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Zweisprachige Elternseminare zur Einführung in die ... - RAA-Berlin

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zu f<strong>in</strong>den zwischen dem moralischen Zeigef<strong>in</strong>ger der gesunden Ernährung und den Wünschen von kle<strong>in</strong>enSchleckermäulern. So wird an bestimmten Tagen auf <strong>die</strong> Vorlieben der K<strong>in</strong>der Rücksicht genommen undauch mal e<strong>in</strong> süßes Hauptgericht serviert. Auf <strong>die</strong> Berücksichtigung kulturell oder religiös bed<strong>in</strong>gterEssenswünsche wurde ausführlich e<strong>in</strong>gegangen. H<strong>in</strong>gewiesen wurde darüber h<strong>in</strong>aus auf <strong>die</strong> Bedeutung e<strong>in</strong>esgesunden Frühstücks für <strong>die</strong> Lern- und Konzentrationsfähigkeit der K<strong>in</strong>der. Vollkornbrot und frisches Obstoder Gemüse statt e<strong>in</strong>em Euro für den Schokoriegel, lautete <strong>die</strong> Empfehlung derErnährungswissenschaftler<strong>in</strong>.In e<strong>in</strong>er Fragerunde g<strong>in</strong>g es vor allem um <strong>die</strong> Wünsche der Eltern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, <strong>die</strong> bei derEssenszubereitung berücksichtigt werden sollten. Da das geme<strong>in</strong>same Mittagessen <strong>in</strong>tegraler Bestandteil derGanztagsschule und damit für alle K<strong>in</strong>der verb<strong>in</strong>dlich ist, müssen Eltern sich darauf verlassen können, dassbestimmte kulturell oder religiös bed<strong>in</strong>gte Ernährungsgewohnheiten bei der Zubereitung berücksichtigtwerden. Aus <strong>die</strong>sem Grund plant <strong>die</strong> Schule im kommenden Jahr das Angebot e<strong>in</strong>es speziellen Hunsrück-Essens, das <strong>in</strong> Zusammenarbeit von LUNA mit der schul<strong>in</strong>ternen Essens- und Solidaritätskommissionentwickelt werden soll. Diese Kommission, <strong>in</strong> der aus jeder Klasse e<strong>in</strong>/e Elternvertreter/<strong>in</strong> <strong>die</strong> Interessen derKlasse vertritt, ist auch dafür zuständig, Solidaritätsaktionen zu organisieren, aus deren Erträgen <strong>die</strong> relativhohen Essensbeiträge für ärmere K<strong>in</strong>der bezahlt werden.Zum Abschluss der Sem<strong>in</strong>arreihe gab es e<strong>in</strong>e Feedbackrunde, an der sich viele Eltern rege beteiligten.Insgesamt wurden <strong>die</strong> <strong>Elternsem<strong>in</strong>are</strong> sehr positiv aufgenommen. Es sei gut, dass Eltern <strong>in</strong> <strong>die</strong> Schulee<strong>in</strong>geführt worden seien und e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> <strong>die</strong> wichtigsten Themen gewonnen hätten. E<strong>in</strong>e Mutterme<strong>in</strong>te, alle Fragen, <strong>die</strong> sie vorher im Kopf gehabt hätte, seien beantwortet worden. E<strong>in</strong> Vater fand esbesonders wichtig, dass durch <strong>die</strong> Sem<strong>in</strong>are den Eltern, deren Schulzeit schon sehr lange <strong>zur</strong>ückliegt, e<strong>in</strong>Wiedere<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> <strong>die</strong> Schule von heute ermöglicht worden sei, was für ihn e<strong>in</strong> „positiver Schock“ gewesensei, weil sich <strong>die</strong>se Schule so enorm von dem abheben würde, was er als K<strong>in</strong>d erlebt habe. Positiv wurdeauch <strong>die</strong> K<strong>in</strong>derbetreuung erwähnt, da <strong>die</strong> K<strong>in</strong>der dadurch auch schon e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von der Schulegew<strong>in</strong>nen konnten. E<strong>in</strong>ige Eltern fanden fünf Term<strong>in</strong>e zu viel und schlugen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>haltliche Zusammenlegungverschiedener Themen, wie Lesen und Schreiben, Rechnen und Zählen vor. Andere h<strong>in</strong>gegen fanden gerade<strong>die</strong> <strong>in</strong>haltliche Aufteilung „rund“ und gelungen und würden es bedauern, wenn <strong>die</strong> <strong>in</strong>teraktiven Teile gekürztwerden. Angeregt wurde auch, <strong>die</strong> Sem<strong>in</strong>are auf verschiedene Wochentage zu legen, damit Eltern, <strong>die</strong> ane<strong>in</strong>em bestimmten Tag feste Term<strong>in</strong>e haben, <strong>die</strong> Gelegenheit bekommen, an anderen Tagen teilzunehmen.Wie wichtig <strong>die</strong> Zweisprachigkeit der Sem<strong>in</strong>are dafür ist, dass auch türkische Eltern bereit s<strong>in</strong>d, sich zubeteiligen, wurde an e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Situation deutlich: Zunächst hatten sich auf <strong>die</strong> deutschsprachigeE<strong>in</strong>ladung zum Feedback nur Eltern mit deutscher Herkunft gemeldet. Nach e<strong>in</strong>er verspäteten Übersetzungmeldete sich dann auch e<strong>in</strong>e Mutter mit türkischer Herkunft zu Wort, <strong>die</strong> ihren Beitrag <strong>in</strong> fließendem Deutschvortrug.3 Ergebnisse und ErfahrungenWas ist gut gelaufen?Sich e<strong>in</strong>geladen und willkommen zu fühlen, ist <strong>die</strong> vielleicht wichtigsteVoraussetzung, damit sich e<strong>in</strong>e vertrauensvolle Beziehung zwischen Elternund Schule entwickeln kann. Die Hunsrück-Grundschule hat <strong>die</strong> Initiativeübernommen und Eltern e<strong>in</strong>geladen. Wie e<strong>in</strong> guter Gastgeber hat sie für<strong>die</strong> <strong>Elternsem<strong>in</strong>are</strong> geeignete Bed<strong>in</strong>gungen geschaffen und sich auf ihreGäste e<strong>in</strong>gestellt: Alle Eltern wurden <strong>in</strong> jeder Veranstaltung vomSchulleiter herzlich begrüßt und <strong>in</strong> zwei Sprachen (türkisch und deutsch)mit e<strong>in</strong>em reichhaltigen Schulangebot verwöhnt. Der Erfolg blieb nichtaus: Mehr als <strong>die</strong> Hälfte aller Eltern kamen zu jeder der fünfVeranstaltungen, wobei prozentual gesehen sogar mehr Eltern mitMigrationsh<strong>in</strong>tergrund erreicht wurden. In der Feedbackrunde am Ende der Sem<strong>in</strong>arreihe wurde deutlich,dass viele Eltern <strong>die</strong> Sem<strong>in</strong>are als gelungene und geeignete Form des Kennenlernens der Schule begrüßt undgeschätzt haben.Die Sem<strong>in</strong>are haben e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag dazu geleistet, Eltern als Partner/<strong>in</strong>nen der Schule imBildungsgeschehen ernst zu nehmen und e<strong>in</strong>en fachlichen Austausch mit ihnen anzustoßen. So konntenEltern E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den aktuellen Forschungsstand gew<strong>in</strong>nen, um Lernentwicklungsschritte ihrer K<strong>in</strong>der besser9

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