Die komplette MONITOR-Ausgabe 4/2008 können Sie
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Credo. Er ließ allerdings offen, wie diese in<br />
der Zukunft aussehen würden.Aufbauend<br />
auf dem sogenannten „Diskussionspapier<br />
vom 18. Juni“ der Regulierungsbehörde<br />
RTR „werden wir jetzt gemeinsam mit der<br />
RTR ein Eckpunkte-Papier erarbeiten“,<br />
meinte Stratil. Er verwies dafür auf die<br />
europäische Dimension, denn gerade in<br />
puncto NGN empfiehlt sich der Blick über<br />
die nationalen Grenzen hinweg.<br />
Regulierung völlig unklar<br />
„Auf EU-Ebene eine einheitliche Position<br />
zu finden ist ein schwieriger und steiniger<br />
Weg“, seufzte Kurt Reichinger von der Regulierungsbehörde<br />
RTR. NGN sei eben ein<br />
sehr komplexes Thema. Ohne Regulierung<br />
werde man allerdings sicher nicht auskommen.<br />
Reichinger stellte fünf ungeklärte Problemfelder<br />
in den Raum, die in der Zukunft<br />
zu klären sind und für die RTR sicher einiges<br />
an Aufgaben bringen werden.<br />
. Interoperabilität, d. h. wie sieht horizontal<br />
und vertikal die Zusammenschaltung aus?<br />
. Änderungen in puncto Zusammenschaltung<br />
- fallen die heute notwendigen rund<br />
40 Vermittlungsstellen weg?<br />
. Zugang zur Last Mile,<br />
. Investitionsrisiko („ist berechtigte Sorge“)<br />
und „Regulatory Holidays“ („wird es<br />
nicht geben“),<br />
. Migrationsmanagement (institutionell bis<br />
Konsumentenschutz).<br />
„<strong>Die</strong> Regulierung muss genau untersuchen,<br />
welchen Einfluss die neue Entwicklung auf<br />
den Wettbewerb hat“, fasste Reichinger ganz<br />
allgemein zusammen. Insgesamt „gehen wir<br />
in ein neues Gebiet hinein, die Lösung dieses<br />
Henne-Ei-Problems geht nur gemeinsam<br />
mit den Providern“, zeigte sich Reichin-<br />
Was bedeutet NGN?<br />
Unter Next Generation Network (NGN)<br />
wird die Konvergenz traditioneller<br />
leitungsvermittelnder Telekommunikationsnetze<br />
wie Telefonnetze, Mobilfunknetze<br />
usw. zu einer einheitlichen<br />
paketvermittelnden Netzinfrastruktur und<br />
-architektur verstanden.<br />
Dabei ist eines der wesentlichen Merkmale<br />
von NGN, dass unterschiedliche<br />
Netzfunktionen wie Transport, <strong>Die</strong>nst und<br />
die Kontrollfunktion (z. B. Signalisierung)<br />
auf unterschiedlichen (logischen) Netzebe-<br />
Steigender Anteil der VoIP-Kommunikation in Österreich<br />
ger kooperationsfreudig. Eine industrielle<br />
Arbeitsgruppe ist soeben in Gründung, insgesamt<br />
„werden wir erst Ende <strong>2008</strong> klarer<br />
sehen“, schätzte Reichinger.<br />
Änderungen für Konsumenten?<br />
Dem Konsumenten ist die Erneuerung der<br />
Technologie an sich egal - was zählt, ist, dass<br />
sein persönlicher Internet-Zugang zu Hause<br />
funktioniert - das zeigte der Vortrag von<br />
Paul Srna, Projektleiter Neue Medien beim<br />
Verein für Konsumenteninformation (VKI).<br />
Derzeit gibt es „leider ein für den Konsumenten<br />
unüberschaubares Angebot. Oft<br />
wird daher das falsche Produkt gewählt“,<br />
berichtete Srna. Kein Wunder, dass daher<br />
die Beschwerden beim VKI exponenziell<br />
stark zunehmen würden. Für die Zukunft<br />
nen realisiert werden.<br />
<strong>Die</strong> Bezeichnung NGN wird aber auch<br />
häufig (stark vereinfachend) als Schlagwort<br />
für die derzeitig erfolgende Umstellung<br />
der bestehenden Telekommunikationsnetze<br />
auf IP-Technologie benutzt, da<br />
das Internet Protocol die vorherrschende<br />
Wahl zur Implementierung von paketvermittelnden<br />
Netzen ist.<br />
Kritiker sehen in NGN-Netzen eine<br />
mögliche Gefährdung der Netzneutralität.<br />
(Quelle: Wikipedia)<br />
Thema | Mobile Business<br />
wünschte sich Srna, der mit keinem Wort<br />
auf NGN einging, nur „mehr Aufklärung<br />
und Information für den Konsumenten, damit<br />
der seinen Bedarf genau abschätzen<br />
kann“.<br />
In jedem Fall kommt auf die Benutzer ein<br />
neuer technischer Standard zu. Bereits Mitte<br />
2007 sollte der neue 802.11n WLAN-<br />
Standard in Kraft treten. Hier ist eine gewisse<br />
Verzögerung eingetreten. Im November<br />
2007 wurde der Entwurf in Version drei<br />
mehrheitlich in Atlanta verabschiedet, „die<br />
finale Version soll im Oktober <strong>2008</strong> verabschiedet<br />
werden“, sagte Thomas Zemen, Leiter<br />
des Forschungszentrums Telekommunikation.<br />
Sowohl Techniker als auch Hersteller<br />
setzen große Hoffnungen in den neuen<br />
Standard, der oft auch als MIMO (Multiple<br />
Input - Multiple Output) bezeichnet<br />
wird. „<strong>Die</strong> MIMO-Kommunikation erlaubt<br />
höhere Datenraten ohne die Bandbreiten<br />
erhöhen zu müssen“, erklärte Zemen die<br />
Vorzüge. Auch Hersteller wie Apple oder<br />
AVM haben bereits damit begonnen, den<br />
neuen Funkstandard bei der Hardware zu<br />
integrieren. „Das wird echtes Breitband in<br />
den eigenen vier Wänden“, schwärmte Zemen.<br />
Mobilfunker geben Gas<br />
„Wir müssen Innovation stattfinden lassen,<br />
aber wir <strong>können</strong> nicht erwarten, alles an einem<br />
Tage umstellen zu <strong>können</strong>“, verwies<br />
Mark Kent, technischer Strategiechef bei<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 21