schwerpunkt - Midrange Magazin
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TECHNIK & INTEGRATION<br />
FTP-Server auf System i<br />
Wir nutzen alle hin und wieder FTP, um beispielsweise Savefiles zwischen Maschinen zu<br />
transportieren. Doch mit dem FTP-Server kann man noch viel mehr anstellen. Davon soll in<br />
dieser kleinen Artikelserie die Rede sein.<br />
Vor zirka drei Jahren wurde ich mit<br />
folgender Anforderung an eine<br />
neue Anwendung konfrontiert:<br />
ó Es ist mit etwa 2.000 FTP-Clients zu<br />
rechnen, die sich unter Umständen<br />
mehrmals pro Tag mit dem Server<br />
(wenn ich von „Server“ rede, ist<br />
selbstredend immer eine AS/400,<br />
iSeries, i5 oder System i gemeint)<br />
verbinden.<br />
ó Diese Clients stellen beim Vorgang<br />
„Senden von Daten“ zuerst eine Datendatei<br />
und dann ein sogenanntes<br />
Commandfile auf den Server, in dem<br />
der Auftrag „Senden“ enthalten ist.<br />
Commandfile soll die Verarbeitung<br />
auf dem Server auslösen. (Dieser<br />
Vorgang soll uns aber hier nicht interessieren.)<br />
Beim „Abholen von Daten“ soll nur<br />
ein Commandfile auf den Server<br />
gestellt werden, das den Befehl „Abholen“<br />
enthält. Anschließend warten<br />
sie eine Weile, bis die Daten, die für<br />
diesen Client vorhanden sind, aus<br />
der Anwendung herausgelöst und<br />
MIDRANGE MAgAZIN · 07/2007<br />
bereitgestellt werden, und sie versuchen,<br />
diese Datei zu empfangen.<br />
Heute ist mir die Naivität von damals<br />
bewusst. Aber immerhin habe ich<br />
in dieser Zeit Erfahrungen gesammelt,<br />
die ich nun gerne weitergeben möchte.<br />
Aus Security-Gründen wurde entschieden,<br />
dass die Clients über keine<br />
eigene User-ID auf dem Server verfügen.<br />
Das bedeutet, dass User-ID und<br />
Kennwort am besten woanders abgelegt<br />
werden. Eine Weile hegte ich<br />
die Hoffnung, dass es irgendwo eine<br />
Angabe, gegen eine Validation List zu<br />
prüfen, gab. Eine Validation List ist ein<br />
besonderer Objekttyp (*VLDL), der dazu<br />
dient, Benutzer-IDs und Kennwörter<br />
aufzunehmen. Diese Validation List<br />
kann man zum Beispiel für einen Web-<br />
Server zur Absicherung bestimmter Bereiche<br />
anwenden.<br />
Die Durchsuchung aller Parameter<br />
des Befehls CHGFTPA ergab keine Möglichkeit,<br />
irgendwo eine Validation List<br />
anzugeben (siehe Bild 1). Außerdem<br />
bemerkte ich bei dieser Durchsuchung,<br />
1 CHGFTPA 2 CHGFTPA<br />
dass die Höchstzahl der FTP-Jobs, die<br />
beim Start des FTP-Servers gestartet<br />
werden, bei 20 liegt. Bei näherem Nachdenken<br />
wurde bei dieser Vorstellung<br />
ein flaues Gefühl in der Magengegend<br />
erzeugt. Der Hilfetext zum Parameter<br />
NBRSVR nahm die Besorgnis nicht, im<br />
Gegenteil:<br />
„Gibt die Anzahl von FTP-Servern<br />
an, die zunächst gestartet werden<br />
sollen, wenn FTP mit dem Befehl<br />
STRTCP (TCP/IP starten) oder mit dem<br />
Befehl STRTCPSVR (TCP/IP-Server<br />
starten) gestartet wird. Der Standardwert<br />
für die Anzahl von Servern ist 3.<br />
Es können maximal 20 Server angegeben<br />
werden.<br />
Das Ausführen mehrerer FTP-Server-Jobs<br />
kann zu einer Leistungssteigerung<br />
beim Initialisieren einer Sitzung<br />
führen, wenn mehrere Benutzer versuchen,<br />
in kurzer Zeit eine Verbindung<br />
zum Server herzustellen.“<br />
In der Testphase merkte ich bald,<br />
wie wahr diese Worte waren. Doch dazu<br />
später mehr.