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<strong>Mittweida</strong>er Stadtnachrichten Seite 8 11. August 2010<br />

Museum „Alte Pfarrhäuser”<br />

Förderverein des Museums unterstützt Stadt<br />

Einrichtung des Erich-Loest-Hauses verzögert sich<br />

Die Zeit der knappen Kassen hat nun auch <strong>Mittweida</strong> erreicht. Vor wenigen<br />

Tagen erhielt die Stadt und das Stadtmuseum „Alte Pfarrhäuser“<br />

<strong>Mittweida</strong> die betrübliche Nachricht, dass die Sächsische Landesstelle<br />

für Museumswesen Chemnitz den von der Stadt gestellten Fördermittelantrag<br />

wegen akuter Mittelzuweisung in 2010 nicht unterstützen kann.<br />

Kurzum: Wo der Ehrenbürger Dr. h. c. Erich Loest am Pfarrberg 12 von<br />

1933 bis 1948 gelebt hat, soll eine Erinnerungsstätte für den Gegenwartsschriftsteller<br />

eingerichtet werden. Nachdem ein Ausstellungsdrehbuch<br />

und bauliche Maßnahmen durchgeführt wurden, sollte anschließend<br />

die gestalterische Umsetzung erfolgen. Diesen Mittelantrag konnte nun<br />

die Sächsische Landesstelle, wie oben erwähnt, nicht unterstützen. Aufgrund<br />

diverser Zeitungsmeldungen<br />

nach Unterstützung war die<br />

Mithilfe seitens des Fördervereinsvorstands<br />

des Museums mit<br />

ein Punkt seiner Julisitzung. Da<br />

sich der Verein die ideelle, materielle<br />

und finanzielle Unterstützung<br />

des Museums laut Satzung auf die<br />

„Fahnen“ geschrieben hat, war<br />

man sich <strong>im</strong> Vorstand einig, die<br />

Stadt <strong>im</strong> Rahmen der Möglichkeiten<br />

dabei zu unterstützen. Der<br />

Vorstand beschloss, die gestalterische<br />

Ausgestaltung des künftigen<br />

Loest-Hauses mit 1.500 € einmalig<br />

zu unterstützen. (h.w.)<br />

Neues Jahrbuch des Erzgebirgsvereins an der<br />

Museumskasse erhältlich<br />

Seit drei Jahren beteiligt sich das Stadtmuseum <strong>Mittweida</strong> mit lokalen<br />

Beiträgen in der Schriftenreihe des Erzgebirgsvereins e.V., Sitz Schneeberg.<br />

In seinem soeben erschienenen Jahrbuch für das Erzgebirge 2011<br />

werden auf 93 Seiten von He<strong>im</strong>athistorikern, Denkmalpflegern und Naturkundlern<br />

mannigfaltige Themen beschrieben. Aber auch Mundartliches<br />

und Geschichten aus dem Reich der Sagen gehören zu dem Repertoire<br />

des Buches und geben damit den<br />

Lesern einen tiefen Einblick in die<br />

Gefühlswelt der Menschen des Erzgebirges<br />

und Mittelsachsens. Die he<strong>im</strong>ische<br />

Flora und Fauna, die fast für jeden<br />

Monat mit Farbfotos und Text gleichwohl<br />

berücksichtigt worden ist, rundet<br />

die informative Schrift angenehm ab.<br />

Mit einem Beitrag von Museumsleiter<br />

Heiko Weber über den Markt wird <strong>Mittweida</strong><br />

vorgestellt. Das Jahrbuch ist eine<br />

empfehlenswerte Bereicherung für das<br />

he<strong>im</strong>atgeschichtliche Verständnis;<br />

erhältlich ist es an der Museumskasse<br />

für 9,90 €. (h.w.)<br />

Das Porträt des Schriftstellers Karl Veken (1904 - 1971)<br />

Zu den Spätwerken Katharina Geigenmüllers zählt das Ölgemälde mit der<br />

Darstellung von Karl Veken. Es stellt als Brustbild, <strong>im</strong> Dreiviertelprofil ausgeführt,<br />

den Schriftsteller in einem Raum dar. Im Hintergrund der Person<br />

ist ein gelber Sessel zu sehen, der sich an einer Wand befindet. Links von<br />

diesem Sitzmöbel befindet sich eine Tür, erkennbar durch den profilierten<br />

Türrahmen. Karl Veken sitzt <strong>im</strong> Vordergrund <strong>im</strong> Anzug gekleidet mit<br />

verschränkten Armen in einem grünen Sessel. Sein Blick wendet sich<br />

durch den leicht erhobenen Kopf von dem Betrachter ab. Das Ölgemälde<br />

besticht durch eine intensive Farbgebung und ist am oberen Bildrand<br />

auffällig mit einer Signatur „Geigenmüller 62“ versehen. Sie weist auf das<br />

Entstehungsjahr 1962 hin. Der Schriftsteller war zu diesem Zeitpunkt 58<br />

Jahre alt.<br />

Er lebte mit seiner Frau, die Schriftstellerin Katharina Kammer-Veken, in<br />

Augustusburg bei Flöha. Durch die gemeinsame Mitgliedschaft <strong>im</strong> Künst-<br />

lerbund Karl-Marx-Stadt lernte das Schriftstellerehepaar Katharina Geigenmüller<br />

kennen und engagierten sie mit der Anfertigung dieses Porträts.<br />

Entstanden ist das Bildwerk <strong>im</strong> Frühjahr1962 <strong>im</strong> Privathaus Karl<br />

Vekens. Für die erforderlichen Sitzungen für dieses private Auftragswerk<br />

wurde Katharina Geigenmüller persönlich mit dem Auto durch Katharina<br />

Kammer-Veken vor ihrer Haustür, in der Weitzelstraße 12, abgeholt. Da<br />

während dieser Sitzungen ein reger Austausch des Schriftstellerehepaares<br />

mit der <strong>Mittweida</strong>er Künstlerin stattfand, verfasste am 3. März 1962<br />

Katharina Kammer-Veken einen Artikel über Katharina Geigenmüller in<br />

der Volksst<strong>im</strong>me: Katharina Geigenmüller – Eine Siebzigjährige gestaltet<br />

den neuen Menschen.<br />

Zur dargestellten Person:<br />

Karl Veken wurde am 22. Juli 1904 in der Stadt Essen geboren. Nach<br />

einem Lehrerstudium arbeitete er ab 1929 als Journalist. 1933/34 schloss<br />

er sich dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus an. Dies hatte<br />

zur Folge, dass er als Kommunist und Widerstandskämpfer wegen Hochverrats<br />

inhaftiert wurde. Nach seiner Entlassung emigrierte er nach Prag<br />

und Paris. Während eines Aufenthalts in Deutschland wurde er 1940 durch<br />

die Gestapo verhaftet und später in das KZ Sachsenhausen überführt.<br />

Nach 1946 engagierte er sich als Mitglied der SED und Schuldirektor in<br />

Berlin an dem Aufbau der Jugendorganisation der DDR (FDJ). Aus gesundheitlichen<br />

Gründen entschloss er sich, als freier Autor zu arbeiten. Er verfasste<br />

mehrere Kinder- und Jugendbücher (u. a. Der Kellerschlüssel, Vier<br />

Berliner Rangen, Peng und´ne Kiste, Auf Tod und Leben und Jagd ohne<br />

Gnade). 1956 heiratete er die Karl-Marx-Städter Schriftstellerin Katharina<br />

Kammer und lebte mit ihr bis zu seinem Tod, am 21. Juli 1971, in Augustusburg.<br />

Das Porträt ist als private Leihgabe<br />

seiner Witwe, Katharina Kammer-Veken,<br />

erstmals wie viele<br />

andere Werke, u. a. Leihgaben aus<br />

den Kunstsammlungen Chemnitz,<br />

von Katharina Geigenmüller in der<br />

Sonderausstellung „Gliederpuppe<br />

auf dem Sofa liegend. Hommage<br />

an Katharina Geigenmüller (1890 -<br />

1964)“ <strong>im</strong> Dachgeschoss des<br />

Museums „Alte Pfarrhäuser“ bis<br />

zum 19. September 2010 zu sehen.<br />

(André Pohl)<br />

Katharina Geigenmüller, Karl<br />

Veken, Öl auf Malpappe, 1962,<br />

Privatbesitz.<br />

Tag des offenen Denkmals <strong>im</strong> Archiv/Museum<br />

Sonntag, 12. September 2010<br />

Stadtarchiv, Kapellengasse 8<br />

10:00 Uhr Offizielle Übergabe des neuen Archiv- und<br />

Kommunikationszentrums, Kapellengasse 8<br />

10:30 Uhr Führung durch das Stadtarchiv, Ingenieurbüro Kreuz<br />

13:00 Uhr Vortrag von Dr. Wolfgang Schwabenicky zur Baugeschichte<br />

des historischen Gebäudes Kapellengasse 8<br />

14:00 Uhr Führung durch das Stadtarchiv, Ingenieurbüro Kreuz<br />

Aktionen: Fotodokumente des Bauablaufs; Denkmal-Quiz für Kinder;<br />

Dokumentation zur Postmeilensäule und zum<br />

Omnibusverkehr in <strong>Mittweida</strong><br />

Museum „Alte Pfarrhäuser“<br />

15:00 Uhr Vortrag von Manfred Endler:<br />

Reise mit der Postkutsche <strong>im</strong> 18. Jh. Eilpost-<br />

Ordinäre Post-Extrapost<br />

Aktionen: Ausstellung „Sanierung der <strong>Mittweida</strong>er Altstadt von<br />

1992 bis 2008“ Kaffee und Kuchen<br />

10:00 - 15:00 Uhr Bistro a´la carte, Weberstraße 13<br />

Dokumentation “Fuhrgeschäfte in <strong>Mittweida</strong><br />

<strong>im</strong> 19./20. Jh.“<br />

Museum „Alte Pfarrhäuser“ <strong>Mittweida</strong>, Kirchberg 3, 09648 <strong>Mittweida</strong>,<br />

Telefon: 03727-3450, Fax: 03727-979616, <strong>Internet</strong>: www.mittweida.de,<br />

E-Mail: stadtmuseum@mittweida.de<br />

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