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Zweisprachige Elternseminare zur Einführung in die ... - RAA-Berlin

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Themen und Gestaltung der <strong>Elternsem<strong>in</strong>are</strong> <strong>zur</strong> E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>die</strong> Schule können je nach Bedarf undSituation der Schule sehr unterschiedlich aussehen. Zunächst ist es wichtig, <strong>die</strong> Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen derjeweiligen Schule <strong>in</strong>s Auge zu fassen: Wie viele K<strong>in</strong>der werden im kommenden Schuljahr neu aufgenommen?Wie ist <strong>die</strong> kulturelle und soziale Zusammensetzung <strong>in</strong> der Schule? Welche Besonderheiten hat <strong>die</strong> Schule?Welche Fragen br<strong>in</strong>gen <strong>die</strong> neuen Eltern zum Schulbeg<strong>in</strong>n mit? Und schließlich: Welche Ressourcen habenwir bzw. können wir nutzen?An der Hunsrück-Grundschule war von Anfang an klar, dass aufgrund der Vielzahlvon Schüler/<strong>in</strong>nen und Eltern mit türkischem H<strong>in</strong>tergrund nur e<strong>in</strong>e zweisprachigeVeranstaltung möglichst viele Eltern erreichen würde. Diese Entscheidung hattenicht nur den Vorteil, dass sich Eltern, <strong>die</strong> nicht so gut deutsch sprechen, an derDiskussion beteiligen konnten, sondern sie war darüber h<strong>in</strong>aus auch e<strong>in</strong> Signal analle Eltern, dass verschiedene Sprachen, Kulturen und Religionen an der Schulewillkommen s<strong>in</strong>d und dass <strong>die</strong> Schule bereit ist, <strong>die</strong>se Unterschiede zu würdigenund dem Umgang mit ihnen im Schulalltag entsprechend Raum und Zeit <strong>zur</strong>Verfügung zu stellen.Neben der Zweisprachigkeit war e<strong>in</strong> weiteres Kriterium für <strong>die</strong> <strong>Elternsem<strong>in</strong>are</strong>,dass es sich um kle<strong>in</strong>e überschaubare, strukturierte, zeitlich und <strong>in</strong>haltlichbegrenzte Module handeln sollte. Die Absehbarkeit und Begrenztheit e<strong>in</strong>zelnerVeranstaltungen sollte <strong>die</strong> Beteiligung von Pädagog/<strong>in</strong>nen und Eltern unterstützen und auf deren zeitlicheRessourcen abgestimmt se<strong>in</strong>. Für <strong>die</strong> Unterstützung der Vorbereitung und Durchführung der Sem<strong>in</strong>arekonnten zwei externe Schulberater/<strong>in</strong>nen der <strong>RAA</strong>-Servicestelle für Elternpartizipation und Sprachförderungdes Jugendamts Friedrichsha<strong>in</strong>-Kreuzberg gewonnen werden. E<strong>in</strong> türkischsprachiger Kollege der Servicestelleübernahm <strong>die</strong> Übersetzung der Veranstaltung. Die E<strong>in</strong>ladungen zu den Veranstaltungen wurden <strong>in</strong> zweiSprachen (deutsch und türkisch) e<strong>in</strong>mal langfristig und e<strong>in</strong> zweites mal zwei Wochen vor der Veranstaltungan alle Eltern geschickt. Dar<strong>in</strong> wurde darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass während der Sem<strong>in</strong>are von 18-20 Uhr e<strong>in</strong>eK<strong>in</strong>derbetreuung im Hortbereich der Schule angeboten wird, so dass auch Eltern, denen ke<strong>in</strong>e anderenBetreuungspersonen für ihre K<strong>in</strong>der <strong>zur</strong> Verfügung stehen, an der Veranstaltung teilnehmen konnten.Die Auswahl der Themen orientierte sich zum e<strong>in</strong>en an den Besonderheiten der Schule, zum anderen an denLernkompetenzen, <strong>die</strong> K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den ersten Schuljahren erwerben sollten. So stand am Anfang e<strong>in</strong>eE<strong>in</strong>führungsveranstaltung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Besonderheiten der Schule, ihre <strong>in</strong>haltlichen Schwerpunkte und ihreOrganisation als Ganztagsschule darstellen sollte. Im zweiten und dritten Elternsem<strong>in</strong>ar g<strong>in</strong>g es um <strong>die</strong>zentralen Lernbereiche der ersten Schuljahre, das Lesen und Schreiben und den Umgang mit Mengen undZahlen. Der vierte Abend war dem Freizeitbereich und dem Thema Rhythmisierung <strong>in</strong> der Ganztagsschulegewidmet. Das fünfte Sem<strong>in</strong>ar g<strong>in</strong>g auf <strong>die</strong> kulturspezifischen Besonderheiten e<strong>in</strong>, <strong>die</strong> bei derEssensbelieferung berücksichtigt werden, und bot e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> <strong>die</strong> Grundlagen gesunderErnährung an. Anschließend konnten <strong>die</strong> Eltern auf e<strong>in</strong>em ersten Klassenelternabend <strong>die</strong> künftigenLehrer<strong>in</strong>nen und Erzieher<strong>in</strong>nen ihrer K<strong>in</strong>der kennenlernen.Vorbereitung und Durchführung der Sem<strong>in</strong>areDie Sem<strong>in</strong>are wurden jeweils von e<strong>in</strong>er Kolleg<strong>in</strong> der Schule <strong>in</strong> Kooperation mit der Servicestelle„Sprachförderung und Elternpartizipation“ sowie mit Unterstützung der Schulleitung vorbereitet. Dadurchkonnte der Aufwand der Sem<strong>in</strong>arreihe für das Kollegium ger<strong>in</strong>g gehalten werden. Die Vorbereitungsrundenwaren anregend und effizient; Wertschätzung und Sympathie untere<strong>in</strong>ander sowie e<strong>in</strong>e grundlegendeÜbere<strong>in</strong>stimmung <strong>in</strong> der Herangehensweise förderten <strong>die</strong> erfolgreiche Zusammenarbeit. In kurzer Zeitkonnten Ideen zusammengetragen und das Konzept der jeweils nächsten Veranstaltung besprochen werden.Die zuständigen Kolleg<strong>in</strong>nen der Schule hatten bereits vor jeder Runde ausgezeichnete Entwürfe alsDiskussionsgrundlage erarbeitet, <strong>die</strong> dann geme<strong>in</strong>sam durchgesprochen und ergänzt wurden.Jedes Sem<strong>in</strong>ar begann mit e<strong>in</strong>er kurzen <strong>in</strong>haltlichen E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das jeweilige Thema, <strong>die</strong> <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>erPowerpo<strong>in</strong>t-Präsentation vorgetragen wurde. Mit vielen Bildern und Beispielen konnten <strong>die</strong>Lernentwicklungsschritte der K<strong>in</strong>der anschaulich und für alle gut verständlich dargestellt werden. Dabeiwurde auch auf Besonderheiten <strong>in</strong> der Entwicklung bestimmter Kompetenzen (z.B. der Lese- undSchreibkompetenz) bei K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>gegangen, <strong>die</strong> zweisprachig aufwachsen. Dass <strong>die</strong> Anerkennung vonLernfortschritten und das Anknüpfen an <strong>die</strong> unterschiedlichen Stärken der K<strong>in</strong>der im Mittelpunkt derpädagogischen Arbeit der Schule stehen, wurde <strong>in</strong> jeder Veranstaltung deutlich. Die Eltern sollten ermutigtwerden, ihre K<strong>in</strong>der mit e<strong>in</strong>er wertschätzenden Haltung beim Lernen zu begleiten und zu unterstützen. Wiewichtig dabei e<strong>in</strong>e Kultur ist, <strong>die</strong> Fehler nicht bestraft, sondern als Wegweiser <strong>in</strong> Lernprozessen versteht,4

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