Zittauer Gebirge 6 Tage (5 Nächte) entspannen und vitalisieren
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Nr. 7/2012 - 9 -<br />
Amtsblatt Neukieritzsch<br />
Ausgewählte Höhepunkte:<br />
1945: Die Bestände werden konsequent auf humanistische Inhalte<br />
hin überprüft, NS-Literatur wird ausgesondert.<br />
Allerdings fielen den Säuberungen auch wertvolle bürgerlich-<br />
humanistische Werke zum Opfer, wie aus der Regionalgeschichte,<br />
Kirchen- <strong>und</strong> Religionsgeschichte, bürgerliche Literatur<br />
(Hamsun, Hedin, Rosegger u. a.). Es dominieren fortan sowjetische<br />
Autoren (Nossow, Ostrowski, Katajew). Erst ab 1955 begann<br />
dann wieder das Werk von DDR-Autoren im Mittelpunkt<br />
zu stehen. Ausgewählte Autoren der Weltliteratur fanden sich u.<br />
a. mit Stendhal, Dumas, Twain, B. Hart u. a. Noch 1991 dominierten<br />
im Bestand Exemplare des sozialistischen Realismus,<br />
insbesondere auch der Sowjetunion, darunter aber auch schon<br />
die zeitkritischen Werke junger sowjetischer Autoren. 8000 nicht<br />
mehr zeitgemäße Bücher wurden ausgesondert. Ab 1992 erfolgte<br />
der konsequente Umbau der Bibliothek sowohl in räumlicher<br />
Hinsicht als auch im Bestandsaufbau. Die Gemeindeverwaltung<br />
stellte bedeutende Mittel zur Verfügung, besonders auch für<br />
Personalkosten. Auch Fördermittel konnten beantragt <strong>und</strong> eingesetzt<br />
werden. Die bis heute stark genutzte „Kinderecke“, die<br />
Sachbibliothek <strong>und</strong> die Phonothek gehen auf Anregungen von<br />
Detlef Bergholtz zurück, der sie mit Hilfe der Verwaltung umsetzte.<br />
Als erster Besucher <strong>und</strong> aktiver Leser konnte am 02.04.1992<br />
Helge Schramm (Neukieritzsch) in den neuen Räumen begrüßt<br />
werden. Die ab ca. 2003 erfolgte Umgestaltung zu einer Mediathek<br />
(Medienzentrum mit Internetanschluss) unter der Leitung<br />
von Andrea Ott <strong>und</strong> Ines Eberhardt war noch konsequenter, so<br />
dass die Bibliothek heute einen modernen Zuschnitt besitzt.<br />
Ausgewählte Daten:<br />
1949: 274 Bände: 17 Leser; 1968: 1100 Bände, 290 Leser; 1994:<br />
3636 Besucher. 379 aktive Leser, 10835 Entleihungen; 2011:<br />
13.119 Medien, 150 aktive Leser, 2780 Besucher, 6583 Entleihungen<br />
Der älteste Benutzer feierte kürzlich seinen 87. Geburtstag, die<br />
jüngste Benutzerin ist 7 Jahre alt.<br />
Vieles gäbe es über die Bibliothek noch zu berichten. Dieser kurze<br />
geschichtliche Rückblick anlässlich des Jubiläums sollte aber<br />
genügen.<br />
Ein Dank geht an alle bis jetzt in unserer Gemeinde tätigen<br />
Bibliotheksleiter/-innen. Jeder von ihnen war <strong>und</strong> ist bestrebt,<br />
diese kulturelle Einrichtung zu erhalten <strong>und</strong> weiter zu entwickeln.<br />
Stillstand bedeutet Rückschritt.<br />
Bibliotheken müssen feste Instanzen im täglichen Leben bleiben<br />
<strong>und</strong> tragen dafür Sorge, dass die Lust im Umgang mit Medien<br />
frühzeitig geweckt wird <strong>und</strong> sich über die Jahre hinweg weiterentwickeln<br />
kann.<br />
Frau Ott <strong>und</strong> Frau Eberhardt werden auch in Zukunft alles daran<br />
setzen, die Wünsche ihrer Leser zu erfüllen.<br />
Wie wäre es mal wieder mit einem Besuch in unserer Bibliothek?<br />
Christina Janietz<br />
Geschichtswerkstatt Neukieritzsch<br />
Vorschau Veranstaltungsplan<br />
August<br />
10.08. - 12.08.2012 Feuerwehr- <strong>und</strong> Parkfest in Kahnsdorf<br />
29.08.2012 Neptunfest im Freibad für alle Kitas<br />
24.08. - 26.08.2012 Heimatfest in Neukieritzsch<br />
Bauernregel im August<br />
Fängt der August mit Hitze an,<br />
bleibt sehr lang die Schlittenbahn.<br />
Alte Handwerkskunst, Ritterspiele <strong>und</strong><br />
Tänze der Edelfräulein kennen gelernt<br />
(Projektwoche in der Gr<strong>und</strong>schule Neukieritzsch zum<br />
Thema Mittelalter)<br />
Mit einem Höhepunkt, dem zünftigen „Ritterfest“, fand am<br />
Freitag (01.06.) die Projektwoche zum Thema Mittelalter in der<br />
Gr<strong>und</strong>schule Neukieritzsch ihren Abschluss. Nach den sportlichen<br />
Ritterspielen, den Tänzen der Edelfräulein, dem Bewerten<br />
der Wissenstests, dem Auswerten aller Ergebnisse <strong>und</strong> dem<br />
Verteilen von Urk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lobesworten hatten die Kinder<br />
dann gegen Mittag des letzten <strong>Tage</strong>s vor allem Hunger. Neugierig<br />
schauten, schon vor dem Trompetenschall einige der Ritter,<br />
Knappen <strong>und</strong> Fräuleins in den festlich angerichteten Rittersaal<br />
(Speiseraum). Ein Mädchen: „O, das sieht aber gut aus!“ Ein<br />
Junge: „Komm, schnell umziehen, sonst sind wir zu spät!“. Die<br />
Menükarte versprach einiges Interessante: „Steyn brodt mite vil<br />
guot schmaltz; Vische in würtz kreutter; krafftige süpplin; wiltprett<br />
mite pflumenmuos; Ganßlin von spis; Kas von geberge“.<br />
Da konnte man sich mächtig Appetit holen. Mit dem dann dargereichten<br />
Angebot von Quark, Brot <strong>und</strong> feinen Geflügelstücken,<br />
letztere frisch aus dem Ofen, waren die Kinder höchst zufrieden.<br />
Zufrieden waren die Kinder aber auch mit den Erlebnissen der<br />
Woche. Luca Littmann (Kl. 3) <strong>und</strong> Dominic Vielspuhl (Kl. 3) hatte<br />
das Papierschöpfen besonders gefallen. Peter Bobes Bütte,<br />
dem Schöpfbottich, war dicht umlagert. Mehr als 10 Blätter durften<br />
die Kinder herstellen.“ Das Handwerk ist nicht schwer zu<br />
verstehen <strong>und</strong> deshalb auch was für Kinder“, so die Meinung<br />
des Mannes aus Niederfrohna. Bis 1850 hätte man aus Leinenfasern<br />
das Papier hergestellt. Es zähle zu den ältesten Handwerken<br />
<strong>und</strong> ist auch nicht mit dem Buchdruck aus der Mode gekommen.<br />
Die Neukieritzscher Kinder waren so sehr begeistert,<br />
dass Schulleiterin Annett Reimann eine Idee kam:“ Wir werden,<br />
„Peters Bastelfix „ mit seinem Bütten auch in das Weihnachtsprojekt<br />
einbauen.“ Laura Ewert <strong>und</strong> Adrein Pestel hatten Freude<br />
am Töpfern. Letzten Endes entstanden aus ihren Händen ein<br />
Weinbecher <strong>und</strong> ein Krug. „Die müssen nun noch gebrannt werden“,<br />
erklärte Laura. Die Anleitung für das Töpfern erhielten die<br />
Kinder von einem gestandenen Handwerkerpaar, von Ralf <strong>und</strong><br />
Heike Blechschmidt aus Löbnitz-Bennewitz. Beim Burgenbau<br />
dagegen hatte Lehrerin Margot Eigebrecht den Hut auf. „Die Kinder<br />
staunten selber, als die Burg fertig war“, sagte die erfahrene<br />
Erzieherin. „Die Mädchen <strong>und</strong> Jungen hätten sehr viele Ideen<br />
beigesteuert. Einige hatten überlegt, wie die Burg bemalt werden<br />
kann. Ian Paslack fiel ein, wie ein Burgtor aussehen könnte“,<br />
freute sie sich. Aber ohne die Mithilfe von Jürgen Kaubisch <strong>und</strong><br />
Peter Schweizer wäre das Ganze nichts geworden.<br />
Stolz präsentieren die jungen Burgenbauer der dritten <strong>und</strong> vierten<br />
Klasse ihr Werk: eine echte Ritterburg in Gestalt eines Kastells.