Erzeugerringe - Bayern
Erzeugerringe - Bayern
Erzeugerringe - Bayern
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Erzeugerringe</strong> <strong>Erzeugerringe</strong><br />
Zum 1. Juli startete das LKV sein neues Anpaarungsprogramm<br />
„OptiBull“.<br />
Dieses Programm wurde vom LKV in Zusammenarbeit mit<br />
der Zucht Data sowie mehreren Besamungs- und Zuchtorganisationen<br />
entwickelt. In erster Linie soll dieses Programm<br />
auch die Betriebsleiter ansprechen, die sich mit<br />
Zuchtfragen oder der Auswahl des richtigen Bullen für ihre<br />
Kühe bisher kaum oder gar nicht beschäftigt haben. Bei<br />
dieser Internetanwendung stehen dem Betrieb seine kompletten<br />
MLP-Daten im Hintergrund zur Verfügung. Auch bei<br />
den Bullen greift das Programm auf die Zuchtwertplattform<br />
der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft<br />
(BAZI Rind) zurück, so dass weder für die Kuhherde noch<br />
die Besamungsbullen Daten aktualisiert werden müssen.<br />
An der Pilotphase im ersten Halbjahr 2012 waren 23<br />
Betriebe aus Niederbayern beteiligt.<br />
OptiBull kann jeder MLP-Betrieb selbst zur Anpaarungsplanung<br />
nutzen oder er nimmt im Rahmen der Verbundberatung<br />
die Dienste eines LKV-Anpaarungsberaters in<br />
Anspruch.<br />
Als erster Schritt sind bei einer Anpaarungsplanung die zu<br />
besamenden weiblichen Tiere hinsichtlich ihres Exterieurs<br />
zu beurteilen und deren Schwächen zu erfassen. Die häufigsten<br />
Mängel die bei den Kühen festgestellt wurden und<br />
die es zu verbessern gilt, lagen im Bereich des Fundamentes<br />
bzw. des Euters. Nachfolgende Tabellen zeigen die<br />
Rangierung und damit die Bedeutung der einzelnen Kriterien.<br />
Tab. 1: Berücksichtigte Schwächen bei Betrieben ohne<br />
Berater<br />
Erfasste Mängel Anzahl<br />
Euterboden niedrig 1.749<br />
Fessel durchtrittig 1.305<br />
Sprunggelenkswinkel zu gesäbelt 1.256<br />
Vordereuteraufhängung 1.206<br />
Strichplatzierung vorne weit 1.037<br />
Tab. 2: Berücksichtigte Schwächen bei Betrieben mit<br />
LKV-Berater<br />
Erfasste Mängel Anzahl<br />
Euterboden niedrig 5.925<br />
Vordereuteraufhängung 4.631<br />
Sprunggelenkswinkel zu gesäbelt 4.473<br />
Fessel durchtrittig 4.222<br />
Strichplatzierung vorne weit 3.572<br />
Zusätzlich können vom Betrieb selbst Schwerpunkte hinsichtlich<br />
der gewünschten Anpaarung gelegt werden.<br />
Jeder Landwirt hat die Möglichkeit aus einem bestimmten<br />
Bullenpool auszuwählen. So gibt es einen Bullenpool der<br />
eigenen Besamungsstation, einen Zuchtverbandspool,<br />
einen Pool aus allen bayerischen Bullen oder einen eigenen<br />
Betriebspool, den sich der Landwirt selbst zusammen-<br />
„OptiBull” - Anpaarungsplaner des LKV<br />
Zuchtverband für Fleckvieh 69 in Niederbayern 2012<br />
Anpaarungsberater Rodler mit Betriebsleiter Gerhard<br />
Engl, Öd beim bewerten der Kühe mit dem HTC-Flyer<br />
stellen kann. Bei der Festlegung des Bullenpools ist darauf<br />
zu achten, dass die Bullen für die Beamung auch tatsächlich<br />
zur Verfügung stehen. So kommen der <strong>Bayern</strong>pool<br />
bzw. der Betriebspool in erster Linie für Eigenbestandsbesamer<br />
in Frage, die sich ihre Wunschbullen dann entsprechend<br />
bestellen müssen. Auch die Zucht auf Hornlosigkeit<br />
kann berücksichtigt werden.<br />
Ohne EDV-Unterstützung ist es für die Betriebsleiter unter<br />
Umständen ganz schön schwierig nach jeder Zuchtwertschätzung<br />
immer die geeignetsten Bullen für ihre Kühe<br />
hinsichtlich Exterieur bzw. den Leistungszuchtwerten zu<br />
finden. Dies vor allem dann, wenn auch noch Inzucht vermieden<br />
werden soll.<br />
Sind bei der Anpaarungsberatung mit OptiBull erst die<br />
Schwächen der Kühe erfasst, so ist es eine enorme<br />
Arbeitserleichterung, wenn das Programm anschließend<br />
einige geeignete Bullen für jedes zu besamende Tier auswählt.<br />
Die je Kuh vorgeschlagenen Bullen können auf einer Liste<br />
ausdruckt und in der Besamungsmappe abgelegt werden.<br />
Somit hat der Besamungstechniker gleich einen Überblick<br />
welche Bullen für die betreffende Kuh bei der Anpaarung<br />
in Frage kommen.<br />
Das Ergebnis der Anpaarungsberatung wird erst längerfristig<br />
sichtbar. Eventuell lassen sich die ersten Erfolg dennoch<br />
bei den neugeborenen Kälbern erkennen.<br />
Zurzeit sind in Niederbayern 89 Betriebe bei „OptiBull“<br />
angemeldet, von denen 51 Betriebe das Programm ohne<br />
LKV-Berater selbst nutzen.<br />
Die Kosten belaufen sich für einen Betrieb, der an der<br />
Milchleistungsprüfung teilnimmt, auf 100 Euro Grundbeitrag<br />
pro Jahr. Hinzu kommt pro Kuh ein Betrag von 2,20<br />
Euro (zuzüglich Mwst.). Abgerechnet werden Kühe laut<br />
Jahresabschluss. Die Gebühren beinhalten 3 Betriebsbesuche.<br />
Bei Interesse an der LKV-Anpaarungsberatung melden Sie<br />
dies bei Ihrem LOP oder an der LKV-Verwaltungsstelle,<br />
Tel.-Nr. 0871-603164.<br />
F. Brunner, AELF Landshut