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ISSN 1021-271X P.B.B ZUL.NR. 02Z031040M – VERLAGSORT WIEN, VERLAGSPOSTAMT 1110 WIEN<br />
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MOBILE<br />
BUSINESS<br />
<strong>2008</strong><br />
Mobile Business ist nicht länger ein elitäres Konzept für<br />
die Führungsetagen internationaler Großkonzerne. Immer<br />
mehr Klein- und Mittelbetriebe (KMUs) entdecken die<br />
Möglichkeiten, durch mobile Lösungen die Produktivität zu<br />
steigern, die Effizienz der Prozesse zu optimieren und die<br />
Flexibilität der Mitarbeiter zu erhöhen.<br />
Konsolidierung am Business Intelligence-Markt<br />
Diskussion: IKT-Ausbildung in Österreich<br />
Marktübersicht: Business-Notebooks<br />
DAS IKT-JAHRBUCH<br />
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4<br />
Apr. 08
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maupi.com
Liebe Leser,<br />
zunehmende Mobilität und Flexibilität kennzeichnen den Arbeitsalltag.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> haben wir die aktuellen Mobilitätstrends zusammengefasst.<br />
Denn mobile Lösungen erobern nicht nur den Mittelstand und setzen<br />
vermehrt auch auf mobiles Internet: Mit dem Begriff des Mobile Workforce<br />
Management gibt es auch ein neues Schlagwort für die Herausforderung,<br />
dass in Zukunft mobile Arbeitsumgebungen jederzeit an die Kernprozesse<br />
im Unternehmen andocken <strong>können</strong>.<br />
<strong>MONITOR</strong>-Autor und Mobility-Spezialist<br />
Georg Lankmayr zeigt ab Seite 10, wie<br />
Mobilität zunehmend die Arbeitsweise im<br />
Mittelstand verändert, welche Möglichkeiten<br />
sie bietet, die Produktivität zu steigern,<br />
die Effizienz der Prozesse zu optimieren<br />
und die Flexibilität der Mitarbeiter zu erhöhen.<br />
Seiner Meinung nach <strong>können</strong> folgende<br />
Hauptgründe genannt werden, die in den<br />
kommenden Jahren die Nutzung von<br />
mobilen Business-Lösungen vervielfachen<br />
werden: „In dienstleistungsnahen Branchen<br />
sind es vor allem die ‘Wissensarbeiter’,<br />
die vom Arbeitgeber immer öfter<br />
mobile Office-Lösungen fordern. In vertriebs-<br />
und servicenahen Branchen sind es<br />
Außendienstmitarbeiter, die von spezielle<br />
Business-Process-Lösungen profitieren<br />
<strong>können</strong>, um beispielsweise Zeiten und Leistungen<br />
zu erfassen oder Kundendaten zu<br />
bearbeiten.“<br />
Christine Wahlmüller wirft in ihrem<br />
Beitrag ab Seite 13 einen Blick auf die<br />
aktuellen Businesslösungen der heimischen<br />
Mobilfunkbetreiber. Ihr Fazit: Mobiles<br />
Internet beflügelt den Businesskundenmarkt.<br />
„10%, das sind 30.000 aller österreichischen<br />
Unternehmen, nutzen laut<br />
AIM Business zurzeit mobile Datenkarten<br />
bzw. USB-Modems. Tendenz stark steigend.“<br />
Lothar Lochmaier hinterfragt ab Seite<br />
17 den Begriff des Mobile Workforce<br />
Managements und bringt dazu auch<br />
aktuelle Analysten-Meinungen. So gibt<br />
etwa Mag. Joachim Seidler, IDC Österreich,<br />
zu bedenken, dass für Anbieter „das vertikale-<br />
und prozessorientierte Verständnis<br />
von zentraler Bedeutung sei, da die<br />
Geschäftsprozessunterstützung oberste<br />
Priorität bei den Anwendern einnimmt.“<br />
Ergänzt wird der Mobilitätsschwerpunkt<br />
durch Anwenderbeispiele und Unternehmensporträts.<br />
Obwohl es sich um relativ<br />
neue Technologien handelt, haben sich<br />
schon einige spezialisierte Unternehmen<br />
etablieren <strong>können</strong>.<br />
Business Intelligence<br />
Der Markt für Business Intelligence ist in<br />
Bewegung.Alexandra Riegler widmet sich<br />
in ihrem Beitrag „Kraft aus der Veränderung“<br />
(Seite 28) der aktuellen Situation.<br />
Doch nicht nur das Wegkaufen von renommierten<br />
Anbietern hat in den letzten Monaten<br />
die Gemüter erhitzt:<br />
„<strong>Die</strong> relativ weite Verbreitung von BI-<br />
Software geht nicht notwendigerweise mit<br />
deren erfolgreichem Einsatz einher. Laut<br />
einer Studie von Actinium Consulting, einem<br />
Beratungsunternehmen mit dem<br />
Kerngebiet BI, zeigt sich jeder zweite Anwender<br />
unzufrieden mit seiner Software-<br />
Auswahl.“<br />
Es gibt also mehr Handlungsbedarf, als<br />
man auf den ersten Blick meinen könnte.<br />
IKT-Ausbildung in Österreich<br />
Zum Abschluss der vierteiligen Serie<br />
„IKT“-Ausbildung in Österreich trafen<br />
sich unter der Moderation von MONI-<br />
Editorial<br />
Dipl.-Ing. Rüdiger Maier, Chefredakteur<br />
TOR-Autorin Christine Wahlmüller maßgebliche<br />
Universitäts- und Fachhochschullehrkräfte<br />
zur Diskussion. Und das Resümee<br />
dieser Diskussion fiel ernüchternd aus:<br />
„Wunderbar sieht es heute – fast fünfzehn<br />
Jahre nach Gründung der Fachhochschulen<br />
– in puncto Ausbildungsmöglichkeiten<br />
aus. Allein: <strong>Die</strong> Maturanten wollen nicht<br />
mehr IT studieren. Und trotz vieler Initiativen<br />
geht der Frauenanteil wieder zurück.<br />
Dem jetzt schon vielfach beklagten<br />
Facharbeitermangel ist damit in naher Zukunft<br />
Tür und Tor geöffnet.“ (Seite 40)<br />
Noch ein kleiner Tipp in eigener Sache:<br />
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Lektüre wünscht Ihnen Ihr<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 3
Inhalt | April <strong>2008</strong><br />
Wirtschaft<br />
Wechsel in der Geschäftsführung von ACP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
REBOOT. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Lösungen |<br />
DHL | Virtual Solutions: Pakete auf dem<br />
Weg zur Gleichbehandlung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Thema | Mobil Business<br />
Mobility Trends <strong>2008</strong>: Mobile Lösungen erobern<br />
den Mittelstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Heißer Kampf um „mobile Internet“-Kundschaft. . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Mobile Workforce Management - Technischer<br />
Kundenservice: Immer und überall bereit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Wettbewerbsvorteile durch mobile Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
OE-Tronic: Ihr „Embedded Industrial Computer“-Partner . . . . . . 19<br />
Noch viele Fragezeichen bei NGN. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Fieldworks Mobile Solutions: Mobile Termin- und<br />
Kapazitätsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
nextiraOne: Voice over IP-Mobilitätslösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Geschäftsprozesse mobilisieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Sybase: Neue Sicherheitsfunktion für mobile Geräte . . . . . . . . . . . 24<br />
Dual Mode - eine Technologie für alle Fälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
WLAN bei bauMax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Marktübersicht: Business-Notebooks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Strategien<br />
Business Intelligence: Kraft aus der Veränderung . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Luculta | CSB-Systems: Delikatessen aus dem Webshop . . . . . . . 30<br />
Green IT: <strong>Die</strong> Macht des „grünen“ Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Coolhunting: Heimische IT-Trends <strong>2008</strong> „cool“ aufgespürt. . . . . . 32<br />
„Collaboration World <strong>2008</strong>“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
CeBIT-Nachlese aus ERP-Sicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Netz & Telekom<br />
Der Frühling bringt die Internetoffensive. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Symantec: Backup Exec mit neuen Versionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
KSI: Passive Systemtechnik für Industrial-Ethernet. . . . . . . . . . . . . 37<br />
<strong>Sie</strong>mens: Landesregierung Steiermark mit VoIP. . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
TrueCrypt 5.1a released: Nur wer sich selbst<br />
schützt ist sicher! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Job Training<br />
IKT-Ausbildung in Österreich – Teil 4: Unis und FHs<br />
kämpfen um Maturanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
FIT-Aktionstag: Fraueninitiative kämpft mit<br />
mangelndem Interesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Hard & Software<br />
NEC: Public Display mit 52 Zoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Moniskop<br />
25 Jahre <strong>MONITOR</strong>: IT im Rückblick: Das Jahr 1991. . . . . . . . . . . . . 46<br />
Aus der Redaktion<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
10 19<br />
Mobility Trends <strong>2008</strong> OE-Tronic: Ihr „Embedded Industrial Computer“-Partner
6<br />
Wirtschaft | News | Karriere<br />
Wechsel in der Geschäftsführung von ACP<br />
Stefan Csizy, CEO und einer der<br />
Gründer des Unternehmens, wechselt<br />
in den Aufsichtsrat. Seine Nachfolge<br />
übernimmt ab 1. Mai Michael<br />
Schönrock.<br />
Stefan Csizy, 54, wird im Aufsichtsrat die<br />
internationale Expansion des Unternehmens<br />
weiter vorantreiben. Er bahnt Akquisitionen<br />
an und bereitet die Erschließung weiterer<br />
Märkte vor. „Ich möchte mich ganz<br />
auf die Expansion konzentrieren und aus<br />
dem operativen Geschäft zurückziehen“, erklärt<br />
Csizy.<br />
Michael Schönrock, 46, betont das Potenzial<br />
des Unternehmens: „ACP hat eine große<br />
Erfolgsgeschichte hinter sich und aufre-<br />
REBOOT<br />
Fernsehen am Handy ist der letzte<br />
Schrei, sagen uns die Netzbetreiber.<br />
Nachdem sich langsam abzeichnet,<br />
wer hier als Anbieter auftreten wird,<br />
sollte man nun sehen, ob sich die hohen<br />
Erwartungen auch erfüllen.<br />
Conrad Gruber<br />
Was woanders gilt, muss noch lange nicht<br />
in Österreich funktionieren: In Südkorea,<br />
einem Land mit einer der größten Dichten<br />
an Breitband-Versorgung, sowohl was das<br />
Festnetz als auch den Mobilfunk betrifft,<br />
ist das TV-Gucken am PDA längst zur Normalität<br />
geworden. Langweilige Busfahrten,Wartezeiten<br />
bei Behörden, kurze Pausen<br />
oder gar Konferenzen werden damit<br />
überbrückt.<br />
Jetzt formieren sich auch in Österreich<br />
die DVB-H-Anbieter, und über allem steht<br />
wieder die Zweischneidigkeit zwischen der<br />
technischen Machbarkeit und der inhaltlichen<br />
Relevanz. Natürlich steht wieder das<br />
Schlagwort „Content“ an vorderster Front.<br />
Der „Killer-Content“ zur Einführung des<br />
Handy-Fernsehens soll dieses Jahr die Fußball-EM<br />
sein, darüber sind sich die mobilen<br />
Fernseh-Betreiber einig.<br />
Wie so häufig, wird es aber auf die richtigen<br />
Packages ankommen: Wird DVB-H<br />
zu teuer angeboten, so kann es kein durchschlagender<br />
Erfolg werden, da Handy-Kunden<br />
von den Betreibern leider zum Pfen-<br />
Michael Schönrock<br />
ist neuer CEO bei ACP<br />
gende Perspektiven vor sich.“ Schönrock<br />
stammt aus Hessen und lebt mit seiner<br />
Familie seit 15 Jahren in Bayern. Er bringt<br />
internationale Erfahrung aus verschiedensten<br />
Führungspositionen bei Apple Deutschland,<br />
<strong>Sie</strong>mens-Nixdorf, Gateway, 3Com und<br />
Amdocs Software mit.<br />
nigfuchsen erzogen worden sind. Um die<br />
Investitionen in die Handy-TV-Technik<br />
zurückzuverdienen, müssen die Betreiber<br />
aber auch auf die Margen schauen.<br />
Denn viele Möglichkeiten bleiben ihnen<br />
nicht mehr: Der Preiskampf bei normalen<br />
Mobilgesprächen hat sowohl die Umsätze<br />
als auch die Gewinne einbrechen lassen,<br />
die EU-Preisgrenzen bei innereuropäischen<br />
Roaming-Gesprächen und die<br />
kommende Deckelung der Datentransfer-<br />
Preise tun ihr Übriges.<br />
Der Rettungsanker für Netzbetreiber ist<br />
also, jede technische Neuerung so dick wie<br />
möglich in den Markt zu pressen, um neue<br />
„Killer-Applikationen“ zu platzieren. <strong>Die</strong>s<br />
kann aber auch schiefgehen, denn der Kunde<br />
ist launisch: Wie man anhand von Anwendungen<br />
wie Mobile Payment oder Mobile<br />
Shopping sieht, sind manche Wege zu<br />
mehr Gewinnen für die Betreiber steinig.<br />
Und zuguter Letzt wird es auch eine<br />
Kernfrage bleiben, wie viele DVB-H-Geräte<br />
zur frontalen Markteinführung von<br />
Handy-TV vor der EM heuer verfügbar<br />
sein werden. Denn auch hier zeichnet sich<br />
ein Lieferengpass ab.<br />
Durch die Bank werden die österreichischen<br />
Netzbetreiber also um ihre Erträge<br />
weiter kämpfen müssen. Allesamt waren<br />
sie im Jahr 2007 weit von den Spitzenbilanzen<br />
der Boomzeiten entfernt, und man<br />
kann davon ausgehen, dass auch das heurige<br />
Jahr trotz Innovationen wie Handy-<br />
Fernsehen weiter kompliziert bleibt.<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
Karriere<br />
Ing. Andreas Schwarz, 53,<br />
wurde zum Geschäftsfeldleiter<br />
BEKO Engineering<br />
ernannt. Schwarz ist seit<br />
1979 bei BEKO beschäftigt<br />
und war bis dato für die Geschäftsfeldleitung<br />
und die<br />
Leitung der Geschäftsstelle<br />
BEKO Engineering Wien verantwortlich. <strong>Die</strong><br />
Geschäftsstellenleitung in Wien übernimmt<br />
Ing. Wolfgang Hein.<br />
Alexandra Puchinger, 34,<br />
wurde beim Distributor dicom<br />
zur neuen Geschäftsführerin<br />
bestellt. Puchinger<br />
besitzt seit 1999 die Prokura<br />
und war in den letzten<br />
Jahren bei dicom bereits in<br />
leitenden Positionen im<br />
Einsatz. Dicom-Gründer Dipl.-Vw. Werner<br />
Schrammel wird als Geschäftsführender Gesellschafter<br />
weiterhin im Unternehmen tätig<br />
sein.<br />
Jean-Marc Pfammatter,<br />
37, hat die Geschäftsführung<br />
Schweiz und Österreich<br />
beim Sicherheitsspezialisten<br />
Check Point Software<br />
übernommen.Vor seinem<br />
Engagement bei Check<br />
Point zeichnete er unter anderem<br />
als Country Manager bei Advent Software<br />
und als Business Unit Manager bei der<br />
Schweizer Niederlassung von SAS Institute<br />
verantwortlich.<br />
<strong>Sie</strong>gfried Hecht, 45, ist<br />
neuer Vertriebsleiter bei der<br />
STAS GmbH für Österreich.<br />
Der gelernte Informations-<br />
und Kommunikationstechniker<br />
ist schon<br />
seit über 20 Jahren in der<br />
IT-Branche beschäftigt. Zuletzt<br />
zeichnete er beim STAS Partner Koldt<br />
GmbH in München als Vertriebsleiter für<br />
Vertrieb und Vermarktung der ERP-Lösung<br />
abas verantwortlich.<br />
Regina Mehler, 42, wurde<br />
zur neuen Marketingleiterin<br />
bei Adobe Systems<br />
GmbH ernannt. Als Marketing<br />
Director Central and<br />
Eastern Europe verantwortet<br />
sie die gesamten Marketingmaßnahmen<br />
des amerikanischen Softwareunternehmens<br />
in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz sowie in Osteuropa<br />
und der Türkei.
Es gibt die eine Welt, in der wir leben. Aber unendlich viele, die der Mensch kraft<br />
seiner Fantasie seit jeher entworfen hat. Manche davon werden Realität. Wenn<br />
Erfindergeist und angewandte Technologie das Denkunmögliche überwinden und<br />
Leben zwischen Vorstellung und Wirklichkeit inszenieren. Welche Erfahrungen wir<br />
daraus gewinnen, hängt davon ab, ob wir in Grenzen denken oder in Chancen.<br />
BEKO Engineering & Informatik<br />
Hightech-Kompetenz zwischen Vision und Realisierung.<br />
beko.at<br />
TECHNOLOGIE:NO LIMITS
8<br />
Lösungen | DHL | Virtual Solutions<br />
Pakete auf dem Weg zur Gleichbehandlung<br />
Ob Paketabfertigung, Paketverfolgung<br />
oder allgemeine Sicherheitsmaßnahmen:<br />
In jeder der über 800 DHL-Niederlassungen<br />
sollen zukünftig sämtliche<br />
Prozesse einheitlich abgewickelt werden.<br />
Hierzu setzt der Logistik-<strong>Die</strong>nstleister auf<br />
modernste IT-Unterstützung: Dank des<br />
maßgefertigten Compliance-Tools „ECT“<br />
<strong>können</strong> Daten ab sofort deutlich effizienter<br />
erhoben und verarbeitet werden. Automatisierte<br />
Reportings und Online-Audits treiben<br />
den aufwändigen Standardisierungs-<br />
Prozess voran.<br />
850 Terminals, verteilt auf ganz Europa:<br />
DHL, Spezialist für internationalen Expressversand,<br />
Überlandtransport und Luftfrachtbeförderung,<br />
will nah dran sein am Kunden<br />
und kurze Wege bieten.Voraussetzung dafür<br />
ist jedoch eine dezentrale Unternehmensstruktur<br />
- und eine organisatorische<br />
Herausforderung. „Unser Ziel ist es, sämtliche<br />
Prozesse europaweit zu standardisieren“,<br />
erklärt Nigel Ward, Operations Standard<br />
Manager der DHL Europe. „Wenn sich<br />
eine Vorgehensweise als zuverlässig und erprobt<br />
erwiesen hat, dann möchten wir, dass<br />
dieses Verfahren auch in sämtlichen Terminals<br />
genau so umgesetzt wird.“ Der Hintergrund:<br />
Der Kunde soll stets denselben Service<br />
bekommen - unabhängig davon, in welchem<br />
Terminal und in welchem Land er sich<br />
befindet.<br />
Wie aber behält man den Überblick über<br />
die internen Prozesse und Vorgehensweisen<br />
bei einer solchen Vielzahl an Niederlassungen?<br />
„Allein die Informationen, die wir<br />
für einen genauen Überblick über den<br />
gegenwärtigen Ist-Zustand benötigen, bedeuten<br />
eine wahre Datenflut“, berichtet<br />
Ward. Der Logistik-Spezialist entschied sich<br />
deshalb, ein maßgefertigtes Compliance-<br />
Tool in Auftrag zu geben, eigens dafür entwickelt,<br />
die Daten sämtlicher Terminals zu<br />
erheben, zu verwalten und auszuwerten.<br />
Mit der Entwicklung wurde das Münchner<br />
Softwareunternehmen the virtual solution<br />
beauftragt. Bereits in der Vergangenheit hatte<br />
the virtual solution verschiedene Projekte<br />
für die DHL erfolgreich realisiert.<br />
DHL Spanien Sortierbetrieb (Bild: Deutsche Post AG)<br />
<strong>Die</strong> Anforderungen an das Tool waren klar<br />
definiert: Sämtliche relevanten Informationen<br />
aus allen europäischen Terminals so effizient<br />
und ressourcenschonend wie möglich<br />
zusammenzutragen - und anschließend<br />
übersichtlich auszuwerten. „In der Vergangenheit<br />
haben wir die Mitarbeiter anhand<br />
von Excel-Fragebögen interviewt“, erklärt<br />
Ward. Ein zeit- und kostenintensives Verfahren,<br />
das nicht nur deutlich zuviel Personal<br />
band, sondern vor allem auch eine große<br />
Gefahr barg: Denn in dem Wust an Einzelinformationen<br />
drohten entscheidende<br />
Daten verloren zu gehen.<br />
Europaweiter Zugriff rund um die Uhr<br />
Jetzt werden sämtliche Daten über eine<br />
Web-Anwendung erhoben: In das sogenannte<br />
European Compliance Tool (ECT)<br />
<strong>können</strong> sich die Terminals über das Internet<br />
jederzeit einloggen und auf die Fragebögen<br />
der verschiedenen Abteilungen zugreifen.<br />
Hier werden sowohl tatsächliche<br />
operative Abläufe abgefragt, als auch der<br />
Umgang mit Daten, die Informationsgewinnung<br />
und -weitergabe:Welche Scanner werden<br />
zum Einlesen der Pakte verwendet?<br />
Welche Sicherheitsmaßnahmen existieren<br />
zum Abriegeln der Büros? Welche Services<br />
bietet das Terminal seinen Kunden?<br />
<strong>Die</strong> Beantwortung der Fragen soll den<br />
Mitarbeitern dabei so leicht wie möglich gemacht<br />
werden: „Wir wollen unsere Mitarbeiter<br />
motivieren, die Fragebögen gewissenhaft<br />
auszufüllen“, so Ward. „Ein Tool, das<br />
die Nutzer verwirrt und dessen Verwendung<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
fehleranfällig ist, verfälscht die Datenbasis.“<br />
Eine hohe Nutzerfreundlichkeit und einfache<br />
Bedienbarkeit standen daher bei der Entwicklung<br />
des ECT im Vordergrund. „Einfachheit<br />
ist für uns das oberste Gebot“, bestätigt<br />
auch Raoul-Thomas Herborg, Geschäftsführer<br />
von the virtual solution. „Ob<br />
ein Tool Erfolg hat oder nicht, hängt unserer<br />
Erfahrung nach entscheidend von der<br />
Zustimmung der Nutzer ab.“<br />
Eine browserbasierte Anwendung wie die<br />
des ECT bietet hier einen entscheidenden<br />
Vorteil: Dank Google, eBay, Amazon und<br />
Co. sind die Anwender mit einem Webbrowser<br />
vertraut; der Einstieg in eine browserbasierte<br />
Software fällt ihnen entsprechend<br />
leicht. Zusätzlich werden auf diese Weise<br />
Kosten eingespart: Da sämtliche Logik auf<br />
dem zentralen Server ausgeführt wird, sinken<br />
die Hardware-Anforderungen. Und statt<br />
einer aufwändigen Installation genügt es,<br />
lediglich einen Link an alle Nutzer zu versenden.<br />
Dank des Einsatzes modernster Technologien<br />
konnten auch die Entwicklungskosten<br />
selbst deutlich gesenkt werden: „Bei den<br />
einzelnen Modulen konnten wir in allen<br />
Bereichen auf Open-Source-Komponenten<br />
zurückgreifen“, erklärt Herborg, dessen<br />
Unternehmen auf eine langjährige Open-<br />
Source-Erfahrung zurückblickt. „Für unsere<br />
Kunden ist dies gleich in zweifacher Hinsicht<br />
ein Gewinn: Zum einen profitieren sie<br />
vom Know-how einer weltweiten, einzigartigen<br />
Community. Zum anderen sparen<br />
sie Zeit und Geld.“ Denn: Im Open-<br />
Source-Umfeld existiert eine unendliche
Vielzahl an Funktionen, die als fertige Komponenten<br />
genutzt werden <strong>können</strong>. Durch<br />
diese Bausteine, die die Programmierer nach<br />
Bedarf verwenden <strong>können</strong>, lassen sich die<br />
Entwicklungszeiten und -kosten deutlich<br />
verringern.<br />
Maximale Übersicht dank „Gap Tracker“<br />
Herzstück des Compliance-Tools ist der sogenannte<br />
„Gap Tracker“: Jede Antwort, die<br />
anzeigt, dass ein Vorgehen von den Standard-Abläufen<br />
abweicht, wird als so genannte<br />
„Non-Compliant Answer“ eingestuft und<br />
in den Gap Tracker eingetragen. Automatisch<br />
werden nun weitere Daten erhoben,<br />
die die spätere Überprüfung des Gaps erleichtern,<br />
so z. B. welcher Mitarbeiter für<br />
den Vorgang zuständig ist und bis wann das<br />
Verfahren den Standard-Vorgaben angepasst<br />
werden soll. Auf diese Weise werden<br />
die anschließenden, physischen Audits maßgeblich<br />
unterstützt: „Bevor unser Audit-<br />
Team ein Terminal überprüft, druckt es sich<br />
über den Gap Tracker eine detaillierte Liste<br />
der einzelnen Punkte aus, die begutachtet<br />
werden müssen“, erläutert Ward das Verfahren.<br />
„Wie auf einer Einkaufsliste <strong>können</strong><br />
sie dann die Gaps Punkt für Punkt abhaken<br />
und anschließend im ECT löschen.“<br />
Um mit den aktuellen Entwicklungen<br />
Schritt zu halten, <strong>können</strong> die Fragebögen jederzeit<br />
dynamisch bearbeitet und angepasst<br />
werden. Damit sich kein Mitarbeiter mit unnötigen<br />
Fragen herumschlagen muss, lässt<br />
sich zusätzlich genau definieren, welche Fragen<br />
für welches Terminal Gültigkeit haben.<br />
Bei Bedarf lässt sich zu jeder Frage ein Hilfe-Button<br />
einfügen, über den die User später<br />
Hintergrund-Informationen oder Beispiel-Antworten<br />
abrufen <strong>können</strong>. Und auch<br />
der Internationalität wird Rechnung getragen:<br />
Neben der Pflichtsprache Englisch <strong>können</strong><br />
die Fragen zusätzlich in Deutsch, Italienisch<br />
und Spanisch eingegeben werden. <strong>Die</strong><br />
Daten jedes ordnungsgemäß abgeschlosse-<br />
Lösungen | DHL | Virtual Solutions<br />
nen Fragebogens werden automatisch in<br />
Form verschiedener Reportings aufbereitet:<br />
Das ECT bietet sowohl regionale Vergleiche<br />
als auch länderspezifische Übersichten.Auf<br />
einen Blick lässt sich ablesen, wie hoch der<br />
Standardisierungsgrad in sämtlichen befragten<br />
Terminals eines Landes ist. Eine Audit-<br />
Historie garantiert darüber hinaus, dass neben<br />
dem Ist-Zustand auch Entwicklung und<br />
Fortschritt eines jeden Terminals systematisch<br />
dokumentiert werden.<br />
„ECT bietet uns ein deutlichen Zuwachs<br />
an Transparenz bei einem wesentlich geringeren<br />
Einsatz von Ressourcen“, erklärt Ward<br />
die Vorteile des neuen Tools. „Jetzt haben<br />
wir stets einen genauen Überblick über den<br />
Standardisierungsgrad sämtlicher Terminals<br />
und wissen präzise, an welchen Stellen<br />
noch nachgearbeitet werden muss. Beste<br />
Voraussetzungen für unser Hauptziel: europaweit<br />
einheitliche Standards zu schaffen.“<br />
www.virtual-solution.de<br />
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monitor | April <strong>2008</strong> 9
10<br />
Thema | Mobile Business<br />
Mobility Trends <strong>2008</strong><br />
Mobile Lösungen erobern den Mittelstand<br />
Mobile Business ist nicht länger ein elitäres<br />
Konzept für die Führungsetagen<br />
internationaler Großkonzerne. Immer<br />
mehr Klein- und Mittelbetriebe (KMUs)<br />
entdecken. die Möglichkeiten durch<br />
mobile Lösungen die Produktivität zu<br />
steigern, die Effizienz der Prozesse zu<br />
optimieren und die Flexibilität der<br />
Mitarbeiter zu erhöhen.<br />
Georg Lankmayr<br />
Zwei Trends <strong>können</strong> als Hauptgründe genannt<br />
werden, die in dem kommenden Jahren<br />
die Nutzung von mobilen Business-Lösungen<br />
vervielfachen werden: In dienstleistungsnahen<br />
Branchen sind es vor allem die<br />
„Wissensarbeiter“, die vom Arbeitgeber immer<br />
öfters mobile Office-Lösungen fordern,<br />
um E-Mails, Termine und Kontakte jederzeit<br />
griffbereit zu haben oder auch von zu<br />
Hause auf das Firmennetzwerk via Notebook<br />
und Datenkarte zugreifen zu <strong>können</strong>.<br />
In vertriebs- und servicenahen Branchen<br />
sind es Außendienstmitarbeiter, die durch<br />
spezielle Business-Process-Lösungen profitieren<br />
<strong>können</strong>, um beispielsweise Zeiten<br />
und Leistungen zu erfassen oder Kundendaten<br />
zu bearbeiten. INSET präsentiert die<br />
wichtigsten Zielgruppen, Einsatzszenarien<br />
und Verbesserungspotenziale für österreichische<br />
KMUs.<br />
„Kleine und mittlere Unternehmen bilden<br />
das Rückgrat der Unternehmenslandschaft<br />
und haben damit wesentlichen Einfluss<br />
auf die Wirtschaftsstruktur. <strong>Die</strong>s gilt<br />
für die gesamte Europäische Union und im<br />
Besonderen für Österreich.“ <strong>Die</strong>ses Statement<br />
der Wirtschaftskammer Österreich<br />
über die Situation der Klein- und Mittelbetriebe<br />
in Österreich trifft den sprichwörtlichen<br />
Nagel auf den Kopf. Österreichs Wirtschaft<br />
ist fest in der Hand kleiner und mittlerer<br />
Unternehmen.Von den in Österreich<br />
(Foto: Bernhard Noll)<br />
rund 307.000 tätigen Unternehmen zählen<br />
99,7% zu der großen Gruppe der KMUs.<br />
Zudem sind Österreichs Klein- und Mittelbetriebe<br />
mit 1.3 Mio. Beschäftigten und einem<br />
Anteil von rund 61% Arbeitgeber<br />
Nummer eins.<br />
Je größer die Zahl der Unternehmen, die<br />
eine Gruppe umfasst, desto heterogener ist<br />
ihre Zusammensetzung. Unter diesem Gesichtspunkt<br />
ist es daher nur wenig verwunderlich,<br />
dass die betriebswirtschaftliche Lage<br />
der KMUs stark polarisiert ist.Während<br />
etwa 15% der Unternehmen sowohl über<br />
hohe Attraktivität als auch über ausreichende<br />
Ressourcen verfügen, kämpfen 22% der<br />
österreichischen Klein- und Mittelbetriebe<br />
ums Überleben.<br />
Mobile Lösungen erobern<br />
neue Ebenen im Unternehmen<br />
Unter steigendem Wettbewerbsdruck setzen<br />
immer mehr Kleinst- und Kleinunternehmen<br />
sowie Unternehmen des Mittel-<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
standes auf innovative mobile Lösungen.<br />
Der Mythos von Mobile Business als elitäres<br />
Konzept für Global Player und nationale<br />
Großkonzerne wird in den kommenden<br />
Jahren begraben werden, wenn der<br />
Großteil der österreichischen KMUs den erhöhten<br />
Mobilitätsbedürfnissen des Alltags<br />
mit der zielsicheren Nutzung von Optimierungspotentialen<br />
durch vielfältige mobile<br />
Lösungen begegnet. Auch die Anwendergruppen<br />
mobiler Lösungen haben sich über<br />
die letzten Jahre stark gewandelt.<br />
Wie beistehende Grafik am Beispiel von<br />
BlackBerry zeigt, sind mobile Lösungen heute<br />
kein reines Privileg des Top-Managements<br />
mehr. Zu groß ist das Potenzial, dass durch<br />
Tools wie mobile Zeit- und Leistungserfassung<br />
oder mobiles CRM ungenützt bliebe,<br />
würde technischer oder kaufmännische<br />
Außendienst oder die Sach-/Facharbeiterebene<br />
nicht auch von den Vorteilen mobiler<br />
Lösungen profitieren und damit ein<br />
unternehmensweiter Einsatz gerechtfertigt<br />
werden.
Abbau von Einstiegsbarrieren<br />
Gerade hohe Anfangskosten und limitierte<br />
Unternehmensressourcen stellen für Kleinund<br />
Mittelbetriebe häufig die größten Barrieren<br />
für den Einstieg in die mobile Arbeitswelt<br />
dar. Doch die Angebotspalette von mobilen<br />
Lösungen für den Mittelstand wird<br />
immer breiter. Eine immer größere Anzahl<br />
an Softwarespezialisten bietet mittlerweile<br />
Lösungen für diese Zielgruppe an.Am stärksten<br />
ist die Nachfrage für Angebote, bei denen<br />
Lizenzen auf Monatsbasis und abhängig<br />
vom Funktionalitätsumfang sowie der<br />
Anzahl der User verrechnet werden. Bereits<br />
ab 20 Euro pro Monat und User sind solche<br />
Lösungen zu haben. Inkludiert ist hierbei in<br />
der Regel auch bereits das Hosting der Daten<br />
auf externen Servern. Das heißt, diese<br />
Lösungen <strong>können</strong> auch von Unternehmen<br />
ohne eigene Softwareapplikationen über die<br />
mobilen Endgeräte genutzt werden. Entscheidend<br />
bei der Wahl eines Anbieters sind<br />
die Benutzerfreundlichkeit der Anwendung<br />
sowie die Erweiterbarkeit der Lösung für<br />
Ausbaustufen.<br />
Hinzu kommen die Kosten für die Datenübertragung,<br />
die im internationalen Vergleich<br />
in Österreich bereits auf ein generell<br />
sehr tiefes Niveau gefallen sind. Doch Unternehmen<br />
sind gut beraten sich nicht voreilig<br />
für das billigste Angebot zu entscheiden.<br />
DI Georg Lankmayr<br />
ist Geschäftsführer der<br />
Strategieberatungsfirma<br />
INSET, die auf die<br />
Beratung von nationalen<br />
und internationalen<br />
Klienten im IT- und<br />
Telekomumfeld spezialisiert<br />
ist.<br />
Entscheidend bei der Auswahl eines Mobilfunkpartners<br />
ist die Qualität des Gesamtpaketes<br />
bestehend aus Netzabdeckungsgrad,<br />
Lösungsvielfalt,Tarif sowie Beratungs- und<br />
Servicequalität.<br />
Innovative Branchenlösungen<br />
Einsatzszenarien für mobile Lösungen lassen<br />
sich beinahe in jeder Branche finden.<br />
Das Potenzial reicht jedoch weit über die<br />
Nutzung Mobile E-Mail hinaus. Einzelne<br />
Klein- und Mittelunternehmen haben den<br />
Schritt gewagt und definieren sich über den<br />
Einsatz spezieller mobiler Branchenlösungen<br />
- Mobile Business heißt der neue Erfolgsfaktor.<br />
Vor allem in jenen Branchen,<br />
in denen strukturell bedingt der Mittelstand<br />
besonders stark ausgeprägt ist, trifft<br />
dies besonders zu.<br />
In der Bauwirtschaft etwa, in der rund<br />
75% der Erlöse von Klein- und Mittelbetrieben<br />
erwirtschaftet werden, erfreuen sich<br />
mobile Lösungen zunehmender Beliebtheit.<br />
Schließlich gehen einzelne Unternehmen<br />
mit gutem Beispiel voran und setzen<br />
branchenintern neue Maßstäbe, indem sie<br />
durch die Anwendung mobiler Lösungen<br />
Wettbewerbsvorteile erzielen. Bauunternehmer<br />
<strong>können</strong> durch den Einsatz von mobilen<br />
Lösungen eine höhere Arbeitsproduktivität,<br />
geringere Verwaltungskosten<br />
und ein effektiveres Projektmanagement<br />
erzielen. Durch den Einsatz von Notebooks<br />
und Datenkarten <strong>können</strong> auf Kleinbaustellen<br />
vor Ort beispielsweise Pläne ebenso zügig<br />
weiterverarbeitet werden wie Kundenanfragen<br />
oder Materialbestellungen. Der<br />
Einsatz von Mobile E-Mail und mobilem<br />
Terminkalender unterstützt Bauleiter bei<br />
der Koordination des Tagesgeschäftes.<br />
Der Dachdeckerbetrieb und Baustoffhändler<br />
Schmiedl Dach GmbH, ein Kunde<br />
des Marktführers A1, verzeichnet beispielsweise<br />
durch den Einsatz von BlackBerry<br />
bei der Verhandlung von Einkaufskonditionen<br />
finanzielle Erfolge. Durch die tägliche<br />
Anpassung von Roh- und Baustoffprei-<br />
Thema | Mobile Business<br />
Schaubild: Adoptionsstufen von mobilen Lösungen in Unternehmen am Beispiel von BlackBerry (Quelle:<br />
INSET Research & Advisory Unternehmensberatung GmbH)<br />
se sind aktuelle Daten zwischen Geschäftsterminen<br />
nur mit mobilen Lösungen abfragbar.<br />
Neben einer Optimierung der Einkaufskonditionen<br />
konnte man bei der<br />
Schmiedl Dach GmbH auch interne Entscheidungsprozesse<br />
beschleunigen und die<br />
Arbeitsproduktivität steigern.<br />
Ein weiteres Vorzeigebeispiel ist die Con-<br />
Cura Überleitungs-, Pflege- & Versorgungsmanagement<br />
GmbH, die als Schnittstelle<br />
zwischen Patienten und Vertragspartnern<br />
im Gesundheitswesen sowohl das Entlassungsmanagement<br />
als auch die Patientenversorgung<br />
unter Einsatz von mobilem<br />
Breitband und BlackBerry von A1 organisiert.<br />
Direkt vor Ort erfasst das Außendienstpersonal<br />
die persönlichen Daten,<br />
Heilbehelfsbedarf, <strong>Die</strong>nstleistungsbedarf,<br />
Wohnsituation und Krankheitsinformationen<br />
des Patienten. <strong>Die</strong>se Informationen<br />
sind jederzeit und überall abfragbar, sodass<br />
sofort mit der Organisation der Heilbehelfe,<br />
der Heimhilfe oder mit der Bestellung<br />
von Essen auf Rädern begonnen werden<br />
kann. Ein weiteres Element dieser Branchenlösung<br />
ist die mobile Patientenversorgung.<br />
Um schnelle und effektive Hilfe leisten<br />
zu <strong>können</strong>, werden zeitkritische Anfragen<br />
von Patienten oder Angehörigen<br />
mit der E-Mail-Push-Funktion direkt an<br />
das mobile Endgerät des zuständigen<br />
Außendienstmitarbeiters bzw. der zuständigen<br />
Außendienstmitarbeiterin gesendet.<br />
Ein ebenso innovatives wie erfolgreiches<br />
Einsatzbeispiel findet sich in der Medien-<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 11
Thema | Mobile Business<br />
branche. Dort ist Aktualität das Um und<br />
Auf.Wenn man sich als Privatradiosender<br />
einen Namen machen möchte, muss man<br />
stets im Bilde über die neuesten Ereignisse<br />
und Trends sein.<br />
Daher sind die Redakteure der Life<br />
Radio GmbH & Co KG allesamt mit mobilem<br />
Breitband ausgestattet, um Audioinhalte<br />
mit in Notebooks integrierten Aufnahmegeräten<br />
aufnehmen und sogleich<br />
zur Bearbeitung weiterleiten zu <strong>können</strong>.<br />
Auch das Potenzial mobiler CRM-Lösungen<br />
hat man hier bereits erkannt.Wird der<br />
Außendienst mit mobilen Lösungen zur<br />
Auftragserfassung ausgestattet, kann man<br />
sich allein im Bereich der Administration<br />
Einsparungen in Höhe von bis zu 25% erwarten.<br />
An solchen Beispielen zeigt sich, dass sich<br />
mobile Lösungen zur Optimierung von Geschäftsprozessen<br />
auch dann eignen, wenn<br />
die Anwender nicht Mitglieder der Geschäftsführung<br />
sind. <strong>Die</strong>ser Trend wird sich<br />
in den nächsten Jahren noch weiter fortsetzen,<br />
wenn die österreichischen KMUs<br />
ihre Mitarbeiter auf mittlerer und unterer<br />
Ebene zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />
mobilen Bürolösungen und speziellen<br />
mobilen Prozesslösungen ausstatten.<br />
<strong>Die</strong> Vision einer mobilen<br />
Wirtschaftswelt wird zur Realität<br />
Der Europäische Rat von Lissabon hat für<br />
die Europäische Union im März 2000 das<br />
strategisches Ziel für das nächste Jahrzehnt<br />
gesetzt: der wettbewerbsfähigste und dynamischste<br />
wissensbasierte Wirtschaftsraum<br />
der Welt zu werden, fähig zu nachhaltigem<br />
wirtschaftlichem Wachstum mit<br />
mehr und besseren Arbeitsplätzen und größerem<br />
sozialen Zusammenhalt.<br />
<strong>Die</strong> Strategie wurde entworfen, um die<br />
Union zu befähigen, die Bedingungen für<br />
Vollbeschäftigung und verstärkten Zusammenhalt<br />
bis 2010 herzustellen. <strong>Die</strong>ses<br />
Ziel kann nur dann erreicht werden, wenn<br />
klein- und mittelständische Betriebe in Europa<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit im Zeitalter<br />
der Globalisierung erhöhen.<br />
job.logistiklounge 08<br />
07. Mai <strong>2008</strong><br />
10.00-17.00 Uhr<br />
Arena21 & Ovalhalle<br />
MuseumsQuartier Wien<br />
Eintritt frei<br />
Mobile Business stellt eine Schlüsseltechnologie<br />
dar, um vor allem bei mittelständischen<br />
Betrieben eine höhere Produktivität<br />
zu schaffen und die Innovationszyklen<br />
zu beschleunigen.<br />
<strong>Die</strong> genannten Vorreiterbeispiele zeigen,<br />
dass der österreichische Mittelstand diese<br />
Chancen bereits nutzt. Seien <strong>Sie</strong> daher<br />
nicht erstaunt, wenn demnächst auch der<br />
Installateur, Fliesenleger oder Rauchfangkehrer<br />
nach Beendigung seiner Arbeit eingesetzte<br />
Materialien und benötigte Arbeitszeit<br />
eben mal schnell mit seinem Black-<br />
Berry erfasst. Dass dadurch Ihre Rechnung<br />
um einige Tage früher ins Haus flattert,<br />
muss <strong>Sie</strong> dabei ebenso wenig wundern wie<br />
die Professionalität des Handwerksbetriebes<br />
Ihres Vertrauens. Schließlich sind mobile<br />
Auftragserfassung, integrierte Rechnungslegung<br />
und mobile Zeit- und Leistungserfassung<br />
für den modernen Kleinbzw.<br />
Mittelbetrieb keine unerschwingliche<br />
Zukunftsphantasie mehr, sondern reale<br />
Optionen individuelle Optimierungspotenziale<br />
zu nutzen. ❏<br />
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2. Ausbildungstag Logistik<br />
MIT LOGISTIK SIND SIE AM PULS DER ZEIT!<br />
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Thema | Mobile Business<br />
Heißer Kampf um „mobile Internet“-Kundschaft<br />
Mobiles Internet beflügelt den<br />
Businesskundenmarkt: 10%, das sind<br />
30.000 aller österreichischen Unternehmen,<br />
nutzen laut AIM Business zurzeit<br />
mobile Datenkarten bzw. USB-Modems.<br />
Tendenz stark steigend. Kein Wunder,<br />
dass alle vier heimischen Anbieter auf<br />
„Mobilität“ setzen. Der Trend beschert<br />
neue Umsätze - und die haben alle vier<br />
Anbieter bitter nötig, denn es herrscht<br />
nach wie vor ein erbitterter Preiskampf<br />
am Markt.<br />
Christine Wahlmüller<br />
Ein Besuch auf der Fachmesse ITnT im Februar<br />
hat überrascht:T-Mobile und „Drei“<br />
glänzten mit pompösen, großflächigen Ständen<br />
in den Signalfarben Magenta und Orange.<br />
ONE, das irgendwann im zweiten Halbjahr<br />
auch Orange heißen wird (und wohl<br />
auch mit der gleichnamigen Farbe auftreten<br />
wird) sowie Branchenleader mobilkom<br />
waren auf der ITnT nicht vertreten. <strong>Die</strong> mobilkom<br />
kommt traditionell nicht, ONE war<br />
letztes Jahr sehr wohl vor Ort. Heuer wurde<br />
der Messeauftritt sang- und klanglos gestrichen.<br />
Der seit Oktober amtierende neue<br />
CEO Michael Krammer, vormals tele.ring-<br />
Chef, und die neuen Eigentümer haben bereits<br />
für einige Veränderungen gesorgt.<br />
Allen Anbietern ist gemein, dass sie den Businessmarkt<br />
als absoluten Hoffnungsmarkt<br />
intensiver denn je bearbeiten.<br />
Dabei ist die Zahl der Unternehmen, die<br />
ein oder mehr Handys nutzen, laut jüngster<br />
Erhebung des AIM Business, Integral<br />
Markt- und Meinungsforschung, vom Oktober<br />
2007 auf 82% zurückgefallen.Anfang<br />
2006 waren es noch 84%. Das bedeutet,<br />
knapp jedes fünfte heimische Unternehmen<br />
kommt noch ohne Mobiltelefon über die<br />
Runden. <strong>Die</strong> Unternehmer, die bereits bei<br />
einem der vier Anbieter zur Kundschaft gehören,<br />
denken jedoch kaum an einen Wechsel.<br />
Für etwas weniger als zwei Drittel der<br />
befragten Unternehmen (60%) kommt das<br />
überhaupt nicht in Frage. Nur 6% der<br />
Unternehmer geben einen Wechsel als „sehr<br />
wahrscheinlich“ an. Außerdem sind die<br />
Unternehmer treue Vertragskunden. Vor<br />
„Immer mehr Businesskunden<br />
schwören<br />
auf den totalen Festnetzersatz.“<br />
-Michael<br />
Krammer, CEO One<br />
allem bei den größeren und mittelständischen<br />
Betrieben, die Mobiltelefone einsetzen,<br />
herrscht praktische eine 100%ige<br />
Versorgung mit Vertragshandys. Nur Kleinbetriebe<br />
mit bis zu vier Mitarbeitern setzen<br />
ganz gerne auch Wertkarten-Handys ein<br />
(17%), aber auch hier dominieren zu 88%<br />
die Vertragshandys.<br />
Neue mobile Endgeräte boomen<br />
Der Einsatz von Smartphones, MDAs und<br />
Blackberrys nimmt stetig zu, lag er im<br />
Oktober 2006 noch bei 11%, so stieg er im<br />
Oktober 2007 auf 13% an. Je größer das<br />
Unternehmen, desto höher ist auch die Verbreitung.<br />
Bei den großen Unternehmen über<br />
100 Mitarbeitern hat bereits mehr als die<br />
Hälfte die neuen Endgeräte, die auf mobiles<br />
Arbeiten überall und jederzeit abzielen, im<br />
Einsatz. Einerseits sind die neuen Sprach-<br />
Daten-Multimedia-Endgeräte ja praktisch,<br />
weil man sie immer mit sich trägt und daher<br />
immer parat hat.Andererseits geht damit<br />
auch ein gewisser Fluch insbesondere<br />
für Führungskräfte einher, kaum mehr<br />
„Feierabend“ machen zu <strong>können</strong>. Geht die<br />
Entwicklung so rasant weiter, so wird in einigen<br />
Jahren mobiles Arbeiten genau so<br />
selbstverständlich werden wie das Telefonieren<br />
per Handy. Vorausgesetzt, die Mobilfunker<br />
und Entwicklungsabteilungen finden<br />
eine Lösung, dass die mobile Datenübertragung<br />
stabiler wird.<br />
Hier hapert es nämlich noch gewaltig: Insbesondere<br />
in Ballungsräumen sinkt die Datenübertragungsrate,<br />
je mehr User online<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 13<br />
Bild: Telekom
14<br />
Thema | Mobile Business<br />
sind, oder es kommt gar zu Datenverlusten,<br />
ergab eine Studie des österreichischen<br />
Instituts für angewandte Telekommunikation<br />
(ÖIAT) in Kooperation mit der Arbeiterkammer<br />
im Sommer 2007. Das ändert<br />
allerdings nichts am mobilen Breitband-<br />
Boom. Laut RTR-Report lag die Absolut-<br />
Zahl vom zweiten Quartal 2007 bereits bei<br />
350.000 Anschlüssen für mobiles Internet,<br />
Anfang 2006 gab es 99.000 Anschlüsse. Bei<br />
den Unternehmen haben bereits 10%, d.<br />
h. rund 30.000, mobile Datenkarten und<br />
USB-Modems im Einsatz. Hier drängen<br />
auch die Hardware-Anbieter ständig mit<br />
Neuheiten auf den Markt: Erst Ende März<br />
hat die mobilkom den angeblich „weltweit<br />
ersten“ USB- Stick für mobiles Breitband<br />
mit Speicherfunktion präsentiert (Vodafone<br />
Mobile Connect USB Stick E169<br />
HSDPA). <strong>Die</strong> Nutzung ist kinderleicht - so<br />
zumindest das Versprechen der mobilkom.<br />
Der USB-Stick wird über die USB-Schnittstelle<br />
an- gesteckt, die SW wird selbständig<br />
installiert. Danach auf „Verbinden“<br />
drücken und schon kann losgesurft werden.<br />
In Verbindung mit einer A1-Erstanmeldung<br />
(3 GB oder 5 GB) kostet der USB-<br />
Stick 29 Euro. Für größere Businesskunden<br />
gibt es natürlich individuelle Angebote,<br />
hier <strong>können</strong> sicher auch z. B. diese neuen<br />
USB-Sticks „hineinverhandelt“ werden.<br />
Marktanteile unter der Lupe<br />
Der österreichische Mobilfunkmarkt ist<br />
heiß umkämpft - sowohl im Privat- als<br />
auch im Business-Segment. Unangefochten<br />
an der Spitze steht im Privat- wie im<br />
Business-Sektor die mobilkom. Laut Eigenangabe<br />
telefonieren rund zwei Drittel<br />
aller Business-Kunden in Österreich derzeit<br />
über das A1-Netz. Der Datenbereich<br />
wächst rasant, hier wird wieder einmal ein<br />
erbitterter Preiskampf ausgetragen. „Im<br />
vergangenen Jahr sind die Preise vor allem<br />
im Datenbereich stark gefallen - und das<br />
bei gleichzeitig steigenden Bandbreiten“,<br />
betont Hannes Ametsreiter, Marketing-<br />
Vorstand der mobilkom. Dass die mobilkom<br />
jetzt auch beginnt, den KMU-Markt<br />
genau ins Visier zu nehmen, beweisen die<br />
Kunden, die als beispielhaft für den Einsatz<br />
von A1-Breitband von Ametsreiter genannt<br />
werden: das Life Radio aus OÖ oder ein<br />
Zahnarzt. Es gibt auch ein A1-Kleinunternehmerpaket,<br />
das um 35 Euro monatlich<br />
„<strong>2008</strong> steht unter dem<br />
Motto Neue Chancen<br />
für den Mittelstand.“ -<br />
Hendrik Kasteel,<br />
Marketing-Vorstand,<br />
T-Mobile<br />
Mobiltelefonie, mobiles Breitband und E-<br />
Mails am Handy umfasst.<br />
<strong>Die</strong> drei übrigen Anbieter wollen sich in<br />
puncto Business-Marktanteil nur wenig in<br />
die Karten schauen lassen. Wiewohl alle<br />
vier Anbieter betonen, dass der Business-<br />
Sektor ein immer wichtigerer Umsatz-Faktor<br />
wird. „Wir haben 2007 mit 25% Zuwachs<br />
das größte Plus im Business-Segment<br />
in unserer Geschichte gemacht und<br />
12.000 neue Kunden gewonnen“, gab<br />
T-Mobile-Austria-Chef Robert Chvátal bei<br />
der Bilanzpressekonferenz Ende Februar<br />
bekannt.<br />
Der größte neue Kunde für T-Mobile ist<br />
die Stadt Wien, aber auch abseits der<br />
Bundeshauptstadt konnte T-Mobile punkten.<br />
Chvátal nannte die Villacher Brauerei<br />
als Referenzkunden. „<strong>2008</strong> werden wir unsere<br />
Position am Business-Markt weiter<br />
stärken und ausbauen“, ist Hendrik Kasteel,<br />
Marketing-Vorstand bei T-Mobile,<br />
voll Elan auf Expansionskurs unterwegs.<br />
Vor allem Kundenservice und die Vorteile<br />
eines internationalen Konzerns sollen<br />
die gut zahlende Businesskundschaft anlocken.<br />
<strong>Die</strong>sen Umsatzfaktor benötigen die<br />
Mobilfunkanbieter dringend, denn der Privatkundenmarkt<br />
ist mehr als gesättigt, und<br />
hier ist im Moment nur durch mobiles<br />
Internet eine Bewegung am Markt möglich.<br />
Ganz anders sieht es am Businessmarkt<br />
aus, wo bislang Festnetz (noch) an<br />
erster Stelle steht.<br />
<strong>Die</strong> kleinen Anbieter<br />
Spannend wird heuer der Weg von ONE.<br />
Für die zweite Jahreshälfte hat One-Chef<br />
Michael Krammer den Markenwechsel zu<br />
„Orange“ angekündigt. ONE ist zwar traditionell<br />
ein Anbieter für den SoHo und<br />
KMU-Markt - „im Bereich Kleinunternehmen<br />
nähern wir uns dem ‘private’ Marktanteil<br />
von ONE“ (Krammer) - hat aber<br />
auch einige große namhafte Accounts wie<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
etwa die AUA, die TIWAG, die Allianz oder<br />
Renault unter Vertrag. „Immer mehr Businesskunden<br />
schwören auf den totalen<br />
Festnetzersatz, das bedeutet, mittels ‘Mobiler<br />
Nebenstellenanlage’ oder ‘Mobiles<br />
Festnetz’ die gesamten Kommunikationsbedürfnisse<br />
einfach und sehr kostengünstig<br />
abzuwickeln“, betont ONE-CEO Michael<br />
Krammer. Derzeit hat ONE laut Eigenangabe<br />
insgesamt rund 100.000 mobile<br />
Breitband-Kunden. <strong>Die</strong> Datenumsätze<br />
machen bereits 15% des Gesamtumsatzes<br />
2007 in der Höhe von 624 Mio. Euro aus.<br />
„Im Business-Bereich werden wir künftig<br />
völlig neue Wege gehen, so richtig losgehen<br />
wird das im vierten Quartal <strong>2008</strong> und<br />
dann Anfang 2009“, verspricht Krammer.<br />
Zuvor müssen die in Wien-Floridsdorf angesiedelten<br />
Blau-Schwarzen aber erst den<br />
Wechsel zu „Orange“ bewerkstelligen.<br />
Marginal ist bislang die Rolle von „Drei“<br />
am Business-Markt, der Schwerpunkt liegt<br />
„Im vergangenen Jahr<br />
sind die Preise vor allem<br />
im Datenbereich<br />
stark gefallen - und<br />
das bei gleichzeitig<br />
steigenden Bandbreiten.“<br />
- Hannes<br />
Ametsreiter,<br />
Marketing-Vorstand<br />
mobilkom<br />
eindeutig im KMU-Bereich. „Mobiles<br />
Breitband spielt dabei eine zentrale Rolle“,<br />
betont 3-CEO Berthold Thoma. Daher wird<br />
massiv auf Datenprodukte gesetzt. Drei hat<br />
jetzt neuerdings ein „Datenpool“ auf den<br />
Markt gebracht. Damit kann eine gewisse<br />
Anzahl von Mitarbeitern mit unterschiedlichem<br />
Nutzungsverhalten mit Datenvolumen<br />
versorgt werden.<br />
Das Start-Pool mit 3 GB kostet monatlich<br />
19 Euro. Auch beim Geräteportfolio<br />
kommt es (wie übrigens auch bei den anderen<br />
Anbietern) ständig zu Neuzugängen,<br />
„die Handys wie z. B. der Nokia E90<br />
Communicator entwickeln sich mehr und<br />
mehr in Richtung Laptop-Ersatz“, stellt<br />
Thoma fest. „Applikationen am Handy wie<br />
VoIP mit Skype, Google Maps oder die<br />
Autonavigation werden massenmarktfähig.<br />
Das Handy wird sozusagen zum<br />
‘Schweizer Messer’ für Geschäftskunden“,<br />
sieht Thoma den Höhenflug der Mobiltelefone<br />
ungebrochen.
Ziele und Strategien <strong>2008</strong><br />
„Wir setzen auf Innovation, Service und<br />
Qualität“, mit diesen drei Säulen will Hannes<br />
Ametsreiter die Pole Position von<br />
mobilkom weiter erfolgreich ausbauen. „Jeder<br />
A1-Business-Kunde hat einen persönlichen<br />
Betreuer, unabhängig von der Größe<br />
des Unternehmens.“ Daneben gibt es<br />
eine kostenlose Business-Hotline, die rund<br />
um die Uhr besetzt ist.<br />
Dass Service der springende Punkt im<br />
Kampf um den Businesskunden ist, haben<br />
auch die anderen Anbieter erkannt: Auch<br />
T-Mobile und ONE werben mit persönlicher<br />
Betreuung. „Wir bieten jedem<br />
Geschäftskunden bereits ab einem Handy<br />
einen persönlichen Beratungstermin<br />
an“, betont Michael Krammer. Auch die<br />
Investitionen in die Optimierung der Netze<br />
gehen munter weiter. Als Innovationstreiber<br />
in puncto mobile Internet erweist<br />
sich vor allem 3, während die mobilkom<br />
auch auf die Entwicklung von NFC (Near<br />
Field Communication) setzt. Durch die<br />
neue, drahtlose Technologie kann das Handy<br />
sehr einfach als Zutrittskarte oder Geldbörse<br />
genutzt werden. Leider mangelt es<br />
noch an Endgeräten. Das Nokia 6131 ist<br />
derzeit das einzige am Markt erhältliche<br />
NFC-taugliche Handy. Ob die Kunden NFC<br />
annehmen werden, hängt letztlich davon<br />
ab, ob die dafür benötigten Endgeräte auch<br />
verfügbar sind.<br />
„<strong>2008</strong> steht unter dem Motto ‘Neue<br />
Chancen für den Mittelstand’, hat T-Mobile-Marketing-Vorstand<br />
Hendrik Kasteel<br />
schon seine Claims abgesteckt. „Nach einer<br />
aktuellen Studie setzen künftig 52%<br />
aller KMUs auf HSDPA - das Business wird<br />
mobil“, zeigt Kasteel auf, wo die Zukunft<br />
liegt. „Unser Ziel ist es verstärkt Kunden<br />
für mobiles Breitband zu begeistern und<br />
den Anteil am Umsatz durch Geschäftskunden<br />
um 60% zu erhöhen“, sagt 3-CEO<br />
Berthold Thoma.<br />
Sicher, dass nichts durchsickert?<br />
Datenverschlüsselung schützt Ihre sensiblen Daten, wenn sie in falsche Hände<br />
geraten. Data Leakage Prevention Lösungen schützen <strong>Sie</strong> vor internen<br />
Datensicherheitsverletzungen.<br />
<strong>Die</strong> Kombination aus SafeGuard ® Enterprise und SafeGuard ® LeakProof TM<br />
schützt Ihre gesamten Daten – beim Speichern, Übertragen und Bearbeiten.<br />
Datenverschlüsselung<br />
+ Data Leakage Prevention<br />
______________________<br />
360° Sicherheit von Utimaco<br />
Utimaco<br />
Utimaco<br />
Safeware<br />
Safeware<br />
AG<br />
(Schweiz) AG<br />
Regus Twin Tower<br />
Zürcherstr. 20, CH-8952 Schlieren<br />
Wienerbergstrasse 11/12, A - 1100 Wien<br />
Tel.: 01 044/7354080, / 99 460 65 info.ch@utimaco.ch, 17, info.at@utimaco.at, www.utimaco.ch<br />
www.utimaco.at<br />
© <strong>2008</strong> Utimaco Safeware AG<br />
Alle SafeGuard-Produkte sind eingetragene Warenzeichen der Utimaco Safeware AG.<br />
LeakProof ist ein eingetragenes Warenzeichen von Trend Micro.<br />
Thema | Mobile Business<br />
„Unser Ziel ist es<br />
verstärkt Kunden für<br />
mobiles Breitband zu<br />
begeistern.“ -<br />
Berthold Thoma,<br />
CEO 3<br />
Eine andere Strategie bleibt den vier<br />
Mobilfunk-Anbietern eigentlich gar nicht.<br />
Denn das klassische Mobil-Telefonieren<br />
verliert zugunsten von Datendiensten immer<br />
mehr an Bedeutung, heißt es in der<br />
deutschen Untersuchung Telco Trend vom<br />
Juli 2007. Außerdem ist der durchschnittliche<br />
heimische Monatsumsatz pro Kunde<br />
(ARPU) im Jahr 2007 weiter drastisch zurückgegangen<br />
(laut ONE von 31 auf 28 Euro)<br />
und hat bei allen Anbietern für Umsatzrückgänge<br />
gesorgt. ❏<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 15
16<br />
Thema | Mobile Business<br />
Mobile Workforce Management<br />
Technischer Kundenservice: Immer und überall bereit<br />
Bereits heute arbeitet nach Angaben<br />
der Marktforscher von IDC europaweit<br />
fast die Hälfte aller Angestellten in einer<br />
mobilen Arbeitsumgebung. Um jederzeit<br />
an die Kernprozesse im Unternehmen<br />
angedockt zu sein, sind leistungsfähige<br />
Lösungen gefragt, die sich flexibel<br />
in die bestehende Landschaft einbetten<br />
lassen.<br />
Lothar Lochmaier<br />
Durch neue Technologien rückt die mobile<br />
Nutzung von Geschäftsapplikationen in<br />
greifbare Nähe. Neudeutsch bezeichnen Experten<br />
diesen Trend mit dem Begriff Mobile<br />
Workforce Management. Entsprechende<br />
Lösungen lassen sich dadurch charakterisieren,<br />
dass diese sich nicht nur aufs Telefonieren<br />
von unterwegs beschränken, sondern<br />
umfassende Extradienste offerieren, wie den<br />
Abruf von E-Mails, den Zugriff auf Firmendaten,<br />
bis hin zur aktuellen Terminplanung<br />
quasi in Echtzeit, inklusive Terminänderungen.<br />
Laut den Marktforschern von IDC erfordert<br />
die erfolgreiche Einführung von integrierten<br />
mobilen Arbeitsplatzlösungen ein<br />
hohes Know-how seitens der <strong>Die</strong>nstleister,<br />
und zwar in den unterschiedlichsten Bereichen.<br />
Um Vertriebsinformationssysteme,<br />
Außendienstanbindungen, Service-Techniker-Lösungen<br />
oder die Auftragsverwaltung<br />
erfolgreich aufbauen zu <strong>können</strong>,müssen Anwenderunternehmen<br />
laut Mag. Joachim<br />
Seidler, Niederlassungsleiter der IDC Central<br />
Europe GmbH in Österreich, allerdings<br />
noch einige Eingangshürden überwinden.<br />
Dazu gehören beispielsweise eine Bestandsaufnahme,<br />
die Wahl der richtigen Anbieter<br />
sowie die Einbindung in bestehende<br />
Arbeitsabläufe. Denn die Mitarbeiter benötigen<br />
direkten Zugriff auf so komplexe Business-Anwendungen<br />
wie beispielsweise Enterprise<br />
Resource Planning (ERP),Customer<br />
Relationship Management (CRM),oder aber<br />
auf Service-Applikationen einschließlich der<br />
Datenbanken. Dass diese Hürde durchaus<br />
erfolgreich bewältigt werden kann, zeigt das<br />
Beispiel der Schoeller Werk GmbH & Co.<br />
KG in Hellenthal/Eifel. Das deutsche Unternehmen<br />
zählt zu den weltweit größten Herstellern<br />
für geschweißte Edelstahlrohre.<br />
Durch die Prozessoptimierung in der Fertigung<br />
mit dem Einsatz einer mobilen Middleware<br />
gelang es dem Unternehmen nach eigenen<br />
Angaben, die Bearbeitung von Materialeingängen<br />
zu beschleunigen. <strong>Die</strong>s drücke<br />
sich nicht nur in beschleunigten nach gelagerten<br />
Prozessen aufgrund der sofortigen<br />
Datenverfügbarkeit aus.Hinzu komme auch<br />
eine exakte Maschinenauslastung ohne Stillstandzeiten<br />
- plus generell eine bessere Abwicklung<br />
von Kundenaufträgen.<br />
Trotz dieser graduellen Fortschritte in den<br />
ersten Vorhaben dieser Art bleibt jedoch eines<br />
festzuhalten: Aus Sicht der Anwender<br />
sind die angebotenen Lösungen nur schwerlich<br />
zu durchschauen. Eine betriebswirtschaftliche<br />
Kosten-Nutzen-Kalkulation bleibt<br />
mit zahlreichen Unwägbarkeiten versehen.<br />
Nach Ansicht von Joachim Seidler von IDC<br />
gilt es deshalb, die Anbieter und deren Versprechen<br />
genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />
Denn die angebotenen Lösungen variieren<br />
erheblich hinsichtlich ihrer Funktionalitäten,<br />
nicht nur zwischen den Disziplinen<br />
Sales Force Automation (SFA) oder Field Force<br />
Automation (FFA). <strong>Die</strong>se gilt es, zudem<br />
ganz unterschiedlich an die IT-Landschaft<br />
anzudocken, mit Blick auf integrierte Gesamtkonzepte,<br />
die sich etwa hinter dem Begriff<br />
Unified Communications verbergen,<br />
der alle Informationskanäle im Unterneh-<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
„Man muss die<br />
Konzepte zu einer<br />
Gesamtlösung zusammenführen<br />
und<br />
dabei schrittweise<br />
vorgehen, bis hin zu<br />
einer Housing- und<br />
Hosting-Lösung.“ -<br />
Markus Thoma,<br />
Mobility Proposition<br />
Manager in der Münchner Niederlassung<br />
von BT<br />
men bis hin zu einer durchgängig realisierten<br />
Internettelefonie (VoIP) verschmelzen<br />
soll.<br />
„Für den Anbieter muss daher das vertikale-<br />
und prozessorientierte Verständnis von<br />
zentraler Bedeutung sein, da die Geschäftsprozessunterstützung<br />
oberste Priorität bei<br />
den Anwendern einnimmt“, gibt Seidler zu<br />
bedenken.<strong>Die</strong> Marktforscher von IDC unterteilen<br />
dazu die Wertschöpfungskette beim<br />
Mobile Workforce Management in die vier<br />
Bereiche Prozesse, Software, Hardware und<br />
Konnektivität.<br />
Praxisbezug<br />
In jedem einzelnen Bereich gilt es folglich,<br />
die Schwächen und Stärken des dargebotenen<br />
Lösungskonzepts auszuloten. Wie das<br />
Ganze in der konkreten Anwendung aussehen<br />
kann, erläutert Markus Thoma, Mobility<br />
Proposition Manager in der Münchner<br />
Niederlassung von BT. „Man muss die Kon-
zepte zu einer Gesamtlösung zusammen<br />
führen und dabei schrittweise vorgehen, bis<br />
hin zu einer Housing- und Hosting-Lösung.“<br />
Das hochgesteckte Ziel beim Umwerben<br />
neuer Kunden definiert BT als eine Endezu-Ende<br />
Lösung, die vom Prozess-Redesign<br />
über das Endgerätemanagement bis hin zum<br />
integrierten Billing reicht. „Es gilt den Einsatz<br />
der Person mit den richtigen Fähigkeiten<br />
zur rechten Zeit am rechten Ort mit den<br />
richtigen Ersatzteilen zu gewährleisten, betont<br />
Thoma.Dadurch ließe sich nicht nur die<br />
Kundenzufriedenheit erhöhen, sondern<br />
durch geringere Einsatzzeiten auch die Effizienz<br />
steigern, bis hin zu geringen Personalund<br />
Fahrtkosten sowie einer reduzierten<br />
Umweltbelastung.<br />
Ob sich dadurch indes die von Anbietern<br />
wie BT prognostizierten Einsparpotenziale<br />
von rund 30% im Bereich der Servicetechniker<br />
so einfach realisieren lassen, steht auf<br />
einem anderen Blatt.<br />
Denn noch kämpfen viele Betriebe überhaupt<br />
mit der Umstellung von papierbasierten<br />
Prozessen auf das elektronische Management-Cockpit.<br />
Nur wenn es diesen gelingt,<br />
mobile Arbeitsprozesse erfolgreich in einem<br />
zentralisierten System zu bündeln, wäre das<br />
Fernziel „automatisiertes Dispositionssystem“<br />
überhaupt greifbar.<br />
Bis dahin bleibt den Spezialisten noch viel<br />
Arbeit.Gefragt sind langfristige Verträge mit<br />
hohem Investitionsschutz.Auch auf die Betreuung<br />
nach der Implementierung kommt<br />
es an.So gilt es Schlüsselpersonen im Unternehmen<br />
mit dem notwendigen Wissen auszustatten,<br />
damit diese intern bei Rückfragen<br />
und Klärungsbedarf als zentraler Ansprech-<br />
Mobile Workforce Management - welche Herausforderungen sich stellen<br />
. <strong>Die</strong> Quadratur des Kreises:Bei ständig steigendem<br />
Druck zur Kostensenkung müssen<br />
gleichzeitig stetig steigende Kundenanforderungen<br />
an den Service bewältigt<br />
werden - eine schier unlösbare Aufgabe.<br />
. Der technische Außendienst erfüllt zunehmend<br />
komplexere Aufgaben. <strong>Die</strong> Steuerung<br />
und Einsatzplanung ist dadurch immer<br />
zeitaufwendiger und schwieriger zu<br />
überblicken.<br />
. <strong>Die</strong> Anforderungen der Kunden an die<br />
Ausgestaltung der Service Level Agreements<br />
(SLAs), wie Instandsetzungszeiten<br />
oder Reparaturvorgaben und deren Einhaltung,<br />
stellen für Lieferanten einen immer<br />
wichtiger werdenden Faktor dar, dessen<br />
präzise Erfüllung jedoch immer schwerer<br />
fällt.<br />
. <strong>Die</strong> Reaktion auf Notfälle wird für Dispatcher<br />
aufgrund der immer komplexer werdenden<br />
Aufgaben eine logistische Herausforderung<br />
und die Neuplanung von versäumten<br />
Aufgaben immer unübersichtlicher.<br />
Mobile-Workforce-Lösungen zielen<br />
insbesondere darauf ab, gerade diese<br />
organisatorischen Schnittstellen durch<br />
automatisierte Prozesse erheblich zu entlasten.<br />
Geschäftsbereiche: Große Bandbreite an<br />
Lösungen adressiert<br />
. Das Spektrum der Anwendungen reicht<br />
von Vertriebsinformationssystemen,<br />
Außendienstanbindung, Service Techniker-Lösungen,<br />
mobile ablesung, Fernablesung,<br />
mobiles inkasso, Messdatenadministration<br />
bishin zu Serviceaufträgen im<br />
Außendienst, Auftragsverwaltung und<br />
mobiler Auftragsbearbeitung. Denkbare<br />
Einsatzbereiche liegen etwa im Facility<br />
Management,Health Care sowie bei Energie-<br />
und Warenwirtschaftssystemen.<br />
Mobiler Kundendienst via BlackBerry?<br />
Neue Technologien treiben den Markt<br />
. Zahlreiche CRM-Funktionalitäten lassen<br />
sich mittlerweile in mobile Endgeräte integrieren.<br />
So bietet Oracle einige neue<br />
Web-2.0-Funktionen für den mobilen Einsatz<br />
via Blackberry.Leistungsfähige CRM-<br />
Funktionen sollen den Zugriff auf Datensätze<br />
ermöglichen und anwenderspezifische<br />
Anpassungsmöglichkeiten über Widgets,<br />
Gadgets und persönliche Portale erlauben,<br />
bis hin zu Schnittstellen mit anderen<br />
Webanwendungen wie iGoogle oder<br />
MyYahoo!. Zudem lassen sich die Inhalte<br />
auch über RSS-Feeds einbinden.<br />
. Reif für den Einsatz in Business-Anwendungen<br />
soll bald auch das iPhone von<br />
Apple sein. Es soll künftig über Microsoft<br />
Exchange Server (2007) sowie Active -<br />
Sync-Elemente den Zugriff auf Push-<br />
Mails, -kontakte und -kalender ermöglichen.<br />
<strong>Die</strong> iPhone Software unterstützt<br />
dabei Cisco IPsec VPN, um bei der Über-<br />
Thema | Mobile Business<br />
„Für den Anbieter<br />
ist das vertikale<br />
und prozessorientierte<br />
Verständnis<br />
von zentraler<br />
Bedeutung, da die<br />
Geschäftsprozessunterstützungoberste<br />
Priorität<br />
bei den Anwendern<br />
einnimmt.“ -<br />
Mag. Joachim<br />
Seidler, IDC Österreich<br />
partner fungieren. Schließlich gilt es auch<br />
bei der Einarbeitung keine Zeit zu verlieren<br />
- um die entsprechenden Werkzeuge binnen<br />
weniger Stunden auf dem mobilen Endgerät<br />
startklar zu halten. ❏<br />
tragung von unternehmenskritischen Daten<br />
die höchste Stufe der IP-basierten Verschlüsselung<br />
sicherzustellen.<br />
Mobile IT-Sicherheit beachten<br />
. Zwingend sind sichere Datenverbindungen<br />
über LAN,WAN,WiFi, 3G (UMTS).<br />
<strong>Die</strong> Verfügbarkeit gilt es, aufgrund der erweiterten<br />
mobilen Zugriffsmöglichkeiten<br />
rund um die Uhr sicherzustellen.Dazu gehören<br />
auch Elemente wie verschlüsselte<br />
Daten, Fernadministration für Updates,<br />
Fernzugriff und Datenzerstörung bei Verlust<br />
eines Notebooks. Hinzu kommt eine<br />
zeit- und ressourcensparende Offline-<br />
Administration sowie die Lokalisierung<br />
des Notebooks über GPS.<br />
Einige wichtige Serviceelemente<br />
. Projektmanagement,Order Management,<br />
Managed Billing wie einheitliche integrierte<br />
Rechnung einschließlich aller Drittanbieter<br />
mit Ausweis der Kostenstellen, eine<br />
kostenstellenbasierte Rechnung für Home<br />
Offices; Service Desk: 2nd Level Help<br />
Desk für Fehlermeldungen und Reparaturaufträge,Web-Portal<br />
für die Nutzeradministration,<br />
Koordination von Drittanbietern,<br />
Hardwarebeschaffung (UMTS<br />
Datenkarte und/oder DSL-Modem),<br />
sowie Datenleitungen und/oder mobiler<br />
Zugang via UMTS / GPRS.<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 17
18<br />
Thema | Mobile Business<br />
Wettbewerbsvorteile durch mobile Anwendungen<br />
Der Umgang mit mobilen Lösungen wird für die Menschen immer selbstverständlicher<br />
- auch im Unternehmensbereich. <strong>MONITOR</strong> sprach mit Ing. Thomas Gruber<br />
und Peter Lieber, beide Eigentümer der mobil-data GmbH, über die aktuellen<br />
Trends.<br />
Dominik Troger<br />
„Mobile Geräte mit immer mehr Datenfunktionalität<br />
erlauben nun auch Unternehmen<br />
richtige Arbeitsprozesse mobil abzubilden<br />
und damit die elektronische Auftragsverarbeitung<br />
zu komplettieren“, ist Thomas<br />
Gruber überzeugt, der als Eigentümer und<br />
Geschäftsführer von mobil-data bereits seit<br />
einigen Jahren erfolgreich mobile Businessanwendungen<br />
umsetzt. „<strong>Die</strong> modernen<br />
mobilen Geräte haben einfach zu bedienende<br />
Betriebssysteme, ausreichend Speicher<br />
und komfortable Eingabemöglichkeiten.<br />
Netzbetreiber bieten günstige Datentarife<br />
und eine sehr gute Netzqualität, um echtzeitnahe<br />
Übertragungen möglich zu machen.“<br />
„Mobile Softwarelösungen<br />
steigern die<br />
Produktivität von<br />
Unternehmen.“ - Ing.<br />
Thomas Gruber,<br />
mobil-data GmbH<br />
Außerdem gibt der Markt die Marschrichtung<br />
vor: steigendes Arbeitstempo, erhöhte<br />
Anforderungen an die Qualität und<br />
die Menge der zu erledigenden Aufgaben<br />
nehmen zu und erfordern ein flexibles, oft<br />
auch räumlich und zeitlich unabhängiges<br />
Handeln. Hier setzten auch mobile Lösungen<br />
an, die neue, große Potenziale eröffnen.<br />
„Jeder stationäre Büroarbeitsplatz ist ein potenzieller<br />
mobiler Arbeitsplatz“, fasst Peter<br />
Lieber,Technologie-Manager und ebenfalls<br />
Eigentümer der mobil-data GmbH, die Ausgangssituation<br />
zusammen. „Viele Unternehmen<br />
nutzen bereits diese Chancen, die<br />
die heutige Mobiltechnologie bietet, und erzielen<br />
neben kommerziellen Einsparungen<br />
auch ökonomische zum Beispiel durch optimiertere<br />
Routenplanung aufgrund<br />
aktuellerer Daten, die eine mobile Businesslösung<br />
laufend bereitstellen kann.“<br />
Mögliche Hindernisse<br />
<strong>Die</strong> Umsetzung einer solchen Lösung ist -<br />
wie schon angeschnitten - vom technologischen<br />
Standpunkt aus betrachtet keine Hexerei.<br />
Schwieriger ist es schon, so Gruber,<br />
Unternehmen den ökonomischen Vorteil<br />
zu vermitteln, den sie daraus ziehen <strong>können</strong>.<br />
Dabei genügt ein kleines Rechenbeispiel:<br />
Zehn Außendienst-Mitarbeiter erledigen<br />
sechs Aufträge pro Tag. Das sind insgesamt<br />
60 Aufträge pro Tag. Bei einer Einsparung<br />
von fünf Minuten pro Auftrag (bessere<br />
Datenqualität, kein Telefonat zwischen<br />
Innen- und Außendienst, keine händische<br />
Nacherfassung) ergibt das fünf Stunden täglich,<br />
in Summe also fast einen Mitarbeiter<br />
im Innendienst.<br />
Ein wichtiger Punkt betrifft aber auch die<br />
Umsetzung. „Das Zusammenspiel von<br />
Arbeitsprozessanalyse, Software, Schnittstellen,<br />
Hardware und Mobil-Tarifen ist ein<br />
komplexes Thema. Softwareunternehmen,<br />
die nicht für all diese Bereiche Spezialisten<br />
beschäftigen, <strong>können</strong> hier leicht an ihre<br />
Grenzen stoßen“, so Lieber.<br />
Projektbeispiele<br />
Um die Bandbreite der Lösungsmöglichkeiten<br />
darzustellen verweist Gruber auf zwei<br />
Referenzkunden von mobil-data, bei denen<br />
trotz unterschiedlicher Aufgabenbereiche<br />
„Mobilität“ die verbindende Klammer ist:<br />
Naber Kaffee und der Magistrat der Stadt<br />
Wien in Form der MA 25, zuständig für<br />
Stadterneuerung und Prüfstelle für Wohnhäuser.<br />
Naber Kaffee bietet seinen Kunden einen<br />
Fahrverkaufsservice an. <strong>Die</strong> Herausforderung<br />
bestand in der effizienten Abwicklung<br />
dieser Verkaufsservices. Aufträge mussten<br />
zunächst vom Außendienst händisch und<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
Mobile Geräte mit immer mehr Datenfunktionalität<br />
erlauben nun auch Unternehmen richtige<br />
Arbeitsprozesse mobil abzubilden<br />
später vom Innendienst im Warenwirtschaftssystem<br />
elektronisch erfasst werden.<br />
mobil-data hat die Fahrverkäufer von Naber<br />
Kaffee mit einer mobilen Lösung ausgestattet.<br />
<strong>Die</strong> Außendienstmitarbeiter<br />
wickeln nun alle Prozessschritte digital ab:<br />
<strong>Die</strong> Fahrverkäufer erfassen vor Ort beim<br />
Kunden die Bestellung mit ihren PDAs.<br />
Kundespezifische Bestellformulare inklusive<br />
Rabattinformationen erleichtern die<br />
Dateneingabe. Mittels mobilem Drucker<br />
werden Rechung und Lieferschein vor Ort<br />
an den Kunden übergeben.<br />
<strong>Die</strong> Mitarbeiter der MA25 verbringen einen<br />
Großteil ihrer Arbeitszeit im Außendienst,<br />
um Wohnungs- und Nutzflächen der<br />
Gemeinde Wien zu vermessen. <strong>Die</strong> handschriftliche<br />
Erfassung der Messwerte wurde<br />
von mobil-data durch einen Prozess der<br />
elektronischen Dateneingabe abgelöst. <strong>Die</strong><br />
ermittelten Daten werden nun mittels PDA<br />
erfasst und der passenden Akte zugeordnet.<br />
Im Gegensatz zum manuellen Prozess erfolgt<br />
die Berechnung der Gesamtfläche nun<br />
unmittelbar vor Ort. Damit kann sofort eine<br />
Plausibilitätsprüfung durchgeführt und<br />
eine eventuell notwendige Nachvermessung<br />
vorgenommen werden.Am Ende des Tages<br />
erfolgt die Synchronisierung der PDAs mit<br />
der Datenbank.
PROMOTION<br />
„Jeder stationäre Büroarbeitsplatz<br />
ist ein<br />
potenzieller mobiler<br />
Arbeitsplatz.“ - Peter<br />
Lieber, mobil-data<br />
GmbH<br />
Eigene Technologie als Basis<br />
mobil-data kann bei solchen Projekten auf<br />
eine eigene Middleware setzen, die als echtzeitnahe,<br />
mobile Plattform agiert. „Ihr Einsatz<br />
in Unternehmen erlaubt die Abwicklung<br />
sämtlicher mobilen Prozesse über<br />
nur eine Technologie und kann mit steigenden<br />
Anforderungen bei Ausweitung der Geschäftstätigkeit<br />
mitwachsen“, erläutert<br />
Lieber. Dadurch wird eine einheitliche<br />
Infrastruktur, die den Datenaustausch zwischen<br />
Unternehmenszentrale und mobilen<br />
Endgeräten ermöglicht, aufgebaut.<br />
Mobile Lösungen greifen immer mehr auch<br />
in Bereichen, wo es unbedingt notwendig<br />
ist, gehärtete Hardware zu verwenden.<br />
OE-Tronic hat mit der Firma Mitac einen<br />
der führenden Hersteller auf dem Gebiet<br />
besonders robuster Laptops bzw. Convertible<br />
Systems im Lieferprogramm, die verschiedene<br />
IP-Gehäuseschutzklassen unterstützen.<br />
Sei es im Bereich der Forstwirtschaft, für<br />
Arbeitstrupps der Energieversorger oder im<br />
industriellen Umfeld: Für alle Außenanwendungen<br />
finden <strong>Sie</strong> bei Mitac die passende<br />
Hardware. <strong>Die</strong> Geräteserie beginnt beim<br />
A790 dem Ultrarugged-Gerät, und deckt<br />
mit dem M230, P470 und dem V100 Convertible<br />
bis hin zum CA27 - einem fully<br />
rugged Intelli-Tablet - die ganze Bandbreite<br />
ab.<br />
Gemeinsam mit den Partnerfirmen<br />
congatec und Swissbitt bietet OE-Tronic eine<br />
breite Palette an Komponenten an. Mit<br />
diesen kann der Kunde seine eigenen maß-<br />
Für die Fachbereiche stehen eigene Applikationen<br />
bereit, mit denen beispielsweise<br />
Service-Mitarbeiter vor Ort Kundendaten<br />
erfassen beziehungsweise in Echtzeit neue<br />
Aufträge erhalten <strong>können</strong>. Solche Lösungen<br />
wurden unter anderem für Service,Vertrieb,<br />
Dispatching- und Logistikaufgaben,<br />
Zeit- und Leistungserfassung sowie für den<br />
Immobilienbereich entwickelt. Office-Funktionen<br />
wie E-Mail und Kalender, Gerätemanagement<br />
und Security sind weitere<br />
Schwerpunkte des Angebotes.<br />
Ausblick<br />
„Mobile Softwarelösungen, die Arbeitsschritte<br />
abbilden, die heute der Außendienst<br />
noch handschriftlich dokumentieren muss,<br />
werden in den nächsten Jahren in jedem<br />
Unternehmen selbstverständlich sein - genauso<br />
wie heute fast jeder Arbeitsplatz bereits<br />
mit Computern und einer EDV-Anwendung<br />
ausgerüstet ist“, betont Gruber.<br />
„Mit unserem Leistungsportfolio <strong>können</strong><br />
wir sämtliche Aspekte mobilen Arbeitens<br />
geschneiderten Systeme realisieren. Dazu<br />
zählen ETX, COM-Express Module, Baseboards<br />
von congatec, Memorymodule,<br />
CF-Cards von Swissbit oder TFTs, Open-<br />
Frame-Monitore oder <strong>komplette</strong> TFT-Kits.<br />
Im Bereich LED-Leuchten bietet<br />
OE-Tronic Kunden speziell für ihre Anforderungen<br />
entwickelte und gebaute Leuchten<br />
an. <strong>Die</strong> bis jetzt realisierten Lösungen<br />
reichen von Operationsleuchten über<br />
Thema | Mobile Business<br />
Mobile Software hilft Mitarbeitern der MA25<br />
beim Vermessen von Wohnungs- und Nutzflächen<br />
der Gemeinde Wien<br />
abdecken - von der Beratung über die<br />
Planung bis hin zur Umsetzung“, ist Lieber<br />
überzeugt.<br />
www.mobil-data.at<br />
OE-Tronic: Ihr „Embedded Industrial Computer“-Partner<br />
OE-Tronic, spezialisierter Industrial Computer Distributor, bietet eine reichhaltige<br />
Auswahl: vom ruggedized Laptop über ausgewählte Systemkomponenten bis zu<br />
industriellen LED-Leuchten.<br />
Retrofit-Umbausätze für Leuchtstoffbalken<br />
bis hin zum echten LED-Glühlampenersatz.<br />
OE-Tronic Handels GmbH<br />
Landstraße 16<br />
A-2402 Maria Ellend<br />
Tel. ++43 2232 80638<br />
www.oe-tronic.com<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 19
20<br />
Thema | Mobile Business<br />
Noch viele Fragezeichen bei NGN<br />
Das Schlagwort NGN (Next Generation<br />
Network) ist in aller Munde. Eigentlich<br />
schon seit Jahren. Visionen gibt es viele,<br />
allein an der Realisierung hapert es<br />
noch gehörig. Ziel ist die Schaffung<br />
einer flexiblen IP-Infrastruktur als<br />
Plattform für möglichst alle internet-<br />
basierenden <strong>Die</strong>nste.<br />
Christine Wahlmüller<br />
Ende Jänner veranstaltete die IIR eine NGN-<br />
Konferenz, um etwas Licht ins Dunkel zu<br />
bringen. Klar ist: Mit der Realisierung von<br />
NGNs werden die Karten am Markt neu gemischt<br />
und der Wettbewerb startet neu<br />
durch.<br />
„NGN und IMS könnten die Rettung für<br />
Telekom-Unternehmen sein“ orakelt Wolfgang<br />
Reichl, Geschäftsführer der ÖFEG<br />
(Österreichische Fernmeldetechnische Ent-<br />
Wozu IMS?<br />
IMS - IP Multimedia Subsystem fungiert<br />
als Herzstück bzw. Steuerungselement der<br />
NGNs. <strong>Die</strong> Architektur aus Software und<br />
Netzelementen macht das NGN zur multifunktionalen<br />
und interaktiven Drehscheibe.<br />
NGNs auf IMS-Basis sind allerdings<br />
sehr schwer zu realisieren, sind sich IMS-<br />
Experten einig.<br />
Zentrales Element eines IMS ist die Call<br />
Session Control Function (CSCF). <strong>Sie</strong> etabliert,<br />
überwacht, unterstützt und initiiert<br />
so genannte Multimedia Sessions, beispielsweise<br />
ein Telefonat zwischen zwei Smartphone-Nutzern,<br />
die ein Kino-Portal besuchen,<br />
dort einen Film auswählen, das<br />
nächstgelegene Kino suchen und sich dann<br />
verabreden. Hierfür koordiniert die CSCF<br />
auch die Service-Interaktionen des Nut-<br />
NGN im Gespräch auf einer Veranstaltung des IIR<br />
wicklungs- und FörderungsgmbH), einer<br />
Tochter der Telekom Austria. IMS, das bedeutet<br />
IP Multimedia Subsystem und spielt<br />
laut Ansicht vieler eine tragende Hauptrolle<br />
in der Realisierung der neuen Netze.<br />
<strong>Die</strong> Architektur aus Software und Netzelementen<br />
macht das NGN zur multifunktionalen<br />
und interaktiven Drehscheibe für<br />
neue <strong>Die</strong>nste. Das Ziel ist die totale Konvergenz:<br />
Es geht um eine technische Plattform<br />
zers. Das aus der Internet-Telefonie bekannte<br />
SIP-Protokoll (Session Initiation<br />
Protocol) kommt beim IMS ebenso zum<br />
Einsatz. Ende 2007 hat das Berliner Fraunhofer<br />
Institut für Offene Kommunikationssysteme<br />
(FOKUS) ein Open Source IP<br />
Multimedia Subsystem (OSIMS) präsentiert.<br />
Seitdem sind interessierte Forschungsstätten<br />
und Unternehmen eingeladen, im<br />
Vorfeld des Markteintritts eigene Entwicklungen<br />
zu testen. „Nur die Vielfalt der<br />
Anwendungen wird am Ende über den Erfolg<br />
von IMS als allgegenwärtige <strong>Die</strong>nsteplattform<br />
entscheiden“, ist Thomas Magedanz,<br />
Leiter der Abteilung NGN am<br />
FOKUS überzeugt, dass die Öffnung ein<br />
wichtiger Schritt war.<br />
www.fokus.fraunhofer.de<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
für Festnetz, Internet und Mobilfunk, auf<br />
der sämtliche Arten von <strong>Die</strong>nsten und Endgeräten<br />
zusammen betrieben werden <strong>können</strong>.<br />
Laut Reichl weist das NGN vier Grundbestandteile<br />
auf:<br />
. das Zugangs-Netzwerk (Breitbandzugang),<br />
. das Kern-Netzwerk (IP/MPLS - Multi<br />
Protocol Layer Switching),<br />
. die „globale Steuerungsschicht“ (IMS - IP<br />
Multimedia Subsystem),<br />
. eine Software-Entwicklungsplattform.<br />
Als Hürde ortete Reichl vor allem die notwendigen<br />
Investitionen. „Deswegen ist<br />
NGN noch nicht so realisiert wie erwartet“,<br />
gestand Reichl ein. Denn warum sollten bestehende,<br />
an sich funktionierende Netze von<br />
den Carriern auch verändert werden? Ein<br />
gewisser Druck werde jetzt von den Konsumenten<br />
und den Betreibern von Web-2.0-<br />
Services wie z. B.Amazon, Google oder eBay<br />
erzeugt, das zwinge die Carrier jetzt zum<br />
Umdenken.<br />
„Wir müssen mit Sicherheit das alte<br />
Kastl-Denken - Mobilfunk, Internet, Festnetz<br />
- ablegen, was wir brauchen, sind auch<br />
neue Regulierungsmodelle“, betonte Alfred<br />
Stratil, Leiter des Bereiches Post und Telekom<br />
im BMVIT (Ministerium für Verkehr,<br />
Innovation und Technologie). Er war sich<br />
auch der Bedeutung der Politik in puncto<br />
Neuentwicklungen bewusst, „wir müssen<br />
Investitionsanreize schaffen“, so Stratils
Credo. Er ließ allerdings offen, wie diese in<br />
der Zukunft aussehen würden.Aufbauend<br />
auf dem sogenannten „Diskussionspapier<br />
vom 18. Juni“ der Regulierungsbehörde<br />
RTR „werden wir jetzt gemeinsam mit der<br />
RTR ein Eckpunkte-Papier erarbeiten“,<br />
meinte Stratil. Er verwies dafür auf die<br />
europäische Dimension, denn gerade in<br />
puncto NGN empfiehlt sich der Blick über<br />
die nationalen Grenzen hinweg.<br />
Regulierung völlig unklar<br />
„Auf EU-Ebene eine einheitliche Position<br />
zu finden ist ein schwieriger und steiniger<br />
Weg“, seufzte Kurt Reichinger von der Regulierungsbehörde<br />
RTR. NGN sei eben ein<br />
sehr komplexes Thema. Ohne Regulierung<br />
werde man allerdings sicher nicht auskommen.<br />
Reichinger stellte fünf ungeklärte Problemfelder<br />
in den Raum, die in der Zukunft<br />
zu klären sind und für die RTR sicher einiges<br />
an Aufgaben bringen werden.<br />
. Interoperabilität, d. h. wie sieht horizontal<br />
und vertikal die Zusammenschaltung aus?<br />
. Änderungen in puncto Zusammenschaltung<br />
- fallen die heute notwendigen rund<br />
40 Vermittlungsstellen weg?<br />
. Zugang zur Last Mile,<br />
. Investitionsrisiko („ist berechtigte Sorge“)<br />
und „Regulatory Holidays“ („wird es<br />
nicht geben“),<br />
. Migrationsmanagement (institutionell bis<br />
Konsumentenschutz).<br />
„<strong>Die</strong> Regulierung muss genau untersuchen,<br />
welchen Einfluss die neue Entwicklung auf<br />
den Wettbewerb hat“, fasste Reichinger ganz<br />
allgemein zusammen. Insgesamt „gehen wir<br />
in ein neues Gebiet hinein, die Lösung dieses<br />
Henne-Ei-Problems geht nur gemeinsam<br />
mit den Providern“, zeigte sich Reichin-<br />
Was bedeutet NGN?<br />
Unter Next Generation Network (NGN)<br />
wird die Konvergenz traditioneller<br />
leitungsvermittelnder Telekommunikationsnetze<br />
wie Telefonnetze, Mobilfunknetze<br />
usw. zu einer einheitlichen<br />
paketvermittelnden Netzinfrastruktur und<br />
-architektur verstanden.<br />
Dabei ist eines der wesentlichen Merkmale<br />
von NGN, dass unterschiedliche<br />
Netzfunktionen wie Transport, <strong>Die</strong>nst und<br />
die Kontrollfunktion (z. B. Signalisierung)<br />
auf unterschiedlichen (logischen) Netzebe-<br />
Steigender Anteil der VoIP-Kommunikation in Österreich<br />
ger kooperationsfreudig. Eine industrielle<br />
Arbeitsgruppe ist soeben in Gründung, insgesamt<br />
„werden wir erst Ende <strong>2008</strong> klarer<br />
sehen“, schätzte Reichinger.<br />
Änderungen für Konsumenten?<br />
Dem Konsumenten ist die Erneuerung der<br />
Technologie an sich egal - was zählt, ist, dass<br />
sein persönlicher Internet-Zugang zu Hause<br />
funktioniert - das zeigte der Vortrag von<br />
Paul Srna, Projektleiter Neue Medien beim<br />
Verein für Konsumenteninformation (VKI).<br />
Derzeit gibt es „leider ein für den Konsumenten<br />
unüberschaubares Angebot. Oft<br />
wird daher das falsche Produkt gewählt“,<br />
berichtete Srna. Kein Wunder, dass daher<br />
die Beschwerden beim VKI exponenziell<br />
stark zunehmen würden. Für die Zukunft<br />
nen realisiert werden.<br />
<strong>Die</strong> Bezeichnung NGN wird aber auch<br />
häufig (stark vereinfachend) als Schlagwort<br />
für die derzeitig erfolgende Umstellung<br />
der bestehenden Telekommunikationsnetze<br />
auf IP-Technologie benutzt, da<br />
das Internet Protocol die vorherrschende<br />
Wahl zur Implementierung von paketvermittelnden<br />
Netzen ist.<br />
Kritiker sehen in NGN-Netzen eine<br />
mögliche Gefährdung der Netzneutralität.<br />
(Quelle: Wikipedia)<br />
Thema | Mobile Business<br />
wünschte sich Srna, der mit keinem Wort<br />
auf NGN einging, nur „mehr Aufklärung<br />
und Information für den Konsumenten, damit<br />
der seinen Bedarf genau abschätzen<br />
kann“.<br />
In jedem Fall kommt auf die Benutzer ein<br />
neuer technischer Standard zu. Bereits Mitte<br />
2007 sollte der neue 802.11n WLAN-<br />
Standard in Kraft treten. Hier ist eine gewisse<br />
Verzögerung eingetreten. Im November<br />
2007 wurde der Entwurf in Version drei<br />
mehrheitlich in Atlanta verabschiedet, „die<br />
finale Version soll im Oktober <strong>2008</strong> verabschiedet<br />
werden“, sagte Thomas Zemen, Leiter<br />
des Forschungszentrums Telekommunikation.<br />
Sowohl Techniker als auch Hersteller<br />
setzen große Hoffnungen in den neuen<br />
Standard, der oft auch als MIMO (Multiple<br />
Input - Multiple Output) bezeichnet<br />
wird. „<strong>Die</strong> MIMO-Kommunikation erlaubt<br />
höhere Datenraten ohne die Bandbreiten<br />
erhöhen zu müssen“, erklärte Zemen die<br />
Vorzüge. Auch Hersteller wie Apple oder<br />
AVM haben bereits damit begonnen, den<br />
neuen Funkstandard bei der Hardware zu<br />
integrieren. „Das wird echtes Breitband in<br />
den eigenen vier Wänden“, schwärmte Zemen.<br />
Mobilfunker geben Gas<br />
„Wir müssen Innovation stattfinden lassen,<br />
aber wir <strong>können</strong> nicht erwarten, alles an einem<br />
Tage umstellen zu <strong>können</strong>“, verwies<br />
Mark Kent, technischer Strategiechef bei<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 21
PROMOTION<br />
22<br />
Thema | Mobile Business<br />
der British Telecom, darauf, sich in Geduld<br />
zu üben und wartete mit einer alten Weisheit<br />
auf: Gut Ding braucht Weile. „Wir müssen<br />
zuerst Lösungen für 100, dann 1.000<br />
und dann für die Masse bauen“, verwies<br />
er auf die Strategie Step-by-Step, die konkret<br />
bei der Entwicklung des Projekts „Firebird“<br />
der British Telecom zum Tragen<br />
kam. Ziel dabei war eine Konsolidierung des<br />
bestehenden Systems. Seit 2007 ist die komplexe,<br />
globale offene Applikations-Server-<br />
Plattform in Betrieb.<br />
„Konvergenz und der User im Mittelpunkt<br />
- das sind die zentralen Faktoren heute“,<br />
betonte Reinhard Wilfinger, Leiter Strategie<br />
und Projekte bei der mobilkom. „<strong>Die</strong><br />
Mobilfunker mobilisieren das Next Generation<br />
Internet, das allerdings woanders ge-<br />
macht wird“, bedauerte Wilfinger. Profitieren<br />
würden davon eBay, Google,Yahoo oder<br />
sonstige <strong>Die</strong>nste-Anbieter. Ganz klar ist die<br />
Tendenz, dass Voice over IP im Kommen ist.<br />
„Skype ist bedrohlich“, sagte Wilfinger klipp<br />
und klar. „2015 werden 45% aller Voice -<br />
Minuten in Westeuropa über IP gehen“,<br />
zitierte Wilfinger eine Studie von Analysis<br />
Research. „IMS ist zwar nicht die Antwort<br />
auf Internet-Konvergenz, aber gibt uns<br />
die Möglichkeit, in den Mitbewerb einzutreten“,<br />
betonte der mobilkom-Stratege. Seit<br />
2007 bietet die mobilkom A1 over IP an.<br />
Bis 2009/2010 soll der Nachfolger für<br />
UMTS als NGMN (Next Generation Mobile<br />
Network) realisiert sein, wünscht sich<br />
James Burke, CTO von T-Mobile. „Wir werden<br />
nie genug Speed haben, aber Anwen-<br />
Mobile Termin- und Kapazitätsplanung<br />
Mit staff.capacity.management von FIELDWORX MOBILE<br />
SOLUTIONS GmbH ist es für alle Energieversorgungsund<br />
Industrieunternehmen möglich, einfach und schnell<br />
ihre Montagemitarbeiter zu verplanen.<br />
<strong>Die</strong> Basis-Funktionen:<br />
. Zeitliche Planung von Projekten<br />
mit Unterteilungsmöglichkeit<br />
in Teilprojekte<br />
. Anzeige der prozentuellen<br />
Auslastung der Mitarbeiter<br />
. Zuordnung von Teams zu Projekten<br />
. Validierung der Teamzuordnung<br />
. Zuordnung einer generischen<br />
Anzahl von Mitarbeitern für<br />
die Berechnung der Kapazitätsauslastung<br />
. Berechnung der Kapazitätsauslastung<br />
mit Anzeige der<br />
Über- und Unterkapazitäten<br />
Das Unternehmen<br />
FIELDWORX ist international<br />
tätiger Lösungsspezialist bei der<br />
Einführung von mobilen Systemen<br />
(auf Basis von PDAs,<br />
Handhelds, BlackBerrys und<br />
Mobiltelefonen) zur Optimierung<br />
von Geschäftsprozessen.<br />
Dabei umfasst das Lösungsrep-<br />
. Planung von Sammelprojekten<br />
für diverse Aufgaben, zur<br />
Reservierung von definierten<br />
Ressourcen über einen geplanten<br />
Zeitraum<br />
. Zuordnung von Aufträgen/<br />
Aufgaben zu Sammelprojekten<br />
. Tageweise Planung der Mitarbeiter<br />
(Abwesend, Ersatz-<br />
Monteure)<br />
. Wartung der Mitarbeiter-<br />
Stammdaten<br />
. Erstellung von Auswertungen<br />
der Tagesarbeiten der Mitarbeiter<br />
mit zahlreichen Filtermöglichkeiten<br />
ertoire sowohl Standardprodukte<br />
aus dem Hause FIELD-<br />
WORX mit den Branchenschwerpunkten<br />
Health Care<br />
(mobile.care), Industrie (mobile.service),<br />
Energieversorger<br />
(mobile.energy) und Retail<br />
(mobile.sales), als auch Indivi-<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
. Umfangreiches Benutzerberechtigungssystem<br />
. Flexibles User Interface dank<br />
Docking-Windows-Technologie<br />
. Bereitstellung von vordefinier-<br />
duallösungen für verschiedenste<br />
Branchen.<br />
Durch ein starkes Partnernetzwerk<br />
sowie durch zertifizierten<br />
Einsatz von Drittprodukten<br />
bietet FIELDWORX<br />
MOBILE SOLUTIONS Gesamtkonzepte<br />
aus einer Hand.<br />
dungen wie YouTube benötigen eine hohe<br />
Bandbreite und bewirken ein erhöhtes Datenaufkommen“,<br />
bemerkte Burke. „Wir<br />
wollen jetzt sicher nicht die 3G-Story<br />
wiederholen“, sagte der T-Mobile-CTO, sondern<br />
es gehe darum, „IP vernünftig zu sharen<br />
und die Kosten relativ niedrig zu halten“.<br />
Erfolgsfaktoren seien Performance,<br />
Kosten für den Kunden und den Operator<br />
sowie die Migration. „Ich glaube, das<br />
NGMN wird eine Revolution sein“, versprühte<br />
Burke Optimismus und Begeisterung.<br />
Wie die österreichische Ausprägung<br />
aussehen wird, darauf dürfen die Konsumenten<br />
gespannt sein. James Burke meinte<br />
dazu: „Österreich ist der kompetitivste<br />
Markt, den ich in meinem Leben je erlebt<br />
habe“. ❏<br />
ten Ansichten für optimale<br />
Benutzerfreundlichkeit<br />
. Verschiedenste Reports<br />
<strong>Die</strong>se Software wurde erstmalig<br />
auch für Windows-32-Systeme<br />
erstellt und ist datenbankunabhängig.<br />
Selbstverständlich<br />
<strong>können</strong> <strong>Sie</strong> die mobilen Produkte<br />
von FIELDWORX an das<br />
Kapazitätsmanagementsystem<br />
anbinden.<br />
Bereits im Juli <strong>2008</strong> wird<br />
FIELDWORX mit einem neuen,<br />
interessanten Produkt für die<br />
Branche der Energieversorgungsunternehmen<br />
für Aufsehen<br />
sorgen.<br />
www.fieldworx.com
Voice over IP-Mobilitätslösung<br />
Omicron, Spezialist für Prüftechnik von Energiesystemen,<br />
setzt auf eine konvergente Festnetz- und Mobilkommunikationslösung<br />
von NextiraOne.<br />
<strong>Die</strong> Lösung ermöglicht Festnetzund<br />
Mobiltelefonie auf Basis der<br />
Voice over IP (VoIP)-Technologie<br />
über ein mobiles Endgerät.<br />
NextiraOne zeichnete dabei für<br />
die Integration der gesamten Informations-<br />
und Kommunikationsstruktur<br />
in der Omicron<br />
Zentrale in Klaus, Vorarlberg,<br />
verantwortlich.<br />
Für die insgesamt 250 Omicron-Mitarbeiter<br />
in acht<br />
Niederlassungen in Europa,<br />
Amerika und Asien ist optimale<br />
Erreichbarkeit und Mobilität<br />
unerlässlich. Vor Einführung<br />
der neuen Lösung verfügte jeder<br />
Mitarbeiter über einen Festnetz-Apparat,<br />
ein DECT-Telefon<br />
und ein Mobiltelefon - drei<br />
Geräte mit unterschiedlicher Erreichbarkeit.<br />
Zielsetzung des<br />
Projektes war es daher eine Eingeräte-Philosophie<br />
umzusetzen.<br />
<strong>Die</strong> Implementierung eines<br />
Wireless-LAN-Netzwerkes, das<br />
auf Sprach- und Datenkommunikation<br />
anwendbar ist, bildete<br />
den Grundstein der Lösung von<br />
nextiraOne. Darauf aufbauend<br />
wurde ein umfassendes Unified<br />
Messaging System mit CTI,<br />
Voice Mail und Advance Call<br />
Routing realisiert, wodurch Anrufe<br />
auf Basis von Outlook-<br />
Kalender-Einträgen geroutet<br />
werden. <strong>Die</strong> Koppelung des<br />
Über Omicron<br />
<strong>Die</strong> von Omicron entwickelten<br />
Prüfsysteme versorgen internationale<br />
Energielieferanten,<br />
Industrie, sowie Hersteller von<br />
Schutzrelais, Stromzählern und<br />
Messwertumformern. In über<br />
100 Ländern werden neben<br />
Prüfgeräten auch Service, Sup-<br />
VoIP-Systems zur bestehenden<br />
Kundendatenbank ermöglicht<br />
den Mitarbeitern, ihre Kunden<br />
und Partner einfach und effizient<br />
per Namen anzuwählen.<br />
Jeder Omicron-Mitarbeiter ist<br />
mit einem Nokia-E-Series-Endgerät<br />
ausgestattet, das sich automatisch<br />
in die WLAN-Struktur<br />
innerhalb des Gebäudes einloggt.<br />
Verlässt der Mitarbeiter<br />
die WLAN-Umgebung wechselt<br />
das Device ohne Zeit- und<br />
Datenverluste auf das GSM-<br />
Netz. E-Mails, Kalendereinträge<br />
und Kontakte werden ebenfalls<br />
an die Endgeräte gepusht.<br />
Alle Mitarbeiter sind somit mobil<br />
mit allen Informationen versorgt.<br />
Geht ein Endgerät verloren,<br />
wird es über die IT-Fernverwaltung<br />
gesperrt und alle Daten<br />
auf dem Gerät werden gelöscht.<br />
Der Zugriff unternehmensfremder<br />
Personen auf die Daten<br />
wird dadurch unmöglich.<br />
„Das innovative Konzept, eine<br />
maßgeschneiderte Umsetzung<br />
und eine umfassende<br />
Kommunikationslösung erfüllen<br />
all unsere Anforderungen:<br />
optimale Erreichbarkeit, Kontakt-<br />
und Kalendersynchronisation<br />
und eine Durchwahl für jeden<br />
Mitarbeiter, egal wo er sich<br />
gerade aufhält“, fasst Wolfgang<br />
Senoner, Leiter IT-Team Omi-<br />
port, Schulungen und Inbetriebnahme<br />
angeboten. Neben<br />
dem Hauptsitz des Unternehmens<br />
in Klaus,Vorarlberg, mit<br />
180 Mitarbeitern, stehen weitere<br />
acht Zweigstellen in Europa,<br />
Amerika und Asien weltweit<br />
für die Kunden bereit.<br />
cron das Projekt zusammen.<br />
<strong>Die</strong> neue IKT-Struktur wird<br />
in weiterer Folge auch auf die<br />
übrigen Niederlassungen weltweit<br />
übertragen, wodurch alle<br />
Mitarbeiter von einem homogenenTelekommunikationsnetzwerk<br />
profitieren werden.<br />
<strong>Die</strong>se Lösung wurde inzwi-<br />
Thema | Mobile Business<br />
schen auch prämiert: Nextira-<br />
One wurde auf der Fachmesse<br />
ITnT <strong>2008</strong> in Wien für die Umsetzung<br />
dieser Anwendung mit<br />
dem „Channel Award 08“ ausgezeichnet.<br />
Das Unternehmen<br />
erhielt den Preis in der Kategorie<br />
„Solution Partner“.<br />
www.nextiraone.at<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 23
24<br />
Thema | Mobile Business<br />
Geschäftsprozesse mobilisieren<br />
Smart Phones, Laptops und Pocket PCs sind aus dem mobilen Geschäftsalltag nicht<br />
mehr wegzudenken, die Anzahl der mobilen Endgeräte in Unternehmen steigt<br />
ständig. Mobilität für sich bringt aber wenig: Vorteile gibt es nur, wenn die Prozesse<br />
und MitarbeiterInnen im Unternehmen durch sinnvolle mobile Anwendungen<br />
unterstützt werden.<br />
Kommentar von Peter Sperk<br />
<strong>Die</strong> Vorteile des mobilen Arbeitens sind für<br />
Unternehmen klar: Wer sein Büro ständig<br />
dabei hat, kann auch entsprechend schnell<br />
reagieren. Das volle Potenzial kann aber nur<br />
ausschöpfen, wer nicht nur die MitarbeiterInnen<br />
mobil macht, sondern auch seine Geschäftsprozesse.<br />
Grundvoraussetzung dafür<br />
ist ein gut durchdachtes Konzept, welche<br />
mobilen Prozesse für das Unternehmen<br />
sinnvoll sind.Weiters gilt es einige Rahmenbedingungen<br />
- nach ihrer Wichtigkeit - abzuklären:<br />
. Welche Art des Zugangs ist sinnvoll: online<br />
oder offline?<br />
. Welche Daten werden unterwegs benötigt:<br />
kompakt oder umfassend?<br />
. Welche Geräte sollen verwendet werden:<br />
handlich oder komplett?<br />
Mobiles Arbeiten muss immer einen konkreten<br />
Nutzen bringen. Lösungen, die sowohl<br />
die Prozesse als auch die MitarbeiterInnen<br />
unterstützen, entlasten vor allem<br />
den administrativen Bereich: Mit mobilen<br />
Systemen <strong>können</strong> Kundenaufträge, Zeit-,<br />
Material- und Leistungserfassung direkt<br />
vom Außendienst erledigt werden.<br />
SAP Mobile Business<br />
SAP-Lösungen für Mobile Business unterstützen<br />
Unternehmen bei der mobilen Geschäftsabwicklung<br />
mit gebrauchsfertigen<br />
Anwendungen. Im Mittelpunkt stehen dabei<br />
typische Szenerien in Unternehmen, wie<br />
z. B.Vertriebsmitarbeiter, Servicetechniker,<br />
Zusteller, Lagerarbeiter oder Manager. <strong>Die</strong><br />
dazugehörigen mobilen Prozessabläufe sind<br />
bereits standardisiert, darüber hinaus gibt<br />
es auch spezielle mobile Branchenlösungen,<br />
z. B. für Energieversorger oder für die Getränkeindustrie.<br />
<strong>Die</strong> mobilen SAP-Lösungen basieren auf<br />
der NetWeaver-Plattform. Daher <strong>können</strong><br />
die Standardprozesse auch einfach erweitert<br />
werden, wenn kundenspezifische Anforderungen<br />
oder eigene Lösungen gebraucht<br />
werden. So hat T-Systems gemeinsam mit<br />
SNAP Consulting ein mobiles Vertriebsinformationssystem<br />
für T-Mobile auf Basis<br />
von SAP NetWeaver entwickelt. Das System<br />
unterstützt Außendienstmitarbeiter beim<br />
Vertriebsmanagement und der Partnerbetreuung:<br />
Stammdatenpflege, die Erfassung<br />
Neue Sicherheitsfunktion für mobile Geräte<br />
Sybase iAnywhere präsentiert eine neue<br />
Architektur, die wesentliche Fortschritte<br />
bei Performance und Batterielaufzeit<br />
ermöglichen soll.<br />
„Afaria“ist die Sicherheitskomponente der<br />
Information Anywhere Suite.<strong>Die</strong> neue Version<br />
wurde speziell entwickelt, um die neuesten<br />
Funktionen von Windows Mobile zu<br />
nutzen und ermöglicht eine sofortige Verund<br />
Entschlüsselung von Daten.<br />
Durch die Nutzung der neuen Architektur<br />
<strong>können</strong> alle verschlüsselten Daten auf<br />
Abruf entschlüsselt werden,sobald dies eine<br />
Anwendung oder das Betriebssystem anfor-<br />
dert. <strong>Die</strong>s ermöglicht mobilen Anwendern<br />
einen schnelleren Zugang nach dem Einloggen<br />
an dem Gerät,da Daten nicht länger beim<br />
Login entschlüsselt werden müssen. Da mit<br />
der Architektur nur veränderte,statt alle Daten<br />
neu verschlüsselt werden, wird die Performance<br />
von Anwendungen weiter maximiert<br />
und die Akkulaufzeit deutlich verbessert.<br />
Um die variierenden Formfaktoren der Geräte<br />
handhaben zu <strong>können</strong>,wurde das Interface<br />
der Gerätesperre angepasst. Es ermöglicht<br />
nun einfachen Zugang zum Passwortwiederherstellungssystem<br />
und ermöglicht<br />
dem Nutzer,Telefongespräche zum Helpdesk<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
„Mobiles Arbeiten<br />
muss immer einen<br />
konkreten Nutzen<br />
bringen.“ - Peter<br />
Sperk, Customer<br />
Solution Adviser,<br />
SAP Österreich<br />
von Besuchsberichten oder die Verwaltung<br />
von komplexen Anfragen <strong>können</strong> nun bequem<br />
von unterwegs am Smart<br />
Phone erledigt werden. Zusätzlich läuft diese<br />
Applikation auch am Desktop Browser.<br />
Mobile-Business-Trends<br />
Der Markt für mobile Unternehmenslösungen<br />
wächst kräftig. Hohe Bandbreiten und<br />
attraktive Tarife steigern die Nachfrage, und<br />
immer öfter setzen Betriebe auch auf spezielle<br />
Branchenlösungen. Bei den Endgeräten<br />
wird der PDA in West- und Mitteleuropa<br />
zunehmend durch das Smart Phone<br />
ersetzt. SAP Mobile Business unterstützt<br />
alle Arten von Mobilität: Der Zugriff auf<br />
Informationen und Prozesse wird damit jederzeit,<br />
überall und über eine Vielzahl von<br />
Betriebsmodi und mobilen Endgeräte möglich.<br />
www.sap.at, www.snapconsult.com<br />
von einem gesperrten Gerät aus aufzubauen.<strong>Die</strong><br />
neue Komponente verhindert zudem<br />
die Sperrung eines mobilen Geräts,während<br />
eine GPS Anwendung läuft, sodass Nutzer<br />
GPS Navigationsanwendungen ohne Unterbrechung<br />
nutzen <strong>können</strong>.<br />
Daten zur Verschlüsselung auswählen.<br />
Darüber hinaus werden Alarmmeldungen<br />
und Benachrichtigungen,wie Kalendererinnerungen,<br />
nun „vor“ dem gesperrten Bildschirm<br />
angezeigt.<strong>Die</strong>s ermöglicht dem Endnutzer<br />
die Ansicht und das Ablehnen von Benachrichtigungen,ohne<br />
sich in das Gerät einloggen<br />
zu müssen.<br />
www.sybase.at
Dual Mode - eine Technologie für alle Fälle<br />
Telefonkosten senken und Erreichbarkeit der Mitarbeiter erhöhen<br />
Kommentar von Martin Lieb<br />
In den meisten Fällen bedarf es heute noch<br />
mehr als nur eines Kommunikationswegs,<br />
um mit einem Gesprächspartner in Kontakt<br />
zu treten. Erreicht ein Mitarbeiter seinen<br />
Ansprechpartner nicht über Festnetz, probiert<br />
er es am Handy oder schickt eine<br />
E-Mail. Das hat zur Folge, dass das Kommunikationsmedium<br />
jedes Mal gewechselt werden<br />
muss. <strong>Die</strong> Yankee Group schätzt, dass<br />
durch die Eliminierung dieser Wechsel Produktivitätssteigerungen<br />
von 15-20% pro<br />
Tag erzielt werden <strong>können</strong>.<br />
<strong>Die</strong> große Herausforderung für Unternehmen<br />
besteht also darin, die Kommunikationstools<br />
und -wege zusammenzuführen.<br />
In vielen Unternehmen gibt es daher<br />
Überlegungen, Dual-Mode-Lösungen einzusetzen.<br />
Dabei handelt es sich um Telefonie-Lösungen,<br />
die sowohl WLAN- als auch<br />
GSM-Gespräche unterstützen und die jeweils<br />
kostengünstigste Verbindung herstellen.<br />
Je nachdem, ob sich ein Nutzer gerade<br />
in Reichweite des WLAN-Netzes befindet<br />
oder nicht, wird das Gespräch entweder über<br />
das unternehmenseigene WLAN oder das<br />
öffentliche GSM-Mobilfunknetz geführt.<br />
Im Verlauf eines Gesprächs kann auch zwischen<br />
den Netzen gewechselt werden, oh-<br />
WLAN bei bauMax<br />
BauMax setzt auf WLAN mit der Zielsetzung Produktivitätssteigerung<br />
und verbesserter Kunden-Service.<br />
Umgesetzt wird die Implementierung<br />
der MDE-WLAN-Technologie<br />
bei der Heimwerkerkette<br />
gemeinsam mit Motorolas<br />
Enterprise Mobility Business<br />
(vormals Symbol Technologies)<br />
und deren Partner Dataphone<br />
GmbH Österreich. Zielsetzung<br />
sind Produktivitätssteigerung<br />
und ein verbesserter Kunden-<br />
Service. BauMax gilt nicht nur<br />
als Pionier im Heimwerkerbereich<br />
in Zentral- und Südosteuropa,<br />
sondern auch als Vorreiter<br />
bei innovativen Shop-Lösungen.<br />
ne dass der Gesprächspartner dies bemerkt.<br />
Erhält ein Mitarbeiter beispielsweise einen<br />
Anruf auf dem Weg zu Arbeit, wird die<br />
Gesprächsverbindung über das GSM-Netz<br />
hergestellt. Sobald er sich auf dem Firmengelände<br />
befindet, wird das Gespräch an das<br />
WLAN-Netz übergeben und weitergeführt.<br />
Sitzt der Mitarbeiter schließlich an seinem<br />
Schreibtisch, kann er auf das Tischtelefon<br />
umschalten.<br />
Mit Dual Mode sind Mitarbeiter unter einer<br />
einzigen Rufnummer erreichbar, egal<br />
welches Endgerät sie nutzen. <strong>Sie</strong> <strong>können</strong> ein<br />
Gespräch wahlweise am Tischapparat im<br />
Büro oder am Mobiltelefon annehmen. Da<br />
Sprachnachrichten auf einer einzigen Unified-Messaging-System-Anwendung<br />
im<br />
Unternehmen gespeichert werden, ist es<br />
nicht länger erforderlich, mehrere Anrufbeantworter<br />
abzuhören. So sparen Dual<br />
Mode-Lösungen sowohl Mitarbeitern als<br />
auch Geschäftspartnern Zeit. Darüber hinaus<br />
vereinfachen sie die Kommunikation im<br />
Unternehmen, indem sie es ermöglichen,<br />
IP-basierte Geschäftsanwendungen wie<br />
Sprachnachrichten,Telefonkonferenzen und<br />
andere <strong>Die</strong>nste auch auf dem Mobiltelefon<br />
zu nutzen.<br />
Dataphone hat bauMax mit<br />
etwa 1.500 mobilen Datenerfassungssystemen<br />
(MDE) ausgestattet,<br />
davon zuletzt vor allem<br />
mit mobilen Computern der<br />
Motorola MC3000-Serie. Mit<br />
ihren flexiblen Konfigurationsmöglichkeiten<br />
sollen die<br />
MC3000-Systeme in den bau-<br />
Max-Märkten zur Verbesserung<br />
des Arbeitsablaufs bei Inventuren,<br />
Warenübernahme, Handling<br />
der Retouren, Leerhakenkontrolle<br />
und Preisüberprüfungen<br />
beitragen. Nach einer Testphase<br />
in zwei Pilotmärkten, dem<br />
Fazit<br />
neuen Mega-bauMax in Wien<br />
23 und dem Markt in Klosterneuburg,<br />
sind jetzt Wireless-Installationen<br />
mit insgesamt 250<br />
WLAN-fähigen MC3000-Terminals<br />
für den Etikettendruck<br />
im Einsatz. Da die Etiketten jetzt<br />
Thema | Mobile Business<br />
„Mit Dual Mode sind<br />
Mitarbeiter unter einer<br />
einzigen Rufnummer<br />
erreichbar, egal welches<br />
Endgerät sie nutzen.“<br />
- Martin Lieb,<br />
Avaya Vice President<br />
Central Europe &<br />
Managing Director<br />
Austria<br />
Dual-Mode-Lösungen bieten für Unternehmen,<br />
Mitarbeiter und Geschäftspartner<br />
gleichermaßen Vorteile: Unternehmen <strong>können</strong><br />
mit ihnen Telefonkosten senken, die<br />
Produktivität der Mitarbeiter erhöhen und<br />
Reaktionszeiten verkürzen. Für Mitarbeiter<br />
bedeuten Dual-Mode-Lösungen eine Erleichterung<br />
im Arbeitsalltag. <strong>Sie</strong> müssen<br />
keine Rufumleitungen mehr einrichten oder<br />
mehrere Anrufbeantworter abhören und<br />
auch nicht mehr abgleichen, ob sie die Nachricht<br />
auf der Mobilbox zwischenzeitlich<br />
schon per E-Mail geklärt haben. Geschäftspartner<br />
freuen sich vor allem darüber, dass<br />
sie ihren Ansprechpartner über eine einzige<br />
Rufnummer erreichen und ihre Anfrage<br />
zügig bearbeitet wird.<br />
www.avaya.at<br />
mobil data - IT & Kommunikationslösungen GmbH<br />
Franzosengraben 12/4/A<br />
A-1030 Wien<br />
t: +43-1-587 57 63-0<br />
e: office@mobil-data.at<br />
i: www.mobil-data.at<br />
direkt vor Ort gedruckt werden,<br />
entfallen die langen Arbeitswege<br />
für die Mitarbeiter, außerdem<br />
werden dadurch Software-<br />
Aktualisierungen vereinfacht.<br />
www.dataphone.at<br />
www.motorola.com<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 25
ps Hersteller<br />
Produktname<br />
Prozessortyp<br />
Taktfrequenz<br />
Display<br />
RAM Grund.<br />
RAM Max.<br />
APPLE COMPUTER MacBook 13", 2.4 GHz Intel Core 2 Duo 2,4 GHz 13.3", 1280x800 2 4 160 Lithium-Polymer, bis<br />
4.5 Std.<br />
APPLE COMPUTER MacBook Air 13", 1.6<br />
GHz<br />
Intel Core 2 Duo 1,6 GHz 13", 1280x800 2 80 Lithium-Polymer, bis<br />
zu 5 Std.<br />
APPLE COMPUTER MacBook Pro 15",<br />
2.5GHz<br />
Intel Core 2 Duo 2,5 GHz 15", 1440x900 2 4 250 Lithium-Polymer, bis<br />
zu 5 Std.<br />
ASUS M51SN-AS029C Intel Core 2 Duo<br />
T8300<br />
2,4 GHz 15,4", 1280x800 2 4 250 6-Zellen 4800 mAh<br />
/ca.3Std.<br />
ASUS V1S-AJ033E Intel Core 2 Duo<br />
T7500<br />
ASUS V2S-4Q045E Intel Core 2 Duo<br />
T7500<br />
BENQ Joybook R55.VU.G09 Intel Core Duo<br />
T2350<br />
BENQ Joybook R56.G25 Intel 2 Core Duo<br />
T7250<br />
DELL Latitude D430 Intel Core 2 Duo<br />
U7500<br />
Harddisk<br />
Akku<br />
2,2 GHz 15,4", 1680x1500 2 4 160 8-Zellen 5200 mAh<br />
/ ca. 3,5Std.<br />
Gewicht<br />
Besonderheiten<br />
2.27 1.199,- Apple 01/711 82-0<br />
1,36 1.699,- Apple 01/711 82-0<br />
2,45 2.199,- Apple 01/711 82-0<br />
2,95 Grafik: nVIDIA GeForce 9500M GS 512MB, DVI-Out,1.3MPixel<br />
Web/Videokamera, 12 Monate Garantie auf Akku, 24 Monate Pickup&Return<br />
Garantie<br />
2,65 Grafik: nVIDIA GeForce 8600M GT 512MB (1280MB TurboCache),<br />
Dockingstationanschluss, Anti-Glare Display, Modular-Wechselschaft<br />
für 2te HDD oder 2ter Akku, 12 Monate Garantie auf Akku, 24<br />
Monate Pickup&Return Garantie<br />
2,2 GHz 14,1, 1440x900 2 4 160 6-Zellen nVIDIA GeForce 8600M GS 256MB (1024MB TurboCache), 1.3MPixel<br />
Web/Videokamera, Micro-DVI Out, Dockingstationanschluss,<br />
Anti-Glare Display, integriertes 3G/UMTS Modem, 12 Monate Garantie<br />
auf Akku, 24 Monate Pickup&Return Garantie<br />
1,86 GHz 15,4", 1280x800 1 2 80 LiIonen, 3,8 Std. 2,7 2 Jahre Pick Up & Return, 15 Tage DOA, 1 Jahr internationaler<br />
Service nach kostenloser Registrierung<br />
2 GHz 15,4", 1280x800 1 2 160 LiIonen, 2,5 Std. 2,9 NonGlare-Display, nVIDIA GeForce Go 8400MG, Webcam, 2 Jahre<br />
Pick Up & Return, 15 Tage DOA, 1 Jahr internationaler Service<br />
nach kostenloser Registrierung<br />
1,06 GHz 12,1", 1280x800 1 2 60 LiIon 1,48 Kompaktes Modell für geschäftliche Anwender, die häufig reisen,<br />
original Windows Vista oder original Windows XP<br />
Endpreis<br />
Bezugsquelle<br />
1.299,- Omega Handelsges.m.b.H.<br />
01/615 49 00-0<br />
1.499,- Omega Handelsges.m.b.H.<br />
01/615 49 00-0<br />
1.799,- Omega Handelsges.m.b.H.<br />
01/615 49 00-0<br />
849,- BENQ Austria<br />
01/667 00 33 - 0<br />
1.099,- BENQ Austria<br />
01/667 00 33 - 0<br />
1.240,80 Dell Computer Infoline<br />
0 800 - 10 25<br />
40 00<br />
DELL Latitude D531 AMD Sempron 3600+ 2 GHz 15,4", 1280x800 1 2 80 LiIon 2,74 Standard-Modell für Business-Einsatz 676,80 Dell Computer Infoline<br />
0 800 - 10 25<br />
40 00<br />
DELL Latitude D630 Intel Core 2 Duo<br />
T7250<br />
FUJITSU SIEMENS<br />
COMPUTERS<br />
FUJITSU SIEMENS<br />
COMPUTERS<br />
FUJITSU SIEMENS<br />
COMPUTERS<br />
HEWLETT-<br />
PACKARD<br />
HEWLETT-<br />
PACKARD<br />
HEWLETT-<br />
PACKARD<br />
Esprimo Mobile D9500 Intel Core 2 Duo<br />
T7500<br />
Esprimo Mobile V5535 Intel Pentium Dualcore<br />
T2370<br />
Lifebook E8310 Intel Core Duo<br />
T7500<br />
2510p Intel Core 2 Duo<br />
Ultra-Low-Voltage-<br />
Prozessor<br />
6910p Intel Core 2 Duo-<br />
T7300<br />
8510p Intel Core 2 Duo-<br />
T7500<br />
LENOVO ThinkPad X300 Intel Core 2 Duo<br />
SL7100 SFF DC<br />
LOGIC INSTRU-<br />
MENT<br />
TetraNote LS Intel Core 2 Duo<br />
T7400<br />
MAXDATA Belinea b.book 2.1 UMTS Intel Core 2 Duo<br />
T5450<br />
2 GHz 14,1", 1280x800 1 4 120 LiIon 2,3 Optionale Anpassparkeit, z. B. verschlüsselte oder Solid-State-Festplatten,<br />
Optionen für untersch. Grafikkarten etc.<br />
1.120,- Dell Computer Infoline<br />
0 800 - 10 25<br />
40 00<br />
2,2 GHz 15,4", 1280x800 1 4 120 LiIon, ca. 4 Std. 2,5 Original Vista oder XP, 2 Jahre Bring-in-Service 1.069,- Fujitsu <strong>Sie</strong>mens<br />
Computers GesmbH<br />
01/716 46-0<br />
1,73 GHz 15,4", 1280x800 1 4 120 LiIon, ca. 4 Std. 2,7 Original Vista oder XP, 1 Jahr Bring-in-Service 629,- Fujitsu <strong>Sie</strong>mens<br />
Computers GesmbH<br />
01/716 46-0<br />
2,2 GHz 15,4", 1400x1050 1 4 120 LiIon, ca. 5,5 Std. 2,5 Original Vista oder XP, zweiter Akku optional, 3 Jahre Bring-in<br />
Service<br />
1.399,- Fujitsu <strong>Sie</strong>mens<br />
Computers GesmbH<br />
01/716 46-0<br />
1,2 GHz 12,1", 1280x800 2 100 4-12 Std. 1,3 Drei flexible Akkulösungen, div. SW-Sicherheitstools 1.999,- Hewlett-Packard<br />
Ges.m.b.H.<br />
01/811 18-0000<br />
2 GHz 14,1", 1280x800/<br />
1440x900<br />
2,2 GHz 15,4", 1280x800/<br />
1680x1050<br />
1 4 120 6-15 Std. 2 Flexible Akkulösungen, div. SW-Sicherheitstools 1.349,- Hewlett-Packard<br />
Ges.m.b.H. 01/811<br />
18-0000<br />
2 4 80/120<br />
/160<br />
1,2 GHz 13,3", 1440x900 2 4 64 GB<br />
Solidstate<br />
5-11 Std. 2,8 Flexible Akkulösungen, ATI Mobility Radeon HD 2600 Grafikkarte 1,699,- Hewlett-Packard<br />
Ges.m.b.H. 01/811<br />
LiIon, ca. 6,5 Std. 1,43 Besonders flach und leicht (an der dünnsten Stelle 1,85 cm), komplett<br />
mit allen Anschlüssen, LED Display (Wide-Screen),Flash-Speicher<br />
(SSD) statt Festplatte, Gehäuse im Inneren geschützt durch<br />
Roll-Cage: Prellschutz aus Kohlefasern und Glasfiber<br />
2 GHz 14,1", WXGA 1 4 160 2,95 Semi-ruggized Notebook mit Gehäuse aus Magnesiumlegierung,<br />
stoßfeste und vibrationssicher gelagerte SATA-Festplatte, Robustheitsstandard<br />
MIL STD 810F, übersteht Stürze aus bis zu 76 cm<br />
Höhe<br />
1,67 GHz 15,4", 1280x800 2 4 LiIon, 3 Std. 2,81 Integriertes UMTS Modul - für mobiles Breitband Internet muss nur<br />
eine entsprechende SIM-Karte in das UMTS Modul eingesetzt werden.<br />
UMTS-Software ist im Lieferumfang enthalten. 3 Jahre<br />
18-0000<br />
2.566,- Lenovo Österreich<br />
01-50603 - 7250<br />
ab 2.350,- OE-Tronic<br />
Handelsges.m.b.H.<br />
02232/806 38<br />
999,- MAXDATA<br />
01/277 89-0<br />
MAXDATA Belinea b.book 3 AMD Turion X2 TL-60 2 GHz 17", 1440x900 2 4 250 LiIon, 2,5 Std. 3,6<br />
Garantie<br />
Grafik: ATI Mobility Radeon X1270, 3 Jahre Garantie 999,- MAXDATA<br />
01/277 89-0<br />
MAXDATA Belinea b.book 5 Intel Core 2 Duo<br />
T7500<br />
2,2 GHz 15,4", 1280x800 2 4 250 LiIon, 3 Std. 2,75 Grafik: nVidia GeForce 8400M GS 256 MB mit 512 MB Turbocache,<br />
3 Jahre Garantie<br />
1.199,- MAXDATA<br />
01/277 89-0<br />
SONY VAIO VGNBX61VN.G4 Intel Core 2 Duo<br />
T7500<br />
2,2 GHz 15,4", 1280x800 2 250 LiIon 3 1.299,- Sony Austria GmbH<br />
01/610 50-0<br />
SONY VAIO VGNSZ7AWN/C.AT2 Intel Core 2 Duo<br />
T9300<br />
2,5 GHz 13,3", 1280 x 800 2 200 LiIon 1,79 LED-LCD, Kohlefaserbauweise, Stamina-Mode-Schalter (Wechsel zwi2.299,schen zwei Grafik-Chip-Sätzen - dementsprechend aber auch unterschiedliche<br />
Akku-Leistung - entweder lang haltender Akku von<br />
über 5 Stunden oder extrem starke Grafikleistung)<br />
Sony Austria GmbH<br />
01/610 50-0<br />
SONY VAIO VGNTZ3AWN/B.AT2 Intel Core 2 Duo<br />
U7600<br />
1,2 GHz 11,1", 1366x768 2 120 LiIon 1,2 LED-LCD, Security Features, Stamina Mode (Wechsel zwischen zwei 2.499,-<br />
Grafik-Chip-Sätzen)<br />
Sony Austria GmbH<br />
01/610 50-0<br />
TOSHIBA Satellite Pro A200 Intel Core 2 Duo<br />
T7250<br />
2 GHz 15,4", 1280x800 3 250 LiIon 4000 mAh 2,72 Nachtblaues Displaygehäuse 1.060,- Toshiba Europe GmbH<br />
01/720 31 00-0<br />
TOSHIBA Tecra A9 Intel Core 2 Duo<br />
T7500<br />
15,4, 1680x1050 3 4 250 LiIon, bis 3,5 Std. 2,9 Toshiba EasyGuard, 2 Jahre internationale Garantie, kostenloser<br />
Abholservice in Deutschland/Österreich bei Anmeldung an der<br />
Hotline; optionale Servicepakete<br />
1.710,- Toshiba Europe GmbH<br />
01/720 31 00-0<br />
TOSHIBA Tecra S5 Intel Core 2 Duo<br />
T7700<br />
2,4 GHz 15,4", 1680x1050 4 250 LiIon, bis 3,5 Std. 2,92 Mindestens 12 Monate Image- und Plattformstabilität, Toshiba 2.170,-<br />
EasyGuard, SM BIOS-kompatibel, Docking-Möglichkeiten und Optionen<br />
identisch mit anderen Toshiba Notebooks<br />
Toshiba Europe GmbH<br />
01/720 31 00-0<br />
26<br />
Thema | Marktübersicht: Business-Notebooks<br />
monitor | April <strong>2008</strong>
���������������<br />
Ein Service der Wiener Zeitung<br />
++ Kunden- und Lieferantenmonitoring: Geschäftsführerwechsel + Konkurse +<br />
Kapitalaufstockung + Insolvenzen + Firmenneugründung + Adressänderung +<br />
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+ E-Mail-Verständigung bei allen Änderungen + Tagesaktuell + Zuverlässig +<br />
Maßgeschneiderte Suchaufträge + nur 14 Euro* im Monat �������������������������������
<strong>Die</strong> Zeiten zweistelligen Wachstums sind<br />
laut der Marktforscher von Gartner vorüber.<br />
Bis 2011 soll sich der Business-Intelligence-Markt<br />
auf ein durchschnittliches Plus<br />
von 8,6% beruhigt haben.Andere Bereiche<br />
mögen solche Zahlen optimistisch stimmen,<br />
im Segment BI signalisiert dieses moderatere<br />
Wachstum den Eintritt in eine reifere<br />
Phase: Produkte werden immer ausgereifter,<br />
der Markt zunehmend über den Preis<br />
regiert, beides treibt die Konsolidierung voran.<br />
Und ähnlich wie beim Thema Enterprise<br />
Ressource Planning beginnen die großen<br />
Player allmählich den leckeren Bissen<br />
Mittelstand zu entdecken.<br />
Kunden bereitet das Aussuchen einer BI-<br />
Lösung indes einiges Kopfzerbrechen. Wie<br />
lässt sich nach den ganzen Übernahmen des<br />
letzten Jahres die Zukunft von bestimmten<br />
Produktlinien einschätzen? Soll man Entscheidungen<br />
aufschieben oder ist die Zeit<br />
gerade jetzt günstig, um zuzuschlagen?<br />
Kauflust und Gelegenheiten<br />
Den Beginn der Übernahmewelle signalisierte<br />
Microsofts Einkauf von ProClarity im<br />
Frühjahr 2006. Ein Jahr später legte Oracle<br />
3,3 Mrd. Dollar für Hyperion auf den Tisch.<br />
Weil Hyperion in den Jahren davor bereits<br />
einer ausgeprägten Einkaufslust nachging,<br />
um sein Portfolio im Bereich Corporate Per-<br />
28<br />
Strategien | Business Intelligence<br />
Kraft aus der Veränderung<br />
<strong>Die</strong> Konsolidierung am Business-Intelligence-Markt mischt die Karten für das<br />
Produktangebot neu. Ob die große Kauflust nun die Innovation hemmt oder genau<br />
das Gegenteil bewirkt: Kunden ist bei ihrer Kaufentscheidung erhöhte Sorgfalt<br />
angeraten.<br />
Alexandra Riegler<br />
BI-Anbieter<br />
www.actinium.de<br />
www.gartner.com<br />
www.ibm.com<br />
www.idc.de<br />
www.lucidera.com<br />
www.microsoft.at<br />
www.microstrategy.at<br />
www.oracle.com<br />
www.qliktech.com<br />
www.sap.com/austria<br />
www.sas.de<br />
www.stas.de<br />
formance Management (CPM) aufzufetten,<br />
holte sich Oracle so mit einem Schlag auch<br />
gleich Alcar,Appsource,Arbor Software, Brio<br />
Technology, Decisioneering, IMRS, Pillar<br />
Data Systems, Razza Solutions, Sapling,<br />
Sqribe und Upstream an Bord.<br />
Einen Leckerbissen sicherte sich SAP im<br />
Herbst um 6,8 Mrd. Dollar mit Business Objects.<br />
Neben der Stärkung der Walldorfer<br />
Kompetenz in Sachen BI, verweist Frank<br />
Naujoks, Research Manager Software bei<br />
IDC, auf das Potenzial, das die Bestandskunden<br />
von Business Objects bergen: Drei Viertel<br />
von ihnen würden noch nicht zur SAP-<br />
Klientel zählen. Den bisherigen Abschluss<br />
bildet IBMs Fünf-Mrd.-Dollar-Übernahme<br />
von Cognos im November 2007.<br />
Laut Analyst Naujoks seien dies allesamt<br />
keine Übernahmen, die sich über Nacht verdauen<br />
ließen: „<strong>Die</strong>s bindet Managementkapazität,<br />
sorgt für Verunsicherung in der<br />
Belegschaft und bei Kunden sowie Interessenten<br />
und freut die verbleibenden Anbieter“,<br />
so Naujoks in einer Analyse. Denn<br />
wenn die Großen mit sich selbst beschäftigt<br />
sind, böte sich für den Rest des Marktes die<br />
Gelegenheit, die eigenen Produkte ins rechte<br />
Licht zu rücken.Auch sei die Konsolidierung<br />
noch nicht zu Ende. Laut Naujoks würden<br />
sich neben den üblichen Verdächtigen<br />
auch Unternehmen wie Adobe, Cisco und<br />
Hewlett-Packard auf die Pirsch nach passenden<br />
Akquisen machen.<br />
<strong>Die</strong> Gunst der Stunde will unter anderem<br />
MicroStrategy nutzen, nach SAS zweitgrößter<br />
Softwareanbieter im BI-Umfeld. „Das<br />
Thema Business Intelligence kommt absolut<br />
empor“, ist Country Manager Österreich,Wolfgang<br />
Mayer überzeugt. <strong>Die</strong> Kunden<br />
seien nicht verunsichert, sondern vielmehr<br />
offen für neue Themen.<br />
Das Unternehmen kündigte ein Programm<br />
unter anderem für Kunden von<br />
Cognos und Business Objects an, im Rahmen<br />
dessen diese ihre Lizenzen günstig gegen<br />
MicroStrategy-Lizenzen tauschen<br />
könnten. Man würde so versuchen,Teile der<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
Investitionen, die die Kunden bereits gemacht<br />
haben, „zu retten“. „Preisgemetzel“<br />
wolle man damit keines beginnen, so<br />
Mayer, sondern vielmehr jene ansprechen,<br />
die mit ihren Lösungen „nicht 100%ig<br />
zufrieden seien“. Gemeinsam mit den Kunden<br />
wolle man in ein Projektgeschäft hineingehen<br />
und das Thema nicht auf die<br />
Lizenzseite reduzieren.<br />
Innovation außer Gefahr<br />
Gartner rät Unternehmen unterdessen, strategische<br />
Investitionen zurückzuhalten bis<br />
von den fusionierten Anbietern entsprechende<br />
Roadmaps präsentiert würden. Insbesondere,<br />
wenn es sich um Produkte handle,<br />
deren Funktionalität sich überschneiden,<br />
sei Vorsicht angebracht.Ansonsten <strong>können</strong><br />
die Marktforscher der Konsolidierung zumindest<br />
aus Kundensicht nur Positives abgewinnen,<br />
zumal diese verbesserten Nutzen<br />
für die Unternehmen brächte. „<strong>Die</strong> Konsolidierung<br />
durch SAP, Oracle, IBM und<br />
Microsoft sollte dazu beitragen, dass aus BI<br />
rascher Wert generiert werde“, so Gartner<br />
Senior Research Analyst Dan Sommer im<br />
Rahmen der Veranstaltung Business Intelligence<br />
Summit. Auch würde Innovation<br />
dabei nicht leiden. <strong>Die</strong> großen Anbieter würden<br />
für breiteres Interesse am Thema sorgen,<br />
während sich kleinere Hersteller mit<br />
innovativen Technologien differenzieren<br />
würden, nicht zuletzt um die Lücke zwischen<br />
den Produktlinien der „Mega-Ven
dors“, wie Sommer sie bezeichnet, zu schließen.<br />
Dem stimmt auch ICD-Mann Naujoks<br />
zu. Es würden sich neue Nischen „wie<br />
Search,Workflow- und Rules Engines oder<br />
Collaborative Technologies“ auftun, die von<br />
innovativen, kleinen Unternehmen besetzt<br />
und entwickelt würden. „<strong>Die</strong>s wird dem Information<br />
Management und Access-Markt,<br />
der BI als einen Teil einschließt, neue Impulse<br />
verleihen“, resümiert Naujoks.<br />
Laut Gartner hätten sich die Technologien<br />
jetzt bereits auf einen höheren Level geschraubt:<br />
Online Analytical Processing<br />
(OLAP) würde durch weitere Innovation<br />
endgültig zur Massentechnologie getrieben<br />
und sei damit alleine kein ausreichendes<br />
Werkzeug mehr, um einen Vorsprung beim<br />
Wettbewerb herauszuspielen. Getrieben<br />
würde diese Entwicklung unter anderem<br />
von Microsoft, das zuletzt sein gesamtes<br />
Portfolio zum Thema BI in ein Paket namens<br />
PerformancePoint Server packte und<br />
breit verfügbar machte.<br />
<strong>Die</strong> Veränderung des Angebots zeigt sich<br />
auch an den Umsatzzahlen von Business<br />
Objects und Cognos. Beide Unternehmen<br />
generierten das Gros ihrer Umsätze mit Produkten<br />
für OLAP-Abfragen und beide verloren<br />
vor den Übernahmen Geschäftsanteile<br />
in diesem Bereich. Anders aufgestellt ist<br />
hingegen SAS, das rund ein Viertel seines<br />
Geldes mit komplexen Analysetools macht,<br />
mehr als die Hälfte über Datenintegration:<br />
<strong>Die</strong>se Software ist vergleichsweise teuer, die<br />
Margen sind hoch, die Kunden loyal.<br />
Innovation erwartet sich Gartner auch<br />
durch BI als Software as a Service (SaaS).<br />
Firmen wie LucidEra bieten hier Lösungen<br />
zur Nutzung über das Internet an. Über regionale<br />
Versionen und Branchenspezialisierungen<br />
könnte sich das Geschäft in diesem<br />
Bereich vertiefen.<br />
Vorsichtige Auswahl<br />
<strong>Die</strong> relativ weite Verbreitung von BI-Software<br />
geht nicht notwendigerweise mit deren<br />
erfolgreichem Einsatz einher. Laut einer<br />
Studie von Actinium Consulting, einem<br />
Beratungsunternehmen mit dem Kerngebiet<br />
BI, zeige sich jeder zweite Anwender<br />
unzufrieden mit seiner Software-Auswahl.<br />
Laut Actinium-Geschäftsführer Klaus Hüttl<br />
sei mehrheitlich die Integrationsfähigkeit<br />
und Implementierbarkeit der Lösungen<br />
überschätzt worden. Angesichts der veränderlichen<br />
Situation am BI-Markt empfiehlt<br />
dieser noch mehr Sorgfalt bei der Auswahl.<br />
Unternehmen sollten sich „sehr konsequent<br />
am eigenen Bedarfsprofil orientieren“,<br />
kurzum, genau wissen, was sie wollen,<br />
den Markt kennen und vor allem von<br />
sogenannten „Tool-Entscheidungen“ Abstand<br />
nehmen. Fehlt allerdings die nötige<br />
Menge an Erfahrungswissen, könne die Evaluierung<br />
von Produkten zum „riskanten<br />
Spiel“ werden, so Hüttl.<br />
Dringenden Nachholbedarf gibt es insbesondere<br />
im Bereich CPM. Laut einer Umfrage<br />
von Gartner wird dieses von Anwendern<br />
in der Region EMEA zwar als wichtigs-<br />
ÖCI-BARC-Tagung: Mehr Effizienz bei Planung und Reporting<br />
Am 22. und 23. April <strong>2008</strong> wird bei der<br />
3. ÖCI-BARC-Tagung das Neueste zum<br />
Thema Business Intelligence, Software<br />
für Planung, Reporting, Analyse und<br />
OLAP vorgestellt.<br />
Business Intelligence ist in hohem Ausmaß<br />
auch in den österreichischen Unternehmen<br />
angekommen. Der Nutzen von BI-Lösungen<br />
wird in den Unternehmen erkannt, die<br />
Anforderungen an Softwarelösungen steigen.<br />
Auch der Anbietermarkt ist durch<br />
Übernahmen in Bewegung, neue integrierte<br />
Lösungen entwickeln sich, das Angebot<br />
an BI-Lösungen ist insgesamt weiterhin<br />
unübersichtlich.<br />
<strong>Die</strong> Veranstaltung bietet:<br />
. umfangreicher Marktüberblick - 13 Pro-<br />
dukte mit Live-Demos im direkten Vergleich,<br />
. konkrete Unterstützung für Softwareauswahl<br />
und Optimierungsentscheidungen<br />
- vertiefende Seminare,<br />
. Schwerpunkte: „Auswahl von Business-<br />
Intelligence-Lösungen für Reporting,<br />
Analyse und Planung“ sowie „Erfolgsfaktoren<br />
bei der Umsetzung von BI-Projekten“.<br />
<strong>Die</strong> ÖCI-BARC-Tagung richtet sich an<br />
Controlling-, Finanz- und IT-Verantwortliche<br />
sowie an Unternehmer, Geschäftsführer<br />
und Führungskräfte, die sich der<br />
österreichischen Controller-Szene verbunden<br />
fühlen. Alle Informationen unter<br />
www.oeci-barc-tagung.at<br />
Strategien | Business Intelligence<br />
tes Thema im Rahmen von BI wahrgenommen,<br />
gefolgt von Data Warehousing und<br />
Datenqualität. Entsprechend positiv sind<br />
auch die Wachstumsaussichten: Bis 2011 soll<br />
sich die jährliche Marktzunahme auf über<br />
14% belaufen.<br />
Dennoch schafft es rund die Hälfte der<br />
Unternehmen nicht, das Potenzial der CPM-<br />
Lösungen für sich umzusetzen. Trotz umfangreichen<br />
Angebots und Beratung scheint<br />
der bunte Strauß an Analysemöglichkeiten<br />
schwierig zu nutzen.Als Grund für das Versagen<br />
gilt, dass die Ergebnisse zwar gemessen,<br />
aber nicht gemanagt würden. Unterm<br />
Strich bewirkt CPM daher kaum Veränderung<br />
bei den Management-Prozessen.<br />
Nigel Rayer, Research Vice President bei<br />
Gartner: „Business Intelligence muss sich<br />
von der Performancemessung zum proaktiven<br />
Performancemanagement wandeln,<br />
um Geschäftsziele zu erreichen.“ Rayner<br />
hat mögliche Ursachen zur Hand. <strong>Die</strong> meisten<br />
Unternehmen würden von zum Teil<br />
noch händischen Aufzeichnungen und<br />
Tabellenkalkulationen zu modernen CPM-<br />
Lösungen wechseln. Entsprechend fehle die<br />
Erfahrung, wozu diese Applikationen in der<br />
Lage seien und wie man sie am besten implementiere.<br />
<strong>Die</strong> Folge:Anstatt Veränderungen<br />
anzustoßen, würden die Anwender<br />
schließlich nur bestehende Prozesse automatisieren.<br />
Für eine erfolgreiche Nutzung sollte CPM<br />
nicht nur an den Anforderungen der Finanzabteilungen<br />
ausgerichtet, sondern das Performance<br />
Management anderer Bereiche<br />
mit an Bord geholt werden. Am besten gelinge<br />
CPM laut Gartner als Zusammenarbeit<br />
zwischen IT, Finanzbereich, den Geschäftsfeldern<br />
und mit Unterstützung der<br />
Geschäftsführung. <strong>Die</strong>s sei allerdings kein<br />
leichtes Unterfangen, zumal gerade viele<br />
CEOs den neuen Instrumenten mit einiger<br />
Scheu begegnen. Immerhin griffen diese<br />
weiterhin gerne auf „Tools“ wie Bauchgefühl<br />
oder handschriftliche Aufzeichnungen<br />
zurück. ❏<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 29
30<br />
Strategien | Luculta | CSB-Systems<br />
Delikatessen aus dem Webshop<br />
Das Unternehmen „Luculta - Vertrieb<br />
regionaler Lebensmittelspezialitäten<br />
GmbH“ vertreibt erlesene Delikatessen.<br />
Der Webshop des Unternehmens ist online<br />
mit dem zentralen CSB-System<br />
verbunden.<br />
Eine exquisite Auswahl an kulinarischen<br />
Genüssen bietet der im Jahr 2006 gegründete<br />
österreichische Lebensmittelversandhändler<br />
„Luculta - Vertrieb regionaler<br />
Lebensmittelspezialitäten“ GmbH aus<br />
Mariasdorf.<br />
Unter der Leitidee „Aus Freude am Genuss“<br />
finden vor allem Premiumprodukte<br />
aus der klimatisch günstigen Region des südlichen<br />
und nördlichen Burgenlandes den<br />
Sprung in das Produktsortiment: Eingelegtes,Teigwaren,<br />
Fleisch und Wurst, Essig und<br />
Öl, Kaffee und Spirituosen sind einige Beispiele<br />
aus der reichhaltigen Produktpalette.<br />
Für die Zukunft planen die drei Gesellschafter<br />
Sabine Mantsch, Florian Steininger und<br />
Klaus Rapf die sukzessive Aufnahme überregionaler<br />
und internationaler Köstlichkeiten<br />
in die erlesene Produktauswahl.<br />
Vertrieb über „intelligenten“ Webshop<br />
Vertrieben werden die Delikatessen über<br />
den eigenen Webshop. <strong>Die</strong> unternehmerische<br />
Zielvorgabe, den Webshop mit einem<br />
ERP-System zu verbinden, führte im Jahr<br />
2007 zu der Entscheidung, das CSB-System<br />
zu implementieren.<br />
Der ERP-Branchenspezialist realisierte<br />
eine innovative Lösung, indem der Webshop<br />
online über die Serviceorientierte<br />
Architektur (SOA) an die Warenwirtschaft<br />
<strong>Die</strong> Vorteile<br />
. ERP-System mit Online-Integration<br />
zum Webshop<br />
. Vermeidung von Lieferengpässen durch<br />
automatische Verfügbarkeitsprüfung<br />
. Vermeidung von redundanten Datenhaltungen<br />
durch Online-Integration<br />
. Kundenzufriedenheit durch effiziente<br />
Bestellprozesse<br />
des CSB-Systems angebunden wurde. <strong>Die</strong><br />
24 Stunden am Tag aktive Online-Anbindung<br />
sorgt dafür, dass alle relevanten Informationen<br />
des CSB-Systems auch dem<br />
Webshop zur Verfügung stehen. Insbesondere<br />
der informatorischen Verknüpfung zwischen<br />
dem Lager (Lagerbestand) und der<br />
Bestellfunktionalität im Webshop kommt<br />
hierbei eine entscheidende Bedeutung zu:<br />
<strong>Sie</strong> ermöglicht die Umsetzung einer automatischen<br />
Verfügbarkeitsprüfung, über die<br />
sichergestellt wird, dass die Bestellmenge<br />
im Kundenauftrag den physischen Bestand<br />
an Artikeln im Lager nicht überschreitet -<br />
und das ohne doppelte Datenerfassung.<br />
Automatische Verfügbarkeitsprüfung<br />
vermeidet Lieferengpässe<br />
Gerade für Handelsunternehmen ist die Vermeidung<br />
von Lieferengpässen ein zentrales<br />
unternehmerisches Anliegen, denn Lieferfähigkeit<br />
ist ein entscheidender Faktor im<br />
Hinblick auf Kundenzufriedenheit und Kundenbindung.<br />
Um zu umgehen, dass Kunden Artikel bestellen,<br />
die nicht oder in nicht ausreichender<br />
Anzahl geliefert werden <strong>können</strong>, wurde<br />
deshalb von CSB-System eine automatische<br />
Artikelverfügbarkeitsprüfung umgesetzt.<br />
<strong>Sie</strong> erfüllt bei „Luculta“ die wichtige<br />
Funktion, Lieferengpässe zu vermeiden und<br />
somit die Kundenzufriedenheit sicherzustellen.<br />
Das CSB-System übernimmt während<br />
des Bestellvorganges für jeden einzelnen<br />
Artikel eine Mengenprüfung im Lager:<br />
Informatorische Basis für diesen Vorgang<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
ist die Echtzeitverbindung, über die der<br />
Webshop alle Daten der Bestellung an das<br />
CSB-System übergibt. Sobald ein Kunde einen<br />
Artikel bestellt, dessen verfügbarer Bestand<br />
im Lager kleiner ist als die Bestellmenge<br />
des Auftrags, erhält er vom System die<br />
entsprechende Rückmeldung und die Option,<br />
seine Bestellung zu ändern.<br />
Des Weiteren wurde das System so konfiguriert,<br />
dass Artikel, die aktuell nicht lieferbar<br />
sind, automatisch aus der Webshop-<br />
Darstellung entfernt werden. Dementsprechend<br />
konnte bereits bei der Gründung von<br />
„Luculta“ durch die dauerhafte Online-Anbindung<br />
des Webshops an das CSB-System<br />
die Gefahr von Lieferengpässen erfolgreich<br />
vermieden werden.<br />
Fazit<br />
Das noch junge Unternehmen bietet seinen<br />
Kunden eine innovative Geschäftsidee in einer<br />
modernen IT-gestützten Umsetzung.<br />
<strong>Die</strong> Bestellung von exquisiten Lebensmitteln<br />
über den Webshop ist unkompliziert,<br />
der Versandhandel komfortabel und schnell:<br />
Bestellungen, die an Werktagen bis 16 Uhr<br />
eingehen, werden in der Regel am nächsten<br />
Tag verschickt.<br />
<strong>Die</strong> informatorische Verknüpfung des<br />
Warenwirtschaftssystems von CSB-System<br />
mit dem Webshop über eine Online-Anbindung<br />
gewährleistet dabei, dass zu keiner Zeit<br />
Lieferengpässe entstehen und leistet somit<br />
einen wichtigen Beitrag zur Kundenzufriedenheit<br />
www.csb-system.at<br />
www.luculta.com
<strong>Die</strong> Macht des „grünen“ Kunden<br />
Der grüne Hype beeinflusst Kaufentscheidungen, belegt eine IDC-Umfrage.<br />
Das ist erfreulich, denn grüne Nachfrage erzeugt grünes Angebot.<br />
Alexander Hackl<br />
Green IT ist zum omnipräsenten Thema geworden.<br />
Aber die Diskussion allein rettet<br />
noch keinen einzigen Grashalm. Eine Umfrage<br />
des Marktforschers IDC unter 165 heimischen<br />
IT-Leitern belegt nun erstmals<br />
nachfrageseitige Auswirkungen des Hypes.<br />
Green IT beeinflusst die Kaufentscheidungen<br />
von IT-Entscheidern signifikant, so das<br />
Resümee des „Austria Green Survey <strong>2008</strong>“.<br />
Schadstoffreduktion, Energieeffizienz und<br />
Recyclingfähigkeit bei IT-Produkten sind zu<br />
wichtigen Auswahlkriterien geworden.<br />
„Wenn Unternehmen die Wahl zwischen<br />
herkömmlichen und ‘grünen’ IT-Anbietern<br />
hätten, würden sich mehr als 90% der Betriebe<br />
für den grünen entscheiden“, so IT-<br />
Analyst Rainer Kaltenbrunner. 80% würden<br />
für ein grünes Produkt auch tiefer in die<br />
Firmenkasse greifen und Preissteigerungen<br />
bis zu 10% akzeptieren.<br />
Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre<br />
So weit, so erfreulich.Allerdings impliziert<br />
der Konjunktiv „Wenn sie die Wahl hätten<br />
...“, dass es für den konkreten Bedarf der Firmen<br />
nicht genügend grüne Alternativen am<br />
Markt gibt.<br />
<strong>Die</strong> Verantwortung sehen die IT-Leiter<br />
hauptsächlich bei den Herstellern. Was sie<br />
dabei offenbar übersehen, ist die Marktmacht<br />
des umweltbewussten Kunden. <strong>Die</strong><br />
Nachfrage ist das wirkungsvollste Mittel,<br />
um die IT-Industrie unter Zugzwang zu setzen.<br />
Immerhin: Ein Drittel der Befragten<br />
gibt an, generell Produkte und <strong>Die</strong>nstlei-<br />
Strategien | Green IT-Kolumne<br />
stungen von Anbietern, die sich grün positionieren,<br />
zu bevorzugen.Wenn das flächendeckend<br />
Schule macht, ist das für die engagierten<br />
Hersteller ein Ansporn, in die Ausweitung<br />
ihres grünen Portfolios zu investieren.<br />
Und für Umweltmuffel geht es dann<br />
schmerzlich ans Eingemachte.<br />
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Grün zahlt sich für alle aus<br />
In Sachen Umweltengagement stechen den<br />
heimischen CIOs laut Umfrage vor allem<br />
IBM, Hewlett Packard, Fujitsu <strong>Sie</strong>mens, Sun<br />
Microsystems, <strong>Sie</strong>mens und T-Systems ins<br />
Auge - eine Wahrnehmung, die den genannten<br />
Anbietern sicher nicht zum geschäftlichen<br />
Nachteil gereichen wird. Auch auf<br />
Kundenseite ist Green IT mehr als eine moralische<br />
Pflichtübung. 67% der Großunternehmen<br />
und 42% der KMUs sehen das<br />
Thema eng mit Kosteneinsparungen verknüpft.<br />
Eine Win-Win-Situation in Grün.<br />
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32<br />
Strategien | Coolhunting<br />
Heimische IT-Trends <strong>2008</strong> „cool“ aufgespürt<br />
Der Wunsch, in die Zukunft zu schauen, ist uralt. Coolhunting ist die aktuelle Antwort<br />
darauf, vermittelte zumindest Peter A. Gloor vom renommierten MIT (Massachusetts<br />
Institute of Technology) bei einem Vortrag in Wien. Er hatte auch erste Ergebnisse<br />
einer IT-Trendanalyse <strong>2008</strong> für Österreich mitgebracht: Online Marketing,<br />
Green IT, kollaboratives Arbeiten und Web 2.0 sind demnach die wichtigsten heimischen<br />
IT-Trends.<br />
Christine Wahlmüller<br />
Wer wird der nächste Präsident in den USA?<br />
- <strong>Die</strong>se Frage würde er zurzeit am häufigsten<br />
gefragt, meinte Peter A. Gloor, Wissenschaflter<br />
am Center für Kollektive Intelligenz<br />
(CCI) am MIT schmunzelnd. Der<br />
Schweizer leitet dort ein Projekt, das Collaborative<br />
Innovations Networks erklären soll.<br />
Gloor, wies darauf hin, dass mittels seiner<br />
Methode Coolhunting durchaus Aussagen<br />
über den Wahlkampf möglich wären. Kurzfristige<br />
überraschende Wendungen könnten<br />
allerdings natürlich nicht vorhergesagt werden,<br />
schränkte Gloor ein.<br />
Um gleich in medias res zu gehen. „<strong>Die</strong><br />
Bienen sind unser Vorbild in puncto<br />
Schwarmverhalten“, dazu projizierte er einen<br />
großen Bienenschwarm an die Wand<br />
der Wiener Kontrollbank. „Gibt es dieses<br />
Muster auch beim Menschen?“ stellte Gloor<br />
eine rhetorische Frage in Richtung Zuhörer.<br />
Um gleich fortzufahren: „Ja, das Schwarmverhalten<br />
trifft natürlich auch auf die Menschen<br />
zu und hat durch das Internet einen<br />
unheimlichen Zulauf und großen Boom erfahren“.<br />
Das Parade-Beispiel eines Schwarms mit<br />
einem großen Ziel sei Linux. Durch die<br />
Transparenz des offenen Systems sei auch<br />
eine optimale Beobachtungsmöglichkeit gegeben.<br />
Ein anderer sich selbst organisierender<br />
Schwarm sei Wikipedia. Um dieses<br />
Schwarmverhalten zu hinterfragen und zu<br />
analysieren sei eine soziale Netzwerk-Ana-<br />
Was ist Coolhunting?<br />
Was ist cool? Was kommt bei der Masse,<br />
beim vom Gloor bemühten<br />
„Schwarm“, gut an und wird zum Erfolg<br />
(oder Kassenschlager)? Coolhunting bezeichnet<br />
das professionelle Aufspüren,<br />
Identifizieren und Kommerzialisieren von<br />
kommenden Trends und Entwicklungen.<br />
Oft geht es dabei um Lifestyle-Trends.<br />
lyse notwendig. „Wir haben dazu die Software<br />
Condor entwickelt, die also jetzt praktisch<br />
über den Menschen kreist“, erklärte<br />
Gloor das Werkzeug hinter Coolhuntig. Damit<br />
werde das Web generell und z. B. Blogs,<br />
Online-Foren, E-Mail-Archive, Datenbanken<br />
oder Literatur-Datenbanken untersucht.<br />
Condor analysiert mit mathematischen Verfahren<br />
auch die „Collaborative Innovation<br />
Networks“ (COINS). Für den Erfolg einer<br />
Idee seien drei Dimensionen maßgeblich,urteilte<br />
Gloor: Der Grad der Vernetzung, der<br />
Grad an Interaktivität sowie die Bereitschaft,<br />
seine Idee mit anderen zu teilen.<br />
Condor beäugt heimische IT<br />
In Zusammenarbeit mit den Unis in Köln<br />
und Helsinki sowie der österreichischen Conect<br />
Eventmanagement hat Gloor die wichtigsten<br />
IT-Trends für Österreich erhoben und<br />
analysiert.Dazu wurden zwei Methoden eingesetzt:<br />
die klassische Online-Befragung sowie<br />
Coolhunting mittels der Software Condor.<br />
Vier IT-Trends wurden von Condor für<br />
Österreich als sehr wichtig herausgefiltert:<br />
Online Marketing, Green IT, Kollaboratives<br />
Arbeiten sowie Web 2.0.Bei der schriftlichen<br />
Befragung, an der allerdings nur 62 Personen<br />
teilnahmen, ergab sich ein anderes Bild:<br />
Bei den IT-Experten liegt Security an der<br />
Spitze der Top-Themen, gefolgt von Kollaborativem<br />
Arbeiten.Auf Platz drei liegt Business<br />
Intelligence/Metadatenmanagement,<br />
auf Platz vier folgt Web 2.0. Während die<br />
Online-Befragung eher subjektive Meinungen<br />
wieder gibt, bildet das Internet, durch<br />
Condor analysiert, aktuelle Inhalte eher objektiv<br />
ab, begründen die Studienautoren die<br />
Differenzen im Ergebnis.<br />
Erfolgs-Tipps für Gründer<br />
„Wenn auch <strong>Sie</strong> ein COIN sein wollen, soll-<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
Peter A. Gloor:<br />
„<strong>Die</strong> Bienen sind<br />
unser Vorbild in<br />
puncto Schwarmverhalten.“<br />
(Foto: Christine<br />
Wahlmüller)<br />
ten <strong>Sie</strong> folgenden Grundsatz beherzigen:<br />
Seien <strong>Sie</strong> kein Star, sondern bilden <strong>Sie</strong> eine<br />
Galaxie“, appellierte Peter Gloor an potenzielle<br />
Gründer. Er brachte dazu auch ein<br />
interessantes Beispiel aus Israel.Von 100 jungen<br />
Software-Unternehmen, die 1999 bis<br />
2004 beobachtet wurden, konnte er drei generelle<br />
Trends beobachten.Jene,die sich weigerten<br />
bei der Untersuchung mitzumachen,<br />
überlebten mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
nicht. Schlechte Chancen hatten auch jene,<br />
die nicht mit dem Mitbewerb kommunizierten.<br />
Drittens: Gleich und gleich gesellt sich<br />
gerne. Erfolgreiche Unternehmen und nicht<br />
erfolgreiche Unternehmen fanden zusammen.<br />
Buchtipp: Peter A. Gloor/Scott<br />
M. Cooper, Coolhunting, Juli<br />
2007. Verlag Mcgraw-Hill<br />
Professional, 256 Seiten,<br />
Englisch, 24,99 Euro.<br />
Insgesamt gelte es, die Weisheit der<br />
Menge (=Web), die Weisheit der Experten<br />
(= Blog) sowie die Weisheit des Schwarms<br />
(= Online-Forum) zu nutzen. Er selbst sei<br />
von der Trefferquote von Condor überrascht,<br />
bekannte Gloor. Bei der letzten Oscar-Verleihung<br />
habe man von acht Vorhersagen<br />
sechs richtige gehabt, eine Nominierung erraten,<br />
und nur eine Vorhersage lag daneben.<br />
Im Moment sei gerade eine Firmengründung<br />
im Laufen, wobei mit Condor Börsetrends<br />
analysiert und die Ergebnisse künftig<br />
verkauft werden sollen.<br />
Zum guten Schluss gab es noch eine<br />
Empfehlung für Gründungswillige: „Bette<br />
Dich in den Schwarm ein.“<br />
http://cci.mit.edu<br />
www.ickn.org
„Collaboration World <strong>2008</strong>“<br />
Der Markt für Collaboration Anwendungen und Plattformen wächst stetig.<br />
<strong>Die</strong> „Collaboration World <strong>2008</strong>“ im Raiffeisen Forum Wien ermöglichte einen<br />
Blick auf aktuelle Trends.<br />
Dominik Troger<br />
„Collaboration“ - Zusammenarbeit von<br />
Gruppen über räumliche und zeitliche Grenzen<br />
hinweg - ist kein neues Thema, hat aber<br />
durch die neuen, bisher vor allem im Consumerbereich<br />
durchgreifenden „Web-2.0-<br />
Technologien“ frischen Schwung erhalten.<br />
<strong>Die</strong> „Collaboration World <strong>2008</strong>“, veranstaltet<br />
vom Collaboration-Spezialisten batgroupware,<br />
sollte die ganze Bandbreite aufzeigen,<br />
die aktuell unter dem Schlagwort<br />
„Collaboration“ abgehandelt wird.<br />
„Das Marktvolumen für Collaboration hat<br />
in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen.<br />
So wird laut Schätzungen von<br />
Experten wie Coleman der Markt für Collaboration<br />
allein in den USA <strong>2008</strong> etwa 40<br />
Mrd.Dollar ausmachen.Für die EU kann ein<br />
ähnliches Volumen angenommen werden,<br />
wodurch sich auch für Österreich erneut ein<br />
sehr gutes Marktpotenzial ergibt“,beschreibt<br />
Mark Schilling, Marketing Manager und<br />
Sprecher von bat-groupware, die derzeitige<br />
Situation. „<strong>Die</strong> Nachfrage reicht dabei von<br />
kleineren Collaboration-Lösungen bis hin<br />
zu Web-2.0-Projekten in Unternehmen.<br />
Ausgewählte Referenzen und Lösungen dazu<br />
haben wir im Rahmen der bat-groupware<br />
Collaboration World <strong>2008</strong> gemeinsam mit<br />
IBM und Microsoft vorgestellt.“<br />
Breite Vielfalt<br />
Bei bat-groupware, eine 99%-<br />
Tochter der Raiffeisen Informatik,<br />
definiert man Collaboration<br />
jedenfalls ziemlich breit - von der<br />
Urlaubsdatenbank bis zum web-<br />
2.0-basierenden „Social Enterprise<br />
Projekt“.Was im privaten Umfeld<br />
schon funktioniert, meint<br />
Schilling und verweist auf Plattformen<br />
wie Xing oder Facebook,<br />
sei im Unternehmensbereich<br />
zwar noch kaum Thema, werde<br />
aber „in den nächsten drei bis fünf<br />
Jahren zum Thema werden“.<br />
<strong>Die</strong> Collaboration-Trends im<br />
„klassischen Business“ fußen der-<br />
zeit also vor allem auf bereits bekannten<br />
Standbeinen wie Unfied Communication,<br />
Webconferencing und weitere mehr und drehen<br />
sich um Produkte wie Notes (IBM) und<br />
SharePoint (Microsoft), die, so Schiller, rund<br />
90% des Collaboration-Marktes abdecken.<br />
Der Aufbau von „sozialen und kollaborativen<br />
Netzen“ zwischen Mitarbeitern auch<br />
über Unternehmensgrenzen hinweg wird in<br />
einzelnen Fällen (etwa lokal verteilte Entwicklungsabteilungen<br />
oder für Ausbildungszwecke)<br />
bereits gegangen, birgt in seinen<br />
umfangreichen Möglichkeiten und bei großflächigerer<br />
Anwendung aber auch einige<br />
Stolpersteine. Eine heikle Frage sei beispielsweise,wie<br />
Unternehmen mit den daraus entstehenden<br />
„Mitarbeiter-Communities“ umzugehen<br />
lernen. Spannungen zwischen Entscheidungsträgern<br />
und diesen „Communities“<br />
scheinen fast vorprogrammiert.<br />
Collaboration als Erfolgsfaktor<br />
IBM präsentierte auf der Veranstaltung unter<br />
anderem Themen wie Mobility, Web -<br />
2.0- Lösungen, Unified Communication &<br />
Collaboration-, sowie Notes-8- und Sametime-<br />
Lösungen. Collaboration ist für IBM<br />
ein zentrales Thema, erklärte dazu Manfred<br />
Porak,IBM Software Group Österreich:„<strong>Die</strong><br />
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Strategien | Collaboration<br />
„Das Marktvolumen für Collaboration hat in<br />
den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen.“<br />
- Mark Schilling, Marketing Manager<br />
und Sprecher von bat-groupware,<br />
Veranstalter der Collaboration World <strong>2008</strong><br />
IBM CEO Studie ergab, dass die weltweit<br />
führenden Unternehmen als Erfolgsgarant<br />
eine über die Unternehmensgrenzen hinausgehende<br />
Zusammenarbeit sehen. Collaboration<br />
ist demnach nicht nur eine bloße<br />
technische Möglichkeit von Middleware,<br />
sondern ein fachübergreifender Prozess, der<br />
letztendlich dafür zu sorgen hat,in einer globalisierten<br />
Wirtschaft bestehen zu <strong>können</strong>.“<br />
„Zauberstab“ SharePoint<br />
Bei den Präsentationen von Microsoft standen<br />
Kommunikationsthemen (Web- und<br />
Videokonferenzen auf einen Klick, Roundtable),<br />
Mobile Lösungen (u. a. mobiles<br />
Office mit Windows Mobile 6.0) und Zusammenarbeit<br />
(zum Beispiel über die Applikationsplattform<br />
Office SharePoint Server)<br />
im Mittelpunkt. <strong>Die</strong>ser Office SharePoint<br />
Server ist die Microsoft-Plattform für<br />
Collaboration-Lösungen.<br />
„Collaboration ist die Top-Priorität für<br />
70% der Unternehmen. Unsere<br />
Collaboration-Plattform-<br />
Microsoft Office SharePoint<br />
Server 2007, kurz MOSS - wurde<br />
im Vorjahr 100 Mio. Mal<br />
lizensiert. MOSS ist damit das<br />
am raschesten wachsende-<br />
Server Produkt von Microsoft“,<br />
meint DI Martin Spona,langjähriger<br />
Lösungsspezialist für<br />
Collaboration bei Microsoft<br />
Österreich - und er ist deshalb<br />
überzeugt, dass die Collaboration-Plattform<br />
SharePoint bald<br />
genauso weit verbreitet sein wird<br />
wie Office.<br />
www.bat-groupware.at<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 33
34<br />
Strategien | CeBIT-Nachlese<br />
CeBIT-Nachlese aus ERP-Sicht<br />
Sehr viele ERP-Anbieter haben sich<br />
wieder auf der größten europäischen<br />
IT-Messe in Hannover versammelt.<br />
Das neue Messekonzept, sich auf<br />
weniger Tage und wirklich auf das<br />
Fachpublikum zu konzentrieren,<br />
scheint aufzugehen.<br />
<strong>Die</strong> Standbauten haben sich verändert, es<br />
gibt kaum noch Aussteller, welche ein Obergeschoss<br />
haben, viele Fahnen und Transparente<br />
schmücken die Stände und die<br />
Hallen wirken hell und freundlich.Vieles ist<br />
auf Kommunikation ausgerichtet, vor allem<br />
was die Betreuung von Bestandskunden betrifft.<br />
<strong>Die</strong> Aussteller sind durchwegs zufrieden<br />
mit der Messe und dem Publikum, denn viele<br />
Leads, die zur Zeit in der Pipeline der ERP-<br />
Anbieter sind, kommen auf die Messe, um<br />
sich ein weiteres Bild über Business-Software<br />
und die Firmen zu machen. Kritisch<br />
wird von vielen gesehen, dass zu viele<br />
Gratiskarten verteilt werden und Streiks,<br />
wie sie zurzeit in Deutschland ja immer häufiger<br />
vorkommen. Es würde hier den Rahmen<br />
sprengen, über alle Anbieterneuheiten<br />
zu berichten. Daher seien hier ein paar Anbieter,<br />
die sich auch auf dem österreichischen<br />
Markt behaupten wollen, mit ausgewählten<br />
Highlights angeführt.<br />
Für abas gewinnt die Internationalisierung<br />
immer mehr an Bedeutung. Daneben<br />
setzt man auf Neuerungen in den Preisfindungslogiken,<br />
die mit der Usergroup entwickelt<br />
worden ist, forciert die Entwicklung<br />
der Serviceabteilung zum Serviccenter und<br />
neue Vorstellungen von E-Learning.<br />
Ams++ wartet auf der Messe mit einigen<br />
Neuerungen auf, nämlich die Integration<br />
von DMS und PLM, ein Webportal (Service<br />
Management Tool) inkl. Ersatzteilwesen,<br />
strategischer Planung und der Einbindung<br />
von myOpenFactory. <strong>Die</strong> sehr sehr<br />
positive Entwicklung im letzten Jahr setzt<br />
sich heuer fort. Für die Zukunft wird das<br />
Wachstum auf drei Säulen gestellt: Mit Neukunden<br />
in Deutschland, Bestandskunden (es<br />
besteht sehr großer Organisations- und<br />
Weiterentwicklungsbedarf in den Unternehmen)<br />
und der Weiterentwicklung in der<br />
Schweiz und Österreich<br />
AP zeigt auch mit seinem neuen Release<br />
AP Plus 5.0 einiges Neues wie z. B. Module<br />
für SaaS, APS, BI und Prozess-Management.<br />
Das Unternehmen setzt sehr stark auf<br />
den österreichischen Markt, da es hier zur<br />
Zeit viele Leads gibt.<br />
Bei Oxaion steht ganz klar die neue plattformunabhängige<br />
Lösung im Vordergrund.<br />
oxaion open wurde auf Java entwickelt und<br />
neben der Abbildung aller Module und<br />
Funktionen der alten Lösung wird vor allem<br />
auf die Ergonomie gesetzt.<br />
Auch bei proAlpha steht die Präsentation<br />
vom neuen Rel. 5.2 im Vordergrund. Dabei<br />
werden die neuen beziehungsweise weiterentwickelten<br />
Module für Service Management,<br />
Projektabwicklung, Integration von<br />
SCM in die Lieferkette und EDI vorgestellt.<br />
Auch proAlpha setzt sehr stark auf<br />
myOpenFactory (Quasi-Transaktionsstandard<br />
für den überbetrieblichen Datenaustausch).<br />
Semiramis präsentiert das neue Rel. 4.4<br />
mit u. a. neuen Modulen QM, Zoll, DMS<br />
Integration mit Archivkopplung zu<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
InfoStore und d3, Standard BI, Business<br />
Prozess Management und vor allem das<br />
neue Rechnungswesen SharkNex auf Basis<br />
der J2EE-Entwicklungsplattform Bison<br />
Solution (entweder als eigenständige Lösung<br />
oder OEM-Produkt). <strong>Die</strong> Partner<br />
entwickeln immer mehr Branchenlösungen,<br />
die bei Projekten in Österreich mit einbezogen<br />
werden. Internationalität ist im<br />
Moment nicht oberste Priorität; wenn ein<br />
Neukunde internationale Standorte hat,<br />
dann geht man mit dem Kunden mit.<br />
Mit immer mehr Engagement versucht<br />
sich Softengine, am ERP-Markt zu etablieren;<br />
dies ist sichtbar mit einem sehr großen<br />
Stand auf der CeBIT, als auch in Wien auf<br />
der ITnT. <strong>Die</strong> Entwicklung der Partner<br />
nimmt immer größere Dimensionen an und<br />
jeder der Partner versucht sich mit Branchenlösungen<br />
zu etablieren und zu entwickeln.<br />
Einige ERP-Anbieter fehlten zum ersten<br />
Mal auf der CeBIT, dies betrifft u. a. Infor,<br />
die eigene Veranstaltungen planen bzw. andere<br />
Messen für wichtiger erachten. In<br />
Österreich wird der Vertrieb sehr stark nun<br />
von Deutschland aus gesteuert. Bezüglich<br />
Infor LN zeigt man sich optimistische, da<br />
viel Entwicklung in die neue Ergonomie gesteckt<br />
wurde. Andere Anbieter wie IFS,<br />
Lawson oder Oracle sind schon seit längeren<br />
nicht mehr auf der CeBIT vertreten. ❏
Der Frühling bringt die Internetoffensive<br />
<strong>Die</strong> „Internetoffensive Österreich“ ist<br />
Anfang März an den Start gegangen.<br />
Christine Wahlmüller<br />
Damit gibt es nach der Breitbandoffensive<br />
und der IKT-Taskforce jetzt einen neuen Versuch,<br />
modernes breitbandiges Internet in<br />
die heimischen Köpfe, Haushalte und Unternehmen<br />
hineinzubringen. Ziel ist es auch<br />
wiederum eine „nachhaltige IKT-Strategie“<br />
für Österreich zu erarbeiten.<br />
Unter der Schirmherrschaft und im Besein<br />
von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer<br />
(SPÖ) und Vizekanzler Wilhelm Molterer<br />
(ÖVP) und zahlreicher Prominenz aus<br />
Politik und Wirtschaft wurde die „Internetoffensive<br />
Österreich“ pompös gestartet.<br />
Neu ist die diesmal allumfassende Phalanx<br />
der IKT-Branche:Alles was im Telekom-Bereich<br />
Rang und Namen hat, ist bei der neuen<br />
Initiative mit an Bord. Neben der Wirtschaft<br />
sind aber auch Wissenschaft, Sozialpartner<br />
und Interessensvertretungen mit<br />
eingebunden. Bis zum Herbst soll die „österreichische<br />
Internetdeklaration“ erarbeitet<br />
werden, die wiederum die Basis für die schon<br />
lange geforderte IKT-Strategie der Bundesregierung<br />
sein soll. Im ersten Schritt wurden<br />
vier klare Ziele formuliert:<br />
. Österreich einen Spitzenplatz im Ranking<br />
der Top-IKT-Länder sichern.<br />
. <strong>Die</strong> Breitband-Nutzung erhöhen (derzeit<br />
haben rund 50 Prozent aller Haushalte<br />
Breitband-Internet).<br />
. Das Internet als Chance nutzen, um Barrieren<br />
und Hemmschwellen abzubauen.<br />
. Österreich als erstklassigen Standort für<br />
IKT-Technologien etablieren.<br />
Selten einig posierten UPC-Chef Thomas<br />
Hintze, Telekom-Austria-CEO Rudolf Fischer<br />
und Tele2-CEO Robert Hackl mit<br />
Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und Vizekanzler<br />
Wilhelm Molterer bei der Übergabe<br />
eines symbolischen überdimensional<br />
großen USB-Sticks. Darin sollen dann im<br />
Herbst die Ergebnisse der sechs neu eingerichteten<br />
Arbeitskreise (AK) der Bundesregierung<br />
übergeben werden.<br />
<strong>Die</strong> sechs Arbeitskreise werden prominent<br />
geleitet: Thomas Hintze/UPC steht<br />
dem AK „Generationen und Bildung“ vor,<br />
Netz & Telekom | News<br />
(V.l.n.r.): Dr. Hackl (Tele2), Vizekanzler Mag. Molterer, Bundeskanzler Dr. Gusenbauer, DI Hintze<br />
(UPC Austria), Ing. Kemler (HP), Ing. Mag. Fischer (Telekom Austria AG), Dr. Rastl (Universität Wien,<br />
ISPA), Mag. Grandosek (AK Wien), Mag. Tritscher (WKÖ)<br />
USV-System für Blade- Serverumgebungen<br />
Moderne Daten- oder Netzwerkzentren kommen heute kaum mehr ohne Server<br />
mit extrem hoher Leistungsdichte aus, wie die Blade Server Technologie zeigt. Das<br />
Problem hierbei ist die exzessive Wärmeentwicklung dieser Geräte. <strong>Die</strong> neue<br />
„Green-IT-Power“ Blade UPS ist genau für diese Anforderungen ausgerichtet.<br />
Firmen kämpfen mit den steigenden Klimatisierungskosten<br />
genauso wie mit der kapazitiven<br />
Verschiebung des Power Faktors, der<br />
durch diese Server bewirkt wird. IT-ManagerInnen<br />
stehen dadurch vor der großen<br />
Herausforderung Stromleistung, Energieeffizienz<br />
und Kühlung in den Griff zu<br />
bekommen.<br />
<strong>Die</strong> modulare IT-USV-Lösung soll Energieeffizienz<br />
und Verfügbarkeit optimieren<br />
und dabei nur 2/3 der Wärme von herkömmlichen<br />
Systemen produzieren. <strong>Die</strong><br />
19“ „Green“ IT-USV (passt in fast jedes Server-Rack)<br />
mit einem dreiphasigen Ein- und<br />
Ausgang und eignet sich für die Absicherung<br />
von Hochleistungsservern und anspruchsvollen<br />
IT-Umgebungen. <strong>Sie</strong> packt<br />
12kW Leistung in nur 6HE Bauhöhe und<br />
lässt sich zusammen mit den zu schützenden<br />
Verbrauchern im Rack einbauen.<br />
René Tritscher/WKÖ leitet den AK<br />
„Wirtschft, Infrastruktur und E-Government“,<br />
Rudolf Kemler/HP engagiert sich<br />
für den AK „Gesundheit und Soziales“ Mathias<br />
Grandosek/AK Wien steht für den AK<br />
„Sicherheit und Konsumentenschutz“. Für<br />
den AK „Wissenschaft und Forschung“<br />
konnte Peter Rastl/Uni Wien und für den<br />
AK „Kultur und Medien“ Rudolf<br />
Fischer/Telekom Austria gewonnen werden.<br />
Wer bei den Arbeitskreisen mitarbeiten<br />
will, ist dazu herzlich eingeladen (Info<br />
online). Zahlreiche IKT-Branchenvertreter<br />
wurden dazu auch eingeladen, online einen<br />
Fachbeitrag abgeben. Zu jedem der Arbeitskreise<br />
findet ab April ein öffentlicher Workshop<br />
statt. Den Auftakt macht am 23. April<br />
der AK „Generationen und Bildung“.<br />
www.internetoffensive.at<br />
<strong>Die</strong> IT-Serverracks lassen sich um- oder<br />
aufrüsten (es lassen sich bis zu sechs<br />
BladeUPS-Module parallel installieren, um<br />
eine n+1 Redundanz zu erreichen). Im<br />
System konfiguriert arbeiten die „Green-<br />
IT“ USV-Module dann, als wären sie nur<br />
ein einziges Gerät, wobei die Managementund<br />
Monitoring-Funktionen über eine Standard<br />
SNMP-Karte verbunden werden. „<strong>Die</strong><br />
neue Blade UPS ist eine völlig neue Produktlinie,<br />
speziell entwickelt für „High Power“<br />
Blade-Server und Rechnerumgebungen mit<br />
hoher Leistungsdichte. Josef Frühwirth,<br />
Geschäftsführer von EPS - Electric Power<br />
Systems GmbH. www.eps.at<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 35
36<br />
Netz & Telekom | News<br />
Symantec: Backup Exec mit neuen Versionen<br />
Rechtzeitig zum Launch von Microsoft<br />
Windows Server <strong>2008</strong> präsentiert<br />
Symantec seine Backup- und<br />
Restore-“Klassiker“ in einer darauf<br />
abgestimmten Version: Backup Exec 12<br />
und Backup Exec System Recovery 8.<br />
„Bei der Migration auf eine neue Server-<br />
Generation ist die Datensicherheit für IT-<br />
Verantwortliche besonders wichtig“, betont<br />
Alexander Paral, Manager Pre Sales Consulting,<br />
bei Symantec Österreich. Es war also<br />
naheliegend, die aktuellen Symantec<br />
Backup-Produkte für Unternehmen diesbezüglich<br />
upzudaten. Dass man dabei auch<br />
gleich eine Reihe von Verbesserungen „eingebaut“<br />
hat, liegt auf der Hand.<br />
„Wir wissen aber auch, dass die Unterstützung<br />
heterogener IT-Umgebungen für<br />
Backup-Lösungen immer entscheidender<br />
wird“, so Paral „Durch den erweiterten<br />
Plattformsupport und die Integration mit<br />
wichtigen Produkten von Symantec <strong>können</strong><br />
wir ein Werkzeug zur Verfügung stellen,<br />
das genau auf diese Anforderungen zugeschnitten<br />
ist.“<br />
Backup Exec 12<br />
Symantec Backup Exec 12 soll für permanenten<br />
Schutz von kritischen Datenservern,<br />
Arbeitsplätzen sowie von Exchange-Servern<br />
sorgen. Damit <strong>können</strong> die Daten jederzeit<br />
zurückgesetzt und strikte Wiederherstellungsvorgaben<br />
erfüllt werden. <strong>Die</strong> zum Patent<br />
angemeldete granulare Wiederherstellungstechnologie<br />
von Backup Exec 12 macht,<br />
so der Hersteller, Mailbox-Backups von<br />
Exchange überflüssig und erlaubt es,<br />
SharePoint- und Active Directory-Daten -<br />
von Dokumenten über Benutzerattribute<br />
bis hin zu Einstellungen - per Mausklick<br />
wiederherzustellen.<br />
Gleichzeitig ermöglicht die Integration<br />
mit anderen Symantec-Produkten die Erweiterung<br />
der Datensicherheit auf zusätzliche<br />
Bereiche der IT. <strong>Die</strong> Integration mit<br />
Symantec Enterprise Vault erlaubt die<br />
Sicherung und Wiederherstellung wichtiger<br />
Archive, während die Integration mit<br />
Symantec Endpoint Protection die Einrich-<br />
DIe überarbeitete Oberfläche von Backup Exec 12<br />
tung eines automatischen Backups erlaubt,<br />
falls das Frühwarnsystem ThreatCon eine<br />
erhöhte Gefahr meldet.<br />
Darüber hinaus bietet die neue Version<br />
Unterstützung für Macintosh-Systeme, für<br />
Lotus Domino Server, für Geräte der IBM<br />
N-Serie und für LTO-4 Tape-Laufwerke.<br />
Backup Exec 12 für Windows Small Business<br />
Server bietet Datenschutz und Systemwiederherstellung<br />
für kleine Unternehmen,<br />
die Microsoft-Small-Business-Server-<br />
Systeme benutzen.<br />
Backup Exec System Recovery 8<br />
Mit der neuen Version Backup Exec System<br />
Recovery 8 (BESR) wird eine <strong>komplette</strong><br />
Systemwiederherstellungslösung für Windows-Umgebungen<br />
angeboten. <strong>Sie</strong> bietet<br />
flexiblen Schutz für entfernte Standorte und<br />
erweiterte Wiederherstellungsmöglichkeiten.<br />
<strong>Die</strong> festplattenbasierte Wiederherstellung<br />
soll das System nach einem Datenverlust<br />
oder einer Naturkatastrophe innerhalb von<br />
wenigen Minuten wieder einsatzfähig machen.<br />
Zusätzlich erlaubt die Lösung Wiederherstellung<br />
in heterogenen Hardware-Um-<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
„Unternehmen sind<br />
heute darauf angewiesen,<br />
wichtige Umgebungen<br />
auch unter<br />
schwersten Bedingungen<br />
nach einem<br />
Ausfall schnell wieder<br />
verfügbar zu machen.“<br />
- Alexander<br />
Paral, Manager Pre<br />
Sales Consulting bei<br />
Symantec Österreich<br />
gebungen, virtuellen Umgebungen oder für<br />
entfernte Standorte ohne eigenen Administrator.<br />
Durch die neue Granular Restore Option<br />
<strong>können</strong> Administratoren Microsoft Exchange<br />
Mailboxen, Ordner, E-Mails und Anhänge<br />
einzeln wiederherstellen. Über ein tabbasiertes<br />
Interface ist zudem der Zugriff auf<br />
einzelne Microsoft-SharePoint-Dokumente<br />
und andere Einzeldateien und -ordner<br />
möglich. <strong>Die</strong> Integration mit dem Threat-<br />
Con-Warnsystem von Symantec erlaubt<br />
das automatische Setzen von Wiederherstellungspunkten,<br />
falls die ThreatCon-Stufe<br />
ein vorher bestimmtes Niveau erreicht.<br />
www.symantec.at
PROMOTION<br />
Passive Systemtechnik für Industrial-Ethernet<br />
Das NEXANS „LANmark-Industry Verkabelungssystem“ wurde speziell für den<br />
Einsatz in rauer industrieller Umgebung entwickelt. <strong>Die</strong> Komponenten sind dementsprechend<br />
robust ausgelegt und werden dieser Umgebung gerecht. Natürlich<br />
erfüllen sie den ISO/IEC 24702 Standard.<br />
◆ Heavy-Duty-Kabel mit PUR-Außenmantel.<br />
◆ Erhöhte mechanische Festigkeit gegen<br />
Abrieb und Kerbung.<br />
◆ Sehr gute Ölbeständigkeit und Resistenz<br />
gegenüber vielen Chemikalien. Erhöhter<br />
EMV-Schutz.<br />
◆ Industrie–Wandauslass für Nexans-LANmarkRJ45-Buchsen<br />
und auch LWL.<br />
◆ <strong>Die</strong>se Steckdose wird in LANs im rauen<br />
industriellen Umfeld verwendet und<br />
bietet IP67- Schutz im gesteckten und auch<br />
im ungesteckten Zustand gegen Staub und<br />
Flüssigkeit.<br />
Netz & Telekom | News<br />
◆ Hutschienen-Adapter für die Montage von<br />
RJ45-Buchsen in Schaltschränken.<br />
A-1230 Wien Richard-Strauss-Str. 39 Tel.: +43(0)161096-0 E-Mail: ksi@ksi.at www.ksi.at<br />
Landesregierung Steiermark mit VoIP<br />
Rund 18.000 Anrufe werden täglich durch das Amt der steiermärkischen Landesregierung<br />
angenommen und über eine HiPath 4000 von <strong>Sie</strong>mens Enterprise<br />
Communications abgewickelt.<br />
Rund 4.500 der 18.000 eingehenden Anrufe<br />
werden über Vermittlungsplätze - einige<br />
davon sind blindengerecht ausgeführt - begrüßt<br />
und zur gewünschten Stelle weitergeleitet.<br />
<strong>Die</strong> einzelnen <strong>Die</strong>nststellen sind<br />
über mehrere Standorte in Graz verteilt und<br />
waren bisher durch ein herkömmliches<br />
Kommunikationsnetzwerk mit Festverbindungen<br />
S0/S2 bzw. Nebenanschlussleitungen<br />
verbunden. Das Kommunikationsnetz<br />
besteht aus rund 4.000 Nebenstellen, die auf<br />
insgesamt 15 Standorte verteilt sind.<br />
„Unser Ziel bei der Anpassung des Kommunikationssystems<br />
war es, eine erfolgreiche<br />
Voice-over-IP-Implementierung ohne<br />
zusätzliche Budgetmittel umzusetzen und<br />
dabei den investitionsschützenden Übergang<br />
der klassischen Telefonie in die VoIP-<br />
Welt standortübergreifend zu schaffen“, erklärt<br />
Ing. Friedrich Poschauko, beim Amt<br />
der Stmk. Landesregierung für die Sprachtelefonie<br />
verantwortlich.<br />
Mit der Hipath 4000 von <strong>Sie</strong>mens Enterprise<br />
Communications wird nunmehr ein<br />
Telekommunikationssystem eingesetzt, dessen<br />
wesentliche Vorteile in der IP-Kommunikation<br />
liegen, welches sich aber trotzdem<br />
in bestehende Infrastrukturen einbinden<br />
lässt. Über einen zentralen HiPath-4000-<br />
Manager werden alle Elemente verwaltet<br />
und konfiguriert, wodurch der administrative<br />
Aufwand enorm verringert wird. Eine<br />
zusätzliche Verbesserung wird durch den<br />
Einsatz einer Unified-Messaging-Lösung<br />
erzielt. Damit <strong>können</strong> alle Kommunikationsdienste<br />
wie Voicemail, Fax oder E-Mail in<br />
einem Service zusammengefasst und auf einer<br />
Oberfläche dargestellt werden. Für Gesprächskosteneinsparungen<br />
zu den Mobilnetzen<br />
sorgt ein Multi-Channel-System,<br />
welches zwischen der Kommunikationsanlage<br />
und den GSM-Netzen eingesetzt ist.<br />
Über ein VPN (Virtual Private Network)<br />
<strong>können</strong> rund 3.000 Amts-Handys kostengünstig<br />
per Kurzwahl telefonieren. Im Mediacenter<br />
der Landeswarnzentrale wurde das<br />
bestehende Kommunikationssystem um ein<br />
multimediales Contact Center - HiPath Pro-<br />
Center - erweitert. Im Falle einer Katastrophe<br />
<strong>können</strong> alle Notfall- sowie Präventivmaßnahmen<br />
zentral getroffen werden.<br />
www.siemens.at/open<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 37
38<br />
Netz & Telekom | Security-Kolumne<br />
TrueCrypt 5.1a released:<br />
Nur wer sich selbst schützt ist sicher!<br />
In den meisten Fällen ist der Mensch die<br />
„Ursache“ dafür, dass Daten in falsche<br />
Hände geraten oder generell Angriffe<br />
erfolgreich sind. Oft liegt das Versagen<br />
aber nicht im Bereich des Endusers<br />
selbst, dessen Daten aber betroffen<br />
sind. Will man sich selbst schützen, hilft<br />
nur eine „persönliche“ Verschlüsselungstechnik.<br />
Manfred Wöhrl<br />
TrueCrypt ist eine freie, kostenlose und einfach<br />
zu bedienende Krypto-Software, die<br />
kritische Daten im eigenen Bereich wirksam<br />
vor Fremdzugriff schützt. Soeben ist<br />
die neueste Version 5.1a zum Download bereitgestellt<br />
worden.<br />
TrueCrypt arbeitet seit Version 5.0 in vier<br />
Varianten:<br />
Bereitstellung von „Krypto-Disk-Files“<br />
Dabei handelt es sich um einfache Dateien<br />
(Standard-Extension „.tc“), die man einfach<br />
kopieren kann (womit ein simples Backup<br />
in einem Filesystem möglich ist!) <strong>Die</strong>se „Dateien“<br />
werden im Betriebssystem als Laufwerke<br />
„montiert“ (mounted) und werden<br />
als solche behandelt (formatiert mit FAT<br />
oder NTFS). Damit <strong>können</strong> kleine True-<br />
Crypt-Dateien quasi als Tresore z. B. für<br />
Passwörter, PINs usw. verwendet werden<br />
Vollständige Verschlüsselung von Partitionen<br />
Damit <strong>können</strong> ganze Teile von Platten - oder<br />
auch USB-Disks, USB-Sticks usw. vollständig<br />
verschlüsselt werden. Ein Verlust oder<br />
<strong>Die</strong>bstahl der Datenträger bringt keine<br />
schlaflosen Nächte!<br />
Vollständige Verschlüsselung von Platten<br />
(„PreBoot-Encryption“)<br />
Neu seit Version 5.0, arbeitet wie Punkt 2,<br />
nur werden auch Systemplatten als Gesamtheit<br />
verschlüsselbar.<br />
Bereitstellung von „Travellerdisks“<br />
Der einzige Nachteil - der meisten Encryptionlösungen<br />
- ist die Installation von True-<br />
TrueCrypt mit „gemountedem“ Krypto-Disk-File als Laufwerk<br />
Crypt selbst, die vom Administrator/Root-<br />
User durchgeführt werden muss. Aus diesem<br />
Grund wurde die Travellerdisk erfunden,<br />
die keine installierte Software am<br />
System benötigt, allerdings für das Lesen -<br />
z. B. eines USB-Traveller-Sticks - werden<br />
Admin-Rechte benötigt.<br />
Sollten diese nicht vorliegen, empfiehlt<br />
Truecrypt den Einsatz einer XP-Boot-CD,<br />
die ohne Verwendung einer lokalen Festplatte<br />
für das Arbeiten mit der Travellerdisk<br />
notwendigen Rechte bereitstellt (z. B.<br />
Bart’s Preinstalled Environment/BartPE).<br />
Dr. Manfred Wöhrl ist<br />
Geschäftsführer der<br />
R.I.C.S. EDV-GmbH (Research<br />
Institute for<br />
Computer Science,<br />
www.rics.at), spezialisiert<br />
auf Securitychecks<br />
und Security-Consulting.<br />
Dr. Wöhrl ist Vortragender<br />
und Betreuer<br />
bei einer Reihe von Seminaren und Tagungen<br />
und gerichtlich beeideter und zertifizierter<br />
Sachverständiger und im Vorstand der ADV<br />
und itSMF-Austria.<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
Wahlweise kann mit Passwörtern oder -<br />
empfohlenerweise - mit Keyfiles gearbeitet<br />
werden, die TrueCrypt auch selbst erzeugen<br />
kann. In einer Reihe von Einstellung kann<br />
das Verhalten von Truecrypt gesteuert werden,<br />
z. B. automatischen „Dismounten“,<br />
wenn ein Kryptobereich für einige Minuten<br />
unbenutzt ist (siehe Snapshot).<br />
TrueCrypt läuft derzeit auf Windows (auch<br />
Vista), LINUX und MacOS, wobei ein einheitliches<br />
Kryptoformat verwendet wird.<br />
Abschließend ist festzustellen, dass - aus<br />
Expertensicht extrem wichtig - sowohl der<br />
Sourcecode im Web offengelegt ist als auch<br />
sämtliche verwendete Sicherheitsalgorithmen<br />
ausführlichst beschrieben sind, z. B.<br />
auch die Erzeugung der den Algorithmen<br />
zugrunde liegenden Zufallszahlen. Ein Tool<br />
wie TrueCrypt ist speziell für mobile User<br />
unverzichtbar zum Schutz kritischer Daten<br />
am Notebook, besonders aber auch für<br />
USB-Devices.<br />
Sollten <strong>Sie</strong> Fragen zu diesem Thema oder<br />
anderen Securityfragen haben, senden <strong>Sie</strong><br />
ein kurzes E-Mail an die Redaktion.<br />
www.truecrypt.org<br />
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40<br />
Job Training | IKT-Ausbildung in Österreich – Teil 4<br />
IT ist nicht „in“<br />
Unis und FHs kämpfen um Maturanten<br />
Im vierten Teil der großen Monitor-IT-<br />
Ausbildungsserie haben wir Vertreter<br />
der Ausbildungsinstitutionen und der<br />
Wirtschaft zur großen Gesprächsrunde<br />
geladen. Thema: „IT-Ausbildung in<br />
Österreich - Chancen und Probleme“.<br />
Christine Wahlmüller<br />
Wunderbar sieht es heute - fast 15 Jahre<br />
nach Gründung der FHs - in puncto Ausbildungsmöglichkeiten<br />
aus.Allein: <strong>Die</strong> Maturanten<br />
wollen nicht mehr IT studieren.<br />
Und trotz vieler Initiativen geht der Frauenanteil<br />
wieder zurück. Dem jetzt schon vielfach<br />
beklagten Facharbeitermangel ist damit<br />
in naher Zukunft Tür und Tor geöffnet.<br />
Ohne IT läuft heute gar nichts mehr.Wer<br />
in der globalisierten modernen internetbasierten<br />
Kommunikationsgesellschaft mithalten<br />
will, braucht die IT wie Wasser und<br />
Brot - sowohl im Business - als auch im Privatbereich.<br />
So gesehen ist ein Beruf in der<br />
IT-Branche eine absolut gute und richtige<br />
Investition in die Zukunft.Allerdings auch<br />
ein beinharter. Denn der Hire-and-Fire-Alltag<br />
ist allgegenwärtig, und der Umgang mit<br />
weiblichen und älteren Arbeitskräften in der<br />
Branche ist nicht gerade zimperlich. Vielleicht<br />
schreckt das viele Maturanten ab, ein<br />
IT-Studium zu beginnen.<br />
Dabei ist die Entwicklung der letzten 15<br />
Jahre im IT-Ausbildungsbereich geradezu á<br />
la Schlaraffenland:Aus einer schier unüberschaubaren<br />
Fülle an Angeboten in allen<br />
Bundesländern, insbesondere natürlich<br />
Wien, <strong>können</strong> angehende Studenten ihr<br />
Lieblingsstudium auswählen.<br />
„Am Anfang hatten die Unis sicher Angst<br />
vor der neuen Konkurrenz, dass ihnen damit<br />
die Studenten abhanden kommen.Aber<br />
wie das so ist, Konkurrenz belebt das Geschäft“,<br />
erinnert sich Erich Schikuta, Vizedekan<br />
an der Fakultät für Informatik der<br />
Universität Wien, der dann gleich auf die<br />
österreichische Ausbildungsstruktur ein-<br />
Totale der Gesprächsrunde von vorne im Uhrzeigersinn: Moderatorin Christine Wahlmüller, Bernd<br />
Lauer/TA, Erich Schikuta/Uni Wien, Christian Malus/FH des bfi, Werner Fritz/FH Joanneum,<br />
Wolfgang Gmeinbauer/BEKO, Gabriele Kotsis/Uni Linz, Hans-Georg Mayer/Kapsch CarrierCom<br />
ging: „Ich halte von allen drei Bereichen<br />
HTLs, Universitäten und FHs sehr viel - sie<br />
arbeiten komplementär zusammen.“<br />
Schikuta legte allerdings gleich ein provokantes<br />
Statement nach: „Für mich ist die<br />
Vision der universitären Ausbildung<br />
Leadership, bei der FH liegt der Hauptfokus<br />
auf der Kompetenz.“<br />
Womit die Diskussion gleich ordentlich<br />
in Schwung kam. „Persönlichkeit,Technik,<br />
Wirtschaft - dieses Drei-Säulen-Modell<br />
prägt die FH, ich sehe eigentlich die rundere<br />
Ausbildung in Richtung Leadership bei<br />
den FHs“, konterte Helmut Gollner, Studiengangsleiter<br />
Wirtschaftsinformatik an<br />
der FH Technikum Wien, mit 2.500 Studierenden<br />
derzeit die größte FH in Österreich.<br />
„<strong>Die</strong> FHs haben Ende der 90er-Jahre mit<br />
ihrem Angebot für berufstätige Studierende<br />
begonnen eine Nische zu bedienen“, erläuterte<br />
Thomas Fischer von der FH Campus<br />
Wien, der damit auf eine immer größer<br />
werdende Nachfrage einging: <strong>Die</strong> IT-Aus-<br />
(bzw.Weiter-)bildung neben dem Job. „FH-<br />
Absolventen <strong>können</strong> sehr vielfältige Berufspositionen<br />
bekleiden, das kann sehr wohl<br />
auch schon eine Führungsposition ein“, zeigte<br />
sich Christian Malus, Studiengangsleiter<br />
„Projektmanagement und Informations-<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
technik“ an der dritten Wiener FH des bfi<br />
(Berufsförderungsinstituts), von den Qualifikationen<br />
„seiner“ Absolventen überzeugt.<br />
Man müsse sicher die Positionierung Kompetenz<br />
versus Leadership differenzierter sehen,<br />
gab sich Werner Fritz, Studiengangsleiter<br />
Informationsmanagement von der FH<br />
Joanneum, kompromissbereit, da es sowohl<br />
an Unis als auch an den FHs unterschiedliche<br />
Studiengangsprofile gibt.<br />
FHs kommen gut an<br />
„Das Modell Fachhochschule kommt sicher<br />
der Wirtschaft entgegen. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit den FHs und die Mitgestaltung<br />
ist für uns über die Praktika einfacher“, betonte<br />
Wolfgang Gmeinbauer, Leiter der BE-<br />
KO Informatik. So wie früher die Unternehmen<br />
versucht haben, ihre Mitarbeiter<br />
in HTLs in Abendkursen besser auszubilden<br />
und für Führungspositionen vorzubereiten,<br />
aber auch Spezialisten zu bekommen,<br />
so würden jetzt vermehrt die FHs genutzt,<br />
zeigte sich Gmeinbauer als FH-Fan.<br />
„Das innovativere, kreativere Denken findet<br />
sicher an den Unis statt, ich bemerke<br />
auch, dass FH-Absolventen Probleme haben,<br />
in die Forschung einzusteigen“, urteil-
te Gabriele Kotsis, Vizerektorin für Forschung<br />
an der Universität Linz. Kotsis, die<br />
selbst Wirtschaftsinformatik an der Uni<br />
Wien studiert hatte, betonte aber auch die<br />
„spezielle gute Situation zwischen Uni und<br />
FH bei uns in Oberösterreich“, denn die FH<br />
Hagenberg sei ja eigentlich aus der Uni heraus<br />
entstanden. „Wir haben eine gute kooperative<br />
Basis und viel Austausch von Lehrenden,<br />
einige FH-Absolventen fangen jetzt<br />
auch bei mir mit ihrer Promotion an“, vermittelte<br />
sie ein sehr positives Bild.<br />
Das wurde auch von Heinz Dobler, Studiengangsleiter<br />
Software Engineering an<br />
der FH Hagenberg/OÖ, so bestätigt. Er ging<br />
sogar noch einen Schritt weiter: „Noch vor<br />
zehn Jahren gab es wirklich große Unterschiede<br />
zwischen Diplomstudien an Unis<br />
und Fachhochschulen, sowohl inhaltlich als<br />
auch organisatorisch. Mittlerweile im Zuge<br />
des Bologna-Prozesses und der Umstellung<br />
auf die Bachelor-Master-Studien beobachten<br />
wir, dass diese Unterschiede verschwimmen.<br />
Das heißt, aus meiner Sicht nähern<br />
sich beide Institutionen sehr stark an“, erklärte<br />
Dobler.<br />
Wozu dann Unis und FHs?<br />
„Ich denke, es findet eine Spezialisierung<br />
sowohl an FHs als auch Unis statt, aber ich<br />
glaube, dass es nach wie vor Unterschiede<br />
gibt“, widersprach Kotsis und brachte ein<br />
persönliches Beispiel: „Ich halte an der Uni<br />
Linz und der FH Burgenland eine Vorlesung<br />
zum Thema ‘Multimedia Systeme’ - aber<br />
obwohl der Name gleich ist, sind die Inhalte<br />
doch sehr verschieden.“<br />
„Ich möchte ein Plädoyer gegen dieses<br />
Zusammenwachsen aussprechen“, betonte<br />
Helmut Gollner. „<strong>Die</strong> Stärke der FH liegt<br />
im sehr kurzfristigen Umsetzen von Themen<br />
mit der Wirtschaft. <strong>Die</strong> Studierenden<br />
machen die Diplomarbeiten im Allgemeinen<br />
direkt im Unternehmen.“ <strong>Die</strong> Unis<br />
seien dafür da, mittel- bis langfristig Forschung<br />
zu betreiben. „Wir brauchen diese<br />
Institutionen, die sich tiefer mit einem Thema<br />
beschäftigen“, zeigte sich Gollner überzeugt<br />
vom dualen System Uni und FH. „Eine<br />
Generalisierung ist sicher gefährlich“,<br />
meinte Erich Schikuta von der Uni Wien.<br />
Er wies auf einen großen System-Unterschied<br />
beider Institutionen hin.An der Universität<br />
stehe das Pull-Prinzip im Vordergrund,<br />
das heißt, die Studierenden würden<br />
zur Selbstorganisation gezwungen, wäh-<br />
Job Training | IKT-Ausbildung in Österreich – Teil 4<br />
<strong>MONITOR</strong>-Serie IT Ausbildung in Österreich.<br />
Teil 1: Universitäten (Monitor 9/2007)<br />
Teil 2: Fachhochschulen in Wien, NÖ, Burgenland, Steiermark (Monitor 11/2007)<br />
Teil 3: Fachhochschulen in OÖ, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg ( 02/<strong>2008</strong>)<br />
Teil 4: Monitor-Gesprächsrunde „IT-Ausbildung in Österreich - Chancen und<br />
Probleme“ (Monitor 04/<strong>2008</strong>)<br />
Alle Teile sind online unter www.monitor.co.at/itausbildung nachzulesen.<br />
rend an der FH das Push-Prinzip praktiziert<br />
würde, das mehr oder weniger ein Fortführen<br />
der Schule bedeute. Das Wissen werde<br />
an die Studierenden eben wie in der Schule<br />
herangetragen.<br />
Ja zur Durchlässigkeit<br />
Da beide Systeme jetzt das Bachelor-<br />
Master-System eingeführt haben, müsse<br />
man auch die Durchlässigkeit hinterfragen.<br />
„Inwiefern wird die Durchlässigkeit praktikabel<br />
gelebt?“, stellte Werner Fritz, Studiengangsleiter<br />
Informationsmanagement an<br />
der FH Joanneum gleich selbst die Frage an<br />
die Runde - um bedauernd fortzusetzen:<br />
„Schön zu hören, dass die Kooperation in<br />
Oberösterreich so gut klappt, ich komme<br />
aus der Steiermark, wo es weniger gut funktioniert.“<br />
Prinzipiell sei die Durchlässigkeit ein wichtiges<br />
Kriterium, waren sich alle Teilnehmer<br />
einig. „Das ist noch ein wunder Punkt, ich<br />
kenne auch Kollegen, die das nicht unbedingt<br />
schätzen“, gab Erich Schikuta zu und<br />
appellierte: „Vergesst die Schrebergartenmentalität,<br />
reißt die Mauern nieder!“ Gabriele<br />
Kotsis ergänzte: „Es ist nicht nur der<br />
Wechsel von FH zu Uni oder in die andere<br />
Richtung. Sondern vor allem der fachlicher<br />
Wechsel wird in Zukunft ein spannendes<br />
Thema werden, dass Leute z. B. einen<br />
Bachelor in der Wirtschaft machen und dann<br />
verstärkt in die Technik gehen wollen oder<br />
umgekehrt. Das wird sicher einer der künftigen<br />
Trends werden.“<br />
Praktiker am Wort<br />
„Viele FH-Absolventen kommen sofort mit<br />
dem Anspruch: Ich bin jetzt fertig. Wo ist<br />
mein Schreibtisch, wo ist mein Chefsessel?“,<br />
berichtete Walter Hanus, CEO des IT-<br />
<strong>Die</strong>nstleisters IVM, über ein oft stark überhöhtes<br />
Selbstvertrauen von Bewerbern. <strong>Die</strong><br />
„industrielle Ochsentour“ wollen sich diese<br />
Leute, die in zwei Jahren studiert haben,<br />
ersparen. „Ich finde, da muss man wieder<br />
etwas gegensteuern“, appellierte Hanus an<br />
die Ausbildungsinstitutionen. Für die interne<br />
Aus- und Weiterbildung sorgt IVM lieber<br />
selbst. Am hauseigenen IVM Campus,<br />
der übrigens seit 1999 öffentlich zugänglich<br />
ist, <strong>können</strong> Kurse aller Art belegt werden.<br />
„Ich denke, wir haben da einen Weg dazwischen<br />
gefunden“, erklärte Thomas<br />
Schöpf, Mitglied des Vorstands von Kapsch<br />
CarrierCom, denn „wir laufen Gefahr, die<br />
Mitarbeiter zu verlieren, wenn sie zwei Jahre<br />
eine externe Ausbildung machen“. <strong>Die</strong><br />
Lösung für uns war - gemeinsam mit Partnern<br />
wie der Telekom Austria und anderen<br />
Instituten - vergangenen Sommer die Gründung<br />
einer IKT-Acadmy mit einer Zertifizierung,<br />
die brancheweit akzeptiert wird.<br />
Schöpf äußerte sich dann noch zum Schlagwort<br />
Leadership: „Jeder Ausbildender muss<br />
Leadership entwickeln. Es geht aber nicht<br />
nur um den Führungsstil, sondern auch um<br />
Leadership in Themenbereichen.“<br />
Hier brach Schöpf eine klare Lanze für das<br />
duale System: „Ich sehe Leadership, was Forschung<br />
betrifft, bei den Universitäten.Wissenschaft<br />
muss es sich leisten <strong>können</strong>, sich<br />
mit Themen zu beschäftigen, die von der<br />
Wirtschaft noch nicht so gefragt und noch<br />
nicht so profitabel sind. <strong>Die</strong> Fachhochschulen<br />
hingegen sollen sehr dezidiert im Sinne<br />
der Wirtschaft Führungskräfte ausbilden.“<br />
Es sollte kein Konkurrenzkampf sein, „wir<br />
werden in der Zukunft eher das Problem haben,<br />
das wir zu wenig Arbeitskräfte haben“,<br />
prognostizierte Schöpf.<br />
Mit der IKT-Acadmy, der neuen Initiative<br />
mit Kapsch, „wollen wir die Leute wieder<br />
ans Lernen und die Weiterbildung heranführen“,<br />
unterstrich Bernd Lauer, Leiter<br />
des Human Resource Competence Centers<br />
bei der Telekom Austria. „Denn viele Mitarbeiter<br />
trauen sich einen Einstieg bei einer<br />
FH aus beruflichen und familiären Gründen<br />
gar nicht zu“, so Lauer. Bei Absolventen,<br />
egal ob HTL, FH oder Uni, kommt als<br />
erstes die „berühmte Ochsentour“ zum Ein-<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 41
42<br />
Job Training | IKT-Ausbildung in Österreich – Teil 4<br />
Totale (Rest der Runde) im Uhrzeigersinn, beginnend vorne rechts: Werner Fritz/FH Joanneum,<br />
Wolfgang Gmeinbauer/BEKO, Gabriele Kotsis/Uni Linz, Hans-Georg Mayer und Thomas<br />
Schöpf/beide von Kapsch CarrierCom, Heinz Dobler, FH Hagenberg, Walter Hanus/IVM, Helmut<br />
Gollner/FH Technikum Wien, Thomas Fischer/FH Campus Wien<br />
satz. „Das heißt, dass die jungen Leute zwei<br />
bis drei Jahre intern im Unternehmen entwickelt<br />
werden. Erst dann sieht man, in welche<br />
Karriererichtung der Weg weitergeht“,<br />
erklärte Lauer. Bei der Telekom Austria gibt<br />
es drei große „Karriereströme“: <strong>Die</strong> Experten-,<br />
die Management- und die Projektleiter-Karriere.<br />
„Im Technikbereich versuchen<br />
wir gerade verzweifelt, die nicht vorhandenen<br />
Experten am Markt zu finden“, bestätigte<br />
Lauer den im Moment vielfach beklagten<br />
Personalmangel.<br />
BEKO betreibt selbst die BEKO-Akademie,<br />
„hier haben wir sehr gute Erfahrungen<br />
in der Zusammenarbeit mit Hagenberg gemacht“,<br />
berichtete Wolfgang Gmeinbauer,<br />
„aber es gibt z. B. auch eine Kooperation mit<br />
der TU Wien. <strong>Die</strong> FH sei gut zur Umsetzung<br />
kurzfristiger Themen und Fragestellungen.<br />
„Aber wenn man langfristig in die Forschung<br />
geht, dann geht man zur Universität“,<br />
hob Gmeinbauer einmal mehr einen<br />
der Hauptunterschiede hervor.<br />
Österreich bietet Top-Gehälter<br />
„In unserer Branche werden sehr hohe Gehälter<br />
gezahlt, oft auch schon an Berufspraktikanten“,<br />
wies Heinz Dobler von der FH<br />
Hagenberg auf die sehr gute Bezahlung hin.<br />
Früher hat fast jeder zweite FH-Student im<br />
Ausland sein Praktikum absolviert. „Heute<br />
ist es schwierig geworden, die Studenten<br />
für Auslandspraktika zu motivieren, weil<br />
die Leute in Österreich für Berufspraktika<br />
schon so gut bezahlt bekommen“, bedauerte<br />
Dobler.<br />
„Wenn Leute von KMUs kommen, sehen<br />
wir, dass oft weit über den international üblichen<br />
Gehalts-Benchmarks gezahlt wird“,<br />
berichtete Personalmanager Bernd Lauer<br />
von der Telekom Austria über seine Erfahrungen.<br />
„Viele FH-Absolventen werden<br />
aber auch sehr frühzeitig dazu gezwungen<br />
Management-Funktion zu übernehmen“,<br />
betonte Werner Fritz von der FH Joanneum.<br />
Damit klettern die Gehälter automatisch<br />
sehr rasch in die Höhe. Oft werden die (billigeren)<br />
FH-Absolventen gegenüber den<br />
(teureren) Uni-Absolventen von der Wirtschaft<br />
bevorzugt aufgenommen. Glaubt man<br />
den Prognosen, so ist aufgrund des Fachkräftemangels<br />
für die nächsten Jahre zu erwarten,<br />
dass die Gehälter weiter in die Höhe<br />
klettern werden.<br />
Trend: Zielgruppe 40+<br />
„Bei der Tagesform sind die Studenten zwischen<br />
19 bis 24 Jahre. Bei der Abendform<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
kommen die Ende 20,Anfang 30er“, meinte<br />
Thomas Fischer von der FH Campus<br />
Wien. Im Angebot noch fehlen würden einzelne<br />
Kurse für die Generation 40+, die nicht<br />
mehr bereit sei, für zwei oder drei Jahre einen<br />
<strong>komplette</strong>n Studiengang zu belegen.<br />
Dann sei ein Kurssystem von einzelnen<br />
Kursen gefragt. „Hier sind Unis und FHs<br />
aber noch beschränkt. Da positioniert sich<br />
momentan die Wirtschaft. Das Witzige ist:<br />
Ich mache genau das gerade in Thailand“,<br />
erzählte Fischer.<br />
„Einzelne Kurse werden aber nicht genügen“,<br />
knüpfte Walter Hanus, CEO von IVM,<br />
an, „wenn man sich ansieht, mit welch großen<br />
Freisetzungen von Unternehmen wie<br />
<strong>Sie</strong>mens PSE oder Nokia wir zurzeit betroffen<br />
sind.“ Das sei eine sicher lohnende Zielgruppe<br />
sowohl für Unis als auch FHs. Es gehe<br />
darum, diese Leute für die Industrie interessant<br />
zu halten. „Für sie gibt es außer<br />
irgendwelchen AMS-Auffangbecken oder<br />
WIFI-Schulungen eigentlich nichts“, konstatierte<br />
Hanus trocken.<br />
„Wir sehen uns nicht als Bildungsinstitut,<br />
aber wir sehen den Bedarf der Leute nach<br />
Weiterbildung“, brachte Thomas Schöpf den<br />
Blickwinkel vieler Unternehmen ein. Kapsch<br />
hat aus diesem Grund eine Kooperation mit<br />
dem Technikum gestartet.<br />
Mit berufsbegleitenden Bachelor-Studiengängen<br />
kann diesem Trend gut Rechnung<br />
getragen werden. „Wir haben hier mittlerweile<br />
sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtete<br />
Heinz Dobler von der FH Hagenberg.<br />
Univ.-Prof. Erich Schikuta ortete zusammenfassend<br />
die zwei großen Herausforderungen:<br />
einerseits die Generation 40+,<br />
die einfach eine Zusatzausbildung benötigt.<br />
<strong>Die</strong>se Leute kommen aber nicht auf die Uni,<br />
sondern auf die FH. Er sei da selbst beim<br />
Fernstudium an der FH Wiener Neustadt<br />
involviert. Ein zweites wichtiges Segment<br />
seien die „Parttime Students“. „Das Studium<br />
ist kein Vollzeitberuf mehr, wir sind<br />
damit konfrontiert, dass rund 70% unserer<br />
Studierenden bereits irgendwo arbeiten“,<br />
stellte Schikuta fest.<br />
Fachkräftemangel spitzt sich zu<br />
„Wir werden in den nächsten drei bis vier<br />
Jahren zu wenige Bewerber haben“, prognostizierte<br />
Werner Fritz von der FH Joanneum.<br />
Mittelfristig ab 2012 bis 2014 werde<br />
es ein Problem sein, den benötigten Zulauf
zu haben. In diesem Zusammenhang sprach<br />
Fritz auch den nach wie vor marginalen<br />
Frauenanteil im IT-Sektor an. „<strong>Die</strong> Branche<br />
ist zu wenig sexy und zu wenig locker“, fasste<br />
Fritz bedauernd zusammen. „Das ist unser<br />
Kernproblem zurzeit“, stimmte Heinz<br />
Dobler von der FH Hagenberg zu. „Das wird<br />
sich in den nächsten Jahren noch verschärfen.<br />
Der Grund ist: Der Bedarf steigt weiter<br />
an.Wir haben jetzt schon zu wenige Absolventen<br />
und in den nächsten Jahren werden<br />
wir noch viel weniger haben. Einfach weil<br />
das Interesse der Maturanten an der IT drastisch<br />
zurückgegangen ist. Nicht nur hier,<br />
das ist in der ganzen EU, ja sogar weltweit<br />
so“, betonte Dobler. „Österreich steht da erst<br />
am Beginn, in Deutschland und den USA<br />
ist die Entwicklung schon um einiges dramatischer“,<br />
stimmte auch Erich Schikuta<br />
zu.<br />
„Aber was soll einen jungen Menschen<br />
für diese Branche motivieren, wenn er sieht,<br />
dass sein Vater mit 50 gerade von der <strong>Sie</strong>mens<br />
entlassen worden ist?“ gab Walter Hanus<br />
zu bedenken. „Früher war es toll, Informatik<br />
zu studieren, das war jung, modern<br />
und innovativ. Heute geistern sehr negativ<br />
besetzte Dinge wie der Bundestrojaner, die<br />
Teilnehmer (alphabetisch):<br />
Job Training | IKT-Ausbildung in Österreich – Teil 4<br />
Dotcom-Blase sowie die Sicherheitsproblematik<br />
durch die Medien“, ergänzte Schikuta.<br />
Frauen lehnen IT-Branche ab<br />
„<strong>Die</strong> Branche ist zu wenig sexy, insbesondere<br />
auch für Frauen. Wir haben dazu eine<br />
Studie mit Studentinnen gemacht. Und da<br />
war die Aussage einer jungen Studienabbrecherin:<br />
Ja, die Technik ist die Zukunft,<br />
aber nicht meine“, berichtete Gabriele Kotsis.<br />
„Dabei haben wir an der Uni Linz einen<br />
sehr hohen Frauenanteil in der Technik, weil<br />
Biotechnologie sich zum Renner bei den<br />
Frauen entwickelt hat. Das liegt sicher auch<br />
an den vermittelten Rollenbildern z. B. aus<br />
den Medien und Fernsehen, wo es coole TV-<br />
Serien gibt, wie CSI, wo Frauen im Labor<br />
herumstehen und tolle Forschungsarbeit<br />
leisten.Wo gibt es das in der IT? Das haben<br />
wir nicht.“<br />
Um das Dilemma zu lösen, müsse man<br />
daran arbeiten, positiv besetzte Rollenvorbilder<br />
zu schaffen und attraktive Karrieren<br />
zu zeigen, schlug Kotsis vor. „Man sollte<br />
vielleicht versuchen, die Technik etwas weiblicher<br />
zu vermarkten“, ergänzte Christian<br />
Malus von der FH des bfi.<br />
FH-Prof. Dr. Heinz Dobler,Vizerektor für Lehre, Studiengangsleiter „Software Engineering“,<br />
FH Hagenberg<br />
FH-Prof. DI Thomas Fischer, Lehrender an den Studiengängen „Informationstechnologien<br />
und Telekommunikation“ sowie „Angewandte Elektronik“, FH Campus Wien<br />
FH-Prof. DI Werner Fritz, Studiengangsleiter „Informationsmanagement“, FH Johanneum<br />
DI Wolfgang Gmeinbauer, Leiter Geschäftsfeld BEKO Informatik<br />
FH-Prof. Helmut Gollner, Studiengangs- und Fachbereichsleiter Wirtschaftsinformatik<br />
FH Technikum Wien<br />
Prok. Ing. Mag. Dr. Walter L. Hanus, CEO von IVM<br />
Univ.-Prof. Dr. Gabriele Kotsis, Vizerektorin für Forschung Universität Linz, Leitung<br />
Institut für Telecooperation<br />
Bernd Lauer, Head of Human Resource Competence Center, Telekom Austria<br />
Mag. Christian Malus, Studiengangsleiter „Projektmanagement und Informationstechnik“,<br />
FH des bfi Wien<br />
Ao. Univ.-Prof. DI Dr. Erich Schikuta,Vizedekan der Fakultät für Informatik, Universität<br />
Wien<br />
Ing. Mag. Thomas Schöpf, Mitglied des Vorstandes Kapsch CarrierCom<br />
Gast: Mag. Hans Georg Mayer, Leiter Marketing & Communications Kapsch Carrier-<br />
Com<br />
Moderation:<br />
Dr. Christine Wahlmüller<br />
Fotograf:<br />
Alle Bilder: Rudi Handl/Timeline<br />
Ort der Diskussion:<br />
FH Technikum Wien, Höchstädtplatz 5, 1200 Wien<br />
Wege in die Zukunft<br />
„In Österreich würde es viel bringen, wenn<br />
wir zu wesentlichen Themen Fachschwerpunkte<br />
an den einzelnen Bildungseinrichtungen<br />
einrichten würden, vielleicht auch<br />
Themen-Competence-Center.Wir brauchen<br />
da auch eine bessere Koordination, das würde<br />
viel bringen, um den Forschungsstandort<br />
Österreich voranzubringen“, brachte<br />
Wolfgang Gmeinbauer abschließend das<br />
Problemfeld Forschungsnachwuchs zur<br />
Sprache.<br />
„<strong>Die</strong> Informatik per se ist nicht mehr so<br />
spannend“, fasste Erich Schikuta von der<br />
Uni Wien zusammen. <strong>Die</strong> Kunst in Zukunft<br />
werde es sein, mit einem spannenden Ausbildungsprogramm<br />
und einem harmonischen<br />
Agieren zwischen Lehrenden und Lernenden<br />
wieder attraktiv zu werden. Um dem<br />
drohenden Fachkräftemangel zu entgehen,<br />
werde bei der Telekom Austria vermehrt auf<br />
Lehrlingsausbildung gesetzt, berichtete<br />
Bernd Lauer. „Über ein Drittel unserer Lehrlinge<br />
ist mittlerweile weiblich, das heißt auch<br />
Frauen nehmen das Angebot an, wenn es<br />
entsprechend sexy verpackt ist“, schloss Lauer.<br />
Es geht darum für die IKT-Branche langfristig<br />
verbesserte Image-Werte zu schaffen,<br />
da sei auch die Politik verpflichtet, nicht<br />
nur Lippenbekenntnisse abzugeben, forderte<br />
Werner Fritz von der FH Joanneum.Auch<br />
im Sekundarschulbereich sollte die naturwissenschaftliche<br />
Ausbildung bereits gepusht<br />
werden. „Es ist sicher eine Holschuld<br />
der Wirtschaft“, gab sich Wolfgang Gmeinbauer<br />
selbstkritisch, Unternehmen müssten<br />
frühzeitig beginnen, vermehrt mit den FHs<br />
und Unis zusammenzuarbeiten, um dem<br />
drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen.<br />
„Wir wünschen uns eine stärkere Vernetzung<br />
zwischen Unis und FHs und der Wirtschaft“,<br />
meinte Thomas Schöpf. „Unser<br />
Hauptziel ist: Wir müssen in die Schulen<br />
gehen, weil wir brauchen dringend die jungen<br />
Leute“, betonte Heinz Dobler. „Wir wollen,<br />
dass die Leute studieren <strong>können</strong>, wann<br />
und wo sie wollen, das heißt, wir werden<br />
auch in die Fernlehre gehen, denn man muss<br />
das wenige Potenzial, das es gibt, nutzen“,<br />
sagte Helmut Gollner. „In Zukunft müssen<br />
die Studien lebensbegleitendes Lernen werden.<br />
Neben der fachlichen Qualifikation wird<br />
es auch eine neue Form des Lernens geben“,<br />
hatte Gabriele Kotsis visionäre Schlussworte<br />
parat. ❏<br />
monitor | April <strong>2008</strong> 43
44<br />
Job Training | FIT-Aktionstag<br />
Fraueninitiative kämpft mit mangelndem Interesse<br />
13 Schülerinnen besuchten anlässlich der FIT-Aktionstage („Frauen in die Technik“)<br />
den IT-<strong>Die</strong>nstleister T-Systems in Wien-Landstraße. Dort waren die Organisatorinnen<br />
allerdings etwas enttäuscht über die geringe Besucherinnen-Anzahl. Trotzdem<br />
wurde ein umfangreicher Einblick geboten.<br />
Christine Wahlmüller<br />
Viele Unternehmen würden generell gerne<br />
mehr Damen in technischen Bereichen beschäftigen.<br />
Das trifft auch für die IT-Wirtschaft<br />
zu. Daher wird seit Jahren versucht,<br />
mehr Frauen für Technik im Allgemeinen<br />
und IT im Speziellen zu begeistern. Eine der<br />
bekanntesten Initiativen ist „Frauen in die<br />
Technik“, kurz FIT, ein Programm, das nahezu<br />
in allen Bundesländern läuft. Doch die<br />
Wiener FIT-Aktionstage wurden leider nur<br />
von wenigen jungen Damen wahrgenommen.<br />
Nur rund 120 angehende Maturantinnen<br />
nahmen an der Wiener FIT-Informationsmesse<br />
teil. Knapp jede zehnte davon,<br />
exakt 13 Schülerinnen, kam dann zum<br />
Informationsnachmittag zu T-Systems.<br />
Dabei hatte man sich bei T-Systems ein<br />
umfassendes Präsentationsprogramm ausgedacht.<br />
Zur Begrüßung erschien sogar Tina<br />
Reisenbichler, einzige Frau im Management-Team<br />
von T-Systems und verantwortlich<br />
für den Vertrieb im Bereich Telekommunikation.<br />
Reisenbichler, selbst fünffache<br />
Mutter, vermittelte den jungen Damen, dass<br />
Frauen in technischen Berufen durchaus<br />
Chancen haben und Karriere machen <strong>können</strong>.<br />
Miriam Sinzinger (links) und Sandra<br />
Spandeck erzählten über ihren Job-Alltag<br />
bei T-Systems<br />
Als nächstes war eine Führung im imposanten<br />
weitläufigen T-Center-Rechenzentrum<br />
angesetzt, die allerdings wohl etwas<br />
zu technisch ausfiel: So versuchte ein Mitarbeiter<br />
des Rechenzentrum-Betrieb-Teams<br />
den Mädchen den komplizierten Schaltplan<br />
im Detail zu erklären. Und ob der Besuch<br />
von Lüftungszentrale, Generator, Batterieraum<br />
oder Umluftkühlanlage wirklich<br />
Gusto auf ein technisches Studium oder einen<br />
Arbeitsplatz in der IT-Branche machte,<br />
sei dahingestellt. Immerhin konnten die Besucherinnen<br />
zuletzt eine (von insgesamt 16)<br />
Rechenzentrumszelle sehen und erfuhren,<br />
dass 50 Personen für den Betrieb des Rechenzentrums<br />
benötigt werden.<br />
Alltag bei T-Systems<br />
<strong>Die</strong> angekündigte „lockere Gesprächsrunde<br />
bei Kuchen und Kaffee mit Technikerinnen<br />
und Managerinnen“ entpuppte sich<br />
dann leider als Frontal-Präsentation von<br />
zwei jungen T-Systems-Mitarbeiterinnen.<br />
So erzählte Sandra Spandeck, Absolventin<br />
der HTL-Spengergasse, über ihre Tätigkeit<br />
als SAP-Kundenbetreuerin. <strong>Sie</strong> erklärte den<br />
Mädchen zunächst, was mit der Software<br />
SAP alles abgedeckt werden kann. „Wir betreuen<br />
die SAP-Systeme bei Kunden, derzeit<br />
haben wir 23 große Kunden“, berichtete<br />
Spandeck. <strong>Sie</strong> selbst habe gerade ein kleines<br />
Team übernommen, das nun für einige<br />
Kunden exklusiv tätig ist. Gemacht werde<br />
alles: Systembetreuung, Beratung, Installation,Wartung,<br />
Fehlerbehebung, Update. In<br />
der SAP-Kundenbetreuung insgesamt arbeiten<br />
20 Personen, nur drei davon sind zurzeit<br />
Frauen.<br />
<strong>Die</strong> zweite junge Dame, Miriam Sinzinger,<br />
entpuppte sich als Quereinsteigerin. Mit<br />
AHS-Matura und einem Studium der Internationalen<br />
BWL landete sie „eher zufällig<br />
als geplant“, wie sie zugab, als Trainee im<br />
Health-Bereich bei T-Systems. „Der Trainee-Job<br />
ist eine tolle Chance, weil man noch<br />
nicht direkt für eine Tätigkeit voll verantwortlich<br />
ist, sondern sich in Ruhe alles anschauen<br />
kann“, zeigte sich Sinzinger begeistert.<br />
Der Lerneffekt sei großartig, und „es<br />
ist unglaublich, wie viele Leute ich in der<br />
kurzen Zeit kennengelernt habe“, meinte<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
Junge Mädchen besuchen T-Systems<br />
Sinzinger. Gut sei, dass man als Trainee zwei<br />
direkte Kontaktpersonen hätte: Einen Mentor<br />
sowie einen sogenannten „Buddy“ für<br />
soziale Kontakte. Seit Jänner macht Sinzinger<br />
Job-Rotation und lernt damit die verschiedenen<br />
Bereiche kennen. <strong>Die</strong> auftauchende<br />
Frage nach dem Einstiegsgehalt beantwortete<br />
die anwesende T-Systems-Dame<br />
aus dem Personalmanagement nur sehr<br />
allgemein: „Je nach Qualifikation, das bewegt<br />
sich von 1.500 bis 1.600 Euro.“<br />
Reaktionen und Kritik<br />
„Eine herbe Enttäuschung, der Besuch hat<br />
mir nix gebracht“, so das knappe Resümee<br />
einer Schülerin, und weg war sie. „Bitte fragen<br />
<strong>Sie</strong> doch wen anderen, ich muss zum<br />
Zug“, zog ein blondes Mädchen eilig seinen<br />
Mantel an, offensichtlich froh, dass die Veranstaltung<br />
zu Ende war. „Ganz interessant,<br />
aber ich weiß schon, dass ich auf die Militärakademie<br />
will“, meinte eine andere Schülerin.<br />
„Also, ich will Elektrotechnik studieren,<br />
aber das war mir schon vor dem Besuch<br />
hier klar“, bemerkte Manuela F., eine junge<br />
HTL-Schülerin aus St. Pölten. <strong>Sie</strong> hatte<br />
von dem Angebot in der Schule gehört und<br />
sich angemeldet. „Ich halte eigentlich nichts<br />
von FIT. Frauen in die Technik - das ist viel<br />
zu allgemein formuliert.Wofür steht denn<br />
jetzt Technik?“, kritisierte sie.<br />
<strong>Die</strong> jungen Besucherinnen zeigten<br />
schließlich, dass Frauen und IT durchaus zusammenpassen,<br />
und der Computer zum Leben<br />
der Teenager ganz selbstverständlich dazu<br />
gehört: Den USB-Stick als Abschiedsgeschenk<br />
nahmen alle Mädchen gerne mit.<br />
(Fotos: Christine Wahlmüller)
Public Display mit 52 Zoll<br />
Der NEC MultiSync LCD5220 wurde<br />
speziell für den Langzeitbetrieb und für<br />
den Einsatz in hellen, lichtstarken Umgebungen<br />
konzipiert.<br />
Das großformatige LC-Display verfügt über<br />
eine neue Technologie, die Überhitzung verhindern<br />
soll . Durch die neue Bauweise<br />
gleicht sich die Temperatur zwischen der<br />
oberen und unteren Panelhälfte an, was sich<br />
wiederum positiv auf deren Lebensdauer<br />
auswirkt.<br />
Darüber hinaus verfügt das LC-Display<br />
über eine intelligente Lüftersteuerung, die<br />
von einem Wärmesensor automatisch geregelt<br />
wird. Der Anwender legt zunächst einen<br />
Maximalwert für die Innentemperatur<br />
fest. Ist dieser Wert erreicht, schalten sich<br />
die Lüfter automatisch ein und kühlen das<br />
Gerät auf die voreingestellte Temperatur.<br />
Damit entfällt einerseits eine manuelle Kontrolle<br />
durch den User, andererseits ist der<br />
unterbrechungsfreie Betrieb sichergestellt.<br />
Das Display besitzt eine maximale Helligkeit<br />
von 700 cd/m² sowie ein Kontrastverhältnis<br />
von 2.000:1. Eine Rahmenbrei-<br />
NEC MultiSync LCD5220<br />
te von nur 19 mm erlaubt auch bei Multimonitor-Lösungen<br />
eine gute Sicht auf die<br />
Bildfläche. Flexibilität bietet der Option Slot:<br />
Er erlaubt den Einbau von Zusatzgeräten<br />
wie CAT5 Receiver, HDSDI-Karte, DVI-<br />
Daisy-Chain-Anschluss oder NEC Built-in<br />
PC. Digitale Schnittstellen wie HDMI und<br />
Hard & Software | News<br />
DVI-D mit HDCP-Unterstützung ermöglichen<br />
die Wiedergabe von HD-Video- und<br />
HDTV-Material. <strong>Die</strong> Auflösung beträgt<br />
1.920 x 1.080 Bildpunkte. Das Display soll<br />
ab Sommer zu einem Richtpreis von etwa<br />
5.699 Euro in den Handel kommen.<br />
www.nec.at
IT im Rückblick: Das Jahr 1991<br />
AMD setzt Intel das Messer an: Das Ende des Prozessor-Monopols<br />
Conrad Gruber<br />
Das Jahr 1991 markiert eine einschneidende<br />
Wende in der bisherigen Konstellation<br />
der Prozessor-Herstellung. Der Chip-Riese<br />
Intel, der in den 80er Jahren praktisch das<br />
Monopol auf Prozessoren für Personal Computer<br />
besaß und sich mit seiner i286 und<br />
i386-Serie in diesem Markt etabliert hatte,<br />
wurde plötzlich „unerhörter Weise“ von der<br />
Konkurrenz angegriffen.<br />
Zwar hatte die ursprüngliche Intel-Ausgründung<br />
AMD als „Source Provider“<br />
schon seit Start 1969 versucht, mit eigener<br />
Prozessortechnologie zu reüssieren, so richtig<br />
gelungen ist es dem Unternehmen von<br />
Jerry Sanders aber erst wesentlich später.<br />
Anfangs konnte Intel mit seinem Knowhow<br />
das Oberwasser behalten und den<br />
Markt besetzen, versuchte aber laufend,<br />
AMD den vorgeworfenen eigenen „Nachbau“<br />
seiner Prozessoren zu untersagen und<br />
zu veranlassen, dass sich der aufbegehrende<br />
Rivale auf die Lieferung vorgegebener<br />
Komponenten beschränkt. Bei den Intel-Serien<br />
8086 und 8088, die bei AMD gebaut<br />
wurden, ging das noch gut.<br />
Jahrelanger Rechtsstreit<br />
<strong>Die</strong> Situation eskalierte im Jahr 1991, als<br />
AMD mit seiner Am386-Prozessorfamilie<br />
eine tatsächliche Kopie des i386 von Intel<br />
auf den Markt brachte. <strong>Die</strong>ser Produkteinführung<br />
ging ein jahrelanger Rechtsstreit<br />
voraus, durch den Intel AMD an der Auslieferung<br />
des Am386 hindern wollte. Zwar<br />
war der Chip erst fünf Jahre nach dem i386<br />
erschienen, doch gab Intel nicht klein bei.<br />
Der Hintergrund war, dass Intel mit AMD<br />
schon zuvor ein Fertigungsabkommen abgeschlossen<br />
hatte, dass es AMD erlaubte,<br />
Chips mit dem Mikrocode von Intel zu fertigen<br />
und auszuliefern. Nach Auslegung von<br />
Intel sollte dies aber nur bis zur i286er-Serie<br />
gelten und nicht für den für Intel höchst<br />
erfolgreichen i386, mit dem der PC praktisch<br />
zum Werkzeug für alle wurde. AMD<br />
wurde von Intel wegen Copyrightverletzungen<br />
geklagt. Nach langem hin und her<br />
entschied das Gericht aber doch, dass AMD<br />
seinen Am386 ausliefern durfte.<br />
46<br />
Damit legte<br />
das Unternehmen<br />
den Grundstein<br />
für seine weitereErfolgsgeschichte.<br />
AMD war zum damaligen<br />
Zeitpunkt von<br />
Aktionären und Analysten<br />
beinahe schon tot gesagt<br />
worden, als sich der Erfolg mit<br />
dem Am386 einstellte und auf<br />
Anhieb im ersten halben Jahr<br />
mehr als 1 Mio Stück verkauft werden<br />
konnten. Intel war geschockt und<br />
ging in die Berufung, doch das Urteil<br />
zugunsten von AMD wurde sogar 1994 ein<br />
zweites Mal von einem kalifornischen Gericht<br />
bestätigt.<br />
1991 markiert auch das wirtschaftliche<br />
Wendejahr für AMD.Das Unternehmen aus<br />
dem Silicon Valley, das es in den Anfangsjahren<br />
sehr schwer hatte, Investoren aufzutreiben,<br />
wurde plötzlich wahr genommen.<br />
Auf den Am386 folgte der Am486 (auf der<br />
Basis eines Abkommens mit Compaq), und<br />
schließlich der 5x86, bis der erste eigenständige<br />
AMD-Prozessor ohne Intel-Basistechnologie<br />
das Licht der Welt erblickte: der K5<br />
Für PC-Anwender war das Jahr 1991, was<br />
die Versorgung mit Prozessoren betrifft, aus<br />
heutiger Sicht ausgesprochen erfreulich.<br />
Denn der freche Vormarsch von AMD, eigentlich<br />
ursprünglich als „verlängerte Werkbank“<br />
von Intel identifiziert, erzeugte einen<br />
bis daher nicht gekannten Wettbewerb am<br />
Prozessormarkt. Der bisherige Monopolist<br />
musste seine Preispolitik überdenken, und<br />
schließlich ist AMD zu einem nicht zu geringen<br />
Teil dafür mitverantwortlich, dass<br />
PCs heute so billig sind.<br />
„Low-End-Einstieg“<br />
Das musste natürlich mit gewissen Zugeständnissen<br />
erkauft werden. 1991, nach Erscheinen<br />
des Am386, baute sich AMD leider<br />
auch das Image des Low-End-Versorgers<br />
auf, da seine Prozessoren anfangs nicht<br />
die volle Qualität von Intel-Chips erreichten.<br />
<strong>Die</strong> Gründe lagen darin, dass die AMD-<br />
monitor | April <strong>2008</strong><br />
Chips unter<br />
weit größerem Zeitdruck<br />
als bei Intel produziert<br />
werden mussten, sodass zu wenig<br />
Raum für Qualitätskontrollen und Feintuning<br />
überblieb.Auch war das Vertriebs- und<br />
Supportnetzwerk im Vergleich zu Intel damals<br />
noch ziemlich unterentwickelt.<br />
Doch jedes Pech hat auch sein Gutes:<br />
AMD konnte auf diese Weise den Markt im<br />
untersten Segment betreten und somit die<br />
Voraussetzungen für Billigrechner schaffen<br />
- eine „Taktik“, die nachhaltig zu Marktanteilen<br />
führte.<br />
Auf dieser Basis führte AMD dann<br />
schließlich 1995 seinen K5 in den Markt ein,<br />
der für das Publikum zu ersten eigenständig<br />
wahrnehmbaren AMD-Rechnern führte.<br />
Im Gegenzug reagierte Intel später mit<br />
seinen Celeron-Prozessoren, um das von<br />
AMD definierte Low-End-Segment nicht<br />
dem Rivalen alleine zu überlassen.<br />
Das Jahr 1991 zeigte auch auf,mit welchen<br />
Methoden sich Intel in Zukunft gegen unliebsame<br />
Konkurrenz wehren sollte. Nicht<br />
nur AMD bekam kostspielige und langwierige<br />
Prozesse an den Hals geworfen,sondern<br />
auch andere mutmaßliche Patentverletzer<br />
und aufstrebende Mitbewerber.<br />
<strong>Die</strong> Verfahren wurden aber keineswegs<br />
von Intel immer gewonnen.Durch diese Einschüchterungstaktik,die<br />
aus dem ersten großen<br />
Konkurrenzkampf mit AMD rückdatiert,<br />
sollten andere Mitbewerber vorsorglich<br />
in Schranken gehalten werden.<br />
Den nicht gerade schmeichelhaften Ruf<br />
eines Monopolisten bekam Intel dann aber<br />
auch nie mehr los,wie diverse Antitrust-Verfahren<br />
vor der amerikanischen Wettbewerbsbehörde<br />
zeigen sollten. ❏
Inserentenverzeichnis<br />
BEKO . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
Canon . . . . . . . . . . . . . . . . . .5<br />
cerberus-iT . . . . . . . . . . . . .48<br />
Distrelec . . . . . . . . . . . . . . .33<br />
OE-Tronic . . . . . . . . . . . . . .19<br />
fieldworx . . . . . . . . . . . . . . .22<br />
IDC . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23<br />
k.section . . . . . . . . . . . . . . .29<br />
KSI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .37<br />
mobil-data . . . . . . . . . . . . .25<br />
mPAY24 . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />
Ricoh . . . . . . . . . . . . . . . . . .31<br />
<strong>Sie</strong>mens Enterprise . . . . . . .9<br />
Utimaco . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />
Wiener Zeitung . . . . . . . . . .27<br />
Vorschau auf Mai <strong>2008</strong><br />
Neue Trends im Bereich Informationssuche<br />
und -management, Archivierung,<br />
Dokumentenmanagement<br />
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monitor | April <strong>2008</strong> 47