Nussblatt Nr.20 Weihnachten 2007 - HOG Nussbach
Nussblatt Nr.20 Weihnachten 2007 - HOG Nussbach
Nussblatt Nr.20 Weihnachten 2007 - HOG Nussbach
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Nußblatt<br />
N u ß b a c h i m B u r z e n l a n d<br />
Herausgegeben von der Nußbächer Heimatortsgemeinschaft<br />
in Deutschland<br />
Nr. 20 <strong>Weihnachten</strong> <strong>2007</strong><br />
Innenhof des Ev. Pfarrhauses
Inhaltsverzeichnis: Seite:<br />
Gruß des Nachbarvaters 3<br />
Jahreslosung 6<br />
Hell leuchtet ein Stern 8<br />
Nachrichten aus Nußbach 11<br />
Nußbächer Treffen am Pfingstsamstag in Baldingen 12<br />
24.Tagung der <strong>HOG</strong>-Regionalgruppe Burzenland 15<br />
14. <strong>HOG</strong> Tagung in Bad Kissingen 17<br />
Bleibe bei mir, denn es will Abend werden 20<br />
Heimat 21<br />
Jeden Tag will ich etwas Gutes tun 28<br />
Theaterleben in Nußbach 30<br />
Erinnerungen an damals … 34<br />
Es begann vor über 50 Jahren! 37<br />
Erinnerungen an meinen Vater Hans Olesch 38<br />
175 Jahre Gustav-Adolf-Werk 42<br />
Eine kleine Laudatio für Hermannstadt 44<br />
Brief an Bürgermeister Klaus Werner Johannis 46<br />
Antwort aus Hermannstadt 47<br />
Spenden und Kassenbericht 48<br />
Einladung zum Sommerfest 2008 52<br />
Einladung zum Burzenländer Musikantentreffen 53<br />
Jubiläumsdaten <strong>2007</strong> 54<br />
Familiennachrichten 55<br />
Nachruf zum 10. Todestag von Simon Tartler 56<br />
Wahre Freundschaft soll nicht wanken 57<br />
Neue Anschriften 62
Liebe Nußbächerinnen, liebe Nußbächer<br />
„Die Zeit ist nur ein leerer Raum, dem Begebenheiten, Gedanken und<br />
Empfindungen erst den Inhalt geben.“<br />
(Wilhelm von Humboldt, 19.Jh.)<br />
Mit unserem Nußblatt möchten wir euch auch <strong>2007</strong> Gedanken<br />
von Menschen unserer Gemeinschaft übermitteln, in euch Erinnerungen<br />
an Begebenheiten aus vergangenen Zeiten wach<br />
werden lassen, um euch die besinnliche Advents- und Weihnachtszeit<br />
besonders heimatlich und gemeinschaftlich empfinden<br />
zu lassen.<br />
Ein Gedanke meinerseits wäre heuer, über die Heimatortsgemeinschaft<br />
(<strong>HOG</strong>), ihren Zweck, ihre Ziele und ihre Struktur<br />
zu berichten. Immer wieder kommen Fragen auf, gute oder schlechte Äußerungen<br />
kreisen zwischen uns Nußbächern, vielleicht weil uns und der nachfolgenden Generation<br />
manches unklar ist.<br />
Die Nachbarschaft - vielen ist sie gegenwärtig aus der Heimat, mit ihrer Ordnung,<br />
mit den Rechten und Pflichten jedes einzelnen Mitgliedes.<br />
Die Aufrechterhaltung der Nachbarschaft ist das Grundanliegen der <strong>HOG</strong>. Sie hat<br />
ihre Wurzeln in der Lebensgemeinschaft des Dorfes, ist gebunden an ihre Menschen<br />
und dieses Gemeinschaftsgefühl soll infolge der Auswanderung nicht verloren<br />
gehen, sondern soll wie in einer Familie weiter gepflegt werden. Das Verlangen<br />
nach diesen alten zwischenmenschlichen Verbindungen empfanden in der Fremde<br />
Landsleute, Dorfgenossen, Nachbarn, Freunde. Die Nußbächer kamen zu Pfingsten<br />
1985 am Heldendenkmal in Dinkelsbühl zusammen und gründeten diese Gemeinschaft.<br />
Der Zweck der <strong>HOG</strong> ist die Heimatkunde, die gemeinsame Heimatpflege,<br />
die Bewahrung des kulturellen Erbes, der Traditionen und des Brauchtums. Die<br />
<strong>HOG</strong> steht in enger Beziehung zur siebenbürgisch - sächsischen Heimatkirche, da<br />
sie gemeinsame Ziele anstreben. Die <strong>HOG</strong> ist politisch ungebunden und verfolgt<br />
weder unmittelbar noch mittelbar politische Ziele.<br />
Die Ziele der <strong>HOG</strong> sind:<br />
- der Erhalt, die Pflege, die Weiterführung und Erneuerung alter zwischenmenschlicher<br />
Beziehungen<br />
- die Förderung des Kulturgutes, des Brauchtums und seine Vermittelung nach<br />
außen<br />
- Hilfeleistung bei der Integration ausgesiedelter Landsleute<br />
- Unterstützung und Pflege des Kontaktes zum Heimatort; materielle und geistige<br />
Hilfen an die Bewohner und Bedürftige der Heimatorte<br />
- Kontaktpflege, Organisieren der Heimattreffen und Vernetzung mit anderen<br />
<strong>HOG</strong>s<br />
- Förderung der Jugendarbeit<br />
- 3 -
- Sammeln von Spenden zur Erfüllung der Vereinsaufgaben<br />
- Erhalt, Betreuung und Pflege siebenbürgisch-sächsischer Kulturdenkmäler, Kirchen<br />
und Friedhöfe, um nur die wichtigsten zu erwähnen<br />
Die Struktur der <strong>HOG</strong>:<br />
Die <strong>HOG</strong>s sind zusammengeschlossen in 9 Regionalgruppen, die ihrerseits dem<br />
Verband der siebenbürgisch-sächsischen Heimatortsgemeinschaften e.V., ihrem<br />
obersten Gremium, unterstellt sind. Dieser ist ein demokratischer, eingeschriebener<br />
Verein, dessen Satzung an der 13. Tagung des Verbandes vom 11 - 13. November<br />
2005 beschlossen wurde. Geleitet wird der Verband vom Vorstandsvorsitzenden<br />
(z.Z. Herrn Michael Konnerth), seinen zwei Stellvertretern, der Geschäftsführerin<br />
und dem Schriftführer.<br />
Der Verband der <strong>HOG</strong>s ist der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen nicht<br />
unterstellt, zwischen ihnen besteht eine gute und enge Zusammenarbeit.<br />
Die <strong>HOG</strong> Nußbach ist Mitglied dieses Verbandes, ist aber kein eingeschriebener<br />
Verein, hat keinen festen Beitrag und lebt von den Spenden seiner Mitglieder. Diejenigen<br />
die sich in letzten 3 Jahren mit Spenden aktiv beteiligten, erhalten in der<br />
Vorweihnachtszeit ein Nußblatt und fürs kommende Jahr den Burzenländer Kalender.<br />
Nußbach ist Teil der Regionalgruppe Burzenland und kommt seinen Pflichten, finanziell<br />
und mit Beiträgen, auf Regional- und auf Verbandsebene nach. Jedes Jahr<br />
tagt die Regionalgruppe in Neuhaus/Crailsheim und unser Heimatort ist immer gut<br />
vertreten. Ein Bericht darüber erscheint jährlich im Nußblatt. Jedes 2. Jahr findet<br />
die Verbandstagung statt, daran nimmt der Nachbarvater teil. Heuer fand die<br />
14.Tagung, am Wochenende 19. - 21.Oktober <strong>2007</strong> in Bad Kissingen statt.<br />
Eine Ausnahme bildete das Jahr 2006, wo eine gemeinsame Tagung aller Nachbarväter<br />
der Burzenländer <strong>HOG</strong>s und der Kuratoren der Burzenländer Gemeinden in<br />
Siebenbürgen stattfand. Es war für die Anwesenden keine Lustreise - wie ein Nußbächer<br />
diese Fahrt der <strong>HOG</strong>-Vertreter bezeichnete - es war eine gemeinsame Arbeitswoche,<br />
um sich ein wahrheitsgetreues Bild über die momentane Lage unserer<br />
Gemeinden zu verschaffen. Wir alle opferten 10 Tage unseres Jahresurlaubs dafür.<br />
Der Regisseur Günter Czernetzky, der anwesend war, dokumentierte im Film<br />
“Lichtblicke und Schlagschatten” das Gesehene. Dieser Film, als DVD, wird Mitte<br />
Dezember fertig sein und kann danach erworben werden. Es ist eine interessante,<br />
einzigartige Dokumentation und bringt Bilder der Gegenwart aus jeder der 16 Burzenländer<br />
Gemeinden.<br />
Die Arbeit der <strong>HOG</strong> Nußbach wird in einem Jahresbericht dokumentiert, der immer<br />
auch einen Lage - Bericht der Heimatgemeinde enthält. Dem wiederum liegt der<br />
Jahres -Rechenschaftsbericht des Presbyteriums der Nußbächer Kirchengemeinde<br />
zugrunde. Dieser <strong>HOG</strong>-Jahresbericht erscheint alljährlich im Protokollheft der Arbeitstagung<br />
/ Regionalgruppe Burzenland und kann von jedem in der Siebenbürgischen<br />
Bibliothek und Archiv auf Schloss Horneck / Gundelsheim nachgelesen werden.<br />
Der Kassenbericht der <strong>HOG</strong> erscheint jährlich im Nußblatt. Anhand von Bele-<br />
- 4 -
gen werden Einnahmen und Ausgaben vom Kassenwart sorgfältig geprüft und verbucht.<br />
Das Kassenbuch ist zugänglich und kann von Interessenten eingesehen werden.<br />
Das Nußblatt ist unser Kommunikationsmittel und jeder kann darin seine Meinung<br />
äußern. Der Vorstand freut sich und ist dankbar über jeden erhaltenen Beitrag. Es<br />
erscheint jährlich in der Adventszeit und es erhalten es nicht nur unsere Landsleute,<br />
sondern es wird zwecks Information und Archivierung auch an kulturelle Einrichtungen,<br />
Zeitungen, Institute für Volkskunde, Bibliotheken und Universitäten verschickt.<br />
Allen Menschen ist die Tätigkeit unserer <strong>HOG</strong> informativ über das Internet,<br />
unter www.nussbach.de, zugänglich.<br />
Durch diese Zeilen hoffe ich euch verdeutlicht zu haben, was der Sinn der <strong>HOG</strong> ist.<br />
Diese Gemeinschaft ist offen für alle, die sich mit ihren Zielen identifizieren. Jeder<br />
Einzelne kann eine Leistung erbringen und auf seine Art an der Erfüllung der großen<br />
Ziele der <strong>HOG</strong> beitragen. Viele unserer Nußbächer tun dies schon seit Jahren,<br />
wie Herr Georg Schoppel mit der Pflege der Turmuhr in Nußbach, Pfarrer Helmut<br />
Reich, Otto-Walter Roth , Mathias Bolesch, Sofia und Georg Foof und andere mit<br />
Beiträgen im Nußblatt, Dieter Fronius mit der Gestaltung der Spruchbänder, Volker<br />
und Robert Cloos, Andrea Kraus (geb. Barthelmie), Thomas Barthelmie, als Pfleger<br />
der Verbindungen zur jungen Generation u.s.w.<br />
Die Präsentation der <strong>HOG</strong> nach außen übernehmen die „Junggebliebenen“ durch<br />
ihr Mitmachen, in Tracht, am Heimattag in Dinkelsbühl.<br />
Nicht zuletzt möchte ich alle Nußbächer erwähnen, die jährlich durch ihre Spenden<br />
die <strong>HOG</strong> Nußbach unterstützen und ihr die finanzielle Grundlage der Unternehmungen<br />
und die Erfüllung der Vereinsaufgaben sichern (Spenden an die Heimatgemeinde,<br />
Kalender, Nußblatt, Internetauftritt, Unterstützung der Jugendarbeit, Arbeitstagungen,<br />
Versandkosten, Dokumentarfilm u.s.w.).<br />
All denen, die einen Sinn in der Weiterführung unserer Tradition sehen und diejenigen<br />
unterstützen, die sich hierfür aktiv einbringen, sei an dieser Stelle ein herzliches<br />
Dankeschön ausgesprochen.<br />
Ich wünsche allen Nußbächerinnen und Nußbächern ein gesegnetes Weihnachtsfest,<br />
Gesundheit für das kommende Jahr 2008 und schließe mit einem 375 Jahre alten<br />
Gebet Gustavs II. Adolf, eines Kämpfers für die Reformation, vor der Schlacht von<br />
Lützen am 6. November 1632, das seine Gültigkeit auch in der heutigen Zeit nicht<br />
verloren hat:<br />
„Herr in deinen Händen hast du alle Herzen.<br />
Nimm aus ihnen Feindschaft, Hass und Missverständnis.<br />
Bereite bald einen Weg zu Friede und Versöhnung.“<br />
Nachbarvater Harald Zelgy, Großhabersdorf<br />
- 5 -
Jahreslosung<br />
Gott spricht: Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf,<br />
erkennt ihr´s denn nicht? Jesaja 43,19a<br />
Ja, Sie haben richtig gelesen: es ist die Jahreslosung für das endende Jahr, das nur<br />
noch wenige Tage bereithält. Ich finde es reizvoll, einmal nicht im Vorgriff auf das<br />
neue Jahr das Bibelwort zu bedenken, sondern im Rückblick auf das ausklingende<br />
Jahr dem Bibelwort nachzusinnen. Zu Beginn des Jahres wurden wir eingeladen,<br />
aufzumerken auf das, was Gott Neues unter uns wachsen lassen will. In der Rückschau<br />
erschließt es sich mir eher. So mache ich uns Mut, die Gespräche und Begegnungen,<br />
die Ereignisse und auch leidvollen Erfahrungen in Gedanken vorbeiziehen<br />
zu lassen. Was war in diesem Jahr los? Wem bin ich begegnet? Was ist nicht so<br />
gelaufen, wie ich es mir gewünscht oder vorgestellt habe?<br />
Wo ist eine neue Einsicht gewachsen, welchen Aufgaben habe ich mich gestellt,<br />
habe ich vielleicht eine neue Seite an mir selber entdeckt? Welche neue Sehnsucht<br />
ist in mir gekeimt, welche neuen Kräfte haben mich begleitet? Schau mal genau<br />
nach, was da zu wachsen begonnen hat. Kannst du es schon erkennen?<br />
Wo sind meine Pläne durchkreuzt worden? Sind sie gescheitert oder wurden sie<br />
umgebogen und ich erkenne im Nachhinein, dass manches besser geworden ist als<br />
ich es je hätte planen können? Die üblichen Zusammenstellungen in Zeitung und<br />
Fernsehen können mir nur ein Stück weit hilfreich sein. Es geht um meine ganz<br />
persönliche Jahresbilanz. Was ist mir zugewachsen?<br />
„Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr es denn nicht?“<br />
Mit diesem Gotteswort sind wir durch dieses Jahr gegangen. Was ist das gewesen<br />
dieses Neue, das er angestoßen hat? Was ist in meinem Leben aufgegangen im zu<br />
Ende gehenden Jahr?<br />
Mir kommt es vor, als spreche hier einer, der um das Geheimnis des Wachsens<br />
weiß. Einer, der gesät und gepflanzt hat. Der weiß, was alles unter der Oberfläche<br />
wartet und in die Sonne will. Auch wenn jetzt noch Schnee und Eis darüber liegen.<br />
Der große Gärtner freut sich auf das, was da aufwachsen will. Oft machen wir die<br />
Augen zu vor dem Neuen. Obwohl es sich schon in uns regt. Wir wollen es nicht<br />
sehen. Warum? Weil wir Angst davor haben. Das Alte ist uns vertraut. Wir haben<br />
uns darin eingerichtet. Selbst wenn wir daran leiden. Oder andere daran leiden. Wir<br />
wissen: Oft geht das Wachsen durch Krisen und Schmerzen. Da jammern wir lieber<br />
über den kahlen Winter, die Kälte, den Schnee und verschließen die Augen vor dem<br />
Neuen, das doch schon darunter im dunklen Boden liegt.<br />
„Siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr es denn nicht?“<br />
Ein Wort, das uns die Augen öffnen will für das, was Gott mit uns vorhat. Es will<br />
uns ermuntern, neugierig zu bleiben auf das Leben. Im Rückblick auf das Jahr<br />
<strong>2007</strong> und in der Vorschau auf das Jahr 2008.<br />
„Siehe, ich will ein Neues schaffen.“ Entscheidend ist, wer das sagt. Wir müssen ja<br />
- 6 -
wissen, dass es ein guter Gärtner ist. „Erkennt ihr es denn nicht?“ Wenn wir hinsehen,<br />
wenn wir die Augen aufmachen, dann sehen wir den Einen, Einzigartigen, in<br />
dem Gott den Keim zu seiner neuen Welt gelegt hat. Der hat in jedem Menschen<br />
das Neue gesehen, das Gott in ihm schaffen will. Und er hat verstanden, es zum<br />
Aufblühen zu bringen. Er hat sogar noch im Tod das Neue gesehen, das Gott schaffen<br />
will. Er malt uns die kommende Pracht vor Augen: Tränen werden getrocknet,<br />
Wunden heilen, Streit löst sich in Versöhnung und der Tod fällt nicht mehr ins Gewicht.<br />
„Siehe, ich mache alles neu.“<br />
Pfarrer Helmut Otto Reich, Sonneberg<br />
- 7 -
Hell leuchtet ein Stern<br />
(Ein Bilderbuch von Gabriele Gernhard Eichenauer)<br />
Es ist Weihnachtstag. Gitti, Jockl und der kleine Bastian sitzen mit ihren Großeltern<br />
in der Küche. Die Kinder können es kaum erwarten. Wann wird endlich das Weihnachtsglöckchen<br />
läuten? Großmutter blickt von ihrer Stickerei auf und schaut zum<br />
Fenster hinaus.<br />
Hell leuchtet am Himmel der Abendstern. „Komm, Großvater“ bittet sie, „erzähl<br />
uns deine Geschichte.“<br />
„Welche Geschichte?“ brummte Großvater, als hätte er nach so vielen Jahren vergessen,<br />
was damals geschehen war.<br />
„Du weißt doch“, rufen jetzt alle Kinder wie aus einem Munde, „die Geschichte<br />
vom Stern!“<br />
„Ach ja“, lächelte der Großvater. Er zieht noch ein paar Mal an seiner Pfeife, dann<br />
beginnt er zu erzählen: „Ja, damals war ich noch ein Bub. Vielleicht fünf oder sechs<br />
Jahre alt. Auch ich wartete, so schien es mir, schon eine Ewigkeit. Wann würde<br />
endlich das Weihnachtsglöckchen läuten?<br />
Um mir die Zeit zu vertreiben, malte ich mit meinen Buntstiften Maria und Josef im<br />
Stall von Bethlehem. Das Kind lag bei Ochs und Hirten mit ihren Schafen auf dem<br />
Feld und die drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar. In prächtigen Gewändern<br />
ritten sie auf ihren Kamelen zum Stall. Auch alle Tiere aus dem Wald eilten zu dem<br />
Kind. Als ich nun ganz versunken von meinem Bild aufsah, leuchtete ein Stern,<br />
genauso wie heute, gerade zu meinem Fenster hinein. War das nicht der Stern von<br />
Bethlehem? Den malte ich nun auch noch mit Pinsel und Goldbronze über den<br />
Stall. Dann rollte ich das Bild zusammen und steckte es mit dem Lebkuchen und<br />
den Plätzchen, die noch auf dem Teller lagen, in meinen Ranzen. Das sind meine<br />
Geschenke für das Christkind, dachte ich. Erfüllt von diesem Gedanken, hing ich<br />
mir wie die Hirten auf meinem Bild eine wollene Decke über die Schultern. Auch<br />
die Stalllaterne draußen auf dem Flur nahm ich mit. Vater und Mutter, ja selbst das<br />
Weihnachtsglöckchen, hatte ich vergessen.<br />
Zuerst stampfte ich über das weite Schneefeld, dorthin wo der Stern hell und klar<br />
am Himmel steht. – Dann kam ich in den tief verschneiten Wald. Auch hier sah ich<br />
immer wieder den Stern zwischen den Baumwipfeln leuchten.<br />
Hinter dem Wald, ich war ganz sicher, musste der Stall sein, über dem der Stern<br />
stand.<br />
Dass es noch ein weiter Weg dorthin war, schreckte mich nicht. Auch nicht das<br />
Käuzchen, das plötzlich mit lautem Schuhuuu, Schuhuuu aufflog. Sicher, so glaubte<br />
ich, fliegt es zum Kind in der Krippe. Und mir war, als hörte ich es von weitem<br />
rufen:<br />
„Schuhuuuu – Schuhuuuuuu...<br />
Ich bin der Kauz, im Walde wohl bekannt,<br />
von allen Tieren weise und auch klug genannt.<br />
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Dem Kind in der Krippe werde ich sagen:<br />
Gleich kommt ein Bub zu dir mit seinen Gaben.“<br />
„Ja“, rief ich laut, „du hast recht, der Bub bin ich!“ Froh winkte ich ihm hinterher.<br />
Da beugten sich die Tannen in ihrem festlich glitzernden Schneekleid zueinander.<br />
Über wen oder was tuschelten und flüsterten sie denn? Dann aber nickten sie<br />
freundlich und winkten mir mit ihren weit ausladenden Zweigen zu. Erzählte ihnen<br />
der Wind in den Baumkronen die Geschichte vom Kind? Der Mond blickte mit<br />
seinem runden Gesicht staunend zu mir herunter.<br />
Ein Hase hoppelte über den Waldweg. „Ach Hase“ bat ich, „nimm mich doch auf<br />
deinem Rücken ein Stückchen mit!“ Der Hase setzte sich auf seine Hinterbeine,<br />
schnupperte gegen den Wind und wackelte dabei mit den Ohren:<br />
„Ich bin ein Hase, das wirst du verstehen,<br />
wie kann ich dich tragen, wie sollte das gehen.<br />
Wär ich ein Pferd, würd´ ich laufen geschwind<br />
mit dir auf dem Rücken zum himmlischen Kind.“<br />
Und schon sprang er weiter, und ich sah nur noch sein weißes Stummelschwänzchen<br />
aufblitzen. Nachdem ich eine ganze Weile weitergegangen war, bemerkte ich,<br />
wie vorsichtig ein Fuchs aus seinem Bau herausschlüpfte. Fragend schaute er mich<br />
mit seinen bernsteinfarbenen Augen an:<br />
„Ich bin der Fuchs und hörte, es wird im Wald gesprochen.<br />
Aus Neugier bin ich deshalb, aus meinem Bau gekrochen.<br />
Was sagst du, wohin willst du gehen?<br />
Nach Bethlehem das Kindlein sehen?“<br />
„Ja schlauer Fuchs“, rief ich ihm zu. „du hast ganz recht gehört. Ich bin auf dem<br />
Weg zum Christkind. Willst du mit mir kommen?“<br />
Jetzt huschte und raschelte es plötzlich über mir. Wie Silberstaub fiel der Schnee<br />
von den Zweigen. Oh, wie war das kalt, als er mir in den Hemdkragen rieselte! Ein<br />
freches, flinkes Eichhörnchen turnte mit weiten Sprüngen über mir im Baum. Es<br />
warf mir einen Tannenzapfen zu:<br />
„ Den Zapfen hier, so dacht ich eben,<br />
könntest du doch dem Christkind geben.<br />
- 9 -
Ich will noch kurz verschnaufen,<br />
dann komm auch ich gelaufen.“<br />
„Ja“, rief ich zurück, „du hast es gut! So leicht und schnell wie ein Eichhörnchen<br />
würde ich jetzt auch gern zum Kindlein springen.“ Mir wurden aber vom langen<br />
Stampfen im Schnee die Beine immer schwerer. Auch mein Bäuchlein fing an zu<br />
knurren.<br />
Am Rande der Lichtung sah ich ein Reh, das Heu aus einer Futterkrippe zupfte. –<br />
Warum, dachte ich, sollte nicht auch ich ein bißchen verschnaufen? Also krabbelte<br />
ich, als das Reh fertig war, in die Krippe hinein. Aus meinem Ranzen holte ich mir<br />
den Lebkuchen aus Honig und Nüssen. Das Christkind, das wußte ich, würde meinen<br />
Hunger verstehen. Die Butterplätzchen aber und das Bild sollte es ja bald von<br />
mir bekommen. Nur eine kurze Weile wollte ich mich hier ausruhen, eingerollt in<br />
die warme Wolldecke, im Heu und Stroh.<br />
Hoch am Himmel sah ich den Stern zu mir herunterschauen. Dann schloß ich müde<br />
die Augen. Wunderbar süß roch das Heu, wie Blumen, Wiesen und blühende Bäume.<br />
Im Traum nahm mich ein Engel bei der Hand und führte mich in den hell erleuchteten<br />
Stall von Bethlehem. Die Hirten, die Heiligen Drei Könige, das Käuzchen,<br />
der Hase, der Fuchs und auch das Eichhörnchen, alle waren sie schon da.<br />
Hier unterbrach nun der Großvater seine Erzählung. Nachdenklich zupfte er sich am<br />
Bart und schüttelte den Kopf: „Es war kalt in dieser Winternacht, bitterkalt! Und<br />
ich schlief tief im Wald in einer Futterkrippe und träumte.“<br />
Dann erzählte er die Geschichte zu Ende. „Damals hatte auch ich einen Großvater.<br />
Er war der Förster des Waldes. Die Tiere, dachte er, sollten zur Heiligen Nacht etwas<br />
besonders Gutes zu fressen bekommen. Und deshalb kam er noch einmal zu<br />
allen Futterkrippen im Wald. Er fand mich schlafend im Heu und im Stroh. Das<br />
Reh, erzählte er, lag neben der Krippe. Erst durch das Läuten eines Glöckchens bin<br />
ich dann aufgewacht. Über mir leuchtete der Stern.“ –<br />
War das doch unser Christbaumstern? Wie froh war ich, als ich nun Vater und Mutter<br />
sah. Immer wieder nahmen sie mich in ihre Arme. Mein Großvater aber blinzelte<br />
mir zu und meinte:<br />
„Gott sei Dank, dass wir unser Christkind wieder gefunden haben.“ Und er reichte<br />
mir ein goldgelbes Butterplätzchen.<br />
Emmi Schmidts, Kandel<br />
- 10 -
Nachrichten aus Nußbach<br />
An <strong>Weihnachten</strong> 2006 wurden, wie jedes Jahr, Päckchen an Kinder und Senioren<br />
verteilt. 62 waren es diesmal insgesamt. Möglich wurde dies auch durch Spenden<br />
von zwei ehemaligen Nußbächer Seelsorgern: zum einen Pfarrer Günter Herberth<br />
samt Gattin Gerhild und Tochter Gudrun; zum anderen Pfarrer Helmut Otto Reich<br />
und Gattin Traute. Ihnen allen sei auf diesem Wege nochmals herzlich gedankt!<br />
Ein besonderer Dank an dieser Stelle gebührt auch Lehrerin Rotraut Bolesch. Sie<br />
schafft es seit 15 Jahren mit der kleinen Schar der Kinder aus Nußbach, am Heiligen<br />
Abend die Anwesenden mit schönem Gesang und vorgetragenen Gedichten zu<br />
erfreuen. Dabei stehen die Kinder wie immer unter dem festlich geschmückten<br />
Weihnachtsbaum, welcher noch in keinem Jahr aus der Kirche gefehlt hat.<br />
Der Waldgottesdienst fand heuer, im Gegensatz zu vergangenen Jahren, bei strahlendem<br />
Sonnenschein statt. 130 Besucher aus dem ganzen Burzenland nahmen daran<br />
teil. Es predigte Pfarrer Andras Pal aus Tartlau. Die musikalische Begleitung<br />
erfolgte durch Frau Maria Copony (Tartlau) auf der Orgel und Pfarrer Dr. Peter<br />
Klein aus Petersberg auf der Trompete. Eine Gruppe von Kindern, darunter vier aus<br />
Nußbach, unter der Leitung von Martina aus Tartlau, erfreute die Anwesenden mit<br />
ihren schönen Liedern.<br />
Der Dank der Kirchengemeinde gebührt auch diesmal unserem ehemaligen Kirchenvater<br />
Georg Schoppel, welcher im vergangenen Sommer das Schlagwerk der<br />
Turmuhr wieder in Ordnung brachte.<br />
Die Friedhofspflege erfolgte auch in diesem Jahr durch eine Gruppe von Tagelöhner.<br />
Ein herzliches Dankeschön an die <strong>HOG</strong> Nußbach für die Nußblätter, die Heimatkalender<br />
sowie für die Spende zur Friedhofspflege und den Beitrag zum Leichenwagen.<br />
Ebenso danken wir an dieser Stelle auch für alle anderen freiwilligen Spenden<br />
zur Unterstützung der Kirchengemeinde Nußbach.<br />
Georg und Sofia Foof, Nußbach<br />
- 11 -
11. Nußbächer Treffen am Pfingstsamstag, 26. Mai <strong>2007</strong><br />
in Baldingen<br />
Das diesjährige Treffen, welches wieder in Baldingen im Saal des Gasthofes „Zur<br />
Bretzge“ stattfand, stand heuer unter einem ganz besonderen Motto: Es jährte sich<br />
zum 630. Mal die erste urkundliche Erwähnung unserer Heimatgemeinde Nußbach,<br />
aus dem Jahr 1377. Ein Dank an dieser Stelle an Dieter Fronius für das Spruchband.<br />
Wie immer an Pfingsten fehlten auch die „Maien“ nicht. Die Birkenzweige erinnerten<br />
an den Brauch aus der alten Heimat, sie gehörten dort unzertrennlich zum<br />
Pfingstfest dazu.<br />
So fanden sich auch diesmal zahlreiche Landsleute ein, um miteinander diesen Tag<br />
zu verbringen, sich zu unterhalten und Erinnerungen auszutauschen. Etwa 170 waren<br />
es an der Zahl, was im Vergleich zu den letzten Jahren einen deutlichen Rückgang<br />
darstellt. Leider war unter den Anwesenden, trotz Einladung, kein Vertreter<br />
des Presbyteriums unserer Heimatgemeinde.<br />
Der offizielle Teil begann mit einer Andacht von Pfarrer Helmut O. Reich, gefolgt<br />
von der Ansprache unseres Nachbarvaters Harald Zelgy. Da heuer wieder Vorstandswahlen<br />
auf der Tagesordnung standen, berichtete er vom Wirken des Vorstandes<br />
in den letzten 4 Jahren, seit den letzten Wahlen.<br />
Emmi Schmidts legte in ihrer Funktion als Kassenwart den Kassenbericht vor, der –<br />
wie auch im Nußblatt veröffentlicht - ein Muster an Ausführlichkeit, Genauigkeit<br />
und Transparenz darstellte.<br />
- 12 -
Zur Sprache kam in den Berichten von Harald Zelgy und Emmi Schmidts auch<br />
noch die Tatsache, dass immer wieder anonym und unbegründet Kritik am Wirken<br />
der Vorstandsmitglieder geübt wird. Dazu sei erwähnt, dass gegen konstruktive<br />
Kritik und Anregungen niemand etwas einzuwenden hat, und alle ehrenamtlichen<br />
Mitglieder unseres Vorstandes offen für Verbesserungsvorschläge und sinnvolle<br />
Anregungen sind. Unbegründete Beschuldigungen „aus dem Hinterhalt“ haben jedoch<br />
noch niemandem geholfen und werden es auch in Zukunft nicht tun! Im Gegenteil:<br />
sie dienen lediglich dazu, Zwist und Misstrauen in unsere Gemeinschaft zu<br />
säen, was letztendlich zu einem langsamen, aber stetigen Verfall unserer <strong>HOG</strong> führen<br />
wird. So sind wir auf dem besten Wege, das zu verlieren, was uns in den schweren<br />
Jahren in Siebenbürgen stark gemacht hat: DEN ZUSAMMENHALT!<br />
Schriftführer Georg Teutsch kündigte daraufhin den geschlossenen Rücktritt des<br />
Vorstandes an, und forderte die anwesenden <strong>HOG</strong>-Mitglieder auf, Vorschläge zur<br />
Neubesetzung des Vorstandes zu machen. Es gab jedoch keine anderen Vorschläge,<br />
und so bat Mathias Bolesch, der auch eine Ansprache an die Anwesenden richtete,<br />
den bisherigen Vorstand weiterzumachen.<br />
Darüber wurde abgestimmt, es gab keine Gegenstimmen und so wird es auch für<br />
die nächsten vier Jahre bei der gleichen Zusammensetzung des Vorstandes bleiben:<br />
Nachbarvater: Harald Zelgy<br />
Stellvertreter und Kassenwart: Emmi Schmidts<br />
2. Stellvertreter: Klaus Foof<br />
Schriftführer: Georg Teutsch<br />
Jugendvertreter: Andrea Kraus und Robert Cloos<br />
Weiterhin wurde einstimmig der Beschluss gefasst, die Heimatgemeinde Nußbach<br />
bei der Beschaffung eines Leichenwagens finanziell zu unterstützen. Gespendet<br />
wurde ein Betrag von 200 Euro. Wilhelm Thieß sen. überbrachte die Spende samt<br />
einer Grußkarte – von vielen Teilnehmern unterzeichnet - nach Nußbach.<br />
Ein weiterer Redebeitrag kam von Otto Walter Roth. Nachdem er seit Jahren den<br />
Lesern des Nußblattes als regelmäßiger Schreiber von umfangreichen Beiträgen<br />
bekannt ist; hatten die Anwesenden jetzt auch die Gelegenheit, ihn persönlich kennen<br />
zu lernen.<br />
Ins Auge gefasst wurde für das Jahr 2008 ein Grillfest unserer <strong>HOG</strong>, an dem jeder<br />
teilnehmen kann, der Lust hat. Sich in geselliger Runde treffen, Erinnerungen und<br />
Neuigkeiten austauschen, ein paar Stunden inmitten von Nußbächern verbringen –<br />
das ist das Ziel solch einer Zusammenkunft. Verantwortlich für Organisation und<br />
Information ist Robert Cloos.<br />
Für das nächste Treffen, im Jahr 2009, wurde vorgeschlagen, an den Kirchengemeinderat<br />
von Baldingen mit der Bitte heranzutreten, die Kirche im Ort für einen<br />
Gottesdienst unter Leitung von Pfarrer Reich nutzen zu dürfen. Auf der Anmeldung<br />
zum Treffen, im Nußblatt 2008, wird es die Möglichkeit geben, sich entsprechend<br />
zu äußern.<br />
- 13 -
Damit endete auch der offizielle Teil des Treffens, und es ging „in’s Gemütliche<br />
über“. Dafür, dass gute Stimmung herrschte sorgte einmal mehr das „Kandeler<br />
Duo“, welches zum Tanz aufspielte. Es ging mit guter Stimmung, angeregten Gesprächen<br />
in guter Atmosphäre weiter, bis spät in den Abend. Man genoss es zusammen<br />
zu sein.<br />
Am nächsten Tag , dem Pfingstsonntag, nahm unsere <strong>HOG</strong> mit insgesamt 25 (!)<br />
Teilnehmern am Trachtenumzug in Dinkelsbühl teil.<br />
Die große Anzahl Teilnehmer - davon viele aus der jüngeren Generation - ist ein<br />
Beleg dafür, dass unsere <strong>HOG</strong> eine gut funktionierende Gemeinschaft ist, die sich<br />
generationenübergreifend am Gemeinschaftsleben unserer Siebenbürger Sachsen<br />
innerhalb der Landsmannschaft beteiligt. Und das macht Mut für die Zukunft!<br />
Klaus Foof, Ostfildern<br />
- 14 -
24. Tagung der <strong>HOG</strong>-Regionalgruppe Burzenland<br />
Bei der diesjährigen Arbeitstagung der <strong>HOG</strong>-Regionalgruppe Burzenland, vom 20.<br />
- 22. April <strong>2007</strong> in Neuhaus bei Crailsheim, nahmen seitens unserer <strong>HOG</strong> Nachbarvater<br />
Harald Zelgy und Schriftführer Georg Teutsch teil.<br />
Regionalgruppenleiter Volkmar Kraus begrüßte in seiner Eröffnungsrede drei neue<br />
Vorsitzende, Hermann Junesch (Tartlau), Helfried Götz (Neustadt) und Klaus Oyntzen<br />
(Weidenbach). Einige Heimatortsgemeinschaften vollzogen in den vergangenen<br />
2-3 Jahren einen Generationswechsel, um frisches Blut in das Vereinsleben einzubringen.<br />
Einen beachtlichen Teil nahm die Nachlese der außergewöhnlichen Tagung 2006<br />
ein, die wie bekannt auf Einladung von Altdechant Pfarrer Klaus Daniel im Burzenland<br />
abgehalten wurde. Es kamen verschieden Punkte zur Sprache, sowohl organisatorische<br />
als auch lokale Aspekte – auf einzelne <strong>HOG</strong>s bezogen - wurden minutiös<br />
durch die Lupe gezogen. Alles in einem, abgesehen von den Strapazen der Reise<br />
und dem anstrengendem Arbeitsprogramm, wurde eine positive Bilanz gezogen.<br />
Diese Tagung hat allen Teilnehmern einen Einblick in das dortige Dorf- und Gemeinschaftsleben<br />
- mit den alltäglichen Sorgen und Nöten - ermöglicht und war ein<br />
Gewinn sowohl für die Gastgeber als auch für die Reisenden. Filmemacher Günter<br />
Czernetzky wird dazu eine Dokumentation auf DVD erstellen, die bis Jahresende<br />
bei den einzelnen <strong>HOG</strong>s bestellt werden kann. Es wurde einheitlich beschlossen<br />
dieses Vorhaben im Voraus finanziell zu unterstützen, damit eine erste Fassung des<br />
Filmes bei der <strong>HOG</strong>-Tagung vom 19.-21. Oktober <strong>2007</strong> in Bad Kissingen präsentiert<br />
werden kann.<br />
Herbert Liess, Autor des Buches „Mit dem Bizykel unterwegs“, hielt einen sehr<br />
interessanten Diavortrag über seine Reise mit dem Fahrrad von Deutschland nach<br />
Siebenbürgen, bei der er sämtliche Kirchenburgen fotografierte.<br />
Michael Brenndörfer stellte das Buch „Die Landwirtschaft in Zeiden im 20. Jahrhundert“<br />
von Erhard Kraus vor. In einem zweiten Beitrag berichtete er über einen<br />
Glockenschaden in Kronstadt-Bartholomae und schlug eine Aktion zur Prüfung<br />
aller Kirchenglocken auf eventuelle Ermüdungsschäden vor.<br />
Die <strong>HOG</strong>-Regionalgruppe wird sich finanziell an der Ausgabe eines Sammelbandes<br />
mit Texten aus „Urkunden und Chroniken der Burzenländer Gemeinden“ von Gernot<br />
Nußbächer beteiligen, der mit Unterstützung des Siebenbürgen-Institut in Gundelsheim<br />
2008 erscheinen soll.<br />
Für den beliebten Burzenländer Kalender, hat man sich 2008 auf typische Straßenzeilen<br />
aus den Gemeinden und Städten des Burzenlandes geeinigt. Gestaltung und<br />
Versand übernimmt wieder Udo Buhn (<strong>HOG</strong> Zeiden) und Tochter Sylvia wird zum<br />
5. Mal in Folge die Aquarellen malen.<br />
Die Burzenländer Jugend organisiert, nach dreijähriger Pause, wieder ein Jugend-<br />
- 15 -
treffen vom am 5. oder 12. April 2008 in Möglingen bei Stuttgart. Details müssen<br />
noch besprochen werden.<br />
Ein wichtiger Tagungspunkt war die Wahl des neunen Vorstandes. Regionalgruppenleiter<br />
Volkmar Kraus stellte sich nach zwölfjähriger Amtszeit nicht mehr zur<br />
Verfügung. Die Anwesenden bedankten sich bei ihm mit einem Präsentkorb und<br />
lobten sein Engagement bei der Gestaltung verschiedener Initiativen, die von unserer<br />
Regionalgruppe organisiert und ausgeführt wurden.<br />
Es brauchte mehrere Wahlgänge bis der neue Vorstand endlich zum Gruppenfoto<br />
antreten konnte.<br />
Neuer Regionalgruppenleiter ist Karl-Heinz Brenndörfer (Heldsdorf), sein Stellvertreter<br />
Udo Buhn (Zeiden). Rose Chrestels (Neustadt) wurde als Schriftführerin und<br />
Krimhild Bonfert (Schirkanyen) als Kassenwartin wieder gewählt. Rechnungsprüfer<br />
sind Anton Madlo (Honigberg) und Harald Zelgy (Nußbach), Ersatzrechnungsprüfer<br />
ist Klaus Balthes (Rosenau).<br />
Nach erfolgreichen 2 Tagen in freundschaftlicher Atmosphäre, trennte man sich am<br />
Sonntag mit der Erkenntnis, der Regionalgruppe Burzenland einen neuen Impuls<br />
für ihre nächsten Vorhaben gegeben zu haben. Die nächste Tagung ist für den 18. –<br />
20. April 2008 geplant.<br />
Georg Teutsch, München<br />
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14. <strong>HOG</strong> Tagung am 19. - 21 Oktober <strong>2007</strong><br />
in Bad Kissingen<br />
Die Verbandstagung der <strong>HOG</strong>s begann, wie in der Tagesordnung vorgesehen,<br />
pünktlich am Freitagabend, den 19. Oktober <strong>2007</strong>, mit dem Grußwort Herrn Michael<br />
Konnerth, dem Vorstandsvorsitzenden der <strong>HOG</strong>s und der Begrüßung der Anwesenden<br />
durch Studienleiter Gustav Binder, Leiter der Tagungsstätte „Heiligenhof“<br />
in Bad Kissingen. Es folgte die gemeinsame Besichtigung der Arbeitsfassung des<br />
neuen „Burzenland“-Filmes von Regisseur Günter Czernetzky, einem gebürtigen<br />
Schäßburger, in München lebend, der 2006 die Reisegruppe der Burzenländer<br />
Nachbarväter bei der Arbeitstagung im Burzenland begleitete. Die Aussprache,<br />
bezüglich des Filmes, erfolgte in den einzelnen 9 Regionalgruppen bis tief in die<br />
Nacht.<br />
Samstag 9 Uhr fand die Sitzung den weiteren Verlauf. Grußworte wurden an die<br />
Ehrengäste der Landsmannschaft, der Heimatkirche, des Hilfskomitees und der<br />
Stiftung Siebenbürgische Bibliothek gerichtet.<br />
Im seinem Rechenschaftsbericht wies der Vorsitzende Konnerth darauf hin, dass<br />
der „<strong>HOG</strong>-Verband seine Tätigkeiten in den letzten zwei Jahren intensivierte. Auf<br />
einer Reise des Vorstandes, vom 15. - 27. August <strong>2007</strong>, hatten sich die <strong>HOG</strong>-<br />
Vertreter über die aktuelle Lage unserer Landsleute in Siebenbürgen informiert,<br />
sowie bei einer „sehr konstruktiven Tagung“ und zahlreichen Gesprächen mit der<br />
Kirchenführung über gemeinsame Aufgaben beraten. Dem <strong>HOG</strong>-Verband seien<br />
bisher 129 Mitglieder beigetreten, das seien Heimatortsgemeinschaften, die nach<br />
seinen Schätzungen insgesamt 60.000 aktive Mitglieder zählten. Diese Vereine<br />
setzen sich vielseitig für den Zusammenhalt der Landsleute, die Brauchtumspflege,<br />
Dokumentation und den Erhalt des Kulturerbes ein. Konnerth kündigte an, dass der<br />
<strong>HOG</strong>-Verband den Heimattag der Siebenbürger Sachsen 2009 in Dinkelsbühl mit<br />
ausrichten werde.<br />
Den Finanzbericht lieferte die Kassenwartin Maria Stirner und der fiel positiv aus.<br />
Seitens des Bundesvorstandes der Landsmanschaft begrüßte Dr. Bernd B. Fabrituis,<br />
Vorsitzender der Landesgruppe Bayern und stellvertretender Bundesvorsitzender<br />
der Landsmannschaft die <strong>HOG</strong> Vertreter. Er verwies auf eine Wiederbelebung des<br />
„kollektiven Selbstverständnisses“ der Siebenbürger. Diese könne der Verbandstag<br />
vom 3. und 4. November <strong>2007</strong> durch die Verabschiedung einer Neufassung der<br />
Satzung, die Ausdruck einer grundlegenden Änderung sei, erreichen. Die Landsmannschaft,<br />
die ihren Namen in „Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland<br />
e.V.“ ändern könnte, öffne sich dabei für andere Organisationen. Für den Beitritt<br />
des <strong>HOG</strong>-Verbandes und anderer Vereine gebe es noch keine Patentrezepte,<br />
deshalb biete man ergebnisoffene Verhandlungen auf gleicher Augenhöhe an.<br />
Die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, vertreten durch Vorstandsvorsitzenden<br />
Hatto Scheiner und seinen Stellvertreter Wilhelm-Georg Hietsch, verdeutlichten<br />
den Anwesenden die Bedeutung der „Nationalbibliothek“ in Gundelsheim und ba-<br />
- 17 -
ten um Unterstützung für die Existenz bedrohte Einrichtung.<br />
Den Gruß der Heimatkirche aus Siebenbürgen wurde von Friedrich Gunesch,<br />
Hauptanwalt der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, überbracht. In einem<br />
hoch interessanten Referat lieferte er Informationen aus erster Hand über den Zustand<br />
und die schwere Lage in der sich die Heimatgemeinden befinden. Nach dem<br />
Massenexodus der neunziger Jahre gab es eine 86-prozentige Schrumpfung der<br />
Gemeinden, so dass die Gesamtkirche zurzeit rund 14 000 Seelen zählt. Es gibt ein<br />
zähes Ringen um die Rückerstattung des kirchlichen Eigentums in Rumänien. Die<br />
wenigen zurückerstatteten Flächen sind meist unproduktiver und ungünstig gelegener<br />
Grund. Der Kommission für Bodenrückerstattung wurden seitens der Kirche<br />
1.100 Anträge vorgelegt, die Bearbeitung läuft schleppend, eine Verzögerungstaktik<br />
der Prozesse ist zu erkennen. Das Landeskonsistorium habe bereits 35 Prozesse<br />
beim Europäischen Gerichtshof in Straßburg eingeleitet. Die Rückerstattung und<br />
Nutzung der 1944 enteigneten Güter ist die einzige Möglichkeit der Gemeinden,<br />
aus eigener Kraft zu ihrer Selbständigkeit zurückzufinden. Eine weitere Herausforderung<br />
der Heimatkirche ist die Nutzung, Verwendung und Pflege der rückerstatteten<br />
kirchlichen Immobilien.<br />
Kompetent beantwortete er viele Fragen, die die <strong>HOG</strong> - Vertreter im Zusammenhang<br />
mit ihren Heimatgemeinden und deren kirchlichem Eigentum stellten. In den<br />
Diskussionen wurde deutlich, dass sich viele <strong>HOG</strong>s mit beachtlichen Mitteln für<br />
den Erhalt des Kulturgutes und der Gemeinschaftsbauten in Siebenbürgen einsetzen,<br />
aber im Gegenzug auch ein Mitspracherecht bzw. transparente Informationen<br />
haben möchten. Hauptanwalt Friedrich Gunesch empfahl den <strong>HOG</strong>s, Verträge mit<br />
den Kirchengemeinden oder dem zuständigen Kirchenbezirk abzuschließen, wobei<br />
sich erstere verpflichten, das jeweilige Projekt zu finanzieren und letztere Bericht<br />
zu erstatten über die Verwendung der Spenden. Zudem äußerten die Vertreter der<br />
Heimatortsgemeinschaften den Wunsch, beim eventuellen Verkauf von Kirchen,<br />
Pfarrhäusern und anderen Gemeinschaftsbauten bevorzugt zu werden. Gunesch<br />
begrüßte das gemeinsame Ziel der <strong>HOG</strong>s mit dem der Landeskirche, nämlich den<br />
Erhalt und die Sicherung der Kulturgüter, der Kirchen und Friedhöfe. Er dankte für<br />
den Einsatz und die Unterstützung, die die <strong>HOG</strong>s in ihren Heimatgemeinden einbringen.<br />
Dekan i.R.Hermann Schuller, Vorsitzender des Hilfskomitees der Siebenbürger<br />
Sachsen und der evangelischen Banater Schwaben berichtete in seinem Grußwort<br />
über einen Besuch, wo er veränderte Strukturen in einer siebenbürgischen Gemeinde<br />
erlebte, nämlich wo Rumänen ihren sächsischen Nachbarn zur letzten Ruhestätte<br />
geleiteten. Anhand dieses Bildes verdeutlichte er, dass es in Zukunft keinen anderen<br />
Weg als den der Aufarbeitung der Vergangenheit und der Versöhnung gibt. Er würdigte<br />
den vollen Einsatz der Verantwortlichen in der Heimatkirche und gemeinsam<br />
mit den <strong>HOG</strong>-Vertretern wurde ein herzlicher Dank an die Heimatkirche gerichtet,<br />
die unter Schwerstbedingungen außergewöhnliche Leistungen vollbringt.<br />
Karl-Heinz Brenndörfer, gebürtiger Heldsdörfer, stellvertretender Vorsitzender des<br />
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<strong>HOG</strong>-Verbands, stellte die kürzlich erschienene Broschüre „<strong>HOG</strong>-Leitfanden“ vor.<br />
Es sind Richtlinien für die Leitung einer <strong>HOG</strong>, die er in seiner fast 20-jährigen<br />
praktischen Erfahrung bei der Führung seiner <strong>HOG</strong> sammelte.<br />
Die speziellen örtlichen Probleme wurden in der Regionalgruppe besprochen. Die<br />
Burzenländer treffen sich im Frühling 2008 wieder in Neuhaus, so wurden nur<br />
wichtige Probleme behandelt wie:<br />
- Anregungen und Vorschläge für die endgültige Fassung des Burzenland-Films<br />
von Günter Czernetzky, sowie Debatten und schließlich Beschlussfassung über die<br />
Abschlussfinanzierung des Filmes hatten den größten Teil der Zeit in Anspruch<br />
genommen. Eine finale Korrekturbesichtigung soll in München stattfinden (U.<br />
Buhn, S. Bruss, H. Götz, G. Teutsch).<br />
Stückzahlen für die Regionalgruppe Burzenland:<br />
mind. 500 Stck. à 15 € = 7.500 €;<br />
7.500 € + 3.600 € (Produktionskosten) = 11.100 €<br />
11.100 / 16 = 693,75 � knapp 700 € / <strong>HOG</strong><br />
500 / 16 = 31,25 � 31-32 Stck. / <strong>HOG</strong><br />
- Der provisorische Inhalt des geplanten 7. Bandes „Aus Urkunden und Chroniken;<br />
Beiträge zur Geschichte des Burzenlandes“ von Gernot Nußbächer wurde den<br />
anwesenden Vertretern überreicht. Bei der Tagung im April 2008 in Neuhaus soll<br />
dann jede <strong>HOG</strong> verbindliche Bestellungen abgeben. Die Erscheinung ist für das<br />
dritte Quartal 2008 geplant.<br />
- Michael Brenndörfer berichtete über den letzten Stand bei der Aktion<br />
„Glockenschadenprävention“.<br />
- Karl-Heinz Brenndörfer berichtet über die geknüpften Kontakte während seiner<br />
Burzenlandreise.<br />
- Udo Buhn präsentiert den Burzenländer Kalender 2008, der Häuserzeilen aus<br />
den Burzenländer Ortschaften zum Inhalt hat.<br />
Am Sonntag, in der Morgenandacht, wies Pfarrer Hans-Gerald Binder auf die<br />
Gleichheit der Völker vor Gott hin. Siegfried Krempels am Harmonium gestaltete<br />
den musikalischen Rahmen dieser Andacht. In einer Schweigeminute wurden die<br />
Verstorbenen der letzten Jahre geehrt.<br />
Mittags nahm eine erfolgreiche Tagung ihr Ende. Die 95 Vertreter aus 74 <strong>HOG</strong>s<br />
nahmen den Impuls wahr, dass die <strong>HOG</strong> immer mehr in den Vordergrund des Geschehens<br />
rückt, als Verbindung zu den Heimatgemeinden, als Helfer in der Not, bei<br />
der Unterstützung der Heimatgemeinden, ihrer Menschen und der Sicherung des<br />
kulturellen Erbes.<br />
Harald Zelgy, Großhabersdorf<br />
- 19 -
„Bleibe bei mir, denn es will Abend werden“<br />
Zum Film von Günter Czernetzky „Lichtblicke und Schlagschatten“<br />
Die Burzenländer Heimatfahrer sind eindeutig eine verschworene Gemeinschaft.<br />
Wie sie seit Jahren als <strong>HOG</strong>-Regionalgruppe agieren – nämlich beispielhaft und<br />
erfolgreich – so nimmt man sie auch im Film von Günter Czernetzky „Lichtblicke<br />
und Schlagschatten“ wahr. „Lichtblicke und Schlagschatten“ ist ein sehenswerter<br />
Streifen über eine Burzenlandfahrt im Sommer 2006 voller Wehmut und Abschiedsstimmung,<br />
zugleich mit heftigen und deftigen Szenen, in denen Lebensfreude,<br />
in denen Gemeinschaftserleben bis hin zum explosiven Kick zum Tragen<br />
kommt. Günter Czernetzky, bekannt als detailverliebter Filmemacher mit weiter<br />
siebenbürgisch sächsischer Seele, schafft ein Dokument einer uns mehr und mehr<br />
auf unseren Siebenbürgenfahrten begleitenden Stimmungslage: die des intensiven,<br />
des tiefen Wahrnehmens von Heimatbindung. Diesmal ist es weniger die Landschaft,<br />
diesmal stehen eindeutig die Menschen, die Burzenländer im Vordergrund.<br />
Die Menschen in ihren Heimatorten, in ihren Kirchen, auf ihren Friedhöfen, im<br />
Gottesdienst, die Menschen beim gesetzten erinnernden Rückblick, beim inbrünstigen<br />
(tränenreichen) Singen vertrauter Weisen – etwa des Burzenlandliedes – beim<br />
Genießen siebenbürgischer Spezialitäten, beim losgelösten Tanzen.<br />
Siebenbürgen – das macht der Film sehr deutlich – ist unser Lebensgefühl, unser<br />
seelischer Anker, es ist noch immer ein Quell evangelischen Glaubens, dieses Siebenbürgen<br />
mit seinem unermesslichen Reichtum an kostbaren siebenbürgischsächsischen<br />
Kunstschätzen (Günter Czernetzky spürt ein Burzenländer Kleinod<br />
nach dem anderen auf). Siebenbürgen besitzt für uns noch eine gewaltige Anziehungskraft,<br />
auch wenn es sich teilweise radikal gewandelt hat: Unsere rumänischen<br />
Nachfolger finden Einlass in die Bilder, in die Stimmung des Films (… alt�dat�, o<br />
s-o facem �i mai lat� …). Die Orgelmusik, die vertrauten Weisen der Blaskapelle,<br />
sie lassen das Herz höher schlagen, genau so, wie die festliche Ordination von Pfr.<br />
Dr. Peter Klein in Petersberg. Festlich, erhebend, tief berührend – wie der gesamte<br />
Film, in dem (in dieser Reihenfolge) Wolkendorf, Kronstadt mit der Schwarzen<br />
Kirche, dem Kirchenarchiv und nachher der Villa Hermani (M�gura), Neustadt,<br />
nochmals Wolkendorf, Rosenau, Tartlau, Honigberg, Petersberg, <strong>Nussbach</strong>, Rotbach,<br />
Marienburg, Bartholomae, Heldsdorf, Weidenbach, Zeiden, Brenndorf und<br />
Schirkanyen nicht fehlen. Der Film, er macht jedem der ihn anschaut klar, (sofern<br />
dies nicht ohnehin schon vorher klar war), die Burzenländer sind ein besonderer<br />
Menschenschlag: ernst und bei der Sache, immer, „wenn es sich so gehört“, fleißig<br />
und vorausschauend, ebenso flink und lustig, laut und deftig, wenn es heißt, jetzt<br />
wird gezecht, jetzt wird gesungen, jetzt wird getanzt, dass die Fetzen fliegen, ein<br />
Menschenschlag, auf den man bauen, den man zu Rate ziehen kann, dessen innere<br />
Uhr eindeutig richtig tickt, nämlich im Sinne eines beispielhaften zukunftskompatiblen<br />
Gemeinschaftsethos. Günter Czernetzky gelingt es, genau diese Stimmung in<br />
ihren vielfältigen Erscheinungsformen filmisch akkurat einzufangen.<br />
Respekt, Günter! Horst Göbbel, Nürnberg<br />
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H E I M A T<br />
Die neue und ihre dennoch ewig alte Faszination<br />
Die so genannte Gretchenfrage zu diesem Thema wird in letzter Zeit immer offener,<br />
aufdringlicher und immer lauter angesprochen: „Ja, Heimat - aber, ist heutzutage<br />
dieser Begriff eigentlich noch zeitgemäß?“ Eine gute Frage, welche im gegenwärtigen<br />
Zeitgesche-hen aus politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht, im<br />
wahrsten Sinne des Wortes, nur sehr schwer beantwortet werden kann. Es ist gar<br />
nicht leicht, im Rahmen der heutigen sowohl wissen-schaftlichen Erkenntnissen als<br />
auch geschichtlichen Begebenheiten, eine zutreffende und allgemein gültige Antwort<br />
darauf zu finden, geschweige zu geben.<br />
Und trotz alledem, haben wir auch in einem solchen schwierigen Fall die Pflicht<br />
und Verantwortung die Grundtendenzen zu ermitteln, bzw. nach der Wahrheit zu<br />
suchen. Es ist eine Pflicht und Verantwortung gegenüber der traditionellen Vergangenheit,<br />
aber vor allem in Hinblick auf unsere Zukunft. In diesem Sinne möchte ich<br />
mit meiner eigenen Bescheidenheit und begrenztem Wissenskreis versuchen, diese<br />
mehr wie aktuelle Frage wie auch eine eventuelle Antwort darauf in dem Folgenden<br />
kurz aufzurollen. In welchem Maße mir dieses brisante wissenschaftliche Vorhaben<br />
auch gelingen wird, überlasse ich die Beurteilung meinen Leser, sowie meinen Begutachter<br />
als auch Kritiker gleichermaßen.<br />
1912 - Abtragung der Nußbächer Ringmauer; Postkarte: Verlag J. Hubbes<br />
Eingesandt von Horst Leonhardt<br />
- 21 -
Also, schauen wir nun mal gemeinsam was der Sachbestand in Bezug zum Thema<br />
„Heimat“, eigentlich in sich hat.<br />
Schulweisheit lehrt uns, dass die Urheimat bzw. die Wiege der Menschheit irgendwo<br />
in Afrika liegt. Vor etwa 200.000 Jahren lebten alle Menschen - damals nur ca.<br />
100.000 - in Afrika. Erst die Erfindung und der Gebrauch des Feuers, ermöglichte<br />
es die Grenzen Afrikas zu überschreiten und auch in kältere Regionen zu übersiedeln.<br />
Durch den Vorderen Orient - wo die Heimat der ersten bäuerlichen Siedlungen<br />
war, auch als Garten Eden oder biblisches Paradies bekannt - breiteten sich die<br />
Menschen nach allen Himmelsrichtungen aus. Zu erst nach Asien und Ozeanien,<br />
später nach Europa und auch nach Amerika, der zuletzt besiedelte Kontinent. Das<br />
war kurz gefasst der Werdegang der Menschheit, angefangen von den Primaten<br />
(menschlichen Lebewesen) oder Pithecanthropus (Affenmenschen}, über den Homo<br />
erectus (aufrecht gehenden) bis hin zum heutigen Homo sapiens - dem bewusst<br />
denkenden Menschen.<br />
In den Urzeiten unserer Geschichte, hat sich der Mensch etappenweise fast auf die<br />
gesamte Erdoberfläche verbreitet. Die Triebfeder dazu war meistens, wenn nicht<br />
immer die Suche nach besseren Lebensverhältnissen, nach sicheren Überlebensund<br />
Entwicklungsmöglichkeiten. Auf diese Weise wurden die günstigsten und<br />
fruchtbarsten Erdteile, Landes- und Gebietszonen erobert, besiedelt und urbar gemacht.<br />
So entstanden über tausende von Jahren die Stammes- oder Urheimaten der<br />
einzelnen Völkerschaften - gültig in allen Landesteilen und für alle Völker, Stämme,<br />
Sippschaften und Familien. Es gebührt sich hier darauf hinzuweisen, dass die<br />
Familie eigentlich der Grundstein aller Völkerschaften und hiermit gleichermaßen<br />
der Kernpunkt des Heimatbewusstseins der Menschen war, ist und es auch immer<br />
bleiben wird. Das Volk welches das heilige Band der Familie verliert, verliert<br />
zugleich auch sein Heimatbewusstsein und damit letztendlich seinen Bestand in der<br />
Geschichte. Beispiele dafür gibt es mehr als genug in unserem kleinen und großen<br />
Weltgeschehen von gestern und auch von heute.<br />
Völkerverschiebungen und neue Heimatgrundlegungen gab es schon immer. Doch<br />
die berüchtigtsten davon waren ohne Zweifel, die kurz vor und gleich nach unserer<br />
Zeitrechnung - sprich Christi Geburt - auch als die großen Völkerwanderungen uns<br />
allen bekannt. Es waren damals insbesondere asiatische Steppenvölker wie die<br />
Hunnen, Mongolen, Tataren u.a., welche von Osten nach Westen vorstießen. Diese<br />
wieder setzten die von ihnen bedrängten Bevölkerungen ebenfalls in Bewegung,<br />
wie z.B. die Slawen, Kelten, Goten und Germanen. Es folgten die Zeiten der klassischen<br />
Heimatgrundlegungen mit den großen Reichsbildungen, ihre Glanzepochen<br />
und danach deren Zerfall. Zu den wichtigsten gehörten das Chinesische, Ägyptische,<br />
Griechische, Römische und nicht zuletzt das Heilige Römische Reich Deutscher<br />
Nation, das formell bis 1806 bestand.<br />
In dieser langwierigen Zeitspanne, vom Altertum über das finstere Mittelalter bis<br />
hin in die moderne Epoche, kristallisierten sich die meisten Hei-matstandorte von<br />
heute. Die Stabilisierung dieser erfolgte jedoch nur nach dem Ersten Weltkrieg und<br />
fand ihren Abschluss erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Ein etwas<br />
- 22 -
merkwürdiges Paradox, genau nach dem letzten Weltkrieg – einerseits, stabilisierten<br />
sich Länder und Nationen - andererseits, begann ein erneuter Trend von Völkerbewegungen.<br />
Diese waren so massenhaft und anschwellend, dass man anfing<br />
von einer neuen, modernen Völkerwanderungszeit zu sprechen. Es begann mit den<br />
verschiedenen und großen Flüchtlings- oder Vertriebenenwellen, bekam aber danach<br />
allgemeine Beständigkeit. Die Auslöser für diese Bevölkerungsverschiebungen<br />
waren die so genannten territorial ethnischen und politischen Machenschaften<br />
einiger Länder - zu guter Letzt aber, auch heute noch andauernde wirtschaftlichsoziale<br />
Mutationen und Motivationen. Diese neue Emigrationswelle begann vor<br />
etwa 60 Jahren und setzt sich auch heute noch fort - eine Tatsache, die den Standort<br />
und Begriff von "Heimat" mehr denn je auf den Prüfstand stellt. Es scheint, als<br />
wäre das Heimatbewusstsein nicht mehr aktuell, oder vielleicht muss es neu - aber<br />
etwas anders als früher - definiert werden.<br />
Der uralte Spruch „Ubi bene, ibi patria“ - wo es einem gut geht, ist die Heimat -<br />
hat sicherlich alle Zeiten überlebt und bis heute von seiner Vieldeutigkeit nicht ein<br />
klein wenig eingebüßt. Erstens war und ist er gültig für die standhaften Bodenansässigen,<br />
die Ureinwohner - zweitens, für die Neubeheimateten, also Ausgewanderten<br />
oder Übersiedelten und - drittens aber, auch für die sich ewig in Bewegung<br />
Befindlichen, für die so genannten Nomaden oder Heimatlosen. Die Vielseitigkeit<br />
hier bedeutet aber keinen falls ein Wider-spruch - im Gegenteil, er beweist eindeutig<br />
dass wir Menschen einfach ohne Heimatbewusstsein nicht leben können. Dieser<br />
Grundsatz ist mehr oder weniger gültig für alle Lebewesen, also nicht nur für uns<br />
Menschen, sondern auch für die Tierwelt und den Pflanzenbereich - kurz gesagt,<br />
ohne Heimat gibt's kein Leben. In Bezug auf diese Wahrheit, tut sich nun die Frage<br />
auf: wo und wie stehen zurzeit wir Siebenbürger Sachsen, mit unserem eigenen<br />
Heimatbewusstsein? Hier scheiden sich meistens die Geister, Ansichten und Meinungen.<br />
Das geht aus persönlichen Gesprächen wie auch aus unserer landsmännischen<br />
Presse und nicht zuletzt aus vielen <strong>HOG</strong> - Blättern eindeutig hervor.<br />
Einige nur ganz kleine Beispiele dafür:<br />
In der Siebenbürgischen Zeitung vom 15.01.<strong>2007</strong>, sagt Manfred Kravatzky „Seien<br />
wir ehrlich, wie viele von uns haben nichts mehr am Hut mit Siebenbürgen?!“<br />
Und, das ist leider die allgemeine Meinung unserer Landsleute. Wir müssen es<br />
leider bekennen - die meisten unter uns haben nicht nur den Rücken zu Siebenbürgen<br />
gekehrt, sondern wollen überhaupt von der alten Heimat gar nichts mehr wissen.<br />
Ja, warum dann der große Aufwand und die vielen Vorführungen von Heimattagen,<br />
Heimatfeierlichkeiten, Heimattreffen und Heimatblättern? Da steckt eine<br />
sehr merkwürdige Widersprüchlichkeit, um es nicht anders zu nennen, oder ist es<br />
doch eine ganz unbewusste Nostalgie zu unserem Heimatland, zu Siebenbürgen?<br />
Das sind alles offene Grund- und Gewissensfragen, für uns alle. Der vorher zitierte<br />
Kronstädter betitelte und beendete seine Bemerkungen aus der S.Z., mit den Worten:<br />
„Wir (hier) sind nicht mehr Siebenbürgen - diesen Anspruch können nur noch<br />
diejenigen die in Siebenbürgen geblieben sind tätigen und das auch nur, zusammen<br />
- 23 -
mit der rumänischen und ungarisch / szeklerischen Bevölkerung“.<br />
Viel mehr, unser Landsmann Ralph Schmidt bringt es in der S.Z. vom 31.01.<strong>2007</strong><br />
auf den Punkt: „Wir sollten akzeptieren, dass die Geschichte der Siebenbürger<br />
Sachsen zu Ende ist - das heißt nicht, dass man diese Geschichte vergessen sollte -<br />
nein, man kann sie wann immer im Museum von Gundelsheim vorfinden“. Ja, sind<br />
wir schon museumsreif, also nur noch gut als Museumsbestandteile zu existieren?<br />
Nein, ich persönlich kann und will diese Meinung oder Tatsache nicht akzeptieren.<br />
Es kann und muss auch für uns Siebenbürger Sachsen, eine Zukunft geben.<br />
Ja, ebenfalls in der S.Z. vom 31.01.<strong>2007</strong>, kann man folgendes nachlesen. Unter dem<br />
Titel „Heimat für deutsche Unternehmer“, schreibt Dr. Klaus Mangold, Vorsitzender<br />
einer hochrangigen deutschen Wirtschaftsdelegation "Hermannstadt, ist eine<br />
gute Heimat für viele deutsche Unternehmer". Er sagte Hermannstadt, meinte aber<br />
Siebenbürgen und ganz Rumänien, denn jetzt schon gibt es dort 14.000 deutsche<br />
Unternehmen. Und wohlgemerkt, das sind nur 10% der Auslandsinvestoren, also<br />
nur die Spitze des Eisberges, weil zurzeit über 140.000 Fremdfirmen mit Erfolg im<br />
Lande tätig sind. Wie viele von diesen Investoren aber sind Siebenbürger Sachsen,<br />
das bleibt hingeschrieben als eine offene Frage und doch, es gibt einige, leider viel<br />
zu wenige im Bezug zu unserem hoch gepriesenen Heimatbekenntnis.<br />
Hier nur ein kleines, aber herzliches Beispiel: Paul Jacob schreibt im „Zeidner<br />
Gruß“ Nr.100, "Nur unser geliebtes Zeiden war, ist und bleibt unsere Heimat!" Er<br />
ist einer, leider von den wenigen, welche die Entscheidung getroffen haben in die<br />
alte Heimat zurückzukehren, oder wie er so schön sagt: „Dorthin, wo ich hingehöre“.<br />
Eine ganz andere Meinungsäußerung findet man in den „Petersberger Nachrichten“<br />
vom Dezember 2005. Peter Lukesch fragt dort: „Was ist Heimat?“ und sagt etwas<br />
gefühlsvoll „unser Geburtsort, bleibt ein Leben lang unsere Heimat“. Er erwähnt<br />
dazu den einmaligen sächsischen Spruch: „Mir wällen bleiwen, wat mer sen“.<br />
Schön und gut, doch leider widerspricht er sich gleich selber und sagt anschließend,<br />
heute sei gültig: „Mir wällen bleiwen, wo mer sen“, also in Deutschland, Österreich<br />
oder Amerika, sprich keinen falls in Siebenbürgen. Wenn unser Volksheld<br />
Stephan Ludwig Roth das hören könnte, würde er sich im Grabe umdrehen. Ein<br />
wenig überheblich und falsch ergänzt er noch: das Wort „Heimat“, gibt es in anderen<br />
Sprachen nicht. Welch ein Irrtum - das Wort „Heimat“ gibt es ausnahmslos in<br />
allen Sprachen und Ländern dieser Erde. Man weiß auch, zu einigen der patriotischsten<br />
und heimatbewussten Völker gehören insbesondere das große Frankreich<br />
(la Grande Nation), das mittlere Italien (mia, bella Italia) und auch das kleine Ungarn<br />
(a szent Hazánk). Nur wer die Weltgeschichte nicht kennt, oder wie man es so<br />
noch zu sagen pflegt: "wer über seinen eigenen Tellerrand nicht hinaus sehen kann"<br />
- ja, nur der kann so was behaupten wie Peter Lukesch.<br />
Zur Abrundung noch ein Gesprächbeispiel: eine ältere Dame die mehr als 50 Jahre<br />
in Kronstadt gelebt hatte und jetzt seit ungefähr 20 Jahren in Deutschland eingebürgert<br />
ist, sagte unlängst zum Thema Heimat, für sie bedeutet Siebenbürgen und Ru-<br />
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mänien gar nichts mehr, sie hätte sich schon immer nur als Deutsche „gefühlt“.<br />
Welch eine Ironie, weil sie selbst als Tochter sächsisch-ungarischer Eltern, über 50<br />
Jahre mit einem Rumänen verheiratet ist und fast nur in rumänischer Gesellschaft<br />
verkehrt hat. An und für sich wäre das nichts Schlimmes, da wir eigentlich alle irgendwie<br />
Mischlinge sind und das alle Völker aus Urzeiten schon, einschließlich wir<br />
Siebenbürger Sachsen und die Deutschen. Schlimm ist hier aber, diese große<br />
Scheinheiligkeit und eklatante Heuchlerei. Es ist hier noch notwendig auf zwei<br />
grundverschiedene Begriffe hinzudeuten, die oben angesprochen wurden und zwar:<br />
zum einen, die Einbürgerung oder Staatsangehörigkeit kann man amtlich gesehen in<br />
ein paar Wochen oder Monaten, ja manchmal sogar über Nacht erhalten. Zum anderen,<br />
das effektive Heimatbewusstsein aber kann man nur über mehrere Generationen<br />
- in der Regel erst nach etwa 75-100 Jahren - erwerben. Ein Unterschied, den<br />
man nicht vergessen und auch nicht verwechseln sollte.<br />
Von wegen „Heimatgefühl“ oder einfach ein Gefühl gegenüber einem Lande zu<br />
bekunden, wie das obige Gespräch es andeutete, da möchte ich einiges klar erläutern<br />
und definieren. Der Begriff „Heimat“ ist nicht bloß ein einfaches „Gefühl“,<br />
sondern ein sehr komplexes „Bewusstsein“. Gefühle sind wechselhaft und relativ,<br />
das Bewusstsein dagegen ist ein dauerhaftes und sehr konkretes Erlebnis und fester<br />
Tatbestand. Ein Gefühl empfinden wir z.B. bei Kälte, Wärme oder bei Hunger -<br />
man kann es beheben, wechseln oder umgehen. Ja, Gefühle kann man ändern oder<br />
austauschen - genau so wie ein Hemd oder einen Hut. Dagegen ein Bewusstsein,<br />
insbesondere auf die Heimat bezogen, ist eine Summe von unveränderlichen Fakten<br />
und Erlebnissen. Heimat ist eben ein festes Bewusstsein, dauerhaft und einmalig für<br />
jeden einzelnen von uns.<br />
Der Begriff Heimat ist das langfristig erworbene und eingeprägte Bewusstsein -<br />
angefangen von der Geburt aus, der Kindheit und Jugend an, über das Ehe- und<br />
Familienleben, bis hin in das Rentneralter hinein. Mit anderen Worten, es ist die<br />
Gesamtheit all dessen von uns effektiv Erlebtem - verbunden mit unzähligen festen<br />
Bindungen an Raum und Zeit wo wir „die meisten unserer Jahre verbracht haben“.<br />
Dies ist die heilige und ewige Definition der Heimat.<br />
Das Heimatbewusstsein ist eine angeborene und zugleich aber auch eine angelernte<br />
Fähigkeit von uns Menschen - es ist eine reale Bindung zu unserer Heimaterde und<br />
Vorfahren, es ist ein biologisches Erbgut über Generationen hinweg. Ein etwas primäres<br />
und instinktives Bewusstsein diesbezüglich finden wir auch im Tierbereich -<br />
wer kennt nicht die Begebenheiten von gewissen Tieren (Hunde, Katzen, u.a.), die<br />
hunderte von Kilometern zu Fuß zurücklegen, um wieder in ihre Herkunfts- oder<br />
Heimatorte zu gelangen. Ein uns am besten bekanntes Beispiel: am Abend wenn die<br />
Kühe von der Weide heim kamen, wusste jede Kuh zu welchem Haus- oder Heimatstall<br />
sie hingehörte. Sicherlich, das Heimatbewusstsein von uns Menschen ist<br />
meistens auch mit unserem Geburtsort verbunden, aber es muss dem nicht immer so<br />
sein. Heimat ist, wie schon gesagt, eben dort wo der Mensch den größten Teil seiner<br />
Lebensjahre verbracht, also wahrhaftig erlebt hat. Heimatbewusstsein hat auch<br />
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nur wenig, oder fast gar nichts mit unserer Ethnie oder Nationalität zu tun - man<br />
weiß doch, Menschen ganz unterschiedlicher Volkszugehörigkeit haben nicht selten<br />
eine und dieselbe Heimat. Eines der guten Beispiele dafür, war und ist unser bilderbuchschönes<br />
Siebenbürgen - die gemeinsame Heimat von Rumänen, Ungarn, Sachsen,<br />
Juden, Zigeunern, u.v.a. Alle diese Völkerschaften haben ein und dasselbe Heimatbewusstsein<br />
– alle sind Siebenbürger und sie sind stolz darauf, sie bewahren,<br />
pflegen und ehren dieses Bewusstsein. Nun, es gibt unter uns Siebenbürger Sachsen<br />
leider heutzutage Leute, die da sagen: „Ach was, Heimat? - Ich fühl' mich wohl<br />
auch hier und auch dort“. Andere wieder meinen: „Was heißt heute noch Heimat? -<br />
Das ist Schnee von gestern, ein überholtes und unmodernes Nostalgiegefühl“. Diese<br />
Menschen haben nolens volens ihr Heimatbewusstsein mehr oder weniger verloren<br />
- das ist sehr bedauerlich und sogar beschämend.<br />
Zu dem Angeführten sollte uns klar sein, Heimat ist nicht irgend ein schlichtes vorgegebenes<br />
Gefühl, sondern - und ich kann es nicht genug wiederholen, es ist ein<br />
festes, sicheres Bewusstsein wie und wo wir Menschen die meisten Jahre oder Jahrhunderte<br />
lang gelebt haben. Und, das ist keine leere These - sondern ist wissenschaftlich<br />
belegt, wie auch vielseitig bewiesen, es ist eben ein uraltes Naturgesetz.<br />
Man könnte sagen, die Heimat ist ein Teil von uns und wir sind ein Teil von ihr.<br />
Beide gehören zusammen, so im Guten wie im Schlechten - beides gehört zueinander<br />
wie Himmel und Erde. Diese Binsenwahrheit könnten und sollten auch wir,<br />
Siebenbürger Sachsen uns vielleicht etwas näher ans Herz legen, abgesehen davon<br />
wo wir heute leben, sprich wohnen - sei es in Deutschland, Österreich, Amerika<br />
oder anderswo in dieser großen, weiten Welt.<br />
Mein Plädoyer „pro patria“ auf lateinisch - auf gut deutsch „für die Heimat“, beende<br />
ich mit einem kleinen Aufruf an alle unsere Landsleute:<br />
Bitte die vorliegende sozialwissenschaftliche Dokumentation mit einem kleinen<br />
Zeitaufwand, dafür aber mit etwas größerer Aufmerksamkeit, zu lesen und ein wenig<br />
darüber nachzudenken. Es ist der Mühe wert und es lohnt sich aus unterschiedlicher<br />
Sicht, wie persönliches Allgemeinwissen, patriotisches Selbstbewusstsein,<br />
öffentliches Volksbewusstsein und noch einiges mehr. Man muss hier auch kein<br />
Akademiker sein, um dieser Bitte nachzukommen, sein volles Verständnis dabei<br />
mitzutragen und seine Meinung dazu ganz ehrlich auszusprechen. Wie schon am<br />
Anfang gesagt wurde, ich überlasse dies ganz und gar meinen Lesern, so den Begutachtern<br />
als auch den Kritikern – nur sollte die Begründung dafür oder dagegen<br />
immer gerecht und objektiv sein.<br />
Darum und nicht nur, sei mir erlaubt noch einen allerletzten und allgemeinen Hinweis<br />
anzuführen. Wie man weiß, zu einigen der ältesten Schaffensbereiche der<br />
Menschen gehörten und sind es auch heute noch, die Landwirtschaft und Seefahrtbereitschaft.<br />
Nun, die Landwirtschaft ist eines der sesshaftesten Tätigkeiten seit<br />
jeher und wir Siebenbürger Sachsen haben diese über Jahrhunderte lang mehr wie<br />
mustergültig bewiesen. Im Gegensatz dazu ist die Seefahrtbereitschaft - also das<br />
Seemannsleben – eines der ausschweifendsten und unbeständigsten Berufe schon<br />
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immer gewesen. Der Seemann fährt aber nicht nur auf das Meer hinaus um Fischfang<br />
zu betreiben, sondern auch um die weite Welt zu erkunden und kennen zu lernen.<br />
Der Seemann kennt das Fernweh, der Landwirt eben das Heimweh - das war<br />
schon immer so und daran wird sich auch in Zukunft nicht viel ändern.<br />
Zu guter Letzt - wie wir Menschen nun mal alle wieder nur Menschen sind - überkommt<br />
sogar den Seemann schließendlich das Heimweh. Es gibt eben keinen Menschen<br />
auf dieser Welt, der gewollt oder ungewollt, in der Fremde das Heimweh<br />
nicht erlebt hat. Wer dies ableugnet, ist unehrlich und das vor allem zu sich selbst.<br />
Aus all den angeführten guten Gründen, möge mein vorliegender Beitrag und Bittgesuch<br />
mit einem alten und eines der schönsten Seemannslieder ausklingen. Es soll<br />
uns erinnern und mahnen, gleich unseren siebenbürgisch-sächsischen Heimatglocken,<br />
die uns daheim zur alltäglichen Andacht aufriefen. Dieses Lied oder Heimatgeläut<br />
kann und sollte man nicht bloß mit den Ohren, sondern insbesondere mit<br />
dem Herzen hören. Ja, wer von uns kennt nicht das wunderschöne Seemannslied,<br />
welches eigentlich uns alle anspricht, weil da der Kapitän unseren Herrgott verbildlicht,<br />
das Meer unser Leben oder Schicksal und der Seemann uns Menschen allesamt<br />
darstellt. Dieses Lied und dessen Worte hier frei wiedergegeben, beginnen und<br />
enden wie folgt:<br />
Der Anfang:<br />
"Kapitän, nimm mich mit auf die große Reise, nimm mich mit in die schöne weite,<br />
weite Welt".<br />
Das Ende:<br />
"Kapitän, ich hab' Sehnsucht, Sehnsucht nach Zuhause, bitte nimm mich mit, nimm<br />
mich mit in die Heimat".<br />
Otto-Walter Roth, Tuttlingen<br />
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Jeden Tag will ich etwas Gutes tun<br />
Noch mit 88 Jahren Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der<br />
Stiftung Kleiderversorgung<br />
(Auszug aus einem Bericht von Bettina Thoenes in der Braunschweiger Zeitung<br />
vom 22.März <strong>2007</strong>)<br />
Dieses Ehrenamt ist keine Nebensache. Es ist ein<br />
Vollzeitjob. „Dazu muss man Rentner sein“, sagt<br />
Hans Hubbes. 88 Jahre ist er alt, und wenn das Wort<br />
Unruhestand auf jemanden zutrifft, dann auf den agilen<br />
Mann mit einer Leidenschaft für die Philosophie.<br />
Hans Hubbes verwaltet Häuser, schließt Mietverträge,<br />
lässt renovieren und modernisieren, besucht Schulen,<br />
Sport- und Behindertenvereine, und morgens schon<br />
klingelt bei ihm das Telefon – wie es so zugeht, wenn<br />
man Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der<br />
Stiftung Kleiderversorgung ist, die im vergangenen<br />
Jahr rund 65.000 Euro für humanitäre Zwecke ausgeschüttet<br />
hat. 20 Jahre stand Hubbes an der Spitze der<br />
Stiftung.<br />
Und wenn er den Vorsitz in diesen Tagen einem anderen überlässt, dann nur, weil<br />
er das Gefühl hat: Jetzt ist es an der Zeit. Im Vorstand aber wird er bleiben. „Die<br />
Stiftung“, sagt er, „ist mir ans Herz gewachsen.“<br />
Der aus Siebenbürgen stammende Hubbes, bis zur Rente selbstständiger Textil-<br />
Kaufmann, hat im Alter an seine Jugendideale angeknüpft. Auf dem Lande, wo er<br />
seine Kindheit verbrachte, seien Gemeinschaft und nachbarschaftliche Hilfe wichtig<br />
und selbstverständlich gewesen. „Jeden Tag etwas Gutes tun – dieser Gedanke war<br />
bei uns verbreitet.“<br />
Im Ehrenamt hat er diese Idee gelebt. Nicht mehr zu verkaufen, wie früher in seinem<br />
Beruf, sondern aus Idealismus zu handeln, „ist mir eine große Befriedigung“.<br />
Die Stiftung Kleiderversorgung, 1919 von Braunschweiger Textilkaufleuten gegründet,<br />
hat seit ihrem Bestehen mehr als 1,3 Millionen Euro gespendet – vor allem<br />
an Einrichtungen, die junge Menschen ausbilden. Mit Sorgfalt eines ordentlichen<br />
Kaufmanns hat Hubbes das Stiftungsvermögen – Wertpapiere und einige Mehrfamilienhäuser<br />
mit fast 60 Mietparteien – verwaltet und gemehrt.<br />
Er hat Dachgeschosse ausbauen und Balkone anbauen lassen – und zugesehen, dass<br />
die Mieten moderat bleiben. „Wir können nicht auf der einen Seite spenden und auf<br />
der anderen Seite hohe Mieten verlangen“.<br />
Seinem Nachfolger gibt Hubbes ein Versprechen:<br />
„Er kann mich jederzeit anrufen.“<br />
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Zur Person Hans Hubbes : geboren am 17. Oktober 1918 in Nußbach, Kronstädtergasse<br />
Nr. 17 in Siebenbürgen, Sohn von Johann und Martha, geb. Schoppel;<br />
verheiratet mit Gisela, geb. Richter, Kinder: Regina (1945), Susanne (1949), Hans-<br />
Rainer (1952);<br />
1933-Mittlere Reife in Schäßburg/Siebenbürgen, 1933-35 Besuch der Gremialhandelsschule<br />
in Kronstadt/Siebenbürgen (Abendschule); 1933-36 Lehre als Textilkaufmann<br />
in einer Textilhandelsgesellschaft in Kronstadt;<br />
1936-39 tätig als Textilkaufmann im Ausbildungsbetrieb in Kronstadt, ab 1939<br />
Soldat in der rumänischen Armee, ab 1940 freiwillig deutscher Soldat, 1943-44<br />
Besuch der Kriegsschule Braunschweig und Rastenburg, nach dem Krieg bis 1947<br />
in Kriegsgefangenschaft in Regensburg, seit 1948 selbständiger Handelsvertreter<br />
für Textilien;<br />
1967-Gründer eines Textileinzelhandelsgeschäftes in Braunschweig, 1982 Verkauf<br />
des Geschäftes;<br />
1984-Beginn des Philosophiestudiums als Gasthörer an der TU Carolo-Wilhelmina<br />
zu Braunschweig.<br />
Mitglied: Kaufmännische Union Braunschweig - Verein von 1818<br />
Hobby: Radfahren, geistige Philosophie.<br />
(Auszug aus Hübners Who is Who, Verlag für Personenenzyklopädie AG, Alpenstr.<br />
16, CH-6304 Zug/Schweiz – Supplementwerk – 11. Ausgabe 2004)<br />
Voller Ehrfurcht blicken wir auf die Person von Hans Hubbes, auf seine vorbildliche<br />
und beispielhafte ehrenamtliche Tätigkeit.<br />
Ihr zu Grunde liegen die Nachbarschaftshilfe, der Nachbarschaftsdienst und das<br />
Gemeinschaftsleben, welches er in der Kindheit und in der Jugendzeit in Nußbach<br />
erlebte. Diese Geschehen prägten ihn und wurden zum Leitfaden seines Lebens.<br />
Wir - als Nußbächer - sind stolz auf ihn und sein Wirken.<br />
Der Vorstand<br />
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Aus vergangenen Zeiten – Theaterleben in Nußbach<br />
In diesem Jahr möchte ich die Leser unseres „Nußblattes“ anregen, ihre Gedanken<br />
auf der Reise in die Vergangenheit, dem Theaterleben von einst zuzuwenden.<br />
Neben der Freude an der Musik, zum Beispiel mit Singen in verschiedenen Chören<br />
oder als Mitglied in der Blasmusik, zeichneten sich die Nußbächer auch noch durch<br />
einen ausgeprägten Hang zum Theaterspielen aus. Der Grundstein dafür wurde<br />
schon während der Kindergarten- und Schulzeit gelegt, da es Brauch war mit den<br />
Schülern kleine Darbietungen vorzubereiten und zu den Aufführungen – die Elternabende<br />
genannt wurden – Eltern und Freunde der Schule einzuladen.<br />
Lassen wir nun unsere Gedanken weit in die Vergangenheit zurückschweifen, bis in<br />
die Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Damals gab es in Nußbach noch keinen elektrischen<br />
Strom, daher auch keine Glühbirnen, kein Radio und schon gar keine Fernseher.<br />
Daher musste man sich sein Unterhaltungsprogramm – wenn man denn eines haben<br />
wollte – selbst machen. Die Vorbereitungen dafür erfolgten innerhalb der verschiedensten<br />
Vereinen und Formationen, durch Singen, Musizieren, Tanzen, Schauturnen<br />
und eben auch durch das Laienspiel der Theatergruppen.<br />
Einen großen Aufschwung erhielt die kulturelle Tätigkeit unserer Gemeinde ab<br />
1912 durch die Fertigstellung der neuen Schule. Die alte, erst 1883 erbaut – heute<br />
befindet sich darin die Post – erwies sich schon bald als zu klein. So entschloss man<br />
sich, nach weniger als 3 Jahrzehnten, unter großen finanziellen Opfern, ein neues<br />
Schulgebäude zu errichten. 1911 wurde damit begonnen. Um Platz für das neue<br />
Gebäude zu schaffen, wurde leider ein Teil der die Kirche bis dahin vollständig<br />
umschließenden Ringmauer abgetragen. Da die Bauarbeiten dank der eifrigen Mithilfe<br />
und Beteiligung der ganzen Gemeinde zügig vorankamen, konnte der einstöckige<br />
Neubau bereits 1912 seiner Bestimmung übergeben werden. Er war nach den<br />
modernsten Gesichtspunkten der damaligen Zeit errichtet worden, sogar mit einem<br />
ebenerdigen Turnsaal. Seine Höhe ging durch 2 Stockwerke, an beiden Seiten hatte<br />
er hohe, bis an die Decke reichende Fenster, sowie eine Empore für die Blasmusik,<br />
die vom Gang im 1. Stock aus betreten werden konnte.<br />
Somit hatte Nußbach nun 2 Säle. Der eine befand sich im 1. Stock des großen<br />
Wirtshauses, in der Dorfmitte. Das war der Hochzeitssaal, dort wurden aber auch<br />
die Versammlungen, die Wahlen etc. der politischen Gemeinde abgehalten. 1956/57<br />
wurde das große Wirtshaus von Grund auf entkernt und renoviert. Heute befinden<br />
sich im 1. Stock das Bürgermeisteramt und die Gemeindebibliothek. Der Saal, mit<br />
einer modernen Bühne ausgestattet, wurde ins Erdgeschoss verlegt.<br />
Der zweite Saal, „der Schulsaal“, hatte eine Doppelfunktion: erstens diente er der<br />
Schule als Turnsaal und Aula, zweitens fanden hier die Aufführungen, Tanzveranstaltungen<br />
und Bälle der sächsischen Bevölkerung statt, später dann auch Kinovorführungen.<br />
Um diesem Saal bei kulturellen Ereignissen ein festliches Gepräge zu<br />
geben, hatte der Nußbächer Frauenverein für die 6 großen und hohen dreiteiligen<br />
Fenster schöne Vorhänge gewebt, die dann zur Feier des Tages aufgehängt wurden.<br />
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Desgleichen hatte man eine stabile, zerlegbare Bühne aus Bohlen, Balken und Brettern<br />
angefertigt, mit Vorhängen und Kulissen, die vor jeder Aufführung aufgebaut<br />
wurde. Nach der Veranstaltung wurde sie wieder zerlegt und in einem extra dafür<br />
gebauten Schuppen im Schulhof aufbewahrt.<br />
Es war wohl eine glückliche Fügung des Schicksals, dass in der ersten Hälfte des<br />
vergangenen Jahrhunderts ein Mann den Weg nach Nußbach fand, dem es gelang,<br />
den Drang nach Schauspielerei zu kanalisieren, auszuwerten, in die Tat umzusetzen<br />
und so der Gemeinde viele schöne und unterhaltsame Stunden durch die überreiche<br />
Tätigkeit der Theatergruppe zu bescheren.<br />
Dieser Mann hieß Stefan Deak, stammte aus Schäßburg und war durch die Heirat<br />
mit Olga Tartler (Nr. 229) nach Nußbach gekommen und war Mechaniker von Beruf.<br />
Er war ein ausgezeichneter Regisseur, der es verstand, seine Stücke interessant<br />
in Szene zu setzen und mit Leben zu erfüllen. Er konnte seine Laienspieler auch so<br />
gut motivieren, dass sie mit Freude und Begeisterung bei dieser freiwilligen Hobbyarbeit<br />
mitmachten, viele Freizeitstunden dafür opfernd.<br />
1951-“Regentrude“ (7. Klasse)<br />
Deak war auch ein guter Bastler und Maler, der immer wieder die benötigten Kulissen<br />
selber herstellte und gekonnt bemalte. Leider haben diese von ihm meisterhaft<br />
gemalten Kulissen, nachdem sie 1948 aus der Schule ausgelagert werden mussten,<br />
so sehr gelitten, dass bloß noch die eine - mit dem gemalten Stadtbild und dem<br />
Stundturm von Schäßburg - nach 1950 noch verwendet werden konnte. Inzwischen<br />
dürfte auch diese wohl unbrauchbar geworden sein.<br />
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Gespielt wurden damals Mundartstücke wie: „Der Rekrut“, „De Alden“, „Äm zwin<br />
Kretzer“ oder auch Stücke in deutscher Sprache, zum Beispiel: „Tante Jutta aus<br />
Kalkutta“, „Für die Katz“ und noch viele andere.<br />
Außer seinem Interesse für das Laienspiel bescherte Deak der Gemeinde auch das<br />
erste elektrische Licht. Bei der heute nicht mehr vorhandenen oberen Mühle installierte<br />
er ein kleines Wasserkraftwerk, mit dem er Strom erzeugte und über eine Leitung<br />
in die Gemeinde leitete. Schule, Bürgermeisteramt, Kirche, Pfarrhaus und etliche<br />
Privathäuser waren angeschlossen, lange bevor die Gemeinde in den fünfziger<br />
Jahren elektrifiziert wurde. Leider verfiel dieses kleine Wasserkraftwerk mit den<br />
Kriegsereignissen und es wurde wieder wie früher, mit auf die Bühne gestellten<br />
Petroleumlampen, Theater gespielt.<br />
Während des Krieges wurde wenig Theater gespielt und es dauerte bis 1950, bis<br />
diese Tätigkeit wieder aufgenommen werden konnte. Eine der ersten Aufführungen<br />
war das Märchenspiel „Die Regentrude“, von der 7. Klasse Jahrgang 1950/51 unter<br />
der Leitung ihres Klassenlehrers aufgeführt. Die Spieler waren: Georg Foof (Nr.<br />
64), Anneliese Barth (Nr. 79), Tenni Cloos Nr. 96), Georg Thieß (Nr. 250), Mathias<br />
Bolesch (Nr. 102), Helga Bolesch (Nr. 256) und Georg Franz (Nr. 86). Es wurde an<br />
einem Werktag in einem Klassenraum aufgeführt, da man weder für den Turnsaal,<br />
noch für den Gemeindesaal eine Genehmigung bekommen konnte. Man schob 2<br />
Podien zusammen, brachte einen improvisierten Vorhang aus Leintüchern an - die<br />
Schüler hatten sie mitgebracht - und das war die Bühne. Beleuchtet wurde sie vom<br />
einfallenden Tageslicht. Übrigens, „Die Regentrude“ wurde in den folgenden Jahren<br />
dann noch zweimal aufgeführt, das eine Mal als erstes Theaterstück im neu renovierten<br />
Kulturheimsaal, das zweite Mal 1965 – wobei jedes Mal andere Darsteller<br />
spielten.<br />
Nach 1945 durfte die sächsische Bevölkerung ihren Saal nicht mehr für Aufführungen<br />
und Unterhaltungen benützen. Dafür durfte dann die LPG jahrelang das Korn<br />
darin lagern, bis der Fußboden zu faulen begann. Deutsche Programme mussten -<br />
wenn solche nach endlosen Debatten überhaupt genehmigt wurden - im Gemeindesaal<br />
stattfinden, wobei stets auch rumänische Programmpunkte enthalten sein mussten,<br />
wie der obligatorische politische Vortrag zur Eröffnung, rumänische Volkstänze,<br />
Gedichtvorträge, etc.<br />
Der Brauch, Elternabende oder Faschingsnachmittage im Klassenzimmer abzuhalten,<br />
hat sich bis in die Gegenwart erhalten.<br />
Nach 1950, als Kriegsgefangene und Russlandverschleppte endlich wieder nach<br />
Hause gekommen waren, begann dann auch die Jugend und die Erwachsenen wieder<br />
Lust und Freude am Theaterspielen zu finden und es kristallisierte sich mit der<br />
Zeit eine feste Theatergruppe heraus. Neben den alten Mundartstücken wurden viele<br />
zeitgenössische Stücke aus dem „Kulturellen Wegweiser“, der deutschsprachigen<br />
Zeitschrift für Kulturheime mit Liedern, Tanzbeschreibungen und Theaterstücken,<br />
gespielt. Sogar an Bert Brechts „Die Gewehre der Frau Carrar“ wagte man sich<br />
heran, ein Stück das anlässlich eines Theaterwettbewerbs einstudiert worden war.<br />
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Das Jahr 1959 kann zum Beispiel die reichhaltige Tätigkeit dieser Formation veranschaulichen.<br />
Zu Ehren des 8. März – internationaler Frauentag, ein gefeiertes Datum<br />
im kommunistischen Rumänien - gelangte das Stück „Der Frauenstreik“ zur<br />
Aufführung. Schon nach wenigen Wochen, am 17. Mai, war das Stück „Einer muss<br />
heiraten“ bühnenreif. Am 16. August wurde „Die 12. Krankheit“ aufgeführt und am<br />
3. Oktober wurde das 4. Theaterstück auf der Bühne gezeigt. Es trug den Titel „Der<br />
Kerweihhut“.<br />
Leider hat niemand in all den Jahren schriftlich festgehalten, wie viele und welche<br />
Theaterstücke gespielt worden sind. Wenn keine Fotos gemacht wurden - was leider<br />
oft geschah - oder ein Artikel darüber in der deutschen Presse erschien, so versank<br />
alles in die Dunkelheit des Vergessens. Soviel steht jedenfalls fest, dass es viele,<br />
sehr viele gewesen sein müssen. Hier einige Titel, wie sie in meiner Erinnerung<br />
geblieben sind: Die Schlangen, Der Herr Lehrer kit, Der Kassenschlüssel, Therese,<br />
wir werden elektrisches Licht haben, Der Gengjzelroken, Gritzken, Braut mit Auto,<br />
Wo as de Trud, Beim Brännchen, Das Holzmännchen, E Gereiss am de Mächl,<br />
„Der Lehrer und der Teufel“ von Franz Storch und Charlotte Miliz (über diese Aufführung<br />
erschien in der Karpathenrundschau 48 vom 3. Dezember 1971 ein Artikel<br />
mit Fotos). Eines der letzten Stücke hieß „Jetzt wird geheiratet“, das ich geschrieben<br />
habe und wo ich auch die Spielleitung innehatte.<br />
Die Theatergruppe bestand aus einem festen Kern, zu dem dann je nach Bedarf<br />
noch andere Spieler hinzugezogen wurden. Souffleuse waren Frau Lehrerin<br />
Tontsch-Foof und Frau Martha Eberle - die auch oft Theater gespielt hat (beide<br />
<strong>2007</strong> mit 101 Jahren verstorben) , seit Mitte der 50-er Jahre Anni Barthelmie, die<br />
viel zum Gelingen der Theaterabende beigetragen hat, indem sie mit Rat und Tat<br />
bei der Kostümierung und Ausstattung der Stücke sowie beim Gestalten des Bühnenbildes<br />
tatkräftig mithalf. Zur Gruppe der Hauptdarsteller können wir Inge<br />
Schneider (Nr. 19), Herta Foof sen. (Nr. 73), Herta Foof jun. (Nr. 73), Helli Foof<br />
(verh. Schoppel), Franziska Tartler, Elli Bardon u.a. zählen, sowie Michael Tartler<br />
(Nr. 258), Gerhard Foof (Nr. 14), Martin Foof (Nr. 265), Adalbert Klein (Nr. 101),<br />
Christian Zelgy sowie noch viele, viele andere.<br />
Zu diesem Thema gäbe es noch sehr viel zu berichten und viele Namen zu erwähnen.<br />
Vielleicht hat dieser Artikel die Erinnerung bei manchen ehemaligen Spielern<br />
geweckt und zu weiteren Berichten angeregt.<br />
Als dann 1989 das Auswandern der sächsischen Bevölkerung immer weiter um sich<br />
griff, wurde leider die Arbeit dieser Kulturformation eingestellt und bis heute nicht<br />
wieder aufgenommen.<br />
Christian Zelgy, Großhabersdorf<br />
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Erinnerungen an damals ...<br />
Wer die Zeit nicht selbst erlebt hat, wird sie nie verstehen.<br />
Wer sie selbst erlebt hat, wird sie nie vergessen.<br />
Zunächst einen herzlichen Gruß an alle Nußbächerinnen und Nußbächer. Wieder<br />
neigt sich ein Jahr dem Ende zu. Aus meinen Erinnerungen möchte ich euch diesmal<br />
eine Botschaft übermitteln, aus vergangenen Zeiten.<br />
Unser Lehrer Christian Zelgy hat im „Nußblatt“ Nr. 18, das Chorleben in Nußbach<br />
und alles was dazugehört, sehr ausführlich beschrieben. Töne sind wie Worte, sie<br />
verklingen sobald sie den Mund verlassen. So ist es leider auch mit den Liedern -<br />
wenn man sie nicht mehr singt, werden sie vergessen. Lieber Christian, meinen<br />
persönlichen Dank für die Dokumentation. Durch deinen Beitrag ist mir vieles in<br />
Erinnerung gerufen worden, von den Erzählungen meines Großvaters Georg Tartler,<br />
Rektor und Lehrer an der Schule in Nußbach. Ich - Geburtsjahr 1928 - war ja<br />
noch ein kleiner Junge, als er 1934 in Rente ging.<br />
Es könnte sein letztes Schuljahr gewesen sein, als er mit der 7. Klasse eine Abschlussreise<br />
organisierte. Reiseziel war Kronstadt und das Königsschloss Pele�.<br />
Die Reise erfolgte per Bus. Busfahrer war ein Marienburger, ein gewisser Janesch,<br />
zugleich auch der Inhaber. Ich durfte diese Reise auch mitmachen.<br />
In der Früh, als ich vom Strohsack geholt wurde, war es noch dunkel. Ich hatte bei<br />
meinen Großeltern geschlafen, die wohnten damals noch in der Lehrerwohnung Nr.<br />
135, neben dem alten Rathaus. Als wir ankamen stand der Bus schon am Park, gegenüber<br />
dem Pfarrhaus. Ich stand gleich im Mittelpunkt der Gesellschaft. Ich wurde<br />
gefragt „Titzi, kleiner Junge, fährst du auch mit?“, was ich natürlich mit „ja“ beantwortete,<br />
obwohl mir der Schlaf noch in den Gliedern steckte. Dann ging auch die<br />
Fahrt gleich los. In Kronstadt angekommen, war eine Fabrikbesichtigung für die<br />
Schüler geplant – glaube es war eine Tuchfabrik. Ich bleib bei dem Fahrer zurück,<br />
der mit mir keine Langeweile hatte. Ich kannte alle Kinderlieder: Kommt ein Vogel<br />
geflogen, Auf einem Baum ein Kuckuck, Wule, wule Gänschen … Auf du junger<br />
Wandersmann, hatte ich schon im Bus mit den Schüler mitgesungen. Die größte<br />
Freude bereitete mir Onkel Janesch mit einer Tafel Schokolade. So verging die Zeit<br />
schneller und als die anderen zurückkehrten, ging die Fahrt weiter - zur Besichtigung<br />
einer Molkerei unter sächsischer Führung. Da durfte ich dann auch mitgehen,<br />
immer an der Seite meines besten Freundes – Onkel Janesch. Wir bekamen beim<br />
Empfang einen Kipfel und ein Glass Milch, was trefflich gut schmeckte. Nach der<br />
Besichtigung ging die Fahrt dann weiter, zum Königsschloss Pele�. Dort angekommen<br />
übernahm mein Großvater die Aufsicht für die Schüler, ich war in Obhut meines<br />
Freundes Janesch und durfte auch den ganzen Glanz und Prunk bestaunen.<br />
Nachher konnten die Schüler selbstständig die Gegend erkunden, ich ging mit<br />
Großvater und Busfahrer Janesch spazieren. Entlang der Spazierwege standen Frauen<br />
und verkauften gekochte Maiskolben. Wir kauften auch, er schmeckte sehr gut –<br />
sollte aber später zum Mittelpunkt werden. Die Schüler hatten sich, wie gesagt,<br />
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ohne Aufsicht bewegen können. Als sie zum Bus zurückkehrten, waren einige Burschen<br />
fröhlich und gut drauf. Mein Großvater hatte gleich gemerkt, dass etwas nicht<br />
stimmte. Die hatten an der Straße einen Stand gefunden, wo Schnaps verkauft wurde<br />
und auch in Anspruch genommen. Schnaps der damals, soweit ich mich erinnere,<br />
einem jeden Nußbächer schmeckte, wurde aber einem der Schüler zum Verhängnis.<br />
Auf der Rückfahrt musste er sich übergeben (kotzen). Die ganzen Maiskörner<br />
lagen im Bus am Boden, die Klasse amüsierte sich und war am toben. Wer<br />
den Schaden hat, hat auch den Spott. Leidtragender war mein Großvater, der den<br />
Burschen die Freizeit gegeben hatte. Abends kamen wir wieder in Nußbach an, ein<br />
jeder wie er sich fühlte. Dies war eine Erinnerung aus meiner jüngsten Kindheit.<br />
Unsere Lehrer waren stets interessiert ihren Schülern - zum Anschluss eines Schuljahres<br />
- was Besonderes zu bieten. Schulreisen sind auch später immer wieder organisiert<br />
wurden. Unsere Klasse war sogar zweimal mit dem Pferdewagen unterwegs,<br />
über Marienburg, Brenndorf, Petersberg, bis Kronstadt – zur Besichtigung der Molkerei,<br />
Besteigen der Zinne, u.v.m.<br />
Zu der Dokumentation von Lehrer Christian Zelgy, möchte ich einiges hinzufügen<br />
was das Kulturleben in Nußbach angeht. Ich weiß das aus Erzählungen meines<br />
Großvaters und meiner Eltern, sowie aus meinen Erfahrungen.<br />
Nach dem ersten Weltkrieg, fing das Leben in Nußbach an sich zu normalisieren.<br />
Es existierte ein Raiffeisenverein, Gesangverein, Frauenverein – es wurden wieder<br />
Ehen geschlossen. Der Bauernstand konnte sich zeigen lassen. Im Sommer ging<br />
man der Feldarbeit nach, im Winter wurde die Kulturarbeit gepflegt. Gesang und<br />
Blasmusik, Frauenverein Zusammenkünfte, Feuerwehr und Nachbarschaften, sowie<br />
Theaterproben und Aufführungen bestimmten den Alltag. Ich bin im Besitz eines<br />
Bildes, wo die Theatergruppe aus dem Jahre 1926 zu sehen ist.<br />
- 35 -
Untere Reihe (von links nach rechts): Michael Franz (Nr. 4), Anna Olesch (Nr. 74),<br />
Rosa Tartler (Nr. 185, unten sitzend), Emma Hutter, geb. Schmidt (Nr. 4), Rosa<br />
Foof (Nr. 119), Anna Jobie (Nr. 262), Anna Bolesch (Nr. 196, meine Mutter).<br />
Obere Reihe (von links nach rechts): Georg Foof (Nr. 69), Martha Schuster (Nr.<br />
84), Michael Thieß ? (Nr. 195, nach hinten versetzt), Lehrer Hans Olesch (Nr. 74),<br />
Johann Foof (Nr. 162, nach hinten versetzt), Andreas Tartler ? (Nr. 204, ganz hinten),<br />
Anna Foof (Nr. 20), Michael Thieß (Nr. 13, nach hinten versetzt), Anna Böhm<br />
(Nr. 261), Georg Schuster (Nr. 84, nach hinten versetzt), Mathias Bolesch (Nr. 196,<br />
mein Vater). Das kleine Kind hinten in der Tür ist Traute Zelgy (geb. Olesch).<br />
Mein Vater war lange Zeit Flüsterer (Soufleur) der Theatergruppe unter Leitung<br />
von Lehrer Hans Olesch. Ich sehe noch heute wie er unter die Bühne kroch, winterfest<br />
im Überrock und Stiefeln, um die Knie eine Decke gewickelt – denn dorthin<br />
konnte die Wärme, von den beiden großen Heizöfen, nicht eindringen. Ich wurde<br />
schon als kleines Kind von meinen Eltern zu den Theateraufführungen mitgenommen,<br />
wo mein Vater beim anschließenden Ball auch als so genannter Mundschenk<br />
tätig war. Er übernahm das Ausschenken der Getränke, von einem der Gastwirte im<br />
Dorf.<br />
Von der Galerie spielte die Blasmusik, in den Klassenzimmern nebenan wurde getrunken<br />
und ich half meinem Vater beim Gläserwaschen – für mich immer ein<br />
schönes Erlebnis. Wenn im Saal gesungen wurde, sang ich auch mit, denn ich hatte<br />
alle Lieder gelernt: Siebenbürger Lied, Deiner Sprachen deiner Sitte, Wenn ich<br />
durch die Felder schreite, Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren, Trinklieder,<br />
u.v.a.<br />
Ich habe in meinem Besitz 6 Theaterbüchlein: Fidelio (Beethoven), Das Soldatenglück<br />
(Lessing), Prinz Friedrich von Homburg (Kleist), Maria Stuart (Schiller), Die<br />
Räuber (Schiller), Die Zauberflöte (Mozart). Diese habe ich beim letzten Besuch in<br />
Nußbach, aus meinem Elternhaus mitgebracht.<br />
So weit ich mich noch erinnere, war mein Vater lange Jahre als Schriftführer bei<br />
der örtlichen Feuerwehr und der 4. Nachbarschaft tätig. Somit war in unserem Haus<br />
immer was los, was zum Kulturleben von Nußbach beigetragen hat.<br />
So ihr Lieben, alt und jung, dies war eine kleine Erzählung von mir aus vergangenem<br />
Gemeindeleben in unserem lieben Heimatort Nußbach, im Burzenland.<br />
Hiermit möchte ich alle Landsleute - auch die noch in Nußbach lebenden - grüssen<br />
und den lieben Gott bitten er möge uns die Gesundheit schenken, damit wir uns<br />
beim nächsten Treffen in Baldigen, bei Nördlingen, wieder sehen können.<br />
Herzlichen Dank meinerseits an den Vorstand unserer <strong>HOG</strong> für die geleistet Arbeit.<br />
Wünsche noch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins<br />
neue Jahr!<br />
Euer Freund und Nachbar Mathias Bolesch, Ingolstadt<br />
- 36 -
Es begann vor über 50 Jahren!<br />
Mitte September 1954 fuhr Thieß Misch-Onkel (Brüt-Misch) mit seinem Pferdegespann<br />
(Tilli und Viktor) 8 gefüllte Strohsäcke und schweres Gepäck von 8 Kindern<br />
aus Nußbach, nach Marienburg ins Internat.<br />
So begann eine Einschulung des Jahres 1943 in die deutsche 5. Klasse in Marienburg.<br />
Es sollten 3 schöne Kinderjahre werden. Wir liefen jeden Sonnabend nach<br />
Unterrichtsschluß mit leerem Rucksäckchen zum Bahnhof von Marienburg, kehrten<br />
am Sonntag aus Nußbach zurück. Im Jahre 1957 hatten wir die Abschlußprüfung<br />
der 7. Klasse, und nach 50 Jahren war es dann soweit.<br />
Wir hatten ein gelungenes Klassentreffen in Nürnberg beim „Heidekrug“. Aus Nußbach<br />
waren wir 5 ehemalige Schüler dabei, zusammen mit unseren Lebenspartner<br />
und zwar Melitta Schuster, Irmtraut Tobie, Artur Foof, Wilhelm Thieß und der<br />
Schreiber dieser Zeilen. Es fehlte Gottfried Barth, welcher uns eine Ansichtskarte<br />
aus dem sonnigen Süden schickte und Dieter Fronius.<br />
Mit uns feierten die Begegnung 3 ehemalige Lehrer, darunter auch das Lehrerehepaar<br />
Traute und Christian Zelgy.<br />
Wir haben viel von uns und unseren Familien erzählt, die Lehrer gedachten mit<br />
Freude der Jahre, in denen sie bei uns unterrichteten. Es gab gutes Essen, Kaffee<br />
mit Kuchen und viel Spaß und gute Laune.<br />
Abends trennten wir uns mit der Überzeugung einen schönen, wertvollen und gelungenen<br />
Erinnerungstag erlebt zu haben.<br />
Erwin-Georg Glöckner, Heilbronn<br />
- 37 -
Erinnerungen an meinen Vater Hans Olesch<br />
Vor 110 Jahren, am 23. Oktober 1897, wurde<br />
in Brenndorf Johann Olesch geboren. Vor 90<br />
Jahren, am 15.September 1917, begann seine<br />
40-jährige segensreiche Tätigkeit in der Gemeinde<br />
Nußbach, der er bis zu seinem Tode<br />
im Jahre 1981 treu blieb, und ihr als Lehrer,<br />
Rektor, Prediger, Organist, Leiter der Blasmusik,<br />
Chorleiter, ehrenamtlicher Kassier im<br />
Raiffeisenverein, Schriftführer im Presbyterium,<br />
u.s.w. diente.<br />
Aus Anlass dieser beiden Jahrestage möchte<br />
ich mit einigen Gedanken an meinen Vater<br />
erinnern.<br />
Nach einer wohlbehüteten und glücklichen<br />
Kindheit im Schoße einer Brenndörfer Bauernfamilie,<br />
nach der Volksschule in dieser<br />
Gemeinde, nach dem Untergymnasium in<br />
Kronstadt und den Lehrerseminarklassen in Hermannstadt, erwarb er am 17. Juli<br />
1917 sein Lehrerdiplom. Der Direktor empfahl ihn dem Presbyterium von Kleinalisch,<br />
das einen Lehrer suchte. Um diese Gemeinde kennen zu lernen, wollte er mit<br />
seinem Vater bis dorthin fahren. Unterwegs im Zug, trafen sie einen Bekannten, der<br />
ihnen davon abriet, sich dort um eine Lehrerstelle zu bewerben, weil dieses Dorf so<br />
abgelegen und schwer erreichbar sei. So stiegen sie in Schäßburg aus und nahmen<br />
den Zug zurück nach Brenndorf, ohne Kleinalisch gesehen zu haben.<br />
Am 15. September 1917 erschien der Schuldiener Peter Nußbächer aus Nußbach in<br />
Brenndorf im Elternhaus meines Vaters und fragte: „Wohnt hier der junge Lehrer<br />
Hans Olesch? Der Herr Pfarrer Scheiner läßt ihm sagen, dass er morgen nach Nußbach<br />
als Lehrer kommen soll.“ So fuhr sein Vater dann am nächsten Sonntag zusammen<br />
mit ihm im Einspänner hin, um alles nötige zu besprechen. Vor der Kirche<br />
trafen sie Pfarrer Josef Scheiner und den Kirchenkurator Georg Bolesch (Nr. 25).<br />
Nach eingehender Beratung wurde folgendes ausgemacht: „Sie wohnen in der<br />
Schule und haben die Kost beim Kurator“. Er wurde als Hilfslehrer für den zum<br />
Kriegsdienst einberufenen Lehrer Georg Tartler eingestellt. Die Hilfslehrerin Magda<br />
Gänstaler unterrichtete die Klassen 1 und 2, der damalige Predigerlehrer und<br />
Rektor Michael Leonhard die Klassen 3 und 4 und dem jungen Hilfslehrer Hans<br />
Olesch wurden die Klassen der Oberstufe zugewiesen. Somit bestand das damalige<br />
Lehrerkollegium aus 3 Lehrern, die insgesamt 220 Schüler zu betreuen hatten.<br />
Es wurde ein sehr schweres Jahr für den frischgebackenen Lehrer mit noch wenig<br />
praktischer Erfahrung, zumal die Kinder der Oberstufe dem Unterricht oft fernblieben.<br />
Die meisten Väter waren im 1. Weltkrieg und die Mütter, die die Wirtschaft<br />
- 38 -
allein weiterführen mussten, brauchten die Hilfe ihrer größeren Kinder und hielten<br />
sie deshalb oft vom Schulbesuch fern.<br />
Weil durch die Kriegsereignisse die Blasmusik zum Erliegen gekommen war, gründete<br />
er im Winter 1917/18 eine junge Blasmusik mit den Burschen aus dem<br />
„Freijahr“ (so nannte man das Jahr, das der Beendigung der 7. Klasse und dem<br />
Ablegen der Staatsprüfung folgte. In diesem Jahr fand der verpflichtende Besuch<br />
der Fortbildungsschule statt, der Konfirmandenunterricht und die Konfirmation).<br />
Mit viel Arbeit, Geduld und vielen Proben konnten dann schon im Frühjahr 1918<br />
wenigstens die Trauermärsche anlässlich einer Beerdigung gespielt werden.<br />
Nach Kriegsende schleppten die Heimkehrer die asiatische Grippe nach Nußbach<br />
ein. Auch mein Vater wurde davon befallen, jedoch gelang es meiner Großmutter<br />
ihn innerhalb von 2 Wochen gesund zu pflegen. Mit den Heimkehrern kam neues<br />
Leben in die Gemeinde. Die alten Musikanten nahmen ihre Instrumente wieder in<br />
Besitz, verdrängten die jungen Bläser, funktionierten aber unter der Leitung meines<br />
Vaters weiter.<br />
Am 19. Mai 1919 wurde Hans Olesch dann mit nur einer einzigen Gegenstimme als<br />
definitiver Lehrer nach Nußbach gewählt und laut seines Vertrages neben dem Unterricht<br />
zu folgenden Aufgaben verpflichtet:<br />
1. Den Organistendienst zu versehen<br />
2. Den Jugendchor zu leiten<br />
3. Die Blasmusik zu führen<br />
4. Den Männerchor zu leiten<br />
5. Sich für das Predigeramt vorzubereiten, die nötigen Prüfungen abzulegen<br />
und sich ordinieren zu lassen, was 1937 erfolgte.<br />
Allen diesen Verpflichtungen ist er gewissenhaft nachgekommen, wodurch sein<br />
Familienleben oft in den Hintergrund gedrängt wurde. In den Jahren bis zum 2.<br />
Weltkrieg sah sein Programm so aus: tagsüber Unterricht in der Schule, abends<br />
Proben. Montag - Männerchor; Dienstag - Jugendchor; Mittwoch - Blasmusik;<br />
Donnerstag - Männerchor; Freitag - Jugendchor; Samstag - Blasmusik; Sonntag -<br />
Vormittag Kirchgang und Orgeldienst, am Nachmittag Frauenchor. All diese Tätigkeiten<br />
hat er mit viel Liebe und Hingabe ausgeübt. Das nötige Notenmaterial für<br />
seine Formationen hat er auf so genannte „Matritzen“ geschrieben und gestochen<br />
und es dann vervielfältigt, wobei er allzu oft das erforderliche Material aus eigener<br />
Tasche bezahlte. In den Wintermonaten kamen dann noch die Vorbereitung kultureller<br />
Abende, das Einüben von Theaterstücken, musikalische Vorführungen, das<br />
Organisieren von geselligen Abenden, Vorträgen, Bällen u.s.w. hinzu. Der Erlös<br />
dieser Vorstellungen diente meistens der Sicherung der finanziellen Grundlage für<br />
Ausflüge und Reisen der Veranstalter, die vornehmlich in den Schulferien gemacht<br />
wurden.<br />
Dabei stand der Lohn eines Lehrers in keinem Verhältnis zur geleisteten Arbeit. Bis<br />
zur Unterrichtsreform 1948 waren die deutschen evangelischen Schulen kirchlich<br />
und unterstanden in Unterhalt, Leitung, Kontrolle und Finanzierung dem Gemein-<br />
- 39 -
depresbyterium. Die Lehrer wurden vom Wirtschaftskirchenvater aus der Kirchenkasse<br />
bezahlt, wie auch die Ortspfarrer. Die Einnahmen der Kirche bestanden vor<br />
allem aus den „Kirchentaxen“, die jeder Glaubensgenosse zu entrichten hatte. Leider<br />
gab es aber immer wieder unwillige oder säumige Gemeindeglieder, die trotz<br />
Mahnungen ihren Beitrag nicht zahlten, wodurch die Kasse leer blieb und die kirchlichen<br />
Angestellten - zu denen auch die Lehrer zählten - oft monatelang auf ihren<br />
Lohn warten und mit dem auskommen mussten, was die ihnen zustehenden Felder<br />
erbrachten. Um irdische Güter zu erwerben, dazu war der Lehrerberuf also wahrlich<br />
nicht geeignet.<br />
Dass mein Vater auch außerhalb der Schule und seinen sonstigen Pflichten immer<br />
wieder zur Mitarbeit gebeten und herangezogen wurde, war ein Zeichen, dass seine<br />
Arbeit geschätzt war und man Vertrauen in ihn hatte. So war er 20 Jahre hindurch<br />
ehrenamtlicher Kassier der Nußbächer Filiale des genossenschaftlichen Raiffeisen<br />
Spar- und Vorschussvereins. Eine meiner vielen Kindheitserinnerungen lässt mich<br />
meinen Vater sehen, wie er noch spät abends beim Schein einer Petroleumlampe<br />
gebeugt über Büchern oder Heften sitzt, liest, schreibt oder addiert.<br />
Dieses waren Einblicke in seine Arbeit während der ersten Hälfte seiner mehr als<br />
40-järigen Dienstzeit in Nußbach. Es waren aber nicht immer nur frohe, sonnige<br />
und erfolgreiche Tage. Mancherlei Anfeindungen und Kränkungen versuchten sein<br />
Leben zu trüben. Er bemühte sich aber trotzdem allezeit nach Jakob , Kapitel 4,<br />
Vers 17 zu leben, wo es heißt: „Denn wer da weiß Gutes zu tun und tut’s nicht, dem<br />
ist’s Sünde“.<br />
Waren diese ersten 20 Jahre, 1917 - 1937, mit viel Mühe und Arbeit aber auch mit<br />
viel Freude und Erfolg verbunden, so waren die folgenden Jahre bis zu seiner Pensionierung<br />
im November 1957 von Sorgen und Leid geprägt, aber auch von Hoffnung,<br />
Zuversicht und Gottvertrauen. Die so genannte Erneuerungsbewegung hatte<br />
auch Nußbach erfasst und Feindschaft, Hass und Streit in das beschauliche und<br />
friedliche Gemeindeleben gebracht. Traurigen Herzens legt er die musikalische<br />
Tätigkeit nieder, da Musik vor allem mit Freude im Herzen, nicht aber mit Hass und<br />
Bitterkeit geleistet werden kann.<br />
Der Beginn des 2. Weltkrieges brachte schon bald Leid und Trauer in die Gemeinde.<br />
Viele Familien mussten den Verlust eines lieben Menschen beklagen. Auch<br />
meine Familie war davon betroffen, da mein Bruder Harri dem Krieg zum Opfer<br />
fiel. Er hatte in Wien Welthandel studiert und war nach Abschluss seines Universitätsstudiums<br />
direkt zum Wehrdienst eingezogen worden, ohne vorher der Heimat<br />
noch einen Besuch abstatten zu können. Qualvolle Jahre des Bangens und des zermürbenden<br />
Hoffens vergingen, bis wir in den letzten Wintertagen des Jahres 1951erst<br />
7 Jahre nach Kriegsende - erfuhren, dass er gefallen und in der Eiffel begraben<br />
worden war.<br />
Das Kriegsende brachte noch mehr Sorgen und Kummer mit sich, da viele Familien<br />
auseinander gerissen worden waren, weil ihre Väter oder Söhne nicht mehr in die<br />
Heimat zurückkehren konnten oder durften. Und die daheim gebliebenen Mädchen,<br />
Burschen, Frauen und Männer wurden am 13. Januar 1945 zur „Aufbauarbeit“ nach<br />
- 40 -
Rußland verschleppt, wo die meisten von ihnen fast 5 lange Jahre hindurch unter<br />
unmenschlichen Bedingungen arbeiten und leben mussten. Ich war auch darunter<br />
und kam erst im Oktober 1949 wieder nach Hause.<br />
Neuerliche Versuche, nach dem Zusammenbruch 1944 und dem Kriegsende 1945,<br />
das alt gewohnte kirchlich–kulturelle Leben der Gemeinde wieder in Gang zu bringen,<br />
scheiterten. Dazu trug sicher auch die Verstaatlichung der Schulen bei, wodurch<br />
die Arbeit der Lehrer auf kirchlichem Gebiet und nur allein mit der sächsischen<br />
Bevölkerung verboten wurde. Auch mein Vater musste sich daher zwischen<br />
dem Lehramt - er war inzwischen Rektor der sächsischen Schule geworden - und<br />
dem Predigeramt entscheiden. Da es sich Nußbach nicht leisten konnte zwei Geistliche<br />
hauptamtlich zu finanzieren, so entsagte Hans Olesch dem Predigeramt und<br />
dem Organistendienst, trat auch als Schriftführer des Presbyteriums zurück und<br />
entschied sich für die Schule. Die Landeskirche respektierte diese Entscheidung<br />
und als Zeichen des Dankes und der Anerkennung für seine geleistete Arbeit<br />
schickte sie immer wieder Glückwunschschreiben zu seinen Geburtstagen.<br />
In den späten Kriegs- und Nachkriegsjahren herrschte in allen Gemeinden großer<br />
Lehrermangel. So wurde mein Vater von Brenndorf, Heldsdorf, aber auch von Zeiden<br />
immer wieder aufgefordert, Lehrerstellen in diesen Gemeinden anzunehmen -<br />
war doch der Ruf seiner guten Arbeit über die Grenzen Nußbachs hinaus bekannt<br />
geworden. Er schlug aber alle diese Angebote aus, obwohl es eine große materielle<br />
Verbesserung für ihn gewesen wäre und hielt Nußbach die Treue bis zu seiner Pensionierung.<br />
Viele Nußbächer wussten das zu schätzen und an seinem 60. Geburtstag<br />
brachte ihm der Kirchenchor ein Ständchen dar, worauf alle in seine Wohnung gebeten<br />
und bewirtet wurden.<br />
Auch nach seinem endgültigen Abschied aus dem Schuldienst hat er noch jahrelang<br />
zeitweilige Vertretungen in Schulklassen mit deutscher Unterrichtssprache übernommen.<br />
Es war ihm eine Freude und ein Bedürfnis wieder unter Kindern zu sein,<br />
die ihm im Laufe seiner langjährigen Lehrertätigkeit sehr ans Herz gewachsen waren.<br />
Große Freude und Genugtuung bereiteten ihm immer wieder die Begegnungen mit<br />
einstigen Schülern, wenn diese - die jetzt in anderen Ländern lebten - auf Besuch in<br />
Nußbach weilten und herzliche Worte der Anerkennung für die an ihnen geleistete<br />
Erziehungsarbeit in den Kinder- und Jugendjahren fanden. In seinen Lebenserinnerungen<br />
schreibt er: „so hat es mir niemals leid getan, den Lehrerberuf gewählt zu<br />
haben. Und müßte ich mich heute wieder für einen Beruf entscheiden, ich würde<br />
wieder Lehrer werden wollen. Lehrer und Erzieher zu sein ist zwar schwer, aber<br />
immer in helle Kinderaugen zu sehen erhält jung bis ins hohe Alter. Aber nur treue<br />
und pünktliche Pflichterfüllung mit viel Liebe und Hingabe aus ganzem Herzen,<br />
sichern allein den Erfolg dieser schönen und verantwortungsvollen Arbeit.“<br />
Am 17. September 1981 beschloss er sein Leben und wurde 2 Tage später unter<br />
großer Anteilnahme - aus der Kirche in Nußbach - zu Grabe getragen.<br />
Traute Zelgy, Großhabersdorf<br />
- 41 -
175 Jahre Gustav-Adolf-Werk, ein geschichtliches Jubiläum<br />
Den älteren unter den Lesern ist das Gustav-Adolf-Werk<br />
bestimmt ein Begriff. Man kennt es von Hilfsaktionen<br />
oder aus Erzählungen von Früher, in Zusammenhang mit<br />
dem gleichnamigen Fest. In der Siebenbürgischen Evangelischen<br />
Landeskirche, im Burzenland und auch in<br />
<strong>Nussbach</strong> wurde das Gustav-Adolf-Fest gefeiert. Wer<br />
war Gustav Adolf?<br />
In schwerer Zeit begann der Schwedenkönig Gustav II.<br />
Adolf (1594 – 1632) sein Wirken. Im Alter von 17 Jahren<br />
übernahm er 1611 nach dem Tode seines Vaters den<br />
schwedischen Thron sowie einige ungelöste Aufgaben.<br />
Er war in seinem Denken und Handeln durch den Protestantismus<br />
und durch Deutschland beeinflusst: Seine<br />
Mutter war eine lutherische Herzogin von Holstein. Als<br />
26-Jähriger bereist Gustav II. Adolf Deutschland vom Norden bis zum Süden.<br />
Am Ende dieser Reise nimmt er die Tochter des Kurfürsten von Brandenburg, Maria<br />
Eleonora, zur Gemahlin. Mehr und mehr nimmt er Anteil am Schicksal des deutschen<br />
Protestantismus während des Dreißigjährigen Krieges. Gustav II. Adolf gewährt<br />
Glaubensverfolgten Asyl und entschließt sich 1629, in den Krieg einzugreifen.<br />
Er landet 1630 mit seinem Heer in Pommern und gewinnt in der Schlacht von Breitenfeld<br />
vor den Toren Leipzigs (17.09.1631) die Freiheit für das gesamte evangelische<br />
Nord- und Mitteldeutschland. Die 16 Monate seines Eingreifens in den Krieg<br />
führen die Rettung des Protestantismus herbei. Gustav II. Adolf stirbt in der zwar<br />
siegreichen, aber für ihn tödlichen Schlacht bei Lützen im Jahre 1632.<br />
Anlässlich der Gedenkfeiern zu seinem 200. Todestag rief der Leipziger Superintendent<br />
Prof. D. Christian Großmann 1832 in Leipzig dazu auf, die Protestanten in<br />
der Diaspora zu unterstützen. Dieses war die Geburtsstunde des Gustav-Adolf-<br />
Werkes. Gegründet werden sollte „… eine Anstalt zu brüderlicher Unterstützung<br />
bedrängter Glaubensgenossen und zur Erleichterung der Not, in welche durch die<br />
Erschütterung der Zeit und durch andere Umstände protestantische Gemeinden in<br />
und außer Deutschlands mit ihrem kirchlichen Zustand geraten, wie dies nicht selten<br />
bei neu entstehenden Gemeinden zu sein pflegt."<br />
Das Gustav-Adolf-Werk ist demnach das älteste evangelische Hilfswerk in<br />
Deutschland, dessen Schaffen unter dem biblischen Motto steht: „Lasset uns Gutes<br />
tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.“ (Galater 6.10). Es ist<br />
ein Spendenwerk, das partnerschaftliche Hilfe aus christlichem Glauben heraus<br />
organisiert und evangelische Minderheiten in der Welt stärkt. Das Ziel des Gustav-<br />
Adolf-Werks ist, die protestantischen Kirchen in der weltweiten Diaspora zu erhalten<br />
und gesprächsfähig zu machen.<br />
- 42 -
Mitglieder des Gustav-Adolf-Werks in Rumänien sind die folgenden Kirchen:<br />
die Reformierte Kirche Siebenbürgens,<br />
die Reformierte Kirche Királhyhágómelléki (Westlicher Distrikt),<br />
die Evangelische Kirche A.B.<br />
die Evangelisch-Lutherische Kirche A.B.<br />
Das Gustav-Adolf-Werk unterstützt bei der Renovierung, beim Kauf und beim<br />
Neubau von Kirchen, Gemeinderäumen, Heimen und Schulen, beim Gemeindeaufbau,<br />
bei der Finanzierung von Fahrzeugen (Motorisierungshilfe), bei der Aus- und<br />
Weiterbildung von kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit theologischer<br />
Literatur (Bücherhilfe), bei sozialdiakonischen und missionarischen Aufgaben in<br />
den Gemeinden.<br />
Für <strong>2007</strong> war für unsere Heimatkirche die Sanierung des zukünftigen Gebäudes der<br />
Evangelischen Theologischen Fakultät in Hermannstadt vorgesehen sowie die Anschaffung<br />
von theologischer Fachliteratur.<br />
Im September <strong>2007</strong> fand in Siebenbürgen, in der Kulturhauptstadt Hermannstadt<br />
die 3. Europäische Versammlung dieses Hilfswerkes statt mit dem Thema:<br />
"Das Licht Christi scheint auf alle.<br />
Hoffnung für Erneuerung und Einheit in Europa".<br />
- 43 -<br />
Harald Zelgy, Großhabersdorf
Eine kleine Laudatio für Hermannstadt/Sibiu<br />
Eine Europäische Kulturhauptstadt <strong>2007</strong><br />
(Auszug aus einem Vortrag, gehalten von Otto-Walter Roth am<br />
19.03.<strong>2007</strong> im Tuttlinger Rathausfoyer, anlässlich der Eröffnung der<br />
Ausstellung „Die Schulen der Siebenbürger Sachsen“)<br />
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe Landsleute u. Freunde,<br />
wir Siebenbürger Sachsen aus dem Kreis Tuttlingen, begrüßen und freuen uns auf<br />
das Veranstalten hier im Tuttlinger Rathausfoyer der Ausstel-lung "Die Schulen der<br />
Siebenbürger Sachsen" - eine Veranstaltung zu Ehren von Hermannstadt/Sibiu aus<br />
unserem Herkunftsland/Siebenbürgen. He:rmannstadt/Sibiu aus Siebenbürgen/Rumänien<br />
wird in diesem Jahr <strong>2007</strong>, gemeinsam mit Luxemburg als Europäische Kulturhauptstadt<br />
geehrt und gefeiert. Ein großes Ereignis für Europa und ein einmaliges Erlebnis für<br />
uns Siebenbürger Sachsen. In diesem Sinne, danken wir recht herzlichst für diese Veranstaltung<br />
den Initiatoren aus Nürnberg/Erlangen, unserem Kreisvorsitzenden Martin<br />
Brenndörfer und insbesondere Herrn Oberbürgermeister Michael Beck.<br />
Hermannstadt/Sibiu ist eine berühmte und wunderschöne Stadt, ein ausgesprochenes mittelaltertümliches<br />
Schmuckstück und gleichermaßen aber auch eine hochmoderne und sehr<br />
gut angesehene Großstadt. Es ist ein wichtiges und erfolgreiches Wirtschaft-, Kulturund<br />
Tourismuszentrum in der Mitte von Siebenbürgen und im Herzen von Rumänien.<br />
Hermannstadt/Sibiu ist zwar etwas kleiner als Kronstadt/Brasov - hat etwa 170.000 Einwohner,<br />
im Verhältnis zu Kronstadt/Brasov mit seinen über 300.000 Einwohnern - ist<br />
aber dafür kein weniger berühmter und hoch geachtet. Es ist eben kein Zufall dass<br />
Hermannstadt mit Luxemburg als Europäische Kulturhauptstadt für <strong>2007</strong> ernannt<br />
wurde. Hermannstadt/Sibiu hat viele historische, architektonische und kulturelle Sehenswürdigkeiten<br />
- hat nicht minder wenige, große Persönlichkeiten in seiner Ahnenliste<br />
vorzuweisen. Zu diesen gehören unter anderen, der Königsrichter (Sachsengraf)<br />
Albert Huet, der Gelehrte Nicolaus Olahus, Conrad Haas der Erfinder der Stuffenrakete,<br />
der Gubernator von Siebenbürgen Baron Samuel von Brukenthal, Bischof Georg<br />
Daniel Teutsch, der Vater der Raumfahrt Hermann Oberth und nicht zuletzt unser<br />
heutige sächsischer Bürgermeister Klaus Johannis.<br />
Einige Worte noch zu Baron Samuel von Brukenthal - er lebte zwischen 1721 und<br />
1803. Er hat mit seiner außergewöhnlichen und großer Persönlichkeit nicht nur Hermannstadt/Sibiu<br />
geprägt, sondern ganz Siebenbürgen und auch Rumänien. Er ist bis<br />
zu einem der angesehensten Berater der Kaiserin Maria Theresia aufgestiegen, wurde<br />
zum kaiserlichen Wiener Hof berufen, hat aber Hermannstadt/Sibiu nicht verlassen<br />
wollen und ist der Stadt ein Leben lang treu geblieben. Ihm verdanken wir das weltberühmte<br />
Brukenthal Kunstmuseum, das größte in Siebenbürgen und auch das erste in<br />
Rumänien, eröffnet im Jahre 1817. Gut zu merken - in diesem Jahr, feiert es sein 190igstes<br />
Jubiläum. Für seine Besichtigung benötigt man nicht bloß einen Tag oder nur einige<br />
Stunden, sondern dazu braucht man mehrere Tage um im Großen und Ganzen alles ein-<br />
- 44 -
zusehen und mitzubekommen. Sehr kurz gefasst - das Brukenthal-Historische-<br />
Kunstmuseum beherbergt 14.000 Werke - Gemälde, Stiche, Skulpturen und angewandte<br />
Kunstgegenstände, davon gehören 1.100 Werke der Sammlung europäischer Kunst an,<br />
wie Tizian, Chranach, Dürer, Jan van Eyck (das weltberühmte Bild: der Mann mit der<br />
blauen Sendelbinde). Hat aber auch eine sehr große Sammlung nationaler Kunst, wie<br />
Gemälde von Vicentius, Grigorescu, Andreescu, Aman, Tonitza u.v.a.<br />
Nicht weniger bekannt und interessant ist das Brukenthalpalais mit seiner umfangreichen<br />
historischen Bibliothek - es umfasst 280.000 Bände und Urkunden, davon 388 Inkunabeln<br />
- Erstdruckwerke, vor 1.500 - alle aus der Privatsammlung des Barons. Er<br />
schenkte all dieses nach seinem Ableben der Stadt- und Gymnasiumsverwaltung<br />
von Hermannstadt/Sibiu. Aus diesem guten Grunde, aber nicht nur, sondern vor allem<br />
ihm zur Ehre, heißt auch heutzutage die dort berüchtigte Schulanstalt: das Brukenthal-Gymnasium.<br />
Wohlgemerkt, dieses Gymnasium aus Hermannstadt/Sibiu hat<br />
schon immer genau den selben guten Ruf und Ansehen gehabt wie das humanistische<br />
Honterus-Gymnasium aus Kronstadt/Brasov. Zum Letzteren sei dazugefügt - ich<br />
selber, besuchte und absolvierte dieses in den Jahren 1940-1948. Es war der letzte Jahrgang<br />
in der alten klassischen Schulstruktur - unsere Oktava war die letzte obere Klasse<br />
in der noch von Johannes Honterus verfasste Schulordnung, mit der "Coetus"-Kultur<br />
aus dem Jahre 1543 - die Selbstverwaltungsorganisation der Obergymnasiasten.<br />
Sicherlich, zu den bekanntesten sächsischen Schulinstitutionen aus Siebenbürgen, außer<br />
den beiden oben genannten, gehören ebenfalls das Stephan Ludwig Roth-Gymnasium<br />
aus Mediasch und die Bergschule aus Schäßburg/Sighisoara. Nicht zu vergessen ist<br />
auch, neben all diesen aus dem mittleren Altland und dem südöstlichen Burzenland<br />
erwähnten Schulanstalten, das Bistritzer-Gymnasium aus dem nordwestlichen Nösnerland.<br />
Vielen Dank, für ihr Zuhören und Aufmerksamkeit. Danke schön!<br />
Otto-Walter Roth, Tuttlingen<br />
- 45 -
Otto-Walter Roth Tuttlingen, den 11. April <strong>2007</strong><br />
Donau Strasse 24<br />
78532 Tuttlingen<br />
An,<br />
Herrn Bürgermeister Klaus Werner Johannis,<br />
Primaria/Rathaus<br />
550246 – Sibiu/Hermannstadt<br />
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Johannis,<br />
wir beide kennen uns nicht, aber zwei Dinge verbinden uns allemal: die Verherrlichung<br />
und die Liebe für Hermannstadt/Sibiu.<br />
Zum einen, Sie haben eine großartige Leistung erbracht so im allgemeinen seit Sie<br />
das jetzige Amt bekleiden und insbesondere mit Anlass zur Jahresfeier von Hermannstadt/Sibiu<br />
als Europäische Kulturhauptstadt <strong>2007</strong>.<br />
Zu all diesem gratuliere ich Ihnen von Herzen und versichere Ihnen meine volle Bewunderung<br />
dafür, wie auch meinen persönlichen Respekt dazu.<br />
Zum anderen, ich ehre und würdige Hermannstadt/Sibiu trotz alldem ich kein Ortsansässiger<br />
bin und das unter anderem auch aus folgender Sicht:<br />
Erstens, ich hab es schon in den vierziger Jahren als 14-jähriger kennen gelernt, da<br />
meine Schwester als Internistin die Ursulinen Klosterschule besuchte. Zweitens, als<br />
Abteilungsleiter einer Kronstädter/Brasov Großhandelsfirma habe ich Ihre schöne<br />
Stadt über zwanzigmal besuchen können, weil wir dort eine wichtige Zweigstelle<br />
innehatten und auf diese Art mir gute Gelegenheit zukam es gründlich zu recherschieren,<br />
mit anderen Worten an die Seele zu binden.<br />
Aus diesen guten Gründen, aber nicht nur, erlaube ich mir gleich anliegend ein kleines<br />
und aktuelles "in memoriam" zu Ehren von Hermannstadt/Sibiu Ihnen zu übersenden,<br />
natürlich auch mit einer kleinen Bildbeilage.<br />
Für Sie, sicherlich im Rahmen der vielen diesjährigen Veranstaltungen eine kleine<br />
zusätzliche Begebenheit - für mich aber, wie schon gesagt eine große Herzensangelegenheit.<br />
Ich wollte ganz einfach hier in Deutschland, Ihre berühmte Stadt den Menschen<br />
kurz hervorheben und ins Weltrampenlicht rücken, denn es ist nun mal so:<br />
Hermannstadt/Sibiu als Europäische Kulturhauptstadt <strong>2007</strong>, ist ein großes Ereignis<br />
für Europa und zugleich ein einmaliges Erlebnis für Siebenbürgen in Rumänien.<br />
Wohlgemerkt, ich wohne derzeit in Tuttlingen aus Deutschland, meine Heimat ist<br />
und bleibt aber für immer und ewig Siebenbürgen aus Rumänien<br />
Zum Abschluss, wünsche ich Ihnen viel Kraft und Erfolg in Ihrer zukünftigen und<br />
vielseitigen Arbeit als Bürgermeister von Hermannstadt/Sibiu und auch als Vorsitzender<br />
des Deutschen Demokratischen Forums aus Rumänien.<br />
Mit meinen allerbesten und freundschaftlichsten Grüßen,<br />
Ihr Otto-Walter Roth, Tuttlingen<br />
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- 47 -
Spenden<br />
Spenderliste (Stand 1.11.<strong>2007</strong>):<br />
Barthelmie Andreas Heiligenhaus<br />
Barthelmie Andreas Plettenberg<br />
Barthelmie Anna Bielefeld<br />
Barthelmie Elfriede Gießen<br />
Barthelmie Hans Homburg<br />
Barthelmie Michael Kirrberg<br />
Barthelmie Otto Westernohe<br />
Barthelmie Paul Hanau<br />
Barthelmie Thomas Contwig Stambach<br />
Barti Arpad Ingolstadt<br />
Bodeanu Martha Rülzheim<br />
Böhm Anton Großkarolinenfeld<br />
Bolesch Anna Ingolstadt<br />
Bolesch Friedrich Böblingen<br />
Bolesch Mathias sen. Ingolstadt<br />
Bolesch Rolf Bad Tölz<br />
Bolesch Walter Homburg<br />
Boltres Walter Stuttgart<br />
Bonfert Horst Bergneustadt<br />
Cirica Klein Sorin Beverungen<br />
Cloos Martin Riedenburg<br />
Cloos Peter Brakel<br />
Dascalu Anna Günzburg<br />
Depner Michael Aldingen<br />
Foof Adolf Lichtenau<br />
Foof Emma Berlin<br />
Foof Frieder Filderstadt<br />
Foof Georg Ingolstadt<br />
Foof Georg Frittlingen<br />
Foof Georg Brücken<br />
Foof Rosa u. Katharina Berlin<br />
Foof Anna Berlin<br />
Foof Senta Ingolstadt<br />
Foof Walter u. Sigrid Ingolstadt<br />
Franz Georg Lippstadt<br />
Franz Georg Wiehl<br />
Fronius Dieter Altmannstein<br />
Fronius Hans Kressbronn<br />
Fronius Rosa Kressbronn<br />
Fronius Wilhelm Ausgburg<br />
- 48 -
Gabel Ernst u. Helga Böblingen<br />
Gohn Erna Fleischwangen<br />
Glöckner Erwin Heilbronn<br />
Gross Hermann Lengede<br />
Halbweis Helga Endingen<br />
Berndt Herbert Bad Driburg<br />
Hubbes Hans Braunschweig<br />
Ionutas Hilda Erlangen<br />
Jacob Gerda Heroldsbach<br />
Janesch Gerda Stuttgart<br />
Jentschi Dieter Altdorf<br />
Jobi Emma Lünen<br />
Kaufmes Gerda Holzgerlingen<br />
Klein Adalbert Beverungen<br />
Klein Dora Lengede<br />
Klein Rosa Beverungen<br />
Kleinpeter Katharina Meschede<br />
Klementis Wilhelm Stadtallendorf<br />
Kopan Daniel Brücken<br />
Kopan Herta Bergneustadt<br />
Kopony Dietlinde Böblingen<br />
Kraus Andrea Homburg<br />
Kraus Emil sen. Brakel<br />
Krause Anna Bergkamen<br />
Leonhardt Hermann Reichenbach<br />
Leonhardt Horst Esslingen<br />
Martini Karl Bietigheim<br />
Martini Krempels Ute Ludwigsburg<br />
Meissner Emma Berlin<br />
Mieskes Norbert Esslingen<br />
Morguet Anna Kandel<br />
Möller Gerhard u. Ingrid Borken/Hessen<br />
Müll Gerhard Ingolstadt<br />
Neudörfer Otto Wiehl<br />
Paulini Günther Bexbach<br />
Petri Michael jun. Wiesbaden<br />
Petri Michael sen. Wiesbaden<br />
Persohn Elke Erlenbach<br />
Preidt Andreas sen. Schweigheim<br />
Preidt Wilhelm Pleidelsheim<br />
Rosenau Agnes Daulbach<br />
Roth Edwin Augsburg<br />
Roth Elke Trendelburg Deisel<br />
- 49 -
Roth Georg Dreieich<br />
Roth Johann Augsburg<br />
Roth Martha Mering<br />
Roth Maria Ingolstadt<br />
Roth Otto Walter Tuttlingen<br />
Sandor Ludwig Kempten<br />
Schebesch Hilda Wiesbaden<br />
Schebesch Johann Heidenrod/Dickschid<br />
Schneider Erwin Wiesbaden<br />
Schneider Martha Wiehl<br />
Schoppel Günther Baienfurt<br />
Schuffert Katharina Fürth<br />
Schuster Georg Waiblingen<br />
Schuster Herbert Wiehl<br />
Schuster Gerda Baindt<br />
Schuster Siegfried Waiblingen<br />
Seimes Anna Wolfhagen<br />
Streitfert Peter sen. Gießen<br />
Streitfert Peter jun. Linden<br />
Sultan Ekaterina Kempten<br />
Szentpali Wilhelm Berlin<br />
Tartler Rosa Kirrberg<br />
Tartler Rosa Kirrberg<br />
Tartler Anna Berlin<br />
Tartler Hans Berlin<br />
Tartler Peter Mindelstetten<br />
Tartler Katharina Neustadt/Aisch<br />
Teutsch Gerhard Homburg<br />
Thieß Hans Nürnberg<br />
Thieß Johann Brücken<br />
Thieß Martha Hilden<br />
Thieß Martha Berlin<br />
Thieß Otto jun. Rohdorf<br />
Thieß Otto sen. Bad Harzburg<br />
Thieß Wilhelm Berlin<br />
Thieß Wilhelm jun. Augsburg<br />
Thieß Wilhelm sen. Augsburg<br />
Tobie Gerhard Stadtlauningen<br />
Tobie Emma Lünen<br />
Tobie Peter Fürth<br />
Tobie Peter Fellbach<br />
Tobie Georg Fürth<br />
- 50 -
Ungureanu Katharina Homburg<br />
Weiss Ida Linz<br />
Zelgy Christian Großhabersdorf<br />
Ziegler Erfried sen. Hanau<br />
Ziegler Peter Augsburg<br />
Zikeli Johann sen. Salzgitter<br />
Zikeli Uwe Wolfenbüttel<br />
=================================================<br />
Unser Spendekonto: <strong>HOG</strong> Nußbach<br />
Sparkasse Kandel<br />
Kontonummer: 68593<br />
Bankleitzahl: 54851440<br />
- 51 -
Einladung zum Sommerfest 2008<br />
Ich möchte es kurz machen und Euch zum Sommerfest im CVJM-Freizeitzentrum,<br />
Neuebersbacher Str.1, 91481 Münchsteinach einladen.<br />
WANN? : Vom 06. bis 08. Juni 2008<br />
KOSTEN? : 80,- € pro Person, für Übernachtung und Verpflegung<br />
WER? : Mitmachen kann JEDER!<br />
WIE? : Anmeldung bis spätestens 11. Januar 2008!!! - durch Überweisung<br />
der 80,-€ auf das unten genannte Konto<br />
(bitte vollständigen Namen angeben!)<br />
… das Geld kann leider nicht zurückerstattet werden, da Eure Anmeldung verbindlich<br />
ist. Bitte informiert mich aber wenn Ihr absagen müsst.<br />
ANREISE/ABREISE:<br />
Freitag, den 6. Juni um 18 Uhr, anschließend gemeinsames Abendessen<br />
Samstag, den 7 Juni, gemeinsames Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Abendessen<br />
Sonntag, den 8. Juni, nach dem gemeinsamen Frühstück Abreise<br />
Am Samstag gibt es zum Kaffee leckeren Baumstriezel, der vor Ort gemacht wird.<br />
Abends findet ein kleines Show-Programm statt und auch für stimmungsvolle Musik<br />
ist gesorgt.<br />
ACHTUNG!<br />
Für die Übernachtung müsst Ihr euch einen Schlafsack mitnehmen. Getränke sind<br />
vorhanden, nur für Wein und Schnaps müsst Ihr selber sorgen! Es besteht die Möglichkeit<br />
ein Lagerfeuer zu machen und Fußball zu spielen. Bringt also geeignete<br />
Kleidung mit!<br />
ANFAHRT:<br />
Münchsteinach liegt zwischen Würzburg und Nürnberg, Autobahn A3, Ausfahrt<br />
Schlüsselfeld.<br />
INFO:<br />
Robert Cloos; Tel: 0841- 9811032, Handy: 0171-7117605<br />
Harald Zelgy; Tel.: 09105-1509<br />
KONTO:<br />
Robert Cloos, Sparkasse Ingolstadt, BLZ 721 500 00, Kto-Nr. 50722131<br />
Uns stehen leider nur eine begrenzte Anzahl an Betten (180 Betten, davon 3, 4 bzw.<br />
10 Bett-Zimmer) zu Verfügung. Die Plätze sind begrenzt!! – deshalb: zögert besser<br />
nicht!<br />
Ich hoffe auf zahlreiche Anmeldungen, gute Laune und auf ein unvergessliches<br />
Wiedersehen. Bis bald!<br />
Robert Cloos, Ingolstadt<br />
- 52 -
Einladung zum Burzenländer Musikantentreffen<br />
(eine Initiative der Burzenländer Nachbarväter)<br />
„Wo man singt da lass dich ruhig nieder,<br />
böse Menschen haben keine Lieder“<br />
Jung und Alt, aktive oder passive Burzenländer Bläser, alle die Interesse haben,<br />
sind herzlich nach Friedrichroda eingeladen!<br />
Voraussichtlicher Termin: 17. - 19. Oktober 2008<br />
Wer mitmachen möchte soll sich an den Nachbarvater wenden!<br />
Sobald konkrete Informationen des Organisationskomitees vorliegen, werde ich die<br />
Verbindung mit den Interessenten aufnehmen.<br />
Harald Zelgy, Großhabersdorf<br />
Tel: .: 09105-1509<br />
- 53 -
Jubiläumsdaten <strong>2007</strong><br />
Goldene Hochzeit (1957 getraut):<br />
Hermann Gutt und Rosa, geb. Schneider Nr. 332/267<br />
Georg Tartler und Martha, geb. Foof Nr. 243/185<br />
Silberne Hochzeit (1982 getraut):<br />
Wilhelm Foof und Irmtraut, geb. Preidt Nr. 161/146<br />
Simon Hartmann und Helga, geb. Barthelmie Nr. 150/122<br />
Otto Thiess und Rosi, geb. Wagner Nr. 231/173<br />
Johann Tobie und Christa, geb. Eisenburger Nr. 159/144<br />
90 Jahre alt (geb. 1917):<br />
Emma Meissner, geb. Tartler Nr. 258/199<br />
85 Jahre alt (geb. 1922):<br />
Anna Böhm, geb. Klein Nr. 155/140<br />
Katharina Hitsch Nr. 234/176<br />
Ottilie Katharina Klein Nr. 65/57<br />
Peter Streitfert Nr. 90/82<br />
80 Jahre alt (geb. 1927):<br />
Maria Bolesch, geb. Schoger Nr. 9/9<br />
Walter Bolesch Nr. 246/188<br />
Erika Cirica, geb. Lienerth Nr. 267/208<br />
Emma Petri Nr. 125/111<br />
Rosa Foof Nr. 176/155<br />
Emma Teutsch, geb. Thiess Nr. 67/59<br />
75 Jahre alt (geb. 1932):<br />
Anna Jobi Nr. 269/210<br />
Martha Barthelmie, geb. Hitsch Nr. 31/31<br />
Georg Tartler Nr. 243/185<br />
Georg Thiess Nr. 254/195<br />
Johann Thiess<br />
70 Jahre alt (geb. 1937):<br />
Nr. 27/27<br />
Helga Gabel, geb. Bolesch Nr. 255/196<br />
Luisa Thiess, geb. Foof Nr. 13/13<br />
Gerda Foof Nr. 70/62<br />
Wilhelm Tobie Nr. 29/29<br />
Helga Halbweiss, geb. Tontsch Nr. 144/136<br />
Rosa Kasper, geb. Petri Nr. 135/127<br />
Katharina Kaiser, geb. Petri Nr. 93/85<br />
Emma Tobie, geb. Kraus Nr. 162/147<br />
- 54 -
Familiennachrichten<br />
In Nußbach getauft: niemand<br />
In Deutschland getauft:<br />
Dominik Eltern: Hannelore u. Klaus Depner<br />
In Nußbach konfirmiert:<br />
Eva-Susanna u. Christopher Eltern: Reinhold (†) und Eva Roth<br />
In Deutschland konfirmiert:<br />
Tobias Eltern: Anita u. Wilhelm Thiess, Augsburg<br />
In Nußbach haben geheiratet: niemand<br />
In Deutschland haben geheiratet:<br />
Barbara Zunterer u. Thomas Teutsch, München<br />
Hannelore Schuster u. Klaus Depner, Wiehl<br />
In der alten Heimat verstorben:<br />
Istvan Lukacs Nr. 309/244 Nußbach 79 J.<br />
Rosa Thiess, geb. Zirr Nr. 324/259 Nußbach 79 J.<br />
Luise Oprisan, geb. Preidt Nr. 407/330 Nußbach 72 J.<br />
Rosa Foof, geb. Tontsch Nr. 70/62 Zeiden 101 J.<br />
In der neuen Heimat verstorben:<br />
Martha Bolesch, geb. Franz Nr. 256/197 Lippstadt 69 J.<br />
Walter Bolesch Nr. 246/188 Homburg/Saar 80 J.<br />
Martha Eberle Nr. 62/54 Beverungen 101 J.<br />
Emma Jobi, geb. Tobie Nr. 159/144 Lünen 81 J.<br />
Anni Hartmann, geb. Fronius Nr. 80/88 Kressbronn 84 J.<br />
Luise Martha Hofmüller, geb. Leonhardt Nr. 19/19 Graz/Österreich 84 J.<br />
Erwin Neudörfer Zeiden Wiehl 95 J.<br />
Rosi Ostermann, geb. Fronius Nr. 80/88 Kressbronn 95 J.<br />
Peter Roth Nr. 279/216 Karlsfeld 86 J.<br />
Irmgard Thiess, geb. Cloos Nr. 27/27 Brücken 64 J.<br />
Die Kirchengemeinde Nußbach zählte am 1. November <strong>2007</strong> 99 Seelen.<br />
- 55 -
Nachruf zum 10. Todestag von Simon Tartler<br />
Vor 10 Jahren, am 31. Dezember 1997, verstarb im Alter von 69 Jahren Simon<br />
Tartler. Er wurde am 19. Mai 1928 in Nußbach geboren, und wohnte in der Kronstädter<br />
Gasse Nr. 30. Simon Tartler war langjähriger Kurator der Kirchengemeinde<br />
Nußbach und Nachbarvater der 1. Nachbarschaft.<br />
Ein Leben ging damit zu Ende, in dem vor allem eines im Mittelpunkt stand:<br />
Nächstenliebe. Simon Tartler stellte seine Fähigkeiten über Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich<br />
in den Dienst der Gemeinde, war immer da, wenn er gebraucht wurde.<br />
Seine Tätigkeit für Kirche und Gemeinde begann 1955. In diesem Jahr wurde er als<br />
Ersatzmitglied der Abgeordneten in die Bezirkskirchenversammlung gewählt. Zwei<br />
Jahre später, 1957 wurde er neu in die Gemeindevertretung und zugleich als erster<br />
Abgeordneter in die Bezirkskirchenversammlung gewählt. 1965 wurde Simon Tartler<br />
erstmals Mitglied des Presbyteriums der Kirchengemeinde Nußbach.<br />
Seine Wahl zum Kurator erfolgte am 27. November 1977. Dieses Amt bekleidete er<br />
– nach seiner Wiederwahl am 15. November 1981 - für insgesamt 8 Jahre bis zum<br />
17. November 1985. Mitglied der Gemeindevertretung blieb er bis zu seiner Auswanderung<br />
im September 1991. Das Amt des Nachbarvaters hatte er für 27 Jahre,<br />
vom 1. Mai 1964 bis zu seiner Auswanderung nach Deutschland, im September<br />
1991, inne. In beiden Ämtern war er maßgeblich daran beteiligt, dass es in Nußbach<br />
ein gut funktionierendes Gemeindeleben gab, und damit der Zusammenhalt unserer<br />
Landsleute in den schweren Jahrzehnten der kommunistischen Herrschaft gefestigt<br />
wurde. So fielen in seine Amtszeit als Kurator das Gießen und die Einweihung der<br />
größten Glocke unseres Nußbächer Kirchturms im Jahre 1973, viele andere Vorhaben<br />
in der Gemeinde wurden unter seiner Leitung verwirklicht. Als Nachbarvater<br />
der größten Nußbächer Nachbarschaft stellte er unzählige Male seine Fähigkeiten<br />
als guter Organisator unter Beweis, hierbei war ihm seine Frau Rosi eine große<br />
Stütze und gute Ratgeberin. Als Redner bei verschiedenen Anlässen war er ebenso<br />
geschätzt, seien es Hochzeiten, Verlobungen, die frohen Feste in der Faschingszeit<br />
oder die traurigen Anlässe, wenn ein Mitglied der Nachbarschaft zu Grabe getragen<br />
wurde. Er erwies als Nachbarvater auf insgesamt 102 Beerdigungen den Verstorbenen<br />
die letzte Ehre. Zudem war Simon Tartler ein vorbildlicher Ehemann und Familienvater,<br />
stets da wenn er gebraucht wurde; sei es von seiner Frau, den vier Töchtern,<br />
den Schwiegersöhnen oder später dann von einem seiner 11 Enkelkinder.<br />
Für seine Mutter und Schwester war er in den schweren Jahren nach dem Verlust<br />
des Vaters ebenso eine verlässliche Stütze. Als ein Vorbild an Fleiß, Zuverlässigkeit<br />
und Hilfsbereitschaft kannte und schätzte man ihn. Für 12 Kinder übernahm er<br />
am Taufbecken als Pate Verantwortung. Seine Ratschläge waren oft gefragt und<br />
immer hilfreich, seine Tür stand stets offen.<br />
Viel zu früh schied er aus einem arbeitsreichen Leben. Doch das Vorbild, das er für<br />
unzählige Menschen Zeit seines Lebens war, wird uns keiner nehmen können!<br />
- 56 -<br />
Der Vorstand
„Wahre Freundschaft soll nicht wanken“<br />
Ich denke dabei an meine gute Freundin „Lulu“, Luise Martha Hofmüller, geborene<br />
Leonhardt, die älteste unter den Geschwistern Hermann, Gerda und Horst, die Kinder<br />
der Eheleute Berta und Michael Leonhardt, Hausnr. 19.<br />
Ihr Großvater war Prediger-Lehrer in Nußbach. Der Krieg lenkte ihren Schicksalsweg<br />
in die Fremde. Sie fand in Österreich Ihren Ehegatten, Franz Hofmüller und<br />
baute sich dort eine neue Heimat auf. Sie hat ihr Nußbach nie vergessen, verbrachte<br />
manchmal ihren Urlaub „zu Hause“ bei ihrer Mutter und besuchte mich dann immer.<br />
Bis spät in die Nacht tauschten wir Kindheitserinnerungen aus. Immer wieder<br />
erklang es: „Weißt du noch damals ...“<br />
Im Sommer erreichte mich die traurige Nachricht, dass sie auch in die Ewigkeit<br />
abberufen wurde. Mit den Worten von Johann Wolfgang von Goethe behalte ich sie<br />
in liebevoller Erinnerung: „Was man tief im Herzen besitzt, kann man durch dem<br />
Tod nicht verlieren.“<br />
Nicht nur an meine Freundin möchte ich denken, sondern auch an alle lieben<br />
Landsleute, die aus diesem irdischen Leben im Jahre <strong>2007</strong> geschieden sind. Manche<br />
leider viel zu früh. Zwei Menschen, die beide hoch betagt nach einem erfüllten Leben<br />
zur ewigen Ruhe gebettet wurden und zu meiner Erziehung einen wichtigen<br />
Beitrag geleistet haben, sind die Kindergärtnerin Martha Eberle und die Lehrerin<br />
Rosa Tontsch Foof. Wenn ich an meine Kinderjahre denke, sehe ich die liebe Marthatante<br />
im Geiste, wie sie es verstanden hat mit ihrem frohen Gemüt durch Lied,<br />
Spiel und Tanz die Begeisterung für den Kindergarten zu fördern.<br />
Später, in der Volksschule, bemühte sich die Lehrerin Rosa Tontsch Foof mit viel<br />
pädagogischem Talent uns das Lesen, Schreiben und Rechnen beizubringen. Wer<br />
von ihren ehemaligen Schülern erinnert sich nicht gerne an das Theaterstück „Grille<br />
und Ameise“ oder an die schönen Tafelbilder, die sie selber mit Farbkreide an die<br />
Tafel zeichnete, wie z.B. das „Osterbild“. Es war eine wahre Augenweide für uns<br />
Kinder.<br />
Ich bin froh, dass wir sie haben konnten und sage ihnen beiden voll Dankbarkeit<br />
„Ehre ihrem Andenken“.<br />
Wir gedenken an alle Verstorbenen mit dem Psalmwort 62,2: „Bei Gott allein<br />
kommt meine Seele zu Ruhe“.<br />
Traute Zelgy, Großhabersdorf<br />
- 57 -
Neue Anschriften<br />
Dieter Tobie (Silvia) Thomas Gutt (Karoline, geb. Depner)<br />
Michaelsbergstr. 9 Kirchwiesen 12<br />
71634 Ludwigsburg 78549 Spaichingen<br />
Tel. 07141-879123 (Nr. 21/21) Tel. 07424-905862 (Nr. 332/267)<br />
Dieter Fronius (Adelheid) Ortwin Franz (Brigitte)<br />
Ulrich-von-Stein-Str. 9 Ammerbauerweg 2<br />
93336 Altmannstein 93336 Altmannstein<br />
Tel. 09446-2556 (Nr. 152/124) Tel. 09446-7399 (Nr. 176/155)<br />
Uwe Zikeli Wilhelm Thiess Jun. (Anita)<br />
Kleiner Zimmerhof 16 Ringstr. 9B<br />
38300 Wolfenbüttel 86165 Augsburg<br />
Tel. 05331-856891 (Nr. 163/148) Tel. 0821-553966 (Nr. 327/262)<br />
Andreas Barthelmie (Melitta) Friedrich Felten<br />
Velberterstr. 144 Heiliggeist-Spitalstiftung, Zi. 101<br />
42579 Heiligenhaus 89312 Günzburg<br />
Tel. 02056-256911 (Nr. 245/187) Tel. 08221-20790101 (Nr. 21/21)<br />
- 58 -
Die <strong>HOG</strong> Nußbach wurde 1985, unter dem Vorsitz des Altnachbarvaters<br />
Johann Roth (Augsburg) in Dinkelsbühl gegründet. Sie umfaßt derzeit 220<br />
Familien und wird durch die Spenden ihrer Mitglieder finanziert. Seit 1987<br />
findet jedes zweite Jahr das Nußbächer Treffen in Baldigen bei Nördlingen<br />
statt.<br />
Seit 1988 erscheint jährlich das Heimatblatt der Nußbächer <strong>HOG</strong> unter<br />
dem Namen "Nußblatt", in einer Auflage von zuletzt 300 Exemplaren.<br />
Ein Adressenverzeichniß aller Nußbächer in Deutschland wurde<br />
zuletzt im November 2003 herausgebracht und an alle Mitglieder<br />
verteilt.<br />
Der aktuelle Vorstand<br />
Nachbarvater: Harald Zelgy (Großhabersdorf)<br />
Altnachbarvater: Johann Roth (Augsburg)<br />
Stellvertreter und Kassenwart: Emmi Schmidts (Kandel)<br />
2. Stellvertreter: Klaus Foof (Ostfildern)<br />
Schriftführer: Georg Teutsch (München)<br />
Jugendvertreter: Andrea Kraus (Homburg/Saar)<br />
Robert Cloos (Ingolstadt)
Theatergruppe 1950<br />
Impressum:<br />
Dieses Heimatblatt wird im Auftrag der Nußbächer Heimatortsgemeinschaft (<strong>HOG</strong>) in<br />
Deutschland herausgegeben, dient zur Information eines bestimmten Personenkreises und<br />
erscheint einmal im Jahr. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge stellen Meinungen des<br />
Verfassers und nicht unbedingt des Herausgebers dar. Homepage: www.nussbach.de<br />
Herausgeber: Georg Teutsch, 81739 München<br />
Gustav-Heinemann-Ring 53<br />
Versand: Harald Zelgy, 90613 Großhabersdorf<br />
Kleeweg 5<br />
Druck-Service: Otto Schindler, 81929 München, Savitsstr. 7<br />
Tel. 089/99201320, Fax. 089/99201321