Auf zur Apotheke! - Hanfjournal
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#78<br />
Für alle, die für 2008 den Vorsatz gefasst<br />
haben, mit dem Growing anzufangen, haben<br />
wir auf den Seiten 5 und 6 die ultimativen<br />
Tips.<br />
2 news 5 guerilla growing 7 wirtschaft 9<br />
Gute Vorsätze sind ja wie gute Musik - man<br />
kann sie sich immer wieder anhören. Dafür<br />
empfehlen wir eine Auswahl auf den Seiten<br />
9 und 10.<br />
cooltour<br />
<strong>Auf</strong> <strong>zur</strong> <strong>Apotheke</strong>!<br />
Vorsicht: Verbleites Gras jetzt in<br />
Süddeutschland angekommen<br />
Auch in München wurde im Dezember eine junge<br />
Frau stationär behandelt, die Symptome einer<br />
schweren Bleivergiftung aufwies.<br />
Die Münchener Polizei schließt einen Zusammenhang mit den<br />
Fällen in Leipzig (Hanf Journal 12/07) nicht aus, Konsumentenwarnungen<br />
wie in Leipzig gibt es bis dato in München jedoch<br />
nicht. In Leipzig stieg die Zahl der Personen, die sich in ärztlicher<br />
Betreuung befinden, auf 92 an, von den bis Redaktionsschluss<br />
ausgewerteten Analysen wiesen insgesamt 97 erhöhte<br />
Bleiwerte auf. Von einem weiteren Anstieg ist auszugehen, da<br />
bei Redaktionsschluss noch nicht alle Proben ausgewertet waren.<br />
Polizeiangaben zufolge sind das die bisher einzig bekannt<br />
gewordenen Fälle in Europa.<br />
Betroffene, auch Gelegenheitskonsumenten, sollen sich weiterhin<br />
an das Gesundheitsamt in Leipzig wenden, hier kann jede/r<br />
für eine Gebühr von 22 Euro sein Blut auf eine zu hohe Bleibelastung<br />
testen lassen. <strong>Auf</strong> Wunsch auch anonym. Die Stadt<br />
Leipzig ist momentan auch die einzige Behörde Deutschland<br />
weit, die vor dem Konsum des bleiverseuchten Grases warnt<br />
und Betroffenen Hilfe anbietet.<br />
Und was tut Frau Bätzing, die ein solches Problem eigentlich in<br />
die Hand nehmen und eine Art Krisenmanagement betreiben<br />
sollte? Sie gibt den Schwarzen Peter an überforderte <strong>Apotheke</strong>r,<br />
die noch nicht einmal wissen, ob sie die Probe des Bleihanfs annehmen<br />
dürfen (Hanf Journal 12/07).<br />
Immerhin gibt es jetzt aber auf der Webseite von Frau Bätzing<br />
einen Hinweis auf das Bleigras und eine Adresse einer <strong>Apotheke</strong>,<br />
die kleine Mengen anonym und gegen eine Gebühr von 20<br />
Euro auf den Verunreinigungen untersucht. Na, das ist doch<br />
schon ein Fortschritt, wenn auch ein kleiner.<br />
Um unseren verunsicherten Lesern den Gang <strong>zur</strong> <strong>Apotheke</strong><br />
einfacher zu gestalten haben wir ein Formular für Euch abgedruckt,<br />
das ihr auch unter www.drugscouts.de auch runterladen<br />
könnt (>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>).<br />
Einfach eine Kostprobe des Giftweeds beifügen und zusammen<br />
mit einem 20 Euro-Schein in irgendeiner <strong>Apotheke</strong> abgeben.<br />
Das Ergebnis dürft ihr dann anonym abholen.<br />
In Zukunft möchte die Bundesregierung das Problem trotz all<br />
dieser Vorfälle folgendermaßen angehen:<br />
„Die Verunreinigungen von Cannabis zu einem besonderen Bestandteil<br />
präventiver Maßnahmen zu machen, wäre ein falsches<br />
Signal. Damit könnte der Eindruck erweckt werden, dass nicht<br />
verunreinigtes Cannabis ohne Gefahr für die Gesundheit konsumiert<br />
werden könnte.“, teilt Sabine Bätzing auf ihrer Webseite<br />
seit November mit.<br />
Im gleichen Atemzug lobt sie das Vorgehen der Leipziger Polizei<br />
und Gesundheitsbehörden. Seltsamerweise haben genau<br />
die sehr offensiv und konsumentenorientiert reagiert, anders<br />
als die Bundesdrogenbeauftragte: Erst als der Deutsche<br />
Hanfverband und einige Medien anfingen, hunderte „Dienstaufsichtsbeschwerden“<br />
an die Bundesgesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt zu senden, in denen sie auf die Untätigkeit der<br />
Bundesdrogenbeauftragten aufmerksam machte, sah sich Sa-<br />
Johannes Honecker<br />
Rechtsanwalt<br />
und Fachanwalt für Strafrecht<br />
Badensche Straße 33<br />
D-10715 Berlin<br />
TEL (030) - 86 20 17 87<br />
FAX (030) - 86 20 17 86<br />
e-mail: anwalt.honecker@t-online.de<br />
Stempel der <strong>Apotheke</strong><br />
<strong>Apotheke</strong>nleiter<br />
Jürgen Sawazki<br />
<strong>Apotheke</strong> der Rhein. Kliniken Viersen<br />
Johannisstraße 70<br />
41749 Viersen<br />
Untersuchung unbekannter Proben auf Bleigehalt<br />
Sehr geehrter Herr Kollege Sawazki,<br />
unabhängig, überparteilich, legal<br />
Unsere postpubertären Vorsätze für das Jahr<br />
2008 präsentieren wir übrigens auf (fast) allen<br />
Seiten, denn das ist unser Eckthema.<br />
11 fun+action<br />
www.hanfjournal.de<br />
als Anlage erhalten Sie Probe(n) sowie einen<br />
V-Scheck in Höhe von � oder � in bar.<br />
Die Ergebnismitteilung erbitte ich durch Brief,<br />
bzw. vorab per Telefon oder FAX unter<br />
Telefon-Nr. : / Fax-Nr. : .<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Datum / Unterschrift<br />
<strong>Apotheke</strong>nleiterIN bzw. deren/dessen Beauftragte(r)<br />
Text: Michael Knodt<br />
� Info:<br />
Die Untersuchung kostet � 20,00 je Probe incl. MWSt.<br />
Abweichende Fragestellungen bitte angeben,<br />
Untersuchungsmaterial wird nicht <strong>zur</strong>ückgeschickt.<br />
da lang schneiden<br />
bine Bätzing gezwungen, zumindest einen Hinweis über die<br />
Existenz von verunreinigtem Cannabis auf ihrer Webseite zu<br />
veröffentlichen. Ihr lagen die Hinweise auf Verunreinigungen<br />
schon seit Monaten vor und sie hat ihren Internetauftritt erst<br />
dann aktualisieren lassen, als schon 52 Personen in ärztlicher<br />
Behandlung waren. Halb-freiwillig.<br />
Im Klartext: Auch beim nächsten Fall dieser Art wird das Bundesgesundheitsministerium<br />
warten, bis sich Menschen ihre<br />
Gesundheit ruinieren, bevor vorm Konsum gewarnt wird. Jetzt<br />
sollten es auch die Letzten kapiert haben: „Wer kifft, ist selbst<br />
schuld, Punkt.“<br />
Übrigens werden Dealer, die mit gestrecktem Cannabis erwischt<br />
werden, meist geringer bestraft als ihre Kollegen, die<br />
saubere Ware anbieten.<br />
Der Grund: Verunreinigtes Weed hat eine geringeren THC- Gehalt<br />
und somit erwartet den Verkäufer ein geringeres Strafmaß.<br />
Es sei denn, die Polizei ermittelt parallel wegen Körperverletzung,<br />
so wie momentan in Leipzig.<br />
mehr unter www.drugscouts.de<br />
Ausgabe 01/08<br />
Forward ever,<br />
backward never!<br />
2007 liegt hinter uns. Ein Jahr voller Hoffnung mit großen<br />
Erwartungen, die natürlich wieder nur streckenweise erfüllt<br />
werden konnten. Auch 2007 schworen viele Patienten auf<br />
die heilende Wirkung von Haschisch, da es bei Krebs- und<br />
Aidskranken, die immer mehr an Gewicht verlieren, den<br />
Appetit anregt. Es entspannt die verkrampften Muskeln von<br />
Menschen mit Multipler Sklerose und es lindert die Pein von<br />
Schmerzpatienten, was die Regierenden aber nicht sonderlich<br />
interessierte. Im Gegensatz zu Opiaten wie Morphin,<br />
die stark abhängig machen, ist Cannabis als Medikament<br />
immer noch nicht freigegeben, obwohl die damals rot-grüne<br />
Bundesregierung versprach, dass es schon Ende 2001 in<br />
der <strong>Apotheke</strong> ein Cannabis-Extrakt auf Rezept geben solle.<br />
Eine Behandlung mit dem synthetisch hergestellten Dronabinol<br />
erzielt im Gegensatz zu natürlichem Cannabis nicht<br />
den gewünschten Effekt, und das BfArM erlaubt nur die<br />
teure, aufwendige Extraktion. Warum ist ein Extrakt, das<br />
weder eine Zulassung hat noch an Menschen ausprobiert<br />
wurde, plötzlich verfügbar? Wir verstehen es nicht, und so<br />
müssen sich die schwerkranken Leute wohl auch weiterhin<br />
am Bahnhof versorgen. Im August des vergangenen Jahres<br />
forderten wir auf der Hanfparade unter anderem die kostenlose<br />
Analyse von Haschisch und Marihuana auf Streckmittel,<br />
Schimmel, Pestizide und Bakterien, da wir seit über<br />
zwei Jahren vor verunreinigtem Gras warnen. Das Leipziger<br />
Drogendezernat erkannte Anfang November jedenfalls die<br />
Notwendigkeit, Gras auf gesundheitsgefährdende Zusatzstoffe<br />
untersuchen zu lassen, als Hanfblüten mit Bleistaub<br />
im Umlauf waren und die ersten 50 Patienten aufgrund erhöhter<br />
Bleiwerte im Blut und Beschwerden behandelt werden<br />
mussten. Ein Interview mit Sabine Bätzing war auch<br />
im ablaufenden Jahr nicht möglich. So hoffen wir für 2008,<br />
dass die vorliegenden Hinweise und Fakten den scheinbar<br />
nötigen Druck ausüben, mit Warnhinweisen für HanfkonsumentInnen<br />
endlich Verantwortung zu übernehmen. Wir<br />
werden auf jeden Fall auch im neuen Jahr mit gutem Beispiel<br />
vorangehen und „exzessiv“ (ich wink’ mal mit dem<br />
Zaunpfahl) für die Legalisierung von Hanf als Rohstoff,<br />
Medizin und Genussmittel arbeiten. Danke für Eure Unterstützung<br />
und allen gleichgesinnten Freunden ein grünes,<br />
neues Jahr!<br />
Text: Roland Grieshammer
2<br />
#74 #78<br />
news<br />
Das Eckthema<br />
Mit dem Rauchen<br />
anfangen:<br />
Echte Rebellen fangen<br />
2008 - jetzt wo es in der<br />
Öffentlichkeit verpönt<br />
wird - wieder mit dem<br />
Rauchen an. Und zwar<br />
sowohl von selbstangebautem<br />
Gras, wie auch<br />
von selbstgezüchtetem<br />
Tabak.<br />
Frei nach dem Motto:<br />
Immer gegen den Strom!<br />
Herausgeber:<br />
Agentur Sowjet GmbH<br />
Dunckerstraße 70<br />
10437 Berlin<br />
Tel.: 030/44 79 32 84<br />
Fax.: 030/44 79 32 86<br />
Email: redaktion@hanfjournal.de<br />
Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />
Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200<br />
Steuer-Nr. 37 220 20818<br />
redaktion:<br />
Roland Grieshammer, Michael Knodt.<br />
Mitarbeiter dieser ausgabe:<br />
Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />
KIMO, Kerstin Koch, aXXL, Hans Cousto, Jo Biermanski.<br />
Layout:<br />
mark marker, (Lukas Tkotz).<br />
iLLustrationen:<br />
mark marker, Lukas Tkotz.<br />
Fotos:<br />
Privat, Im <strong>Auf</strong>trag des Hanf Journals.<br />
anzeigen:<br />
Emanuel Kotzian<br />
030/44 67 59 02<br />
vertrieb@hanfjournal.de<br />
LassWachsen mit<br />
Henk Paschulke<br />
Yeah, Henk is back.<br />
Unsere neueste Exzessiv Folge bedient<br />
endlich mal wieder alle „Lass-<br />
Wachsen“ Freunde. Henk hat unserem<br />
Team herrliche Bilder aus<br />
seinem Amsterdamer Grachtenkeller<br />
geschickt. Und mal wieder bewiesen,<br />
dass sich unsere Lieblingspflanzen unter seiner Obhut<br />
einfach nur sauwohl fühlen.<br />
Zieht es Euch einfach unter:<br />
www.Youtube.de/exzessivdasmagazin<br />
SEX<br />
Nächste Folge - Sex + Drogen<br />
Joachim Eul erläutert die Vor- und<br />
Nachteile...<br />
In Vorbereitung:<br />
„BackDat“ mit neuer Besetzung<br />
und neuen Rezepten für 2008.<br />
Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum<br />
Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />
Glotzen? www.hanfjournal.de/exzessiv<br />
Lesen? www.hanfjournal.de<br />
Polen? www.spliff.pl<br />
impressum<br />
Vertrieb:<br />
Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt.<br />
Gegen einen Betrag von 42 Euro (Inland) oder 84 Euro (Ausland) jährlich<br />
kann das Hanf Journal beim Herausgeber bezogen werden.<br />
(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />
druck:<br />
Union Druckerei Weimar GmbH<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.<br />
Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird<br />
aber keine Haftung übernommen.<br />
Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98<br />
distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der<br />
angegebenen Internetadressen und Links.<br />
Achtung jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir<br />
wollen niemanden dazu auffordern oder animieren, Drogen<br />
zu konsumieren.<br />
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />
www.hanfjournal.de<br />
Von wegen Recht auf Rausch<br />
Nordrhein-Westfälische Justiz hält sich nicht an die<br />
landesspezifischen Einstellungsrichtlinie bei Cannabis<br />
zum Eigengebrauch<br />
Text: Jo Biermanski<br />
Eine 28-jährige Frau wurde am 30.11.2007 wegen Besitz und Einfuhr von 5,2 Gramm Marihuana<br />
aus den Niederlanden vom Amtsgericht Nettetal zu einer Geldstrafe verurteilt.<br />
Obwohl alle Voraussetzungen <strong>zur</strong> Einstellung des Strafverfahrens<br />
vorlagen ( geringe Menge zum Eigengebrauch von unter<br />
sechs Gramm, keine einschlägigen Vorstrafen, erstmalig auffällig<br />
wegen eins BtMG- Delikts, keine Abgabe an Minderjährige,<br />
kein Konsum in der Öffentlichkeit) stellte der zuständige<br />
Richter Michael Lindemann das Strafverfahren nicht ein.<br />
Der Grund für diese Nichteinstellung scheint in diesem Falle<br />
eindeutig und offensichtlich zu sein: Die Betroffene spielte das<br />
in solchen Fällen weit verbreitete „Spiel“ der „einsichtigen und<br />
reumütigen Sünderin“ nicht mit. Weder während des polizeilichen<br />
Verhörs noch vor Gericht. Sie protestierte bereits bei ihrer<br />
Festnahme gegenüber der Polizei gegen die Beschlagnahme<br />
des Hanfs, die BeamtenInnen drohten schon zu diesem Zeitpunkt,<br />
sie „würden dafür Sorge tragen“, dass es in ihrem Falle<br />
nicht <strong>zur</strong> Verfahrenseinstellung käme.<br />
So kam es dann auch, die Betroffene erhielt einen Strafbefehl<br />
von 20 Tagessätzen a 20,- Euro, gegen den sie Einspruch einlegte.<br />
Als Grund für die Nichteinstellung führte der zuständige Richter<br />
bei der folgenden Verhandlung ihr „uneinsichtiges“ Verhalten<br />
bei der Polizeikontrolle sowie wie eine Vorstrafe wegen<br />
Diebstahls an. Ungeachtet der Tatsache, dass diese Verurteilung<br />
bereits über drei Jahre <strong>zur</strong>ück liegt und es sich hierbei nicht um<br />
eine „einschlägige Vorstrafe“ handelte. Es sei zu erkennen“,<br />
dass die Betroffene „keinerlei Einsehen in die Gesetze habe“ ,<br />
so der zuständige Richter.<br />
Während der Gerichtsverhandlung verwies die Angeklagte auf<br />
das Urteil des Landgerichts Lübeck aus den frühen 90ziger Jahren<br />
und dass es nicht sein könne, „dass Rauschwillige unter<br />
Strafandrohung gezwungen werden sollen, auf die weitaus gefährlichere<br />
Droge Alkohol auszuweichen, nur weil Cannabis illegal<br />
sei. Von einer Verpflichtung zu einer abstinenten Lebens-<br />
USA:<br />
Kröten verboten -<br />
War on Drugs treibt skurrile Blüten<br />
Homer Simpson hat es vorgemacht- Kröten lecken kann<br />
lustig sein. Nicht mehr für David Theiss aus Kansas City<br />
im US-Bundesstaat Missouri. Der wurde nämlich angeklagt,<br />
„seine Kröte ausschließlich angeschafft zu haben,<br />
um an ihr zu lecken und sie so als Rauschmittel nutzen“,<br />
wie die Online-Agentur Ananova berichtet. David Theiss<br />
wurde nach seiner Festnahme auf Kaution freigelassen<br />
und wartet nun auf seinen Prozess. Nach Angaben eines<br />
Behördensprechers ist das der erste Fall, bei dem der Besitz<br />
eines „Leckfroschs“ behördlich verfolgt wird<br />
Schweiz:<br />
Nationalrat lehnt Hanfinitiative ab<br />
Der Schweizer Nationalrat, also das Schweizer Parlament,<br />
lehnt die Initiative «für eine vernünftige Hanfpolitik» ab<br />
und verzichtet auch auf einen Gegenvorschlag. Schon<br />
im November hat sich ein deutliches Nein abgezeichnet.<br />
Das Hauptargument der Gegner ist der Schutz der Jugend.<br />
Die Schweizer Parlamentarier brachten die Volksinitiative,<br />
die eine kontrollierte Liberalisierung vorsieht,<br />
mit 106 zu 70 Stimmen <strong>zur</strong> Ablehnung. Die Vorlage geht<br />
nun an den Ständerat (vergleichbar mit dem Bundesrat<br />
in Deutschland). Findet auch der keine Lösung, dürfen<br />
die Schweizer demnächst selbst und direkt entscheiden,<br />
wie sie zukünftig mit Hanf umgehen werden.<br />
Happy Birthday<br />
Hanf Museum<br />
Seit nunmehr 13 Jahren präsentiert das Hanf Museum<br />
in Berlin ständige und wechselnde Ausstellungen, Informationen<br />
und Veranstaltungen rund um die Cannabis<br />
Pflanze. Einzigartig und unschlagbar gut.<br />
Rolf Ebbinghaus und sein Team haben das Hanf Museum<br />
in dieser Zeit weit über die Grenzen der Hauptstadt<br />
hinaus bekannt gemacht und eine erheblichen Teil dazu<br />
beigetragen, dass Jahrhunderte altes Wissen nicht verloren<br />
gegangen ist. Das Hanf Museum Berlin gewährt<br />
seinen Besuchern auf mehr als 250 Quadratmeter einen<br />
Einblick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />
der Pflanze Cannabis.<br />
www.hanfmuseum.de<br />
Kalifornien/Colorado:<br />
beschlagnahmtes Gras muss <strong>zur</strong>ück<br />
Kalifornische Richter und ihre Kollegen aus Colorado<br />
hatten offensichtlich wenig Verständnis für den staatlichen<br />
Diebstahl von Medizinalhanf. Sie wiesen die Polizei<br />
an, beschlagnahmtes Cannabis von Patienten, die eine<br />
staatliche Erlaubnis zum Gebrauch des Hanfs hatten,<br />
<strong>zur</strong>ückzugeben. Wie in den USA üblich, berief sich die<br />
Polzei auf geltende Bundesgesetze, nach denen der Besitz<br />
von Cannabis in den gesamten Vereinigten Staaten<br />
illegal sei. Die Richter argumentierten, dass die gewaltsame<br />
Durchsetzung der Bundesdrogegesetze nicht über<br />
der staatlichen Erlaubnis der Cannabisnutzung für medizinische<br />
Zwecke stehe.<br />
weise für Erwachsene könne nicht ausgegangen werden“<br />
Ebenfalls munierte der Vorsitzende, dass „die Tat“ in diesem<br />
grenznahen Bereich (Gemeinde Nettetal, der Verfasser) stattfand:<br />
„Da haben sie uns einen Coffeeshop 300 m hinter der<br />
Grenze hingebaut, was glauben Sie, was hier los ist? Diesem<br />
Drogentourismus muss man Einhalt gebieten“<br />
Des Weiteren war die „Argumentation“ des Richters durch<br />
mangelnde kognitive Leistung gekennzeichnet, die in Sachen<br />
Cannabis vielen Juristen eigen ist: Alkohol sei eben gesellschaftsfähig,<br />
der meiste Alkohol würde nicht konsumiert um<br />
sich zu berauschen, sondern wenn er (der Richter) ein Glas Wein<br />
trinke, wolle er im Gegenteil den Rausch verhindern, Cannabis<br />
hingegen würde nur des Rausches wegen konsumiert.<br />
Die Verurteilte wird nun gegen dieses Urteil Berufung einlegen,<br />
die in naher oder ferner Zukunft vor dem Landgericht Krefeld<br />
verhandelt werden wird.<br />
Die Betroffene ist per E-Mail erreichbar unter:<br />
iris.berger@onlinehome.de<br />
Öffentliche Briefe und Protestschreiben gegen dieses<br />
meines Erachtens skandalöse Urteil sind zu richten an:<br />
Amtsgericht Nettetal<br />
z. Hd. Richter Michael Lindemann<br />
Steegerstrasse 61<br />
41334 Nettetal<br />
Die Geschäftsnummer des Verfahrens lautet: 3 Cs 892/07<br />
Feuer auf Sabine Bätzing<br />
Text: Hans Cousto<br />
Die absurde<br />
Logik der<br />
Sabine Bätzing<br />
Anlässlich der Vorstellung der Jahresberichte <strong>zur</strong> Drogensituation<br />
in Deutschland und Europa der deutschen und<br />
der europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht<br />
(DBDD und EBDD) erklärte die Drogenbeauftragte der<br />
Bundesregierung, Sabine Bätzing gemäß ihrer Pressemitteilung<br />
vom 27. November 2007: „Aktuelle Untersuchungsergebnisse<br />
für Deutschland zeigen, dass Erwachsene weniger Drogen nehmen<br />
als früher. Nur noch rund 3% haben innerhalb des letzten<br />
Monats Drogen konsumiert. Auch bei Jugendlichen sinkt der<br />
Drogenkonsum. Am deutlichsten wird das beim Konsum von<br />
Cannabis: Nur noch 13% der 14-17-jährigen haben 2007 zumindest<br />
einmal Haschisch oder Marihuana probiert. 2004 waren<br />
das noch 22% in dieser Altersgruppe. <strong>Auf</strong>fällig ist dagegen,<br />
dass sich die Zahlen der regelmäßigen Konsumenten von Cannabis<br />
wenig verändert haben. In der Altersgruppe der 14-17jährigen<br />
liegt der Anteil aktuell bei 3,3%, bei den 18-64 jährigen<br />
bei 2,2%.“<br />
Die Zahlen betreff regelmäßige Konsumenten von Cannabis<br />
haben sich tatsächlich in den letzten Jahren für diese Altersgruppe<br />
wenig verändert. Von 2004 bis 2007 stieg der Anteil<br />
derer, die mehr als 10 Mal innerhalb des letzten Jahres Cannabis<br />
konsumierten, nur geringfügig von 2,0% auf 2,3%. Bemerkenswert<br />
erscheint jedoch, dass im untersuchten Zeitraum<br />
trotz einer Abnahme um 41% des Anteils derer, die zumindest<br />
einmal in ihrem Leben Cannabis konsumierten, der Anteil derer,<br />
die mehr als 10 Mal innerhalb des letzten Jahres Cannabis<br />
konsumierten, um 15% angestiegen ist. Diese Tatsache lässt<br />
den Schluss zu, dass die Zahl der regelmäßigen Konsumenten<br />
keine Variable – das heisst nicht abhängig ist – von der Zahl der<br />
Personen, die Cannabis mindestens einmal im Leben probiert<br />
haben (Lebenszeitprävalenz).<br />
Auch frühere Studien belegen, dass die Höhe der Lebenszeitprävalenz<br />
(mindestens einmal im Leben konsumiert) beim<br />
Drogenkonsum kein Indikator für die Größe der Monatsprävalenz<br />
(mindestens einmal im letzten Monat konsumiert) ist.<br />
Beispielsweise zeigen die Drogenaffinitätsstudien der Bundeszentrale<br />
für gesundheitliche <strong>Auf</strong>klärung (BZgA), dass die Lebenszeitprävalenz<br />
des allgemeinen Konsums illegalisierter<br />
Drogen von 2001 bis 2004 in der Altersgruppe der 12- bis 25jährigen<br />
von 27% auf 32% um etwa 20% angestiegen war, der<br />
gegenwärtige Konsum jedoch bei 5% unverändert blieb. Und<br />
gemäß Jahresberichte des DBDD stieg die Lebenszeitprävalenz<br />
des Konsums illegalisierter Drogen von 2000 bis 2006 in der<br />
Altersgruppe der 18- bis 59-jährigen von 19,8% auf 25,4% um<br />
etwa 28%, der gegenwärtige Konsum sank jedoch im gleichen<br />
Zeitraum von 3,3% auf 2,7%, was einer Verringerung von etwa<br />
20% gleichkommt.<br />
Maßnahmen, die auf eine Verringerung des Probierkonsums<br />
abzielen, also so genannte „primär präventive Maßnahmen“,<br />
scheinen generell nicht geeignet zu sein, Menschen vom Dauerkonsum<br />
bestimmter psychotroper Substanzen abzuhalten, da<br />
die Zahl der Dauerkonsumenten keine Variable von der Zahl<br />
der probeweise konsumierenden Menschen ist. Somit scheinen<br />
die bisher ergriffenen primär präventiven Maßnahmen im gesamtgesellschaftlichen<br />
Bezug bezüglich Schadensminderung<br />
weder evident noch effizient zu sein, da vom Probierkonsum<br />
im allgemeinen keine Gefahr für die Konsumenten zu beobachten<br />
ist, sondern dies nur bei Dauerkonsumenten der Fall ist...<br />
Fortsetzung auf Seite 3
#74 #78 3<br />
news<br />
Text: aXXL<br />
Es geht um „Beleidigung, Verleumdung, üble Nachrede und<br />
alle weiteren in Betracht kommenden Delikte“. Anzeige<br />
erstattet hat das BfArM namens seiner Bediensteten Prof. Dr.<br />
Kurth, Dr. Lütz und Dr. Schinkel. Eine weitere Anzeige unter<br />
gleichem Tatvorwurf und mit Strafantrag wurde vom direkten<br />
Vorgesetzten der genannten Herren, Dr. Osterheld, der für das<br />
Bundesministerium für Gesundheit in Bonn tätig ist, im Juli 07<br />
auf den Weg gebracht.<br />
<strong>Auf</strong> diese infame Art und Weise wehrt sich die expertenhochgerüstete<br />
Behörde gegen aXXL`s öffentliche Meinungsäußerungen<br />
zum jahrelangen verwaltungsrechtlichen Schlampen-<br />
Procedere, das zum Nachteil von cannabisbedürftigen Patienten<br />
geführt wird. Nicht genug damit, dass sich das BfArM kackfrech<br />
erlauben darf, die im § 8 BtM-Gesetz vorgegebene Frist<br />
von drei Monaten <strong>zur</strong> Bearbeitung eines Genehmigungsantrages<br />
beliebig zu überschreiten und erst per Untätigkeitsklage<br />
auf den Rechtsweg <strong>zur</strong>ückgezwungen werden muss, nein, nun<br />
schaltet sich auch noch ein Ministerialer ein, um seine Untergebenen<br />
gegen die verbalen Attacken eines Kranken aus dem Prekariat<br />
in Schutz zu nehmen, der keinen anderen Ausweg mehr<br />
sieht, als sich der zynischen Rotzigkeit des Behörden-Goliath<br />
unter Zuhilfenahme seiner eigenen, sehr beschränkten Mittel,<br />
zu stellen.<br />
aXXL hat nach dem Abfeuern des Kanonen auf Spatzen-Geschützes<br />
in Form der lächerlichen Beleidigungsanzeige durch<br />
die Genehmigungsdrückeberger ein wenig internet(t) gestöbert<br />
und ist in Sachen „Behördenkritik“ auf folgende höchstrichterliche<br />
Entscheidungen getroffen, die den hohen Herren beim<br />
BfArM und beim BMG offenbar (noch) unbekannt sind:<br />
Bei Meinungsäußerungen in einer die Öffentlichkeit wesentlich<br />
berührenden Frage spricht eine Vermutung für die Freiheit<br />
der Rede (vgl. BVerfGE 7, 198 [208, 212]; stRspr). Ferner<br />
müssen sich staatliche Institutionen, die nicht den Schutz<br />
Fortsetzung von Seite 2<br />
Feuer auf Sabine Bätzing<br />
RETOURGEKUTSCHE<br />
... Der schadensmindernde<br />
Effekt von<br />
primär präventiven<br />
Maßnahmen erscheint somit eher marginal zu sein, wenn er<br />
überhaupt nachgewiesen werden kann.<br />
Maßnahmen, die auf eine Verringerung des aktuellen Konsums<br />
psychotroper Substanzen wie Cannabis abzielen, wie die Beratungs-<br />
und Behandlungsprogramme „realize it!“, „Candis“<br />
oder „Incant“, also so genannte „sekundär präventive Maßnahmen“,<br />
oder auch das internetbasierte Ausstiegsprogramms<br />
„quit the shit“ der Bundeszentrale für gesundheitliche <strong>Auf</strong>klärung<br />
(BzgA) mögen zwar im Einzelfall erfolgreich sein, doch<br />
im gesamtgesellschaftlichen Bezug sind auch diese Programme<br />
– zumindest bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen – nicht<br />
effizient, da die Zahl der jugendlichen Dauerkonsumenten von<br />
Cannabis mit Hilfe dieser Programme nicht reduziert werden<br />
konnte. Die Beratungs- und Behandlungsprogramme „realize<br />
it!“, „Candis“, „Incant“ oder „quit the shit“ haben auf jeden<br />
Fall keinen Einfluss auf die Größe der Lebenszeitprävalenz<br />
des Konsums von Cannabis, da sie für Menschen geschaffen<br />
wurden, die bereits Cannabis konsumieren. Der Erfolg dieser<br />
Programme kann deshalb nicht an der Größe der Lebenszeitprävalenz<br />
gemessen werden. Doch genau dies tat Sabine Bätzing<br />
in ihrer Pressemitteilung vom 27. November 2007. Obwohl<br />
Bätzing die <strong>Auf</strong>fälligkeit bemerkte, dass sich die Zahlen der regelmäßigen<br />
Konsumenten von Cannabis wenig verändert haben,<br />
stellte sie fest, dass die Bundesregierung auf einem guten<br />
Kurs sei und erwähnte dabei die vorgenannten Beratungs- und<br />
Behandlungsprogramme.<br />
der persönlichen Ehre für sich in Anspruch nehmen können,<br />
unter Umständen schärfere Kritik gefallen lassen als natürliche<br />
Personen. In einem solchen Fall ist daher das Gewicht<br />
der Meinungsfreiheit bei der Abwägung besonders hoch zu<br />
veranschlagen, weil das Grundrecht gerade aus dem besonderen<br />
Schutzbedürfnis der Machtkritik erwachsen ist und<br />
darin unverändert seine Bedeutung findet (vgl. BVerfGE 93,<br />
266 [293]).<br />
Zum Thema passend, kann auch wie folgt zitiert werden: BGH,<br />
30.05.2000 - VI ZR 276/99: „Eine Meinungsäußerung im Rahmen<br />
eines Beitrags <strong>zur</strong> politischen Willensbildung in einer die<br />
Öffentlichkeit wesentlich berührenden, fundamentalen Frage,<br />
bei der es um den Schutz des Lebensrechts Ungeborener geht,<br />
muss nach Art. 5 Abs. 1 GG in einer freiheitlichen Demokratie<br />
grundsätzlich selbst dann toleriert werden, wenn die geäußerte<br />
Meinung extrem erscheint (hier: „Babycaust“). GG Art. 5 Abs.<br />
1; BGB §§ 823 Ah, Bd, 1004; StGB §§ 185 ff.<br />
In diesem Absatz könnten die Worte „Ungeborener“ und „Babycaust“<br />
nach aXXL`s persönlicher Erfahrung gut und gerne<br />
durch die im vorliegenden Fall zutreffenden Bezeichnungen<br />
„ cannabisbedürftiger Kranker“ und „Patientencaust“ ersetzt<br />
werden, weil das BfArM im Einklang mit dem BMG bereits<br />
zuvor zum Beispiel durch das Inverkehrbringen verseuchter<br />
Blutkonserven, durch die vorschnelle Zulassung des Herzmittels<br />
„Trasylol“ oder zwischenzeitlich auch durch jämmerliche<br />
vier Bescheidungen eines zum Teil unwirksamen Extraktes<br />
innerhalb der letzten zehn Jahre im Kampf um medizinisches<br />
Cannabis als einzig verantwortliche „Caustbehörde“ überaus<br />
auffällig in Erscheinung getreten ist.<br />
Genau das sollte man <strong>zur</strong> Anzeige bringen. aXXL tut dies hier<br />
- nicht bei der Polizei. Insbesondere, weil sein Vertrauen in die<br />
Rechtsstaatlichkeit durch die „Aktion Osterheld“ – Retourgekutsche<br />
à la BMG - brüchiger geworden ist denn je zuvor.<br />
Die Datenlage lässt jedenfalls nicht den Schluss zu, dass diese<br />
Programme einen messbaren Effekt auf das Verhalten vieler<br />
Leute haben – die Zahl der Dauerkonsumenten ist jedenfalls<br />
durch die Programme nicht gesunken und auf die Zahl der<br />
Probierer und Gelegenheitskonsumenten, die gesunken ist, haben<br />
diese Programme keinen Einfluss. Es ist deshalb absurd,<br />
den Erfolg dieser Programme mit einer gesunkenen Lebenszeitprävalenz<br />
zu verknüpfen. Doch für Sabine Bätzing scheint<br />
dies irrelevant zu sein, sie vermeidet eine logische Datenanalyse<br />
und verfällt volkommen der Versuchung, vor allem das<br />
Handeln der Bundesregierung in einem guten Licht erscheinen<br />
zu lassen.<br />
Wenn das internetbasierte Ausstiegsprogramms „quit the shit“<br />
der Bundeszentrale für gesundheitliche <strong>Auf</strong>klärung (BZgA)<br />
sehr erfolgreich war und 30 Prozent der Teilnehmer drei Monate<br />
nach Abschluss des Programms keinen Konsum mehr<br />
aufwiesen und die Personen, die weiter konsumierten, ihren<br />
Konsum deutlich reduziert hatten, dann hätte sich über die<br />
Jahre hinweg eine Reduktion der Dauerkonsumenten bemerkbar<br />
machen müssen. Da dies jedoch nicht der Fall ist, scheint<br />
auch das Ausstiegsprogramms „quit the shit“ nur eine marginale<br />
Erscheinung (Randerscheinung) am Kifferhimmel zu sein.<br />
Sabine Bätzing stellte fest: „Mit diesem Angebot erreichen wir<br />
zahlreiche Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten, die<br />
Drogenhilfeangebote bisher gar nicht oder erst sehr spät in Anspruch<br />
nehmen.“ Sie stellte jedoch nicht fest, dass mit diesem<br />
Angebot das Verhalten von Dauerkonsumenten im Großen<br />
und Ganzen nicht beeinflusst werden kann, da sich ihre Zahl<br />
aufgrund des selbigen nicht nachweislich verringert hat, sondern<br />
im Gegenteil, zugenommen hat.<br />
Weniger saufen<br />
Dieses Jahr wird eindeutig<br />
weniger gesoffen,<br />
dafür wird mit dem Kiffen<br />
richtig losgelegt.<br />
Damit‘s auch nach Silvester<br />
ordentlich knallt!<br />
Das Eckthema<br />
NRW-<br />
Detektoren statt Hunde?<br />
Das Land Nordrhein-Westfalen lässt derzeit einen Detektor<br />
<strong>zur</strong> Erkennung von Drogenrückständen in der Justizvollzugsanstalt<br />
Bochum testen. «Das Gerät kann eventuell<br />
helfen, den Drogenhandel in den Gefängnissen einzudämmen»,<br />
sagte der Sprecher des Landesjustizministeriums,<br />
Ralph Neubauer der Deutschen Presse-Agentur<br />
dpa in Düsseldorf. Der Detektor gleiche einer Sicherheitsschleuse<br />
am Flughafen und wirble mit gezielten Luftstößen<br />
Staubpartikel auf. Sie würden wieder eingesaugt und<br />
auf Drogenrückstände untersucht.<br />
Großbritannien: Royal Army-<br />
Mehr Verluste durch Drogen<br />
als durch Krieg<br />
Jährlich werden Hunderte von britischen Soldaten suspendiert,<br />
weil sie beim Kiffen oder Koksen erwischt wurden.<br />
Einer Untersuchung der «Medical Research Council Biostatistics<br />
Unit» zufolge entspricht die Zahl der aufgrund<br />
von Drogenkonsum aus dem Dienst entlassenen Soldaten<br />
pro Jahr der eines ganzen Bataillons, berichtet die niederländische<br />
Nachrichtenagentur Algemeen Nederlands<br />
Persbureau (ANP).<br />
Schlimmer als Irak und Afghanistan zusammen<br />
Die Verluste an „manpower“ sind höher als alle, die in<br />
Afghanistan und im Irak durch Todesfälle und schwere<br />
Verwundungen anfallen, teilte die «Medical Research<br />
Council Biostatistics Unit» mit. Das britische Verteidigungsministerium<br />
wies die Untersuchungsergebnisse<br />
<strong>zur</strong>ück und liess verlauten, Drogenmissbrauch sei in der<br />
Armee nicht weit verbreitet.<br />
Gerne auch Koks<br />
2006 wurden 769 Armeeangehörige wegen Drogenmissbrauchs<br />
ausgemustert; 2003 hingegen waren es lediglich<br />
520. <strong>Auf</strong>fallend ist, dass die Zahl der mit Kokain erwischten<br />
Soldaten sich im Vergleich <strong>zur</strong> letzten Erhebung vervierfacht<br />
hat. Wir erinnern uns da auch noch an ausgeríssene<br />
Hanfpflanzen im Einsatzgebiet der KFOR Truppen<br />
in Süd- Afghanistan. Angeblich <strong>zur</strong> Tarnung der Panzer.<br />
Wer in den britischen Streitkräften illegale Substanzen<br />
konsumiert, muss mit der Entlassung rechnen.
4<br />
news<br />
Das Eckthema<br />
Nebensätze<br />
Diesmal statt eines Vorsatzes,<br />
einfach mal ein<br />
Nebensatz für das neue<br />
Jahr planen.<br />
USA: Irvin Rosenfeld<br />
Am 20. November 2007 waren 25 Jahre<br />
vergangen, seit Irvin Rosenfeld, der an<br />
einer seltenen Knochenerkrankung leidet,<br />
von der US Bundesegierung die Erlaubnis<br />
<strong>zur</strong> Verwendung von Cannabis erhielt. Er<br />
ist der am längsten lebende Empfänger<br />
von von der US Bundesregierung abgegebenem<br />
Cannabis. Früher waren es einmal 13 in diesem<br />
exklusiven Klub. Es sind nur noch fünf übrig geblieben.<br />
Seit 1992 wurden keine neuen Teilnehmer für dieses<br />
Programm zugelassen, aber die, die bereits teilnahmen,<br />
werden weiterhin mit Cannabis, das an der Universität<br />
von Mississippi angebaut und in Nordkarolina zu Zigaretten<br />
gerollt wird, versorgt. Rosenfeld war die zweite<br />
Person in den USA, die eine bundesbehördliche Lizenz<br />
zum Rauchen von Cannabis erhalten hatte. Der erste,<br />
Robert Randall, ein Glaukom- und später ein Aids-Patient,<br />
starb im Jahre 2001.<br />
Quellen: Virginian-Pilot<br />
IACM, www.cannabis-med.org<br />
USA:<br />
Klinische Studie mit dem<br />
Cannabisextrakt Sativex ...<br />
... hat bei Krebspatienten begonnen. Die fünfwöchige<br />
Phase-III-Studie mit 336 Patienten soll untersuchen, ob<br />
das Medikament Schmerzen von Patienten mit fortgeschrittenem<br />
Krebs lindert, die nicht auf Opiate ansprechen.<br />
Der Leiter der Studie ist Dr. Russell K. Portenoy,<br />
Leiter der Klinik für Schmerztherapie und Palliativmedizin<br />
des Beth-Israel-Medizinzentrums der Stadt<br />
New York. Die Studie wird an etwa 40 Zentren überwiegend<br />
in den USA durchgeführt. Das wichtigste Ziel<br />
der Studie ist die Beurteilung der möglichen Rolle und<br />
der Dosierung von Sativex bei diesen Patienten als Zusatzmedikation<br />
zu ihren bereits verwendeten Schmerzmedikamenten.<br />
Das britische Unternehmen GW Pharmaceuticals<br />
plant, erste Ergebnisse dieser Studie im<br />
nächsten Jahr vorzustellen, und erwartet, im Jahre 2011<br />
eine arzneimittelrechtliche Zulassung in den USA zu erhalten.<br />
Sein japanischer Partner Otsuka Pharmaceutical<br />
besitzt die exklusiven Rechte für die Entwicklung und<br />
Vermarktung von Sativex in den USA. GW Pharmaceuticals<br />
schätzt, dass etwa 40 Prozent aller Krebspatienten<br />
so starke Schmerzen haben, dass diese mit Opiaten behandelt<br />
werden müssen. Sativex ist bereits in Kanada<br />
für die Schmerzlinderung bei fortgeschrittenem Krebs<br />
und multipler Sklerose zugelassen.<br />
Quellen: www.gwpharm.com,<br />
IACM, www.cannabis-med.org<br />
Die Entwicklung einer Toleranz, das heißt die Abnahme der Wirksamkeit<br />
eines Medikamentes, die immer stärkere Dosen erforderlich macht, stellt<br />
ein ernsthaftes Problem bei der Dauerbehandlung mit bestimmten Medikamenten<br />
dar. Auch bei Cannabis und THC nehmen bestimmte Wirkungen in ihrer Intensität<br />
ab, wenn sie auf Dauer und in hohen Dosen eingenommen werden.<br />
Freizeitkonsumenten wissen, dass beim täglichen Konsum<br />
von Cannabisprodukten die psychischen Wirkungen abnehmen,<br />
aber auch beispielsweise die Wirkungen auf den<br />
Kreislauf. So steigert Cannabis die Herzfrequenz. Bei Langzeitkonsumenten<br />
nimmt dieser Effekt jedoch ab.<br />
Die Entwicklung einer Toleranz basiert im Falle von THC auf<br />
einer Veränderung der Cannabinoidrezeptoren, an die THC<br />
andockt und so bestimmte Reaktionen in den Zellen auslöst.<br />
Bei Mäusen, die mehrere Tage lang THC erhielten, nahm die<br />
Zahl der Cannabinoidrezeptoren im Gehirn deutlich ab, indem<br />
die Rezeptoren von der Außenwand der Zellen in das Zellinnere<br />
aufgenommen wurden - in der Fachsprache spricht man von<br />
„internalisieren“. Die Ansprechtbarkeit der auf der Zelloberfläche<br />
verbliebenen Rezeptoren nahm zudem ab, reagierten also<br />
schwächer auf einen Kontakt mit THC. Diese Veränderungen<br />
bei chronischer THC-Gabe sind jedoch nicht in allen Hirnregionen<br />
gleich stark ausgeprägt. Dies kann erklären, warum bestimmte<br />
THC-Wirkungen einer stärkeren Toleranzentwicklung<br />
unterliegen als andere Effekte.<br />
Ob die gewünschten medizinischen Wirkungen der Entwicklung<br />
einer Toleranz unterliegen, kann letztlich nur in Studien<br />
mit Patienten festgestellt werden, die über mehrere Monate<br />
oder gar Jahre ein Cannabispräparat erhalten. Es wurden vor<br />
allem in den letzten Jahren einige solcher Langzeitstudien<br />
durchgeführt.<br />
Bei einer jüngst veröffentlichten, in Großbritannien mit an<br />
starken Schmerzen leidenden Multiple-Sklerose-Patienten<br />
durchgeführten Untersuchung, betrug die Studiendauer über<br />
zwei Jahre. 64 Patienten hatten zunächst unter der Leitung von<br />
Ärzten an einem Zentrum für Neurologie in Liverpool an einer<br />
mehrwöchigen Plazebo-kontrollierten Akutstudie teilgenommen.<br />
Die eine Hälfte der Patienten hatte einen Cannabisspray<br />
und die andere Hälfte einen gleichartig schmeckenden Plazebo-Spray,<br />
der frei von Cannabinoiden war, erhalten. In der<br />
Gruppe, die Cannabis erhalten hatte, nahm die durchschnittliche<br />
Schmerzintensität auf einer Skala von 0 bis 10 von 6,6 auf<br />
3,8 ab. Nach Beendigung dieser Studie wurde den Teilnehmern<br />
angeboten, den Cannabisextrakt in einer offenen Studie weiterzunehmen.<br />
„Offen“ bedeutet in diesem Fall, dass alle Patienten<br />
ein wirksames Präparat erhielten und dies auch wussten.<br />
63 Patienten nahmen dieses Angebot wahr, von denen 28 Pa-<br />
Zur Erleichterung der medizinischen<br />
Verwendung von Cannabis ...<br />
tienten an der vollständigen Langzeitstudien teilnahmen, die<br />
zweieinhalb Jahre dauerte. Diese 28 Patienten wiesen am Ende<br />
der Langzeitstudie eine mittlere Schmerzintensität von 2,9 auf.<br />
Die Leiter der Studie folgerten daraus, dass der Cannabisextrakt<br />
über den gesamten Zeitraum seine Wirksamkeit behielt,<br />
ohne Zeichen einer Toleranzentwicklung.<br />
Ob sich eine Toleranz entwickelt, hängt nicht nur von der untersuchten<br />
Art der Wirkung, in diesem Fall die Schmerzlinderung,<br />
und von der Dauer der Cannabisgabe, sondern auch von<br />
der Dosis ab. Werden nur geringe Dosen verwendet, so ist die<br />
Toleranzentwicklung geringer als bei höheren Dosen. Wird<br />
Cannabis therapeutisch verwendet, so werden meistens vergleichsweise<br />
geringe Dosen verabreicht.<br />
In einer Studie aus dem Jahre 2006 mit einem anderen Cannabisextrakt<br />
wurde die Langzeitwirksamkeit bei der Spastik von<br />
über 500 Multiple-Sklerose-Patienten über zwölf Monate untersucht.<br />
Überraschenderweise hatte die Wirkung des Cannabisextraktes<br />
nach zwölf Monaten nicht nur nicht abgenommen,<br />
sondern war im Vergleich <strong>zur</strong> 15-wöchigen Akutstudie sogar<br />
stärker. Nach zwölf Monaten war die Spastik im Vergleich zum<br />
Zeitpunkt vor der Behandlung noch stärker reduziert als nach<br />
15-wöchiger Therapie. Die Autoren dieser Studie vermuten,<br />
dass Cannabis bei einer Dauertherapie möglicherweise den<br />
Verlauf der multiplen Sklerose günstig beeinflussen kann, was<br />
das überraschende Ergebnis erklären könnte.<br />
Eine Langzeitstudie aus den 90er Jahren mit HIV-positiven<br />
Patienten, die an Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust litten,<br />
hatte ergeben, dass kleine THC-Dosen (2 mal 2,5 mg täglich)<br />
mindestens sechs Monate lang eine Steigerung des Appetits<br />
bewirkten. Bei der Behandlung verschiedener Symptome mit<br />
Cannabisprodukten nimmt deren Wirkung über eine lange<br />
Zeit also nur gering oder gar nicht ab, so dass eine Dosissteigerung<br />
im Allgemeinen nicht oder nur in geringem Umfang<br />
erforderlich ist.<br />
... erklärt der sucht- und drogenpolitische Sprecher Harald Terpe zum Antrag der Grünen, deren Engagement<br />
in der Opposition ja immer etwas vorbildlicher ist:<br />
„Wir wollen die medizinische Verwendung von Cannabis erleichtern. Vielen Patientinnen und Patienten<br />
überall auf der Welt hilft Cannabis unter anderem bei der Schmerzbehandlung. Im Gegensatz zu Spanien,<br />
Kanada, den Niederlanden und einigen Bundesstaaten der USA sind bedürftige Patientinnen und Patienten<br />
in Deutschland auf ein monatlich bis zu 600 EURO teures Medikament (Dronabinol) oder ein kompliziertes und in den<br />
meisten Fällen aussichtsloses Antragsverfahren angewiesen. Von 75 seit Mai 2005 gestellten Anträgen <strong>zur</strong> medizinischen<br />
Verwendung von Cannabis wurden bis heute erst vier genehmigt. Patientinnen und Patienten, deren Anträge abgelehnt<br />
wurden oder die sich die Behandlung mit Dronabinol nicht leisten können, müssten sich Cannabis auf illegalem Wege<br />
beschaffen. Mit unserem Antrag wollen wir erreichen, dass Patientinnen und Patienten, die Cannabis aufgrund einer<br />
nachzuweisenden ärztlichen Empfehlung nutzen, künftig keine Strafverfolgung fürchten müssen. Zudem fordern wir<br />
die Bundesregierung auf, sobald ein in Deutschland arzneimittelrechtlich zugelassenes Medikament verfügbar ist, die<br />
betäubungsmittelrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, damit dieses ärztlich verschrieben werden kann. Im Jahre 2000<br />
hatte das Bundesverfassungsgericht Patientinnen und Patienten auf die Möglichkeit von Ausnahmeanträgen <strong>zur</strong> medizinischen<br />
Verwendung von Cannabis verwiesen. Dennoch lehnte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />
(BfArM) bis 2005 alle Anträge <strong>zur</strong> medizinischen Verwendung von Cannabis pauschal und ohne Einzelfallprüfung ab. Erst<br />
ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes von 2005 beendete diese zynische Praxis. Wissenschaftliche Untersuchungen<br />
belegen, dass Cannabis bei schweren Erkrankungen wie HIV, Multipler Sklerose, chronischen Schmerzen, Epilepsie und<br />
Krebs Linderung bewirken kann. So ist ein therapeutischer Effekt im Hinblick auf Übelkeit, Erbrechen und Appetitlosigkeit<br />
bei Tumorpatientinnen und -patienten belegt. Gut abgesicherte Erkenntnisse <strong>zur</strong> Wirksamkeit gibt es auch bei der<br />
Spastik von Multiple-Sklerose-Patienten, erhöhtem Augeninnendruck, Tourette-Syndrom und bei starken Schmerzen unterschiedlicher<br />
Ursache. Die Behauptung der Bundesregierung, Cannabis hätte bislang keinen eindeutig nachgewiesenen<br />
therapeutischen Nutzen, ist zumindest für diese Indikationen nicht zutreffend.“<br />
www.harald-terpe.de, www.gruene-bundestag.de<br />
#78<br />
Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />
Nimmt die Wirksamkeit von Cannabis<br />
bei einer Langzeittherapie ab?<br />
Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />
Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender<br />
der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).
#78 5<br />
guerilla growing<br />
Aller Anfang is‘<br />
In dieser Ausgabe wollen wir uns einmal einer Frage widmen, die uns in Zeiten rapide steigender Selbstversorgerzahlen<br />
oft erreicht hat. Wie fang ich‘s am besten an? Das Angebot von Growshops ist für Neueinsteiger oft<br />
unübersichtlich, falsche Ambitionen sowie auch mangelnde oder fehlerhafte Beratung enden oft im Desaster.<br />
Deshalb erklären wir diesmal, wie man die Sache von Grund auf richtig angeht. Vom ersten Samen bis <strong>zur</strong> richtigen<br />
Lagerung nach dem Trocknen. Natürlich ersetzt diese kurze Einführung die gründliche Lektüre eines Buchs<br />
nicht, sie ist nur eine Orientierungshilfe im Bereich der „Hardware“. Das Wissen über den Umgang mit Pflanzen<br />
muss peu à peu erlernt und erfühlt werden.<br />
<strong>Auf</strong>schieben<br />
Trotz der zweiten Feierabendtüte<br />
nichts mehr<br />
verschieben.<br />
(Abwasch, Bong sauber<br />
machen, Blumen gießen,<br />
das Einkaufen, die<br />
Stromrechnung bezahlen,<br />
Zähne putzen, all sowas<br />
halt...)<br />
Das Eckthema<br />
schwer<br />
Text: KIMO<br />
Samen oder Stecklinge?<br />
Wer sein Hobby etwas länger betreiben möchte, sollte sich zuerst<br />
einmal um die Verfügbarkeit von Stecklingen kümmern.<br />
Samen sind teuer und nicht sehr effektiv, da immer ungefähr<br />
50 Prozent männliche Pflanzen sind. Beim ersten Durchgang<br />
geht es natürlich nicht ohne Samen, es sei denn, ein/e Freund/in<br />
hat zufällig Stecklinge übrig. Zeitgleich kann der erste Grow<br />
jedoch auch genutzt werden, um eine Mutterpflanze mit guten<br />
Eigenschaften zu selektieren.<br />
Stecklinge und deren Mutterpflanzen benötigen andere Bedingungen<br />
als blühende Pflanzen, deshalb muss hierfür eine<br />
getrennte Räumlichkeit eingeplant werden. Für Selbstversorger<br />
reicht im Normalfalle eine einzige Mutterpflanze. Hierfür<br />
werden nicht mehr als 50x50 cm Grundfläche bei 1,50 Meter<br />
Höhe benötigt. Das macht die Unabhängigkeit anfangs ein wenig<br />
teurer und zeitintensiver, die Mühe lohnt aber aus verschiedenen<br />
Gründen:<br />
- Wer eine Pflanze vom ersten bis zum letzten Tag „betreut“,<br />
entwickelt schneller und besser ein Gefühl dafür, was die Pflanze<br />
wann braucht und erkennt eventuelle Mängel sicherer.<br />
- Dritte müssen vom neuen Hobby nichts erfahren,<br />
- Stecklinge sind billiger und effektiver als Samen.<br />
- Eine gute Mutterpflanze garantiert über lange Zeit gleichmäßige,<br />
verlässliche Erträge.<br />
gar nich‘ so<br />
Zelt oder selbst gebaute Kammer?<br />
Das ist individuell ganz verschieden. Für die Qualität oder die<br />
Quantität der Ernte ist es unerheblich, für welche der beiden<br />
Optionen man sich entscheidet. Je nach Lebensumständen, persönlichem<br />
Zeitaufwand und anderen Vorlieben gibt es erhebliche<br />
Unterschiede.<br />
Die Vorteile eines Zeltes (Homebox) sind:<br />
- schnell und einfach auf- und abbaubar,<br />
- mobil,<br />
- mit wenig <strong>Auf</strong>wand tarnbar,<br />
- keine Umbaumaßnahmen in der Wohnung notwendig,<br />
- sie ist meist günstiger als eine ordentlich gezimmerte Kammer.<br />
Die Vorteile einer Kammer in Eigenbau sind:<br />
- die Anbaufläche ist individuell optimierbar,<br />
- sie kann in die Einrichtung integriert werden,<br />
- sie kann zusätzlich schallisoliert werden,<br />
- man kann innen zusätzliche Abstellflächen und Lagermöglichkeiten<br />
oder eine eventuelle Bewässerung von Anfang an<br />
integrieren.<br />
Die Entscheidung hängt letztlich vom individuellen handwerklichen<br />
Geschick, den Örtlichkeiten und persönlichen Gewohnheiten<br />
(Besuch, häufiger Umzug, Kinder im Haushalt) ab.<br />
Erde oder Hydro?<br />
Eindeutig Erde. Erde verzeiht. Hydro bestraft. Indoorgärtnerei<br />
ist eine komplizierte Materie, anfangs ist die genaue Beobachtung<br />
und gute Pflege Herausforderung genug. Kommen dann<br />
noch Dinge wie Bewässerungsanlage, exakte pH- und Ec-Wert<br />
Kontrolle oder endlose Nährstofftabellen hinzu, verlieren Neueinsteiger<br />
erfahrungsgemäß schnell den Überblick oder die<br />
Lust. Oder beides. Als Growshopper habe ich das oft erlebt, am<br />
Ende ist dann oft der Dünger schuld.....<br />
Aber es gibt auch seltene Ausnahmen: Neueinsteiger, die bei<br />
ihrer ersten Ernte auf Hydrokorrels 250 Gramm aus einer Mini<br />
Box mit einer 250 Watt Lampe ergärtnern. Die seltenen Vertreter<br />
dieser Spezies haben sich jedoch schon lange vor dem Start<br />
ihres Vorhabens intensiv belesen und schon den ersten Durchgang<br />
bis in kleinste Detail geplant.<br />
„Learning bei Doing“ ist nur auf Erde möglich. Mit den Einschränkungen,<br />
dass eine penible Vorarbeit auch hier bessere<br />
Ergebnisse garantiert und das Prinzip der Autodidaktik gerade<br />
beim ersten Mal nur begrenzt Anwendung finden sollte. Auch<br />
Erde verzeiht nicht alle Fehler.<br />
Gießen:<br />
Automatische Bewässerung oder Handarbeit?<br />
Auch hier ist anfänglich Handarbeit angesagt. Nur so ist der<br />
ständige Kontakt zu den Mädels garantiert - die beste Grundlage<br />
für die Entwicklung des so wichtigen „Grünen Daumens“<br />
sowie das frühzeitige Erkennen von Mängeln oder gar Schädlingen.<br />
Der richtige Gießzeitpunkt und die richtige Menge sind<br />
ein Hauptfaktor für eine erfolgreiche Zucht. Hierbei spielen<br />
jedoch so viele Einflüsse eine Rolle, dass es unmöglich ist, ein<br />
„Patentrezept“ zu präsentieren. Temperatur, Luftfeuchtigkeit,<br />
Sorte, Topfgröße, Wurzelentwicklung sind nur einige Dinge,<br />
die über den Nährstoffbedarf einer Pflanze entscheiden. Wer<br />
seine Pflanze mit der Hand gießt, entwickelt hierfür ein viel<br />
besseres Händchen als die/derjenige, die/der das von Anfang<br />
an einer Maschine überlässt. Sind die ersten Ernten erfolgreich<br />
eingebracht, kann eine automatisierte Bewässerung nachträglich<br />
leicht installiert werden.<br />
Gute Growshops bieten auch komplette Zuchtsysteme für Erde<br />
an, die ohne viel <strong>Auf</strong>wand zu hydroponischen Systemen umgebaut<br />
werden können (Wilma System von Advanced Hydroponics<br />
oder IGS- Systeme).<br />
Licht:<br />
Hochdruckdampflampe oder Energiesparleuchtmittel?<br />
Auch hier gibt es keine „beste“ Lösung. Man kann aber sagen,<br />
dass mit zunehmender Anbaufläche bei gleichen Erträgen die<br />
Anschaffungskosten für ESL (Energiesparleuchtmittel)<br />
ungleich hoch werden und die Energieersparnis maximal zehn<br />
(herkömmliche ESL) bis 25 (Spektrumreflex) Prozent beträgt.<br />
Hochdruckentladungslampen haben immer noch die beste<br />
Lichtausbeute und Tiefenwirkung. Ihr Nachteil ist die große<br />
Wärmeentwicklung.<br />
Bei Flächen unter einem Quadratmeter oder in warmen Räumen<br />
ist die Anschaffung eines ESL deshalb eine ernsthafte Alternative<br />
<strong>zur</strong> Hochdruckdampflampe. Wer sich für ein Energiesparleuchtmittel<br />
entscheidet, sollte darauf achten, dass:<br />
- die richtigen Lichtspektren verwendet werden, also 2700 Kelvin<br />
(besser noch 2100 Kelvin, doch sind diese 2100 k Leuchtmittel<br />
in Deutschland gerade nicht erhältlich) für die Blütezeit und<br />
6400 Kelvin für die Wuchphase.<br />
- ein guter Reflektor verwendet wird, der möglichst bis zum<br />
Rand der Anbaufläche reichen sollte.<br />
- die Leuchtmittel nicht mehr als 10cm über den Pflanzen angebracht<br />
werden. ESL haben eine schlechte Tiefenwirkung.<br />
- die unteren Triebe, die wenig oder gar kein Licht erhalten,<br />
spätestens am Ende der Vorblüte entfernt werden.<br />
Ab- und Frischluft:<br />
Schneckenhaus, Rohrlüfter oder Isobox ?<br />
Vorab muss die richtige Größe der Absauganlage für das geplante<br />
Vorhaben bestimmt werden. Bevor wir uns in unendliche<br />
Rechenformeln verstricken schaut einfach mal hier:<br />
http://hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2005/05/s6-advanced-technical-growing.phphttp://hanfjournal.de/hajo-website/<br />
artikel/2005/05/s6-advanced-technical-growing.php<br />
oder nehmt das Hanf Journal aus dem Mai 2005 zu Hilfe.<br />
Die einfachste, günstigste aber auch lauteste Lösung ist ein<br />
Rohrlüfter. Hier muss der ambitionierte Heimgärtner nur einen<br />
Netzstecker montieren- fertig. Ohne Nachbarn oft eine<br />
gute Lösung. Im Mehrfamilienhaus hilft dagegen oft nur die<br />
Installation von Schalldämpfern, schallisoliertem Schlauch und<br />
schwingenden <strong>Auf</strong>hängungen. Das wiederum relativiert den<br />
niedrigen Anschaffungspreis. Die im Gegensatz zu den Rohrlüftern<br />
leisen Schneckenhausventilatoren sind meist nicht ganz<br />
billig und müssen nach dem Kauf noch in eine Kiste montiert<br />
werden. Diese Kiste wird von innen mit schallisolierendem<br />
Material verkleidet, bevor der Schneckenhauslüfter darin montiert<br />
wird. Achtung: Eine zu kleine Kiste beeinträchtigt die Ansaug-<br />
und somit die Gesamtleistung des Lüfters. Einfach mal<br />
im Growshop Eures Vertrauens nachfragen. Einige Läden bieten<br />
den Bau solcher Kisten auch gegen <strong>Auf</strong>preis an.<br />
Der Rolls Royce unter den Absaugventilatoren sind die „Iso<br />
Boxen“, die mittlerweile von verschiedenen Herstellern angeboten<br />
werden. Meist aus Metall, manchmal auch aus Holz.<br />
Es handelt sich hierbei um leistungsstarke Markengeräte, die<br />
neben der sehr guten Schall- und Schwingungseigenschaften<br />
Fortsetzung auf Seite 6
6<br />
guerilla growing<br />
Das Eckthema<br />
Die Grünen<br />
Wir wählen sie diesmal<br />
nicht.<br />
Zur Strafe für ihre viel zu<br />
lasche Drogenpolitik - bis<br />
auf wenige Ausnahmepersönlichkeiten.<br />
noch über die Möglichkeit einer schwingenden <strong>Auf</strong>hängung<br />
besitzen. Leiser geht nicht.<br />
Trotzdem empfiehlt sich in Mehrfamilienhäusern ab einer gewissen<br />
Größe das Anbringen zusätzlicher Schallschutzmaßnahmen.<br />
Sowohl die Schneckenhauslüfter als auch die Iso Boxen lassen<br />
sich problemlos mit einem entsprechenden Dimmer herunter<br />
regeln, so dass die volle Lüfterleistung nur bei sehr hohen Temperaturen<br />
benötigt wird. Bei Rohrlüftern tritt beim Dimmen<br />
größerer Modelle oft ein unangenehmes Nebenbrummen auf.<br />
Frischluft:<br />
Bis zu einem Quadratmeter Anbaufläche reicht meist der durch<br />
den Absaugventilator erzeugte Unterdruck, es sei denn man<br />
plant Dinge, wie eine 600 Watt Lampe in eine 1x1 Meter Homebox<br />
zu hängen.<br />
Ansonsten sollte die Zuluft ungefähr 30-40 Prozent der Leistungsstärke<br />
der Abluft erreichen, möglichst gefiltert von draußen<br />
kommen und gleichmäßig von unten mittels einer Airsock<br />
oder eines gelöcherten Schlauchs im Raum verteilt werden.<br />
Der Aktivkohlefilter<br />
Beim Filterkauf sollte zuerst darauf geachtet werden, dass die<br />
Leistung des Filters mit der Lüfterleistung ungefähr übereinstimmt<br />
und der Filter den Anforderungen des Raumes standhält.<br />
Billige Filter sind meist nicht für Räume geeignet, in denen<br />
die Luftfeuchtigkeit über 60 Prozent steigt, was für die meisten<br />
Mutterkammern gilt.<br />
Ein herkömmlicher Filter ist selbst in kleiner Ausführung<br />
schwer und sperrig und muss nach einem Jahr ausgetauscht<br />
werden. Hochwertige Filter (Carbonactive, Carboriginal) zeichnen<br />
sich durch ein geringeres Volumen, ein geringeres Gewicht<br />
sowie einer höheren Lebensdauer und dem damit verbundenen<br />
höheren Preis aus.<br />
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B’52<br />
Bahnhofsstr. 52<br />
09376 Oelsnitz/Erzgebirge<br />
Hemp Galaxy<br />
Liebauerstr 2<br />
10245 Berlin<br />
Flashback.de<br />
Wolliner Strasse 51<br />
10435 Berlin<br />
Kayagrow.de<br />
Schliemannstr. 26<br />
10437 Berlin<br />
Grow-in-Europe.de<br />
Kaiserin-Augusta-Alle 29<br />
10553 Berlin<br />
Gras Grün<br />
Oranienstr. 183<br />
10999 Berlin<br />
Greenlight-Shop.de<br />
Industriestr. 4-9<br />
12099 Berlin<br />
Turn Systems<br />
Albrechtstr. 125<br />
12165 Berlin<br />
Sun Seed Bank<br />
Amsterdamerstr. 23<br />
13347 Berlin<br />
Udopea Hamburg<br />
Schanzenstr.95<br />
20357 Hamburg<br />
Amsterdam Headshop<br />
Reeperbahn 155<br />
20359 Hamburg<br />
amsterdamheadshop.com<br />
Shisha Shop Isis<br />
Bremer Str.6<br />
21233 Buchholz<br />
Smoke-Temple.de<br />
Salzstrasse 7<br />
21335 Lüneburg<br />
Ganja Shop Lüneburg<br />
Am Berge 33<br />
21335 Lüneburg<br />
Grasweg.com<br />
Grasweg 5<br />
22299 Hamburg<br />
Chillum.de<br />
Wahmstrasse 85<br />
23552 Lübeck<br />
Harlequin Headshop<br />
Kirchstr. 9<br />
23795 Bad Segeberg<br />
Fantasia Head&Growshop<br />
Staulinie 16-17<br />
26122 Oldenburg<br />
Para Vision Headshop<br />
Vaderkeborg 16<br />
26789 Leer<br />
Magic-Wotan.de Accessoires<br />
Karl Mons Str. 19<br />
34637 Schrecksbach<br />
Groovy Headshop & Growshop<br />
Kurze Geismarstraße 6<br />
37073 Göttingen<br />
www.groovy.de<br />
CHILL OUT<br />
Stummriegestraße 15<br />
37671 Höxter<br />
L’Afrique<br />
Böcklerstr. 10<br />
38102 Braunschweig<br />
Indian Sun Headshop<br />
Pommernstr. 20<br />
41462 Neuss<br />
Kiosk An’na Bahn<br />
Am Bahnhof 1<br />
42799 Leichlingen<br />
Freakshop Smokey Headshop<br />
Hochstr. 5 - 7<br />
42853 Remscheid<br />
Green Galaxy<br />
Ringofenstr. 37<br />
44287 Dortmund<br />
Grow NRW<br />
Königsheide 49<br />
44536 Lünen-Brambauer<br />
Freakshop<br />
Friedrich Ebert Str.46<br />
45468 Mühlheim / Ruhr<br />
Der Dünger<br />
Von vielen überbewertet. Bei richtiger Anwendung führen alle<br />
im Fachhandel angebotenen Produkte zu zufriedenstellenden<br />
Ergebnissen. <strong>Auf</strong> Erde lassen sich mit Ein,-Zwei,- oder auch<br />
Dreikomponenten Produkten beste Ergebnisse erzielen. Bei<br />
hydroponischer Zucht hat sich gezeigt, dass die besten Ergebnisse<br />
mit Zwei- oder Dreikomponenten Dünger erzielt werden.<br />
Wobei jede/r beachten sollte, dass die Angaben für die Dosierung<br />
einen sehr gutes, nicht zu hartes Wasser voraussetzen.<br />
Das ist in den meisten Gegenden, in dem ein @home Gärtner<br />
auf Leitungswasser <strong>zur</strong>ückgreifen muss, nicht verfügbar. Ist<br />
das Wasser zu hart, kommt es aber bei der angegeben Dosierung<br />
schnell <strong>zur</strong> Überdüngung. Besteht die Möglichkeit ist es<br />
immer optimal, gefilteres Regenwasser, eventuell gemischt mit<br />
Leitungswasser, als Grundlage für das Gießwasser zu nutzen.<br />
Die Anschaffung einer Osmoseanlage dient demselben Zweck,<br />
ist aufgrund des technischen und finanziellen Mehraufwands<br />
nur fortgeschrittenen Liebhabern zu empfehlen.<br />
Auch der pH- Wert spielt bei der Nährstoffaufnahme eine<br />
wichtige Rolle. <strong>Auf</strong> Hydro ist die Kontrolle unumgänglich,<br />
auch auf Erde wirkt der richtige pH - Wert von 6,0 auf jeden<br />
Fall ertragssteigernd.<br />
Neueinsteigern, die sich für eine Erdkultur entscheiden, reichen<br />
<strong>zur</strong> pH-Wertkontrolle ein paar Streifen Lackmus Papier<br />
oder eine entsprechende Flüssigkeit für circa sechs Euro vollkommen<br />
aus.<br />
Booster, Zusätze, Endblütedünger<br />
Der dosierte Einsatz dieser Produkte führt zu besseren Erträgen<br />
und angenehmen Geschmack. Anfänger sollten jedoch<br />
nicht „mischen“, also die Zusätze des Düngerherstellers verwenden,<br />
von dem auch der Grunddünger gegeben wird. Nicht<br />
immer ist die ganze Palette einer Düngerreihe notwendig, um<br />
gute Ergebnisse zu erzielen. Viele Zusätze dienen auch der<br />
Vorbeugung von Krankheiten oder dem Entgegenwirken von<br />
Mängeln. Informiert Euch vor dem Kauf genau, wozu ein solch<br />
ein Booster, Stimulator oder anderer Zusatz dienen soll. Und<br />
ganz wichtig: Fragt nach, ob der EC Wert durch die Zugabe<br />
steigt. Ist das der Fall, muss die Zugabe des Grunddüngers entsprechend<br />
reduziert werden.<br />
Eine Woche vor der Ernte sollten die Pflanzen ausschließlich<br />
klares Wasser bekommen. So werden alle Düngerreste ausgespült.<br />
Der richtige Erntezeitpunkt:<br />
Sofern die Sorte bekannt ist, können die Herstellerangaben als<br />
Richtlinie herangezogen werden. Um den optimalen Erntezeitpunkt<br />
zu bestimmen, bedarf es eines Taschenmikroskops mit<br />
30-60 fachen Zoom. Mit diesem wird eine durchschnittliche<br />
Blüte (also nicht der Top- Bud) genau unter die Lupe genommen.<br />
Anfangs sind die kleinen Harztropfen durchsichtig, im<br />
Laufe der Blüte werden sie immer milchiger. Ist die Hälfte dieser<br />
Tröpchen milchig, ist der richtige Erntezeitpunkt erreicht.<br />
00000 >> 21233 >> 45964 >> 73033 >> Nachbarschaft >><br />
KA (Head-Grow-/ EsoterikShop)<br />
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KnasterboX<br />
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Hanf Galerie<br />
Großherzog-Friedrichstraße. 6<br />
66115 Saarbrücken<br />
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Goethestr. 15a<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Greensmile.de<br />
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67547 Worms<br />
New Asia Shop Mannheim<br />
F1, 10<br />
68159 Mannheim<br />
Glasshouse<br />
Kettengasse 13<br />
69117 Heidelberg<br />
Udopea Stuttgart<br />
Marienstr. 19<br />
70178 Stuttgart<br />
Pot-de-Fleurs.de<br />
Hohenheimerstraße 56<br />
70184 Stuttgart<br />
Ghouse.de<br />
Glasshouse<br />
Vordere Karlstr.37<br />
73033 Göppingen<br />
Planet-Plant.de<br />
Rollingerstr. 2<br />
76642 Bruchsal<br />
Highlight<br />
Alte Lange Str. 2<br />
77652 Offenburg<br />
Rauschnetz Freiburg<br />
Leo-Wohleb-Str. 6<br />
79098 Freiburg<br />
Tel: 0761-2172499<br />
Green Ocean<br />
Münsterplatz 32<br />
89073 Ulm<br />
Grasshaus<br />
Rothenburger Str. 40<br />
90443 Nürnberg<br />
Hanf Center(1)<br />
Helmstr. 9<br />
91054 Erlangen<br />
Blubba Headshop<br />
Turnitystr. 12<br />
91522 Ansbach<br />
Coffeeshop Amberg<br />
Georgenstra-e 78<br />
92224 Amberg<br />
Hanf Center(2)<br />
Obere Königsstrasse 27<br />
96052 Bamberg<br />
Smoukit Grashüpfer<br />
Head & Growshop<br />
Hauptstraße 69<br />
97493 Bergrheinfeld<br />
Biocultivator.de<br />
Friedrichsweg 2<br />
99735 Bielen<br />
Smo-King<br />
Pfortenstr. 10<br />
99867 Gotha/Thü<br />
LUXEMBOURG<br />
Placebo Headshop<br />
41 Avenue de la Gare<br />
16 11 Luxemburg<br />
NIEDERLANDE<br />
Cosmic-Kitchen.nl<br />
Korte Haaksbergerstraat 34<br />
7511 JS Enschede<br />
#78<br />
Vergesst die braunen Häarchen, die dienen nur als grobe Orientierung.<br />
Zum Ernten werden die Pflanzen am unteren Ende des Stängels<br />
abgeschnitten und die großen Blätter entfernt. Danach werden<br />
die Blütenstände mit einer Bonsaischere von überstehenden<br />
Blattmaterial befreit, das in einem Behälter <strong>zur</strong> späteren Verwertung<br />
(Aussieben) gesammelt wird.<br />
Das Trocknen:<br />
Wer nicht direkt nach der ersten Ernte wieder neue Pflanzen<br />
einsetzen möchte, hat es einfach. Licht aus, Pflanzen kopfüber<br />
in die Box gehängt und Absauge eingeschaltet. Nachdem die<br />
Stiele so trocken sind, dass sie beim Brechen knacken, werden<br />
die Blüten von den Stielen geschnitten und in eine Gefrierdose<br />
gepackt. Hier trockenen die Blüten unter täglichem Wenden<br />
bis sie aromatisch und trocken genug zum Konsumieren sind.<br />
Der ganze Vorgang dauert klimaabhängig zwischen 18 und 40<br />
Tagen.<br />
Wer direkt nach der Ernte neue Pflanzen einsetzen möchte,<br />
darf die Mühe nicht scheuen, eine kleine Trockenbox zu bauen.<br />
Ein Schränkchen mit einem Mini-Filter und einer kleinen Absauge<br />
kosten nicht die Welt. Versuche, das einzigartige Aroma<br />
durch Geruchsneutralisatoren zu überdecken, haben schon des<br />
Öfteren mit ungebetenem Besuch geendet.<br />
Fazit: Eine Investion von 300 bis 500 Euro, das Lesen<br />
eines Fachbuchs und ein bisschen Vorausplanung<br />
können aus genervten Konsumenten lässige Selbstversorger<br />
machen.<br />
ÖSTERREICH<br />
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Damit die Konsumenten<br />
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de/kaufda.pdf findest Du<br />
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Bilde Meinungen:<br />
Der Protestmailer vom<br />
Deutschen Hanf Verband.<br />
www.hanfverband.de<br />
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#78 7<br />
wirtschaft<br />
Hanf &<br />
Natur<br />
präsentiert den<br />
„Knabber-Hanf“<br />
Ob in den Pausen, vor dem Fernseher,<br />
im Kino oder einfach in lustiger<br />
Runde mit Freunden – kleine Leckereien<br />
sind eigentlich immer dabei.<br />
Leider ruft schnell das schlechte<br />
Gewissen: Schokolade macht dick!<br />
Kartoffelchips sind ungesund! Nach<br />
dem Hanf-Drink stellt „hanf & natur”<br />
nun ein weiteres Bio-Produkt<br />
vor, das ohne große Reue genossen<br />
werden kann. Ganze ungeschälte<br />
Hanfsamen sind an sich schon eine<br />
leckere Knabberei. Werden sie dann<br />
noch schonend geröstet, entfaltet<br />
sich erst recht ihr nussiges Aroma.<br />
Jetzt werden die gerösteten Samen<br />
allerdings noch mit einer feinen<br />
Schicht aus Schokolade überzogen<br />
– fertig ist der neue Leckerbissen „Knabber-Hanf”. Und diese<br />
kleinen Knusperstücke schmecken nicht nur, sondern sind<br />
zudem gesund! Denn die Bio-Hanfsamen behalten ihre positiven<br />
Eigenschaften - den Gehalt an allen lebensnotwendigen<br />
Aminosäuren, ihren hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren<br />
in genau richtigem Verhältnis für die menschliche Ernährung<br />
und die Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Phosphor. Außerdem<br />
liefern die Knabberkörner Brenn- und Ballaststoffe für<br />
eine gute Verdauung. Den vollwertigen Knabberspaß gibt’s<br />
mit drei verschiedenen Sorten Bio-Schokolade schokoliert:<br />
Zartbitter, Vollmilch und weiße Schokolade. Bedenken wegen<br />
einer rauscherzeugenden Wirkung der Samen muss übrigens<br />
niemand haben, die Früchte sind praktisch THC-frei. Somit<br />
können auch Kinder vom Knabber-Hanf naschen. Auch zu<br />
empfehlen ist übrigens der lecker kandierte und mit Zimt und<br />
Bourbon-Vanille verfeinerte Knabberhanf und ein pfeffrig gewürztes<br />
Tee-Gebäck aus Hanf- und Dinkelmehl mit Kräutern<br />
und Gewürzen nach der Hildegard-Heilkunde, was sich bestens<br />
zum Nachmittags-Tee oder -Kaffee eignet. Schaut doch<br />
einfach mal auf der Webseite von hanf & natur nach, denn da<br />
gibt’s einiges zu entdecken.<br />
Hanf & Natur<br />
Gimborner Str. 98<br />
51709 Marienheide<br />
Telefon: 00 49 (0)2264 / 286990<br />
www.hanf-natur.com<br />
info@hanf-natur.com<br />
Juicy Jay’s®<br />
Flavored Rolling Papers<br />
Oft kopiert, nie erreicht –<br />
Die Nummer 1 in Sachen „flavored papers“.<br />
Die authentischen Juicy<br />
Jay’s wurden entworfen,<br />
um die natürlichen Aromen<br />
des Tabaks zu erhöhen.<br />
Das Geheimnis des<br />
Erfolges besteht darin,<br />
das Papier nicht nur zu<br />
würzen, sondern auch zu<br />
versüssen.<br />
Die extrem geschmacksintensive Juicy Jay’s Papers werden im<br />
Triple-Dip Verfahren aromatisiert und halten damit den Fruchtgeschmack<br />
besser und vor allem länger. Alle Juicy Jay’s Papers<br />
sind außerdem noch bedruckt mit dem jeweiligen Motiv und in<br />
33 Aromen vorhanden:<br />
Absinth + Banana + Blueberry + Blackberry Brandy + Bubble<br />
Gum + Butterscotch + Candy Cane + Caramel + Cherry + Chocolate<br />
Chip + Cinnamon Hearts + Coconut + Cotton Candy<br />
+ Fudge + Grape + Green Apple + Honey + Jamaican Rum +<br />
Java + Maple Syrup + Mello Mango + Marshmellow + Menthol<br />
+ Orange + Peaches n Cream + Peanut Butter + Pineapple<br />
+ Raspberry + Strawberry Kiwi + Sizzling Bacon + Strawberry<br />
+ Tequila + Watermelon.<br />
Inhalt: 32 Blättchen. Blättchen-Abmessungen: ca. 77x 44mm<br />
www.juicyjays.com<br />
Darwin Award<br />
2007:<br />
Deutschlands verpeiltester Grower<br />
Über 3500 Hanfpflanzen fielen Aachenern Fahndern in die<br />
Hände, weil die Betreiber der Anlage einen Wasserschaden<br />
verursacht hatten, der wiederum den Nachbarn auffiel.<br />
Einer der Betreiber lag schlafend in der Halle, als die Polizeistreife<br />
eintraf, die eigentlich nur nach der Ursache der<br />
nassen Decke suchte. Den Wasserschaden hatte der Schläfer<br />
verpennt.<br />
Schnitzeljagd<br />
Was für alle EXZESSIV -<br />
Das Magazin Fans:<br />
Herausfinden wo unser<br />
Johann sich versteckt!<br />
Und dann sofort ein Fan-<br />
Club gründen.<br />
Das Eckthema<br />
Hoch gepokert:<br />
Freigänger mit grünem Daumen<br />
Im Knast gepennt, im Growraum geackert: Essener Zollfahnder<br />
entdeckten im Dezember in einem Hinterraum einer Lagerhalle<br />
ein „Kämmerlein“ mit nahezu 1.200 Hanfpflanzen.<br />
Bei den Gärtnern habe es sich um zwei Strafgefangene aus<br />
dem offenen Vollzug gehandelt, berichtete das Zollfahndungsamt<br />
Essen. Die beiden habe jetzt vorerst ihren Status<br />
als Freigänger verloren.
8<br />
wirtschaft<br />
Das Eckthema<br />
GROWSHOP<br />
HEADSHOP<br />
Der Grow- und Headshop an Deiner Seite<br />
GROWSHOP<br />
HEADSHOP<br />
MEDIEN<br />
MEDIEN<br />
HANFSHOP<br />
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Legal<br />
Gar keine so abwägige<br />
Idee:<br />
Dieses Jahr nehmen wir<br />
uns vor, Cannabis endgültig<br />
legalisieren zu lassen!<br />
www.hanfjournal.de<br />
Der Grow- und Headshop an Deiner Seite<br />
Katalog 2007/08<br />
Katalog 2007/08<br />
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Vertrieb für Deutschland • Grow In �G �G �G<br />
Ob Hydro, Erde oder Coco – mit der neuen Reihe von General<br />
Hydroponics Europe eröffnen sich vor allen Dingen in Sachen<br />
Hydroponic neue Horizonte. Zusammen mit den „BM Kulturen“<br />
(auf Erde) oder auch Bio Magixx ( bei „bioponischer“<br />
Zucht) sorgt „BioSeviaTM “ für beste Ergebnisse sogar bei aeroponischen<br />
System, was bis vor kurzem nur mit mineralischem<br />
Dünger möglich war.<br />
BM Kulturen und Bio Magixx sind nützliche Pilzkulturen, die<br />
den Boden oder die Nährstofflösung in ein Kleinbiotop verwandeln,<br />
in dem sich Pflanzen pudelwohl fühlen.<br />
Unser brandneuer Katalog<br />
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Internet: www.grow-in-berlin.de<br />
Das Unternehmen mit Sitz in Toulouse hat somit eine Düngerreihe<br />
entwickelt, die neue Maßstäbe setzt. Alle Bio Produkte<br />
aus der GHE Reihe werden ausschließlich aus natürlichen<br />
Rohstoffen hergestellt und sind nach EU-Norm Bio zertifiziert.<br />
Die neue Serie umfasst einen Dünger für die Wuchsphase, Bio<br />
Sevia Grow sowie einen Dünger für die Blütephase, BioSevia<br />
Bloom.<br />
Ergänzt wird das ganze mit nur zwei Zusätzen:<br />
Je ein Wurzel- und ein Blühstimulator<br />
in konzentrierter<br />
Form, „Bio Roots“ und „Bio<br />
Bloom“, sind die optimale<br />
Ergänzung zum Grunddünger.<br />
Die Anwendung ist<br />
spielend leicht, eine komplette<br />
Dosieranleitung ist<br />
gut verständlich auf jeder<br />
Flasche abgedruckt und die<br />
Resultate entsprechen der<br />
bekannter GHE Qualität.<br />
Übrigens sind Diamond<br />
Nectar sowie Mineral Magic,<br />
zwei in Growerkreisen hoch<br />
geschätzte und altbewährte<br />
Produkte aus dem Hause<br />
GHE, ebenso zum biologischen Anbau geeignet wie die Produkte<br />
aus der „Bio Serie“. Diamond Nectar regt das Wachstum<br />
der Pflanzen zusätzlich an und stabilisiert den pH Wert der<br />
Nährlösung., Mineral Magic schützt vor Fäulnis und anderen<br />
Pflanzenkrankheiten. Unser Freund Henk aus Amsterdam<br />
hat das Ganze schon zu seiner vollsten Zufriedenheit getestet<br />
(Hanf Journal berichtete). In Deutschland gibt es leider nur<br />
sehr wenige GHE Shops, aber zum Glück hat Grow-In-Berlin<br />
seit kurzer Zeit auch alle GHE Produkte im Angebot.<br />
Einfach mal unter www.Grow-in-Berlin.de nachschauen, da<br />
findet ihr die BioSeviaTM Reihe und alle anderen GHE Produkte.<br />
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Anbaumedien<br />
GHE Produkte im neuen Katalog von Grow-In-Berlin
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cooltour<br />
Rolys Silberscheiben des Monats Januar<br />
Roland Grieshammer<br />
Keb Darge: Digs For P&P Records<br />
(suss’d)<br />
Als sich der damals 14-jährige Schotte dem örtlichen RAF Taek<br />
Wan Do Club anschloss, wusste er noch nicht, was ihn noch sein<br />
ganzes Leben lang begleiten sollte. Die britischen RAF-Boys<br />
tanzten auf ihren Parties zu jener Musik, die als Northern Soul<br />
in die Annalen einging und an eben jenen Soul verlor der junge<br />
Keb Darge sein Herz. In einer Zeit, in der London musikalisch<br />
gesehen absolut uninteressant war, zog es ihn dorthin. Doch der<br />
Soul blieb in seinem Herz und so dauerte es nicht lange bis Keb<br />
Darge, angetrieben von der nicht enden wollenden Mod-Welle,<br />
zusammen mit zwei Freunden die 6Ts-Night im 100 Club aufzuziehen.<br />
Dort packte ihn dann auch endgültig das DJ-Fieber<br />
und Keb wurde kurzer Hand zum #1 Northern-Soul-DJ gewählt.<br />
Funkplatten, die er günstig aus Amerika besorgte, verkaufte er<br />
an Roy the Roach und Norman Jay. Heute ist Keb Darge wohl<br />
einer der berühmtesten Funk-DJs und Plattensammler weltweit,<br />
und aus den umfangreichen Archiven des legendären New Yorker<br />
Labels P&P, das vom Produzenten Patrick Adams und dem<br />
ultimativen Hustler Peter Brown in Harlem gegründet wurde,<br />
wählte er jetzt seine 30 Favoriten aus. Die erste CD legt ihren<br />
Schwerpunkt auf rare Funk-Stücke der späten 1960er und frühen<br />
70er. Die zweite CD wiederum hat den Fokus auf Disco-Funk-<br />
Perlen aus der Zeit zwischen 1974 und 1980. Sehr, sehr groovy!<br />
www.sussd.com<br />
www.grooveattack.com<br />
Wu-Tang Clan: 8 Diagrams<br />
(bodog music)<br />
Neun Herren aus Staten Island und Brooklyn machten sich 1992<br />
auf, ein Rap-Imperium aufzubauen, das die Welt aus den Angeln<br />
heben sollte und einen musikalisch neuen, düsteren und<br />
surrealen Stil im HipHop etablierte. Der Clan ist nach dem als<br />
Heimat der inneren Kampfkünste bekannten Wudang-Gebirge<br />
in China benannt, Staten Island taucht in den Lyrics oft als Shaolin<br />
auf. Die Verortung in cineastischen Traditionen ist es, die<br />
beim Wu-Tang Clan traditionell so etwas wie der ideologische<br />
Überbau ist. Sechs lange Jahre nach der Veröffentlichung des<br />
letzten gemeinsamen Albums „Iron Flag“ wird davon auch das<br />
fünfte Studioalbum „8 Diagrams“ geprägt. „8 Diagram Pole<br />
Fighter“ ist ein Kung-Fu-Film, in dem ein Kung-Fu-Meister vor<br />
allem damit beschäftigt ist, Güte und Gerechtigkeit zu predigen.<br />
Clan-Mastermind RZA zieht eine Parallele zum Alltag Amerikas.<br />
Erneut positioniert sich die Gruppe als spiritueller Ratgeber, als<br />
mystisches Gegengewicht <strong>zur</strong> kapitalistischen Warenwelt, die<br />
das Genre traditionell beherrscht. Die erste Single „The Heart<br />
Gently Weeps“ basiert auf dem Beatles-Klassiker und glänzt<br />
mit Dhani Harrisson, John Frusciante an der Leadgitarre, und<br />
die Hookline singt Neo-Soul-Diva Erykah Badu. Neben neuen<br />
Tracks von RZA, GZA, Method Man, Inspektah Deck, Ghostface<br />
Killah, Raekwon, U-God und Masta Killa gibt’s auf dem Reunion<br />
Album auch bisher unveröffentlichtes Material von ODB (2004<br />
verstorben), sowie den ewig angekündigten Tribute Track „Life<br />
Changes“ zu hören. Die erwachsene Souveränität paart sich hier<br />
mit einem inneren Feuer und zementiert die zeitlose Position des<br />
Clans, die sich gewissermaßen auf einer Aussichtsplattform vor<br />
und außerhalb des Rapgames befindet. Eastcoast-Fledermaus-<br />
HipHop to the fullest!<br />
www.myspace.com/wutang<br />
www.wumusicgroup.com<br />
www.wutang-corp.com<br />
Moon: Gorsky Park<br />
(mole listening pearls)<br />
Diesmal geht’s nicht um den Himmelskörper, der manche Menschen<br />
zum Schlafwandeln animiert, obwohl der Titel des Albums<br />
einen direkten Bezug dazu hat. Moon ist ein musikalischer<br />
Satellit, der aus drei kreativen Köpfen besteht, die seit 2003 an ihrer<br />
gemeinsamen Vision arbeiten. Nach mehreren hörenswerten<br />
Einzelveröffentlichungen und fast zwei Jahren Arbeit tritt nun<br />
das Aachener Trio <strong>zur</strong> Reise auf den Mond an. Das von Alex Jacobi<br />
produzierte Debüt-Album „Gorsky Park” versammelt die<br />
Songs in sich, die nach langen Schüben zwischen Laptop und<br />
mobilen Festplatten ihren Platz gefunden haben. Martin Lowis<br />
und Oliver Beier sind die Astronauten - ihre wegweisende Sirene<br />
heißt Verena Johann, die sich in diesem Zusammenspiel<br />
mit ihrer hellen, klaren Stimme schon Vergleichen mit Björk<br />
oder Roisin Murphy ausgesetzt sah, wobei mich der ganze Vibe<br />
mehr an Kosheen oder Lamb erinnert. Schnell erliegt man dem<br />
Charme einer liebevoll zusammengestellten Komposition aus<br />
vierzehn kleinen Geschichten, die von zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen, Realität und Fiktion abstammen und von filmisch<br />
klingenden Atmosphären mit intelligenten Effekten umrahmt<br />
werden – melancholisch angehaucht, melodiös, verspielt und<br />
stilistisch vielfältig. Ohne Zweifel, die Schublade – falls es eine<br />
gibt – wird nahe an deiner Seele und deinem Herzen liegen,<br />
denn dieser Mond erhellt nicht nur die Nacht. Good Luck, Mr.<br />
Gorsky!<br />
www.myspace.com/moonac<br />
www.mondseite.de<br />
www.mole.de<br />
Raz Ohara & The Odd Orchestra: Raz Ohara & The<br />
Odd Orchestra<br />
(get physical)<br />
Eben noch hat der Berliner Sänger Patrick Rasmussen aka Raz<br />
Ohara, auf dem grandiosen Apparat-Album „Walls“ den ebenso<br />
superben Track „Hold On“ gesungen und tourt als Stimme dieser<br />
Band durch Europa. Nach „Real Time Voyeur“ (1999) und<br />
„The Last Legend“ (2001) erscheint nun mit „Raz Ohara & The<br />
Odd Orchestra“ ein Album, um das sich laut vertrauenswürdiger<br />
Quellen doch einige der etablierten Indies gebalgt haben.<br />
Get Physical haben schließlich den Zuschlag gekriegt und beginnen<br />
damit, das Label auch für nicht club-basierte Musik zu<br />
öffnen. Raz Ohara ist ein Wanderer zwischen den Welten, der<br />
sich sowohl im Songwriter/Pop Genre als auch in der Electro-<br />
Szene zuhause fühlt. Mit diesem Werk und seinen herzzerreißenden<br />
und lupenrein produzierten Melodien und der straffen,<br />
stimmigen Songauswahl beginnt eine neue, reifere Phase in Raz’<br />
Karriere. Er präsentiert elf wundervoll arrangierte, elektroakustische<br />
Popkleinode, die zeitloser und berührender kaum sein<br />
könnten. Trotz der eher düsteren Thematik – romantische Enttäuschung<br />
– die das Album durchzieht, schöpft es eben daraus<br />
seine rare Schönheit und Kraft. Beflügelt wird Raz von den subtilen<br />
Akzenten des Odd Orchestras, hinter dem der Film- und<br />
Theaterkomponist Oliver Doerell steckt, der als eine Hälfte von<br />
Swod die Klavier-Figuren von Stephan Wöhrmann elektronisch<br />
weiter prozessiert, ebenso aber auch Gitarre und Bass spielen<br />
kann. Durchzogen von echter, künstlerischer Integrität schenkt<br />
Raz den Connaisseurs eleganter, zeitloser Popmusik ein wundervolles<br />
Album für diese dunklen Tage.<br />
www.physical-music.com<br />
Gold<br />
Warum nicht?<br />
Aus dem gesammeltem<br />
Bleigras nehmen wir uns<br />
vor Gold zu machen.<br />
Und zwar ohne es zu verkaufen,<br />
wie manch skrupelloser<br />
Dealer, sondern<br />
mit Alchemie (Hokus Pokus)...<br />
Dr. Ring Ding: Nice Again<br />
(kingstone records)<br />
Nach Ausflügen <strong>zur</strong> Rotterdam Ska Foundation und zu King<br />
Django ins New York Version City Studio besinnt sich der Doc<br />
aus Münster mit seinem dritten Abstecher in einem Jahr auf seine<br />
alte Liebe. Gerade in den letzten Jahren tingelte er mit dem<br />
Reggae Vibe im Blut sehr häufig mit Soundsystems durch die<br />
Landen um seine Message weiterzutragen: „Dancehall Nice<br />
Again!“ – Mit seinem neuen Album stellt er seine Werke zusammen,<br />
die nach seiner „Senior Allstars“ Zeit entstanden. „Doctor’s<br />
Darling“ lief weltweit in den Reggae Tanzhallen und sein Song<br />
gab den Namen für die dazugehörige Riddim Reihe, die von<br />
Seeed und Pionear produziert wurde und mit „It’s A Pity“ von<br />
Tanya Stephens ihren Top-Hit vorzuweisen hatte. Aber auch andere<br />
Produktionen finden sich auf dem Album wieder und zeigen<br />
die andere Seite des Dr. Ring Ding klar auf: Kein Ska, dafür<br />
mehr Dancehall, mehr Deutsch und aber trotzdem auch internationaler.<br />
Meine Favoriten sind „Sneakers“ (feat. Nikki Deelite),<br />
„Ruff Like A Rock“, „Friendly Fiyah“, „Millionaire“, „Wer kennt<br />
die Frau“, „Badness“ und „Hartchor“ (feat. Ragga Fränkie &<br />
Natty U). Als Zugabe gibt es den Dancehall-Mix von „Ruff Like<br />
A Rock“, der ersten Single des Albums, welche aus einem Viva<br />
Trailer entstand und durch die grosse Resonanz zu einem vollen<br />
Song ausgearbeitet wurde. Dr. Ring Ding beweist erneut seine<br />
Entertainment-Qualitäten!<br />
www.myspace.com/drringding<br />
www.ringding.de<br />
www.kingstone.de<br />
I-Fire: Vom Schatten ins Licht<br />
(i-fire empire)<br />
Das Eckthema<br />
www.hanfjournal.de<br />
Sowohl in kleinen Clubs als auch auf großen Open-Air-Festivals<br />
haben sich die Jungs in den letzten drei Jahren einen Namen als<br />
Power-Reggae-Band erspielt. Das zehnköpfige Offbeat-Kollektiv<br />
aus Bergedorf bei Hamburg bietet auf ihrem Debüt-Album „Vom<br />
Schatten ins Licht“ einen abwechslungsreichen partytauglichen<br />
Mix aus treibenden Reggae Riddims, jamaicanischen Roots, Ska<br />
und Hip-Hop mit vorwiegend deutschsprachigem Gesang. Lediglich<br />
der eine oder andere Chorus kommt auf Englisch bzw.<br />
Patois daher. Zwölf eingängige Texte verbreiten Sommerfeeling<br />
und strahlen auch Zuversicht und Lebensfreude aus. Besonders<br />
hervor hebt sich „Es geht voran“, der durch äußerst entspannten<br />
Riddims daherkommt und inhaltlich vom schnellen<br />
Großstadtleben erzählt, dem sich der I-Fire-Sound entgegensetzt<br />
und versucht, dem grauen Alltag mehr Gelassenheit zu verleihen.<br />
Neben dem soundtechnisch zwischen Reggae und souligen<br />
Einflüssen changierende Highlight „B-Town Boogie“ geht mir<br />
der Ohrwurm „Policeman a pass“ („Light di ganja spliff when<br />
policeman a pass“) gerade nicht mehr aus dem Kopf. Im hohen<br />
Norden bereits eine gefeierte Instanz, macht sich die neunköpfige<br />
Truppe nun auf, den Rest der Republik mit guter Laune und<br />
positiven Vibes zu versorgen.<br />
www.myspace.com/ifire<br />
www.i-fire-sound.com
10<br />
cooltour<br />
Das Eckthema<br />
Egotronic: Lustprinzip<br />
(audiolith)<br />
Ein Cent<br />
Endlich an der „Ein-Cent-<br />
Pro-Joint“ Aktion teilnehmen,<br />
aber ernsthaft.<br />
Näheres unter:<br />
Hanfverband.de<br />
Komme gerade vom Egotronic-Konzert und fühle mich immer<br />
noch so magnetisiert, dass ich hier noch eine frohe Botschaft für<br />
alle Raver verkünden möchte: Deutschlands Elektrostaatsfeind<br />
Nummer eins fordert wieder zum Tanz gegen das System auf.<br />
Mit der richtigen Einstellung geht die Ende 2000 in Berlin gegründete<br />
Band nun auf das „Lustprinzip“ ein. Die neue (anti-<br />
)deutsche Rave-Welle kommt mit dicken Electrogrooves, Oldschool-C64-<br />
& Atari-Sound, wahnsinnig wundervollen Synthies,<br />
Beats für die Beine und ’ner Message für den Verstand – Torsun<br />
am Mikro, Endi am Umhängekeyboard und KT&F am Rechner<br />
raven gegen Deutschland. Der Titeltrack stampft aus den Boxen,<br />
und so wird die politische Positionierung um den Hedonismus<br />
erweitert. Das direkt nach der Hetzjagd von Mügeln im August<br />
entstandene „Nicht nur Raver“ schlägt wütend die Brücke zwischen<br />
Feierei und Politik. Für „Der Tausch“ holt sich Egotronic<br />
den Journalisten Daniel Kulla hinters Mikro und liefert einen<br />
wahren Text ab. Dagegen verzückt mich „XTC-Boy“ mit Tinas<br />
Stimme und genialen Synthiesounds, wie ich sie liebe! „Meine<br />
Sonnenbrille“ glänzt mit gutem Bass und textlich besonders<br />
im vocodergeschwängerten Refrain, und mit „Hip Cool Sexy“<br />
kriegen noch schnell die Szene-Hipster eins in die Fresse, bevor<br />
zwei kurze Interludes direkt in die „Afterhour“ überleiten.<br />
Dieses „Lustprinzip“ ist perfekt, um Triebspannungen zu entladen<br />
und daher eine äusserst befriedigende Angelegenheit!<br />
www.myspace.com/egotronics<br />
www.myspace.com/audiolith<br />
www.audiolith.net<br />
Rolys Silberscheiben des Monats Januar<br />
Tocotronic: Kapitulation Live<br />
(vertigo be)<br />
Ihr Bandname stammt von der japanischen Spielekonsole Tricotronic,<br />
dem Vorgänger des Gameboys, und zusammen mit Gruppen<br />
wie Blumfeld und Die Sterne gelten die politisch vorbildlich<br />
engagierten Jungs als Teil der Hamburger Schule. Der 96er Song<br />
„Die Welt kann mich nicht mehr verstehen“ meistert noch heute<br />
viele meiner Identitätskrisen, und nachdem Tocotronic mit „Kapitulation“<br />
rund zwei Jahre nach „Pure Vernunft darf niemals<br />
siegen“ ihr bereits achtes reguläres Studioalbum veröffentlicht<br />
haben, kommt nun die logische Folgerung des Studioalbums:<br />
ein formidables Livealbum, das am 16. Oktober 2007 bei einem<br />
Konzert in der großen Halle des Kulturzentrums Kampnagel in<br />
Hamburg nach allen Regeln der <strong>Auf</strong>nahmekunst aufgezeichnet<br />
wurde. Die Songs feiern, petisch überstilisiert, den Triumph der<br />
Niederlage, die Kunst des Verlierens und sind in den Konzerten<br />
schneller und rockiger geworden. Und sollte jemals irgendwer<br />
sich gefragt haben, warum eigentlich Tocotronic mit Rick Mc-<br />
Phail seit 2004 ein viertes Bandmitglied haben, der braucht nur<br />
hören, was dieser für Wunderdinge auf dieser Liveplatte an der<br />
Gitarre vollbringt. Zu den „Kapitulations-Songs“ gibt es aktuelle<br />
Versionen von Klassikern wie „Aber hier leben – nein danke“,<br />
„Jackpot“ oder „Drüben auf dem Hügel“ und „Freiburg“ als<br />
ungestümes Finale. Das Postskriptum ist „Wehrlos“, der Sänger<br />
ganz brüchig und allein beim nachmittäglichem Soundcheck.<br />
www.myspace.com/tocotronic<br />
www.tocotronic.de<br />
www.vertigo.fm<br />
DVD-Special:<br />
Gloria (USA, Gangsterkomödie 1999)<br />
#78<br />
Roland Grieshammer<br />
Drei Jahre saß die Edelhure aus Liebe zu dem Gangster Kevin<br />
(Jeremy Northam) für ein Verbrechen, das sie nie begangen hat,<br />
im Knast, und der Kerl kommt sie nicht einmal besuchen. Sie<br />
kehrt zu ihrem Ex-Lover <strong>zur</strong>ück, um sich das Geld zu holen,<br />
das sie für ihr Schweigen verdient zu haben glaubt. Doch Kevin<br />
sieht die Sache anders, und so eskaliert der Streit, infolgedessen<br />
Gloria fliehen muss. Sie entreißt der Bande den kleinen Nicky<br />
(Jean-Luke Figueroa), dessen ganze Familie schon Opfer von<br />
Kevins Machenschaften geworden ist und der nun auf der Abschussliste<br />
steht. Nicht nur mit Muttergefühlen bewaffnet, versucht<br />
Gloria, ihr eigenes und Nickys Leben zu retten und muss<br />
sogar Kevins „Chef“ Ruby (George C. Scott) um Hilfe bitten.<br />
Schon alleine dadurch, dass Sharon Stone fast zehn Jahre jünger<br />
als Gena Rowlands <strong>zur</strong> Drehzeit des Remakes war, legte nahe,<br />
dass der Stoff größerer Umarbeitungen bedurfte. Ein Remake<br />
von „Gloria“ nach nicht mal zwanzig Jahren lag nun nicht unbedingt<br />
nahe, und so ist es sicherlich konsequent und auch zu<br />
begrüßen, dass Regie-Veteran Sidney Lumet vom Original nur<br />
die Ausgangskonstellation, die Anfangsszene und die <strong>Auf</strong>lösung<br />
der Kriminalgeschichte übernahm, ansonsten aber die Geschichte<br />
völlig neu erzählte und nicht eine der Szenen des Originals<br />
übernahm. Diese Gloria ist jünger, erotischer und auch<br />
nicht so schießfreudig. Das handwerklich solide inszenierte<br />
Genre-Stück, das mit sehr schönen New-York-Impressionen<br />
aufwartet, ist eine Mischung aus unterhaltsamer Komödie und<br />
rasantem Thriller.<br />
www.constantin-film.de<br />
www.hanfjournal.de
fun+action<br />
We bring the world to you<br />
Der Einreisevisum<br />
Ihr steht mal wieder mit einer Reisetasche voller Gras<br />
am Zoll und habt vergessen, was ihr eigentlich wolltet?<br />
Kein Problem! Der Reisesurvivor hilft euch weiter.<br />
Ihr habt doch ein Ticket, oder? Nein, nicht das mit dem Regenbogen/<br />
Fahrrad/ der großen 25. Und ihr tragt hoffentlich die<br />
ultimative Survivorausrüstung: Badelatschen, Tennissocken,<br />
Hawaiihemd. Für Anfänger auch mit Hose erhältlich. (kann<br />
<strong>zur</strong> Not auch gegessen werden) Alternativ gibt es NacktreisenTM<br />
#78 11<br />
Koch<br />
BreitspieleKerstin<br />
Die längsten Nächte des Jahres sind vorbei, die Weihnachtsgans verdaut und der Kater, den Silvester dem<br />
einen oder der anderen beschert hat, sollte auch Schnee von gestern sein. In dieser Ausgabe geht es um<br />
Kirchenbau in Hamburg, den „Kalten Krieg“ und Kaffeeplantagen in Guatemala.<br />
Strategie<br />
platziert werden. Ist nämlich eine Plantage über einen Weg mit<br />
Hamburgum<br />
mindestens einem gleichfarbigen Schiff im Hafen verbunden,<br />
erhöhen sich die Siegpunkte bei einer Wertung.<br />
Ist nach „Antike“ und<br />
Das Spiel endet, sobald nach einer Wertung mindestens ein<br />
„Imperial“ das dritte<br />
Spieler den vordersten Kaffeesack auf der Siegpunktleiste er-<br />
Spiel, dessen Dreh- und<br />
reicht. Wer dann am weitesten vorne steht, gewinnt.<br />
Angelpunkt das Rondell<br />
„Guatemala Café“ ist ein Spiel für alle diejenigen, die ein Spiel<br />
ist. Da liegt der Verdacht<br />
öfter spielen, denn je nach Verteilung der Kaffeesäcke wer-<br />
nahe, dass sich die Spiele<br />
den Wertungen allzu häufig blockiert und somit gehen viele<br />
trotz unterschiedlicher<br />
Siegpunkte flöten. Somit nützt auch die bestausgebaute Plan-<br />
Themen zu sehr ähneln.<br />
tage nichts, wenn die anderen Spieler die Wertungen verhin-<br />
Doch weit gefehlt. „Hamburgum“ spielt sich anders. Nur eines dern können. Allerdings dauert eine Partie nicht allzu lange,<br />
gilt für alle drei Spiele: Wer gewinnen will, muss konsequent sodass einer zweiten Runde nichts im Wege steht. Spieler, die<br />
spielen, allzu viele Taktikwechsel kosten nur zuviel Zeit.<br />
Lust auf ein etwas anderes Wirtschafts-<strong>Auf</strong>bauspiel haben und<br />
Zurück zum Spiel: Der Spielplan zeigt fünf Stadtviertel Ham- Spielerunden, in denen sich die Spieler gerne ärgern und selbst<br />
burgs, in denen Kirchen fertiggestellt werden sollen. Eine nicht sauer sind, wenn ihre Taktik nicht aufgeht, weil die an-<br />
sechste Kirche ist keinem Bezirk zugeordnet. Die zwei bis fünf deren die Pläne ständig durchkreuzen, dürften ihren Spaß mit<br />
Spieler repräsentieren Bürger Hamburgs, die durch gute Hän- „Guatemala Café“ haben.<br />
del den Kirchen mehr oder weniger viel spenden mit dem ei- Note: 3<br />
nen Ziel, am Spielende die meisten Prestigepunkte zu haben.<br />
Wer dran ist, macht eine Aktion: Eine Ware (Tuch, Bier oder Zwei-Personen-Kartenspiel<br />
Zucker) produzieren; im Kontor Waren verkaufen oder Bau-<br />
Kalter Krieg – CIA VS KGB<br />
stoffe kaufen; in der Werft Schiffe bauen; der Kirche spenden<br />
und Spendenplättchen werten; im Rathaus Gebäude bauen. Wow, dachte ich, wenn<br />
Warum das alles? Also: Je mehr entsprechende Produktions- der Titel verspricht, was<br />
gebäude ein Spieler besitzt, umso mehr Waren produziert er, er verheißt, super. Beide<br />
umso mehr Geld kann er beim Verkauf erzielen, allerdings nur Geheimdienste versu-<br />
unter der Voraussetzung, dass auch genügend Schiffe mit der chen mit ihren Gruppie-<br />
entsprechenden Kapazität im Hafen liegen. Stimmen die Finanrungen Missionsziele zu<br />
zen, kann das Geld in die Baustoffe Holz, Ziegel und Kirchen- erreichen und sich mit<br />
glocken investiert werden. Je mehr Baustoffe ein Spieler kaufen ihren Agenten Vorteile<br />
will, umso teurer werden sie. Aber nur wer Baustoffe besitzt, zu verschaffen.<br />
kann in den Vierteln Hamburgs Gebäude errichten, Schiffe Die besten Chancen ein<br />
bauen oder der Kirche spenden. Jede Kirche nimmt fünf Spen- Missionsziel zu erreiden<br />
an, pro Spende gibt es ein Spendenplättchen, die späteschen hat der Spieler, der je nach Ziel weder zu viele Gruppietens<br />
am Spielende Prestigepunkte bringen und über Sieg und rungen vor sich liegen hat, noch die vorgegebene Stabilitäts-<br />
Niederlage entscheiden. Wofür es Prestigepunkte gibt? Für die zahl überschreitet. Dies ist allerdings leichter gesagt als getan.<br />
erste Spende an eine Kirche, für Gebäude und Bürger in der Liegen die Gruppierungen erst einmal aus, kriegt man sie so<br />
Stadt, aber auch für eigene Spendenplättchen oder Schiffe. Wer schnell nicht mehr los. Dazu kommen noch die Agenten, die<br />
eine Kirche fertig stellt, bekommt ebenfalls Prestigepunkte und passend ausgewählt, dem Gegner das schon sicher geglaubte<br />
darf fortan überall in der Stadt bauen.<br />
Ziel abnehmen.<br />
Viel mehr muss zu diesem Spiel gar nicht gesagt werden, aus- Zu Beginn jeder Runde wird ein Missionsziel aufgedeckt. Anprobieren<br />
heißt die Devise. Denn wer mit Kirchen so gar nichts schließend wählen die beiden Kontrahenten einen Agenten<br />
anfangen kann, mag sich zu schnell langweilen. Auch ist es aus und legen ihn verdeckt vor sich ab. In der folgenden Phase<br />
nicht so reizvoll wie „Imperial“, trotzdem kann ich es empfeh- kämpfen die Geheimdienste um Einfluss. Sie können Gruppielen.<br />
Denn wie schon zu Beginn gesagt: Zielstrebigkeit zahlt sich rungen auslegen oder Aktionen machen. Es gibt vier Gruppie-<br />
aus, dabei kommt der Konkurrenzkampf nicht zu kurz, sei es rungen, die jeweils eine Sonderfunktion haben. So kann man<br />
XDas Eckthema<br />
Eckthema<br />
Abschaffen.<br />
(im Sonderangebot ihrer Fleischtheke). Bringt schnell<br />
Anschluss (eine Analpolonaise ist immer nur so stark wie ihr<br />
schwächstes Glied).<br />
Da das Trinkwasser unterwegs oft nicht so dolle ist, empfehlen<br />
wir das Zusatzfeature: Harnkreislauf, bestehend aus einem<br />
Becher.<br />
Und habt ihr wenigstens ein Terroristenvisum dabei? Wenn<br />
nicht, hilft Omas Reisepass aus dem Dritten Reich. Sollte er biometrische<br />
Mängel aufweisen, fragt man: „Was haben sie gesagt,<br />
junger Mann?“, bis die Zollbeamtin aufgibt. Oder einfach eigenen<br />
Pass malen: Federal Republic of Marihuanistan.<br />
Immer dabei haben sollte man Handtuch und Avocado. Damit<br />
kann man: Po abwischen, Feuer machen (Avocado sehr schnell<br />
im Kreis schwingen) und Gegner erschlagen (nur bis zu einem<br />
gewissen Reifegrad).<br />
Lebensnotwendig ist auch die Polyimpfung gegen Raub, Mord,<br />
Tollwut, Staupe, schlechte Laune, Prioritäten, Disziplin, HIV<br />
und Mundgeruch. Das Kombinationspräparat Metacrackoin<br />
verunnötigt bei täglichem Gebrauch jegliche weitere Prävention<br />
(führt schneller zum Tod als die Staupe ausbricht). Anwendungsform:<br />
rektal geraucht, Nebenwirkungen:<br />
Hirnbrand, Heisshunger, Hodenkrebs (vorrangig bei Jungfrauen<br />
über 35J.).<br />
um die letzten Produktionsstätten, Spenden oder Bauplätze, ja eine beliebige Karte entfernen, oder dem Gegner eine wegneh-<br />
selbst der sicher geglaubte Hafenplatz ist allzu schnell wieder men oder ihm eine geben. Sobald beide Spieler hintereinander<br />
weg.<br />
passen, markiert derjenige Spieler, der die Bedingungen des<br />
Note: 2<br />
Missionsziels mit seinen Gruppierungen am besten erfüllt, das<br />
Ziel. Anschließend werden die Agenten umgedreht und ihre<br />
Wirtschafts-<strong>Auf</strong>bauspiel<br />
Aktionen vorgemerkt oder direkt ausgeführt. Denn sollte der<br />
Guatemala Café...<br />
Spieler, der das Missionsziel nicht erfüllt, jetzt den Meisterspion<br />
gespielt haben, bekäme er das Missionsziel und somit auch<br />
... ist ein weiteres Spiel aus dem Hause<br />
die Siegpunkte. Allerdings könnte er das ein letztes Mal getan<br />
Eggertspiele. Sobald der Karton geöff-<br />
haben, hat der andere den Attentäter gespielt. Wer zuerst 100<br />
net ist, strömt der Geruch frischgerös-<br />
Punkte erreicht, gewinnt.<br />
teter Kaffeebohnen in die Nase. Leider<br />
Und trotzdem, nach etlichen<br />
nicht zum Verzehr geeignet. Als nächs-<br />
Spielen bin ich von diesem<br />
tes fallen die beiden Spielpläne auf: <strong>Auf</strong><br />
Hamburgum<br />
Spiel nicht überzeugt, ihm<br />
dem ersten werden Hütten, Schiffe,<br />
Autor: Mac Gerdts aber auch nicht völlig abge-<br />
Arbeiterinnen (ja, auf den guatemalte-<br />
Verlag: Eggertspiele<br />
neigt. Was wohl auch am Thekischen<br />
Kaffeeplantagen arbeiten nur<br />
Frauen) und Kaffeesäcke platziert. Der<br />
Spieler: 2-5<br />
ma liegt. Kritikpunkt 1: Die<br />
zweite Spielplan zeigt Ankerplätze,<br />
Alter: ab 12<br />
Regel. Sie weist ein paar Unklarheiten<br />
bezogen auf die<br />
Wege, Bauplätze für Hütten, sowie genügend Wald, Dauer: mindestens 60 Minuten<br />
Bevölkerungszahl auf, des-<br />
Feld und Berge, wo die Arbeiterinnen Kaffee anbau- Preis: 38 Euro<br />
halb will ich an dieser Stelle<br />
en können. Außerdem die Siegpunktleiste.<br />
gar nicht erst weiter darauf<br />
Der Spielablauf: Wer dran ist, kann bis zu drei Hüt- Guatemala Café<br />
eingehen. Kritikpunkt 2:<br />
ten, Schiffe oder Arbeiterinnen kaufen, um sie sofort Autor: Inka und Markus Brand Der Zufallsfaktor lässt die<br />
auf dem zweiten Spielplan zu platzieren. Oder aber er Verlag: Eggertspiele<br />
eine oder andere Partie<br />
nimmt einen Kaffeesack und löst damit eine Wertung Spieler: 2-4<br />
sehr unausgewogen sein,<br />
aus: Alle Spieler, die eine Hütte und Arbeiterinnen in<br />
Alter: ab 10<br />
und es macht keinen Spaß,<br />
der entsprechenden Farbe haben, bekommen Punkte.<br />
Allerdings nur, wenn ein anderer Spieler die Wertung<br />
Dauer: knappe 60 Minuten<br />
wenn nur einer Punkte<br />
nicht blockt. Dann gibt es gar nichts, außer Geld. Und Preis: 28 Euro<br />
macht. Wieder<br />
e i n m a l<br />
gerade in der Anfangsphase des Spiels wird genau<br />
gilt: Erst<br />
deshalb gewertet. Aber um weitere Investitionen zu Kalter Krieg<br />
p r o b i e -<br />
tätigen um immer mehr Plantagen anzulegen, muss Autor: David Rakoto und Sebastien Gigaudaut ren, dann<br />
der Rubel eben rollen. Der entfernte Kaffeesack kommt Verlag: Pro Ludo<br />
kaufen.<br />
ans Ende der Siegpunktleiste auf dem Plantagenplan Spieler: 2<br />
Note: 3-<br />
und auf das freie Spielfeld wird ein eigener Kaffeesack Alter: ab 16<br />
gelegt. Vom Spielplan entfernte Figuren werden mit Dauer: mindestens 30 Minuten<br />
Holzwegen ersetzt, die ebenfalls auf dem Plantagenplan<br />
Preis: ca. 20 Euro<br />
Mit einer so unschlagbar angstfreien Ausrüstung könnt ihr<br />
euch kopfüber in die gss-travels Überraschungsreiserei stürzen:<br />
Sex, Schpass und Rocknroll! Spielregeln: Auswärtiges Amt<br />
und Tropeninstitut anrufen. Ein bewaffneter Konflikt gibt 3<br />
Punkte, eine ambitionierte Diktatur 4 Punkte, Todesstrafe für<br />
Hanfbesitz 5 Punkte, SARS-Endemiegebiet 15 Punkte. Einen<br />
Trostpunkt gibt es für farbenfrohen Reisedurchfall. Wer zudem<br />
noch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit mehrgeschlechtlichen<br />
Prostituierten hat, verdoppelt den Score.<br />
Zusätzlich gibt es ein aufregendes Angebot an Tagesausflügen<br />
im Animationsprogramm: Barfusskobrajagd im Reisfeld, die<br />
Erde umschwimmen (nackt mit Wertsachen auf dem Kopf),<br />
Bluttransfusion beim Nahura-Schamanen.<br />
Auch an Familienunterhaltung wird nicht gespart. Für Klein<br />
und Groß, für jeden ist etwas dabei: Tsunamisurfen, Zähne ziehen<br />
lassen am Strassenstand, Taschengeld aufbessern in Thailands<br />
Strassen.<br />
Auch im Angebot (in der Tradition der Amerikaner und Deutschen<br />
vor 1945): Reisen in Gruppen im einheitlichen Freizeitoutfit.<br />
Als Deutscher im Ausland begegnet man nämlich<br />
bestimmten Erwartungen, deshalb auch: Stets marschieren, Befehle<br />
brüllen, alles nachrechnen und bemäkeln. Es hilft dabei,<br />
den rechten Arm zu heben.<br />
Daheimgebliebene freuen sich übrigens immer über landestypische<br />
Mitbringsel, seien es Landminen aus Kambodscha<br />
(zu Ostern zu verschenken), indisches Toilettenpapier oder ein<br />
original chinesisches Folterstäbchen.<br />
Und wenn zuhause die Kontoabrechnung auf dem Tisch liegt:<br />
Sich per Suizid geschickt aus der Affäre ziehen. Visa (die Freiheit<br />
nehm ich mir). Alternativ: zuhause bleiben, wozu gibt es<br />
schließlich Photoshop?<br />
Eure grossstadtsurvivor(.de)<br />
Breitspiele
12<br />
fun+action<br />
Die Hanfberatung im HanfJournal<br />
Erste Hilfe für Kiffer<br />
kascha@hanfjournal.de<br />
Jan (24) aus Berlin fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
wir wollen einem Freund zu Weihnachten eine Shisha<br />
kaufen. Wenn wir die einweihen, wollen wir aber nicht<br />
nur Tabak darin rauchen. Ich habe mir das Teil mal angeguckt,<br />
habe so etwas auch schon öfter in Shisha Bars<br />
geraucht, und kann mir vorstellen, dass das etwas anders<br />
funktioniert als in einer Bong?“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hi Jan,<br />
in der Tat funktioniert eine Shisha etwas anders als eine<br />
Bong. Wie dir vielleicht mal aufgefallen ist, ist der Tabak<br />
den man da rein stopft, sehr feucht und klebrig, und man<br />
zündet ihn nicht direkt an, sondern eine Kohle die darüber<br />
angebracht ist, bringt die Hitze.<br />
Diese feuchte Konsistenz<br />
der Rauchmis<br />
c h u n g<br />
Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also<br />
ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />
muss man also beibehalten, indem man eventuelle weitere<br />
Beimischungen ein paar Stunden vorher in den Tabak einlegt.<br />
Wenn zu trockene Rauchware durch die heiße Kohle<br />
Feuer fängt, wird es nämlich kratzig. Einige Raucher mischen<br />
sich Haschisch in den Tabak, das eignet sich dafür<br />
besser, vor allem wenn es frisch ist. In der Regel ist das<br />
aber alles recht umständlich und wegen der langen Brenndauer<br />
der Kohle auch nicht so einfach zu dosieren, man<br />
muss sich da wohl etwas einarbeiten. Übrigens werden ja<br />
solche Beimischungen in der ,,Shisha-Community“ nicht<br />
so gern gesehen, weil gern mal Shishas, in denen nur Tabak<br />
geraucht wird, wegen ,,Drogenverdachts“ beschlagnahmt<br />
werden. Aber wenn man alles jeden als Drogenkonsumenten<br />
verdächtigt, der etwas besitzt, mit dem man<br />
kiffen kann, dürften den Besitzern von 1,5l PET<br />
Plastikflaschen harte Zeiten bevorstehen...“<br />
Karsten (18) aus Bochum fragt:<br />
„Hallo Kascha,<br />
weil ich während einer Erkältung<br />
geraucht habe<br />
und mir eine Lungenentzündung<br />
e i n g e f a n -<br />
gen habe,<br />
möchte<br />
i c h<br />
jetzt<br />
#78<br />
mit dem Rauchen aufhören. Ich bin aber auch zu faul, mir<br />
laufend Kekse zu backen. Meine Eltern fänden das, glaub<br />
ich, auch nicht so lustig. Na ja, jetzt wollte ich fragen, was<br />
man da sonst so machen kann? Also früher habe ich immer<br />
abends einen Spliff geraucht, wenn ich so gechillt und<br />
Musik gehört habe, da hätte ich jetzt gern einen Ersatz<br />
für..“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hi Karsten,<br />
das ist eine gute Entscheidung, Rauchen ist sowieso nicht<br />
unbedingt gesund. Und es gibt tatsächlich Alternativen zu<br />
Keksen. Wichtig ist immer ein fett- oder alkoholhaltiges<br />
Medium, in dem sich das THC lösen kann. In früheren<br />
Jahrhunderten war es üblich, eine Butter-Gras-Mischung<br />
die als ,,Konfitüre“ bekannt war, z.B. in den Kaffee oder<br />
ein anderes Heißgetränk zu rühren. Die Hitze ist wichtig,<br />
damit das THC auch wirksam wird. Neben Kaffee sind<br />
auch heiße Schokolade und Milch zu diesem Zweck recht<br />
beliebt. Wegen der besseren Löslichkeit bevorzugen viele<br />
Konsumenten statt Gras Haschisch. Verschiedene fettige,<br />
heiße Nahrungsmittel können ebenfalls mit Cannabis gewürzt<br />
werden, zum Beispiel Hühner- oder Gemüsesuppen<br />
und sogar Pizza. Dabei setzt einem die Grenzen wohl<br />
der Geschmack. Beliebt ist auch, eine Haschisch-Butter-<br />
Mischung in Joghurt oder Quark zu rühren. Bei dieser<br />
Art des Konsums ist aber immer zu berücksichtigen, dass<br />
die Wirkung erst ziemlich spät und manchmal dann sehr<br />
plötzlich und heftig einsetzt. Wer Rauchen gewöhnt ist,<br />
wird eventuell die Dosis für zu gering halten und, wenn<br />
die Wirkung nach 1 Stunde einsetzt, überrascht sein. Also<br />
ist es ratsam, sich vorsichtig an die Dosierung heran zu<br />
tasten und vorsichtshalber ca. 1 Stunde abzuwarten bevor<br />
man beschließt, mehr zu essen. Darüber hinaus hält die<br />
Wirkung ca. 6-12 h an, wenn man am nächsten Morgen<br />
früh raus muss, sollte man das berücksichtigen.“<br />
Rike (19) aus Wiesbaden fragt:<br />
„Hey Kascha,<br />
ein paar Freunde von mir haben von einem Feld ein paar<br />
Nutzhanfpflanzen geklaut. Das enthält ja auch ein bisschen<br />
THC, und wenn man genug davon raucht, wird<br />
man doch bestimmt auch breit, oder?<br />
Jetzt wollte ich dich mal fragen, wie viel man davon<br />
ungefähr braucht, um was zu merken.“<br />
Kascha antwortet:<br />
„High Rike,<br />
ich glaube, da muss ich dich enttäuschen. Erst einmal<br />
sind die Pflanzen, die ihr geernet habt, nicht<br />
auf Blüten- sondern auf Faserbildung gezüchtet.<br />
Die Blüten dürften also recht klein und voller Samen<br />
sein. Die Samen könnt ihr übrigens essen,<br />
die sind gesund und enthalten viele wichtige<br />
Fettsäuren. So jetzt aber <strong>zur</strong>ück zu deiner Rauchfrage:Nutzhanf<br />
enthält unter 0,3% THC, normales<br />
Gras enthält zwischen 7 und 15% THC. Wenn<br />
wir von einem durchschnittlichen Wirkstoffgehalt<br />
von 10% bei normalem Gras ausgehen, wäre<br />
das das 30fache des THC-Gehalts von Nutzhanf.<br />
Wenn du also üblicherweise in einen Joint ein<br />
halbes Gramm Gras bröselst, bräuchtest du nun<br />
15g Nutzhanf. Um überhaupt etwas zu merken,<br />
müsstest du etwa 3-4g rauchen. Jetzt kommt aber<br />
der Witz: Neben THC enthält Cannabis noch einige<br />
andere Wirkstoffe, wie Cannabidiol, das Kopfschmerzen<br />
und Müdigkeit verursacht. Vielleicht ist<br />
euch das bei schlechtem Homegrow schon mal begegnet.<br />
Davon dürftet ihr bei 3g Nutzhanf noch genug inhalieren,<br />
um den Spaß daran zu verlieren. Dann kommt<br />
noch die rechtliche Situation hinzu: Wenn euch mit der<br />
Menge jemand erwischt, kriegt ihr erst einmal eine Menge<br />
Stress, kein Polizist wird euch auf den ersten Blick glauben,<br />
es sei Nutzhanf. Selbst wenn man eine Bescheinigung<br />
darüber hat, den Nutzhanf rechtmäßig erworben zu haben,<br />
kann es zu sehr unangenehmen Situationen kommen,<br />
die dann erst nach einer Wirkstoffanalyse wieder vorbei<br />
sind. Was man mit dem Nutzhanf aber vielleicht anfangen<br />
könnte, wäre, sich zum Beispiel Hanfschnaps oder Hanfsalat<br />
aus den Blüten und Blättern herzustellen. Das wäre<br />
dann zwar ohne sonderliche Wirkung aber trotzdem immerhin<br />
hanfig im Geschmack.“