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Bild © oRf / Günther Pichlkostner<br />
Gesetz<br />
§ 4. (1) Der Österreichische Rund-<br />
funk hat für die Verbreitung und<br />
Förderung von Volks- und Jugend-<br />
bildung unter besonderer Beobachtung<br />
der Schul- und Erwachsenenbildung<br />
zu sorgen.<br />
ProGrammrichtlinien<br />
Die Vermittlung von Wissenschaft<br />
bezieht sich sowohl auf<br />
gesicherte wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse und neue wissenschaftliche<br />
Thesen. Ziel ist es,<br />
über Themen der Wissenschaft<br />
nicht nur zu informieren, sondern<br />
dadurch auch zu besserem<br />
Verständnis aktueller Probleme<br />
und deren Zusammenhänge<br />
beizutragen und damit unter<br />
anderem Lebenshilfe zu bieten.<br />
leitbilD<br />
Der ORF ist als elektronisches<br />
Gedächtnis Österreichs eine<br />
»öffentliche Mediathek des Wissens«.<br />
Er vermittelt Erkenntnisse<br />
wissenschaftlicher Forschung<br />
und macht Bildungsinhalte<br />
allen zugänglich.<br />
exPertise zu<br />
WissenschaFt<br />
Im Rahmen der oRf-Experten-/<br />
Expertinnengespräche werden<br />
fachleute zu einzelnen Genres<br />
befragt und in einen aktiven Dis-<br />
kussionsprozess mit oRf-Sen-<br />
dungsverantwortlichen einbe-<br />
zogen. Das Gespräch zum Thema<br />
»Wissenschaft und öffentlichrechtlicher<br />
Rundfunk« vom<br />
2. Dezember 2011 führte u. a. zu<br />
folgenden Empfehlungen und<br />
Anregungen:<br />
Wissenschaft soll allen<br />
vermittelt werden<br />
Die Vermittlung komplexer Zusammenhänge<br />
erfordert kompetenten Journalismus,<br />
der zu verschiedenen Zielpublika<br />
angemessenen Vermittlungsformen<br />
imstande ist. Dabei sollen einerseits die<br />
Forschungsergebnisse der österreichischen<br />
Universitäten der Bevölkerung<br />
nahegebracht werden, andererseits soll<br />
auch das Bewusstsein für die Leistungen<br />
der heimischen Universitäten auf dem<br />
Gebiet der Forschung und den damit<br />
zusammenhängenden Gelderfordernissen<br />
vermittelt werden. Besonders Augenmerk<br />
soll dabei auch auf die Zielgruppe der<br />
Kinder und Jugendliche gelegt werden,<br />
deren Interesse für Wissenschaft schon<br />
so früh wie möglich geweckt werden soll.<br />
Wissenschaft soll vielfältig<br />
im Programm dargestellt sein<br />
Die Einengung der Wissensvermittlung<br />
auf einige wenige Felder, wie sie kommer-<br />
ziellen Medien aus geschäftlichen Gründen<br />
angezeigt sein mag, darf für den<br />
öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht<br />
Maß sein. Vielmehr ist der Diskurs in<br />
allen Feldern der Wissenschaft relevant;<br />
Naturwissenschaften, Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />
die Vermittlung von<br />
Geschichte, Mathematik, Technik etc.,<br />
etc. sind dabei nicht gleichrangig im Sinne<br />
von Quantität (etwa: Sendezeit) oder<br />
Qualität (etwa: gleichförmige Programme)<br />
wahrzunehmen, sondern ebenbürtig in<br />
ihrer Bedeutung und heterogen in Bezug<br />
auf ihre Wahrnehmung, die jedenfalls<br />
nach journalistischen Kriterien zu erfolgen<br />
hat, zu betrachten.<br />
Wissenschaft braucht eigene<br />
formate und soll nicht auf<br />
diese beschränkt werden<br />
Die ORF-Programme sollen einerseits<br />
eigene Informationsformate zu Themen<br />
der Wissenschaft anbieten, Vermittlung<br />
von Wissenschaft soll aber auch in ande-<br />
ren Genres geschehen. So sind neben<br />
Dokumentationsformaten auch Unterhaltungsformate,<br />
Comedyprogramme<br />
und/oder Filme und Serien dazu geei-<br />
gnet, zu Neugier und Wissenserwerb<br />
anzuregen.<br />
oRf-Berichterstattung soll<br />
die Möglichkeiten der<br />
Cross-Medialität nutzen<br />
Jedes Medium (TV, HF, neue Medien) hat<br />
spezifische Erfordernisse und Möglichkeiten,<br />
die öffentlich-rechtlich genutzt<br />
werden sollen. Dabei gilt es, Themen<br />
auch crossmedial zu vermitteln und<br />
damit mehr Menschen auf unterschiedlichen<br />
Kanälen zu erreichen. Ein probates<br />
Mittel dafür sind Themenschwerpunkte.<br />
Die onlineaktivitäten des oRf<br />
sollen ausgeweitet werden<br />
Die Distribution öffentlich-rechtlicher<br />
Programminhalte sollte technisch so wenig<br />
wie möglich begrenzt sein. Insbesondere<br />
im Hinblick auf junges Publikum<br />
sowie Möglichkeiten der Interaktivität ist<br />
es unerlässlich, neue Medien zu nutzen<br />
und als Plattform zur demokratiepolitischen<br />
Partizipation der österreichischen<br />
Bevölkerung zu fungieren.<br />
Innovation und Nachhaltigkeit<br />
sollen wesentliche<br />
Querschnittsmaterien sein<br />
Der ORF soll Innovation und kreatives<br />
Interesse in seinen und durch seine Programme<br />
fördern. Dies ist allerdings nicht<br />
mit naiver Technikfreude zu verwechseln<br />
– vielmehr gilt es, die Prinzipien der<br />
Nachhaltigkeit einzubeziehen. •<br />
Am Experten-/Expertinnengespräch nahmen folgende Expertinnen und Experten teil: VK Dr. Erhard Busek,<br />
fH-Prof. Dr. Reinhard Christl, Univ.-Prof. Dr. Helmut Denk, DI Dr. Ludovit Garzik, Dr. in Sonja Hammerschmid,<br />
Ao. Univ.-Prof. Dr. fritz Hausjell, Univ.-Prof. DI Dr. h. c. Dr. Bernhard Hofmann-Wellenhof, Univ.-Prof. i. R. Dr.<br />
Gerhard Jagschitz, Univ.-Prof. Dr. Christoph Kratky, Univ.-Prof. in Dr. in Helga Kromp-Kolb, Univ.-Prof. in Dr. in<br />
Ingrid Paus-Hasebrink, Univ.-Prof. in Dr. in Sonja Puntscher-Riekmann, Dr. in Dagmar Schratter, Univ.-Prof. in DI<br />
Dr. in Sabine Seidler und Univ.-Prof. Dr. Rudolf Taschner.<br />
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VErtrauEn sErViCE untErhaltung WissEn VErantWOrtung<br />
indiViduEllEr WErt