Auf zur Apotheke! - Hanfjournal
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fun+action<br />
Die Hanfberatung im HanfJournal<br />
Erste Hilfe für Kiffer<br />
kascha@hanfjournal.de<br />
Jan (24) aus Berlin fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
wir wollen einem Freund zu Weihnachten eine Shisha<br />
kaufen. Wenn wir die einweihen, wollen wir aber nicht<br />
nur Tabak darin rauchen. Ich habe mir das Teil mal angeguckt,<br />
habe so etwas auch schon öfter in Shisha Bars<br />
geraucht, und kann mir vorstellen, dass das etwas anders<br />
funktioniert als in einer Bong?“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hi Jan,<br />
in der Tat funktioniert eine Shisha etwas anders als eine<br />
Bong. Wie dir vielleicht mal aufgefallen ist, ist der Tabak<br />
den man da rein stopft, sehr feucht und klebrig, und man<br />
zündet ihn nicht direkt an, sondern eine Kohle die darüber<br />
angebracht ist, bringt die Hitze.<br />
Diese feuchte Konsistenz<br />
der Rauchmis<br />
c h u n g<br />
Kascha ist ab sofort per e-Mail über kascha@hanfjournal.de zu erreichen. Also<br />
ran an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde Antworten.<br />
muss man also beibehalten, indem man eventuelle weitere<br />
Beimischungen ein paar Stunden vorher in den Tabak einlegt.<br />
Wenn zu trockene Rauchware durch die heiße Kohle<br />
Feuer fängt, wird es nämlich kratzig. Einige Raucher mischen<br />
sich Haschisch in den Tabak, das eignet sich dafür<br />
besser, vor allem wenn es frisch ist. In der Regel ist das<br />
aber alles recht umständlich und wegen der langen Brenndauer<br />
der Kohle auch nicht so einfach zu dosieren, man<br />
muss sich da wohl etwas einarbeiten. Übrigens werden ja<br />
solche Beimischungen in der ,,Shisha-Community“ nicht<br />
so gern gesehen, weil gern mal Shishas, in denen nur Tabak<br />
geraucht wird, wegen ,,Drogenverdachts“ beschlagnahmt<br />
werden. Aber wenn man alles jeden als Drogenkonsumenten<br />
verdächtigt, der etwas besitzt, mit dem man<br />
kiffen kann, dürften den Besitzern von 1,5l PET<br />
Plastikflaschen harte Zeiten bevorstehen...“<br />
Karsten (18) aus Bochum fragt:<br />
„Hallo Kascha,<br />
weil ich während einer Erkältung<br />
geraucht habe<br />
und mir eine Lungenentzündung<br />
e i n g e f a n -<br />
gen habe,<br />
möchte<br />
i c h<br />
jetzt<br />
#78<br />
mit dem Rauchen aufhören. Ich bin aber auch zu faul, mir<br />
laufend Kekse zu backen. Meine Eltern fänden das, glaub<br />
ich, auch nicht so lustig. Na ja, jetzt wollte ich fragen, was<br />
man da sonst so machen kann? Also früher habe ich immer<br />
abends einen Spliff geraucht, wenn ich so gechillt und<br />
Musik gehört habe, da hätte ich jetzt gern einen Ersatz<br />
für..“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hi Karsten,<br />
das ist eine gute Entscheidung, Rauchen ist sowieso nicht<br />
unbedingt gesund. Und es gibt tatsächlich Alternativen zu<br />
Keksen. Wichtig ist immer ein fett- oder alkoholhaltiges<br />
Medium, in dem sich das THC lösen kann. In früheren<br />
Jahrhunderten war es üblich, eine Butter-Gras-Mischung<br />
die als ,,Konfitüre“ bekannt war, z.B. in den Kaffee oder<br />
ein anderes Heißgetränk zu rühren. Die Hitze ist wichtig,<br />
damit das THC auch wirksam wird. Neben Kaffee sind<br />
auch heiße Schokolade und Milch zu diesem Zweck recht<br />
beliebt. Wegen der besseren Löslichkeit bevorzugen viele<br />
Konsumenten statt Gras Haschisch. Verschiedene fettige,<br />
heiße Nahrungsmittel können ebenfalls mit Cannabis gewürzt<br />
werden, zum Beispiel Hühner- oder Gemüsesuppen<br />
und sogar Pizza. Dabei setzt einem die Grenzen wohl<br />
der Geschmack. Beliebt ist auch, eine Haschisch-Butter-<br />
Mischung in Joghurt oder Quark zu rühren. Bei dieser<br />
Art des Konsums ist aber immer zu berücksichtigen, dass<br />
die Wirkung erst ziemlich spät und manchmal dann sehr<br />
plötzlich und heftig einsetzt. Wer Rauchen gewöhnt ist,<br />
wird eventuell die Dosis für zu gering halten und, wenn<br />
die Wirkung nach 1 Stunde einsetzt, überrascht sein. Also<br />
ist es ratsam, sich vorsichtig an die Dosierung heran zu<br />
tasten und vorsichtshalber ca. 1 Stunde abzuwarten bevor<br />
man beschließt, mehr zu essen. Darüber hinaus hält die<br />
Wirkung ca. 6-12 h an, wenn man am nächsten Morgen<br />
früh raus muss, sollte man das berücksichtigen.“<br />
Rike (19) aus Wiesbaden fragt:<br />
„Hey Kascha,<br />
ein paar Freunde von mir haben von einem Feld ein paar<br />
Nutzhanfpflanzen geklaut. Das enthält ja auch ein bisschen<br />
THC, und wenn man genug davon raucht, wird<br />
man doch bestimmt auch breit, oder?<br />
Jetzt wollte ich dich mal fragen, wie viel man davon<br />
ungefähr braucht, um was zu merken.“<br />
Kascha antwortet:<br />
„High Rike,<br />
ich glaube, da muss ich dich enttäuschen. Erst einmal<br />
sind die Pflanzen, die ihr geernet habt, nicht<br />
auf Blüten- sondern auf Faserbildung gezüchtet.<br />
Die Blüten dürften also recht klein und voller Samen<br />
sein. Die Samen könnt ihr übrigens essen,<br />
die sind gesund und enthalten viele wichtige<br />
Fettsäuren. So jetzt aber <strong>zur</strong>ück zu deiner Rauchfrage:Nutzhanf<br />
enthält unter 0,3% THC, normales<br />
Gras enthält zwischen 7 und 15% THC. Wenn<br />
wir von einem durchschnittlichen Wirkstoffgehalt<br />
von 10% bei normalem Gras ausgehen, wäre<br />
das das 30fache des THC-Gehalts von Nutzhanf.<br />
Wenn du also üblicherweise in einen Joint ein<br />
halbes Gramm Gras bröselst, bräuchtest du nun<br />
15g Nutzhanf. Um überhaupt etwas zu merken,<br />
müsstest du etwa 3-4g rauchen. Jetzt kommt aber<br />
der Witz: Neben THC enthält Cannabis noch einige<br />
andere Wirkstoffe, wie Cannabidiol, das Kopfschmerzen<br />
und Müdigkeit verursacht. Vielleicht ist<br />
euch das bei schlechtem Homegrow schon mal begegnet.<br />
Davon dürftet ihr bei 3g Nutzhanf noch genug inhalieren,<br />
um den Spaß daran zu verlieren. Dann kommt<br />
noch die rechtliche Situation hinzu: Wenn euch mit der<br />
Menge jemand erwischt, kriegt ihr erst einmal eine Menge<br />
Stress, kein Polizist wird euch auf den ersten Blick glauben,<br />
es sei Nutzhanf. Selbst wenn man eine Bescheinigung<br />
darüber hat, den Nutzhanf rechtmäßig erworben zu haben,<br />
kann es zu sehr unangenehmen Situationen kommen,<br />
die dann erst nach einer Wirkstoffanalyse wieder vorbei<br />
sind. Was man mit dem Nutzhanf aber vielleicht anfangen<br />
könnte, wäre, sich zum Beispiel Hanfschnaps oder Hanfsalat<br />
aus den Blüten und Blättern herzustellen. Das wäre<br />
dann zwar ohne sonderliche Wirkung aber trotzdem immerhin<br />
hanfig im Geschmack.“