Oberbürgermeisters angesiedelt.
Ihre Schwerpunktthemen sind:
• Unterstützung aller Bereiche bürgerschaftlichen Engagements (Umwelt, Soziales,
Kultur, Sport),
• Ansprechpartner für Bürger, Vereine und Organisationen, bei Angelegenheiten,
die bürgerschaftliches Engagement betreffen,
• Auslobung und Durchführung des Ehrenamtswettbewerbs ‚KölnEngagiert’
• Organisation des Kölner Ehrenamtstages,
• Förderung der Kölner Vermittlungsorganisationen, die sich im KABE, dem Kölner
Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement, zusammengeschlossen haben,
• Förderung von Corporate Volunteering in Köln,
• Koordination des Kölner Netzwerks Bürgerschaftliches Engagement.
35 Stadt Köln, Kommunalstelle FABE zur Anerkennung und Förderung bürgerschaftlichen Engagements;
unter: http://www.stadt-koeln.de/2/ehrenamt/00170/ am 11.06.2009
16

3.2.4 KABE – Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement 36
KABE ist der Zusammenschluss von 7 Kölner Vermittlungsagenturen, die
engagementbereite Kölner Bürgerinnen und Bürger in Ehrenämter oder Freiwilligentätigkeiten
vermitteln wollen. Aufgaben der Agenturen sind die Verbesserung von
Rahmenbedingungen für Ehrenamtliches Engagement, die Beratung von Institutionen
bei der Förderung von Ehrenamt, Bildungsangebote zur Verbesserung des Umgangs
mit Freiwilligen sowie die Anwerbung von Unternehmen zur Unterstützung
gemeinnütziger Projekte.
Die in KABE zusammengeschlossenen Vermittlungsorganisationen sind:
• Büro für Bürgerengagement der AWO, Kreisverband Köln,
• Kölner Freiwilligen Agentur e.V.,
• Mensch zu Mensch,
• die SkF-Börse für bürgerschaftliches Engagement, Sozialdienst katholischer
Frauen,
• Ceno - Centrum zur nachberuflichen Orientierung,
• Nachbarschaftshilfe Kölsch Hätz,
• AIDS-Hilfe Köln.
Der Arbeitskreis wird vom Oberbürgermeister der Stadt Köln, Dezernat für Jugend,
Soziales und Sport, unterstützt.
3.3 Der Leitbildprozess in Köln 37
Im Dezember 2001 wurde vom Rat der Stadt Köln die Durchführung eines Leitbildprozesses
beschlossen, der zur Formulierung eines Leitbildes 2020 im November
2003 führte. Dieses wurde im Dezember vom Rat der Stadt begrüßt. Seither wird das
Ziel verfolgt, die Verabredungen umzusetzen.
Am Leitbildprozess beteiligte Akteure sind Rat und Verwaltung, Kammern, Verbände,
Initiativen, Hochschulen, Unternehmen und Kölner Bürgerinnen und Bürger. In Handlungsfeldgruppen
werden Konzepte erstellt, Projekte initiiert und es findet die Beteiligung
an verschiedenen Prozessen statt. Eine erste Zwischenbilanz findet sich im
Statusbericht „Leitbild Köln 2020“ vom Mai 2009, der die Aktivitäten der gesamten
Stadtgesellschaft im Rahmen des Prozesses zu erfassen sucht und jährlich fortgeschrieben
werden soll.
Im Leitbildprozess wurden 5 Handlungsfelder als Schwerpunkte formuliert:
• die aufgeschlossene Wissensgesellschaft,
• die dynamische Wirtschaftsmetropole,
• die moderne Stadtgesellschaft,
• der lebendige Kulturstandort,
36
Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement; unter: http://www.kabe-koeln.de am
11.06.2009
37
Stadt Köln, Der Weg. Vom Impuls bis zur Umsetzung des Leitbildes; unter: http://www.stadtkoeln.de/1/verwaltung/leitbild/01275/
am 26.09.2009; Stadt Köln – Der Oberbürgermeister, Leitbild
2020. Kölns Weg in die Zukunft, Köln 2009; Stadt Köln – Der Oberbürgermeister, Leitbild Köln 2020.
Das Leitbild für Kölns Weg in die Zukunft, Köln 2003
17

• die attraktive Stadtgestaltung.
Die Stadtgesellschaft will Menschen aller Altersgruppen gleichberechtigten Lebensraum
geben und an einer entsprechenden Gestaltung der Stadt arbeiten. Wiederholt
formuliert werden die Notwendigkeit aber auch die Förderung und Würdigung von
freiwilligem bzw. bürgerschaftlichem Engagement, und zwar im Bereich Familie, Senioren
und Seniorinnen, Kinder sowie Jugend, aber auch bei Stadtentwicklung,
Stadtplanung und Stadtgestaltung. Der Aufbau einer breiten Mitwirkungsinfrastruktur
wird angestrebt. Auch für den Umsetzungsprozess werden Integration, Partizipation
und bürgerschaftliches Engagement als zu fördernde Handlungsformen formuliert.
Als Voraussetzung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben soll für alle Altersgruppen
ein gutes/hervorragendes Bildungs- und Entwicklungsangebot angeboten
werden.
Im Leitbildbericht 2009 werden die derzeit bestehenden Initiativen zusammengefasst.
In den Handlungsfeldern „Wissensgesellschaft“, „Die moderne Stadtgesellschaft“
und „Die attraktive Stadtgesellschaft“ sind diverse Bürgerengagement fördernde Projekte
zu finden, zum Teil auch mit direktem Bezug zur Gruppe der älteren Menschen.
Auch das Projekt „Aktiv im Alter“ wird als Teil des Leitbildprozesses 2010 verstanden.
Die Stadt Köln sieht die Teilhabe von älteren Menschen am gesellschaftlichen Leben
und an der politischen Entwicklung der Stadt angesichts der demografischen Veränderungen
in der Stadt als wichtigen Grundsatz. 38 Im Leitbild Köln 2020 ist etwa das
Ziel formuliert, die Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger – hier ohne Altersbezug
– durch umfassende Bürgerbeteiligung zu nutzen. 39 Das Handlungskonzept
„Handlungskonzept demographischer Wandel – Bericht“ nennt als Ansätze für die
gesellschaftliche Teilhabe von älteren Menschen allerdings nur die Stärkung der Seniorenvertretung,
auch durch vermehrte Einbeziehung von älteren Migrantinnen und
Migranten, sowie die Ausweitung der Seniorennetzwerke auf alle 86 Kölner Stadtteile.
40 Die Entwicklung eines eigenen Altersleitbildes ist bisher nicht erfolgt.
3.4 Zur Vorgeschichte des Projekts
Ausgehend von einer Vernetzung im Rahmen des Kölner Seniorenjahres 2006 kooperiert
das Amt für Weiterbildung / Volkshochschule der Stadt seit dem Jahr 2007
mit der Seniorenvertretung Köln und der Universität zu Köln (Koordinierungsstelle
Wissenschaft & Öffentlichkeit) im Projekt „Kompetenzzentrum LebensARTen
50plus“ 41 . „Aufgrund der besonderen Kölner Situation, die durch eine umfangreiche,
vielfältige, aber auch unübersichtliche Angebotspalette für ältere Bürgerinnen und
Bürger charakterisiert ist, will das Kölner Projekt der Altersbildung kein weiteres inhaltliches
Angebot hinzufügen. Stattdessen wird die „Partizipative Entwicklung neuer
Angebote und Formate der Altersbildung ins Zentrum gestellt. (...) Dazu sollen Ältere
als Experten in eigener Sache systematisch in die Überprüfung vorhandener und die
Planung neuer Angebote der Altersbildung eingebunden werden.“ 42
38 Vgl. Stadt Köln, Handlungskonzept, S. 18 ff.
39 Vgl. Stadt Köln – Der Oberbürgermeister, Leitbild Köln 2020, S. 25, 37 f.
40 Vgl. Stadt Köln, Handlungskonzept, S. 36 f.
41 Die ursprüngliche Bezeichnung „Kompetenzzentrum Alter“ wurde auf einer Zukunftswerkstatt mit
älteren Bürgerinnen und Bürgern im Jahr 2007 auf deren Vorschlag in „Kompetenzzentrum Lebens-
ARTen 50plus“ geändert.
42 Universität zu Köln, Koordinierungsstelle Wissenschaft & Öffentlichkeit; VHS Köln - Amt für Weiterbildung,
Abteilung Allgemeine Weiterbildung (Hg.), Dokumentation der Zukunftswerkstatt ‚Kompetenz-
18

Aufgrund dieser Ausrichtung auf die partizipative Entwicklung von Projekten und Angeboten
für ältere Menschen hat sich aus dieser Kooperation heraus die Volkshochschule
für die Stadt Köln um die Beteiligung am Bundesprojekt „Alter schafft Neues -
Aktiv im Alter“ beworben und dafür im Herbst 2008 den Zuschlag erhalten.
zentrum Alter’ LebensARTen 50plus, Köln 2008, S. 6; unter: http://www.koost.unikoeln.de/fileadmin/templates/koost/seniorenstudium_pdfs/zukunftswerkstatt-lebensarten50plus.pdf
am
31.08.2009
19

4 Projektstruktur und Beteiligte
Im Folgenden werden zunächst die Kooperationspartner im Kompetenzzentrum LebensARTen
50plus als die das Projekt tragenden Akteure dargestellt. Im Anschluss
daran wird die Entwicklung der Organisationsstruktur des Projektes in seiner Zusammenarbeit
mit Akteuren und Bürgerinnen und Bürgern aufgezeigt.
4.1 Akteure
4.1.1 Amt für Weiterbildung / Volkshochschule der Stadt Köln
Die VHS ist eine nichtrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts und eine öffentliche
Einrichtung der Stadt Köln im Sinne des § 8 der Gemeindeordnung NW und der
§§ 2 und 10 des Ersten Weiterbildungsgesetzes NW (WbG). Sie bildet den weitaus
größeren Teil des Amtes für Weiterbildung, das dem Dezernat für Bildung, Jugend
und Sport zugeordnet ist.
Die VHS Köln wurde 1919 aus der Universität heraus gegründet und kam 1920 in
städtische Trägerschaft. Bis zu ihrer Schließung durch die Nationalsozialisten 1933
war sie dem demokratischen und humanistischen Gedankengut verpflichtet. 1946
nahm sie in dieser Tradition ihre Arbeit wieder auf.
Die VHS dient der Weiterbildung von Erwachsenen und Jugendlichen. Sie nimmt in
diesem Rahmen mit der Erstellung eines Grundangebots eine Pflichtaufgabe der
kommunalen Selbstverwaltung wahr. Sie arbeitet auf der Basis des Grundgesetzes
im Allgemeinen und des WbG im Besonderen sowie der vom Rat verabschiedeten
Satzung und ist an die Verwaltungs- und Rechtsvorschriften der Stadt Köln gebunden.
Sie ist dem Kölner Leitbild 2020 verpflichtet und orientiert sich an den dort insbesondere
in den Kapiteln: „Aufgeschlossene Wissensgesellschaft“, „Lebendiger Kulturstandort“
und „Dynamische Wirtschaftsmetropole“ beschriebenen Zielsetzungen.
Aufgrund dieser Bezüge und Aufträge ist die Volkshochschule Köln weder parteipolitisch
noch weltanschaulich gebunden. Die Angebote der Volkshochschule sind für
alle Jugendlichen und Erwachsenen da. Speziell für die älteren Bürgerinnen und
Bürger gibt es das Angebot „Älter und aktiv“.
Im Jahr 2006 startete die VHS gemeinsam mit der Seniorenvertretung der Stadt Köln
und mit der Universität zu Köln das Projekt Kompetenzzentrum LebensARTen
50plus.
4.1.2 Seniorenvertretung 43
Die Seniorenvertretung der Stadt Köln SVK besteht seit 1978 und hat z.Zt. 48 Mitglieder,
die von Kölner Bürgerinnen und Bürger ab 60 Jahren jeweils für eine Wahlperiode
von 5 Jahren gewählt werden. Sie entsendet sachkundige Mitbürgerinnen
und Mitbürger in die Fachausschüsse des Rates und in die Gremien, Konferenzen
43 Stadt Köln, Aufgaben der Seniorenvertretung; unter: http://www.stadt-koeln.de/1/stadtrat/
ausschuesse-gremien/seniorenvertretung/00548/ am 12.06.2009; Seniorenvertretung der Stadt Köln
(Hg.), 30 Jahre Seniorenvertretung der Stadt Köln 1978-2008, Köln 2008
20

und Arbeitsgemeinschaft von Stadt und Verwaltung. Sowohl auf Bezirksebene als
auch auf gesamtstädtischer Ebene gibt sie Empfehlungen zu Fragen der Seniorenpolitik
an Politik und Verwaltung. Außerdem vertritt sie die Interessen der älteren Generation
gegenüber politischen Gremien, gegenüber den Trägern der Seniorenarbeit
und sonstigen seniorenrelevanten Einrichtungen und in der Öffentlichkeit. Sie versteht
sich als Anlaufstelle für Menschen ab 60, die sie informiert, berät und unterstützt.
4.1.3 Universität zu Köln
Die Universität zu Köln ist mit dem Arbeitsbereich Gasthörer- und Seniorenstudium
der Koordinierungsstelle Wissenschaft + Öffentlichkeit seit dem Jahr 2007 Kooperationspartner
von Volkshochschule der Stadt Köln (Amt für Weiterbildung) und Seniorenvertretung
der Stadt Köln im Projekt „Kompetenzzentrum LebensARTen 50plus“.
Die Koordinierungsstelle Wissenschaft + Öffentlichkeit ist an dem Kölner Projekt operativ
beteiligt, z.B. im Rahmen der Erhebung u.a. bei älteren Studierenden zu Engagement
und notwendigen Rahmenbedingungen im Dezember 2008. Die wissenschaftliche
Begleitung des Projektes in Köln findet durch das Centrum für Alternsstudien
(CEfAS) (http://www.hf.uni-koeln.de/32075 ) der Humanwissenschaftlichen Fakultät
der Universität statt.
4.2 Organisationsstruktur der Akteure
Ausgehend von den Kooperationspartnern aus dem Kompetenzzentrum Lebens-
ARTen 50plus wurden zunächst die wichtigen Ansprechpartner der Stadt Köln, das
Amt für Soziales und Senioren sowie die Kommunalstelle zur Anerkennung und Förderung
bürgerschaftlichen Engagements FABE, zum Projekt hinzugezogen. Mögliche
Synergien wurden diskutiert.
In einem zweiten Schritt wurden Organisationen, die sich im Rahmen von
Engagementförderung in Köln betätigen, zur Beteiligung am Projekt eingeladen:
• Vertreter von KABE: CENO, Büro für Bürgerengagement,
• Der Paritätische,
• Caritas,
• EFI/SeniorKompetenzteam,
• Büro für Bürgerengagement.
Diese Initiativen wurden zum Kleinen Arbeitskreis zusammengefasst. Sie nahmen
unterschiedlich regelmäßig an den Arbeitskreistreffen teil und wurden über den Projektfortschritt
durch Protokollversand informiert. Der kleine Arbeitskreis wurde im Verlauf
des Projektes, insbesondere durch die Ausrichtung auf den Sozialraum Ehrenfeld,
durch weitere Akteure vergrößert. Im Kleinen Arbeitskreis fanden Projekt- und
Veranstaltungsplanung, Ziel- und Ergebnisdiskussionen sowie Planungen für weitere
Vernetzungen und Einbeziehung von Akteuren statt.
Alle Akteure, die sich über das Projekt informieren oder sich auf den Bürgerforen
präsentieren wollten, wurden in den Großen Arbeitskreis, zu dem auch die Mitglieder
des Kleinen Arbeitskreises gehörten, eingeladen. Auch Bürgerinnen und Bürger, die
durch Kontakt zum Kompetenzzentrum, bei den Erhebungen oder bei den Veranstaltungen
ihr Interesse geäußert hatten, erhielten eine Einladung. Aufgabe im Großen
21

Arbeitskreis war es, die im Kleinen Arbeitskreis erarbeiteten Projektplanungen, insbesondere
bezogen auf die Bürgerforen, abschließend zu diskutieren. Im Anschluss
an die Bürgerforen fand außerdem eine Auswertung der Veranstaltungen statt.
Um ein effektiveres Arbeiten der Arbeitskreise mit Hilfe von ausgearbeiteten Vorlagen
zu ermöglichen, wurde aus dem Kleinen Arbeitskreis eine Planungsrunde eingerichtet.
Zur Teilnahme an der Planungsrunde erklärten sich VHS, FABE und Universität
bereit.
Die Leitung des Projektes wurde vom Amt für Weiterbildung / VHS der Stadt Köln
übernommen. Die VHS war für die gesamte Terminorganisation, Raumplanungen,
Ansprache von Akteuren, Moderation der Arbeitskreise, Moderation in Konfliktfällen,
Protokollführung, Öffentlichkeitsarbeit, Finanzplanung und den Kontakt zu den Organisationen
des Bundesprogramms zuständig. Beraten wurde sie dabei von den Kooperationspartnern
im Kompetenzzentrum LebensARTen 50plus.
Vor den Treffen der Arbeitskreise wurden von der Leitung Protokolle der letzten Sitzung
des Kreises sowie eine Tagesordnung und ggf. weitere relevante Arbeitspapiere
erstellt und zusammen mit den Unterlagen der Planungsrunde verschickt.
22

Kooperationspartner im
„Kompetenzzentrum Lebens-
ARTen 50plus“: VHS, Seniorenvertretung,
Universität
Kleine Planungsrunde:
Leitung,
Universität, FABE
Kleiner Arbeitskreis:
Kooperationspartner: VHS, SVK, Universität
FABE
KABE: CENO, Büro für Bürgerengagement
EFI/SeniorKompetenzteam Köln
Seniorennetzwerke
Großer Arbeitskreis: Kleiner Arbeitskreis, weitere interessierte Einrichtungen
und Akteure, Bürgerinnen und Bürger
4.3 Die Einbindung in das bundesweite Modellprogramm
Die Leitung sowie ein bis zwei Personen der Kooperationspartner im Kompetenzzentrum
LebensARTen 50plus nahmen an den regionalen oder bundesweiten Veranstaltungen
im Rahmen des Modellprogramms statt. Ein Mitglied des kleinen Arbeitskreises
präsentierte das Kölner Projekt auf dem 4. Demographie-Kongress Best
Age vom 1. bis 2. September 2009 in Berlin. Die Teilnahme an einer Veranstaltung
auf Landesebene im Januar 2010 ist vorgesehen.
23
Leitung: Amt für
Weiterbildung /
VHS

5 Programmverlauf in der Stadt Köln
5.1 Projektziele: Beteiligung und Vernetzung
Der Weg zu einem Altersleitbild führt, so das Modellprogramm, über die Darstellung
der Potenziale älterer Menschen in Form von Beteiligung und Engagement. In Köln
wurde der Themenbereich „Engagementförderung“ Ausgangspunkt für die Programmentwicklung.
Die Situation in der Stadt ist dadurch gekennzeichnet, dass es
bereits vielfältige Engagementstrukturen und –formen gibt. Das Angebot von und für
ältere Menschen ist vielfältig und gleichzeitig – häufig selbst für Fachleute – kaum zu
überblicken. Die Erfahrung der sich in diesem Bereich bewegenden Akteure ist, dass
es zu vielen Bedarfen und Bedürfnissen bereits Projekte oder Initiativen (privat oder
institutionell entwickelt) gibt, dass diese aber nicht oder sehr unzureichend bekannt
sind.
Im Rahmen des Programms wurden zwei Ansatzpunkte diskutiert:
• die Entwicklung eines für Köln innovativen Projektes, das mit Hilfe des Programms
eingeführt werden kann,
• die Durchführung eines Prozesses, in dem ältere Menschen ihre Bedarfe, Bedürfnissen
und Gestaltungswünschen zu Engagement äußern und ggf. eigene
Engagementideen entwickelt werden.
Verbunden mit diesen unterschiedlichen Ansatzpunkten war die Entscheidung über
eine Ausrichtung zwischen Planung und Partizipation:
• Der Wunsch nach Entwicklung eines innovativen Projektes ging einher mit dem
Bedürfnis nach einer möglichst genauen Projektplanung für den gesamten Prozess,
um die Organisation zu erleichtern, eindeutige Zielvorgaben zu setzen, an
denen Erfolg gemessen werden kann, und die Umsetzung zu beschleunigen.
Partizipation war vor allem konsultativ in Form von Befragungen vorgesehen, aus
denen dann im Rahmen der Akteure eine Projektidee und die weitere Vorgehensweise
konkretisiert werden.
• Eine Projektplanung im Sinn des zweiten Ansatzpunkts hingegen bezieht sich vor
allem darauf, Ermöglichungsformen und Rahmenbedingungen für die Beteiligung
zu gestalten. Wenn Beteiligung gelingt, hängen weitere Projektschritte von den
Vorgaben durch die Beteiligten ab.
Unabhängig von beiden Ansatzpunkten wurde als weiteres Ziel für das Modellprogramm
in Köln die Vernetzung der vielen Akteure, die in Köln Engagement durchführen
oder organisieren, gesetzt. Eine mögliche Anbindung von neu entwickelten
Engagementideen an bestehende Akteure / Organisationen sollte die Realisierbarkeit
auch nach Ende des Modellprogramms vergrößern. Die Beteiligung von Akteuren /
Organisationen am Programm konnte eine strukturelle Stärkung der eigenen Position
aber auch des Engagementbereichs in der Stadt bewirken und neue Handlungsräume
eröffnen.
Aufgrund der deutlichen Ausrichtung der Leitlinien zum Modellprogramm an der Verstärkung
partizipativer Strukturen für ältere Menschen in den Kommunen und einer
ähnlichen Ausrichtung des Kompetenzzentrums LebensARTen 50plus wurde im
Kleinen Arbeitskreis der zweite Ansatz gewählt. Von thematischen Vorgaben für
24

mögliche Engagementbereiche – etwa im Sinne der in den Leitlinien genannten
Handlungsperspektiven – wurde abgesehen, um Offenheit bezogen auf die Wünsche
und Bedürfnisse der älteren Menschen zu erreichen.
5.2 Räumliche Anbindung
Aufgrund der Größe Kölns und der Komplexität der städtischen (Engagement-) Strukturen
wurde bereits zu Beginn diskutiert, ob ein gesamtstädtischer Zugang für die
Durchführung des Programms gewählt werden soll oder eine Konzentration auf einen
Stadtbezirk erfolgen soll. Aufgrund der zeitlichen und finanziellen Grenzen, aber
auch der Vielfalt von Angeboten wurde, sowohl bezogen auf Vernetzung und Anbindung
an bestehende Strukturen als auch auf die Ansprache der breiten Öffentlichkeit,
die Eingrenzung auf einen Stadtbezirk für sinnvoll erachtet. 44 Modellhaft sollte dort
erprobt werden, wie mit geringen Mitteln in Köln Engagement unter Einbeziehung der
Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden kann.
Für einen ersten Schritt wurde allerdings der gesamtstädtische Zugang bevorzugt, da
das Programm mit seinem Anspruch an die Veränderung kommunaler Strukturen in
seiner möglichen Bedeutung für die ganze Stadt kommuniziert werden sollte. Aufgrund
der Erwägungen zu sinnvollen räumlichen Anbindungen wurde eine Vorgehensweise
in zwei Schritten entwickelt:
• Die Durchführung eines gesamtstädtischen Bürgerforums, zu dem bereits einige
Schlüsselakteure aus dem Stadtbezirk eingeladen werden.
• Die Durchführung eines Bürgerforums, das sich besonderes auf einen Stadtbezirk
konzentriert.
Insbesondere durch den Vorschlag des Amtes für Senioren und Soziales wurde der
Stadtbezirk Ehrenfeld, für den bereits von städtischer Seite ein Projekt „Zukunft im
Veedel mit und für ältere Menschen“ 45 zur Infrastrukturverbesserung geplant war,
ausgewählt. Eine Beteiligung von Öffentlichkeit aus anderen Stadtgebieten sollte –
gerade im Sinne einer möglichen nachfolgenden Durchführung an anderer Stelle –
nicht ausgeschlossen werden.
5.3 Zeitlicher Ablauf
Der zeitliche Ablauf des Kölner Projektes soll zur Erleichterung eines Gesamtüberblicks
kurz skizziert werden:
Das Kölner Projekt im Modellprogramm „Alter schafft Neues – Aktiv im Alter“ hatte
eine Laufzeit von Oktober 2008 bis Dezember 2009.
Im Herbst und Winter 2008 wurde die Projektstruktur für die Zusammenarbeit zwischen
den beteiligten Akteuren entwickelt und der Ansatz für die Durchführung des
44 Diese Entscheidung wird unterstützt durch die Auswertungen der Fragebögen der Dezember-
Erhebung ( Kapitel 6.1, S. 4) und den Tendenzen aus der Auswertung der Zukunftswerkstatt (Kapitel
6.1, S. 44).
45 Im Stadtteil Ehrenfeld besteht ein höherer Altersdurchschnitt als in anderen Stadtteilen. Daher soll
das Projekt dort und in den unmittelbar angrenzenden Gebieten „infrastrukturelle Bedürfnisse älterer
Menschen erfassen und im Hinblick auf gruppenspezifische Angebote für diesen Personenkreis bewerten.“
Stadt Köln – Der Oberbürgermeister, Leitbild 2020, S. 74
25

Programms entworfen. Außerdem erfolgte im Dezember eine Bedarfserhebung
durch Fragebögen, die im Januar und Februar ausgewertet wurde.
Am 28.02.2009 fand das Bürgerforum 1 als ganzstädtische Veranstaltung in den
Räumen des Amtes für Weiterbildung / VHS in Nippes statt. Gleichzeitig wurde der
Umlauf der 1000-Wünsche-Box, ein vom Bundesministerium für das Modellprogramm
entwickeltes Instrument zur Befragung der Bürgerinnen und Bürger, in der
Stadt gestartet.
Im Frühling und Sommer des Jahres fanden auf der Grundlage der bisherigen Projektergebnisse
und unter Einbeziehung weiterer Akteure die Planungen und Konkretisierungen
für ein für den Stadtbezirk Ehrenfeld veranstaltetes Bürgerforum 2 statt. 46
Zur Vorbereitung des Bürgerforums wurden im September und Oktober die Aussagen
aus der 1000-Wünsche-Box ausgewertet.
Das Bürgerforum 2 in Ehrenfeld fand am 31.10.2009 statt. Im Anschluss daran erfolgte
die Auswertung der Ergebnisse des gesamten Projektes mit den Akteuren sowie
die Erstellung des Berichts durch das Centrum für Alternsstudien (CEfAS) der
Universität zu Köln.
5.4 Öffentlichkeitsarbeit
Die Ankündigung der Bürgerforen bei den Kölner Medien erfolgte über das Amt für
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Köln. Über dessen Verteiler wurden alle
größeren und kleineren Medien erreicht. Aufgrund der Fülle des Angebots in einer
Millionenstadt ist das Lancieren einer Veranstaltungsankündigung in den großen Tageszeitungen
und dem Rundfunk von der Konkurrenz und der Besonderheit der Mitteilung
abhängig. Dies gilt insbesondere für eine Berichterstattung über eine Veranstaltung,
die bei beiden Bürgerforen gelang.
Die Aufstellung der 1000-Wünsche-Box erfolgte im Rahmen einer Pressekonferenz
am 27.02.2009 durch Herrn Oberbürgermeister Schramma im Kölner Rathaus, mit
der gleichzeitig noch einmal auf das Bürgerforum 1 hingewiesen wurde. Anwesend
waren außerdem die Projektleitung, zwei Mitglieder der Seniorenvertretung sowie
eine Mitarbeiterin im SeniorKompetenzTeam Köln.
Zusätzlich wurden die Veranstaltungen in den Programmen der Volkshochschule,
über die E-Mail-Verteiler aller Kooperationspartner sowie durch Anschreiben an diejenigen,
die sich als Interessierte gemeldet hatten 47 , angekündigt. Plakate und Flyer
wurden über die Akteure in den Arbeitskreisen verteilt und in den jeweiligen Institutionen
ausgehängt. Insbesondere bezogen auf das Bürgerforum 2, bei dem die Ansprache
einer breiten Öffentlichkeit auch aus dem Stadtbezirk gewünscht war, wäre
vermutlich eine Werbung über in den Geschäften des Stadtbezirks ausgehängten
Plakate vorteilhaft gewesen. Für das Bürgerforum 2 und seine thematische Ausrichtung
auch auf Kinder und Jugendliche wurden zusätzlich die Schulleitungen, Schüler-
und Elternvertretungen aller Schulen des Stadtbezirks angeschrieben.
46 Bedingt durch die Sommerferien, vor allem aber die im September durchgeführten Kommunalwahlen
war für das Bürgerforum 2 nur ein Termin realisierbar, der faktisch auch das Ende des Programms
bedeutete.
47 Sowohl bei der Fragebogen-Erhebung als auch auf dem Bürgerforum 1 konnten Interessierte ihre
Anschriften für weitere Projektinformation oder -beteiligung angeben.
26

5.5 Das Bürgerforum 1 am 28.02.2009
Rahmendaten zum Bürgerforum 1
Zeit: Samstag, den 28.02.2009, von 11.00 bis 15.00 Uhr
Ort: VHS im Bezirksrathaus Nippes, Neusser Str. 450
Teilnehmerzahlen: ca. 105 Personen
Programm
bis 11.00 Uhr Steh-Café, Besuch der Info-Stände
11.00 – 11.10 Uhr Begrüßung und Projektvorstellung
Dr. Manfred Wegner, Sprecher der Seniorenvertretung Köln
Vorstellung des Tagesablaufs
Detlef Heints, Leiter des Kompetenzzentrums LebensARTen
50plus
11.10 – 11.30 Uhr Präsentation der Ergebnisse der Bedarfsanalyse (Umfrage von
Dezember 2008, erneute Auswertung Zukunftswerkstatt)
Prof. Dr. Hartmut Meyer-Wolters, Universität zu Köln
11.30 – 12.30 Uhr Präsentation: Was gibt es? – Kurze Vorstellung der Organisationen,
des Angebots und der Ansprechpartner
Seniorenvertretung der Stadt Köln
FABE – Kommunalstelle zur Förderung und Anerkennung Bürgerschaftlichen
Engagements
Kölner Netzwerk Bürgerengagement
KABE – Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement
CENO – Centrum für nachberufliche Orientierung
Kölner Freiwilligen Agentur
EFI – Erfahrungswissen für Initiativen seniorTrainerinnen
SeniorenNetzwerke Köln
Seniorenstudium der Universität zu Köln
ZEIT MIT KINDERN – Großeltern-Kind-Vermittlung Köln
Engage in Age
Kompetenzzentrum LebensARTen 50plus:
▪ Seniorenfitnessplatz – Mehrgenerationenplatz
▪ Sinnfindung
▪ MENTOR – Leselernhelfer an Schulen
▪ Die Kunst glücklich zu altern
11.50 – 12.10 Uhr Exemplarische Vorstellung von zwei Projekten durch Ehrenamtliche
KIK – Kultur in Köln für junge Leute
Kölsch Hätz - Nachbarschaftshilfe
12.10 – 12.30 Uhr Nachfragen und Diskussion
12.30 – 13.50 Uhr Pause mit Imbiss, Möglichkeit zu Information und Gespräch an
den Ständen der präsentierten Akteure
13.15 – 14.00 Uhr Kartenabfrage mit anschließender Zusammenfassung und Diskussion
zu folgenden Fragen:
▪ In welchen Bereichen brauchen wir Ihrer Meinung nach mehr
27

Engagement?
▪ Was würde Ihnen helfen, sich jetzt oder später ehrenamtlich
zu engagieren?
14.00 – 14.15 Uhr Wie geht es weiter? Zusammenfassung des Tages und Bericht
über die weitere Planung (mit Hinweis auf das Bürgerforum 2)
Sammlung von Kontaktdaten von am Programm Interessierten
14.15 – 15.00 Uhr gemeinsamer Ausklang, Möglichkeit zu Information und Gespräch
an den Ständen der präsentierten Akteure
Moderation: Detlef Heints
Dokumentation: Astrid Costard, Prof. Dr. Hartmut Meyer-Wolters
(Einladungstext siehe Anhang)
Im Memorandum zum Modellprogramm wurde die Durchführung lokaler Bürgerforen,
auf denen ältere Menschen und gesellschaftliche Akteure gemeinsam über die Realisierung
der Bedarfslagen diskutieren und über die Rolle, die ältere Menschen in der
Stadt übernehmen können und sollen, angeregt. Entsprechend hatte bereits im Vorfeld
des Projektes das Amt für Weiterbildung / VHS ein Bürgerforum für den
28.02.2009 geplant und im Semesterprogramm angekündigt. Der Termin fungierte
als erstes Ziel für eine öffentliche Präsentation und Grundlage für die weitere Ausgestaltung
des Programms in Köln. Für das erste Bürgerforum wurde ein gesamtstädtischer
Zugang gewählt, allerdings wurde die Zukunft des Projektes vor allem in der
Begrenzung auf einen Stadtbezirk gesehen.
Folgende Ziele wurden für das Bürgerforum 1 entwickelt:
• Information der Teilnehmenden über das Programm, bestehende Möglichkeiten
von Engagement und bisherige Ergebnisse zur Verstärkung von Engagement,
• Befragung der Teilnehmenden und am Programm Interessierten zu ihren Einstellungen
hinsichtlich der Bereiche und Rahmenbedingungen für Engagement,
• Kommunikation mit den Teilnehmenden als an der Thematik und ggf. auch am
Programm Interessierte als Grundlage für weitere Programmplanungen.
Das Bürgerforum1 wurde im Sinne einer weiteren Bedarfsanalyse verstanden, diesmal
jedoch mit der Möglichkeit der direkten Kommunikation mit den Teilnehmenden,
die durch ihre Anwesenheit bereits ein gewisses Interesse an der Thematik signalisierten.
Zur Vorbereitung dieser Kommunikation wurde zunächst ein Informationsteil
durchgeführt. Dieser sollte über das Programm und seine bisherigen Schritte informieren,
die Situation in Köln im Bereich Engagementorganisation darstellen und
Möglichkeiten für Engagement veranschaulichen.
Die aus diesen Zielen resultierenden Aufgaben für das Bürgerforum 1 wurden durch
die Verwendung von verschiedenen Methoden und Präsentationsformen realisiert:
Aufgabe Gewählte Methode
Informationen über das Projekt im Mo- Begrüßungsrede
dellprogramm
Vortrag zu bisherigen Bedarfserhebungen
Information über in Köln vorhandenen Kurzdarstellung von Akteuren / Organisa-
Engagementmöglichkeiten
tionen
Informationsstände
28

Anschauliche Beispiele für mögliche Präsentation von 2 Projekten durch Eh-
Engagementformen
renamtliche
Fortsetzung der Bedarfserhebung durch
Befragung der Teilnehmenden
Kartenabfrage, Diskussion
Möglichkeiten zu Kontaktaufnahme und In der Pause und im Ausklang der Veran-
zum Austausch
staltung
Angebot der weiteren Beteiligung am Pro- Verteilung von Karten für die Angabe von
jekt bzw. Information über das Projekt Kontaktdaten
Für die Veranschaulichung von Engagementmöglichkeiten für an Engagement interessierte
Teilnehmende wurden „KiK – Kultur in Köln für junge Leute“ und „Kölsch
Hätz – Nachbarschaftshilfe“ ausgewählt. „Kölsch Hätz“ ist ein Beispiel für ein Projekt
mit niedrigen Zugangsvoraussetzungen (Spezialwissen ist nicht unbedingt notwendig,
regelmäßiges Engagement ist bereits mit 1 Stunde pro Woche möglich) und mit
engem Sozialraumbezug. Da diese Nachbarschaftshilfe seit 2009 auch in Ehrenfeld
angeboten wird, war gleichzeitig für die geplante Weiterführung des Programms auf
Stadtbezirksebene ein wichtiger Akteur beteiligt. Bei „KiK – Kultur in Köln für junge
Leute“ werden vor allem kulturell stark interessierte Ehrenamtliche beteiligt, d.h. besondere
Kenntnisse und Interessen sind bei dieser Form des Ehrenamtes notwendig.
5.5.1 Ergebnisse des Bürgerforums 1
Das Interesse an einer Einbeziehung und Befragung zum Thema Engagement in
Köln war bei den Anwesenden groß. So wurde von mehreren Seiten gewünscht, den
im Dezember verteilten Fragebogen ebenfalls noch ausfüllen zu können. 48 Die Diskussion
auf dem Bürgerforum erfolgte vor allem in zwei Richtungen:
Zum einen wurde nach Ansätzen gesucht, das bestehende Angebot Menschen, die
von diesem Angebot profitieren können, besser bekannt zu machen. Beispielhaft für
solche Wege wurden etwa die Einbeziehung von Ärzten, Apotheken, Wohngenossenschaften
und Kirchengemeinden genannt. Es wurde aber auch darauf hingewiesen,
dass zugehende Arbeit und Informationsformen, etwa in Form von Hausbesuchen,
für manche Menschen notwendig sein kann. Schulungen für ehrenamtlich Tätige
können hier sinnvoll sein.
Zum anderen wurde diskutiert, wie Menschen zur Beteiligung an ehrenamtlichen
Aufgaben erreicht werden können. Auf die Vielzahl der Vermittlungsangebote durch
die Ehrenamtsbörsen, aber auch sonstige im sozialen Bereich tätige Einrichtungen
wurde hingewiesen. Angerissen wurde die Thematik der Rahmenbedingungen, etwa
mögliche Probleme zwischen ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen oder Vergünstigungen
für ehrenamtliches Engagement.
Deutlich war zu beiden Themen der Hinweis, dass geringere Konkurrenz zwischen
den verschiedenen Anbietern hilfreich wäre.
Im Rahmen der Kartenabfrage wurde vor allem über die Bedeutung der Einbeziehung
von Menschen mit Migrationshintergrund sowohl als von Engagement Profitierende
als auch als ehrenamtlich Tätige in Köln diskutiert.
48 Siehe hierzu auch Kapitel 6 Die Erhebungen und ihre Ergebnisse, S. 43.
29

Im Anschluss an die Veranstaltung wurden
die Teilnehmenden zur Beteiligung am Programm
eingeladen und entsprechende Karten
für die Nennung von Kontaktdaten verteilt.
13 Personen teilten mit, dass sie bei
der Vorbereitung des Bürgerforums 2 mitmachen
wollen, 26 weitere Personen wollten
zum Bürgerforum 2 eingeladen werden.
Die Auswertung des Bürgerforums fand in
einer Besprechung am 30.03.2009 im
Rahmen des Großen Arbeitskreises statt.
Eingeladen waren alle am Bürgerforum 1
beteiligten Akteure sowie alle Teilnehmenden, die dort ihr Interesse geäußert hatten.
Die Fragestellung der Auswertung war besonders auf die weitere Gestaltung des
Programms gerichtet. Folgende Punkte wurden erarbeitet:
� Als Bereiche, in denen eine Weiterentwicklung von Engagement stattfinden sollte,
wurden vor allem das Engagement für Kinder und Jugendliche, möglichst unter
Einbeziehung von Schulen, das Engagement für Menschen mit Migrationshintergrund
sowie das Engagement für ältere Menschen genannt. Wenn möglich
sollten auch bezogen auf Ehrenfeld Bedarfsanalysen vorgenommen werden.
� Neben den genannten Gruppen, für die Engagementformen besonders wichtig
erschienen, sollte die Frage, wie Menschen, hier insbesondere ältere Menschen,
angesprochen und an ein Ehrenamt herangeführt werden können, verstärkt in
den Blick genommen werden. Zum einen wäre die Vermittlung von Informationen
mit Hilfe anderer Medienstrategien zu überlegen. Zum anderen wäre zu erwägen,
eine Botschaft wie „Ehrenamt macht Spaß!“ durch die Einbeziehung eines in Ehrenfeld
bekannten Publikumsmagneten zu vermitteln.
� Für die weiteren Programmplanungen sollten möglichst viele Multiplikatoren und
Akteure aus Ehrenfeld einbezogen werden, auch aus Migrantenorganisationen.
� Es sollte den Teilnehmenden in sehr viel stärkerem Maße Raum für die offene
Diskussion und für die Erarbeitung von thematischen Schwerpunkten zu
Engagementformen, die im Rahmen des Programms weiter entwickelt werden
könnten, gegeben werden.
Die Konkretisierung der Themenbereiche für das nächste Bürgerforum fand im Kleinen
Arbeitskreis statt. Hier wurden die Ergebnisse der Erhebungen inkl. der Kartenabfrage
vom Bürgerforum 1 einbezogen. Da die Erhebungen bei den befragten Älteren
ein besonderes Interesse an den Bereichen „Engagement von Älteren für Ältere“
und „Engagement für Kinder und Jugendliche“ ergeben hatten, wurden die Themen
der Arbeitsgruppen 1 und 2 auf dem zweiten Bürgerforum entsprechend gewählt.
30

5.6 Das Bürgerforum 2 am 31.10.2009 in Köln-Ehrenfeld
Rahmendaten zum Bürgerforum 2
Zeit: Samstag, den 31.10.2009, von 10.00 bis 15.30 Uhr
Ort: Bürgerzentrum Ehrenfeld, Venloer Straße 429
Teilnehmerzahlen: ca. 124 Personen
Programm
bis 10.05 Uhr Steh-Café, Themenwahl für die Arbeitsgruppen und Besuch der
Info-Börse – Organisation: Seniorennetzwerk und Bürgerzentrum
Ehrenfeld
10.10 – 10.25 Uhr Grußworte
Josef Wirges, Bezirksbürgermeister Ehrenfeld
Dr. Manfred Wegner, Sprecher der Seniorenvertretung Köln
Vorstellung des Tagesablaufs
Detlef Heints, Leiter des Kompetenzzentrums LebensARTen
50plus
10.25 – 10.45 Uhr Präsentation der wichtigsten Ergebnisse des Projekts und der
Befragung durch die 1.000-Wünsche-Box
Prof. Dr. Hartmut Meyer-Wolters, Universität zu Köln
10.40 – 12.30 Uhr Arbeit in Gruppen zu folgenden Themen:
1. Engagement von Älteren für Ältere
Moderation: Gabriele Wahlen, Bodo Günther
2. Engagement für Kinder und Jugendliche
Moderation: Barbara Wegner, Jannet Gelhaar-Michels
3. Interkultureller Dialog
Moderation: Angelika Blickhäuser, Victor Serdiukov
4. Themenoffenes Diskussionsforum
Moderation: Prof. Dr. Hartmut Meyer-Wolters, Gerlinde Eßer
12.30 – 13.15 Uhr Pause zu Schnittchen – Austausch und Besuch der Info-Stände
13.15 – 14.15 Uhr Kurze Rückmeldungen aus den Gruppenarbeiten: Wie geht es
weiter?
Sammlung von Kontaktdaten von am Programm Interessierten
Diskussion und Ausblick
14.15 Uhr Rolly Brings & Bänd
14.45 – 15.30 Uhr Ausklang - weiterer Austausch und Besuch der Stände
Moderation: Detlef Heints
Dokumentation: Gabriele Busmann, Wilfried Contzen, Astrid Costard, Barbara
Wegner
(Einladungstext siehe Anhang)
Eine thematische Fokussierung für das Bürgerforum 2 fand im Anschluss an die
Auswertung der Bedarfserhebung vom Dezember 2008 und das Bürgerforum 1 statt.
Folgende Ziele wurden für das Bürgerforum 2 entwickelt:
31

• Die im Projektverlauf insbes. aus Bedarfserhebung und Bürgerforum 1 entwickelten
Rahmenthemen für Engagement sollen für den Stadtbezirk spezifiziert und in
ihrer Realisierbarkeit vor Ort insbesondere durch Ehrenamtliche diskutiert werden.
• Für das weitere Vorgehen bei einer Realisierung sollen, wenn möglich, erste
Schritte geplant und ggf. Strukturen für die Weiterarbeit unter besonderer Beteiligung
von Ehrenamtlichen entwickelt werden. Gleichzeitig sollen mögliche Ansprechpartner
bzw. Verantwortliche von Seiten der Organisationen gesucht werden,
um Nachhaltigkeit zu ermöglichen.
• Das Bürgerforum soll sowohl Informationen und Orientierung über bereits in Ehrenfeld
vorhandene Projekte und Akteure für Interessierte liefern als auch Raum
für neue Ideen bieten. Angestrebt wurden Vermittlung sowie Vernetzung und Zusammenarbeit.
Eine Konkurrenzsituation zu bestehenden Angeboten sollte vermieden
werden.
Die aus diesen Zielen resultierenden Aufgaben für das Bürgerforum 2 wurden durch
die Verwendung von verschiedenen Methoden und Präsentationsformen realisiert:
Aufgabe Gewählte Methode
Informationen über das Projekt im Mo- Begrüßungsrede, Kurzvortrag, Aussteldellprogrammlung
zur 1000-Wünsche-Box
Informationen über vorhandene Projekte Informations-Börse
in Ehrenfeld
Thematische Arbeit zu verschiedenen 4 moderierte Arbeitskreise
Engagementbereichen
Ausreichend Diskussionsmöglichkeiten In Arbeitskreisen und im Plenum im Anschluss
an die Arbeitskreise
Möglichkeiten zu Kontaktaufnahme und In der Pause und im Ausklang der Veran-
zum Austausch
staltung
Karten für Anforderung weiterer Informationen
zum Projekt sowie zur Veranstaltungskritik
Geselligkeit und Unterhaltung Darbietung durch Rolly Brings & Bänd
Kernstück des Bürgerforums waren vier Arbeitskreise, für die ein Zeitrahmen von
knapp zwei Stunden angesetzt war. Zu bestimmten Rahmenthemen waren neben
der Diskussion über die Themen Gruppenfindungsprozesse zur Entwicklung konkreterer
Engagementideen zwischen Interessierten und Akteuren vorgesehen.
Folgende Rahmenthemen wurden für die Arbeitsgruppen gewählt:
1. Engagement von Älteren für Ältere
2. Engagement für Kinder und Jugendliche
3. Interkultureller Dialog
4. Themenoffenes Diskussionsforum
Durch diese Themenvorgaben – wenn auch nur im Sinne einer thematischen Rahmung
– wurden einerseits die bisherigen Programmergebnisse aufgenommen: Die
Themen der ersten beiden Arbeitsgruppen waren in den Erhebungen vorrangig genannt
worden, zudem auf dem Bürgerforum 1 bestätigt worden. Das Thema des dritten
Arbeitskreises wurde aufgrund der Diskussionen während des Bürgerforums 1,
aufgrund der zur Zeit stattfindenden öffentlichen Diskussion um die
32

Engagementvoraussetzungen und -formen bei Menschen mit Migrationshintergrund
und aufgrund der Bedeutung des Themas für den Stadtbezirk Ehrenfeld wegen seines
relativ hohen Anteils von Einwohnern mit Migrationshintergrund gewählt. Das
vierte Arbeitsgruppenthema sollte die Möglichkeit bieten, unabhängig von bisherigen
Projektthemen Anliegen und Anregungen aufzunehmen, zu diskutieren und zu entwickeln.
Konkretisierungen der Rahmenthemen, auch in Bezug auf den Stadtbezirk,
fanden in den Arbeitsgruppen selbst statt. Die Moderation ließ hier bewusst viel
Spielraum für die Entwicklung eigener Ansätze und Ideen. Dieses Vorgehen sicherte
den Anschluss an den Projektverlauf unter Beibehaltung einer größtmöglichen Offenheit
für partizipative Prozesse.
Als Veranstaltungsort wurde das Bürgerzentrum Ehrenfeld gewählt, das ein im
Stadtbezirk bekannter und zentral gelegener Veranstaltungsort ist, noch einmal ein
anderes Publikum als die Volkshochschule anspricht und in der Seniorenarbeit im
Stadtbezirk aktiv ist.
5.6.1 Ergebnisse des Bürgerforums 2
Arbeitsgruppe 1: Engagement von Älteren für Ältere
Auf Vorschlag der Moderatorin wurde die Arbeitsgruppe nicht, wie ursprünglich geplant,
zur Diskussion und Entwicklung von Engagement-Möglichkeiten und zur Vernetzung
der bestehenden Akteure verwendet. Stattdessen bildete die Arbeitsgruppe
ein Forum, auf dem bereits ehrenamtlich Engagierte bzw. Hauptamtliche ihre Organisationen
und ihre Arbeit präsentierten. Zum Teil wurden weitere engagierte Personen
gesucht, zum Teil konnte eine Kontaktaufnahme aus dem Kreis der Teilnehmenden
erfolgen.
Folgende Projekte wurden vorgestellt:
� Projekt: Kölsch Hätz Nachbarschaftshilfen
Die ökumenische Nachbarschaftshilfe Kölsch Hätz bringt Nachbarn mit
Nachbarn zusammen und vermittelt Begegnungen zwischen Menschen.
Ehrenamtlich Interessierte werden sorgfältig beraten. Zwischen
Beratenden und Nutzenden findet ein monatlicher Gedankenaustausch
statt.
Kontakt: Regine Fassbender, Koordinatorin für Ehrenfeld (Vorsitzende Bündnis
90/ Grüne)
33

� Projekt: UHU`s
Angeboten werden Begegnungen älterer Menschen, Gespräche, Meditationen,
Computerkurse, Gesellschaftsspiele, Ernährungsberatungen,
Wanderungen, Musik u.v.m.; Veranstaltungsort ist die Katholische Kirche
St. Dreikönigen
Kontakt: Regine Fassbender für Ossendorf und Bickendorf (Vorsitzende Bündnis
90/ Grüne)
� Projekt: Beratungstelefon der Stadt Köln
Das Beratungstelefon hat eine Datenbank eingerichtet, um Anrufende
umfassend beraten zu können. Für die Aktualisierung und Ergänzung
ist die Weitergabe von Informationen an das Beratungstelefon notwendig.
Kontakt: Gabriele Hackenberg, Stadt Köln
� Projekt: Freunde alter Menschen
Im Projekt werden Senioren betreut, damit sie lange in ihren Wohnungen
bleiben können. Außerdem ist Begleitung z.B. zu Friseur, Konzert,
Theater, Vorträgen oder zu einer Caféstunde möglich. In Eigeninitiative
wurde von Frau Minrath das „Café Wundertüte“ gegründet, das jeden
Donnerstag von 15 - 17 Uhr im Quäker-Nachbarschaftsheim geöffnet
ist.
Kontakt: Sigrid Minrath
� Projekt: Ehrenamtlicher Besuchsdienst des DRK Kreisverbands Köln, Dellbrück
und Holweide
Hilfsbedürftigen oder einsamen Menschen werden von ehrenamtlich
Tätigen besucht, damit sie nicht vereinsamen und ihre Lebensqualität
verbessert wird.
Kontakt: Ella Contzen (SeniorKompetenzTeam Köln)
� Projekt: Schwerpunktarbeit Seniorinnen und Senioren von Bündnis 90 / Die
Grünen, Ortsverband Köln-Ehrenfeld
Im Rahmen der Basisarbeit im Schwerpunkt Seniorinnen und Senioren
wird u.a. ein Netzwerk in Ehrenfeld geknüpft, erfolgen Besuche von älteren
Menschen und wird die Begegnung zwischen älteren und jüngeren
Menschen gefördert. Weitere Projekte sind die Gründung eines Arbeitskreises
für Seniorinnen und Senioren sowie die Einrichtung eines
Bürgerhauses in Ehrenfeld.
Kontakt: Ruth Lenzen-Genco (Vorstandsmitglied Bündnis 90 / Die Grünen)
� Projekt: Singles Initiative am Sonntag
Das in Eigeninitiative entwickelte Projekt verbindet Begegnung mit
Kunst. Ältere Menschen besuchen gemeinsam Konzerte, Ausstellungen
und Kunststätten und tauschen sich bei gemeinsamen Mahlzeiten darüber
aus. Lebensqualität soll verbessert und Vereinsamung verhindert
werden.
Kontakt: Christa Hoevels (SeniorKompetenzTeam Köln)
34

� Projekt: Mehrgenerationenplatz in Longerich
Das in Eigeninitiative entwickelte Projekt will ein Grundstück mit Sportgeräten,
die besonders für Seniorinnen und Senioren geeignet sind,
ausstatten.
Kontakt: Maria Herrig
� Projekt: Türkische Senioren
Der Verein fördert die Begegnung von älteren türkischen Mitbürgerinnen
und Mitbürgern in der Kölner Südstadt. Zusätzlich unterstützt er
türkische Arbeitslose bei ihrer Stellensuche. Integrationsschwierigkeiten
soll entgegen gewirkt werden.
Kontakt: Ali Kilicarslan (Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer
Frauen e.V.)
� Projekt: Zeit mit Kindern (Großeltern-Kind-Vermittlung)
Im Rahmen einer privaten Initiative betreuen ältere Menschen Kinder,
deren Großeltern nicht für die – auch emotionale – Betreuung zur Verfügung
stehen.
Kontakt: Frau Uhlenbruck
� Projekt: Akademie 50plus Köln
Die Akademie dient als wissenschaftsorientiertes Lehr- und Gesprächsforum
für fächerübergreifende Denkansätze. Wissenserweiterung und
Kommunikation zwischen älteren Menschen werden verknüpft.
Kontakt: Bodo Günther (Akademie 50plus Köln, Ceno & Die Paten e. V.)
� Projekt: ZeitZeugenBörse Köln
Selbst erlebte Geschichte aus der Kriegs- und Nachkriegszeit des zweiten
Weltkriegs wird in der Begegnung vergegenwärtigt und reflektiert
sowie über Schulen, Berufsbildungsstätten oder Journalisten an jüngere
Generationen weitergegeben. Das Projekt wird gefördert vom Land
NRW und der Stadt Köln.
Kontakt: Barbara Wegner (SeniorKompetenzTeam Köln)
Von der Arbeitsgruppe wurde abschließend festgestellt, dass es wichtig sei, das bestehende
Angebot beizubehalten, ständig zu aktualisieren und an kommende Anforderungen
anzupassen.
Arbeitsgruppe 2: Engagement für Kinder und Jugendliche
Bei der Sammlung von Anliegen und der anschließenden Diskussion kristallisierten
sich in der Arbeitsgruppe folgende Themenschwerpunkte heraus:
Ehrenamtliches Engagement an Schulen
• Ehrenamtlich Engagierte an Schulen sind häufig nicht in das Schulleben integriert,
finden wenig Anerkennung und keine Unterstützung bei auftretenden
Schwierigkeiten.
• Auch an Schulen besteht ein Bedarf an ehrenamtlichen Tätigkeiten, d.h. Schulen
müssen sich dafür öffnen. Das bezieht sich sowohl auf höher qualifiziertes Engagement
als auch auf niederschwellige Angebote.
35

• Schulen dürfen durch das ehrenamtliche Engagement und dessen Betreuung
nicht zusätzlich belastet werden.
• Herausgestellt wurde daher, dass sowohl für Lehrerkollegien als auch für ehrenamtlich
Engagierte eine Vorbereitung notwendig ist. Letztere benötigen unterstützende
Maßnahmen, um ihre Tätigkeit kompetent ausüben zu können. Kompetenz
ist notwendig für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
• Die Einsetzung von ehrenamtlichen Koordinatorinnen und Koordinatoren, die die
gesamte ehrenamtliche Tätigkeit an einer Schule betreuen, kann den Bedürfnissen
beider Seiten Rechnung tragen (siehe Projekt „Schulen öffnen“, gefördert
vom Zukunftsfond Generali).
� Neues Pilotprojekt: „Schulen öffnen“ in Ehrenfeld
Koordination ehrenamtlicher Tätigkeit an Schulen
Kontakt: Barbara Wegner, SeniorKompetenzTeam Köln
Nächste Schritte: in Planung
� Vorhandenes Projekt: Netzwerk Erziehung in Schule (NEIS)
Gewaltprävention an Schulen
Übergang Schule – Beruf
• Eine Aufgabe von ehrenamtlichem Engagement kann sein, Jugendliche beim
Übergang von der Schule in den Beruf zu unterstützen. Dies kann, wie beim Projekt
„Die Paten“, durch ehrenamtlich tätige ältere Menschen geschehen.
• Jugendliche benötigen zum Teil Unterstützung bei der Berufsfindung. Diese kann
anschaulicher und persönlicher erfolgen, wenn Ausbilder aus einzelnen Betrieben
ihre Arbeit in der Schule vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen. Die
Schule wird dadurch zusätzlich in das Quartier eingebunden.
� Vorhandenes Projekt: Die Paten
Ältere Mensche begleiten Jugendliche
Kontakt: Ceno & Die Paten e. V.
� Neues Pilotprojekt: „Schulen öffnen“ in Ehrenfeld
Koordination ehrenamtlicher Tätigkeit an Schulen
Kontakt: Barbara Wegner (SeniorKompetenzTeam Köln)
Nächste Schritte: in Planung
Spielplatzpflege und -aufsicht
• Der Zustand vieler Spielplätze wird als beklagenswert empfunden.
• Spielplätze werden zudem häufig von Jugendgruppen belagert, deren Verhalten
für Kinder nicht immer vorbildlich ist.
36

� Idee: Anregung von Anwohner-Initiativen, die Missstände an die
Stadt weitergeben
Kontakt: Ingrid Haub (Bündnis 90 / Die Grünen), Amt für Kinderinteressen
Nächster Schritt: Überlegungen zur Gründung einer Initiative 49
Verkehrssicherheit für Kinder und Jugendliche
• Die Verkehrssicherheit für Kinder und Jugendliche ist nicht immer gewährleistet
vor allem auf dem Schulweg.
� Idee: Überlegungen zu geeigneten Maßnahmen unter Einbeziehung
der Verkehrswacht Köln e.V.
Kontakt: DITIB Köln
Nächster Schritt: Kontaktaufnahme von DITIB mit der Verkehrswacht
Arbeitskreis 3: Interkultureller Dialog
Folgende Themen wurden diskutiert und zum Teil konkretisiert:
Wahrnehmung von Ehrenamt und Engagement im interkulturellen Dialog
• Der Begriff „Ehrenamt“ wird bei Menschen mit Migrationshintergrund häufig
hochschwellig mit Verpflichtung und Amt assoziiert. Eine adäquate Übersetzung
in die Heimatsprache fehlt.
• Gemeinsame Tätigkeiten über einen längeren Zeitraum im sozialen Nahbereich
sind wichtig für einen interkulturellen Dialog und für die Entstehung von Ehrenamt
im interkulturellen Bereich.
• Hemmnis: Migrantinnen und Migranten fühlen sich häufig nicht in Deutschland
akzeptiert und meiden deswegen den Kontakt zu Deutschen. Hier ist z.B. die
Möglichkeit der Zweisprachigkeit schon ab dem Kindergarten ein gesellschaftspolitischer
Faktor zur Förderung der Integration.
• Ansatzpunkte: gemeinsame Interessen, gemeinsame Themen im Nahbereich
bzw. Veedel, z.B. gemeinsame Feste
• Ehrenamtliche Tätigkeiten sind nur begrenzt nach außen sichtbar und es fehlt die
Information über das, was in anderen Organisationen und Gruppen stattfindet,
insbesondere im interkulturellen Bereich.
• Der Schritt zu einem regionalen, vielleicht auch schon bekannten Akteur als Vermittler
oder Anlaufstelle vor Ort oder im Veedel wird aber als leichter eingeschätzt
als die Ansprache einer auf gesamtstädtischer Ebene tätigen Organisation.
• Ehrenamtliches Engagement könnte eine Hilfe zur Orientierung und Qualifizierung
für Schulabgänger ohne Abschluss sein, die häufig einen Migrationshintergrund
haben.
49 Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung wurde bereits ein Schreiben an Herrn Bezirksbürgermeister
Wirges bezüglich der Instandsetzung des Spielplatzes Takufeld / Heinzelmännchenweg geschickt.
37

� Idee: Begegnung der Seniorinnen und Senioren von Phoenix und
Engage in Age – Verein für Sport, Kultur und gesellschaftliches
Engagement in der zweiten Lebenshälfte
Kontakt: Frau Mettig (Engage in Age), Herr Serdiukov (Phönix)
Nächster Schritt: Treffen
� Idee: Zweisprachige Multiplikatorinnen und Multiplikatoren am Berufskolleg
Weinsbergstraße gewinnen
Kontakt: Frau Yuregir (AWO, Veedel für alle), Frau Kalsalayi (Berufskolleg
Weinsbergstraße)
Nächster Schritt: Treffen
� Idee: Jugendliche ohne Ausbildung für Bürgerschaftliches Engagement
gewinnen (positive Überbrückung)
Kontakt: Frau Eichhorn (Berufskolleg Weinsbergstraße), Frau Blickhäuser
(Büro für Bürgerengagement, AWO)
Nächste Schritte: KollegInnen ansprechen, eventuell Projektantrag stellen
Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement im interkulturellen Dialog
• Hauptamtliche Unterstützung des Ehrenamtes ist sinnvoll, um eine Anlaufstelle
mit Vermittlungsfunktion im Veedel zu bieten, die Informationen aus den Gruppen
und Einrichtungen sammelt, Vernetzungen unterstützt und Ansprechpartner für
Interessierte ist.
• Bürgerinnen und Bürgern fehlt häufig der Überblick über und die Information zu
Möglichkeiten für freiwilliges Engagement in ihrer Region, da regionale Freiwilligenagenturen
in Ehrenfeld fehlen.
• Kenntnisse der Organisationen und Akteure voneinander sind wichtig und können
z.B. durch häufigere Veranstaltungen zum Thema Ehrenamt verbessert werden.
Ansprechpartner in den Stadtbezirken sind notwendig, die Lotsenfunktion wahrnehmen
und einen Überblick über Engagementformen vor Ort haben.
• Notwendig sind Begleitung und Schulung für ehrenamtliches Engagement.
• Der Informationsweitergabe können auch Aushänge in Geschäften dienen.
� Idee: Schulung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Ehrenamtliche
entwickeln
Kontakt: Frau Blickhäuser (Büro für Bürgerengagement), Herr Rempel
(Atlant e.V.)
Nächster Schritt: Bewilligung zusätzlicher Mittel abwarten 50
50 Nach dem Bürgerforum 2 wurde mitgeteilt, dass Mittel für diese Projektidee zunächst nicht einge-
worben werden konnten.
38

� Idee: Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner für das Thema Bürgerschaftliches
Engagement in Ehrenfeld als Lotsenfunktion
installieren (Internetportal)
Kontakt: Frau Busmann (outback stiftung, Sozialraumkoordinatorin),
Team der Sozialraumkoordination in Ehrenfeld
Nächste Schritte: Treffen mit potentiellen AnsprechpartnerInnen organisieren,
Absprache mit dem Bezirksbürgermeister, ggf. Veröffentlichung
im Internet
� Idee: Aufteilung der Vermittlungsagenturen auf die Stadtteile bzw. -
bezirke als regionale Ansprechpartner (Vorschlag: BFB für
Köln Mülheim oder Köln Ehrenfeld, Ceno für Köln Deutz ...)
Kontakt: Frau Blickhäuser (AWO)
Nächster Schritt: Präsentation der Idee auf der nächsten KABE-Sitzung
� Idee: Türöffner für Einrichtungen etablieren
Frauen und Männer mit Migrationshintergrund, die eine gute
Ausbildung haben und sich in den Communities auskennen als
Türöffner gewinnen
Kontakt: Frau Blickhäuser (AWO), Frau Yuregir (AWO)
Nächster Schritt: Arbeitstreffen der beiden im Januar 2010
Arbeitskreis 4: Themenoffenes Diskussionsforum
Zunächst wurde in einer Vorstellungsrunde die Gelegenheit gegeben, eigene Anliegen
zu ehrenamtlichem Engagement zu äußern. Im Anschluss daran wurden die Anliegen
diskutiert und einzelne Ideen konkretisiert.
Diskutiert wurden folgende Themen:
Flächen für Eislauf
• Die Betreuung und Räumung der Eisflächen auf den Kölner Gewässern, die im
Winter die Möglichkeit für Eislaufen bieten, ist nicht vorgesehen. Bisherige ehrenamtliche
Tätigkeiten werden von städtischer Seite nicht unterstützt.
• Auch der mögliche Umbau von Sommersportfläche in Wintersportfläche (gefrierendes
Wasser auf Sportplätzen) wird nicht unterstützt.
Wohnen
• Wohnformen, bei denen die Betreuung in Form von „Fließbandarbeit“ stattfinden
muss (z.B. Altenheim, Pflegedienstnutzung), sind kritisch zu betrachten, da sie
den Bedürfnissen der Menschen meist nicht entsprechen.
• Das Wissen um andere Wohnformen, z.B. Demenz-Wohngemeinschaften oder
andere Wohngemeinschaften, ist bei vielen Menschen nicht vorhanden. Auch
jüngere Menschen, die sich – manchmal plötzlich – um die Betreuung ihrer älteren
Verwandten kümmern müssen, müssten hier angesprochen werden.
• Eine Möglichkeit, die auch schon existiert, wäre, im Rahmen von Wohngemeinschaften
den Anspruch auf Pflegegeld der Bewohnerinnen und Bewohner ge-
39

meinsam so zu verwenden, dass durchgängig eine Pflegekraft in der Wohngemeinschaft
anwesend sein kann.
• Wichtig wäre eine Vermittlung, z.B. in Wohngemeinschaften oder Mehrgenerationenhäuser.
Allerdings ist auch bewusst, dass Wohngemeinschaften nicht unbedingt
vielen Menschen zusagen und dass Mehrgenerationenhäuser arbeits- und
vorbereitungsintensiv sind.
• Auf einer den neuen Wohnformen vorgeschalteten Ebene wäre die altersgerechte
Gestaltung von Stadtvierteln anzuregen: etwa die Organisation eines gemeinsamen
Bringdienstes in einer Straße, oder ein verstärkter Ersatz für Nachbarschaftshilfe,
wie sie bereits von Organisationen wie „Kölsch Hätz“ oder „Von
Mensch zu Mensch“ angestrebt werden.
� Idee: Vermittlungsagentur für 50plus-Wohngemeinschaften
Kontakt: Frau Kleinpaß-Börschel (Seniorenvertretung)
Nächster Schritt: als Ansprechpartner „Neues Wohnen im Alter e.V.“ zu dieser
Möglichkeit befragen und ggf. als Organisator gewinnen
� Idee: Organisation im Veedel für Dinge des täglichen Lebens wie
Einkaufen durch Bringdienste, Begleitung, Besuche
Kontakt: Claudia Heep (Kölsch Hätz) steht als Ansprechpartnerin zur
Verfügung, wenn z.B. von den Schülerinnen und Schülern des
Berufskollegs Weinsbergstraße ein lokales Projekt initiiert wird
Suppenküche
• Interesse bestand an der Mitarbeit in einer entsprechenden Einrichtung. Hier
konnte die Vermittlung eines Ansprechpartners stattfinden.
Informationen
• Älteren Menschen, die hilfsbedürftig werden, fehlt häufig das Wissen um Anlaufstellen.
Wichtig wäre, solche Anlaufstellen auf lokaler Ebene einzurichten bzw.
sehr viel deutlicher herauszustellen.
• Anlaufstellen müssen mit kompetenten Mitarbeitenden besetzt sein, die über die
notwendigen Informationen aber auch über die Zeit für gute Beratung verfügen.
• Deutlich wird, dass selbst im Kreis der Diskutierenden große Informationsdefizite
bestehen. Einerseits gibt es von den in der Seniorenarbeit tätigen Einrichtungen
wie auch von städtischer Seite bereits viele Angebote, auch Informationsangebote.
Andererseits sind diese selbst im Kreis der Anwesenden, die zu den aktiven
älteren Menschen zählen, nicht bekannt. Es besteht Handlungsbedarf für die Erschließung
neuer Wege, um die wichtigen Informationen den Kölner Einwohnerinnen
und Einwohnern zukommen zu lassen.
• Ideen für neue Wege der Information:
▪ eine Broschüre, in der von A-Z die wichtigen Fragestellungen zum Altern aufgelistet
und mögliche Ansprechpartner genannt werden; Probleme: Begriffsvielfalt;
für die Informationspflege/Aktualisierungen ist Personal notwendig,
▪ alternativ könnte die Broschüre auch Informationen in Form von kurzen Erlebnisberichten
vermitteln, da solche Berichte häufig ansprechender und verständlicher
sind als abstrakte Begriffe, die nicht von allen Menschen verstan-
40

den werden (Möglichkeit einer Sammlung solcher Berichte durch Praktikanten/innen
in Altersheimen),
▪ Entwicklung eines Labels für Informationsstellen (Beispiel: das A für Apotheke),
das für ältere Menschen eingängig und verständlich ist,
▪ in die Medienlandschaft sollte eine regelmäßige Information für ältere Menschen
fest eingebaut werden, z.B. als eine Seite in der Zeitung, die über Projekte
und Projektergebnisse berichtet,
▪ wie junge Menschen die für sie wichtigen Informationen aus Jugendzeitschriften
erhalten, könnte die Entwicklung einer Zeitschrift mit der Zielgruppe ältere
Menschen ein ähnliches Ziel bei älteren Menschen verfolgen.
� Idee: Broschüre mit Fragen und entsprechenden Antworten
Kontakt: Frau Kleinpaß-Börschel (Seniorenvertretung) mit dem Berufskolleg
Weinsbergstraße
Nächste Schritte: Kontakt der Pflegeschüler zur Seniorenvertretung aufnehmen,
Praktika
Fazit
Das Problem von Informationsdefiziten wurde besonders intensiv diskutiert. Deutlich
wurden vor allem die unterschiedlichen Sichtweisen. Während einige Akteure sich
wiederholt darauf beriefen, dass es sowohl Versorgung als auch Informationsstellen
bereits gibt, wurde von vielen Anwesenden ihr Nicht-Wissen deutlich. Gegenseitige
Vorwürfe klangen an: „Ihr informiert nicht genug“ versus „Ihr informiert euch nicht genug“.
So sehr die Sachlage auch stimmt, dass es Anlauf-, Beratungs- und Informationsstellen
zu vielen Problemen und Fragen bezogen auf das Altern in Köln gibt, so
offensichtlich sind die bisherigen Informationsformen darüber nicht ausreichend, um
einen Großteil der Menschen auch tatsächlich zu erreichen. Hier besteht Handlungsbedarf.
Auswertung des Bürgerforums
In einer abschließenden Besprechung im Großen Arbeitskreis am 24.11.2009 wurden
die Abläufe des Bürgerforums diskutiert und über die Zukunft des im Rahmen
des Programms „Aktiv im Alter“ angeregten Prozesses nachgedacht.
Zu Programmende bleibt offen, ob und wie von städtischer Seite eine Weiterführung
der Prozesse und Entwicklungen unterstützt werden kann. Auch die zukünftige Ausrichtung
des Kompetenzzentrums LebensARTen 50plus ist derzeit offen. Daher sind
feste Zusagen zur Weiterführung von Seiten der Projektleitung zu diesem Zeitpunkt
nicht möglich. Ein Abbruch des Prozesses würde von den Beteiligten sehr bedauert.
Daher wird die Gründung eines Arbeitskreises „Aktiv im Alter“, der zweimal jährlich
zusammen kommen sollte, vorgeschlagen.
Außerdem wurde vorgeschlagen, die Idee einer Veranstaltung auf Ebene eines
Stadtbezirks weiter zu verfolgen. Zum einen um die positiven Effekte auch in anderen
Bezirken, so etwa auch im rechtsrheinischen Köln, wo derzeit viel in Bewegung zu
sein scheint, zu ermöglichen, zum anderen um durch Wiederholung in Ehrenfeld den
begonnenen Prozess zu vertiefen.
Kontrovers diskutiert wurde die mögliche Rolle des Kompetenzzentrums:
41

Von einer Seite wurde kritisiert, dass das Kompetenzzentrum die beteiligten Akteure
und Organisationen nicht formal zu offiziellen Kooperationspartnern gemacht hat.
Durch das Zentrum sei ein zu verwaltungsmäßiger und theoretischer Überbau mit zu
wenig Praxisorientierung im Programm vorgegeben gewesen sowie eine Steuerung
von außen erfolgt. Ähnliche Veranstaltungen wie die Bürgerforen könnten auf Bezirksebene
ohne Schwierigkeiten von einer Freiwilligenagentur organisiert werden.
Die Beteiligung aller als offizieller Kooperationspartner war formal aufgrund der unterschiedlichen
Organisationsformen der Akteure und Organisationen und der von
der ursprünglichen Konzeption des Kompetenzzentrums abweichenden Ausrichtung
nicht möglich. Zudem hätte es einen großen verwaltungstechnischen Aufwand –
auch angesichts wechselnder Beteiligungen – bedeutet, der der Idee einer losen
Vernetzung nicht entsprochen hätte. Es wäre denkbar, dass eine solche formale Verknüpfung
eventuell eine stärkere Verbundenheit der Akteure mit dem Programm, eine
größere Übernahme von Verantwortung für die Erfüllung übernommener Aufgaben
und für die in den Arbeitskreisen gemeinsam diskutierten und getroffenen Beschlüsse
(z.B. zur Öffentlichkeitsarbeit) sowie eine stärkere Entlastung der im Programm
hauptamtlich Tätigen zur Folge gehabt hätte. Allerdings ist ein entsprechender
Bedarf nach einer solchen formalen Beteiligung nur von einer Seite geäußert
worden. Viel stärker schien die Beteiligung am Programm davon abhängig gemacht
zu werden, ob Organisationen oder Akteure für sich eine Win-Win-Situation erkennen
konnten. Im Rahmen der losen Vernetzung war es für sie möglich, sich jederzeit aus
dem Prozess zurück zu ziehen, wenn der eigene Vorteil nicht mehr sichtbar war.
Die Zusammenarbeit sowohl mit ehrenamtlich Tätigen als auch im Rahmen von Vernetzungen
mit Organisationen ist immer mit dem Risiko von Unverbindlichkeit durch
die Freiwilligkeit der Verantwortungsübernahme verbunden. Dies wurde einerseits an
verschiedenen Stellen während der Organisation des Programms deutlich. Es drückt
sich andererseits aus bei der kontrovers diskutierten Frage, in welcher Weise während
des Bürgerforums 2 und auch im Anschluss daran mit der Verantwortlichkeit für
die entwickelten Projektideen umgegangen werden soll. Kann oder soll das Kompetenzzentrum
LebensARTen 50plus bei den genannten Kontaktpersonen bzw. -einrichtungen
nachfragen, ob die Ideen fortgesetzt worden sind? Die Meinungen im Arbeitskreis
gingen hier auseinander: Einerseits wurde, auch in Anlehnung an die Diskussion
der Arbeitsgruppe 4 des Bürgerforums 2, generell gefordert, dass Projekte in
ihrem Fortgang öffentlich dargestellt und damit in ihrem Erfolg sichtbar gemacht werden
sollten 51 (wobei die Problematik, die mit der Frage der Messbarkeit verbunden
ist, nicht näher diskutiert werden konnte). Andererseits wurde die Notwendigkeit von
Freiwilligkeit sowohl für vernetzte Organisationen als auch für Personen für gelingende
Kontinuität und Fortführung der Arbeit herausgestellt. Dazwischen lagen Positionen,
die den motivierenden bzw. fördernden Faktor von interessierten Nachfragen
deutlich machten oder darauf verwiesen, dass die Motivation zu ehrenamtlicher Tätigkeit
bzw. zur Weiterführung eines Projekts manchmal erst in der Folge einer nachfragenden
Hinführung entstehe. Hinter dieser Diskussion ist im Hinblick auf die entwickelten
Projektideen das Bedürfnis der Beteiligten erkennbar, dass das Programmende
nicht zu einem Abbruch des Prozesses, in den alle Beteiligten viel Arbeit und
Engagement investiert haben, führen möge. Ob der Versuch, durch die Verknüpfung
51 Vgl. auch die von wissenschaftlicher Seite erhobene Forderung nach Analyse von Erfolgen und
Misserfolgen bürgergesellschaftlicher Projekte und Vorgehensweisen bei Thomas Olk, Ansgar Klein,
Engagementpolitik, S. 50
42

von Ideen mit möglichst mehreren Kontaktpersonen und Einrichtungen die Weiterverfolgung
auch ohne Programmfortführung zu sichern, Erfolg hat, lässt sich zu diesem
Zeitpunkt nicht einschätzen.
Insbesondere das Ausmaß an Input, der durch die Projektleitung vom Amt für Weiterbildung,
dazu noch durch FABE und die Universität zu Köln und immer wieder
auch von weiteren Einrichtungen sowohl in zeitlicher Hinsicht als auch durch Bereitstellung
von Sach- und Raummittel für die Organisation des Programms zur Verfügung
gestellt wurde, ist offensichtlich selbst von den während des gesamten Prozesses
Beteiligten nur zum Teil wahrgenommen worden. 52 Er war jedoch eine unerlässliche
Voraussetzung für den Anschub und die Gestaltung eines solchen Prozesses,
neben dem großen Einsatz der ehrenamtlich Tätigen. Eine Beendigung des Prozesses
wird auch einen Abbruch der Kontinuität und den Wegfall des prozessinternen
Wissens und der damit verbundenen Potentiale und Investitionen bedeuten. 53
In Zusammenhang mit den Zielen, die für das Bürgerforum 2 gesetzt wurden, wurde
die Frage nach Möglichkeiten und Grenzen der Aktivierung von Bürgerinnen und
Bürgern diskutiert, da die Anzahl der Teilnehmenden aus der breiten Öffentlichkeit,
die nicht bereits engagiert sind, niedriger war als erwartet. Die Bezeichnung der Veranstaltung
als „Bürgerforum“ auch auf den Plakaten und Handzetteln, so wurde festgestellt,
war vermutlich zu elaboriert 54 und nicht für alle verständlich und hat daher zu
einer Vorauswahl der potentiellen Teilnehmenden geführt. Gerade im Blick auf die
Ansprache von älteren Menschen mit Migrationshintergrund, bei denen zum Teil von
Sprachschwierigkeiten auszugehen ist, ist dieser Aspekt nicht unwichtig. Auch die
Arbeit in Arbeitsgruppen setzt eine gewisses Vorverständnis und eine Bereitschaft für
solche Arbeitsformen voraus. Zudem war offenbar mit dem Begriff „Arbeitsgruppe“
die Erwartung einer recht großen Verbindlichkeit verknüpft. Andererseits war im Anschluss
an das Bürgerforum 1 im Kleinen Arbeitskreis die Erwartung formuliert worden,
das Programm nicht in Form einer zu unverbindlichen Gesprächsrunde („gemütliche
Kaffeerunde“) fortzuführen. Ein rein quantitativer Maßstab würde diesem Anspruch
nicht gerecht. 55
Beabsichtigt war die Ansprache von zwei Zielgruppen:
• eine organisierte Öffentlichkeit, d.h. Akteure und Mitarbeitende in Organisationen,
die mit der Thematik bereits befasst und vertraut sind,
• eine breite Öffentlichkeit, die sich für ehrenamtliche Tätigkeiten interessiert oder
an den Themen der Arbeitsgruppen Interesse hat.
52 Der zum Teil nur begrenzte Einblick in die unterstützenden Strukturen einer verantwortlichen Stelle
drückt sich etwa auch darin aus, dass einerseits eine Fremdbestimmung durch das Kompetenzzentrum
kritisiert wird, andererseits die organisatorischen Tätigkeiten im Rahmen eines fortlaufenden Arbeitskreises
„Aktiv im Alter“ weiterhin stillschweigend vom Kompetenzzentrum erwartet werden.
53 Aus den in den Arbeitsgruppen entwickelten Ideen könnten auch weitere Synergien durch thematische
Überschneidungen entstehen, die bisher nicht verfolgt wurden.
54 In beiden Arbeitskreisen wurde diese Problematik in dieser Weise nicht erkannt, was ein Hinweis
darauf ist, dass die Teilnahme am Programm von vornherein durch Menschen aus bestimmten Bildungsschichten
erfolgte bzw. nicht erfolgte.
55 Auf die Problematik von hohen Beteiligungsschwellen, durch die das Beteiligungspotenzial in der
Bevölkerung nicht ausgeschöpft werde, wird von der Stiftung Mitarbeit hingewiesen. Siehe wegweiserbürgergesellschaft.de,
Das Bürgerpanel – eine repräsentative Methode der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung;
unter: http://www.buergergesellschaft.de/politische-teilhabe/modelle-und-methoden-derbuergerbeteiligung/meinungen-einholen-buergerinnen-und-buerger-aktivieren/dasbuergerpanel/106179/
am 30.9.09
43

Verschiedene Formen der Ansprache wären hier sinnvoll gewesen. Für die zweite
Gruppe wäre voraussichtlich eine Ankündigung mit niedrigschwelligen Angeboten
eine geeignetere Form der Ansprache gewesen.
Deutlich wurde auch das Bedürfnis von bereits ehrenamtlich Tätigen an einer Präsentation
ihrer Tätigkeiten, wie dies z.B. in der Arbeitsgruppe 1 des Bürgerforums 2
spontan durchgeführt wurde. Eine solche Darstellungsmöglichkeit ist einerseits Öffentlichkeitsarbeit
und kann andererseits als eine Form der öffentlichen Anerkennung
56 des eigenen Einsatzes wahrgenommen werden. Hier ist auch die Frage nach
einem Präsentationsforum für Menschen, die sich außerhalb von Organisationen in
nach außen kaum sichtbarer Weise für andere Menschen oder das Gemeinwohl engagieren
57 , zu stellen. Eine Verknüpfung von Präsentationsraum für eigene Arbeiten
mit der Diskussion zukünftiger Themen auf Bezirksebene – in Ergänzung zum Kölner
Ehrenamtstag mit seinem gesamtstädtischen Zugang – wäre zu erwägen.
Der Stadtbezirks-bezogene Ansatz 58 beim Bürgerforum 2 wurde von allen Beteiligten
begrüßt. Selbst die Fachleute im Bereich des ehrenamtlichen Engagements sehen
es als ein Problem, einen Überblick über das Angebot im gesamtstädtischen Bereich
zu behalten. In der Arbeitsgruppe 3 wurde diese Problematik mit Blick auf einen
interkulturellen Dialog besonders herausgehoben. Vernetzungen insbesondere zwischen
den regional tätigen Akteuren und Organisationen, wie es ein Ziel des Bürgerforums
2 war, konnten durch die Konzentration auf Ehrenfeld erreicht werden, und
zwar nicht nur durch die Veranstaltung selbst, sondern auch durch den Prozess der
gemeinsamen Vorbereitungen in den Arbeitskreisen. Darüber hinaus ist eine stärkere
Wahrnehmung und Einbeziehung von nicht im Rahmen von Organisationen tätigen
Engagierten sicherlich eher auf Bezirks- als auf Stadtebene zu erreichen.
Positiv wurde die anregende Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des
Berufskollegs Weinsbergstraße in den Arbeitsgruppen gesehen. Auch für diese intergenerationellen
Ansätze gilt, dass die Wahrnehmung der Beteiligung als Win-Win-
Situation – die Schülerinnen und Schüler waren an Ideen für Praktika und Praxisprojekte
für ihre Arbeit interessiert – eine wichtige Voraussetzung sind.
Der Auftritt von Rolly Brings & Bänd mit dem Bürgerforum wurde als gelungener Abschluss
empfunden. Die Überführung der Arbeitsatmosphäre in einen unterhaltsamen
Ausklang war als Symbol für die Verknüpfung von Anstrengung und persönlichem
Gewinn, hier in Form von guter Unterhaltung, gut geeignet.
6 Die Erhebungen und ihre Ergebnisse
Im Rahmen des Modellprogramms wurde in Köln auf mehrere Erhebungen zurückgegriffen:
56
Die Verbesserung der Rahmenbedingungen von Engagement durch öffentliche monetäre oder
nicht-monetäre Anerkennung wurde herausgestellt, wie in den unterschiedlichen Erhebungen thematisiert.
Die Einführung einer Ehrenamtskarte als Form der Auszeichnung, wie derzeit im Entscheidungsprozess
im Rat, bringt in einer Stadt von der Größe Kölns Probleme bezogen auf die Kriterien
für die Vergabe und Kontrolle und daraus resultierenden Personalaufwand mit sich.
57
Zur Frage, was als Aktivität im Alter bzw. als Engagement verstanden wird, siehe auch Kapitel 2.2.3
Aktives Alter, S. 10.
58
Eine Abgrenzung zwischen dem Stadtteil Ehrenfeld und dem Stadtbezirk Ehrenfeld ist nicht deutlich
erfolgt, war aber auch nicht unbedingt erforderlich.
44

• Dokumentation einer Zukunftswerkstatt, die im Oktober 2008 durch das Kompetenzzentrum
LebensARTen 50plus durchgeführt wurde,
• Fragebogen-Erhebung im Dezember 2009 bei Teilnehmenden am Programm
„älter & aktiv“ der VHS und Seniorstudierenden der Universität zu Köln,
• Stellungnahmen von Teilnehmenden am Bürgerforum 1 im Februar 2009 auf Karten,
• Stellungnahmen von Bürgerinnen und Bürgern auf Karten der 1000-Wünsche-
Box.
Betrachtet man die Interessen und Potenziale der Mitgestaltung älterer Bürgerinnen
und Bürger, stellten sich für Köln folgende Fragen:
• In welchem Maße findet bereits freiwilliges Engagement statt (von den Befragten
selbst durchgeführt oder von ihnen wahrgenommen)?
• In welchen Bereichen ist darüber hinaus Engagement sinnvoll?
• Welche Unterstützung und Rahmenbedingungen sind wünschenswert?
• In welchem Maße besteht Potenzial für Engagement bei den Befragten?
Die Befragungen waren nicht repräsentativ, da repräsentative Erhebungen im Rahmen
des Programms in Köln nicht finanzierbar waren. Die Erhebungen waren qualitativ
orientiert und arbeiteten überwiegend mit offenen Fragen. Durch die offenen
Fragen erhielt man eine größere Streuung von Aussagen, die über die Perspektiven
der Befragenden hinausgehen konnten, indem sie die Deutungsmuster der Befragten
zuließen. 59
Die Kategorien für die Auswertung der Befragungen wurden entsprechend der
Streuung aus den Antworten selbst entwickelt bzw. aufgrund der Antworten ausgeweitet.
Die Kategorisierungen als Versuche, die Aussagen zu bündeln und in Zahlen
auszudrücken, dienten dazu, die Vielfalt der Statements in für das Programm verwendbare
Daten umzusetzen.
Die Erhebungen wurden als wichtiger Teil des Partizipationsprozesses im Programm
verstanden. Sie ermöglichten es, älteren Menschen sich mit ihren Interessen und
Wünsche bezogen auf Engagement selbst zu Wort zu melden. Die thematische Ausrichtung
des Programms im Anschluss an das Bürgerforum 1 wurde durch die Ergebnisse
von Fragebögen-Erhebung und Kartenabfrage bestimmt. Die Auswertung
der 1000-Wünsche-Box (insbesondere die gegenüber den anderen Erhebungen zum
Teil veränderte Schwerpunktsetzung) unterstützte die Planung eines thematisch nicht
gebundenen Arbeitskreises auf dem Bürgerforum 2.
6.1 Zukunftswerkstatt im Oktober 2007 60
6.1.1 Ziele der Erhebung
Die Zukunftswerkstatt wurde unter dem Motto „LebensARTen 50 plus. Was wir machen,
wollen und brauchen, bestimmen wir selbst“ vom Kompetenzzentrum Lebens-
ARTen 50plus im Oktober 2007 durchgeführt mit dem Ziel, neue Angebote und For-
59 Vgl. etwa Jost Reischmann, Weiterbildungs-Evaluation. Lernerfolge messbar machen, Neuwied
2003, S. 221 ff.; Burkhardt Fuhs, Qualitative Methoden in der Erziehungswissenschaft, Darmstadt
2007, S. 63, 93
60 Quelle: Universität zu Köln u.a. (Hg.), Dokumentation der Zukunftswerkstatt, S. 6
45

mate von Altersbildung partizipativ durch systematische Einbeziehung älterer Menschen
zu entwickeln. Die Veranstaltung wurde ausführlich dokumentiert und anschließend
bezogen auf Bildungsangebote ausgewertet. Da Bildung auch als eine
mögliche Handlungsperspektiven im Modellprogramm genannt wurde, lag es nahe,
die Dokumentation der Zukunftswerkstatt ergänzend heranzuziehen. Sie wurde erneut
ausgewertet, wobei der Schwerpunkt jetzt zum einen auf den Aussagen zu
Rahmenbedingungen von Bildung lag. Es wurden aber auch die Inhalte und Ziele
von Bildung insbesondere im Zusammenhang mit dem Thema Engagement betrachtet.
Die Erhebung sollte dazu dienen, die wichtigsten Themen der seinerzeit an dem
partizipativen Prozess Teilnehmenden heraus zu arbeiten und jetzt als Anhaltspunkte
für die Ausrichtung des Modellprogramms zu verwenden.
6.1.2 Form der Erhebung
Am 20.10.2007 fand eine dreistündige Auftaktveranstaltung mit über 150 Interessierten
statt. Die Teilnehmenden wurden zu folgenden Themen befragt:
• Gründe für die Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern sowie engagierten
Menschen aus Institutionen in einer Zukunftswerkstatt
• Persönliche Träume und Wünsche zu idealen Bildungsangeboten für ältere Menschen
und zur Zusammenarbeit im Bildungsbereich
• Persönliche Wünsche zu Handlungsspielräumen, um Bildungsangebote von und
für Menschen der Generation 50plus in Köln weiterzuentwickeln.
Bei der Diskussion wurde auf die Methode der Abfrage mit Moderationskarten zurück
gegriffen, die anschließend zu Schwerpunkten zusammengefasst wurden. Die Äußerungen
auf den Karten wurden für die erneute Auswertung heran gezogen.
Am 27.10.2007 wurde auf der Grundlage der Diskussionen der Auftaktveranstaltung
eine sechsstündige Zukunftswerkstatt mit 45 Teilnehmenden durchgeführt. Diskutiert
wurde die Bedeutung von Alten- oder Seniorenbildung für die einzelnen Menschen
unter vier aus der Auftaktveranstaltung entwickelten thematischen Schwerpunkten:
• Bildung für mich und Bildung für uns gestalten
• Bildung für andere – Erfahrung weitergeben
• Bildung mit anderen – Vernetzung fördern
• Politische Interessenvertretung – Einfluss nehmen
Die Diskussion erfolgte in Anlehnung an die Kaffeehaus-Methode an kleineren Tischen,
die Stellungnahmen der Teilnehmenden wurden direkt auf Tischdecken geschrieben
und konnten ebenfalls für die erneute Auswertung herangezogen werden.
Die sich anschließende Diskussion zur Entwicklung gemeinsamer Handlungsziele
wurde nicht mehr heran gezogen, da Kern vor allem die Bündelung der vorher gemachten
Aussagen war.
6.1.3 Auswertung
Aus den einzelnen Aussagen aus den Diskussionen am 20. und 27.10.2007 wurden
Kategorien für die Auswertung entwickelt und die Aussagen entsprechend zugeordnet.
Anschließend wurde die Anzahl der Aussagen in den Kategorien in Zahlen dargestellt,
um die Kernthemen der Befragten erkennbar zu machen.
Es wurden zwei Obergruppen gebildet:
• Bedürfnisse zu Rahmenbedingungen von Bildungsangeboten,
46

• Gewünschte Inhalte und Ziele von Bildungsangeboten.
Die Erwartungen an Rahmenbedingungen von Bildungsangeboten wurden in folgende
Kategorien zerlegt:
• Vernetzung: Unter diesem Begriff wurde sowohl die Vernetzung zwischen Menschen,
aber auch die Verknüpfung von Informationen und eine räumliche Vernetzung
gefasst,
• finanzielle Änderungen,
• Unterstützung durch Institutionen,
• Möglichkeiten von Selbsttätigkeit, Handlungsspielraum,
• Wünsche an Orte und Räumlichkeiten,
• Bildungsangebote zur Verbesserung von Engagement.
Bedürfnisse an Inhalte und Ziele von Bildungsangeboten wurden unter folgenden
Kategorien spezifiziert:
• Altersthemen,
• Persönlichkeitsbildung, sinnvolle Lebensgestaltung,
• Weitergabe von Wissen und Erfahrungen,
• Begegnung und Geselligkeit,
• Entwicklung von Wissen und besonderen Befähigungen,
• Kultur und Gestalten,
• Möglichkeiten zur Qualifizierung (Sprachen, EDV, Medien, ehrenamtlich bedingte
Qualifikationen).
6.1.4 Reichweite der Befragung: Bedingungen und Probleme
Mit der Kartenabfrage und der Beschriftung der Tischdecken wurden Methoden gewählt,
die die Meinungsfindung unter Einbeziehung aller Anwesenden erlaubten. 61
Die Kennzeichen einer solchen Abfrage wurden oben bereits erläutert. Die Anonymität,
die bei einer Kartenabfrage gewahrt bleiben kann, ist bei der Tischdecken-
Methode nicht möglich.
Die Formulierung der Fragestellungen war sehr offen gehalten, um die Ideenfindung
nicht durch zu enge Vorgaben zu begrenzen. Diese Offenheit bedeutete allerdings
für die Auswertung größere Spielräume bei den Deutungsmöglichkeiten, zumal die
erneute Auswertung erst in einem großen zeitlichen Abstand stattfand. Wie bei den
anderen Erhebungen kann die Ergebnisdarstellung in Zahlenform eine
Verallgemeinerbarkeit und Repräsentativität der Aussagen suggerieren, die aber
nicht gegeben ist.
6.1.5 Ergebnisse
Rahmenbedingungen
Kategorien Anzahl Prozent
Gesamtsumme 170 100 %
Vernetzung (Menschen, Informationen, Orte) 71 42 %
61 Die Beteiligten müssen allerdings die verwendete Schriftsprache beherrschen.
47

Finanzen 31 18 %
Unterstützung durch Institutionen 17 10 %
Selbsttätigkeit / Handlungsspielraum 15 9 %
Orte / Räumlichkeiten 13 8 %
Anerkennung im Engagement 3 2 %
Sonstiges 20 2 %
Deutlich war im Rahmen der Zukunftswerkstatt die Bedeutung, die der Vernetzung
von Bildungsangeboten zugeschrieben wurde. Dabei wurde in erster Linie die Verbindung
von ähnlich gesinnten Menschen genannt, aber auch eine Unterstützung
durch die Bündelung von Informationen sowie durch fördernde örtliche Strukturen.
Ein für Bildung wichtiger Faktor war für die Befragten die Ermöglichung von Bildung
durch entsprechende finanzielle Ausstattung, d.h. vor allem mehr Gelder für den Bildungsbereich,
weniger Gebühren für Besuche von Bildungsveranstaltungen, auch im
Hinblick auf sozial Schwächere. In diesem Zusammenhang sind auch die Wünsche
nach Unterstützung von Bildung durch Institutionen, etwa durch einen verbesserten
Zugang z.B. zu politischen Ansprechpartnern und Rundfunk zu sehen.
Inhalte / Ziele von Bildung
Kategorien Anzahl Prozent
Gesamtsumme 151 100 %
Alter 38 25 %
Persönlichkeitsbildung, sinnvolle Lebensgestaltung 27 18 %
Weitergabe von Wissen und Erfahrungen 24 16 %
Begegnung, Geselligkeit 21 14 %
Wissen und Befähigungen entwickeln 17 11 %
Kultur – Gestalten 7 5 %
Qualifizierung (Sprachen, EDV, Ehrenamt, Medien) 6 4 %
Sonstiges 11 7 %
Das wichtigste Thema von Bildungsangeboten war für die teilnehmenden älteren
Menschen die Auseinandersetzung mit dem Alter. Das Thema Alter kann dabei einerseits
als Teil der Persönlichkeitsbildung verstanden werden, die ebenfalls einen
wichtigen Stellenwert bei den Befragten hat, es kann aber auch im Sinne von Wissensvermittlung
über Alter und Altern eine Bedeutung haben.
Bildungsangebote werden von den Befragten auch als Möglichkeit gesehen, eigenes
Wissen und eigene Erfahrungen an andere Menschen weiter zu geben. D.h. nicht
nur die eigene Weiterbildung ist wichtig, sondern auch die Förderung und möglicherweise
Initiierung von Bildung für andere. Qualifizierende Angebote spielen dagegen
im Rahmen dieser Erhebung keine große Bedeutung. Deutlich ist aber die Verknüpfung
von Bildung mit Begegnung (wie auch bereits oben unter den Rahmenbedingungen
durch das Thema Vernetzung angedeutet). Der Frage, ob dieser Gemeinschaftsaspekt
auch von den älteren Menschen geteilt wird, die sich nicht im Rahmen
einer solchen Veranstaltung bewegen, kann hier nicht nachgegangen werden.
48

6.1.6 Bedeutung der Erhebung im Rahmen des Projektes
Thema der Zukunftswerkstatt war ‚Bildung für ältere Menschen‘. Diese Thematik war
zwar als Handlungsperspektive in den Leitlinien des Modellprogramms aufgeführt,
war aber nur in geringem Maße im Rahmen des Programms in Köln bedeutsam. Daher
waren die Aussagen der Zukunftswerkstatt zunächst für den Projektablauf nicht
von größerer Bedeutung. Allerdings ermöglicht der Vergleich mit den Aussagen der
anderen Erhebungen (siehe unter 6.5 Zusammenfassung zu den Erhebungen) Einsichten
in mögliche Zusammenhänge, die aufgrund der Bedeutung, die der Bildung
für Engagement zugeschrieben wird, von Interesse sind.
6.2 Fragebogen-Erhebung im Dezember 2008
6.2.1 Ziele der Erhebung
Das Modellprogramm sah vor, dass von den beteiligten Kommunen Bedarfsanalysen
vorgenommen werden. In Köln wurde daher erhoben, welchen Bedarf und welche
Bedürfnisse ältere Menschen als Zielgruppe des Programms bezogen auf Engagement
haben. Folgende Fragestellungen waren von Interesse:
• Welches Engagement ist in der Stadt Köln bereits vorhanden bzw. sichtbar?
• Wo erscheint weiteres Engagement notwendig?
• Welche Rahmenbedingungen für Engagement sind notwendig?
Die erste Erhebung sollte als Grundinformation für die beteiligten Organisationen sowie
Bürgerinnen und Bürger auf dem Bürgerforum 1 verwendet werden, um den
Themenbereich Engagement weiter zu spezifizieren und Schwerpunkte für die weiterführende
Diskussionen und Planungen zu setzen. Sie sollte bis November 2008
beendet sein, damit anschließend die Auswertung und die Präsentation der Ergebnisse
auf dem Bürgerforum am 28.2.2009 erfolgen konnte.
6.2.2 Form der Erhebung
Die Erhebung ist in Form einer Fragebogenbefragung durchgeführt worden. Zunächst
war geplant, eine bereits laufende Umfrage der Seniorenvertretung Köln auch
für das Modellprogramm auszuwerten, doch konnte dieses Vorhaben nicht realisiert
werden. Deshalb wurde kurzfristig von der Projektleitung ein vierseitiger Fragebogen
zum Engagement in Köln entwickelt und im Dezember – aufgrund des engen Zeitfensters
pragmatisch auf erreichbare Ältere begrenzt – an Teilnehmende des VHS-
Programms „älter & aktiv“ und der Arbeitskreise des Gasthörer- und Seniorenstudiums
der Universität zu Köln ausgegeben. Es wurden 722 Bögen ausgeteilt. Außerdem
wurde die Umfrage auf dem Bürgerforum 1 auf Wunsch der Anwesenden um
weitere 22 dort ausgefüllte Fragebögen ergänzt.
Bestandteile der Fragebögen waren:
• die Aufklärung der Befragten über den Hintergrund der Befragung und der Versuch,
sie zur Beteiligung an der Umfrage zu motivieren,
• die Erhebung persönlicher Daten zu Geschlecht und Altersjahrzehnt, wobei Anonymität
der Befragten gewahrt wurde,
• sieben halboffene oder offene Fragen zum Thema Engagement in Köln.
49

Die Fragen ließen sich inhaltlich in drei Komplexe einteilen:
• Beim ersten Fragekomplex (Frage 1 bis 3) ging es um das aktuelle eigene Engagement
der Befragten. Die Fragen waren halboffen formuliert, d.h. sie bestanden
aus vorgegebenen Antworten mit der Möglichkeit freier Ergänzungen. Die erste
Frage erhob die Einsatzfelder, in denen freiwilliges Engagement der Befragten
stattfindet. Vorgeschlagen wurden fünf Engagementfelder (Familie, Verwandtschaft,
Nachbarschaft, Vereine, Kirche), Ergänzungen und Mehrfachnennungen
waren möglich. Die geschlossene Frage zwei zielt auf den zeitlichen Umfang des
Engagements. Die Befragten wurden aufgefordert, in ungefährer Stundenzahl
anzugeben, wie viel Zeit sie pro Tag oder pro Woche oder pro Monat für ihr Engagement
aufwenden. Bei der dritten Frage wurde erhoben, welche Unterstützung
und Anerkennung sich die Befragten für ihr Engagement wünschen.
Hier standen neun Kategorien sowie die Möglichkeit zur Formulierung weiterer
Wünsche zur Wahl.
• Der zweite Fragekomplex (Frage 4 und 5) war offen angelegt und zielte auf die
Wünsche der Befragten. Sie sollten angeben, in welchen Bereichen sie das Zusammenleben
im Veedel bzw. in der Stadt gern mitgestalten würden, wenn sie
mehr Zeit hätten (Frage 4), und wie die Rahmenbedingungen für diese Mitgestaltung
idealerweise aussehen müssten (Frage 5).
• Der dritte Fragekomplex (Frage 6 und 7) bezog sich auf die allgemein vorhandenen
Engagementformen in der Stadt Köln. Mittels der offenen Frage sechs wurde
erhoben, in welchen Bereichen freiwilliges Engagement nach Einschätzung der
TN inzwischen unverzichtbar geworden ist. Die offene Frage sieben sollte feststellen,
in welchen Bereichen den Befragten ehrenamtliches Engagement bereits
positiv aufgefallen war.
Wie oben bereits diskutiert, wurde beim Verständnis von Engagement ein möglichst
weites Begriffsverständnis zugrunde gelegt. Daher wurden freiwilliges und bürgerschaftliches
Engagement gleichgesetzt. Außerdem wurde unter dem Oberbegriff Engagement
auch nach Aktivitäten in den Bereichen Familie, Verwandtschaft, Freunde
und Nachbarschaft gefragt. Zum einen kommen auch diese Tätigkeiten im weitesten
Sinne dem Gemeinwohl zu Gute, da ihre Übernahme durch die Gesellschaft in der
Regel mit hohen Kosten verbunden wäre. Unklar ist zum anderen, ob die Ausführenden
selber eine klare Trennung zwischen Aktivität für den sozialen Nahbereich und
ein ferneres Gemeinwohl vollziehen. Ohne Klärung der Frage, welche Tätigkeiten ein
aktives Alter bestimmen und welche nicht, sollte hier keine Ausgrenzung erfolgen.
Will man die Potenziale für die Aktivierung von Bürgerinnen und Bürger betrachten,
so muss auch beachtet werden, in welchem Maße diese bereits zeitlich gebunden
sind.
6.2.3 Auswertung
Von 722 verteilten Fragebögen 62 , wurden 210 Fragebögen ausgefüllt und zurückgegeben
63 . 131 Fragebögen wurden in den Kursen der Volkshochschule, 79 Bögen
62 626 Fragebögen wurden an der VHS, 102 Bögen an der Universität verteilt.
63 Aus methodischen Gründen wurden die Ergebnisse der auf dem Bürgerforum 1 nachträglich verteilten
Fragebögen nicht in die ursprüngliche Auswertung aufgenommen. Sie wurden allerdings bei der
Zusammenfassung der Ergebnisse berücksichtigt.
50

in den Seminaren an der Universität ausgefüllt. Von den 210 Fragebögen konnten
202 Bögen nach Alter und Geschlecht der Teilnehmenden ausgewertet werden. 8
Fragebögen enthielten zu diesen persönlichen Daten keine Angaben.
Mit Ausnahme der geschlossenen Frage 2 wurden bei allen Fragen die Kategorien
nur zum Teil vorgegeben und darüber hinaus aus den Antworten entwickelt. Alle inhaltlich
ähnlichen Antworten wurden geclustert. Jeder Gruppe wurde ein Oberbegriff
zugeordnet. Aufgrund der Fragestellungen erfolgte zunächst eine Zuordnung zu den
beiden Obergruppen „Engagementbereiche“ sowie „Rahmenbedingungen für freiwilliges
Engagement“.
Im Hinblick auf die Engagementbereiche wurden in einem ersten Schritt folgende
Kategorien erhoben:
• Engagement in der Familie 64 ,
• Soziales Engagement außerhalb der Familie,
• Sport und Bewegung,
• Politik bzw. Politische Interessensvertretung,
• Engagement im Stadtteil / im Viertel / in der Nachbarschaft,
• Kirchen,
• Kultur (Kunst, Musik, Theater, Literatur).
Da die Kategorie „soziales Engagement außerhalb der Familie“ einen großen Stellenwert
für die Befragten einnimmt, wurde diese Kategorie des Engagements in einem
zweiten Schritt ausdifferenziert:
• Seniorinnen und Senioren,
• Kranke und Sterbende,
• Familien und Alleinerziehende,
• Kinder und Jugendliche,
• Sozial Schwache und Obdachlose,
• Menschen mit Migrationshintergrund,
• Menschen mit Behinderung,
• Sonstiges soziales Engagement.
Mit diesem zweifachen Auswertungssystem wurden die Fragen 1,4,6 und 7 ausgewertet.
Für die Auswertung der Rahmenbedingungen, unter denen freiwilliges Engagement
stattfindet (Fragen 3 und 5), konnten die in Frage drei vorgeschlagenen Antwortmöglichkeiten
als Kategorien genutzt werden:
• mehr öffentliche Anerkennung,
• Begleitung / Beratung des Engagements durch Profis,
• Bildungs- und Ausbildungsangebote für die Tätigkeit,
• Auslagenerstattung,
• steuerliche Vorteile,
• ein Honorar,
64 Auch wenn Engagement in der Familie in der Regel nicht zu freiwilligem oder ehrenamtlichen Engagement
gezählt werden, ist die Einbeziehung dieser Tätigkeiten in die Erhebung im Kontext von Aktivitäten
älterer Menschen und möglicher Potenziale von Bedeutung. Vgl. etwa auch die Einbeziehung in
die Erhebungen von Rudolf Tippelt u.a., Bildung Älterer. Chancen im demografischen Wandel, Bielefeld
2009, S. 113 f.
51

• stärkere Vernetzung mit anderen Engagierten,
• mehr Zentren / Räume für Treffen,
• kostenlose Bereitstellung von Arbeits- und Büromaterial,
• Sonstiges.
Im Anschluss an eine zunächst für jede Frage getrennt erfolgende Auswertung wurden
die Ergebnisse über die Fragen hinaus zusammengefasst.
6.2.4 Reichweite der Befragung: Bedingungen und Probleme
Die Teilnehmerbefragung wurde ressourcenbedingt (finanzielle Mittel, Zeitrahmen) in
Personenkreisen durchgeführt, zu denen der Zugang bereits bestand. Da die Teilnehmerbefragung
im Kontext des Seniorenstudiums der Universität zu Köln und der
Volkshochschule durchgeführt wurde, konnten hier ausschließlich Personen erreicht
werden, die durch die Teilnahme an Bildungsprozessen bereits Formen von aktiver
Gestaltung ihres Alters zeigten. Der Feldzugang war daher eingeschränkt. Eine gewisse
Ausweitung fand dadurch statt, dass die Fragebögen auf dem Bürgerforum 1
an weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger verteilt wurden. Das Bürgerforum
richtete sich an alle Bürgerinnen und Bürger Kölns.
Die Befragung liefert keine repräsentativen Ergebnisse. Ein Pretest konnte nicht
durchgeführt werden. Mit dieser Einschränkung beschreiben die erhobenen Einzelfälle
aber durchaus das Phänomen Engagement in Köln.
6.2.5 Ergebnisse
Aufteilung nach Altersgruppen und Geschlecht:
Geschlecht Anzahl Prozent
Frauen 160 76 %
Männer 42 20 %
Keine Angabe 8 4 %
Mehr als 2/3 der Fragebögen (76 %) wurden von Frauen ausgefüllt. Die Teilnahme
der Männer lag mit 20 % bei 1/5.
Altersgruppen Anzahl w m Prozent
Gesamt 202 160 42
40-49-Jährige 2 2 0 1 %
50-59-Jährige 16 15 1 8 %
60-69-Jährige 111 88 23 55 %
70-79-Jährige 61 46 15 30 %
80-89-Jährige 12 9 3 6 %
52

Die am stärksten vertretene Altersgruppe bei den Befragten war die Gruppe der 60-
bis 69- Jährigen zu der 55 % der teilnehmenden Frauen wie auch der Männer gehörten.
In der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen waren fast 1/3 der Frauen (29 %)
vertreten, bei den Männern waren es mit 36 % sogar etwas mehr als 1/3.
Frage 1: Aktuelles freiwilliges Engagement
Kategorien
53
Anzahl Prozent
Gesamt w m Prozent
Gesamtzahl der Angaben 457 100 %
Familie 125 97 28 27 %
Verwandtschaft 71 56 15 15 %
Nachbarschaft 82 67 15 18 %
Vereine 69 49 20 15 %
Kirche 31 24 7 7 %
Freunde und Bekannte 7 6 1 2 %
Soziales Engagement außerhalb der Familie 46 39 7 10 %
Sport und Bewegung 2 1 1 0,4 %
Politik / Politische Interessensvertretung 9 5 4 2 %
Kultur 12 7 5 3 %
Sonstiges 3 2 1 0,6 %
Keine Angabe 8 7 1 2 %
Die Auswertung zeigt, dass das größte freiwillige Engagement der Befragten innerhalb
der Familie stattfindet (27 %). An zweiter Stelle steht das Engagement in der
Nachbarschaft (18 %), gefolgt von freiwilligen Aktivitäten in der Verwandtschaft
(15%).
Im Hinblick auf ihren Organisationsgrad unterscheidet Peter Schüll (2004) zwei
Gruppen von Tätigkeiten 65 :
• informelle Hilfen im sozialen Nahbereich: für Familie, Verwandtschaft, Nachbarschaft,
Freunde/ Bekannte,
• Engagement in mindestens loser Organisationsform: für Vereine, Kirchen, Soziales
Engagement, Politik/ Politische Interessenvertretung, Kultur.
Ausgehend von dieser Einteilung lässt sich festhalten, dass bei den Befragten fast
2/3 des Engagements (61 %) auf informeller Ebene im sozialen Nahbereich stattfindet.
1/3 des Engagements (36 %) bezieht sich auf die Tätigkeiten, die in organisierter
Form – unabhängig vom sozialen Nahbereich – ausgeführt werden. Das Engagement
in mindestens loser Organisationsform findet bei den Befragten bei beiden Ge-
65 Peter Schüll, Motive Ehrenamtlicher, S. 57. Für Schüll zählen allerdings die informellen Hilfen im
sozialen Nahbereich nicht zum freiwilligen oder ehrenamtlichen Engagement.

schlechtern am häufigsten in Vereinen statt. Ein zweites herausragendes Tätigkeitsfeld
bei den Frauen ist der Soziale Bereich außerhalb der Familie.
Frage 2: Umfang des Engagements
Die Auswertung der Frage zwei orientierte sich an dem wöchentlichen Engagement
der Teilnehmenden. Tägliche und monatliche Zeitangaben wurden deshalb entsprechend
umgerechnet: Stunden pro Tag = Tagesstunden multipliziert mit sieben; Stunden
pro Monat = Monatsstunden geteilt durch vier.
Kategorien
54
Anzahl Stunden / Woche 66 Prozent
Gesamt w m Prozent
Gesamtzahl der Angaben 181 100 %
kein Engagement 67 8 7 1 4 %
unregelmäßig 8 7 1 4 %
bis 5 Stunden 84 64 20 46 %
5,5-10 Stunden 44 36 8 24 %
10,5-15 Stunden 19 15 4 11 %
15,5-20 Stunden 7 5 2 4 %
über 20 Stunden 11 9 2 6 %
keine Angabe 68 21 17 4
Die Frage nach dem zeitlichen Umfang des Engagements wurde von 181 Personen
beantwortet. 29 Personen machten keine Angabe. Hier wurde aufgrund von Frage 1
unterschieden zwischen Personen, die sich nicht freiwillig engagieren, und jenen
Personen, die sich engagieren, diese Frage aber nicht beantwortet haben.
Fast die Hälfte der Personen (46 %), die sich tatsächlich engagieren, tut dies bis zu 5
Stunden pro Woche. Fast die gleiche Anzahl der Befragten (45 %) ist über 5 Stunden
wöchentlich im Rahmen von Engagement beschäftigt. 6 % der Engagierten geben
einen wöchentlichen Zeitaufwand von mehr als 20 Stunden an. Da diese Angaben in
den meisten Fällen mit einem fast ausschließlichen Engagement in der Familie (Frage
1) korrelieren, wird hier eine familiäre Belastungssituation (z.B. häusliche Pflege)
vermutet. 69 Die Stundenangaben verteilten sich gleichmäßig auf beide Geschlechter.
66 Angaben zu Stunden/ Tag und Stunden/ Monat wurden in Stunden/ Woche umgerechnet (Tagesstunden
multipliziert mit 7; Monatsstunden geteilt durch 4)
67 Personen, die sich nicht freiwillig engagieren (vgl. Frage 1) und deshalb keine Angabe machen
68 Personen, die sich freiwillig engagieren (vgl. Frage 1) und trotzdem keine Angabe machen
69 Vgl. auch Rudolf Tippelt u.a., Bildung Älterer, S. 114: „Engagement im familiären Bereich“ wird
hauptsächlich auf die Pflege von Familienangehörigen gezogen.

Frage 3: Wünsche zu unterstützenden Rahmenbedingungen des eigenen Engagements
Kategorien
55
Anzahl Prozent
Gesamt w m Prozent
Gesamtzahl der Angaben 315 100 %
mehr öffentliche Anerkennung 41 31 10 13 %
mehr Zentren / Räume für Treffen von Engagierten 41 29 12 13 %
stärkere Vernetzung mit anderen Engagierten 39 30 9 12 %
Auslagenerstattung 35 27 8 11 %
Steuerliche Vorteile 34 28 6 11 %
Bildungs- und Ausbildungsangebote für die Tätigkeit 31 26 5 10 %
Begleitung / Beratung durch Profis 30 22 8 9 %
Kostenlose Bereitstellung von Arbeits- und Büromaterial
30 26 4 9 %
Honorar 13 10 3 4 %
Sonstiges 21 15 6 7 %
Keine Angabe 78 66 12
Die Frage nach den Rahmenbedingungen wurde von 94 Frauen und 30 Männern
beantwortet. Die Auswertung der insgesamt 315 Nennungen zeigt, dass sich die
Wünsche der Befragten ziemlich gleichmäßig auf die einzelnen Kategorien verteilten
(zwischen 9 und 13 %). An erster Stelle standen jedoch der Wunsch nach mehr öffentlicher
Anerkennung neben dem Wunsch nach mehr Zentren bzw. Räume für
Treffen von Engagierten (je 13 %). Gering ausgeprägt war der Wunsch nach einem
Honorar (4 %). Für nahezu alle Befragten sollte Freiwilliges Engagement demzufolge
weiterhin eine unentgeltliche Tätigkeit bleiben. Der finanzielle Aspekt drückt sich allerdings
etwas anders in dem Wunsch nach größeren steuerlichen Vorteilen (11 %)
aus. Ein geschlechtsspezifisches Antwortverhalten ließ sich auch bei der Auswertung
dieser Frage nicht feststellen.

Frage 4: Mögliche Bereiche von Engagement bei mehr Zeit
Kategorien
56
Anzahl Prozent
Gesamt w m Prozent
Gesamtzahl der Angaben 89 100 %
Soziales Engagement außerhalb der Familie 43 34 9 49 %
Engagement im Stadtteil / im Viertel / in der Nachbarschaft
18 17 1 21 %
Kultur (Kunst, Musik, Theater, Literatur) 12 11 1 14 %
Politik / Politische Interessensvertretung 4 2 2 5 %
Sport und Bewegung 3 3 0 3 %
Kirchen 1 1 0 1 %
Sonstiges 1 0 1 1 %
Kein (weiteres) Engagement möglich 7 5 2 8 %
Keine Angabe 129 103 26
Mehr als die Hälfte der Befragten haben bei dieser Frage keine Angabe gemacht. Da
bis auf acht Personen alle Befragten aktuell freiwillig engagiert waren, liegt der
Schluss nahe, dass zumindest bei einem Teil der Nichtantwortenden die Ressourcen
bereits gebunden waren. Für eine nähere Auswertung dieses Ergebnisses wären
Interdependenzen zu den Fragen 1 und 2 (bisheriges Engagement und Umfang dieses
Engagements) zu prüfen.
89 Personen haben verwertbare Angaben zu einem potentiellen weiteren Engagement
gemacht. Knapp die Hälfte würde sich weiterhin im sozialen Bereich außerhalb
der Familie engagieren. Bei den Männern sticht dieses Ergebnis insofern hervor als
die anderen Engagementbereiche auf höchstens zwei Nennungen kommen. Gut 1/5
der Befragten würde sich bei weiteren Zeitkapazitäten in der Nachbarschaft engagieren.
Im kulturellen Bereich würden 14 % das Leben in der Stadt mitgestalten.

Spezifizierung: Soziales Engagement außerhalb der Familie:
Kategorien
57
Anzahl Prozent
Gesamt w m Prozent
Gesamtzahl der Angaben 43 100 %
Senioren / alte Menschen 12 6 6 28 %
Kinder und Jugendliche 12 12 0 28 %
Familien und Alleinerziehende 5 5 0 12 %
Kranke und Sterbende 3 2 1 7 %
Menschen mit Migrationshintergrund 2 2 0 5 %
sozial Schwache und Obdachlose 0 0 0 0 %
Menschen mit Behinderung 0 0 0 0 %
Sonstiges 9 7 2 21 %
Die weitere Auswertung der Kategorie „Soziales Engagement außerhalb der Familie“
zeigt, dass sich das soziale Engagement der Befragten in gleichen Teilen auf die
Arbeit mit alten Menschen sowie auf Tätigkeiten für Kinder und Jugendliche beziehen
würde (je 28 % 70 ). 1/5 der befragten Personen betont das Engagement im Stadtteil,
im Viertel oder in der Nachbarschaft.
Die geschlechtsspezifische Auswertung ergibt, dass sechs von neun Nennungen der
Männer das Tätigkeitsfeld „Senioren/ alte Menschen“ umfassen. Das Engagement im
Tätigkeitsfeld „Kinder und Jugendliche“ wird allein von den Frauen benannt. Die
Frauen nennen eine viel größere Vielfalt von Engagementbereichen im sozialen Bereich
außerhalb der Familie als die Männer. Da es von den Männern jedoch nur eine
geringe Anzahl an Antworten gibt, erfordert die Interpretation dieses Ergebnisses
eine weitere Überprüfung der Aussagen.
70 Prozentzahl bezogen auf soziales Engagement außerhalb der Familie

Frage 5: Für weiteres Engagement notwendige Rahmenbedingungen
Kategorien
58
Anzahl Prozent
Gesamt w m Prozent
Gesamtzahl der Angaben 56 100 %
mehr öffentliche Anerkennung 0 0 0 0 %
Mehr Zentren / Räume für Treffen
von Engagierten
17 15 2 30 %
Stärkere Vernetzung / regelmäßige Treffen mit anderen
Engagierten
8 8 0 14 %
Auslagenerstattung 4 4 0 7 %
Steuerliche Vorteile 0 0 0 0 %
Bildungs- und Ausbildungsangebote für die Tätigkeit 0 0 0 0 %
Begleitung / Beratung durch Profis 10 9 1 18 %
Kostenlose Bereitstellung von Materialien 5 4 1 9 %
Honorar 2 2 0 4 %
Unterstützung durch die Stadt 2 1 1 4 %
Sonstiges 8 5 3 14 %
Keine Angaben 163 129 34
Mehr als 3/4 der befragten Personen haben zu dieser Frage keine Angabe gemacht.
Hierfür gibt es vor allem zwei mögliche Gründe: Fast 80 % derjenigen, die nicht geantwortet
haben, hatte auch Frage 4 nach Interessen für weiteres Engagement nicht
beantwortet. Für diese Personen hatte deshalb auch die fünfte Frage keine Relevanz.
Da sich die Frage 5 zudem inhaltlich mit der dritten Frage überschneidet, ist es
möglich, dass einige Personen diese Frage nicht mehr zusätzlich beantworten wollten.
Um diese Interpretationen zu überprüfen, müsste bei den Befragten noch einmal
gezielt nachgefragt werden.
Für fast 1/3 der Personen, die hier geantwortet haben, steht der Wunsch nach mehr
Zentren und Räumen für Engagement an erster Stelle. Die Begleitung / Beratung
durch Profis ist mit knapp einem Fünftel der Nennungen die zweitstärkste Kategorie.
Der Wunsch nach Vernetzung und regelmäßigen Treffen rangiert mit 14 % auf Platz
drei.
Im Unterschied zu Frage 3, die sich mit Wünschen an Rahmenbedingungen bezogen
auf eigenes Engagement befasste, abstrahiert Frage 5 von den eigenen Bedürfnissen
und fragt nach allgemein für Engagement förderlichen Rahmenbedingungen.
Hier werden bei den Befragten deutlichere und zum Teil andere Schwerpunkte gesetzt.
71 Der Wunsch nach mehr Zentren bzw. Räumen für Treffen findet sich bei beiden
Fragen unter den ersten drei Kategorien, allerdings bezogen auf die Allgemeinheit
mit fast 1/3 der Nennungen in Frage 5 viel stärker formuliert. Öffentliche Anerkennung
wird nur bezogen auf eigene Bedürfnisse genannt, in Frage 5, wo keine
71 Eine Untersuchung mit der Differenzierung zwischen selbstbezogenen und fremdbezogenen An-
sichten zu Engagement könnte sinnvoll sein.

Antwortvorschläge vorgegeben waren, erscheint es nicht. Die Beratung durch Profis
wird weniger bezogen auf eigenes Engagement (nur 9 % in Frage 3) als vielmehr vor
allem für das Engagement anderer (18 % in Frage 5) für wünschenswert erachtet.
Auch steuerliche Vorteile und Bildungs- und Ausbildungsangebote werden in Frage 5
nicht genannt. Neu ist, durch die Offenheit der Antwortmöglichkeiten bedingt, der allgemeine
Wunsch nach Unterstützung durch die Stadt, unabhängig von finanziellen
Aspekten. Was darunter zu verstehen ist, müsste nachgefragt werden.
Bei beiden Fragen ist ein Honorar wenig gefordert (je 4 %). Fasst man jedoch bei
Frage 5 die Kategorien „Auslagenerstattung“ und „Kostenlose Bereitstellung von Materialien“,
so wird deutlich, dass immerhin bei 16 % der Aussagen der Wunsch besteht,
dass nicht noch eigene finanzielle Mittel in Engagement investiert werden
müssen.
Frage 6: Bereiche in Köln, in denen Engagement notwendig ist
Kategorien
Gesamtzahl der Angaben 197
59
Anzahl Prozent
Gesamt w m Prozent
Soziales Engagement außerhalb der Familie 152 126 26 77 %
Engagement im Stadtteil / im Viertel / in der Nachbarschaft
13 7 6 7 %
Kultur (Kunst, Musik, Theater, Literatur) 7 7 0 4 %
Politik / Politische Interessensvertretung 2 1 1 1 %
Sport und Bewegung 8 5 3 4 %
Kirchen 6 5 1 3 %
Sonstiges 9 6 3 5 %
Keine Angabe 89 70 19
Für mehr als 3/4 der Personen (77 %) kommt der soziale Bereich nicht mehr ohne
Engagement aus. Alle anderen Engagementbereiche blieben bei den Nennungen
unter 10 %. Engagement wird also vor allem mit Tätigkeiten im sozialen Bereich verbunden.
Das Engagement im Stadtteil / im Viertel / in der Nachbarschaft, das in Frage
4 von 18 % als mögliches Betätigungsfeld genannt wird, wird nicht als notwendig
zur unterstützender Bereich angesehen, was darauf hinweisen könnte, dass die Motivation
für Engagement nicht nur durch gesellschaftliche Bedürfnisse geprägt wird.
Gleiches gilt für Engagement im kulturellen Bereich, das in Frage 4 noch mit 12 %
genannt wurde.

Spezifizierung: Soziales Engagement außerhalb der Familie:
Kategorien
60
Anzahl Prozent
Gesamt w m Prozent
Gesamtzahl der Angaben 152 100 %
Senioren / alte Menschen 55 50 5 36 %
Kinder und Jugendliche 33 25 8 22 %
Familien und Alleinerziehende 7 5 2 5 %
Kranke und Sterbende 12 12 0 8 %
Menschen mit Migrationshintergrund 6 5 1 4 %
Sozial Schwache und Obdachlose 12 8 4 8 %
Menschen mit Behinderung 6 6 0 4 %
Sonstiges 21 21 6 14 %
Der Bedarf für Engagement im sozialen Bereich wird von den befragten älteren Menschen
deutlich bei ihrer eigenen Gruppe bzw. einer Gruppe, der sie in näherer Zukunft
angehören werden, gesehen (36 %). Auch die Kategorie Kranke und Sterbende
kann in näherem Zusammenhang damit gesehen werden, da diese in der Vorstellung
meist mit Alter verbunden ist. Der Bedarf von Engagement für Kinder und Jugendliche
wird mit gut 1/5 der Äußerungen an zweiter Stelle gesehen. Alle anderen Kategorien
liegen unter 10 %.
Frage 7: Bereiche mit positiver Wahrnehmung von Engagement
Kategorien
Gesamtzahl der Angaben 172
Anzahl Prozent
Gesamt w m Prozent
Soziales Engagement außerhalb der Familie 104 84 20 60 %
Sport und Bewegung 11 7 4 6 %
Politik / Politische Interessensvertetung 2 2 0 1 %
Engagement im Stadtteil / im Viertel / in der Nachbarschaft
13 9 4 8 %
Kirchen 16 12 4 9 %
Kultur (Kunst, Musik, Theater, Literatur) 17 13 4 10 %
Sonstiges 9 6 3 5 %
Keine Angabe 95 76 19
Engagement wird, so der Hinweis der Befragten, in großem Maße (60 %) mit dem
sozialen Bereich verbunden, und zwar nicht nur bezogen auf dort bestehenden Bedarf
sondern auch als besonders in diesem Bereich wahrgenommene Tätigkeiten. In
allen anderen Bereichen ist Engagement in wesentlich geringerem Maße sichtbar.

Ob die hier genannten Verhältnisse auch der Verteilung des tatsächlich ausgeführten
Engagements entsprechen, wäre zu prüfen.
Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass für mehr als 3/4 der Befragten das
Engagement im sozialen Bereich außerhalb der Familie eine besondere Bedeutung
hat. 60 % der Befragten ist das Engagement in diesem Bereich bereits positiv aufgefallen.
Bei mehr Zeitkapazitäten – 86 % der Befragten gaben an, dass sie sich bereits
engagieren – würde sich fast die Hälfte der Personen dort engagieren. Alle anderen
Bereiche sind für die Befragten vergleichsweise unwichtig. Interessant wäre festzustellen,
ob auch noch nicht engagierte Menschen diesen Akzent setzen würden. Genauer
betrachtet ist das Engagementfeld „Alte Menschen/Senioren“ durchgängig der
wichtigste Bereich für die Befragten. Die Befragten wollen vor allem aktiv im Alter für
das Alter sein.
Geschlechtsspezifische Besonderheiten sind bei dieser Erhebung kaum festzustellen.
Die Antworten der Frauen und Männer sind in vielen Bereichen sehr ähnlich. Eine
klassische Rollenaufteilung (Die Frauen engagieren sich sozial, die Männer in der
Politik, im Sportverein) lässt sich nicht ablesen. Eine Auffälligkeit besteht in der
Wahrnehmung des außerfamiliären sozialen Bereichs. Während die Männer hier den
Fokus fast ausschließlich auf die Gruppe der alten Menschen / Senioren legen, haben
die Frauen auch andere benachteiligte Gruppen im Blick (z. B. Menschen mit
Migrationshintergrund, Menschen mit Behinderung, Alleinerziehende).
6.2.6 Bedeutung der Fragebogen-Erhebung im Rahmen des Projektes
Die Ergebnisse der Fragebogen-Erhebung wurden auf dem Bürgerforum 1 der Öffentlichkeit
präsentiert. Außerdem führten sie, zusammen mit den Ergebnissen der
Kartenabfrage auf dem Bürgerforum 1 und den dortigen Diskussionen, zur thematischen
Fokussierung für die Arbeitsgruppen des zweiten Bürgerforums. Die Erhebung
gibt einen Hinweis darauf, dass Engagement von älteren Menschen häufig mit dem
Bereich „Soziales Engagement außerhalb der Familie“ in Verbindung gebracht
wird. 72 Dort wiederum sind die Bereiche „Alte Menschen“, d.h. die eigene Zielgruppe,
sowie Kinder und Jugendliche besonders im Blick.
Da von den Befragten fast alle angaben, bereits engagiert zu sein, blieb zunächst
offen, ob diese Präferenzen auch von (noch) nicht sich engagierenden Personen geteilt
würden. Für die weitere Vorgehensweise wurde daher versucht, Spielräume für
die Formulierung andere Themenbereiche zu behalten.
72 Das Ergebnis von Tippelt in seinen nicht repräsentativen Interviews im Rahmen der EdAge-Studie,
dass Engagement von älteren Menschen in Städten neben dem sozialen Bereich noch in den Bereichen
„Kultur und Musik“ sowie „Politik / politische Interessenvertretung“ durchgeführt wird, konnte im
Rahmen der Erhebungen im Modellprogramm nicht bestätigt werden. Hier wären weitere, auch repräsentative
Untersuchungen sinnvoll. Vgl. Rudolf Tippelt u.a., Bildung Älterer, S. 122 f.
61

6.3 Kartenabfrage auf dem Bürgerforum 1
6.3.1 Ziele der Erhebung
Auf dem Bürgerforum 1 am 28.02.2009 fand eine Befragung der Anwesenden durch
eine Kartenabfrage statt. Die Erhebung war wichtiger Teil des Bürgerforums. Nach
der Programmvorstellung, einem Vortrag zu den bisherigen Datenerhebungen mit
Diskussion und einer Vorstellung von Engagement fördernden Einrichtungen in Köln
war es erklärtes Ziel des Bürgerforums, von den Teilnehmenden selber den wahrgenommenen
Engagement-Bedarf und auch die möglichen Bereiche für ein eigenes
Engagement zu erfahren.
Es war vorgesehen, die weiteren Projektplanungen, insbesondere die Vorbereitung
eines weiteren Bürgerforums auf Ebene des Sozialraums Ehrenfeld, auf der Grundlage
der Ergebnisse des ersten Bürgerforums zu konkretisieren. Hierzu sollten, wenn
möglich, Themenbereiche für die Weiterarbeit entwickelt werden. Die Kartenabfrage
diente somit der Beteiligung und Aktivierung der Teilnehmenden.
6.3.2 Form der Erhebung
Alle Teilnehmenden des Bürgerforums bekamen bei der Kartenabfrage die Möglichkeit,
auf Moderationskarten in Stichworten ihre Anliegen zum Thema Engagement
schriftlich zu äußern. Sie wurden um kurze Statements zu folgenden zwei Fragen
gebeten:
• In welchen Bereichen brauchen wir Ihrer Meinung nach mehr Engagement?
• Was würde Ihnen helfen, sich jetzt oder später ehrenamtlich zu engagieren?
Die Teilnehmenden wurden dabei aufgefordert, sich selbst über die Farbauswahl der
Karten einer der beiden folgenden Gruppen zuzuordnen:
• Beschäftigte bei Initiativen und Einrichtungen (d.h. auch ehrenamtlich Tätige),
• Andere Bürgerinnen und Bürger.
Die Karten wurden anschließend unter den beiden Fragestellungen an Pinwände
geheftet, grob thematisch geordnet und vorgelesen. Die bisherigen Ergebnisse wurden,
soweit sie in der Kürze der Zeit erkennbar waren, im Plenum diskutiert. Als Zeitrahmen
waren 45 Minuten eingeplant.
Von den 105 Teilnehmenden gab es einen Rücklauf von 100 Karten. Von den Befragten
hatte sich gut 1/3 der Gruppe der Bürgerinnen und Bürger zugeordnet und
knapp 2/3 den Beschäftigten und Ehrenamtlichen bei Initiativen und Einrichtungen.
6.3.3 Auswertung der Karten
Die Kategorienbildung fand nach einer ersten Sichtung der Karten in enger Anlehnung
an die Dezember-Umfrage statt, damit für die weiteren Projektplanungen eine
möglichst große Vergleichbarkeit zu den bisherigen Aussagen hergestellt werden
konnte. Zum Teil waren jedoch aufgrund des Datenmaterials Ausweitungen oder
leichte Ergänzungen notwendig. Die beiden o.g. Fragen der Kartenabfrage umfassten
Nennungen zu beiden auch bereits im Fragebogen verwendeten Oberkategorien:
62

• Bereiche von Engagement,
• Rahmenbedingungen für Engagement.
Die in der Fragebogen-Erhebung von Dezember 2008 gebildeten Kategorien zu Bereichen
von Engagement wurden um folgende Cluster ergänzt:
• Bildung,
• Umwelt.
Die Kategorien zu den Rahmenbedingungen von Engagement wurden ebenfalls
ausgeweitet:
• Information, Koordinierung, Kommunikation,
• Persönlichkeit / persönliche Motive,
• Öffentlichkeitsarbeit, Marketing.
Um der Vielfalt der angesichts der gewählten Offenheit der Fragestellung auf einer
Karte zum Teil zusammengefassten Stichworte gerecht zu werden, wurden die Karten
nicht nur einer Kategorie zugeordnet, sondern parallel bezogen auf alle Kategorien
ausgewertet. Mehrfachnennungen waren prinzipiell auf den Karten möglich, so
dass die Anzahl der Antworten die Anzahl der Karten übersteigt. Außerdem können
Personengruppennennungen mehreren Unterkategorien zugeordnet werden (z.B.
„Kinder mit Migrationshintergrund“).
Bei der Auswertung der Kartenabfrage im Anschluss an das Bürgerforum 1 mit der
Zielsetzung der Konkretisierung von Themenbereichen wurde die Kategorie „Gestaltung
des Viertels bzw. des Nahbereiches“ nicht weiter spezifiziert. Nach Auswertung
der 1000-Wünsche-Box und aufgrund der dortigen Schwerpunktlegung auf diesen
Bereich wurde nachträglich eine Spezifizierung der genannten Kategorie vorgenommen
und in diesen Bericht integriert.
Aufgrund der Mehrfachnennungen beziehen sich die Prozentzahlen in der folgenden
Auswertung immer auf die Gesamtzahl der Nennungen in der Gruppe. Bei den beiden
Spezifizierungen beziehen sich die Prozentzahlen auf die Gesamtzahl der Nennungen
der jeweils spezifizierten Kategorie (d.h. nicht auf die Gesamtzahl der ganzen
Gruppe „Bereiche von Engagement“).
Eine gesonderte Auswertung nach den beiden Gruppen Beschäftigte bzw. Bürgerinnen
und Bürger schien aufgrund der geringen Anzahl der Befragten und der breiten
Streuung der Antworten nicht notwendig.
6.3.4 Reichweite der Befragung: Bedingungen und Probleme
Mit der Kartenabfrage wurde eine Methode gewählt, die die Partizipation aller Anwesenden
an der Meinungsfindung und Strukturierung des Prozesses erlaubte. 73 Sie
hat folgende Kennzeichen:
• In kurzer Zeit können alle Teilnehmenden ihre jeweiligen Anliegen äußern, ohne
von den Äußerungen anderer Beteiligter beeinflusst zu werden.
• Die Darstellung eines Beitrags erfolgt unabhängig von den Fähigkeiten zur mündlichen
Präsentation und ermöglicht auch Beiträge von Personen, die sich in öffentlichen
Veranstaltungen eher zurückhalten.
73 Die Beteiligten müssen allerdings die verwendete Schriftsprache beherrschen.
63

• Die Beiträge liegen in schriftlicher Form vor und können daher auch nachträglich
ausgewertet werden. Allerdings ist die Schriftlichkeit in der Regel reduziert auf
Stichworte, was die Deutungsmöglichkeiten erhöht.
• Bei der Kartenabfrage kann die Anonymität des Teilnehmenden, wenn gewünscht,
gewahrt bleiben. Allerdings bedeutet dies für Auswertung und Interpretation,
dass es keine Möglichkeit einer Rückfrage gibt.
• Die Äußerungen werden visualisiert, bleiben sichtbar und können für alle erkennbar
gruppiert werden.
Es bestand ein großes Interesse daran, die Antworten nicht durch zu enge Vorgaben
zu kanalisieren. Durch die Berichterstattung über die bisherigen Erhebungen im Programm
und die bereits existierenden Engagementmöglichkeiten war ein gewisses
Vorverständnis zu erwarten, doch waren diese Darstellungen bewusst möglichst breit
angelegt worden. Die Formulierungen der Fragen zur Kartenabfrage waren sehr offen
und Mehrfachnennungen waren möglich.
Da die Teilnehmenden der vorangegangenen Fragebogen-Erhebung die Möglichkeit
erhielten, über den Fortgang des Programms informiert zu werden und z.B. eine Einladung
zum Bürgerforum zu erhalten, ist eine Überschneidung der befragten Gruppen
nicht auszuschließen.
Während die Erhebung mittels Fragebogen bei zunächst am Programm unbeteiligten
Personen erfolgte, war bei der Kartenabfrage auf dem Bürgerforum die Meinung der
am Programm Interessierten gefragt. Eine Kartenabfrage ist allerdings dadurch gekennzeichnet,
dass in der Regel nur begrenzter Platz für schriftliche Stellungnahmen
zur Verfügung steht. Allerdings war die Abgabe mehrerer Karten möglich. Auch der
Zeitrahmen war sowohl für die Erhebung als auch für den anschließenden Diskussionsrahmen
eingeschränkt. Es gab keine Möglichkeit, die Karten in der gesamten
Runde gemeinsam auszuwerten, zu kategorisieren und in einem Gruppenprozess
Schwerpunkte zu definieren. Die Auswertung erfolgte nach dem Bürgerforum.
Die Vorgehensweise, die Aussagen zu kategorisieren und in Zahlen auszudrücken,
führte dazu, dass zwar Schwerpunkte der Erhebung deutlich wurden und in das Modellprogramm
einbezogen werden konnten. Die Bedeutungen der Aussagen in ihrem
jeweiligen Kontext werden dadurch allerdings stark reduziert und verlieren ihre Farbigkeit,
auch wenn die Kategorien aus den Aussagen entwickelt wurden. Es besteht
die Gefahr, dass die Zahlen eine Verallgemeinerbarkeit der Erhebung suggerieren.
6.3.5 Ergebnisse
64
Anzahl
Ausgewertete Karten 101
Nicht auswertbare Karten 74 2
Im Folgenden werden die Ergebnisse zu den Gruppen und Kategorien in Tabellenform
dargestellt.
74 Diese Karten waren nicht auswertbar, da sie während des Bürgerforums nicht thematisiert und erläutert
wurden. Bei der anschließenden Auswertung war der Inhalt der Karten ohne Erklärungen nicht
verständlich.

Bereiche von Engagement
Kategorien Anzahl Prozent
Bereiche Summe Bereiche 99 100 %
Soziales Engagement außerhalb der
Familie
64 65 %
Engagement im Stadtteil / im Viertel / in
der Nachbarschaft
19 19 %
Neu: Bildung 5 5 %
Neu: Umwelt 4 4 %
Sport und Bewegung 2 2 %
Kultur 2 2 %
Politik / Politische Interessensvertretung 1 1 %
Kirchen 0 0 %
Sonstiges 2 2 %
Als Bereiche von Engagement haben die Teilnehmenden des Bürgerforums 1 sehr
deutlich das Soziale Engagement außerhalb der Familie sowie das Engagement im
Stadtteil / im Viertel / in der Nachbarschaft favorisiert. Dagegen fielen alle anderen
Kategorien deutlich ab. Betrachtet man die beiden genannten Bereiche etwas genauer,
erhält man folgende Ergebnisse:
Spezifizierung: Soziales Engagement außerhalb der Familie
Kategorien Anzahl Prozent
Spezifizierung: Soziales
Engagement
außerhalb der Familie
Summe Spezifizierung 80 100 %
Kinder und Jugendliche 24 30 %
Senioren / alte Menschen 19 24 %
Kranke und Sterbende 10 13 %
Menschen mit Migrationshintergrund 8 10 %
Familien / Alleinerziehende 5 6 %
sozial Schwache / Obdachlose 5 6 %
Allgemeines soziales Engagement 5 6 %
Menschen mit Behinderung 1 1 %
Sonstiges 3 4 %
An erster Stelle steht in diesem Bereich das Interesse an Kindern und Jugendlichen
mit fast 1/4 der Nennungen. Allerdings sind auch Senioren / alte Menschen mit knapp
1/5 der Nennungen stark im Blickfeld der Teilnehmenden. Die Kategorie „Kranke und
Sterbende“ wird zudem vermutlich einen Überschneidungsbereich zur Kategorie
65

„Senioren / alte Menschen“ haben. Damit wurde deutlich, dass die Ergebnisse der
Fragebogen-Erhebung von den Teilnehmenden des Bürgerforums 1 geteilt wurden. 75
Die Kategorie „Menschen mit Migrationshintergrund“ liegt von den Nennungen unter
10 %, allerdings nahm dieses Thema in der anschließenden Diskussion einen breiten
Raum ein.
Spezifizierung: Gestaltung des Viertels / Nahbereichs
Kategorien Anzahl Prozent
Spezifizierung: Engagement
im Stadtteil
/ im Viertel / in
der Nachbarschaft
Summe Spezifizierung 19 100 %
Seniorengerechte Stadt, Nahversorgung 11 58 %
Wohnen 3 16 %
Sauberkeit 0 0 %
Sicherheit 0 0 %
Verkehr 0 0 %
Sonstiges 5 26 %
Der Schwerpunkt der Stellungnahmen liegt deutlich im Themenbereich „Seniorengerechte
Stadt / Nahversorgung“. Allerdings ist die Anzahl der Nennungen insgesamt
nicht sehr zahlreich, die Prozentzahlen in ihrer Höhe dadurch leicht irreführend.
75 Dies kann auch begründet sein durch die o.g. mögliche Überschneidung der befragten Gruppen.
66

Rahmenbedingungen
Kategorien Anzahl Prozent
Rahmenbedingungen Summe Rahmenbedingungen 97 100 %
Begleitung / Beratung durch Profis 16 17 %
Stärkere Vernetzung mit anderen Engagierten
14 14 %
Neu: Persönlichkeit / Bereitschaft 11 11 %
Mehr öffentliche Anerkennung 9 9 %
Neu: Information, Koordinierung, Kommunikation
9 9 %
Neu: Öffentlichkeitsarbeit, Marketing 8 8 %
Unterstützung durch die Stadt / Politik 7 7 %
Mehr Zentren / Räume für Treffen 5 9 %
Bildungs- und Ausbildungsangebote für
die Tätigkeit
5 5 %
Auslagenerstattung 4 4 %
Honorar / Vergünstigung 4 4 %
Größere steuerliche Vorteile 2 2 %
Kostenlose Bereitstellung von Arbeitsund
Büromaterial
0 0 %
Sonstiges 3 3 %
Im Bereich der Rahmenbedingungen findet eine breite Streuung bei den Nennungen
statt. Zum Teil wurde die sehr offene zweite Frage auch mit Persönlichkeitsmerkmalen
oder Motiven, die Engagement fördern können, beantwortet. Die Kategorie „Begleitung
/ Beratung durch Profis“ kann ein Hinweis auf eine Notwendigkeit von
hauptamtlichen Ansprechpartnern sein.
6.3.6 Bedeutung der Erhebung im Rahmen des Projektes
Da mit dieser Kartenabfrage diejenigen befragt worden waren, die durch ihre Teilnahme
am Bürgerforum bereits ein wie auch immer geartetes Interesse am Prozess
signalisierten, hatten die Ergebnisse des Bürgerforums 1 eine besondere Bedeutung
für die weitere Gestaltung des Programms. Die Ergebnisse wurden als Ergänzung
zur Fragebogen-Erhebung gesehen. Aus den Ergebnissen wurden die Themen für
die Arbeitsgruppen, die auf dem Bürgerforum 2 gebildet wurden, entwickelt. Für die
weitere Vorgehensweise konnten die Themenbereiche von Engagement für eine
mögliche Umsetzung in konkrete Projekte weiter erhärtet und spezifiziert werden. Im
Falle einer Entwicklung neuer Ideen für Engagement und Gewinnung von Beteiligten
im Rahmen des Programms konnte eine Verstetigung solcher Ideen aufgrund der
begrenzten Projektdauer wenn überhaupt nur durch eine möglichst starke Ausrichtung
an den Interessen der Beteiligten und Betroffenen erfolgen.
Deutlich war das Interesse an einer Weiterentwicklung von Engagement in den Bereichen
Kinder und Jugendliche sowie Ältere Menschen. Aufgrund der Diskussionen
während des Bürgerforums 1 und bei der Auswertung zu diesem bekam zusätzlich
67

der Bereich Menschen mit Migrationshintergrund, der hier an vierter Stelle bei der
Spezifizierung zu Engagement im sozialen Bereich steht, ein zusätzliches Gewicht.
6.4 Die Befragung im Rahmen der 1000-Wünsche-Box in Köln
6.4.1 Ziele der Erhebung
Mit der 1000-Wünsche-Box wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend im Programm „Aktiv im Alter“ ein Instrument bereit gestellt,
das einerseits bereits durch seinen Namen die Phantasie anregen sollte und das andererseits
den Befragten nur einen geringen Zeitaufwand abverlangt, weil die Box
dort steht, wo sie unterwegs sind. In welcher Weise die 1000-Wünsche-Box eingesetzt
wurde, war jeder Kommune selbst überlassen und damit auch abhängig von
den unterschiedlichen personellen Kapazitäten der einzelnen Projekte.
Mit der Aufstellung der Box in Köln wurde beabsichtigt,
• Menschen aus allen Stadtbezirken Kölns die Möglichkeit zu geben, sich zumindest
über eine kurze Stellungnahme am Projekt „Aktiv im Alter“ zu beteiligen,
• Menschen zu erreichen, die nicht unbedingt eine Veranstaltung im Rahmen des
Programms aufsuchen würden – weil sie nicht darüber informiert waren oder weil
sie zunächst kein Besuchsmotiv hatten,
• durch die Ansprache ‚programmferner‘ Menschen Anregungen und Ideen für Engagement
zu erhalten, die nicht durch den Programmkontext beeinflusst waren.
Deutlich war, dass es sich dabei nur um nicht verallgemeinerbare Einzeläußerungen
handeln konnte, die allerdings ein Stimmungsbild liefern konnten.
6.4.2 Form der Erhebung
Die anonyme Befragung erfolgte
durch eine Karte in der Größe DIN
A 6, auf der die Bürgerinnen und
Bürger in einigen Zeilen darlegen
konnten, was sie sich bezogen auf
Engagement in der Kommune
wünschen. Zu den Karten gehörte
eine gut sichtbare Sammelbox sowie
ein Roll-Up.
Die 1000-Wünsche-Box wurde auf
dem Bürgerforum 1 im Februar
2009 erstmalig präsentiert und danach
rotierend in den Bürgerämtern
der Stadt Köln, einigen Kaufhäusern (Filialen der Galeria Kaufhof), zur Sommersemestereröffnung
des Seniorenstudiums in der Universität und auf dem Kölner Ehrenamtstag
aufgestellt:
68

02.03.09 - 21.04.09 Bürgeramt Nippes
21.04.09 Universität zu Köln (Semestereröffnung des Seniorenstudiums)
22.04.09 - 26.04.09 Bürgeramt Mühlheim
27.04.09 - 10.05.09 Bürgeramt Kalk
11.05.09 - 24.05.09 Kaufhof Nippes
25.05.09 - 07.06.09 Kaufhof Kalk
10.06.09 - 21.06.09 Kaufhof Weiden
22.06.09 - 05.07.09 Kaufhof Innenstadt
06.07.09 - 19.07.09 Bürgeramt Chorweiler
20.07.09 - 02.08.09 Bürgeramt Lindenthal
03.08.09 - 16.08.09 Bürgeramt Porz
17.08.09 - 30.08.09 Bürgeramt Rodenkirchen
31.08.09 - 12.09.09 Bürgeramt Innenstadt
07.11.09 - 11.11.09 Bürgeramt Ehrenfeld
13.09.09 Tanzbrunnen (Kölner Ehrenamtstag)
Auf die Aufstellung der 1000-Wünsche-Box wurde u.a. in der Pressekonferenz mit
dem Oberbürgermeister hingewiesen. Außerdem informierte die Stadt Köln über die
Box und ihre aktuellen Standorte auf ihren Internet-Seiten. Zwei Tageszeitungen der
Stadt, einige lokale Online- und Seniorenzeitschriften sowie ein Anzeigenblatt berichteten
in unterschiedlichem Umfang über die Box. Da in einer Stadt von der Größe
Kölns den Bürgerinnen und Bürgern ein großes Spektrum an Angeboten und Informationen
geboten wird und eine Nachricht in den lokalen Zeitungen nur bei besonderen
Anlässen platziert werden kann, war zu erwarten, dass die Wahrnehmung und
Nutzung der Box nur in sehr begrenztem Umfang geschehen würde.
In Einzelfällen fand eine Begleitung der Box durch Personen statt, die die Vorübergehenden
zum Mitmachen ermunterten. Ansonsten haben sich nur Bürgerinnen und
Bürger beteiligt, die mehr oder weniger zufällig auf die Box und die Befragung aufmerksam
wurden. Ob durch die Presseankündigungen sowie die Veröffentlichung
der Standortzeiten auf den Internetseiten der Stadt Köln Bürgerinnen und Bürger gezielt
an der Befragung teilnahmen, kann nicht festgestellt werden. Die Befragung erfolgte
anonym.
6.4.3 Auswertung der Karten
Ausgewertet wurden solche Karten, die sich auf Themen bezogen, welche nicht allein
dem privaten Bereich entnommen waren. Zum einen bezieht sich Engagement in
erster Linie auf Tätigkeiten, die dem Gemeinwohl dienen, zum anderen entziehen
sich private Wünsche nach Glück, Liebe, einem Lottogewinn etc. der
Verallgemeinerbarkeit. Auch die Kunden-Wünsche an das Kaufhaus wurden nicht
berücksichtigt.
Die Kategorienbildung fand nach einer ersten Sichtung der Karten in enger Anlehnung
an die bisherigen Erhebungen im Rahmen des Projektes statt, damit für die
weiteren Projektplanungen eine möglichst große Vergleichbarkeit zu den bisherigen
Aussagen der Bürgerinnen und Bürger hergestellt werden konnte. Zum Teil wurden
leichte Ergänzungen bzw. Differenzierungen der Kategorien durch das Datenmaterial
nahegelegt.
69

Die Aussagen wurden zunächst wieder unterteilt in die beiden Gruppen
• Bereiche von Engagement,
• Rahmenbedingungen für Engagement.
Bei beiden Gruppen wurde auf die Kategorien der Fragebogen-Erhebung zurückgegriffen.
Auch die weitere Spezifizierung des Bereiches „Soziales Engagement außerhalb
der Familie“ folgte der Fragebogen-Erhebung
Bei der Auswertung der 1000-Wünsche-Box stellte sich heraus, dass ein besonderer
Schwerpunkt der Äußerungen im dem Bereich „Gestaltung des Viertels / des Nahbereiches“
lag. Daher erfolgte im Unterschied zu den anderen Erhebungen eine weitere
Spezifizierung in folgende Unterkategorien:
• Sauberkeit,
• Seniorengerechte Stadt / Nahversorgung,
• Sicherheit,
• Verkehr im Nahbereich,
• Wohnen,
• Sonstiges.
Um der Vielfalt der angesichts der gewählten Offenheit der Fragestellung auf einer
Karte zum Teil zusammengefassten Stichworte gerecht zu werden, wurden die Karten
nicht nur einer Gruppe oder Kategorie zugeordnet, sondern parallel bezogen auf
alle Gruppen / Kategorien ausgewertet. Mehrfachnennungen waren ja prinzipiell auf
den Karten möglich, so dass die Anzahl der Antworten die Anzahl der Karten übersteigt.
Außerdem konnten personenbezogene Aussagen verschiedentlich mehreren
Unterkategorien zugeordnet werden (z.B. „Kinder mit Migrationshintergrund“). Auch
die Summe der Spezifizierungen zum Thema „Soziales Engagement außerhalb der
Familie“ übersteigt die Anzahl der zunächst allgemein dem Bereich zugeordneten
Äußerungen, da die Feingliederung zu diesem Bereich ebenfalls mehrere Personengruppen
gleichzeitig betreffen konnte und damit zu Mehrfachnennungen führte.
Aufgrund der Mehrfachnennungen beziehen sich die Prozentzahlen in der folgenden
Auswertung immer auf die Gesamtzahl der Nennungen in der Gruppe. Bei den beiden
Spezifizierungen beziehen sich die Prozentzahlen auf die Gesamtzahl der Nennungen
der jeweils spezifizierten Kategorie (d.h. nicht auf die Gesamtzahl der ganzen
Gruppe „Bereiche von Engagement“).
6.4.4 Reichweite der Befragung: Bedingungen und Probleme
Die Befragung war dadurch gekennzeichnet, dass auf der Karte nur sehr begrenzter
Raum für die schriftlichen Stellungnahmen zur Verfügung stand. Allerdings bestand
sowohl die Möglichkeit, mehrere Karten unterschiedlichen Inhalts als auch mehrere
Karten gleichen Inhalts abzugeben. Die Auswertung und Interpretation der Karten
erfolgte – schon aufgrund der Anonymität – ohne die Befragten. Es gab weder eine
Einbettung in einen Diskussionsrahmen noch die Möglichkeit einer Rückfrage bei den
Befragten.
Die Aufstellung der Box in den Bürgerämtern und Kaufhäusern war im Rahmen des
Projektes realisierbar, aber ein Zusammenhang zwischen dem Ort der Aufstellung
und dem Thema der Befragung (Engagement) war i.d.R. nicht vorhanden. Eine zunächst
von EFI-Mitgliedern vorgeschlagene dauernde Begleitung der Box und damit
70

eine aktivierende Befragung konnte nicht realisiert werden. Allerdings hat ein Mitglied
der Kölner Seniorenvertretung einmalig in der Innenstadt eine solche Begleitung
übernommen. Eine weitere Ausnahme war die Aufstellung der Box am Kölner Ehrenamtstag
am 13.09.2009 im Tanzbrunnen in Köln. Durch den Anlass war der thematische
Rahmen bereits deutlich, bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein starkes
Interesse an Engagement zu erwarten. Ein erstes Mal wurden der Box am
16.08.2009 die Karten entnommen, d.h. nach 5 ½ Monaten. Es waren 225 Stück,
von denen 124 im Zusammenhang des Projektes ausgewertet werden konnten (s.
unten Gruppe 1). In der Zeit vom 17.08. bis zum 13.09.2009, in die sowohl die Begleitung
der Box in der Innenstadt als auch die Aufstellung auf dem Ehrenamtstag
fiel, wurden innerhalb eines Monats 108 Karten gesammelt, von denen 101 ausgewertet
wurden. Deutlich wird hier, dass Ansprache oder Rahmung die Anzahl der
Stellungnahmen stark erhöht hat, insbesondere auch der im Rahmen des Projektes
auswertbaren Stellungnahmen.
Die Formulierung der Frage auf der Karte war sehr offen gehalten und ließ Antworten
aus allen erdenklichen Bereichen zu. Dass dies programmatisch war, wurde schon
durch die Namensgebung „1000-Wünsche-Box“ signalisiert. Einerseits entsteht dadurch
eine große Offenheit für Themen und Anregungen, die weit über die üblicherweise
im Zusammenhang von Ehrenamt und Engagement diskutierten Bereiche hinausgehen.
Andererseits besteht die Gefahr der Beliebigkeit der Wünsche. Ein Bezug
zum Altersthema wurde zwar durch die Aufschrift auf der Box, das Roll-Up und die
Rückseite der Karte hergestellt, fand aber keinen Eingang in die Fragestellung auf
der Karte.
Im Unterschied zu den anderen im Programm durchgeführten Erhebungen war hier
ein besonders offener Feldzugang vorhanden. Die Zielgruppe der Box war kaum eingegrenzt.
Alle Bürgerinnen und Bürger, die zufällig (oder aufgrund der Presseankündigung
gezielt) ein Bürgeramt oder ein Kaufhaus betraten und genügend Sprachkenntnisse
besaßen, konnten zu der Thematik Stellung nehmen. Allerdings fand
auch keinerlei altersbezogene Eingrenzung der Befragten statt. In den Kaufhäusern,
die auch durch Kunden aus dem Kölner Umland frequentiert werden, gab es zudem
keine Eingrenzung auf die Zielgruppe der in Köln wohnenden Personen, die in den
Bürgerämtern in der Regel gegeben war.
Da weder die Zielgruppe der Box eingegrenzt war noch bei der Fragestellung der
Bezug zur Altersgruppe hergestellt wurde, ist zu klären, welche Gültigkeit die Aussagen
im Kontext des Programms „Älter und aktiv“ haben können bzw. für welchen
Zweck sie Verwendung finden können, wenn das Programm insbesondere die Aktivität
von Seniorinnen und Senioren zum Thema hat und im partizipativen Sinn diese
Adressaten auch die Felder ihrer Aktivitäten selbst bestimmen sollen.
Bei der 1000-Wünsche-Box wurde durch die Fragestellung kein Zusammenhang zur
Möglichkeit von eigenem Engagement hergestellt. Die Äußerungen auf den Karten
der 1000-Wünsche-Box sind singuläre Stellungnahmen zu Bereichen, in denen Bürgerinnen
und Bürger Engagement für notwendig erachten. Sie nutzten die Karte
überwiegend als alle Wünsche erlaubende „Blanco-Card“ unabhängig von der Frage,
wie und durch wen diese Wünsche realisiert werden können oder sollen. Es wurde
auch nicht nach hemmenden oder fördernden Bedingungen für (eigenes) Engagement
gefragt. Nimmt man die Ergebnisse der Box als Anregungen für Felder, in denen
Engagement wünschenswert sein könnte, ohne anschließend solche Felder auf-
71

grund der Erhebung zur weiteren Bearbeitung vorzugeben, ist eine Eingrenzung der
Befragung nur auf ältere Menschen nicht notwendig.
Bezogen auf den Wohnort der befragten Personen ist eine Eingrenzung nur auf Personen
mit Wohnort Köln nicht zwingend erforderlich. Zum einen gibt es durchaus
Engagementformen in Köln, an denen sich auch Menschen, die außerhalb der
Stadtgrenzen wohnen, aber einen Bezug zur Stadt haben, beteiligen. Zum anderen
gilt auch hier, dass keine thematischen Vorgaben durch die Ergebnisse der Box gemacht
werden.
6.4.5 Ergebnisse
Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die erhaltenen und ausgewerteten Karten
– knapp 1/3 der Karten konnten nicht im Projektzusammenhang ausgewertet
werden.
Gesamt
Gruppe 1 Gruppe 2
(28.2.-16.8.09) (17.8.-13.9.09)
Gesamtzahl Karten 333 225 108
Ausgewertete Karten 225 124 101
Nicht ausgewertete Karten 62 62 0
Leerkarten 46 39 7
Im Folgenden werden die Ergebnisse zu den Gruppen und Kategorien dargestellt.
Bereiche von Engagement
Kategorien
Bereiche von
Engagement
Summe 176 100 %
Äußerungen auf ausgewerteten Karten
Gesamt % Gruppe 1 Gruppe 2
Gestaltung des Viertels /
des Nahbereiches
123 70 % 49 74
Soziales Engagement
außerhalb der Familie
45 26 % 36 9
Bildung 3 2 % 2 1
Kultur 2 1 % 2 0
Sport und Bewegung 1 1 % 1 0
Politik / Politische Interessensvertretung
0 0 % 0 0
Kirchen 0 0 % 0 0
Sonstiges 2 1 % 2 0
Wie zu erwarten, gab es ein großes Spektrum an Antworten, die vor allem bezogen
auf mögliche Felder oder Bereiche von Engagement ausgewertet werden konnten.
Bei den Feldern, in denen Veränderungen (durch Engagement) gewünscht wurden,
waren von besonderer Bedeutung im quantitativen Sinn nur die Bereiche „Soziales
Engagement außerhalb der Familie“ mit 26 % der Äußerungen zu den Bereichen sowie
„Gestaltung des Viertels / des Nahbereichs“ mit sogar 70 % der Äußerungen. Die
72

1000-Wünsche-Box hat hier ihre Kernaussage gegenüber den anderen Befragungen:
Gerade im Nahbereich gibt es bei den Befragten besonders viele Veränderungs- und
Gestaltungswünsche. Die Auswertung zu beiden Feldern wurde noch weiter spezifiziert.
Gestaltung des Viertels / Nahbereichs
Kategorien
Äußerungen auf ausgewerteten Karten
Gesamt % Gruppe 1 Gruppe 2
Spezifizierung: Summe 123 100 %
Gestaltung des Sauberkeit 34 28 % 13 21
Viertels / des Verkehr im Nahbereich
Nahbereiches Seniorengerechte Stadt,
Nahversorgung
30
24
24 %
20 %
13
6
17
18
Wohnen 12 12 % 4 8
Sicherheit 9 7 % 3 6
Sonstiges 14 11 % 10 4
Im Bereich „Gestaltung des Viertels / des Nahbereichs“ gab es eine Fülle von zum
Teil sehr konkreten Veränderungsvorschlägen und Wünschen, die insbesondere die
Kategorien „Sauberkeit“, „Verkehr“ und „Seniorengerechte Stadt / Nahversorgung“
betrafen. Mit dem Wunsch nach mehr Sauberkeit in der Stadt – als Aufforderung zur
Müllvermeidung an jeden Einzelnen, als Aufforderung an die städtischen Ämter, als
Aufforderung zu einer ehrenamtlichen Müllräumaktion oder allgemein als Wunsch
formuliert, beschäftigten sich fast 1/3 der Äußerungen.
Ähnlich wichtig mit knapp 1/4 der Äußerungen war das Interesse an Umgestaltungen
im Bereich Verkehr, sei es im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel, sei es bei der
Einrichtung von Tempo-Limits oder anderer Regelungen, sei es bezogen auf einen
anderen Umgang der Verkehrsteilnehmenden miteinander.
In die Kategorie „Seniorengerechte Stadt / Nahversorgung“ wurden alle Äußerungen
aufgenommen, die die Umgestaltung der Lebensräume und Quartiere im Blick auf
Menschen mit körperlichen Einschränkungen - auch unabhängig vom Alter - thematisierten.
Dass diese Kategorie dann „Seniorengerechte Stadt“ genannt wurde, ist aus
dem Programmzusammenhang mit seinem Anliegen der Gestaltung von Alter begründet.
Allerdings ist darauf hinzuweisen, dass Veränderungen der Infrastruktur, die
für ältere Menschen hilfreich, angenehm und nutzerfreundlich sind, wie z.B. abgesenkte
Gehwege, Ruhebänke, Bring-Dienste etc., auch jüngeren Menschen entgegenkommen
und dass nicht alle Senioren grundsätzlich so eingeschränkt sind, dass
sie solche Veränderungen benötigen. Daher erfolgt ein Bezug in dieser Kategorie
zum Thema „Altern“ nur unter Vorbehalt.
73

Soziales Engagement außerhalb der Familie
Kategorien
Äußerungen auf ausgewerteten Karten
Gesamt % Gruppe 1 Gruppe 2
Spezifizierung: Summe 60 100 %
Soziales En- Kinder und Jugendliche 24 40 % 18 6
gagementaußerhalb der
Familie
Senioren / alte Menschen
Menschen mit Migrationshintergrund
13
12
22 %
20 %
6
10
7
2
Familien / Alleinerziehende
4 7 % 3 1
Kranke und Sterbende 1 2 % 1 0
Sozial Schwache / Obdachlose
1 2 % 0 1
Menschen mit Behinderung
1 2 % 1 0
Sonstiges 4 7 % 4 0
Im Bereich „Soziales Engagement außerhalb der Familie“ steht die Gruppe der Kinder
und Jugendlichen, die von sozialem Engagement profitieren sollen, mit 40 % der
Äußerungen deutlich an erster Stelle des Interesses. Dass Seniorinnen und Senioren
als ‚Profiteure‘ sozialen Engagements jetzt gegenüber den anderen Befragungen fast
um die Hälfte weniger genannt wurden, ist vielleicht auf die vermutlich sehr viel altersgemischtere
Befragtengruppe zurückzuführen. Alle anderen Erhebungen fanden
ja im Rahmen von Veranstaltungen für Ältere statt. Man kann davon ausgehen, dass
eine Gruppe bei der Gestaltung von Engagement auch die eigenen Interessen im
Auge hat. Allerdings wäre hier differenziert zu fragen, in wieweit die seinerzeit Befragten
sich tatsächlich bereits der Gruppe der Älteren oder Senioren zugerechnet
haben, zumal die Unterteilung in Altersgruppen gerade im höheren Erwachsenenalter
immer fragwürdiger wird.
Gegenüber den anderen Befragungen rückt das Interesse an Themen, die sich auf
Menschen mit Migrationshintergrund beziehen, bei der 1000-Wünsche-Box mit 12 %,
also fast gleichauf zur Gruppe der Älteren, stärker in den Vordergrund. Die 1000-
Wünsche-Box war von den verwendeten Erhebungsinstrumenten noch am ehesten
geeignet, überhaupt Menschen mit Migrationshintergrund – soweit die Sprachkenntnisse
vorhanden waren – zu erreichen.
Wenn man alle Anregungen unter „Soziales Engagement außerhalb der Familie“ zusammenfasst,
die intergenerationelle Themen nennen, so sind dies immerhin 27 %.
Von diesen wird bei gut 3/5 der Nennungen erwartet, dass eine Altersgruppe (die
Älteren) zugunsten der anderen Altersgruppe (die Jüngeren) tätig werden soll, i.d.R.
bei der Betreuung von Kindern.
74

Rahmenbedingungen
Kategorien
Äußerungen auf ausgewerteten Karten
Gesamt % Gruppe 1 Gruppe 2
Rahmenbedingungen Summe 20 100 % 0
Mehr Zentren / Räume
für Treffen
8 35 % 2 6
Honorar / Vergünstigung
4 17 % 0 4
Mehr öffentliche Anerkennung
1 4 % 0 1
Auslagenerstattung 0 0 % 0 0
Kostenlose Bereitstellung
von Arbeitsund
Büromaterial
Größerer steuerliche
Vorteile
Stärkere Vernetzung
mit anderen Engagierten
Begleitung / Beratung
durch Profis
75
0 0 % 0 0
0 0 % 0 0
0 0 % 0 0
0 0 % 0 0
Bildungs- und Ausbildungsangebote
für
die Tätigkeit
0 0 % 0 0
Sonstiges 7 43 % 5 5
Zu den Rahmenbedingungen von Engagement gab es aufgrund der Fragestellung
wenige Äußerungen. Angesichts dieser geringen Zahl sind die z.T. sehr groß erscheinenden
Prozentzahlen mit Vorsicht zu betrachten, da durch die wenigen Nennungen
keine wirkliche Vergleichbarkeit möglich ist. Rahmenbedingungen waren im
Grunde nicht Thema der Befragung durch die 1000-Wünsche-Box.
Durch die Breite des Spektrums von Antworten und Wünschen konnte die bei der
Auswertung erfolgte Kategorisierung nur sehr holzschnittartig erfolgen. Es ist nur begrenzt
möglich, anhand dieser quantitativen Auswertung einen tatsächlichen Einblick
in die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. In diesem Sinne sind die
genannten Zahlen nur Hinweise auf Bedürfnisse und Bedarfe, die durch weitere Erhebungen
überprüft werden müssten.
Bei den Antworten wurde in keiner Weise differenziert, ob die Veränderungswünsche
tatsächlich im Rahmen von Engagement realisiert werden könnten bzw. ob es sich
um Themen handelt, die üblicherweise Aufgaben von bestehenden Einrichtungen,
etwa der städtischen Ämter, sind (z.B. das Thema „Sicherheit“). Dies ist zum einen
darauf zurückzuführen, dass es kaum eine thematische Rahmung oder Begleitung
der Box gab. So lassen etwa die Wünsche bezüglich der Veränderungen am Standort
(z.B. der Verkauf von billigeren Waren im Kaufhof, Wünsche an die Ämter) vermuten,
dass die Box zum Teil sehr frei für die Artikulation von generellen Veränderungswünschen
bezogen auf die städtischen Strukturen verwendet wurden, bis hin
zu direkten Aufforderungen an die Stadt oder den Oberbürgermeister. Hinzu kamen

auch Änderungswünsche bezogen auf die Gesetzgebung des Bundes (z.B. Hartz IV,
Kindergeld). Zum anderen wurde im Rahmen der Box nicht direkt nach eigenen Möglichkeiten
für Engagement oder auch nach Gedanken zu Bedingungen für Engagement
gefragt. Dadurch lag nicht von vornherein eine Auseinandersetzung mit den
Realisierungsmöglichkeiten nahe.
Noch allgemeiner wurde die 1000-Wünsche-Box verstanden, wenn sie für die Artikulation
privater Wünsche wie Geld, Glück, Liebe etc. genutzt wurde. Dies mag an magische
Praktiken erinnern (etwa die Versuche, durch die Formulierung von Wünschen
beim Anblick einer Sternschnuppe zu deren Realisierung beizutragen u.ä.).
D.h. die Box wurde zum Teil als Sammelpunkt für alle die befragten Menschen gerade
beschäftigenden (Änderungs-) Wünsche gesehen. Eine wiederholte persönliche
Ansprache von Vorbeigehenden hätte vermutlich den Befragten den thematischen
Rahmen stärker verdeutlicht und die Anzahl der auswertbaren Karten erhöht, hätte
aber auch zur Folge haben können, dass das Antwortenspektrum stärker eingeschränkt
worden wäre.
Das große Spektrum der Antworten, die nicht von vornherein durch Gedanken zur
(derzeitigen) Realisierbarkeit im Rahmen von ehrenamtlichem Engagement gefiltert
wurden oder durch Erläuterungen aus dem bisherigen Argumentationsfeld zu Engagement
beeinflusst wurden, ist gerade unter dem Vorzeichen von Partizipation als
sinnvoll anzusehen. Im Rahmen von zivilgesellschaftlichen Strukturen wird immer
wieder neu auszuhandeln sein, in welche Zuständigkeiten Themen und Bereiche fallen
und welche Einflussmöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger bestehen.
6.4.6 Bedeutung der Erhebung im Rahmen des Projektes
Die Ergebnisse der Befragung im Rahmen der 1000-Wünsche-Box wurden auf dem
Bürgerforum 2 präsentiert – auch im Vergleich mit den anderen Erhebungen des Projektes.
Dadurch sollte sichergestellt werden, dass die am Bürgerforum teilnehmenden
Bürgerinnen und Bürger die in der Box gesammelten Wünsche in die Aufgaben
des Tages einbeziehen konnten. Da die 1000-Wünsche-Box wie die vorigen Erhebungen
als wichtiges Feld das soziale Engagement außerhalb der Familie insbesondere
mit den Schwerpunkten Kinder und Jugendliche sowie Seniorinnen und Senioren
nennt und auf dem Bürgerforum zwei entsprechende Arbeitsgruppen zusammenkamen,
bestand die Möglichkeit, Anregungen aus der Box, wenn von den Teilnehmenden
aus eigenem Antrieb aufgenommen, in die Arbeitsgruppen einfließen zu lassen.
Zusätzlich hat die Box das Zusammenleben mit Menschen mit Migrationshintergrund
stärker als die anderen Erhebungen thematisiert. Ideen zu diesem Thema
konnten ebenfalls, wenn von den Teilnehmenden gewünscht, in die entsprechende
Arbeitsgruppe des Bürgerforums eingehen. Schließlich gab es auf dem Bürgerforum
eine themenoffene Arbeitsgruppe, die für alle weiteren Anregungen, z.B. zur Gestaltung
des Viertels / Nahbereiches, offen war. Da ein Ziel des Bürgerforums 2 die Entwicklung
von Engagementideen für den Sozialraum Ehrenfeld allein aus den Interessen
der Beteiligten heraus war, wurde von Seiten der Veranstalter und Moderatoren
über die Präsentation der Ergebnisse der Box hinaus keine weitere Auseinandersetzung
mit den Ideen der Box angeregt.
Die Seniorenvertretung der Stadt Köln hat großes Interesse an den Karten der 1000-
Wünsche-Box gezeigt. Wünsche, für die es in Köln bereits Ansprechpartner etwa in
Form von Bürgervereinen aber auch städtischen Stellen gibt, können ggf. über die
76

Seniorenvertretung an diese Stellen weitergeleitet werden. Auch ein Mitglied des
Rats der Stadt Köln, das am Bürgerforum teilgenommen hat, sicherte zu, Anregungen
aus der 1000-Wünsche-Box aufzunehmen.
6.5 Zusammenfassung zu den Erhebungen
Um die Aussagen der Erhebungen, die im Rahmen des Modellprogramms in Köln
erfolgten, nebeneinander zu stellen und Schwerpunkte sichtbar zu machen, werden
die Daten im folgenden noch einmal in Tabellen zusammengefasst. Trotz der methodisch
sehr unterschiedlichen Erhebungen bekommen bei dieser Darstellung alle Einzelaussagen
den gleichen Wert, da bereits in den obigen Darstellungen zu allen Erhebungen
die Einzelaussagen bestimmten Kategorien zugeordnet wurden. Die Kategorien
bilden dann die Themenbereiche ab, die ältere Menschen, bzw. im Rahmen
der 1000-Wünsche-Box vermutlich Menschen aller Altersgruppen, mit dem Stichwort
„Engagement“ verbinden.
Für eine bessere Übersichtlichkeit wurden manche Kategorien gegenüber den obigen
Auswertungen etwas anders zusammengefasst. 76 Bei der Fragebogen-Erhebung
wurde nur auf die Daten zu den Fragen 3 (Rahmenbedingungen) und 6
(Engagementbereiche) zurückgegriffen. Bei den Engagementbereichen sind die Daten
zu Frage 6 als allgemeiner Bedarf zu verstehen, während Frage 4 Bereiche zeigt,
die aufgrund persönlicher, nicht unbedingt durch den gesehenen Bedarf geleiteter
Motivationen genannt wurden. Bei den Rahmenbedingungen wurden die Antworten
zu Frage vorgezogen, obwohl Frage 5 generalisierender ist und eventuell andere
Tendenzen zeigt, da vermutlich wegen der Ähnlichkeit zwischen den beiden Fragen
die letztere nur noch von wenigen Befragten beantwortet wurde und die größere Datenmenge
hier vorzuziehen ist. In die zusammenfassende Darstellung ist jetzt auch
die Nacherhebung der Fragebögen auf dem Bürgerforum 1 eingegangen.
76 Wenn Felder in den nachfolgenden Tabellen leer sind, bedeutet dies, dass keine gesonderte Aus-
wertung bezogen auf die Kategorie stattfand.
77

Kategorien Gesamtsumme
Erhebungen
Engagementbereiche
Spezifizierung:
Soziales Engagementaußerhalb
der Familie
78
1000-Wünsche-
Box
Kartenabfrage Bürgerforum1
Fragebogen-Erhe-
bung (Frage 3 + 6)
Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl %
Summe 512 100% 176 100% 99 100% 237 100%
Soziales Engagement außerhalb der Familie
289 56% 45 26% 64 65% 180 76%
Engagement im Stadtteil / im Viertel / in der
Nachbarschaft
157 31% 123 70% 19 19% 15 6%
Sport und Bewegung 12 2% 1 1% 2 2% 9 4%
Kultur 11 2% 2 1% 2 2% 7 3%
Kirchen 8 2% 0 0% 0 0% 8 3%
Bildung 8 2% 3 2% 5 5%
Politik / Politische Interessensvertretung 5 1% 0 0% 1 1% 4 2%
Umwelt 4 1% 0 0% 4 4%
Sonstiges 18 4% 2 1% 2 2% 14 6%
Summe 320 77 100% 60 100% 80 100% 180 100%
Senioren / alte Menschen 95 30% 13 22% 19 24% 63 35%
Kinder und Jugendliche 94 29% 24 40% 24 30% 46 26%
Menschen mit Migrationshintergrund 26 8% 12 20% 8 10% 6 3%
Kranke und Sterbende 25 8% 1 2% 10 13% 14 8%
sozial Schwache / Obdachlose 18 6% 1 2% 5 6% 12 7%
Familien / Alleinerziehende 17 5% 4 7% 5 6% 8 4%
Menschen mit Behinderung 8 3% 1 2% 1 1% 6 3%
Sonstiges 37 12% 4 7% 8 10% 25 14%
77 Die Summe der Äußerungen zur Spezifizierung von sozialem Engagement außerhalb der Familie übersteigt die unter den Engagementbereichen für diese
Kategorie genannte Summe, da Äußerungen, die in diese Kategorie fielen, mehrere Unterkategorien enthalten konnten, die dann bei der Spezifizierung gesondert
ausgeführt wurden.

Kategorien Gesamtsumme
Erhebungen
Spezifizierung:
Engagement im
Stadtteil / im
Viertel / in der
Nachbarschaft
Rahmenbe-
dingungen
79
1000-Wünsche-
Box
Kartenabfrage Bürgerforum1
Fragebogen-Erhe-
bung (Frage 3 + 6)
Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl %
Summe 157 100% 123 100% 19 100% 15 78 100%
Sauberkeit 34 22% 34 28% 0 0%
Verkehr im Nahbereich 30 19% 30 24% 0 0%
seniorengerechte Stadt, Nahversorgung 35 22% 24 20% 11 58%
Wohnen 15 10% 12 10% 3 16%
Sicherheit 9 6% 9 7% 0 0%
Sonstiges 34 14 11% 5 0% 15 100%
Summe 509 100% 20 100% 97 100% 392 100%
Finanzielle Unterstützung: Auslagenerstattung,
Material etc.
91 18% 1 5% 7 7% 83 21%
Honorar, Vergünstigung, steuerliche Vorteile
67 13% 4 20% 6 6% 57 15%
Mehr Zentren / Räume für Treffen 64 13% 8 40% 5 5% 51 13%
Stärkere Vernetzung mit anderen Engagierten
63 12% 0 0% 14 14% 49 13%
Mehr öffentliche Anerkennung 60 12% 1 5% 9 9% 50 13%
Begleitung / Beratung durch Profis 54 11% 0 0% 16 16% 38 10%
Bildungs- und Ausbildungsangebote für
die Tätigkeit
43 8% 0 0% 5 5% 38 10%
Persönlichkeit / Bereitschaft 11 2% 11 11% 0 0%
Information, Koordinierung, Kommunikation
9 2% 9 9% 0 0%
Öffentlichkeitsarbeit, Marketing 8 2% 8 8% 0 0%
Unterstützung durch die Stadt / Politik 7 1% 7 7% 0 0%
Sonstiges 32 6% 6 30% 0 0% 26 7%
78 Eine spezifizierte Auswertung, die vor allem erst durch die Ergebnisse der 1000-Wünsche-Box angeregt wurde, fand für die Fragebogen-Erhebung nicht statt.

Deutlich wird, dass bei allen Erhebungen das soziale Engagement außerhalb der
Familie einen besonders hohen Stellenwert einnimmt. Über die Hälfte aller Aussagen
(56 %) zu den Engagementbereichen beschäftigen sich hiermit. Dies ist bei den Befragungen
der älteren Menschen noch stärker der Fall als bei der 1000-Wünsche-
Box, die ohne altersbezogenen Hintergrund verwendet wurde. An zweiter Stelle steht
das Interesse an der Gestaltung des Nahbereichs im Stadtteil, Viertel oder der
Nachbarschaft. Hier hatte die 1000-Wünsche-Box ihren besonderen Schwerpunkt.
Alle anderen Engagementbereiche haben in der zusammenfassenden Betrachtung
keine Bedeutung mehr. Ob der gesellschaftliche Bedarf für Engagement bzw. die
Möglichkeiten tatsächlich so einzugrenzen sind, kann man allerdings in Frage stellen.
Hier wären genauere Untersuchungen notwendig, zumal die hier dargestellten Zahlen
nur Hinweise sein können.
Soziales Engagement außerhalb der Familie soll, so die Befragten, zu fast gleichen
Teilen sowohl der Gruppe der Senioren bzw. alten Menschen (30 %) als auch Kindern
und Jugendlichen (29 %) zu Gute kommen. Alle anderen Personengruppen liegen
unter 10 %. Allerdings ist hier zu fragen, ob die Zugehörigkeit oder baldige Zugehörigkeit
zu einer bestimmten Gruppe auch dazu führt, dass der Bedarf dieser
Gruppe als besonders hoch eingeschätzt wird. So setzen die Antworten aus der Befragung
durch die 1000-Wünsche-Box, an der vermutlich weniger Ältere und mehr
Menschen mit Migrationshintergrund teilgenommen haben als bei den anderen Erhebungen,
bezogen auf beide Gruppen etwas andere Akzente als die übrigen Erhebungen.
Ausgenommen ist der Bereich Kinder und Jugendliche, in dem bei allen Befragungen
hoher Bedarf gesehen wurde.
Die Aussagen im Bereich „Engagement im Stadtteil / im Viertel / in der Nachbarschaft“
sind vor allem durch die 1000-Wünsche-Box geprägt. Die Erhebungen, bei
denen vor allem ältere Menschen befragt wurden, haben dieses Thema nicht so
stark in den Vordergrund gestellt. Auch hier wären Nachfragen und genauere Untersuchungen
notwendig, wenn man allgemeingültige Aussagen machen möchte. Für
die Arbeit bei den Bürgerforen spielte vor allem die Thematik der seniorengerechten
Stadt und der Nahversorgung eine größere Rolle, wie etwa die Auswertung der Kartenabfrage
des Bürgerforums zeigt.
Bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen von Engagement gibt es deutliche
Wünsche an finanzielle Unterstützung (18 %), etwa in Form von Auslagenerstattung
und Bereitstellung von Material. Solche Unterstützungswünsche äußern sich auch in
Aussagen zu benötigten Räumen (13 %), aber auch zu Begleitung und Beratung
durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (11 %) und zu Bildungs- und
Ausbildungsangeboten (8 %). Zusammengenommen erfolgt in den Erhebungen der
Hinweis darauf, dass Engagement Unterstützung von professioneller Seite benötigt.
Betrachtet man in den einzelnen Erhebungen die Daten zu Honorarwünschen, so
sind die Nennungen dort gering. Fasst man allerdings auch Aussagen zu steuerlichen
oder anderen Vergünstigungen, die sich monetär ausdrücken, mit den Honorarwünschen
zusammen, so liegt die Gesamtsumme doch bei immerhin 13 %. Eine
gewisse latente Unzufriedenheit mit der völlig unentgeltlichen Tätigkeit scheint vorhanden
zu sein, müsste aber deutlicher untersucht werden. Vergünstigungen können
auch als eine Form von Anerkennung (mit 12 % genannt) betrachtet werden.
80

Das Thema Bildung wurde in Zusammenhang mit dem Thema Engagement nur unter
dem Aspekt der Rahmenbedingungen im Sinne der Teilnahme an qualifizierenden
Angeboten mit insgesamt 8 % genannt, als möglicher Bereich für eigenes Engagement
sogar nur mit 2 %. In den Aussagen der Zukunftswerkstatt nimmt der
Wunsch nach Weitergabe eigenen Wissens und eigener Erfahrungen mit immerhin
16 % der Inhalte und Ziele einen nicht unwesentlichen Raum ein, während das Thema
„Qualifizierung für ein Ehrenamt“ kaum von Bedeutung ist. Hier könnte der Frage
nachgegangen werden, ob die Motivation für ein Engagement stärker würde, wenn
dieses Engagement sich (auch) als Bildungsangebot – in welcher Form auch immer
– für andere präsentieren würde. Evtl. spielt der Wunsch nach Weitergabe eigener
Erfahrungen bei älteren Menschen eine besondere Rolle in Zusammenhang mit Angeboten
für Kinder und Jugendliche, was ein Grund für die Bedeutung dieser Kategorie
in den Erhebungen sein könnte.
81

7 Anhang
7.1 Übersicht über die Akteure
Zum Großen Arbeitskreis wurden folgende Akteure eingeladen:
Name Organisation / Projekt / Aufgabenbereich
Alisch, Astrid
Aydin, Ayse Ditib
Bayram, Mustafa COACH e.V.
Blickhäuser, Angelika Büro für Bürgerengagement,
AWO KV Köln e.V., Leiterin
Buchholz, Rosi
Busmann, Gabriele outback stiftung,
Sozialraumkoordination Bickendorf-
Ossendorf-Westend
Contzen, Ella seniorTrainerin / EFI Kompetenz-
Team Köln
Deutsche Rotes Kreuz Köln e.V.,
Ehrenamtlicher Besuchsdienst Köln-
rechtsrheinisch
Contzen, Wilfried Zeitzeuge im Projekt " ZeitZeugen-
Börse Köln"
Vorleser in Kath. Grundschu-
le/Holweide
Costard, Astrid CEfAS - Centrum für Alternsstudien,
Universität zu Köln
82
Kontaktdaten
Rubensstr. 7-13
50676 Köln
Tel.: 0221-20407-51
blickhaeuser@awo-koeln.de
Bodenheimer Str. 1
50827 Köln
Tel.: 0221-1306435
busmann@outback-stiftung.de
Fürvelserstr.20
51069 Köln
Fürvelserstr.20
51069 Köln
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln
Tel.: 0221-470-6298
astrid.costard@uni-koeln.de
Eichhorn, Jutta
Enste-Bodemann, Sylvia
Berufskolleg Ehrenfeld
Eßer, Gerlinde Stadt Köln, Amt des Oberbürgermeisters,
Kommunalstelle zur Förderung
und Anerkennung Bürgerschaftlichen
Engagements (FABE)
Tel.: 0221-221-22250 bzw. 23190
Faßbender, Regine UHUs, Kölsch Hätz, Die Grünen
Gelhaar-Michels, Jannet Bezirksjugendpflegerin
Gorklo, Dieter Sozialamt
Graeff, Marita
Grunwald, Hans
Günther, Bodo CENO u. Akademie 50plus
Hackenberg, Gabriela Stadt Köln, Zentrales Beratungstelefon
für Senioren und Menschen mit
Behinderung
Haller, Dr. Miriam CEfAS - Centrum für Alternsstudien,
Universität zu Köln
Han, Ulrike KNBA
Kalker Hauptstraße 247-273
51103 Köln
Tel.: 0221-221-27400
beratungstelefon@stadt-koeln.de
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln
Tel.: 0221-470-3231

Hargarten, Walter Seniorenbeirat Postbank Köln,
stellv. Beirat Bürgerzentrum Nippes
83
Ulrich-Zellstr. 7
50733 Köln-Nippes
Tel.: 0221-735330
Harrer, Cornelia Paritätische
Haub, Ingrid OV Grüne Ehrenfeld,Vorstand Jakob-Schupp-Str. 22
50825 Köln
Tel.: 0221- 680 89 680
info@ingrid-haub.de
Heep, Claudia Caritasverband für die Stadt Köln
e.V., Leitung Nachbarschaftshilfen
Kölsch Hätz
Heints, Detlef Stadt Köln, Amt für Weiterbildung
Kompetenzzentrum LebensARTen
50plus,
Projektleitung
Hengefeld, Ludger KABE
Hermann, Hans-Erwin EFIKompetenzTeam Köln,
Co-Sprecher
Büro:
Geisselstr. 1
50823 Köln
Postanschrift:
Bartolomäus - Schink - Str. 6
50825 Köln
Tel.: 0221-95570-280 oder
56957820
info@koelschhaetz.de
caritas-zentrum.ehrenfeld@
caritas-koeln.de
Neusser Straße 450
50733 Köln
Tel.: 0221-221-95304
Fax: 0221-221-95763
Tel.: 02196-2363
gh.hermann@t-online.de
Hermes-Sponheimer, Dagmar Bürgerzentrum Ehrenfeld e.V. Venloerstr. 429
50825 Köln
Tel.: 0221-5462177
Herrig, Maria Projekt "Mehrgenerationenplatz" im
Grüngürtel Köln Longerich
www.bueze.de
Schlackstr. 16
50737 Köln
Tel.: 0221-5994666
herrigmaria@hotmail.com
Hoevels, Christa Singles Initiative am Sonntag
Kilicarslan, Ali BFmF - Türkische Senioren
Kleinpaß-Börschel, Gudrun
Klug, Annelies-Ilona
Seniorenvertretung der Stadt Köln Ursulagartenstr. 16a
50668 Köln
Tel.: 0221-135357
seniorenvertretung@stadtkoeln.de
Kunert, Susanne Stadt Köln, Amt des Oberbürgermeisters,
Kommunalstelle zur Förderung
und Anerkennung Bürger-
Tel.: 0221-221-22250 bzw. 23190
schaftlichen Engagements (FABE)
Lenzen-Genco, Ruth Die Grünen
Mettig, Gudrun engage in age - Verein für Sport,
Kultur und gesellschaftliches Engagement
in der Zweiten Lebenshälfte
e.V., Vorstandsmitglied für Kultur
und Bildung
Meyer-Wolters, Prof. Dr. Hartmut CEfAS - Centrum für Alternsstudien,
Universität zu Köln
Mildenberger, Katja E.V.A.
Mundt, Kalus
Tel.: 0171-4708336
whirgum@t-online.de
Albertus-Magnus-Platz
50923 Köln
Tel.: 0221-470-2426

Oruc, Kemalettin Ditib
Oschmann, Michael Uhu´s - unter Hundert unterwegs,
Kath. Kirche in BiOs
Özkücük, Turan AWO
Paulukat, Peter Sozialamt
Piper
Plöger, Günter Stadt Köln, Zentrales Beratungstelefon
für Senioren und Menschen mit
Behinderung
Pohl, Juliane
Preckel, Josef Seniorenvertretung der Stadt Köln
Pyro, Sonja Stadt Köln, Amt für Kinder, Jugend
und Familie, Bezirksjugendamt Ehrenfeld,
Interkultureller Dienst
Reisinger, Monika Sozialraumkoordination
Roggendorf, Hermann-Josef Caritasverband für die Stadt Köln
e.V., Leitung Nachbarschaftshilfen
Kölsch Hätz
Rost, Gertrud engage in age - Verein für Sport,
Kultur und gesellschaftliches Engagement
in der Zweiten Lebenshälfte
e.V., Vorsitzende
84
Weißdornweg 9
150827 Köln
www.bi-os.de
Kalker Hauptstraße 247-273
51103 Köln
Tel.: 0221-221-27400
beratungstelefon@stadt-koeln.de
Venloer Str. 419-421
50825 Köln
Tel.: 0221-221-93665
sonja.pyro@stadt-koeln.de
Büro:
Geisselstr. 1
50823 Köln
Postanschrift:
Bartolomäus - Schink - Str. 6
50825 Köln
Tel.: 0221-95570-280 oder
56957820
info@koelschhaetz.de
Hermann-
Josef.roggendorf@caritas-
koeln.de
Am Engelshof 15
50859 Köln
Tel.: 02234-49534
www.engage-in-age.de
Schmidt, Günther Zeitzeugenbörse Silbermöwenweg 17
50829 Köln-Vogelsang
Tel.: 0221-9918834
nc-schmidgu29@netcologne.de
Schnocks, Gunthild Senioren fördern Schulkinder Rotkäppchenweg 1
51067 Köln
Tel.: 0221-682868
schnogugu@netcologne.de
Schüller, Jakob Stadt Köln, Amt für Weiterbildung
Schwirten, Heinz Seniorennetzwerk
Serdiukov, Viktor PHÖNIX
Slawski, Ingeborg fgs – Verein zur Förderung des
Gasthörer- und Seniorenstudiums
Stefener, Marlies
Ueberreiter-Michovius;Ulla Zeit mit Kindern
Wahlen, Gabriele CENO
Wegner, Barbara SeniorTrainerin,
EFI-KompetenzTeam Köln
Neusser Straße 450
50733 Köln
Voigtelstr. 20
50533 Köln
b.l.wegner@t-online.de

Wegner, Dr. Manfred Seniorenvertretung der Stadt Köln Kronstädter Str. 31
50858 Köln
Tel.: 02234-941155
drwegner@ish.de
Wienecke, Brigitte
Wirges, Josef Bezirksbürgermeister Ehrenfeld
Wydra, Thomas outback stiftung,
Sozialraumkoordination Bickendorf-
Ossendorf-Westend
Yüregir, Nagihan Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Köln
e.V., Koordinatorin "Veedel für alle -
Türkische Beratung für ältere Menschen"
85
Bodenheimer Str. 1
50827 Köln
Tel.: 0221-1306435
wydra@koan-outback.de
Peter Bauer Str. 2
50823 Köln
Tel.: 0221-5733-09
yueregir@awo-koeln.de

7.2 Unterlagen zum Bürgerforum 1
7.2.1 Einladung
86

7.2.2 Grußwort Dr. Manfred Wegner, Sprecher der Seniorenvertretung Köln
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich begrüße Sie sehr herzlich zu unserem heutigen Bürgerforum in der Volkshochschule
im Bezirksrathaus Nippes. Diesen Willkommensgruß entbiete ich Ihnen im
Namen der drei Kooperationspartner des Projektes „Aktiv im Alter“ – das sind die
Volkshochschule Köln, die Universität zu Köln und die Seniorenvertretung der Stadt
Köln – aber auch im Namen der Institutionen, die mittelbar in das Projekt einbezogen
sind und an der Vorbereitung des heutigen Forums aktiv mitgearbeitet haben – das
sind vor allem die „Kommunalstelle Förderung und Anerkennung Bürgerschaftlichen
Engagements“ (FABE), der Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement
(KABE), das Amt für Soziales und Senioren, das Kompetenzteam der seniorTrainerinnen
und Ceno & Die Paten e. V.
Das Modellprojekt „Aktiv im Alter“ wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend entwickelt. Ihm liegt die Erkenntnis zugrunde, dass in unserer
Gesellschaft des langen Lebens (demografischer Wandel) viele der gesunden
und aktiven älteren Menschen vor Einsatzbereitschaft, Tatkraft und Kreativität sprühen.
Sie möchten mitwirken in der kommunalen Politiklandschaft, in Sportvereinen,
Bürgerstiftungen, Bibliotheken, Schulen, in der Alten- und Jugendarbeit und in vielen
anderen Initiativen, die unsere Städte und Gemeinden lebens- und liebenswert machen.
Wichtig ist, dass diesen leistungsfähigen und leistungswilligen Seniorinnen und
Senioren die Wege dorthin aufgezeigt und geöffnet werden. Wenn viele ältere Menschen
bereit sind, Zeit, Ideen und Tatkraft in ganz konkrete Projekte und Prozesse in
ihrem direkten Lebensumfeld einzubringen, dann muss ihnen auch die Möglichkeit
gegeben werden, mitzuplanen und mitzuentscheiden. Insofern kommt den Kommunen
dabei eine Schlüsselrolle zu. Sie sind die Moderatoren der Bürgerbeteiligung vor
Ort, für die ein breiter gesellschaftlicher Konsens notwendig ist.
Die für die Teilnahme an dem Programm „Aktiv im Alter“ geschaffene Kooperation
zwischen VHS, Uni Köln und SVK – ergänzt um weitere Institutionen, die die Förderung
des Ehrenamtes zum Ziel haben – ist deshalb die optimale Voraussetzung für
diesen gesellschaftlichen Konsens.
Die Grundlage für die Umsetzung des Modellprojektes ist eine Bedarfsermittlung, die
herausfinden soll, welche Ideen ältere Bürgerinnen und Bürger zur Gestaltung ihrer
Kommune haben und wo sie sich ggf. auch persönlich engagieren möchten. Hierzu
wird Herr Professor Dr. Meyer-Wolters im weiteren Verlauf der Veranstaltung ausführlich
Stellung nehmen.
In dem heutigen Bürgerforum wollen wir mit diesen älteren Bürgerinnen und Bürgern
über die Bedarfssituation in Köln diskutieren mit dem Ziel, eigene Projekte zu planen
und im weiteren Programmverlauf umzusetzen. Dabei wünschen wir uns natürlich
möglichst innovative Projektergebnisse. Das Bürgerforum soll die verschiedenen Akteure
miteinander vernetzen und möglichst viele ältere Menschen teilhabend
(partizipativ) einbeziehen. Das Bürgerforum soll auf die Weise dem Wunsch vieler
älterer Menschen Rechnung tragen, die Beteiligungsmöglichkeiten an Planungs- und
Entscheidungsprozessen zu fördern und auszubauen; es soll Hemmnisse überwinden
helfen, mit freiwillig engagierten Menschen und Institutionen partnerschaftlich
zusammenzuarbeiten. Dabei kann es um ein Engagement in den bestehenden Struk-
87

turen gehen oder aber um die Unterstützung bei der Übernahme neuer ehrenamtlicher
Tätigkeiten in Selbstorganisation älterer Bürgerinnen und Bürger.
Damit Seniorinnen und Senioren mitgestalten und mitentscheiden können, brauchen
sie Informationen, Transparenz und offene Kommunikationsstrukturen, die dialogorientiert
und bürgernah sind. Die Organisatoren des heutigen Bürgerforums hoffen,
dass wir diesem Ziel am Ende unserer Gespräche am Nachmittag ein Stück näher
gekommen sein werden.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
88

7.3 Unterlagen zum Bürgerforum 2
7.3.1 Einladung
89

7.3.2 Grußwort Josef Wirges, Bezirksbürgermeister Ehrenfeld
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
ich freue mich sehr, Sie hier im Bürgerzentrum Ehrenfeld zum Bürgerforum der Generation
50+ begrüßen zu dürfen. Hier und heute, meine Damen und Herren, geht es
um Perspektiven und Chancen des bürgerschaftlichen Engagements älterer Menschen.
Dies ist wirklich ein ganz großer und wichtiger Schatz, den unsere Gesellschaft
in sich birgt. Und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewinnt
gerade dieses Engagement mehr und mehr an Bedeutung. Schließlich sind viele Seniorinnen
und Senioren bis ins hohe Alter aktiv, leistungsbereit und leistungsfähig.
Sie wollen engagiert mitmachen und sich persönlich einbringen.
Sie sind alle hier zusammen gekommen, um in unserer Stadt und besonders hier in
Ehrenfeld etwas zu bewegen. Wichtige Bereiche des sozialen, politischen und kulturellen
Zusammenlebens würden ohne das enorme Engagement von Bürgerinnen
und Bürgern zusammenbrechen. Umso mehr freue ich mich, dass heute so viele zu
dieser Veranstaltung gekommen sind. Das gibt mir auch Anlass zur Hoffnung, dass
heute etwas Gutes entsteht, das über diesen Tag hinausreicht.
Ich weiß, dass sehr viele von Ihnen diesen Tag hier sehr engagiert und mit viel Kompetenz
vorbereitet haben. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken, zumal Ihr Engagement
erst einmal Ehrenfeld zugute kommt.
In der Vergangenheit hatten wir hier in Ehrenfeld - wie die meisten von Ihnen wohl
wissen - einige kritische Situationen zu bestehen. Deshalb macht es mich ganz besonders
glücklich, dass bei der Vorbereitung dieser Veranstaltung auch die Organisationen
dabei sind, die sich für Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund
einsetzen und die teilweise auch von ihnen organisiert sind.
Junge und alte Menschen sind gefordert, das gesellschaftliche Miteinander zu gestalten.
Deshalb freue ich mich besonders auch Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs
Weinsbergstraße begrüßen zu dürfen, die diese Veranstaltung tatkräftig unterstützen.
Ich möchte Sie alle ganz herzlich einladen, diese Veranstaltung zu genießen. Nutzen
Sie die Gelegenheit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die Sie vielleicht gar
nicht oder nur flüchtig kennen. Genießen sie die Mischung aus Vertrautem und
Fremdem.
Und nutzen Sie die Gelegenheit, sich in den Arbeitsgruppen einzubringen. Bringen
Sie Ihre Erfahrungen und Kenntnisse ein, um andere Menschen für eine Idee, ein
Anliegen oder ein Projekt zu begeistern.
Aus eigener Erfahrung weiß ich. Es ist Lebensqualität pur, nicht nur an sich und die
Seinen zu denken, sondern auch für andere Menschen da zu sein, die Hilfe oder Unterstützung
brauchen. Und immer mehr Menschen erkennen dabei, dass sie mit ihrer
freiwilligen Arbeit nicht nur der Gesellschaft etwas Gutes tun, sondern auch sich selber.
Wir sind ja gut beraten, nicht nur unseren Geist und unseren Körper zu trainieren,
sondern unsere sozialen Fähigkeiten.
90

Die Organisatoren dieser Veranstaltung haben die Hoffnung, dass bei den vier Arbeitsgruppen
Projekte und Ansätze herauskommen, die über den heutigen Tag hinaus
für die Beteiligten und für Ehrenfeld etwas bringen. Wir können das natürlich
nicht erzwingen und es hängt von Ihnen ab.
Aber eins sage ich Ihnen hier und heute. Wenn es Initiativen oder Projektideen gibt,
die ich auf die eine oder andere Art unterstützen kann, dann werde ich das auch tun.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante und vielleicht auch spannende
Veranstaltung.
Vielen Dank!
91

7.3.3 Grußwort Dr. Manfred Wegner, Sprecher der Seniorenvertretung Köln
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Wirges,
meine sehr geehrten Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
seien Sie alle herzlich willkommen zu unserem heutigen Bürgerforum hier im Bürger-
zentrum Ehrenfeld.
Ich begrüße Sie im Namen der VHS, der Universität zu Köln und der SVK, das sind
die drei Institutionen, die sich als Kompetenzzentrum LebensARTen 50plus u. a. mit
dem Angebot und mit neuen Konzepten der Seniorenbildung beschäftigen. Diese
drei Institutionen haben auch die Verantwortung für die Umsetzung des Programms
„Aktiv im Alter“ übernommen, in das die heutige Veranstaltung eingebettet ist.
Ich begrüße Sie aber auch im Namen der zahlreichen Organisationen und Einrich-
tungen, die in der Stadt Köln und im Stadtbezirk Ehrenfeld das bürgerschaftliche En-
gagement betreuen, fördern und weiterentwickeln. Das sind
• die „Kommunalstelle Förderung und Anerkennung Bürgerschaftlichen Enga-
gements“ (FABE),
• der „Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement“ (KABE),
• die Seniorenvertretung des Stadtbezirks Ehrenfeld,
• das SNW Ehrenfeld,
• das Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen e. V.,
• das Büro für Bürgerengagement der AWO Köln,
• das Berufskolleg Weinsbergstraße,
• Ceno & Die Paten e. V. – Centrum für nachberufliche Orientierung,
• der Verein Coach e .V.,
• der Verein „Engage in Age“,
• die DITIB,
• der Ehrenfelder Verein für Arbeit und Qualifizierung,
• der griechische Senioren- und Rentnerverein,
• das Kompetenzteam der seniorTrainer/innen, besser bekannt als EFIs und
• das BÜZE, das Bürgerzentrum Ehrenfeld.
92

Alle diese genannten Institutionen und Organisationen haben an der Vorbereitung
des heutigen Bürgerforums mit viel Engagement und Zeiteinsatz mitgewirkt, wofür
ihnen ein kräftiger Applaus gebührt.
Mit dem heutigen Bürgerforum verfolgen wir zwei Ziele:
• Zum einen soll Ihnen ein Überblick über die zahlreichen Initiativen, Projekte
und Einrichtungen von und für Seniorinnen und Senioren in Ehrenfeld gege-
ben werden;
• zum anderen wollen wir für das Bürgerschaftliche Engagement werben, für
das Ehrenamt, in dem ältere Bürgerinnen und Bürger mit ihren Erfahrungen,
Kenntnissen und Leistungen das neue „Altersbild“ repräsentieren. Wir suchen
in diesem Bürgerforum Menschen, die in Ehrenfeld etwas gestalten, etwas
bewegen und etwas entwickeln wollen – entweder alleine oder mit anderen
Menschen und Gruppen. Denn das ist das Ziel des Projektes „Aktiv im Alter“:
Die Motivation von Bürgerinnen und Bürgern zum persönlichen Engagement
für die Gestaltung ihrer Stadt und die Stadtgesellschaft.
Das bürgerschaftliche Engagement ist der Kitt unserer Gesellschaft. Das Ehrenamt
kann zwar nicht die sozialen Sicherungssysteme oder die allgemeine Daseinsvorsor-
ge ersetzen. Dennoch sind die ehrenamtlichen Dienste zwingend notwendig, weil
von ihnen das Zusammenleben der Menschen abhängt – besonders in der Groß-
stadt. Ohne die Lebenserfahrung der Älteren, die diese in ihr bürgerschaftliches En-
gagement einbringen, wäre Köln eine ärmere und weniger lebendige Stadt.
Und lassen Sie mich auf noch einen Aspekt hinweisen: Wenn sich Ältere im Kontakt
mit Jüngeren für eine soziale Gesellschaft engagieren, dann ist dies ein vielverspre-
chendes Modell für die Zukunft im demografischen Wandel.
Die Kampagne „Aktiv im Alter“ will die Potenziale aktiver älterer Menschen wecken,
will sie motivieren, mitzumachen, sich zu engagieren und sich mit gleich Gesinnten
auszutauschen. Wer sich engagiert, dem werden drei Dinge zuteil: Vertrauen, eigen-
verantwortliche Gestaltungsfreiheit und Anerkennung.
93

Damit Seniorinnen und Senioren mitgestalten und mitentscheiden können, brauchen
sie Information, Transparenz und offene Kommunikationsstrukturen, brauchen sie ein
Forum, wie es heute hier im Bürgerzentrum Ehrenfeld stattfindet. Hoffen wir, dass im
Verlauf des heutigen Tages neue Projekte geboren werden, neue Partnerschaften
und neue Vernetzungen entstehen und Hemmnisse, die der Übernahme neuer eh-
renamtlicher Tätigkeiten entgegenstehen, überwunden werden.
94

7.4 Fragebogen der Erhebung im Dezember 2008
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
wie Sie vielleicht wissen, hat sich Köln mit dem Kompetenzzentrum
LebensARTen 50plus um das Projekt „Aktiv im Alter“ des Bundesfamilien-
ministeriums beworben und den Zuschlag erhalten. Das Kompetenzzentrum wird in
Kooperation von Seniorenvertretung, Uni Köln und VHS durchgeführt.
Das Projekt „Aktiv im Alter“ soll Anstöße dafür geben, darüber nachzudenken, wie
wir in unserer alternden Gesellschaft leben wollen. Der Schwerpunkt liegt derzeit
darauf, auf örtlicher Ebene die Mitgestaltungsmöglichkeiten von älteren Menschen
zu verbessern und auszubauen. An den Überlegungen sollen sich möglichst vieler
Bürgerinnen und Bürger als Expertinnen und Experten in eigener Sache beteiligen.
Für das Projekt „Aktiv im Alter“ brauchen wir Ihre Unterstützung.
Wir möchten Sie deshalb um einige Auskünfte bitten.
Ihre Antworten bleiben anonym. Falls Sie über das Projekt weiter informiert werden
möchten oder falls sie es aktiv mitgestalten möchten, können Sie auf einem
gesonderten Blatt angeben, wie wir Sie erreichen können.
(1) Ich engagiere mich regelmäßig freiwillig
(bitte ankreuzen / Mehrfachnennungen sind möglich)
in meiner Familie
in meiner Verwandtschaft
in meiner Nachbarschaft
in einem Verein / in Vereinen
in der Kirche
in (bitte Stichwort angeben)
für (bitte Stichwort angeben)
(2) Ich engagiere mich alles in allem (bitte geben Sie die ungefähre Stundenzahl
pro Tag oder pro Woche oder pro Monat an)
Stunden pro Tag
Stunden pro Woche
Stunden pro Monat
95

(3) Ich wünsche mir folgende Unterstützung / Hilfestellung / Anerkennung (bitte
Ankreuzen / Mehrfachnennungen sind möglich)
mehr öffentliche Anerkennung
Begleitung / Beratung meines Engagements durch Profis
Bildungs- und Ausbildungsangebote für meine Tätigkeit
Auslagenerstattung
größere steuerliche Vorteile
ein Honorar
eine stärkere Vernetzung mit anderen Engagierten
mehr Zentren / Räume für Treffen von Engagierten
kostenlose Bereitstellung von Arbeits- und Büromaterial
weitere Wünsche
(4) Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich unser Zusammenleben
im Veedel / in der Stadt gern in folgenden Bereichen mitgestalten
(5) Dafür müssten allerdings auch die Rahmenbedingungen stimmen. Ich stelle
mir vor, dass wenigstens:
96

(6) In welchen Bereichen kommen wir in Köln nach Ihrer Einschätzung nicht
mehr ohne bürgerschaftliches Engagement / ehrenamtliche Tätigkeit aus?
(7) In welchen Bereichen ist Ihnen ehrenamtliches Engagement bereits positiv
aufgefallen?
Zum Anschluss möchten wir Sie noch bitten, zwei persönliche Daten anzugeben:
Geschlecht (bitte ankreuzen)
weiblich
männlich
Alter (bitte ankreuzen)
jünger
40-49
50-59
60-69
70-79
80-89
90-99
älter
97

7.4.1 Anlage zum Fragebogen
Bürger-Foren „Wie wollen wir morgen leben?“
Das erste Bürger-Forum findet am 28.02.09 ab 10 Uhr in der VHS in Nippes
statt. Dort werden auch die Ergebnisse der heutigen Umfrage vorgestellt.
Weitere Bürger-Foren werden folgen.
Ich möchte mich an den lokalen Bürger-Foren „Wie wollen wir morgen in
Köln leben?“ beteiligen.
Bitte informieren Sie mich unverbindlich unter (bitte möglichst eine E-
Mail-Adresse angeben):
Bürger-Foren „Wie wollen wir morgen leben?“
Das erste Bürger-Forum findet am 28.02.09 ab 10 Uhr in der VHS in Nippes
statt. Dort werden auch die Ergebnisse der heutigen Umfrage vorgestellt.
Weitere Bürger-Foren werden folgen.
Ich möchte mich an den lokalen Bürger-Foren „Wie wollen wir morgen in
Köln leben?“ beteiligen.
Bitte informieren Sie mich unverbindlich unter (bitte möglichst eine E-
Mail-Adresse angeben):
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7.5 Literatur
Alter schafft Neues – Das Programm Aktiv im Alter. Wie wollen wir morgen leben?;
unter: http://www.aktiv-im-alter.net/coremedia/generator/aia/de/ 08__Downloads/AiA-
Informationsblatt.pdf am 27.9.09
Kirsten Aner, „Ich will, dass etwas geschieht“. Wie zivilgesellschaftliches Engagement
entsteht – oder auch nicht, Berlin 2005
Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) (Hg.), Memorandum
Mitgestalten und Mitentscheiden – Ältere Menschen in Kommunen. Leitlinien
für das Programm „Aktiv im Alter“, 2008
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Fünfter Bericht
zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland. Potenziale des
Alters in Wirtschaft und Gesellschaft. Der Beitrag älterer Menschen zum Zusammenhalt
der Generationen. Bericht der Sachverständigenkommission, Berlin 2008
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hg.), Vierter Bericht
zur Lage der älteren Generation in Deutschland: Risiken, Lebensqualität und Versorgung
Hochaltriger – unter besonderer Berücksichtigung demenzieller Erkrankungen,
Berlin 2002
Michael Corsten, Michael Kauppert, Hartmut Rosa, Quellen Bürgerschaftlichen Engagements.
Die biographische Entwicklung von Wir-Sinn und fokussierten Motiven,
Wiesbaden 2008
Adalbert Evers, Bürgerschaftliches Engagement. Versuch, einem Allerweltsbegriff
wieder Bedeutung zu geben; in: Ingo Bode u.a. (Hg.), Bürgergesellschaft als Projekt.
Eine Bestandsaufnahme zu Entwicklung und Förderung zivilgesellschaftlicher Potenziale
in Deutschland, Wiesbaden 2009
Burkhardt Fuhs, Qualitative Methoden in der Erziehungswissenschaft, Darmstadt
2007
Gerd Göckenjan, Das Alter würdigen. Altersbilder und Bedeutungswandel des Alters,
Frankfurt a.M. 2000
Herbert Gryma u.a., Altengerechte Stadt – Das Handbuch. Partizipation älterer Menschen
als Chance der Städte, Wuppertal, 2. Auflage 2008
Stephan Lessenich, Ulrich Otto, Das Altern in der Aktivgesellschaft – eine Skizze und
offene Fragen zur Gestaltung eines „Programms“ und seinen Widersprüchen; in: Ulrich
Otto (Hg.), Partizipation und Inklusion im Alter. Aktuelle Herausforderungen, Jena
2005
Kölner Arbeitskreis Bürgerschaftliches Engagement; unter: http://www.kabe-koeln.de
am 11.06.2009
99

Kölner Netzwerk Bürgerengagement, Kölner Konzept zur Förderung bürgerschaftlichen
Engagements, 2004; auf: http://www.engagiert-in-koeln.de/portal/fileadmin/
user_upload/PDF/ Koelner_Konzept.pdf am 31.08.2009
Thomas Olk, Ansgar Klein, Engagementpolitik – ein neues Politikfeld und seine Probleme;
in: Ingo Bode u.a. (Hg.), Bürgergesellschaft als Projekt. Eine Bestandsaufnahme
zu Entwicklung und Förderung zivilgesellschaftlicher Potenziale in Deutschland,
Wiesbaden 2009
Jost Reischmann, Weiterbildungs-Evaluation. Lernerfolge messbar machen, Neuwied
2003
Peter Schüll, Motive Ehrenamtlicher. Eine soziologische Studie zum freiwilligen Engagement
in ausgewählten Ehrenamtsbereichen, Berlin 2004
Seniorenvertretung der Stadt Köln (Hg.), 30 Jahre Seniorenvertretung der Stadt Köln
1978-2008, Köln 2008
Stadt Köln, Aufgaben der Seniorenvertretung; unter: http://www.stadt-koeln.de/1/
stadtrat/ausschuesse-gremien/seniorenvertretung/00548/ am 12.06.2009
Stadt Köln, Bevölkerungsprognose; unter: http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/
content/pdf15/bevoelkerungsprognose-2035.pdf am 10.4.2009
Stadt Köln, Der Weg. Vom Impuls bis zur Umsetzung des Leitbildes; unter:
http://www.stadt-koeln.de/1/verwaltung/leitbild/01275/ am 26.09.2009
Stadt Köln, Handlungskonzept demographischer Wandel – Bericht, Köln 2009, unter:
http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf15/handlungskonzept_
demografischer_wandel.pdf am 31.08.2009
Stadt Köln, Kommunalstelle FABE zur Anerkennung und Förderung bürgerschaftlichen
Engagements; unter: http://www.stadt-koeln.de/2/ehrenamt/00170/ am
11.06.2009
Stadt Köln – Der Oberbürgermeister, Leitbild 2020. Kölns Weg in die Zukunft, Köln
2009
Stadt Köln – Der Oberbürgermeister, Leitbild Köln 2020. Das Leitbild für Kölns Weg
in die Zukunft, Köln 2003, S. 25; unter: http://www.stadt-koeln.de/mediaasset/
content/ pdf01/leitbild/leitbild-broschuere.pdf am 26.5.09
Rudolf Tippelt u.a., Bildung Älterer. Chancen im demografischen Wandel, Bielefeld
2009
Universität zu Köln, Koordinierungsstelle Wissenschaft & Öffentlichkeit; VHS Köln -
Amt für Weiterbildung, Abteilung Allgemeine Weiterbildung (Hg.), Dokumentation der
Zukunftswerkstatt ‚Kompetenzzentrum Alter’ LebensARTen 50plus, Köln 2008, unter:
http://www.koost.uni-koeln.de/fileadmin/templates/koost/seniorenstudium_
pdfs/zukunftswerkstatt-lebensarten50plus.pdf am 31.08.2009
100

Ludgera Vogt, Das Kapital der Bürger. Theorie und Praxis zivilgesellschaftlichen Engagements,
Frankfurt a.M. 2005
wegweiser-bürgergesellschaft.de, Das Bürgerpanel – eine repräsentative Methode
der Bürgerinnen- und Bürgerbeteiligung; unter: http://www.buergergesellschaft.de/
politische-teilhabe/modelle-und-methoden-der-buergerbeteiligung/meinungeneinholen-buergerinnen-und-buerger-aktivieren/das-buergerpanel/106179/
am 30.9.09
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Bericht zur Lage und zu
den Perspektiven des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland, herausgegeben
vom BMFSFJ, Berlin 2009
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7.6 Pressespiegel
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