NaturschutzReport - LBV-München
NaturschutzReport - LBV-München
NaturschutzReport - LBV-München
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<strong>NaturschutzReport</strong><br />
Zeitschrift der <strong>LBV</strong>-Kreisgruppe <strong>München</strong><br />
Entgelt bezahlt<br />
85283 Wolnzach<br />
Deutsche Post<br />
<strong>LBV</strong><br />
• Die Stadtamsel<br />
• Interview:<br />
Hans Flieger<br />
2. Halbjahr 2007 · 2,– €<br />
ISSN: 1614-305<br />
• Alle Veranstaltungen
Gotland Kathedrale Visby<br />
Piemont und Aostatal<br />
05.07. – 15.07.07<br />
mit Barbara Peters<br />
Wanderungen im „Land am Fuß<br />
der Berge“ und auf Traumwegen<br />
im Schatten des Mont Blanc.<br />
Normandie & Bretagne<br />
09.07. – 19.07.07<br />
mit Dr. Michael Groß<br />
Burgen, Abteien und Kathedralen bilden<br />
die Wahrzeichen dieser Kulturlandschaft,<br />
deren landschaftliche Schönheit Sie bei<br />
leichten Küstenwanderungen erleben.<br />
Kein Wunder, dass diese Region die Maler<br />
des Impressionismus magisch anzog!<br />
Wanderbares Thüringen<br />
14.08. – 21.08.07<br />
&<br />
Unstruttal – rund um Naumburg<br />
21.08. – 26.08.07<br />
mit Birgit Anzenberger<br />
Die Mitte Deutschlands erwartet Sie mit<br />
hochrangiger Kultur und bezaubernder<br />
Natur. Mit Besuch der Thüringischen<br />
Landesausstellung „Hl. Elisabeth“.<br />
Zittauer Gebirge<br />
22.08. – 29.08.07<br />
mit Dr. Jochen Schütze<br />
Der Naturpark Zittauer Gebirge ist ein<br />
landschaftliches Kleinod, das an Polen<br />
und Tschechien grenzt. Sie besichtigen<br />
unter anderem die einzigen, in Deutschland<br />
erhaltenen Fastentücher und die<br />
berühmten Damastwebereien, die Gärten<br />
von Görlitz und das Kloster Marienthal<br />
Radreise Gotland<br />
28.08. – 04.09.07<br />
Leitung: Dr. Michael Corsten<br />
Erleben Sie Schönheit dieser Schwedischen<br />
Region und die verschiedensten<br />
Kulturschätze der Insel von ihrer mittelalterlichen<br />
Hauptstadt Visby aus.<br />
Und vieles mehr!!!!<br />
Unser Name ist unser Konzept<br />
Menschen verstehen · Kultur erleben · Natur genießen<br />
„Das schönste am Wandern ist das beflügelte Gehen“<br />
Wandern durch<br />
Traumlandschaften<br />
Nicht wohin man reist ist von Belang, sondern die<br />
Art wie man reist. In Bewegung aber ohne Eile erschließt<br />
sich die ganze Schönheit einer Region. So zu<br />
reisen macht empfänglich für die unterschiedlichsten<br />
Eindrücke und bewahrt das Erlebte in der Erinnerung.<br />
Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich ein Erlebnis: Es war ein<br />
schöner Frühlingssonntag in <strong>München</strong>. Die Stadt leerte sich<br />
südwärts, ich war auch dabei. Schon nach kurzer Zeit war ich<br />
auf einem Wanderweg, der mich durch Wälder und Wiesen und<br />
zuletzt eine Kuppe hinaufführte, die mich ordentlich ins Schwitzen<br />
brachte. Am Ende der Steigung sah ich eine Ansammlung von Wanderern<br />
und Radlern, die, so mein erster Gedanke, erst mal Luft holen<br />
mussten. Aber nein, die Anhöhe gab den Blick frei auf ein Szenarium, das<br />
schöner nicht hätte gemalt werden können: Das frische Grün der oberbayerischen<br />
Voralpenlandschaft, gespickt mit blühenden Obstbäumen, mit den für die Landschaft<br />
typischen Zwiebeltürmen der Kirchen und begrenzt von der noch verschneiten Alpenkette.<br />
Bei solch einem Anblick muss man stehen bleiben und staunen!<br />
Ich war mir nicht mehr im Klaren darüber gewesen, wie schön und beglückend ein solcher<br />
Moment ist, in dem man die Früchte seiner „Arbeit“ mit einem zufriedenen Seufzer<br />
und dem Blick in die Weite einer grandiosen Berglandschaft genießen kann. Und plötzlich<br />
taten sie mir leid, die „Autotouristen“, die von solch einem Wunder höchstens im<br />
Vorbeifahren ein „Zipfelchen“ erhaschen können.<br />
Alle Anstrengung war verflogen, das Herz voller Euphorie und beflügelten Schrittes<br />
machte ich mich auf den Rückweg. Plötzlich waren die Wiesen, durch die ich zuvor<br />
schon gegangen war, nicht mehr nur Wiesen, sondern bunt hingetupfte Meisterwerke, an<br />
denen sich Bienen und Schmetterlinge berauschen. Der Wald von vorhin war nicht mehr<br />
nur ein Wald, sondern eine kleines Universum voller Düfte und Laute. Ich atmete den<br />
harzigen Geruch der Kiefern und spürte die frische Kühle eines plätschernden Gebirgsbaches.<br />
Fürwahr, Wandern beflügelt!<br />
Freyburg Herzogl. Weinberg<br />
Aostatal<br />
Bewegung vertieft<br />
Dieses oberbayerische Sonntagserlebnis lässt sich mühelos auf andere Landschaften<br />
übertragen. An Stelle der Berge das Meer, an Stelle der barocken Kirche ein byzantinisches<br />
Kloster, an Stelle eines Biergartens eine lauschige Taverne. Egal in welchem Land<br />
und egal zu welcher Zeit, erst die Bewegung – sei es beim Wandern oder beim Rad fahren<br />
– erschließt die ganze Schönheit einer Region. Ist unser Körper in Bewegung, sind es<br />
auch unsere Gedanken. Sie verarbeiten Gesehenes und Gehörtes und vertiefen alle Eindrücke.<br />
Nicht umsonst haben Philosophen und Gelehrte die Bewegung als wichtigen<br />
Begleiter der Gedanken verstanden. Aristoteles lehrte im Gehen und Thomas Bernhard<br />
sagte „Gehen und Denken stehen in einem ununterbrochenen Vertrauensverhältnis<br />
zueinander“.<br />
Ganzheitliches Reisen<br />
Wer eine Reise zu Fuß oder mit dem Rad unternimmt, tut sich in vielfältiger Weise Gutes.<br />
Geist und Herz werden durch die Schönheiten, die man sieht, erfreut und der Gesundheit<br />
ist Bewegung in jeder Hinsicht zuträglich. Eine positiver Effekt körperlicher Betätigung ist<br />
auch, dass danach die Spezialitäten aus Küche und Keller noch einmal so gut schmecken!<br />
MKN Reisen GmbH<br />
Fürstenriederstraße 109 • 80686 <strong>München</strong><br />
Tel.: 0 89 / 56 82 02 78 • Fax: 0 89 / 58 93 92 73<br />
E-Mail: reisen@mkn-aktivreisen.de • Internet: www.mkn-aktivreisen.de
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Seit vielen Jahren warnen<br />
wir Naturschützer<br />
vor den Folgen der globalen<br />
Umweltzerstörung.<br />
Jetzt endlich werden diese<br />
Probleme in der breiten<br />
Öffentlichkeit wahrgenommen.<br />
Sogar die UNO<br />
warnt nun vor den verheerenden<br />
Folgen des Klimawandels<br />
in ungekannter<br />
Deutlichkeit: Hungersnöte,<br />
Flutkatastrophen<br />
und ein beschleunigtes<br />
Artensterben werden vorausgesagt<br />
– ein wahrer<br />
Fahrplan zur Apokalypse,<br />
der zum Handeln zwingen<br />
sollte. Der volkswirtschaftliche<br />
Schaden dieser<br />
Katastrophen wird allein<br />
für das Jahr 2005 auf mehr<br />
als 250 Milliarden US-Dollar<br />
geschätzt!<br />
Die Gefahr droht dabei<br />
nicht nur durch den übermäßigenEnergieverbrauch<br />
der reichen Länder,<br />
sondern auch durch<br />
die Vernichtung natürlicher<br />
Ressourcen in den<br />
armen Ländern – zum<br />
Beispiel durch die Rodung<br />
der Regenwälder.<br />
Ein beherztes Handeln<br />
unserer Politiker sollte die<br />
sofortige Antwort auf<br />
diese Bedrohungen sein.<br />
Es wäre unverantwortlich,<br />
unseren Kindern all diese<br />
ungelösten Probleme zu<br />
hinterlassen! Gerade weil<br />
Veränderungen in der<br />
Atmosphäre auch bei<br />
sofortigem Handeln und<br />
Gegensteuern erst nach 30<br />
Jahren wirksam würden.<br />
Eine Fülle von Entscheidungen<br />
müsste getroffen<br />
werden, zum Beispiel: für<br />
eine Neuauflage der Ökosteuer,<br />
für eine stärkere<br />
Förderung der Kraft-Wärmekoppelung,<br />
für eine<br />
Stammtisch<br />
Gasthaus Gartenstadt<br />
Naupliastr. 2 • 81547 <strong>München</strong><br />
Jeden letzten Donnerstag<br />
des Monats ab 19 Uhr<br />
Besteuerung des Flugbenzins,<br />
gegen die 3. Startbahn<br />
am Münchner Flughafen<br />
und für ein Tempolimit.<br />
Auf keinen Fall<br />
kann der Wiedereinstieg<br />
in die Atomkraft die<br />
Lösung unserer Energieprobleme<br />
sein!<br />
Aber auch beim eigenen<br />
Verhalten sollten unsere<br />
Regierenden ansetzen:<br />
Der Dienstwagen-Fuhrpark<br />
des Bundes und seiner<br />
Bediensteten verbraucht<br />
mehr Sprit als je<br />
zuvor, die Motorenleistung<br />
steigt an. Es reicht<br />
nicht aus, dass wir Bürger<br />
uns um umweltfreundliches<br />
Verhalten bemühen,<br />
auch von Seiten der Politik<br />
möchten wir endlich<br />
Konsequenzen aus dem<br />
UNO-Bericht sehen.<br />
Unsere Kreisgruppe<br />
setzt sich – mit Ihrer Hilfe<br />
– in vielen Projekten für<br />
Natur und Umwelt ein.<br />
Viel Spaß beim Lesen<br />
wünscht<br />
Ihre<br />
Dr. Irene Frey-Mann,<br />
1. Vorsitzende<br />
Vortragsabende<br />
Löwenbräukeller<br />
Stiglmaierplatz 1 • 80335 <strong>München</strong><br />
Aktuelle Termine<br />
im Veranstaltungsprogramm<br />
Inhalt<br />
Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Stadtleben: Wie Amseln mit dem<br />
Stress in Städten umgehen . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
Vogelfalle Glas<br />
– der Tod kommt im Flug. . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Das <strong>LBV</strong>-Interview: Hans Flieger . . . . . . . . . . 7<br />
Vogelkundliche Notizen 2006 . . . . . . . . . . . 10<br />
Die Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt/Land . . . . 12<br />
Letzte Haiden in <strong>München</strong><br />
– Kulturerbe vor dem Aus . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Interessante botanische<br />
Neufunde in <strong>München</strong> seit 2001 . . . . . . . . . 15<br />
Viele Vogelarten sind noch da. . . . . . . . . . . 16<br />
Die Stadtfüchse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Fortbildung für unsere<br />
KindergruppenleiterInnen. . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Beobachtungen an einem<br />
Baumfalkenbrutplatz. . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Der Arbeitskreis Natur in der Stadt. . . . . . . 22<br />
„Exotik“ – auch bei uns! . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Der Falter des Jahres: das<br />
Landkärtchen (Araschnia levana) . . . . . . . . 25<br />
Erfolgreicher Messeauftritt<br />
der Kreisgruppe <strong>München</strong> . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Saatkrähenkolonien sind Lebensräume<br />
für unterschiedliche Vogelarten . . . . . . . . . 27<br />
Neues aus der Bibliothek . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
UNESCO und Bayerisches Umweltministerium<br />
ehren das Projekt „Neue<br />
<strong>LBV</strong>-Kindergruppen für <strong>München</strong>“. . . . . . . 29<br />
Alles völlig neu bei der NAJU <strong>München</strong>. . . . . 30<br />
Arbeit benachbarter Kreisgruppen . . . . . . . 31<br />
Dachau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Ebersberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Erding . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Miesbach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Naturkundliche Führungen und<br />
Vorträge des <strong>LBV</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Impressum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
Landesbund für<br />
Vogelschutz in Bayern e.V.<br />
2/ 2007<br />
Verband für Arten- und Biotopschutz · NABU-Partner Bayern<br />
Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt und Land<br />
Klenzestraße 37, 80469 <strong>München</strong><br />
Telefon 0 89 / 20 02 70-6<br />
Telefax 0 89 / 20 02 70-88<br />
E-Mail info@lbv-muenchen.de<br />
www.lbv-muenchen.de<br />
Naturschutzzentrum<br />
Klenzestr. 37, 80469 <strong>München</strong><br />
Mo. – Fr. 13 – 18 Uhr<br />
Telefon 0 89 / 20 02 70-6<br />
Telefax 0 89 / 20 02 70-88<br />
Spenden-Konto<br />
Stadtsparkasse<br />
<strong>München</strong><br />
Konto-Nr. 100 107 911<br />
BLZ 701 500 00
2<br />
Es besteht kein Zweifel, dass die menschliche Zivilisation<br />
– besonders seit der industriellen Revolution<br />
– einen negativen Einfluss auf die Artenvielfalt von<br />
Pflanzen und Tieren gehabt hat. Die Überfischung<br />
der Weltmeere, die Jagd, die Zerstörung von natürlichen<br />
Ökosystemen durch Landwirtschaft und Zersiedelung<br />
sowie die Verwendung von Pestiziden und<br />
Herbiziden, forderten und fordern alle ihren Tribut –<br />
ganz besonders von den Wirbeltieren.<br />
Aber es gibt nicht nur<br />
schlechte Nachrichten.<br />
Viele Tier- und Pflanzenarten<br />
haben sich in<br />
unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zum Menschen<br />
erfolgreich niedergelassen.<br />
Diese so genannten<br />
Kulturfolger haben sich<br />
scheinbar an den neuen<br />
Stress, die von Menschen<br />
geförderten Futterquellen,<br />
die neuen Räuber und<br />
andere Bedrohungen in<br />
den Städten und ihren<br />
Ballungsräumen angepasst.<br />
Dieser Verstädterungsprozess<br />
ermöglicht<br />
es Wissenschaftlern wertvolle<br />
– und manchmal<br />
unerwartete – Erkennt-<br />
nisse über ökologische<br />
und evolutionäre Prozesse<br />
zu sammeln. Weil die<br />
Anpassungen an das<br />
Stadtleben sehr schnell<br />
vonstatten gehen müssen,<br />
sind Städte in mancher<br />
Hinsicht ideale „Freilandlaboratorien“,<br />
um die<br />
natürlichen Selektionsvorgänge<br />
zu untersuchen.<br />
Vom Waldbewohner<br />
zur Stadtamsel<br />
Zu den vielen Tierarten,<br />
die unsere Städte erfolgreich<br />
besiedelt haben,<br />
gehört auch die Amsel.<br />
Jedoch war das nicht<br />
immer so. Die Amsel war<br />
2/ 2007<br />
Stadtnatur<br />
Stadtleben: Wie Amseln mit dem<br />
Stress in Städten umgehen<br />
ursprünglich ein scheuer<br />
Waldbewohner. Seit<br />
Anfang des neunzehnten<br />
Jahrhunderts haben<br />
Amseln aber in zunehmendem<br />
Maße Dörfer<br />
und Städte besiedelt. Die<br />
Art ist heute von dort<br />
nicht mehr wegzudenken.<br />
Im Zuge dieser Verstädterung<br />
haben solche Amseln<br />
ihre Lebensweise im Vergleich<br />
zu den im Wald<br />
vorkommenden Amseln<br />
in vielfältiger Weise geändert.<br />
Einer der auffälligsten<br />
Unterschiede zwischen<br />
Stadt- und Waldamseln<br />
ist die hohe Brutdichte<br />
in Städten. Weiterhin<br />
sind Stadtamseln zahmer,<br />
sie beginnen früher am<br />
Tag mit ihrer Aktivität<br />
und beenden sie später.<br />
Die Brutsaison der Stadtamseln<br />
beginnt früher im<br />
Jahr, sie haben mehr Bruten<br />
pro Saison, und ziehen<br />
deshalb mehr Junge auf.<br />
Auch die Zugtendenz der<br />
Stadtamseln ist weniger<br />
ausgeprägt als bei Wald-<br />
Teilalbinos und Albinos sind in der Stadt häufiger als im Wald Foto: Heinz Tuschl<br />
amseln, außerdem kommen<br />
mehr Albinos in<br />
Städten vor.<br />
Diese und andere<br />
Unterschiede in der Populationsdynamik<br />
und im<br />
Verhalten sind für manche<br />
Städte gut dokumentiert.<br />
Bis heute ist aber weniger<br />
klar, welche Ursachen sie<br />
haben. Hier bieten sich<br />
zwei Erklärungsmöglichkeiten<br />
an: Erstens könnten<br />
die Unterschiede auf den<br />
unterschiedlichen<br />
Umweltbedingungen (z.B.<br />
Ernährungssituation,<br />
Klima, Licht), denen<br />
Stadt- und Waldamseln<br />
ausgesetzt sind, beruhen.<br />
Zweitens könnten die<br />
Unterschiede in einer<br />
unterschiedlichen genetischen<br />
Ausstattung der<br />
beiden Populationen<br />
begründet sein. D.h., die<br />
in die Stadt eingewanderten<br />
Amseln könnten sich<br />
durch mikroevolutionäre<br />
Prozesse an die besonderen<br />
Bedingungen in der<br />
Stadt angepasst haben.<br />
Potentieller<br />
Stressfaktor:<br />
die Stadt<br />
Eines ist auf jeden Fall<br />
offensichtlich: Stadtamseln<br />
scheinen vom<br />
Lebensraum Stadt wegen<br />
des wärmeren Mikroklimas<br />
und des erhöhten<br />
Nahrungsangebotes deutlich<br />
zu profitieren. Auf<br />
der anderen Seite aber<br />
sind sie auch vielen neuen<br />
und potenziell stressvollen<br />
Situationen ausgesetzt,<br />
wie z.B. der permanenten<br />
Präsenz des Menschen,<br />
einer hohen Dichte an<br />
Haustieren, einem erhöhten<br />
Lärm- und Lichtpegel<br />
sowie dem starken Stadtverkehr.
Stadtnatur<br />
Wirbeltiere – so auch<br />
der Mensch – bewältigen<br />
solche ungünstigen<br />
Umweltbedingungen mit<br />
einer akuten Stress-Antwort.<br />
Diese zeichnet sich<br />
durch die rasche Ausschüttung<br />
von so genannten<br />
Stresshormonen, den<br />
„Glukokortikoid-Steroid-<br />
Hormonen“ aus. Die<br />
unmittelbare, aber kurzzeitige<br />
Ausschüttung dieser<br />
Hormone wird als<br />
nützliche Anpassung<br />
betrachtet. Denn sie hilft,<br />
bestimmte verhaltensphysiologische<br />
Änderungen<br />
auszulösen, um auf den<br />
akuten Stressfaktor<br />
schnell reagieren zu können.<br />
Unter anhaltenden<br />
Stresssituationen aber<br />
können die chronisch<br />
erhöhten Stresshormone<br />
erhebliche gesundheitliche<br />
Folgen haben: So können<br />
sie Fortpflanzung,<br />
Immunabwehr und Hirnfunktion<br />
beeinträchtigen.<br />
Folglich würden Tiere, die<br />
in Städten leben, unter<br />
den urbanen Bedingungen<br />
deutlich leiden, wenn<br />
sie ihre Stressantwort<br />
nicht den Stadtbedingungen<br />
angepasst hätten.<br />
Trotz Stress –<br />
Stadtamseln<br />
bleiben gelassen<br />
Verhaltensänderungen<br />
von Stadtvögeln sind, wie<br />
bereits erwähnt, öfters<br />
dokumentiert worden.<br />
Bekannt ist unter anderem<br />
die erhöhte Zahmheit von<br />
Stadtamseln im Vergleich<br />
zu ihren Verwandten aus<br />
„natürlichen“ Habitaten.<br />
Unbekannt war bis jetzt<br />
aber, ob das Stadtleben<br />
auch von Änderungen in<br />
der physiologischen<br />
Stressantwort begleitet ist.<br />
Sollte das der Fall sein,<br />
dann wäre folgende Frage<br />
zu klären: Beruht die<br />
Anpassung der Stadtamseln<br />
auf individueller Flexibilität<br />
oder ist sie das<br />
Ergebnis mikroevolutio-<br />
närer Veränderungen, die<br />
im Zuge der Verstädterung<br />
entstanden sind?<br />
Um dieser Frage nachzugehen,<br />
haben wir am<br />
Max-Planck-Institut für<br />
Ornithologie in Andechs/<br />
Seewiesen Nestlinge der<br />
Amsel aus <strong>München</strong> und<br />
einem 40 Kilometer von<br />
<strong>München</strong> entfernten<br />
Waldgebiet von Hand aufgezogen.<br />
Beide Gruppen<br />
hielten wir über einen<br />
Zeitraum von einem Jahr<br />
zusammen in einem<br />
Vogelraum. Die Vogelgruppen<br />
lebten somit<br />
unter exakt denselben<br />
kontrollierten Umweltbedingungen,<br />
und zwar<br />
sowohl während ihrer<br />
Entwicklungsphase als<br />
auch später während des<br />
Experiments.<br />
Im ersten Herbst und<br />
im ersten Winter sowie im<br />
darauf folgenden ersten<br />
Frühjahr setzten wir die<br />
Stadt- und Waldamseln<br />
jeweils unter gleichen<br />
standardisierten Bedingungen<br />
einer akuten<br />
Stresssituation aus und<br />
sammelten währenddessen<br />
Blutproben, um die<br />
Konzentration von Kortikosteron,<br />
dem Stresshormon<br />
von Vögeln, zu<br />
bestimmen. Unter normalen,<br />
d.h. „stressfreien“,<br />
Bedingungen unterschieden<br />
sich Stadt- und Waldamseln<br />
nicht in ihrer<br />
Kortikosteron-Ausschüttung.<br />
Auch zeigten beide<br />
Gruppen eine ähnlich<br />
akute hormonelle Stress-<br />
Antwort während ihres<br />
ersten Herbstes.<br />
Dies änderte sich jedoch<br />
drastisch während des<br />
ersten Winters und des<br />
ersten Frühjahrs: Stadtamseln<br />
zeigten nun eine<br />
gegenüber den Waldamseln<br />
deutlich verminderte<br />
Stressantwort.<br />
Diese Ergebnisse belegen<br />
erstmals, dass das<br />
Stadtleben verhaltensphysiologische<br />
Mechanismen,<br />
die zum Überleben not-<br />
2/ 2007<br />
Auf einem Blumenkasten sitzendes flügges Amseljunges<br />
Foto: Ingo Teich<br />
wendig sind, in Wildtieren<br />
deutlich verändert.<br />
Eine solche reduzierte<br />
hormonelle Stressantwort<br />
könnte allgegenwärtig<br />
und vermutlich bei vielen<br />
Tierarten, die in Städten<br />
erfolgreich leben, erforderlich<br />
sein. Weiterhin lassen<br />
die Ergebnisse vermuten,<br />
dass der Unterschied<br />
in der hormonellen Stressantwort<br />
zwischen Stadtund<br />
Waldamseln genetisch<br />
festgelegt ist. Er ist<br />
wahrscheinlich das Ergebnis<br />
der extremen Selektionsfaktoren<br />
in der Stadt,<br />
wodurch jene Individuen<br />
einen Vorteil erlangen, die<br />
besser mit den „urbanen<br />
Stressfaktoren“ zurechtkommen.<br />
Offene Fragen<br />
Warum sich die beiden<br />
Vogelgruppen in ihrer<br />
Stressantwort nicht schon<br />
in ihrem ersten Herbst<br />
unterscheiden, ist eine<br />
Frage, die bis jetzt noch<br />
nicht beantwortet werden<br />
konnte. Möglicherweise<br />
wird die verringerte<br />
Stressantwort erst später<br />
im Leben ausgebildet.<br />
Eine weitere Frage ist, ob<br />
auch frei lebende Stadtamseln<br />
eine verminderte<br />
physiologische Stressantwort<br />
im Vergleich zu<br />
ihren Artgenossen in den<br />
Wäldern zeigen. Diese<br />
Fragen werden derzeit an<br />
unserem Institut unter-<br />
3<br />
sucht. Es wurde mehrfach<br />
spekuliert, dass die VerstädterungVerhaltensstrategien<br />
von Tieren grundlegend<br />
beeinflusst. Deshalb<br />
wird außerdem an unserem<br />
Institut getestet, ob<br />
das Leben in der Stadt die<br />
allgemeine Charakteranlage<br />
von Stadtamseln – vergleichbar<br />
mit den Persönlichkeitsprofilen,<br />
wie sie<br />
von Menschen geläufig<br />
sind – verändert hat. Dazu<br />
muss geprüft werden, ob<br />
die zugrunde liegenden<br />
physiologischen Mechanismen<br />
verändert sind.<br />
Unsere Forschung wird<br />
dabei von der Volkswagen-Stiftung<br />
finanziell<br />
unterstützt.<br />
Die Forschungsergebnisse<br />
sollen unser<br />
limitiertes Wissen über<br />
die ökologischen und evolutionären<br />
Konsequenzen<br />
der weltweit zunehmenden<br />
Verstädterung erweitern.<br />
Originalveröffentlichung:<br />
PARTECKE, J.,<br />
SCHWABL, I. AND<br />
GWINNER, E. (2006):<br />
Stress and the city:<br />
Urbanization and its<br />
effects on the stress<br />
physiology in European<br />
blackbirds Ecology, 87(8),<br />
1945–1952.<br />
Dr. Jesko Partecke, Max-<br />
Planck-Institut für Ornithologie,<br />
Andechs/Seewiesen,<br />
Email: partecke@orn.mpg.de
4<br />
Bauen mit Glas ist auf dem Vormarsch. Doch die<br />
Verwendung des zunehmend beliebten Baustoffes<br />
kostet viele Vögel das Leben: 250.000 Scheibenopfer<br />
schätzt man Tag für Tag – allein in Europa. Doch Glasverwendung<br />
und Vogelschutz muss kein Widerspruch<br />
sein – der <strong>LBV</strong> versucht im Rahmen des Projektes<br />
„Artenschutz an Gebäuden“ durch gezielte Information<br />
die Problematik zu entschärfen.<br />
Glasarchitektur auf<br />
dem Vormarsch<br />
In <strong>München</strong> boomt der<br />
Bau. Überall wird mit<br />
modernen Neubauten<br />
nachverdichtet. Alte<br />
Gebäude werden modernisiert,<br />
mit architektonischen<br />
Mitteln aufgepeppt<br />
und den heutigen Ansprüchen<br />
an modernen Wohnraum<br />
angepasst. Wer sich<br />
dabei genau umsieht,<br />
wird schnell feststellen,<br />
dass an Glas als Werkstoff<br />
und Gestaltungsmittel<br />
kein Weg mehr vorbei<br />
führt. Ob Eigenheim oder<br />
Cityloft, Gewerbebau,<br />
Schule oder Museum – die<br />
Verwendung von Glas in<br />
der Architektur scheint<br />
heute unverzichtbar.<br />
Der Werkstoff findet<br />
nicht nur Anwendung<br />
beim klimagerechten<br />
Bauen, wenn Sonnenlicht<br />
hinter großen Glasflächen<br />
„gefangen“ wird, um die<br />
Umwandlung von Lichtenergie<br />
in Wärme zu nutzen.<br />
Der Einbau breiter<br />
Fensterfronten lässt<br />
Wohn- und Arbeitsräume<br />
hell und freundlich wirken.<br />
Kleinbauwerke wie<br />
Aufzüge, Telefonzellen<br />
2/ 2007<br />
Vogelfalle Glas<br />
– der Tod kommt im Flug<br />
Flug und Leben dieses Amselweibchens endeten an einer<br />
Glasscheibe Foto: Sylvia Weber<br />
und Wartehäuschen werden<br />
aus Sicherheitsgründen<br />
als allseitig einsehbare<br />
Glaskonstruktionen<br />
ausgeführt. Um auch<br />
stark lärmbelastete Flächen<br />
bebauen zu können,<br />
werden Lärmschutzmaßnahmen<br />
zur Auflage<br />
gemacht. Damit die<br />
Wohnqualität hinter<br />
meterhohen Wänden<br />
erträglich wird, greift man<br />
auch hier immer öfter auf<br />
Glas zurück. Und nicht<br />
zuletzt ist Glas auch ein<br />
gerne verwendetes Gestaltungsmittel,<br />
um Fassaden<br />
und Baukörper leicht und<br />
transparent wirken zu lassen.<br />
Tödliche Illusion<br />
Doch der Vormarsch<br />
der gläsernen Bauten stellt<br />
eine wachsende Gefahr<br />
für die Vogelwelt dar.<br />
Denn Vögel können Glasscheiben<br />
nicht als Hindernis<br />
erkennen. Sie nehmen<br />
lediglich Himmel und<br />
Landschaft dahinter wahr<br />
oder aber die Grünstrukturen,<br />
die sich in den<br />
Scheiben spiegeln. Beim<br />
Anflug dieser Schein-<br />
Landschaften prallen sie<br />
mit hoher Geschwindigkeit<br />
gegen eine Wand aus<br />
Glas. Eine tödliche Illusion,<br />
die täglich schätzungsweise<br />
250.000 Vögel<br />
in Europa das Leben<br />
kostet. Um die Zahl ein<br />
wenig anschaulich zu<br />
machen: Aneinandergereiht<br />
ergäben die Vogelkörper<br />
etwa eine Strecke<br />
von 37,5 Kilometern. Das<br />
Artenschutz an Gebäuden<br />
entspricht der Entfernung<br />
von <strong>München</strong> nach Freising.<br />
Und das Tag für Tag!<br />
Unter den Scheibenopfern<br />
finden sich nicht nur<br />
„Allerweltsvögel“. Insgesamt<br />
dürften 80 Vogelarten<br />
allein in Deutschland<br />
betroffen sein, darunter<br />
auch seltene Arten wie<br />
Eisvogel, Schleiereule und<br />
Pirol.<br />
Dabei ist die Zahl der<br />
gefundenen Vogelkadaver<br />
meist nur ein Bruchteil<br />
der tatsächlich verunglückten<br />
Vögel. Führt die<br />
Kollision mit der Scheibe<br />
nicht sofort zum Tod, sterben<br />
die Vögel später<br />
andernorts an ihren inneren<br />
Verletzungen oder<br />
werden Opfer von Beutegreifern.<br />
Katzen, Marder<br />
und Rabenvögel suchen<br />
Unglücksstellen regelmäßig<br />
nach Opfern ab und<br />
entfernen die Kadaver,<br />
bevor Menschen überhaupt<br />
darauf aufmerksam<br />
werden. Vor allem im<br />
Frühjahr und Herbst, zur<br />
Zeit von Balz und Vogelzug,<br />
nehmen Vogelunfälle<br />
an Glasflächen dramatisch<br />
zu.<br />
Vogelschlag?<br />
Bei uns nicht!<br />
Tote Vögel vor modernen<br />
Fassaden sind kein<br />
Aushängeschild. So mancher<br />
repräsentative Glaspalast<br />
wurde deshalb<br />
schon zum Streitpunkt<br />
zwischen Bauherrn und<br />
Architekt. Fragt man<br />
genauer nach, hat sich<br />
kaum ein Betroffener vor-<br />
Vogelnotruf<br />
Dr. Wolfgang Waschkowski<br />
Tel. 0 87 54 / 96 91 22<br />
Ewald Hortig, Tel. 0 89 / 7 91 61 37<br />
Gerhard Wendl, Tel. 0 89 / 80 28 08
Artenschutz an Gebäuden<br />
her Gedanken zum Vogelschutz<br />
gemacht. Die von<br />
Glasscheiben ausgehende<br />
Gefahr für die Vogelwelt<br />
wird regelmäßig unterschätzt,<br />
die Notwendigkeit<br />
der Glasverwendung<br />
in den Vordergrund<br />
geschoben.<br />
Ist der Schaden dann<br />
da, behilft sich mancher<br />
mit Schönreden und Vertuschungsversuchen.<br />
„Nur zwei oder drei Vögel<br />
im Jahr“ verunglücken<br />
angeblich an meterhohen<br />
Glaswänden ausgesuchter<br />
Objekte. Da mutet es<br />
schon komisch an, wenn<br />
nach Beobachtung von<br />
Anwohnern der Hausmeister<br />
täglich im Morgengrauen<br />
die Wand nach<br />
Kadavern absucht, um<br />
diese klammheimlich zu<br />
entsorgen.<br />
Tatsächlich ist in vielen<br />
Fällen eine „Beweisführung“<br />
nötig, um endlich<br />
Abhilfe zu schaffen. Denn<br />
nachträgliche Maßnahmen<br />
sind teuer, weniger<br />
effizient und werden von<br />
Bauherrn und Nutzern oft<br />
abgelehnt, weil sie „die<br />
Architektur verschandeln“.<br />
Oft wird darauf<br />
gesetzt, dass sich das Problem<br />
„von selbst löst“<br />
oder anfängliche Proteste<br />
abflauen. Wir bitten deshalb<br />
betroffene Anwohner<br />
und Vogelfreunde, entsprechende<br />
Fälle so<br />
schnell wie möglich zu<br />
dokumentieren – mittels<br />
Fotoapparat oder indem<br />
die Funde mit Datum, Art<br />
und Ort notiert werden.<br />
Kombiniert mit entsprechendenPresseveröffentli-<br />
Spendenkonto:<br />
Landesbund<br />
für Vogelschutz<br />
Konto-Nr.: 100 107 911<br />
BLZ: 701 500 00<br />
Kennwort:<br />
Gebäudebrüter<br />
chungen können so im<br />
Härtefall die Verantwortlichen<br />
zum Umdenken<br />
und Handeln bewegt werden.<br />
Glasverwendung<br />
und Vogelschutz<br />
sind vereinbar<br />
Besser ist natürlich, es<br />
gar nicht erst so weit kommen<br />
zu lassen. Deshalb<br />
setzt der <strong>LBV</strong> <strong>München</strong><br />
mit seinem Projekt Artenschutz<br />
an Gebäuden auf<br />
Information und Beratung<br />
im Vorfeld von Baumaßnahmen.<br />
Um möglichst<br />
viele Bauherren und<br />
Architekten zu erreichen,<br />
wurde der Münchner<br />
Lokalbaukommission ein<br />
Informationsblatt zum<br />
Vogeltod an Glasscheiben<br />
übergeben – diese Information<br />
wird bei Bauvorhaben<br />
mit geplanter großmaßstäblicherGlasverwendung<br />
den Genehmigungsunterlagenbeigelegt.<br />
Planern und Bauherrn<br />
werden so die Sinne<br />
für die Problematik von<br />
Glasverwendung und<br />
Vogelschutz geschärft – zu<br />
einem Zeitpunkt, da<br />
Änderungen und Modifizierungen<br />
noch möglich<br />
sind.<br />
Denn es gibt bereits<br />
heute Möglichkeiten, Glas<br />
zu verwenden, ohne den<br />
Tod tausender Vögel in<br />
Kauf nehmen zu müssen.<br />
Die Schweizer Vogelschutzwarte<br />
und die Wiener<br />
Umweltanwaltschaft<br />
haben in Untersuchungen<br />
bewiesen, dass bestimmte<br />
Markierungen Glas für<br />
Vögel sichtbar machen.<br />
Die besten Ergebnisse<br />
wurden mit senkrechten<br />
Streifen erzielt, aber auch<br />
Raster, Karos, Punkte und<br />
Spinnenmuster bewirken<br />
diesen Effekt. Wenn die<br />
Markierungen entsprechend<br />
dicht aufgebracht<br />
sind, gilt das Motto:<br />
Erlaubt ist, was gefällt.<br />
Berücksichtigt man dies<br />
2/ 2007<br />
Eine Lärmschutzwand aus Glas in Haar: Hier verunglückten<br />
viele Vögel Foto: Sylvia Weber<br />
bereits in der Planung,<br />
erzielt man durch die heutigen<br />
modernen Glasbearbeitungsmethodenwetterfeste,<br />
dauerhafte und<br />
optisch ansprechende Flächen.<br />
So wurde in<br />
Linz/Österreich ein<br />
Museum komplett aus<br />
Glas errichtet – aber alle<br />
Scheiben sind dicht<br />
bedruckt mit Texten. Das<br />
sieht interessant aus, und<br />
wenn’s auch weder<br />
Mensch noch Vogel liest –<br />
es scheint zu wirken.<br />
Zur Problematik des<br />
Vogelschlags informierte<br />
sich das Architekturbüro<br />
bks Architekten bei uns:<br />
Für die 200 Meter lange<br />
Lärmschutzwand im<br />
Berufsschulzentrum an<br />
der Riesstraße in <strong>München</strong>/Moosach<br />
entschied<br />
man sich schließlich für<br />
den Einbau von Scheiben<br />
mit einer Markierung aus<br />
senkrechten, in Einzelpunkte<br />
aufgelösten Streifen.<br />
Die Markierung wird<br />
im Siebdruckverfahren<br />
5<br />
aufgebracht und ist so<br />
wetterfest und auf Dauer<br />
sichtbar.<br />
In einem anderen Fall<br />
könnten wir den Architekten<br />
zum Nachbessern<br />
bewegen: Eine gläserne<br />
Lärmschutzwand in Haar<br />
wurde durch das Aufbringen<br />
einer Rasterfolie gesichert.<br />
Dass diese Maßnahme<br />
wirkt, wurde uns vom<br />
Melder der Unglückswand<br />
bestätigt: Obwohl<br />
vorher etliche tote Vögel<br />
gesichtet worden waren,<br />
ging seit dem Aufbringen<br />
der Folie keine einzige<br />
Schreckensmeldung mehr<br />
ein.<br />
Vögel sehen anders<br />
Es wird auch bereits<br />
erforscht wie für den<br />
Menschen unsichtbare<br />
Markierungen auf Glas<br />
zur Problemlösung beitragen<br />
können. Dafür könnte<br />
die Fähigkeit von Vögeln<br />
genutzt werden, für uns<br />
nicht sichtbares UV-Licht
6<br />
2/ 2007<br />
Dieselbe Wand, nach der Aufbringung der Rasterfolie. Seither gab es keine Meldungen von Vogelopfern mehr<br />
wahrzunehmen. Die Versuchsreihen<br />
dazu laufen.<br />
Um die Sache zu<br />
beschleunigen, haben wir<br />
in Eigeninitiative Bauherren<br />
überzeugen können,<br />
eigene Freilandversuche<br />
dazu anzustellen. So<br />
wurde die von der Firma<br />
Stadler vertriebene „Vogelschutzfolie“,<br />
die auf der<br />
Basis von UV-Absorbern<br />
arbeitet und so versucht,<br />
durchsichtige Flächen für<br />
Vögel sichtbar zu machen,<br />
an zwei Problemobjekten<br />
aufgebracht. Tendenz bisher<br />
– positiv. Ein drittes<br />
Objekt wurde Anfang Mai<br />
„nachgerüstet“: Am Kinder-<br />
und Jugendtreff in<br />
der Feldbergstraße in Trudering<br />
war die Problematik<br />
Vogelschlag bereits<br />
während des Baus der<br />
neuen Mehrzweckhalle<br />
aufgefallen. Nun hat die<br />
Stadt <strong>München</strong> gehandelt<br />
und die etwa 70 Quadratmeter<br />
große Problemscheibe<br />
vollflächig mit<br />
Vogelschutzfolie bekleben<br />
lassen; wir alle sind jetzt<br />
gespannt auf die Ergebnisse<br />
dieses groß angelegten<br />
Praxistests.<br />
Auch die Mergentheimer<br />
Glaswerke bauen auf<br />
das besondere Sehvermögen<br />
von Vögeln und vertreiben<br />
ein Vogelschutzglas,<br />
das transparent ist<br />
und dennoch eine Reduzierung<br />
des Vogelschlags<br />
erwarten lässt: Durch die<br />
Kombination von UV-<br />
Reflexion und UV-<br />
Absorption.<br />
Solche Beispiele lassen<br />
hoffen. Wenn sie Schule<br />
machen, und wenn die<br />
Glasindustrie noch mehr<br />
Energie in die Entwicklung<br />
vogelfreundlicher<br />
Glasarten steckt, wird der<br />
„Vogelkiller Glas“ vielleicht<br />
eines Tages der Vergangenheit<br />
angehören.<br />
Der <strong>LBV</strong> wird jedenfalls<br />
weiterhin alles daran setzen,<br />
dieses Ziel so schnell<br />
als möglich zu erreichen.<br />
Sylvia Weber<br />
GESUCHT!<br />
Artenschutz an Gebäuden<br />
Foto: Sylvia Weber<br />
Schlupfwinkel<br />
von Mauersegler, Spatz & Co.<br />
Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe,<br />
Haussperling, Dohle und Turmfalke<br />
brauchen unsere Hilfe.<br />
Bitte helfen Sie mit, diese Gebäudebrüter<br />
zu schützen: Melden Sie uns alle Bruten<br />
aus <strong>München</strong> und dem Landkreis!<br />
Meldebögen und Informationen<br />
gibt es in unserer Geschäftsstelle<br />
in der Klenzestraße 37 oder im Internet:<br />
www.lbv-muenchen.de/Aktuelles/25.5.2006<br />
Kontakt: Sylvia Weber<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 83<br />
E-Mail: s-weber@lbv.de
Interview<br />
Das <strong>LBV</strong>-Interview: Hans Flieger<br />
In dieser Reihe sprechen wir mit Menschen, die<br />
sich in besonderer Weise für unsere Natur und<br />
Umwelt einsetzen. Anlässlich des fünfundzwanzigjährigen<br />
Bestehens der Kreisgruppe <strong>München</strong> sprach<br />
unsere 1. Vorsitzende, Dr. Irene Frey-Mann, mit dem<br />
Gründungsmitglied Hans Flieger. Hans Flieger war<br />
viele Jahre Vorstandsmitglied und Schatzmeister. Als<br />
Leiter des Arbeitskreises Nisthilfen und engagierter<br />
Naturschützer konnte er viele neue Mitglieder für<br />
den <strong>LBV</strong> gewinnen.<br />
Sie sind eines der Gründungsmitglieder<br />
unserer<br />
Kreisgruppe. In diesem Jahr<br />
feiern wir 25. Geburtstag<br />
mit etwa 5.000 Mitgliedern<br />
und einer Geschäftsstelle mit<br />
sechs Mitarbeitern. Im<br />
Gründungsjahr 1982 sah das<br />
wohl noch etwas anders aus?<br />
Am Anfang stand nur<br />
der Wunsch, sich für den<br />
Naturschutz zu engagieren.<br />
Klaus Georg Schulze,<br />
der ja dann zwanzig Jahre<br />
lang Vorsitzender war,<br />
wurde zum geistigen<br />
Vater unserer Kreisgruppe.<br />
Meine Frau und ich<br />
haben ihn von Anfang an<br />
bei der Umsetzung seiner<br />
Ideen unterstützt. Nach<br />
und nach kamen dann<br />
immer mehr Aktive hinzu.<br />
Klaus Georg Schulze war<br />
ein Organisationstalent.<br />
Das war die Voraussetzung<br />
dafür, dass sich die<br />
Kreisgruppe in wenigen<br />
Jahren enorm entwickelt<br />
hat und wir sehr schnell<br />
in der Öffentlichkeit<br />
wahrgenommen wurden.<br />
Er organisierte auch unsere<br />
erste „Geschäftsstelle“<br />
im Nebenraum eines Pilzladens<br />
in der Rumfordstraße.<br />
Dort konnten wir<br />
eine Ausstellung und eine<br />
Info-Stelle einrichten. Die<br />
Besitzerin des Pilzladens<br />
hat unter der Woche bei<br />
der Beratung der ersten<br />
Interessenten des <strong>LBV</strong><br />
mitgeholfen, an Samstagen<br />
haben wir die Info-<br />
Stelle ehrenamtlich<br />
betreut. Später konnten<br />
wir alle Räume übernehmen<br />
und ausbauen. Viele<br />
ehrenamtlich Aktive, die<br />
sich auch heute noch für<br />
den <strong>LBV</strong> engagieren,<br />
haben sich bereits damals<br />
beteiligt, z. B. Dr. Andreas<br />
Schulze, Familie Hortig,<br />
Familie Bauer, Dr. Eva<br />
Schneider, Werner Reuter,<br />
Herbert Bartl und Josef<br />
Willy.<br />
Als Sie mit Ihrem Engagement<br />
für den <strong>LBV</strong> begonnen<br />
haben, waren sie auch beruflich<br />
sehr eingespannt.<br />
Warum haben Sie sich trotzdem<br />
entschieden, ehrenamtlich<br />
für den Naturschutz<br />
einzutreten?<br />
Das Interesse für die<br />
Natur haben schon meine<br />
Eltern geweckt. Wir sind<br />
in meiner Kindheit gerne<br />
hinaus in den Wald<br />
gegangen, Pilze suchen<br />
oder Walderdbeeren<br />
pflücken.<br />
Nachdem ich meine<br />
Frau kennen gelernt hatte,<br />
wurde die Naturbeobachtung<br />
immer mehr zu<br />
unserem gemeinsamen<br />
Interesse. Was blüht denn<br />
da eigentlich am Wegrand,<br />
welche Vögel kommen<br />
bei uns vor? Diese<br />
einfachen Fragen eröffneten<br />
den Blick auf die Vielfalt<br />
der Natur. Wir gingen<br />
etwa an der Isar spazieren<br />
und beobachteten Enten<br />
mit unglaublicher Farbenpracht<br />
und andere in<br />
schlichtem Braun. Die<br />
Neugierde veranlasste uns<br />
2/ 2007<br />
Hans Flieger<br />
dann, das erste Vogelbestimmungsbuchanzuschaffen.<br />
1975 sind Sophie<br />
und ich dann über eine<br />
Vogelführung der Kreisgruppe<br />
Weilheim auf den<br />
<strong>LBV</strong> gestoßen. Wir sind<br />
gleich Mitglied geworden<br />
– für einen Jahresbeitrag<br />
von damals zwölf DM.<br />
Einige Jahre sind wir dann<br />
zu interessanten Exkursionen<br />
nach Weilheim gefahren,<br />
denn in <strong>München</strong> gab<br />
es noch nichts Vergleichbares.<br />
Bei einer dieser<br />
Führungen hat meine<br />
Frau Klaus Georg Schulze<br />
kennen gelernt. Die beiden<br />
waren sich einig, dass<br />
es sinnvoll und notwendig<br />
wäre, auch in <strong>München</strong><br />
eine Kreisgruppe zu<br />
gründen. Herr Schulze<br />
hatte sich dazu schon entschlossen<br />
und meine Frau<br />
hat spontan unsere Unterstützung<br />
zugesagt.<br />
7<br />
Beim <strong>LBV</strong> waren Sie von<br />
Anfang an als „die Fliegers“<br />
bekannt, weil Sie mit Ihrer<br />
Frau Sophie immer als aufeinander<br />
eingespieltes Duo<br />
aufgetreten sind. Wie wichtig<br />
war Ihre Frau für Ihr ehrenamtliches<br />
Engagement?<br />
Meine Frau war bei der<br />
Gründung der Kreisgruppe<br />
in <strong>München</strong> schon in<br />
Pension und hatte deshalb<br />
Zeit, Schatzmeisterin zu<br />
werden und Infostände zu<br />
betreuen. Ich habe sie,<br />
soweit es mein Beruf<br />
zuließ, dabei unterstützt.<br />
Dabei war es ein Glücksfall,<br />
dass wir beide die<br />
gleichen Interessen hatten.<br />
Darum sind wir wohl<br />
auch ein bisschen beneidet<br />
worden. Wenn ausnahmsweise<br />
einer von uns<br />
beiden alleine aufgetreten<br />
ist, kam immer die Frage:<br />
Wo ist der Hans oder wo<br />
ist die Sophie?
8<br />
Sie sind Kaufmann. Nicht<br />
gerade der Berufszweig, den<br />
man bei einem Naturschutzverband<br />
erwartet?<br />
Wenn echtes Engagement<br />
vorhanden ist, spielt<br />
der Berufszweig sicher<br />
eine untergeordnete Rolle.<br />
Trotzdem weiß man gerade<br />
als Kaufmann, dass<br />
auch ein Naturschutzverband<br />
gewisse Geldmittel<br />
braucht, um seine Ziele zu<br />
erreichen. Klaus Georg<br />
Schulze, der prägnante<br />
Aussagen schätzte, brachte<br />
das mit seiner Meinung<br />
auf den Punkt, dass auch<br />
der Naturschutz „öffentlichkeitswirksamverkauft“<br />
und „professionell<br />
gemanagt“ werden<br />
müsse. Im Lauf der Jahre<br />
ist mir mehr und mehr<br />
klar geworden, dass er<br />
damit Recht hatte.<br />
Sie und Ihre Frau waren<br />
20 Jahre Schatzmeister der<br />
Kreisgruppe. Die Geldquellen<br />
sprudeln für den Naturschutz<br />
nicht immer, oder?<br />
Vor allem die öffentliche<br />
Hand wird in den<br />
letzten Jahren ihre Aufgabe<br />
für den Naturschutz<br />
Sorge zu tragen, immer<br />
weniger gerecht. In den<br />
1980er Jahren, als sich die<br />
Umweltzerstörung allmählich<br />
nicht mehr übersehen<br />
ließ und deshalb<br />
viele Umweltbewegungen<br />
entstanden, wurde der<br />
Gedanke des Natur- und<br />
Artenschutzes auf politischer<br />
Ebene besser wahrgenommen<br />
als heute und<br />
das hat sich in der Förderung<br />
wichtiger Naturschutzprojekte<br />
bemerkbar<br />
gemacht. In den letzten<br />
Jahren hört man von allen<br />
Seiten lautes Gejammer<br />
über die Mittelknappheit<br />
der öffentlichen Kassen. In<br />
diesem Kanon sind die<br />
Lobbystimmen der Naturschützer<br />
nur leise zu vernehmen.<br />
Der Naturschutz<br />
wird leider manchmal als<br />
lästiger Bremser betrachtet<br />
und ein Politiker tut<br />
sich deshalb oft schwer,<br />
Geld für die Natur fließen<br />
zu lassen.<br />
Nur von Spenden und<br />
Mitgliedsbeiträgen kann<br />
ein Naturschutzverband<br />
die notwendige und sehr<br />
vielfältige Arbeit aber<br />
nicht leisten. Geld braucht<br />
man für Grundstückskäufe,<br />
für die Flächenpflege,<br />
für die Umweltbildung,<br />
Jugendarbeit und für vieles<br />
mehr. Für die notwendige<br />
Mittelbeschaffung<br />
muss man sich da immer<br />
wieder etwas Neues überlegen.<br />
Einen Bankraub würden<br />
Sie für den Naturschutz aber<br />
nicht begehen?<br />
Meine Frau ist tatsächlich<br />
einmal fast verdächtigt<br />
worden, einen solchen<br />
verübt zu haben. Eine<br />
Würzburger Bank war<br />
gerade dann überfallen<br />
worden, als wir daneben<br />
geparkt hatten. Da wir<br />
nichts vom Überfall<br />
bemerkt hatten, fuhren<br />
wir weiter zu einem meiner<br />
Kunden. Ein Zeuge<br />
hatte sich aber unsere<br />
Autonummer notiert und<br />
gerade als meine Frau<br />
alleine im Wagen saß, weil<br />
ich bei meinem Kunden<br />
war, wurde der Wagen<br />
plötzlich von zwei Streifenwagen<br />
umstellt. Meine<br />
Frau wurde aufgefordert,<br />
auszusteigen und den<br />
Kofferraum aufzumachen.<br />
Sie hatte als Schatzmeisterin<br />
das Geld der Hausund<br />
Straßensammlung<br />
des <strong>LBV</strong> zu Hause gezählt<br />
und rolliert, war aber<br />
noch nicht dazu gekommen,<br />
es bei der Bank einzuzahlen.<br />
Die Polizisten<br />
fanden das Geld im Kofferraum<br />
– das war<br />
zunächst etwas peinlich.<br />
Es stellte sich aber sehr<br />
bald heraus, dass das<br />
Geld nicht von dem Bankraub<br />
stammte.<br />
Sie haben viele neue Mitglieder<br />
für den <strong>LBV</strong> gewor-<br />
2/ 2007<br />
ben, sogar Ihren Arzt konnten<br />
Sie gewinnen. Haben Sie<br />
ihn vor oder nach der<br />
Behandlung überzeugt?<br />
Ich bin 35 Jahre im<br />
Außendienst gewesen,<br />
deshalb ist es mir vielleicht<br />
etwas leichter gefallen,<br />
neue Mitglieder zu<br />
werben.<br />
Zum Beispiel meinem<br />
Internisten habe ich beiläufig<br />
beim Anziehen<br />
nach der Untersuchung<br />
gefragt: Herr Doktor, Sie<br />
haben doch sicher auch<br />
etwas für die Natur übrig.<br />
Da sagte er ja, er sei<br />
Imker. Da meinte ich, als<br />
Imker wäre er ein ideales<br />
Mitglied beim <strong>LBV</strong> und er<br />
hat gleich unterschrieben.<br />
Der HNO-Arzt, der Jäger<br />
war und sich ebenfalls für<br />
die Natur interessiert hat,<br />
antwortete auf diesselbe<br />
Frage: Ich bin heute schon<br />
hinter einem Auto hergefahren.<br />
das hatte einen<br />
Aufkleber mit einem Eisvogel<br />
drauf, das ist ja Ihr<br />
Verband. Der ist auch<br />
gleich Mitglied geworden.<br />
Meine Augenärztin war<br />
schon Mitglied, deshalb<br />
konnte ich sie nicht mehr<br />
werben, aber unsere<br />
Hausärztin musste dran<br />
glauben. Nach zwei Besuchen<br />
ist sie Mitglied<br />
geworden.<br />
Unsere junge hübsche<br />
Apothekerin, – ich wusste<br />
nur, dass sie aus dem Allgäu<br />
kam – habe ich am<br />
Tag nach einem <strong>LBV</strong>-Vortrag<br />
über das Allgäu angesprochen:<br />
„Gestern Abend<br />
habe ich an Sie gedacht.“<br />
– sie stutzte leicht irritiert.<br />
„Wir hatten einen tollen<br />
Vortrag über das Allgäu,<br />
das wäre doch sicher für<br />
Sie interessant gewesen.“<br />
Das konnte sie, nun nicht<br />
mehr irritiert, bestätigen.<br />
Da habe ich ihr eine Mitgliedschaft<br />
angeboten,<br />
damit sie immer das Programm<br />
für unsere interessanten<br />
Vorträge ins Haus<br />
bekommt. [nach dieser Antwort<br />
ist es fast zu bedauern,<br />
Interview<br />
dass Herr Flieger so selten<br />
krank war – Anm. der Redaktion]<br />
Sie haben viele Jahre die<br />
Betreuung tausender Nistkästen<br />
in Stadt und Landkreis<br />
<strong>München</strong> koordiniert.<br />
In gewisser Weise hat also<br />
ein Großteil der Blau- und<br />
Kohlmeisen, Kleiber und<br />
Spatzen in <strong>München</strong> eine<br />
Fliegersche Kinderstube<br />
genossen. Nach dem Aufwand<br />
dafür haben die Vögel<br />
Sie aber nie gefragt, oder?<br />
Ich habe schon sehr<br />
bald nach Gründung der<br />
Kreisgruppe den Arbeitskreis<br />
Nisthilfen übernommen<br />
und geleitet. Wir<br />
waren 40–50 ehrenamtliche<br />
Damen und Herren,<br />
Freunde darf ich sagen,<br />
die jedes Jahr, teilweise<br />
bei Wind und Wetter oder<br />
unter Zeitdruck in ihrem<br />
Park, Friedhof oder in<br />
ihrem Straßenbereich<br />
Nistkästen angebracht<br />
und gereinigt haben. Das<br />
hat mir große Freude<br />
gemacht. Ich kann nur<br />
jedem Vogelfreund raten,<br />
sich bei meinem Nachfolger<br />
Werner Reuter zu melden<br />
und mitzumachen. Es<br />
ist einfach reizvoll und<br />
spannend, wenn man<br />
seine Nistkästen kontrolliert:<br />
Was findet man im<br />
Kasten? Welche Bewohner<br />
waren drinnen?<br />
Gegen Umweltzerstörung<br />
und Artentod sind Sie auch<br />
auf die Straße gegangen.<br />
Noch mit siebzig haben Sie<br />
zusammen mit etwa 200<br />
<strong>LBV</strong>-Mitgliedern vor der<br />
bayerischen Staatskanzlei<br />
gegen den Kormoranabschuss<br />
im Naturschutzgebiet<br />
der Tiroler Achen demonstriert.<br />
Glauben Sie, dass ein<br />
Naturschutzverband Politik<br />
und öffentliche Meinung<br />
beeinflussen kann?<br />
Er sollte zumindest versuchen,<br />
seine Meinung zu<br />
so einem brisanten Thema<br />
darzustellen. Da muss<br />
man in die Öffentlichkeit
Interview<br />
gehen. Bei solchen Aktionen<br />
habe ich mich nicht<br />
gescheut, öffentlich aufzutreten,<br />
auch fotografiert<br />
zu werden und für meine<br />
Meinung gerade zu stehen.<br />
Wie weit einem<br />
damit Erfolg beschieden<br />
ist, steht vielleicht auf<br />
einem anderen Blatt. Aber<br />
zum Beispiel beim Protest<br />
gegen den Ausbau des<br />
Rhein-Main-Donau-<br />
Kanals war nachher doch<br />
klar: Wir haben ihn nicht<br />
verhindert, doch haben<br />
die anhaltenden und fundierten<br />
Proteste wesentlicheAusgleichsmaßnahmen<br />
zur Folge gehabt.<br />
Neben all der Naturschutzarbeit,<br />
haben Sie auch<br />
noch den <strong>LBV</strong>-Stammtisch<br />
gegründet, der sich heute<br />
immer noch trifft. Darf<br />
Naturschutz also auch mal<br />
Spaß machen?<br />
Das soll er auch! Natürlich<br />
halte ich es bei einer<br />
ehrenamtlichen Tätigkeit<br />
für wichtig, dass sie sinnvoll<br />
ist. Das kann im sozialen,<br />
im kirchlichen oder<br />
eben im Bereich des<br />
Natur- und Artenschutzes<br />
sein, aber es soll auch ein<br />
bisschen Spaß machen! Da<br />
muss eine Freude dabei<br />
sein. Wenn man alles nur<br />
als guten Zweck ansieht,<br />
dann wird man früher<br />
oder später die Freude<br />
dran verlieren. Wenn beides<br />
zusammenkommt,<br />
Sinn und Freude, ist man<br />
gerne und dauerhaft bei<br />
der Sache. So kam die<br />
Idee auf, einen regelmäßigen<br />
Stammtisch zu grün-<br />
2/ 2007<br />
den, wo man sich mit<br />
Gleichgesinnten nicht nur<br />
über den Naturschutz<br />
austauscht, sondern auch<br />
mal über den Urlaub oder<br />
übers Kochen. So haben<br />
wir einen „harten Kern“<br />
des Verbandes geschaffen,<br />
der auch über den Naturschutz<br />
hinaus einen guten<br />
Kontakt hat.<br />
Sie blicken nun auf ein<br />
jahrzehntelanges Engagement<br />
für den Arten- und<br />
Biotopschutz zurück. Glauben<br />
Sie im Resümee, dass<br />
sich die Mühen gelohnt<br />
haben?<br />
Ich denke ja. Es wäre ja<br />
traurig, wenn man sich<br />
eingestehen müsste, es<br />
war umsonst. Wie die Perspektive,<br />
vor allem weltweit,<br />
aussieht, da bin ich<br />
Stressfrei einkaufen<br />
im <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum<br />
Klenzestraße 37 (neben dem Gärtnerplatztheater)<br />
Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 13–18 Uhr<br />
• Nisthilfen<br />
• T-Shirts<br />
• DVDs<br />
• Vogeltränken<br />
• Igel-Schnecke<br />
• Geschenkartikel<br />
9<br />
ein bisschen skeptischer.<br />
Die Probleme der Überbevölkerung,<br />
der Klimaänderung,<br />
der Energiepolitik,<br />
dazu lesen wir jeden<br />
Tag etwas anderes, da<br />
traue ich mir keine Prognose<br />
zu. Aber im Kleinen,<br />
da sollten wir nicht<br />
nachlassen und die Freude<br />
daran nicht verlieren.<br />
Dann gibt es einen Sinn.<br />
Wenn ich immer nur dran<br />
denke, wie geht es in 30<br />
oder 40 Jahren, da werde<br />
ich gleich gar nicht anfangen,<br />
etwas zu tun. Da sollte<br />
man lieber einfach<br />
anpacken und hoffen,<br />
dass es immer wieder<br />
neue Ideen gibt und Menschen,<br />
die sich für die<br />
Natur einsetzen.<br />
Lieber Herr Flieger, vielen<br />
Dank für das Gespräch.<br />
Wählen Sie aus 1.000 Artikeln für den Naturschutz in aller Ruhe das Passende aus.<br />
Ein freundliches und kompetentes Team steht Ihnen beratend zur Seite.<br />
Mein persönlicher Tipp: unsere neue DVD „Die Vogelwelt in Gärten und Parks“<br />
von Susanne Hoffmann. 61 heimische Vogelarten sind einzeln abrufbar und werden<br />
in einem eigenständigen Kurzfilm vorgestellt.<br />
Gesamtlänge 77 Minuten. Preis 14,95 e.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Horst Rehn<br />
PS: Ihr Einkauf kommt dem<br />
Naturschutz in Stadt und<br />
Landkreis <strong>München</strong><br />
zugute.
10<br />
2/ 2007<br />
Vogelkundliche Notizen 2006<br />
Austernfischer<br />
1 Ex. am 24.4. Goldachhof/Ismaning<br />
(Dr. M.<br />
Baborka).<br />
Baumfalke<br />
1 Ex. 19.6. Kieswerke<br />
Freising-Erding, Hallbergmoos<br />
(JS).<br />
Birkenzeisig<br />
3 Ex. am 19.2. Giggenhausen<br />
(C. Krafft).<br />
Blässhuhn<br />
Ab Mitte Mai auf<br />
„Ententeich“ Nähe Sachsenstraße<br />
südlich der<br />
Braunauer Eisenbahnbrücke<br />
4 Nester mit insgesamt<br />
20 pulli. Am 5. Juni<br />
2 + 5 + 6 + 7 Jungvögel<br />
(H. Hainke).<br />
Eisvogel<br />
Aus den von C. Krafft<br />
gebauten Wänden flogen<br />
im Landkreis Freising und<br />
im Tierpark Hellabrunn<br />
insgesamt 77 Jungvögel<br />
aus.<br />
Feldlerche<br />
Ein Trupp von etwa 30<br />
Ex. am 5. 11. bei Giggenhausen<br />
(C.Krafft).<br />
Gartenbaumläufer<br />
Gesang am 13.2. im<br />
Sollner Waldfriedhof (JS).<br />
Gimpel<br />
Ein „Trompeter“-Gimpel<br />
am 22.2. im Friedhof<br />
Pullach. Dieser östliche<br />
Wintergast fällt durch seinen<br />
Ruf auf (JS).<br />
Grauschnäpper<br />
Erfolgreiche Brut mit<br />
3 Jungvögeln auf einer<br />
Lampenabdeckung im<br />
Eingangsbereich eines<br />
Pullacher Hauses (JS).<br />
Halsbandschnäpper<br />
In den Freisinger Isarauen<br />
40 Brutpaare in den<br />
Nistkästen von C. Krafft.<br />
Heckenbraunelle<br />
Am 5.11. noch ein Ex. in<br />
einem Harlachinger Garten<br />
(M. Kistler).<br />
Höckerschwan<br />
Auf dem „Ententeich“<br />
(s. Blässhuhn) ein Weibchen<br />
mit 8 Jungvögeln.<br />
Am 23.5. wurde diese<br />
Familie zum ersten Mal<br />
gesehen H. Hainke).<br />
WÜST führt in seiner Avifauna<br />
einmal ein Paar im<br />
Nymphenburger Park mit<br />
sogar 9 Jungvögeln auf<br />
(JS).<br />
Hohltaube<br />
Am 12.4. etwa 30 Ex.<br />
auf einem Feld bei Baierbrunn<br />
(JS) und ca. 40 Ex.<br />
am 17.10. im Trupp über<br />
Pullach Richtung SW fliegend<br />
(W. Türckheim).<br />
Kiebitz<br />
Bereits am 2.2. mehr als<br />
100 Ex. bei Achering/FS<br />
und eine Winterbeobachtung<br />
von 2 Ex. am 28.12<br />
im Freisinger Moos<br />
(C. Krafft).<br />
Knäkente<br />
In der Allacher Lohe<br />
(Allacher Löschteich)<br />
10 Ex. am 8.3. und eine<br />
erstaunliche Anzahl von<br />
24 Ex. am 15.3. (A.von<br />
Vacano, D. Bergmeier).<br />
Am 18.6. ein Paar auf dem<br />
Olympiasee (K. Pelzl).<br />
Kolbenente<br />
1 Weibchen mit 4 pulli<br />
am 1.7. auf dem Badenburg-See<br />
im Nymphenburger<br />
Park (K. Pelzl).<br />
Kolkrabe<br />
2 Ex. (Brutpaar?) am<br />
15.3. im Forstenrieder<br />
Park bei Buchendorf. Vielleicht<br />
durch Schnee und<br />
Kälte Gelege aufgegeben.<br />
Dann aber zwei erfolgreiche<br />
Bruten: Eine im Forstenrieder<br />
Park bei der<br />
Preysingsäule und eine<br />
südlich Buchendorfs beim<br />
Gut Schwaige (A. Soyer).<br />
Mandarinente<br />
Jeweils am 19.6. ein führendes<br />
Weibchen mit je 6<br />
pulli im Kleinhesseloher<br />
See und am Oberföhringer<br />
Wehr (K. Pelzl). Ein bevorzugter<br />
Mauser- und Rastplatz<br />
ist der kleine Warnberger<br />
Weiher in Solln mit<br />
einem Maximum von 52<br />
Ex. am 15.9. Am 8.12.<br />
noch 40 Ex. (JS).<br />
Mönchsgrasmücke<br />
Viele Mönchsgrasmücken<br />
überwintern vermehrt<br />
nicht mehr in Südwesteuropa<br />
und Westafrika,<br />
sondern in Südengland<br />
wie viele Ringfunde<br />
beweisen. Auf die Gründe<br />
kann hier aus Platzmangel<br />
nicht eingegangen werden.<br />
Ein Ringfund aus unserem<br />
Raum liegt auch vor:<br />
Ein diesjähriges Weibchen<br />
wurde am 19.9.05 in Ostflandern<br />
in der Nähe von<br />
Gent beringt: Distanz 708<br />
km nach 254 Tagen. Das<br />
Datum passt genau in den<br />
Zug nach NW (England).<br />
Zur nächsten Brutzeit am<br />
31.5.06 wurde dieses<br />
Weibchen tot in Pullach<br />
gefunden. Möglicherweise<br />
Vogelkunde<br />
Austernfischer Foto: Dr. Andreas Schulze<br />
war es wieder in seinem<br />
näheren oder weiteren<br />
Heimatgebiet (JS).<br />
Noch am 5.11. ein<br />
Männchen in Giggenhausen<br />
(C. Krafft).<br />
Moorente<br />
Ein Männchen am 25.2.<br />
unter dösenden Tafelenten<br />
im Nymphenburger Park<br />
nur wenige Meter vom<br />
Ufer entfernt (K. Pelzl).<br />
Nachtigall<br />
Eine singend aus einer<br />
Hecke an einem Feldrand<br />
neben dem Rangierbahnhof<br />
Nord bei den ersten<br />
Häusern von Moosach<br />
(Max-Born-Straße) am<br />
20.5. und am 3.6. gegen<br />
21 Uhr (K. Pelzl).<br />
Nebelkrähe<br />
1 Ex. bereits öfters bei<br />
der Friedenheimer Brücke<br />
(Hauzenberger Straße)<br />
gesehen, so auch am 10.11.<br />
(U. Arnold).<br />
Nebelkrähe/Rabenkrähe<br />
Ein Mischling mit deutlich<br />
mehr Nebelkrähenals<br />
Rabenkrähen-Anteilen<br />
am 22.1. bei Thurnsberg/FS<br />
(C. Krafft).<br />
Pfeifente<br />
15 Ex. am 13.4. bei<br />
Führholzen (C. Krafft)
Vogelkunde<br />
und 2 Ex. am 4.11. im<br />
Nymphenburger Schlosspark<br />
(K. Pelzl).<br />
Raubwürger<br />
Je 1 Ex. am 7.1.<br />
(D.Reusch) sowie am 13.2.<br />
und am 15.12 Buchendofer<br />
Flur (A. Soyer).<br />
Reiherente<br />
Am 6.8. auf dem Kleinhesseloher<br />
See je ein<br />
Weibchen mit 1 pullus<br />
und 4 pulli (K. Pelzl).<br />
Rohrammer<br />
1 Paar am 18.3. in<br />
einem Sollner Garten<br />
(E. Hortig).<br />
Rotmilan<br />
Am 20.2. bei Markt<br />
Indersdorf 1 Ex. (H.J.<br />
Hage), 1 Ex. am 2.4. bei<br />
Giggenhausen und 1 Ex.<br />
am 14.4. in Germering<br />
(C. Krafft).<br />
Seidenschwanz<br />
Am 25.2. etwa 20 Ex.<br />
beim Eingang des Botanischen<br />
Gartens und etwa<br />
30 Ex. am 8.4. im Nymphenburger<br />
Park<br />
(K. Pelzl).<br />
Etwa 100 Ex. im Westfriedhof<br />
am 19.4. (E. Herrmann,<br />
H. Sallmann).<br />
Beobachtungen in Forstenried:<br />
14 Ex. am 5.1.,<br />
30 Ex. am 6.1., 6 Ex. am<br />
8.1., 32 Ex. am 21.2., 1 Ex.<br />
am 26.2. und 40 Ex. am<br />
2.4. (D. Reusch).<br />
Saatkrähe<br />
Am 16.7. mindestens<br />
200 Ex. auf einer frisch<br />
gemähten Wiese in Hochmutting.<br />
Wohl alles Vögel<br />
aus den drei in der Nähe<br />
liegenden Brutkolonien<br />
(S. Hausmann).<br />
Silberreiher<br />
1 Ex. am 12.2.<br />
an der Isen bei Dorfen<br />
(M. Ronniger) und<br />
1 Ex. am 29.3. im<br />
Kaltenbach bei<br />
Oberschleißeim<br />
(S. Hausmann).<br />
Tannenhäher<br />
Eine erfolgreiche Brut<br />
im ehemaligen Bundeswehrgelände<br />
bei Krailling<br />
(Kreuzlinger Forst) mit<br />
3 Jungen so am 27.6. und<br />
26.7. (A. Schnell). Eine<br />
weitere Brut mit mindestens<br />
3 Jungen fand mitten<br />
in Forstenried statt. Das<br />
Nest befand sich in einer<br />
großen Fichte (H. u. H.<br />
Zörkendörfer). Auch<br />
konnte ein Ex. der sibirischen<br />
Rasse (Dünnschnabeltannenhäher)<br />
in Germering<br />
lange und bei<br />
bester Sicht am 18., 19.<br />
und 20.8. beobachtet werden<br />
(A. Schnell).<br />
Ebenso wurde am<br />
10.10., 11.10. und 25.10.<br />
ein Ex. dieser Rasse in<br />
Ottobrunn gesehen (U.<br />
Firsching). Diese Tannenhäherrasse(macrorhynchos)<br />
erscheint in<br />
Deutschland meist invasionsartig,<br />
aber SVEN-<br />
SON und WÜST führen<br />
auch Einzelexemplare auf.<br />
1955 fand lt. Wüst sogar<br />
eine Brut in Gröbenzell<br />
statt.<br />
Teichhuhn<br />
2 späte Bruten jeweils<br />
mit 4 und 2 pulli am 25.8.<br />
bei Weichs/DAH (H.J.<br />
Hage)<br />
Schellente<br />
Ein Weibchen mit 8<br />
pulli am 13.5. beim Oberföhringer<br />
Wehr (A. von<br />
Vacano).<br />
Sperlingskauz<br />
2 rufende Männchen<br />
am 22.10. im Forstenrieder<br />
Park/Revier Maxhof und<br />
ebenda am 30.12. ein<br />
rufendes Männchen<br />
(D. Reusch).<br />
Schwarzkehlchen<br />
Am 28.5. ein Männchen<br />
in der Fröttmaninger<br />
Heide (A.von Vacano)<br />
und eine erfolgreiche Brut<br />
mit 4 juv. bei der Kiesgrube<br />
Glück in Neuried<br />
(D. Reusch).<br />
2/ 2007<br />
Schwarzstorch<br />
1 Ex. am Boden am 25.5.<br />
in der Nähe der Straße<br />
Dachau-Schwabhausen<br />
bei der Abzweigung nach<br />
Markt Indersdorf<br />
(A. Hage).<br />
Uferschwalbe<br />
In der Uferschwalben-<br />
Wand von C. Krafft in den<br />
Kieswerken Freising-<br />
Erding schlüpften an die<br />
800 Jungvögel, von ihnen<br />
wurden 703 beringt.<br />
Zwei weitere Ringfunde<br />
liegen vor: Ein Nestling<br />
wurde am 28.6.04 beringt<br />
und in 1.419 km Entfernung<br />
durch einen Beringer<br />
in Spanien bei Alicante<br />
bereits am 3.9. desselben<br />
Jahres kontrolliert<br />
und freigelassen; weiterer<br />
Nestling, der am 26.6.06<br />
beringt wurde, ist am<br />
25.8.06 bei Arles (Camargue)<br />
in 766 km Entfernung<br />
ebenfalls kontrolliert<br />
und freigelassen worden<br />
(JS).<br />
Waldkauz<br />
2 Ästlinge am 9. und 25.<br />
3. im Südteil des Englischen<br />
Gartens. Das Männchen<br />
des Brutpaares war<br />
grau – das Weibchen<br />
braun. Die 2 Jungvögel<br />
waren ebenfalls jeweils<br />
grau und braun (A. von<br />
Vacano, Dr. E. Schneider).<br />
Waldschnepfe<br />
Eine verletzte Waldschnepfe<br />
wurde am 12.10.<br />
in Fürstenried aufgegriffen<br />
und nach Erholung im<br />
11<br />
Heckenbraunelle Foto: Dr. Andreas Schulze<br />
Forstenrieder Park freigelassen<br />
(D. Reusch).<br />
Wachtel<br />
Ein Rufer am 22.9. bei<br />
Neuried (D. Reusch).<br />
Wanderfalke<br />
Am 20.9. bei Iffeldorf<br />
1 Ex. (W. Türckheim).<br />
Weißstorch<br />
1 Ex. am 30.6. bei Johanneskirchen<br />
(F. Nickel),<br />
1 Ex. am 25.8. bei<br />
Weichs/DAH (H.J. Hage).<br />
Am 12.9. flogen 2 Ex.<br />
über Aufkirchen/STA<br />
Richtung SW (W. Türkkeim).<br />
Zwei Ex. standen auf<br />
einem Kamin in Nymphenburg<br />
Ecke Lipperheide-/Schneiderstraßewährend<br />
der Monatswende<br />
August/September<br />
(Dr. G. Fliege).<br />
Wendehals<br />
2 Brutpaare im Perlacher<br />
Forst (E. Hagenguth)<br />
und am 17.4. 1 Ex. in<br />
einem Harlachinger Garten<br />
(M. u. T. Kistler).<br />
Wiedehopf<br />
1 Ex. am 9.4. in einem<br />
Garten in Harlaching<br />
(E. Schnell).<br />
Meldungen sind stets<br />
herzlich willkommen.<br />
Jürgen Siegner<br />
Mozartstraße 15,<br />
82049 Pullach/Isartal.<br />
Tel. 0 89 / 7 93 17 78,<br />
E-Mail: j.siegner@t-online.de
12<br />
2/ 2007<br />
Kreisgruppe <strong>München</strong><br />
Die Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt/Land<br />
Vorstand der Kreisgruppe<br />
<strong>München</strong> im <strong>LBV</strong><br />
1. Vorsitzende<br />
Dr. Irene Frey-Mann<br />
Bandelstraße 6, 80638 <strong>München</strong><br />
Tel. 15 97 05 90, Fax 15 97 05 91<br />
Schatzmeister<br />
Johann Leitmeier<br />
Freischützstraße 17, 81927 <strong>München</strong><br />
Tel. 99 31 79 00<br />
Schriftführer<br />
Peter-Jürgen Schenkl<br />
Stiftsbogen 144, 81375 <strong>München</strong><br />
Tel./Fax 70 55 67<br />
Jugend<br />
Michaela Zubek<br />
Flurstraße 6<br />
81675 <strong>München</strong><br />
Tel. 0 89 / 4 48 62 17<br />
Beisitzer<br />
Claus Obermeier<br />
Gröbenrieder Straße 15 d, 85221 Dachau<br />
Tel. 01 72 / 8 41 88 77<br />
Horst Rehn<br />
In der Knackenau 9, 82031 Grünwald<br />
Tel./Fax 6 49 30 11<br />
Walter Sindlinger<br />
Schorerstraße 4, 81547 <strong>München</strong><br />
Tel. 6 9706 43, Fax 69 70 8752<br />
– Alle Vorstände sind auch als Delegierte gewählt –<br />
Mitarbeiter in der Kreisgeschäftsstelle<br />
Dr. Heinz Sedlmeier<br />
(Leiter der Kreisgeschäftsstelle)<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 71, E-Mail: h-sedlmeier@lbv.de<br />
Petra Eisenhut (Verwaltung)<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 70, E-Mail: p-eisenhut@lbv.de<br />
Christine Harzer (Projektleitung Biotoppflege)<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 81, E-Mail: c-harzer@lbv.de<br />
Sylvia Weber (Projektleitung Artenschutz an Gebäuden)<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 83, E-Mail: s-weber@lbv.de<br />
Ulrich Dopheide (Umweltbildung, ökologische Ernährung)<br />
Tel. 0 89 / 20 02 70 77, E-Mail: u-dopheide@lbv.de<br />
Antonius von Vacano<br />
(Vogelrettung, Landschaftspflege)<br />
Tel. 0 89 / 2 00 27 06, E-Mail: a-von-vacano@lbv.de<br />
Biotoppflegehandy (wird bei allen Pflegeterminen<br />
mitgeführt): Tel. 01 52 / 05 85 37 24<br />
Delegierte<br />
Margarete Kistler, Tel. 6 42 27 56 u. 01 77/6422756<br />
Dr. Andreas Schulze, Tel. 4 30 45 11 u. 01 71/2496720<br />
Werner Kaufmann, Tel. 93 8859<br />
Sven Hallström, Tel. 91 33 45, Fax 91 89 52<br />
Werner Reuter, Tel. 4 70 44 30, Fax 4 70 93 21<br />
Christine Schenkl, Tel./Fax 70 55 67<br />
Jochen Goldsche, Tel. 6 78 92 68 und 01 75/5813802<br />
Elfriede Höchner, Tel. 30 98 64<br />
Dr. Horst Prahl, Tel. 5 43 85 42<br />
Herbert Bartl, Tel. 9 03 74 36<br />
Waltraud Schmitt-Manderbach, Tel. 17 54 61<br />
Konrad Singer, Tel./Fax 69 35 90 06<br />
Arbeitskreise<br />
1. Nistkästen<br />
Werner Reuter, Roland Schwenk,<br />
Tel. 4 70 44 30, 63 89 33 88<br />
2. Fledermäuse<br />
Dr. Irene Frey-Mann, Margarete Kistler,<br />
Tel. 15 97 05 90, 01 77/6422756<br />
3. Schmetterlinge<br />
Jochen Goldsche, Tel. 01 75/5813802<br />
4. Landschaftspflege<br />
Christine Harzer, Tel. 20 02 70 81<br />
5. Naturschutz-Zentrum<br />
Horst Rehn, Tel./Fax 6 49 30 11<br />
6. Messen, Eisvogel aktuell<br />
Sven Hallström, Tel. 91 33 45, Fax 91 89 52<br />
7. Natur in der Stadt<br />
Dr. Heinz Sedlmeier, Christine Harzer, Tel. 20 02 70 71<br />
8. Umweltbildung<br />
Ulrich Dopheide, Tel. 20 02 70 77<br />
9. Studienreisen, Erwachsenenbildung<br />
Werner Reuter, Tel. 4 70 44 30<br />
10. Arten- und Biotopschutz-Gruppe Würmtal<br />
Dietlind Freyer-Zacherl, Tel. 8 57 34 91<br />
11. Saatkrähenschutz in Oberbayern und<br />
Kiebitze im Großraum <strong>München</strong><br />
Robert Reisinger, Tel. 16 60 41<br />
12. <strong>NaturschutzReport</strong><br />
Dr. Heinz Sedlmeier, Tel. 20 02 70 71<br />
13. Sperlinge und Türkentaube<br />
Robert Reisinger, Tel. 16 60 41
Biotoppflege<br />
Die Langwieder, Allacher und Fröttmaninger Haide<br />
sind keinesfalls natürlich. Sie sind im Laufe vieler<br />
Jahrhunderte durch den Einfluss des Menschen entstanden.<br />
Wäre der Mensch nicht gewesen, wäre ganz<br />
Mitteleuropa heute bewaldet. Die Haiden sind letzte<br />
Überbleibsel einer Landschaft, die vor etwa 150 Jahren<br />
nicht nur Gebiete <strong>München</strong>s, sondern weite Teile<br />
Mitteleuropas geprägt hat. Der Blütenreichtum, die<br />
Artenvielfalt und der malerische Charakter dieser<br />
Landschaft haben viele Künstler zu Liedern, Gedichten<br />
und Gemälden über die Haiden inspiriert. Heute<br />
sind selbst die letzten Haidereste durch verschiedenste<br />
Interessen und ausbleibende Nutzung bedroht.<br />
Eiszeitliche Formen<br />
Die so genannte Münchner<br />
Schotterebene, die die<br />
Grundlage für die Entwicklung<br />
der Münchner<br />
Haiden bildete, entstand<br />
mit dem Ende der letzten<br />
Eiszeit. Die Gletscher<br />
zogen sich zurück, während<br />
ihre Schmelzwässer<br />
riesige Schotterfelder<br />
unterschiedlicher Mächtigkeit<br />
hinterließen. Auf<br />
den grundwasserfernen<br />
und flachgründigen Schotterböden<br />
entwickelten sich<br />
lichte, schwachwüchsige<br />
Kiefern-Eichenwälder, die<br />
an die Trockenheit auf den<br />
Schotterzungen bestens<br />
angepasst waren.<br />
Und dann kam die<br />
menschliche Kultur<br />
Der Begriff Heide<br />
stammt ursprünglich aus<br />
dem Mittelalter. Zu dieser<br />
Zeit verstand man darunter<br />
unkultiviertes Land,<br />
das der Allgemeinheit für<br />
verschiedenste Zwecke<br />
zur Verfügung stand.<br />
Diese Gebiete waren aufgrund<br />
ihrer geringen<br />
Fruchtbarkeit für den<br />
Ackerbau nicht geeignet.<br />
Man ließ das Vieh in den<br />
Wäldern weiden, gewann<br />
Bau- und Brennholz, trug<br />
Streu für die Stallungen<br />
zusammen oder erntete<br />
Winterheu. So wurden die<br />
Schotterflächen der <strong>München</strong>er<br />
Ebene weiträumig<br />
als Weideland in der Wanderschäferei<br />
genutzt. Bis<br />
in die fünfziger Jahre des<br />
vergangenen Jahrhunderts<br />
hinein trieben Hirten ihre<br />
Schafherden über weite<br />
Strecken und wechselten<br />
zwischen Sommer- und<br />
Winterweiden. Jahrhunderte<br />
lang grasten Schafherden<br />
in wenig fruchtbaren<br />
Gebieten, entzogen<br />
den Böden Nährstoffe und<br />
2/ 2007<br />
Letzte Haiden in <strong>München</strong> –<br />
Kulturerbe vor dem Aus<br />
führten unbemerkt die<br />
Entstehung einer einzigartigen<br />
Landschaft herbei:<br />
der Heide.<br />
In der Vegetationskunde<br />
bezeichnet man diese<br />
auch als Magerrasen. Im<br />
süddeutschen Raum<br />
wurde zur Unterscheidung<br />
unserer Grasheiden<br />
gegenüber den Zwergstrauchheiden<br />
im ozeanischen<br />
Klima Norddeutschlands<br />
die Schreibweise<br />
„Haide“ eingeführt.<br />
Der industrielle<br />
Fortschritt änderte<br />
vieles<br />
Diese charakteristische<br />
Haidelandschaft war ehemals<br />
weit über die nördlichen<br />
Landkreisgrenzen<br />
<strong>München</strong>s hinaus verbreitet.<br />
Die beginnende Industrialisierung<br />
Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts ließ die Haiden<br />
nach und nach<br />
schwinden. Mit der Einführung<br />
von Mineraldünger<br />
konnten die einst<br />
ertragsschwachen Böden<br />
13<br />
in wertvolles Ackerland<br />
umgewandelt werden.<br />
Wollimporte aus Übersee<br />
und die Einführung von<br />
Baumwolle machten die<br />
Schafhaltung unrentabel.<br />
Die Haiden fielen brach<br />
oder wurden aufgeforstet.<br />
Der enorme Siedlungsdruck,<br />
der auf dem Wirtschaftsstandort<br />
<strong>München</strong><br />
lastete, tat sein Übriges.<br />
Bis vor etwa 100 Jahren<br />
hatten die Haiden im<br />
Münchner Norden eine<br />
Größe von 15.000 Hektar.<br />
Heute sind nur noch zerstreute<br />
Relikte vorhanden.<br />
Die großflächigeren Haiden,<br />
wie die Panzerwiese,<br />
die Fröttmaninger Haide<br />
oder auch die kleinflächigen<br />
Trockenrasen im Virginia-Depot<br />
in Milbertshofen<br />
verdanken ihre<br />
Existenz bis heute der langen<br />
militärischen Nutzung<br />
als Truppenübungsplätze.<br />
Sogar am Ackermannbogen<br />
in Schwabing<br />
konnte ein letzter Rest der<br />
Haiden innerhalb der Stetten-Kaserne<br />
überdauern.<br />
Dank der Spende des neuen Balkenmähers von Ruth Rosner kann die Langwieder Haide<br />
fachgerecht gepflegt werden. Von links: Dr. Irene Frey-Mann, Ruth Rosner, Christine Harzer<br />
Foto: <strong>LBV</strong>
14<br />
Sicherung heute<br />
Wollen wir den Verlust<br />
unseres Kulturerbes und<br />
den damit einhergehenden<br />
Artenschwund aufhalten,<br />
muss die beginnende<br />
Wiederbewaldung<br />
und die weitere Verbauung<br />
verhindert werden.<br />
Der Landesbund für<br />
Vogelschutz hat insgesamt<br />
Danke für<br />
die Spende!<br />
Die Kreisgruppe <strong>München</strong><br />
bedankt sich sehr<br />
herzlich für die großzügige<br />
und großartige<br />
Spende von Ruth Rosner,<br />
die uns den Kauf<br />
des dringend benötigten,<br />
neuen Balkenmähers<br />
finanzierte. Der<br />
neue Mäher ist robuster,<br />
weniger reparaturanfällig<br />
und wird die<br />
Biotoppflege um ein<br />
Vielfaches erleichtern.<br />
Vielen herzlichen Dank!<br />
26 Hektar wertvolle Haiden<br />
<strong>München</strong>s in Pflege<br />
genommen. Aufkommende<br />
Gehölze werden<br />
zurückgedrängt. Grasende<br />
Schafherden ersetzen<br />
wir mit unseren Mähgeräten.<br />
Typische, an Beweidung<br />
angepasste Pflanzen,<br />
die keinen Schnitt<br />
vertragen, wie z.B. die Silberdistel,<br />
stecken wir vor<br />
der Mahd sorgfältig ab.<br />
Für die Insektenvielfalt<br />
schaffen wir Rückzugsgebiete,<br />
die im Wechsel<br />
ebenfalls von der Mahd<br />
verschont bleiben.<br />
Die Pflege ist mit einem<br />
hohen Kostenaufwand<br />
verbunden. Das Referat<br />
für Gesundheit und<br />
Umwelt der Landeshauptstadt<br />
<strong>München</strong> fördert das<br />
Projekt. Der Landesbund<br />
für Vogelschutz muss<br />
jedoch jedes Jahr ca.<br />
30.000 Euro Eigenanteil<br />
aufbringen, um die Pflege<br />
finanzieren zu können.<br />
Bedrohlich ist für die<br />
letzten Münchner Haiden<br />
der fortschreitende Flächenverbrauch<br />
der Großstadt.<br />
Die Magerrasen am<br />
2/ 2007<br />
Ackermannbogen sollen<br />
einer modernen Wohnbebauung<br />
weichen. Unsere<br />
Proteste fanden kaum<br />
Gehör.<br />
Auch die kleine Idylle<br />
des Virginia-Depots in<br />
Milbertshofen ist gefährdet.<br />
Kaum jemand mag<br />
die Existenz eines solchen<br />
Naturjuwels zwischen<br />
BMW, Sportplätzen und<br />
Gewerbe vermuten. Das<br />
Depot ist derzeit noch in<br />
Besitz der Bundeswehr.<br />
Interessenten für eine<br />
naturferne Nutzung stehen<br />
jedoch schon vor der<br />
Tür. Der Landesbund für<br />
Neuer Rekord: 22 freiwillige Helfer packen bei der Biotoppflegeaktion am 10. Februar in der<br />
Allacher Haide mit an! Von links: Gerhard Knott, Ulrich Schwab, Johanna Grodl, Ernst Ehret,<br />
Barbara Krause, Edgars Cunka, Jochen Goldsche, Markus Beser, Katharina Rohmer, Veit Streicher,<br />
Dietrich Goldbrunner, Ralf Heidner; nicht im Bild: Brigitte Kometer, Edith Bachmayr, Vera<br />
Hubach, Christina Jenkin, Herr und Frau Kress, Jutta Hohenberger, Monika Tix, Monika Graf,<br />
Peter Mooslechner und Elisabeth Schwarzbauer Foto: Christine Harzer<br />
Biotoppflege<br />
Die Silberdistel konnte in der Langwieder und Allacher Haide<br />
noch bis heute überdauern Foto: Christine Harzer<br />
Vogelschutz hat einen<br />
Schutzgebietsantrag<br />
gestellt. Leider liegt dieser<br />
nun schon seit fünf! Jahren<br />
bei der Naturschutzbehörde<br />
auf Eis.<br />
Um die Aufmerksamkeit<br />
einer breiten Öffentlichkeit<br />
zu erregen, hat<br />
Angelika Mocciaro, Biotoppatin<br />
des Depots, eine<br />
Ausstellung über die<br />
Magerrasen im Virginia-<br />
Depot initiiert, die der<br />
Landesbund für Vogelschutz<br />
im Juni im Kulturhaus<br />
Milbertshofen zeigen<br />
will.<br />
Christine Harzer<br />
Spendenkonto:<br />
Landesbund<br />
für Vogelschutz<br />
Konto-Nr.: 100 107 911<br />
BLZ: 701 500 00<br />
Kennwort:<br />
Biotoppflege<br />
Gesucht:<br />
Abnehmer für<br />
Gehölzschnitt,<br />
Häckselgut und<br />
Mähgut!<br />
Helfer für die<br />
Biotoppflege!<br />
Kontakt:<br />
Christine Harzer<br />
Tel.: 0 89 / 20 02 70 81<br />
E-Mail: c-harzer@lbv.de
Botanische Neufunde<br />
2/ 2007<br />
Interessante botanische<br />
Neufunde in <strong>München</strong><br />
seit 2001<br />
Seit 2001 sind bei Kartierungen zahlreiche Pflanzenarten entdeckt worden, die<br />
im Stadtgebiet von <strong>München</strong> bisher noch nicht nachgewiesen oder seit Jahrzehnten<br />
verschollen waren. Über einige davon wurde bereits in Beiträgen zum<br />
Biotoppflegeprojekt berichtet (z.B. Bestand der Natternzunge Ophioglossum<br />
vulgatum auf der Streuwiese an der Lochhausener Straße oder Niederliegendes<br />
Fingerkraut Potentilla supina auf der Kiesfläche an der Uferschwalbenwand in<br />
Riem). Daher sollen nun vor allem bemerkenswerte Gräser und Kräuter genannt<br />
werden, welche auf Flächen außerhalb unseres Biotoppflegeprojekts von verschiedenen<br />
Experten entdeckt wurden. Die Arten sind alphabetisch nach den<br />
wissenschaftlichen Namen geordnet.<br />
Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Fundort(e) Nachweis von<br />
Blauer Gauchheil Anagallis foemina Kieswerk Obermayr / Riem H. Sedlmeier<br />
Hunds-Kerbel Anthriscus caucalis Ostbahnhof, Gleis 11 U. Schwab<br />
Knöllchen-Knöterich Bistorta vivipara Magerwiese Hirschau U. Schwab, A. v. Vacano<br />
Echte Mondraute Botrychium lunaria Gleislager Neuaubing U. Schwab<br />
Sumpf-Reitgras Calamagrostis canescens Moorbirkenwald<br />
in Birkenried W. v. Brackel<br />
Schwarzschopf-Segge Carex appropinquata Graben an der<br />
Heinrothstraße U. Schwab<br />
Horst-Segge Carex sempervirens Kleinseggenried am Erlbach /<br />
Magerrasen Maria-Eich-Straße U. Schwab<br />
Schwertblättriges Waldvögelein Cephalanthera longifolia Waldrandzone Weichselgarten U. Schwab<br />
Rotes Waldvögelein Cephalanthera rubra Hangleitenwald Menterschwaige,<br />
Birkenwald Fasanerie U. Schwab, R. Timm<br />
Stängellose Kratzdistel Cirsium acaule Einzelpflanzen<br />
Fröttmaninger Haide U. Schwab, A. v. Vacano<br />
Gewöhnliche Korallenwurz Corallorhiza trifida Birkenwald Fasanerie<br />
Waldrandzone Weichselgarten R. Timm, A. Pillukat<br />
Stinkender Pippau Crepis foetida Kiesrohböden: Riem / Messestadt<br />
West / Gleisdreick Pasing U. Schwab<br />
Weichhaariger Pippau Crepis mollis Magerwiesen Hirschau /<br />
Streuwiese Moosschwaige-West U. Schwab, A. v. Vacano<br />
Abgebissener Pippau Crepis praemorsa Allacher Haide, Westteil U. Schwab<br />
Quendel-Seide Cuscuta epithymum Magerrasen Maria-Eich-Straße U. Schwab<br />
Gewöhnliche Hundszunge Cynoglossum officinale Fröttmaninger Haide A. v. Vacano<br />
Rotbraune Stendelwurz Epipactis atrorubens Gleislager Neuaubing U. Schwab<br />
Ästiger Schachtelhalm Equisetum ramosissimum Ludwigsfelder Moos U. Schwab<br />
Bunter Schachtelhalm Equisetum variegatum Gewässerufer Aubinger Lohe U. Schwab<br />
Schmalblättriges Wollgras Eriophorum angustifolium Graben an der Heinrothstraße U. Schwab<br />
Hain-Augentrost Euphrasia nemorosa Magerwiese Waldfriedhof /<br />
Bahnrandstreifen Kapuzinerhölzl U. Schwab<br />
Berg-Johanniskraut Hypericum montanum Allacher Heide, beide Teilflächen U. Schwab<br />
Hellgelbe Orobanche flava Waldsaum in der Moosschwaige U. Schwab /<br />
Sommerwurz bestätigt A. Fleischmann<br />
Berberitzen- Orobanche lucorum Isarbrenne Freimann / Waldsaum U. Schwab /<br />
Sommerwurz bestätigt A. Fleischmann<br />
Berg-Waldhyazinthe Platanthera chlorantha Feuchtwiese Moosschwaige-West A. v. Vacano<br />
Großes Knorpelkraut Polycnemum majus Kiesfläche Fröttmaninger Haide A. v. Vacano<br />
Quendelblättriges Kreuzblümchen Polygala serpyllifolia Schneise im Truderinger Wald U. Schwab<br />
Niedrige Schwarzwurzel Scorzonera humilis 2 kl. Streuwiesen Moosschwaige U. Schwab<br />
Spatelblättriges Greiskraut Tephroseris helenites Waldlichtung Moosschwaige A. v. Vacano<br />
Mittleres Leinblatt Thesium linophyllon Allacher Haide, Westteil U. Schwab<br />
Berg-Waldhyazinthe<br />
Foto: Antonius von Vacano<br />
Berg-Ehrenpreis Veronica montana Ufer Maria Einsiedel-Mühlbach U. Schwab<br />
15
16<br />
Dass auch ein gutes Ergebnis noch verbessert werden<br />
kann, haben am 6. und 7. Januar 2007 Vogelfreunde<br />
in ganz Oberbayern bewiesen: Bei der „Stunde der<br />
Wintervögel“ wurde mit 1951 eingegangenen Meldebögen<br />
die Beteiligung an der Wintervogelzählung<br />
glatt verdoppelt! Mitgeholfen haben 1907 Bürgerinnen<br />
und Bürger. Allein aus den Landkreisen rund um<br />
<strong>München</strong> – die heuer erstmals um Teilnahme gebeten<br />
waren – gingen 844 Meldungen ein. Eine ähnlich<br />
umfangreiche Wintervogelzählung hat es bisher nirgendwo<br />
anders in Deutschland gegeben.<br />
Besonders erfreulich:<br />
heuer haben mehr als<br />
doppelt so viele <strong>LBV</strong>-Mitglieder<br />
mitgewirkt als bei<br />
der Vorjahreszählung. Die<br />
Ergebnisse sind wissenschaftlich<br />
gut auswertbar.<br />
Sie bestätigen einige Vermutungen,<br />
ermöglichen<br />
aber auch völlig neue<br />
Erkenntnisse über die<br />
Überwinterung vieler<br />
Vogelarten. Bei allen fleißigen<br />
Zählern und Zählerinnen<br />
möchten wir uns<br />
deshalb herzlich bedanken<br />
– und ganz besonders<br />
auch bei unseren vielen<br />
ehrenamtlichen Helfern,<br />
die uns bei Dateneingabe,<br />
Internetauftritt, Versand<br />
und Verlosung tatkräftig<br />
unterstützten.<br />
Platz 1<br />
– die Kohlmeise<br />
Platz eins nimmt auch<br />
heuer – wie bereits im<br />
2/ 2007<br />
Viele Vogelarten sind noch da<br />
Frühling im Winter wirkte sich auf die „Stunde der Wintervögel“ aus<br />
Die Vogel-Hitparade<br />
letzten Jahr – die Kohlmeise<br />
ein. Mit 9600 Individuen<br />
steht sie an der Spitze,<br />
letztes Jahr wurden<br />
8118 Kohlmeisen gemeldet.<br />
Bei doppelter Anzahl<br />
von Meldebögen ist das<br />
allerdings eher dürftig.<br />
Ähnlich erging es Blaumeise<br />
und Amsel, die ihre<br />
Zahlen nur wenig verbessern<br />
konnten und sogar<br />
ein paar Plätze verloren.<br />
Den Grund dafür sehen<br />
die Vogelkundler vom<br />
<strong>LBV</strong> <strong>München</strong> in der temperaturbedingt<br />
geringeren<br />
Teilnahme dieser Arten an<br />
der Winterfütterung.<br />
Dafür holte der Grünfink<br />
stark auf: Er belegt nun<br />
Platz zwei und ist der<br />
Kohlmeise dicht auf den<br />
Fersen.<br />
Durch die Mitwirkung<br />
der Landkreise wurde dieses<br />
Jahr der Haussperling<br />
deutlich nach oben<br />
gepuscht: Er belegt Platz<br />
Platz Vogelart Anzahl 2007 Anzahl 2006<br />
1 Kohlmeise 9600 8118<br />
2 Grünfink 7784 4603<br />
3 Haussperling 7725 3877<br />
4 Amsel 6598 4713<br />
5 Blaumeise 5508 3959<br />
6 Feldsperling 3687 2127<br />
7 Buchfink 3427 2209<br />
8 Wacholderdrossel 2067 333<br />
9 Türkentaube 1687 791<br />
10 Kleiber 1559 869<br />
3, gleich nach dem Grünfink.<br />
Ein Blick auf die Verteilung<br />
zeigt jedoch deutlich,<br />
was bereits letztes<br />
Wintervögel<br />
Recht seltener Gast im warmen Winter – der Bergfink<br />
Foto: Dr. Andreas Schulze<br />
Jahr zu vermuten war: Je<br />
weiter man sich dem<br />
Stadtzentrum nähert,<br />
umso düsterer schaut es<br />
Platz Vogelart Anzahl 2007 Anzahl 2006<br />
11 Bergfink 1369 1090<br />
12 Buntspecht 1337 876<br />
13 Rotkehlchen 1319 627<br />
14 Schwanzmeise 1037 508<br />
15 Dompfaff/Gimpel 1018 789<br />
16 Saatkrähe 914 412<br />
17 Elster 716 197<br />
18 Rabenkrähe 698 280<br />
19 Stieglitz 521 232<br />
20 Haubenmeise 505 239
Wintervögel<br />
aus für den Spatzen. In<br />
gerade noch 14% der Meldebögen<br />
ist er im Münchner<br />
Innenstadtbereich vertreten,<br />
in den Stadtaußenbereichen<br />
ist er schon fast<br />
doppelt so häufig. In den<br />
stadtfernen Landkreisen<br />
findet er sich dann schon<br />
in 58% der Meldebögen –<br />
deutlicher kann einem die<br />
Stadtflucht des Haussperlings<br />
nicht mehr vor<br />
Augen geführt werden.<br />
Gegensätzlich zum<br />
Haussperling verhält sich<br />
der Buntspecht: Er wurde<br />
im städtischen Bereich<br />
und am Stadtrand deutlich<br />
öfter gesichtet als im<br />
Umland und in Bayern.<br />
Aus einem Waldvogel ist<br />
offensichtlich ein Städter<br />
geworden.<br />
Deutlich zugelegt hat<br />
auch die Wacholderdrossel.<br />
Wo sie auftauchte, sah<br />
man sie in größeren<br />
Schwärmen – meist in der<br />
Nähe von Beeren tragenden<br />
Bäumen. Dagegen fielen<br />
die Seidenschwänze<br />
heuer fast völlig aus. Nur<br />
drei kleinere Trupps wurden<br />
gesichtet. Auch in<br />
ihrer Heimat – der sibirischen<br />
Taiga ist es heuer<br />
nicht so kalt und die Vögel<br />
mussten sich nicht auf<br />
den weiten Weg nach Bayern<br />
machen.<br />
Sogar den Igeln<br />
war es zu warm<br />
Knapp 80% der Melder<br />
zählten an einer Futterstelle<br />
– etwas weniger als<br />
im Jahr 2006. Dabei gaben<br />
viele Menschen an, dass in<br />
diesem Jahr deutlich<br />
weniger Vögel an die Futterstellen<br />
kamen als noch<br />
im letzten Jahr. Das ist bei<br />
Temperaturen um die 12<br />
Grad nicht verwunderlich.<br />
Und so waren diejenigen,<br />
die ohne Futterhaus<br />
zählten, diesmal<br />
nicht im Nachteil – sie<br />
sahen genauso viele Vögel<br />
wie die Futterhaus-Besitzer.<br />
Das warme Wetter<br />
brachte noch ganz andere<br />
Arten zum Vorschein: Igel<br />
waren aus ihrem Winterschlaf<br />
aufgewacht, Mücken<br />
und Ameisen krochen<br />
und flogen in den<br />
Gärten umher und sogar<br />
ein Admiral-Schmetterling<br />
wurde beobachtet.<br />
Der Ausnahmewinter<br />
hat auch großen Einfluss<br />
auf die seltenen Überwinterungsarten:<br />
174 Zaunkönige<br />
wurden gesichtet –<br />
im letzten Jahr waren es<br />
nur 54. Auch die Mönchsgrasmücken,<br />
die den Winter<br />
normalerweise im<br />
Mittelmeerraum oder in<br />
England verbringen, wurden<br />
fast viermal so häufig<br />
gesichtet als letztes Jahr.<br />
Nur ein Ausdruck des<br />
milden Winters oder<br />
bereits Anzeichen für eine<br />
Klimaveränderung?<br />
Insgesamt wurden 78<br />
Vogelarten gezählt. Auch<br />
ein paar „besondere<br />
Vögel“ tauchten auf: So<br />
erhielt eine Familie aus<br />
Germering auf ihrem Balkon<br />
Besuch von einem<br />
Glanzstar, einer südafrikanischen<br />
Vogelart. Der<br />
Vogel war wohl aus der<br />
Gefangenschaft entwischt<br />
und erfreute sich am Futterhaus.<br />
Auch ein Strohhals-Ibis<br />
aus Australien<br />
wurde gemeldet, ein<br />
bekannter Ausbrecher aus<br />
dem Tierpark. Ein Melder<br />
aus Ottobrunn legte einen<br />
Schnappschuss einer Albino-Amsel<br />
bei – der<br />
schneeweiße Vogel<br />
erscheint regelmäßig in<br />
seinem Garten. Dass es<br />
gut ist, wenn man bei der<br />
Vogelzählung einen Foto<br />
zur Hand hat, bewies<br />
auch eine Melderin aus<br />
Peißenberg: mehr als 50<br />
Wacholderdrosseln hat sie<br />
in einem Baum fotografiert<br />
und dann bequem zu<br />
Hause gezählt.<br />
Übrigens: das tolle Swarovski-Fernglas<br />
hat ein<br />
<strong>LBV</strong>-Mitglied aus Vaterstetten<br />
gewonnen. Er<br />
wohnt – passend zur<br />
2/ 2007<br />
17<br />
Sylvia Weber (<strong>LBV</strong>) und Joachim Otteni, der glückliche<br />
Gewinner des Fernglases Foto: Christine Harzer<br />
Stunde der Wintervögel –<br />
im Zaunkönigweg. Einen<br />
Zaunkönig hat er zwar<br />
diesmal nicht beobachten<br />
können – vielleicht hat er<br />
Nistkästen<br />
leeren<br />
Wer hat Lust,<br />
Nistkästen zu betreuen?<br />
Dazu gehört das Leeren der Kästen<br />
im Herbst und die Instandhaltung.<br />
Sie werden durch erfahrene Nistkastenbetreuer<br />
eingewiesen und es ist an<br />
eine überschaubare Anzahl gedacht<br />
(zirka 20 Kästen).<br />
Immer noch Lust?<br />
Dann sollten Sie sich unbedingt<br />
melden bei:<br />
Werner Reuter,<br />
Tel. 0 89/4704430<br />
aber nächstes Jahr mit seinem<br />
neuen Fernglas mehr<br />
Glück.<br />
Dr. Heinz Sedlmeier<br />
und Sylvia Weber
18<br />
2/ 2007<br />
<strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />
Die Hofpfisterei fördert die <strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />
Die Stadtfüchse<br />
Dürfen wir uns vorstellen?<br />
Wir sind die Stadtfüchse<br />
vom Wiener Platz in<br />
<strong>München</strong>, Mädchen und<br />
Jungen im Alter von fünf<br />
und sieben Jahren. Unser<br />
Revier, die Parkanlagen<br />
am Maximilianeum und<br />
das Isarufer beim Alpinen<br />
Museum, kennen wir<br />
schon ziemlich gut. Seit<br />
einem Jahr treffen wir uns<br />
dort jeden zweiten Freitagnachmittag<br />
für<br />
zweieinhalb Stunden.<br />
Interessiert es Euch, wie<br />
eine Gruppenstunde bei<br />
uns Stadtfüchsen abläuft?<br />
Am Anfang dürfen wir<br />
uns erst einmal richtig<br />
austoben, dafür denken<br />
sich unsere Leiterinnen<br />
immer wieder neue Spiele<br />
aus. Danach haben wir<br />
erst einmal Hunger, und<br />
es gibt eine gemeinsame<br />
Brotzeit mit einer<br />
Geschichte, die meistens<br />
zum Thema des Nachmittags<br />
passt. Sind wir<br />
gestärkt, erforschen wir<br />
die Natur rund um unseren<br />
Lagerplatz. Becherlupe,<br />
Kescher und Fernglas<br />
haben wir immer im<br />
Rucksack. Damit sehen<br />
wir uns z.B. Spinnen,<br />
Insekten und Pflanzen<br />
ganz genau an. Mit der<br />
Vogelbeobachtung haben<br />
wir es auch schon versucht,<br />
aber leider fliegen<br />
die Vögel so schnell weg!<br />
Manchmal sieht uns auch<br />
ein Eichhörnchen aus<br />
sicherer Entfernung zu.<br />
Wir sind ihm schon<br />
gefolgt, aber es ist einfach<br />
zu flink für uns. Ach ja, es<br />
stehen auch Bastelarbeiten<br />
auf dem Programm: z.B.<br />
haben wir schon Löwen-<br />
zahnpipelines,Kastanienschleudern, Spinnennetze,<br />
Kürbislaternen und Vogelfutter<br />
gebaut. Und seit<br />
diesem Jahr können einige<br />
von uns Stadtfüchsen<br />
schon schreiben, und wir<br />
haben begonnen, ein<br />
Naturtagebuch zu führen.<br />
Also langweilig wird es<br />
uns nie, die Natur liefert<br />
uns immer wieder neue<br />
Ideen!<br />
Susanne Reichel<br />
und Michaela Zubek<br />
Die Stadtfüchse aus Haidhausen vor ihrem Streifzug ins Grüne und zum Isarufer Foto: <strong>LBV</strong>
<strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />
2/ 2007<br />
Die Hofpfisterei fördert die <strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />
Fortbildung für unsere<br />
KindergruppenleiterInnen<br />
Für unsere neuen <strong>LBV</strong>-Kindergruppen in <strong>München</strong><br />
suchen wir Menschen, die bereit sind, eine Natur-<br />
Kindergruppe zu leiten. Die zu uns kommenden<br />
Interessenten haben noch wenig Erfahrung in der Leitung<br />
einer Kindergruppe. Deswegen bieten wir an<br />
verschiedenen Nachmittagen, Abenden und auch<br />
Wochenenden Fortbildungsmöglichkeiten an.<br />
Das sind Informationen über die Träger des Projektes,<br />
die Hofpfisterei, die <strong>LBV</strong>-Kreisgruppe <strong>München</strong><br />
und die Naturschutzjugend im <strong>LBV</strong>. Das sind Details<br />
zur Aufsichtspflicht und zum versicherungsrechtlichen<br />
Hintergrund, das sind Möglichkeiten zur<br />
gemeinsamen Gruppenleitung, Hinweise für Elternkontakte<br />
und für den direkten Umgang mit den Kindern<br />
auch in heiklen Situationen. Der Schwerpunkt<br />
der Fortbildungen liegt aber bei Praxisbeispielen, wie<br />
man einen Nachmittag mit seiner Kindergruppe<br />
gestalten kann.<br />
Das geht los mit Kennenlernspielen<br />
und ersten<br />
Beobachtungstipps zur<br />
aktuellen Saison und<br />
mündet dann in unsere<br />
sehr beliebten Naturspaziergänge<br />
am Flaucher. Da<br />
ziehen wir dann als Gruppe<br />
von zumeist 15 oder<br />
mehr Interessierten mittenrein<br />
in die Natur. Wir<br />
starten mit einer Riechrallye.<br />
Mit Pfefferminzextrakt<br />
besprühte Duftmarken<br />
an Bäumen weisen<br />
der sich langsam vorwärts<br />
schnüffelnden<br />
Gruppe den Weg zu einem<br />
versteckten Schatz.<br />
Weiterziehend finden<br />
wir Eschen oder Ahornbäume,<br />
Linden oder<br />
Weißbuchen, denen wir<br />
mit einer langen Stange<br />
ihre Flugfrüchte abschlagen.<br />
Wir fangen die<br />
Früchte in kleinen Plastikbechern<br />
im Fluge auf. Auf<br />
einer Freifläche fangen<br />
wir mit denselben<br />
Bechern mitgebrachte<br />
Flugsamen von Pusteblumen,<br />
Disteln und vom<br />
Wiesenbocksbart – je nach<br />
aktueller Windstärke.<br />
Solche Samen kann man<br />
auch nach oben pustend<br />
in der Luft halten. Wer<br />
kann seine Flugfrucht<br />
pustend am längsten oben<br />
halten? In jedem Fall eine<br />
schöne Möglichkeit, die<br />
verschiedenen Verbreitungstechniken<br />
von<br />
Pflanzensamen kennen zu<br />
lernen.<br />
Kein Fühlerchen<br />
wird gekrümmt<br />
Und dann natürlich der<br />
Kleintierfang im Fließgewässer:<br />
Zweierteams sind<br />
ausgerüstet mit Becherlupe,<br />
Pinsel und Bestimmungstafel<br />
und fangen<br />
aus dem Bach oder Isarabschnitt<br />
Kleintiere: eine<br />
Eintagsfliegenlarve, einen<br />
Bachflohkrebs oder gar<br />
einen Schneckenegel. An<br />
Hand einer eingeschweißten<br />
Bestimmungskarte soll<br />
ihr Name ermittelt werden.<br />
Aber das Wichtigste<br />
hierbei ist: die Kinder sollen<br />
sehr achtsam sein und<br />
auf keinen Fall den Tierchen<br />
ein Fühlerchen<br />
krümmen oder gar ein<br />
Beinchen quetschen – und<br />
das trotz allen Jagdfiebers.<br />
Zwischendurch kommen<br />
Naturerfahrungsspiele<br />
zum Zug: Blinde Reise<br />
und Rinden tasten, Klettern<br />
auf Kletterbäumen,<br />
Balancieren, Temperaturen<br />
schätzen und verglei-<br />
19<br />
chen, wer findet das<br />
weichste Blatt, wer findet<br />
geeignete Naturmaterialien<br />
für kreative Basteleien<br />
an zukünftigen Regentagen.<br />
Dafür hat Petra<br />
Eisenhut, die mit mir<br />
zusammen die Fortbildungen<br />
anleitet, eine Fülle<br />
geeigneter Beschreibungen<br />
hergestellt, die sie an<br />
alle verteilt … und und<br />
und.<br />
Als Abschluss ist die<br />
Herstellung und das<br />
Schwimmen lassen von<br />
Walnuss-Lichterschiffchen<br />
sehr beliebt.<br />
Besonders freut uns<br />
auch, dass wir für diese<br />
wichtige Bildungsarbeit<br />
mit der Hofpfisterei einen<br />
verlässlichen Partner<br />
gefunden haben und sich<br />
Frau Margaretha Stocker,<br />
die Chefin der Hofpfisterei,<br />
persönlich mit viel<br />
Engagement dieses Projektes<br />
annimmt.<br />
Ulrich Dopheide<br />
Walnuss-Lichterschiffchen schwimmen in der Abenddämmerung Foto: Alicia Bilang
20<br />
2/ 2007<br />
Beobachtungen an einem<br />
Baumfalkenbrutplatz<br />
Vor einigen Jahren ist es einem breiten Bündnis aus<br />
Verbänden – darunter auch der <strong>LBV</strong> <strong>München</strong> – und<br />
Bürgerinitiativen gelungen, den Bannwald zwischen<br />
Grosshadern-Neuried und Planegg vor einer Überbauung<br />
zu bewahren. Neuer Straßenbau wurde verhindert<br />
und die Flächen wurden als Naherholungsraum<br />
für die Bevölkerung im Münchner Ballungsraum<br />
erhalten. Sie sind letzte Refugien für Baumfalke,<br />
Wespenbussard, Schwarzkehlchen, Neuntöter und<br />
seltene Schmetterlingsarten, wie Schillerfalter und<br />
Eisvogel.<br />
Auf Windwurfflächen<br />
entsteht<br />
neue Vielfalt<br />
Orkanartige Stürme,<br />
wie Vivian und Wibke,<br />
haben 1990 in die damals<br />
vorherrschenden Fichten-<br />
monokulturen große<br />
Schneisen und Lichtungen<br />
geschlagen, die im Laufe<br />
der Zeit von Weidenröschen,<br />
Himbeeren und<br />
Brombeeren überwuchert<br />
wurden. Zwischen den<br />
Totholzstämmen, Wurzel-<br />
tellern und vereinzelten<br />
mächtigen Rotbuchen, die<br />
die Stürme überlebt<br />
haben, sind Holunder,<br />
Birken, Eichen, Lärchen,<br />
Vogelkirschen sowie Erlen<br />
und Weidengehölze herangewachsen,<br />
die bereits<br />
eine beachtliche Größe<br />
erreicht haben. Vogelarten<br />
wie Grünspecht, Schwarzspecht,<br />
Amsel, Singdrossel<br />
und Zaunkönig brüten in<br />
den lichten mit Unterwuchs,<br />
Kraut- und<br />
Strauchschicht durchsetzten<br />
Waldbereichen.<br />
In den baumlosen<br />
Gebieten entsteht eine<br />
weitere Vielfalt an Lebensraumtypen,<br />
wie Schlagflu-<br />
Immer hungrig – zwei junge Baumfalken mit Elterntier am Nest Foto: Alfred Limbrunner<br />
Baumfalken<br />
ren,Ersatz-Heidegesellschaften oder flächige<br />
Jungwaldstadien. Frühere<br />
Habitate für Vögel verloren<br />
zwar ihre indikatorische<br />
Bedeutung, aber für<br />
viele entstehen neue<br />
Lebensräume, z.B. für den<br />
Baumfalken (Falco subbuteo).<br />
Faszinierender<br />
Jäger<br />
Der Baumfalke ist in<br />
der Roten Liste Deutschlands<br />
als gefährdet eingestuft<br />
(RL 3). Die Größe<br />
(Länge 29–35 cm, Spannweite<br />
70–84 cm) entspricht<br />
in etwa der des Turmfalken,<br />
die Flügel erscheinen<br />
jedoch schmäler und<br />
sichelförmiger, was bei<br />
seinem reißenden Jagdflug<br />
auf Kleinvögel<br />
besonders auffällt.<br />
An meinem Beobachtungsplatz<br />
erlebte ich den<br />
Überraschungsangriff des<br />
Baumfalken, wie er, vom<br />
Waldrand in eine Waldlichtung<br />
fliegend, flach<br />
mit sehr hoher Geschwindigkeit<br />
auf einen Mauersegler<br />
zuschoss. Er verfehlte<br />
ihn knapp. An allen<br />
anderen Tagen wurden<br />
nur Insekten erbeutet,<br />
überwiegend Libellen,<br />
aber auch Käfer, Schmetterlinge,<br />
Schnaken und<br />
Ameisen, denen bereits<br />
beim Fangen die Flügel<br />
ausgezupft wurden. Sie<br />
werden im Flug verspeist.<br />
Im afrikanischen Winterquartier<br />
werden als Nahrung<br />
überwiegend<br />
schwärmende Termiten<br />
nachgewiesen und nie<br />
Kleinvögel. An manchen<br />
Tagen war es auffallend<br />
ruhig im Revier der<br />
Baumfalken, man hörte<br />
nur vereinzelt Bettelrufe
Baumfalken<br />
2/ 2007<br />
Ungeliebter Verwandter – der Wanderfalke Foto: Alfred Limbrunner<br />
oder Rufe der Altvögel,<br />
wenn sie mit Beute zum<br />
Horst flogen. Die Rufe<br />
verstummten allerdings<br />
regelmäßig, wenn sie in<br />
unmittelbarer Nähe des<br />
Horstes anflogen. Die<br />
Beobachtung von zwei<br />
jungen Schwarzspechten,<br />
der Ruf der Altvögel in<br />
der Nähe oder der Gesang<br />
der Amseln, Buchfinken<br />
und Rotkehlchen und der<br />
gaukelnde Flug von<br />
Schmetterlingen in der<br />
Waldlichtung ließen die<br />
Zeit wie im Flug vergehen.<br />
Unvergessliche<br />
Beobachtung<br />
Ein besonders ereignisreicher<br />
und unvergesslicher<br />
Tag war aber am<br />
Dienstag, den 5. September<br />
2006 mit einem sonnigen,<br />
warmen Vormittag<br />
und einem leicht bewölkten<br />
Nachmittag. Ein junger<br />
Baumfalke wurde<br />
erfolgreich groß gezogen –<br />
er flog vormittags mehr-<br />
mals laut keckernd bettelnd<br />
einem Altvogel entgegen,<br />
der ein erbeutetes<br />
Insekt in der Luft aus den<br />
Fängen an ihn übergab.<br />
Nachmittags erfolgte die<br />
Beuteübergabe an einem<br />
beliebten Sitzplatz einer<br />
alten, im Kronenbereich<br />
recht lichten Fichte und<br />
man konnte im Spektiv<br />
die wunderschön leuchtenden<br />
roten „Hosen“ an<br />
den Beinen der Altvögel<br />
sehen und den schwarzen<br />
Backenstreifen im hellen<br />
Gesicht; eine Zeichnung,<br />
die an seinen großen Verwandten,<br />
den Wanderfalken,<br />
erinnert.<br />
Helle Aufregung war<br />
plötzlich über meinem<br />
Sitzplatz, in den Wipfelbereichen<br />
weit oberhalb von<br />
mir: Mit sich fast überschlagenden<br />
keckernden<br />
Alarmrufen flogen die<br />
adulten Baumfalken<br />
Angriffe auf einen Wanderfalken,<br />
der vom Waldrand<br />
angeflogen kam.<br />
Unterstützung fanden die<br />
Baumfalken von mindes-<br />
tens zehn Eichelhähern,<br />
die die Verfolgung auch<br />
aufnahmen. Ringeltauben<br />
suchten die Nähe des<br />
Horstplatzes auf und<br />
glaubten sich dort wohl<br />
sicherer. Später entdeckte<br />
ich in 50 Meter Entfernung<br />
eine frisch geschlagene<br />
Ringeltaube, der der<br />
Kopf abgebissen war –<br />
vermutlich hatte sie der<br />
Wanderfalke kurz vorher<br />
geschlagen, aber durch<br />
die massiven Attacken der<br />
Baumfalken und Eichelhäher<br />
die Beute wieder loslassen<br />
müssen.<br />
Meist friedlicher<br />
Nachbar<br />
In diesem Zusammenhang<br />
ist es erwähnenswert,<br />
dass Eichelhäher<br />
und Baumfalke an manchen<br />
Tagen mehrmals<br />
friedlich nebeneinander<br />
auf einem Ast saßen –<br />
erschienen jedoch Rabenkrähen,<br />
die vermutlich<br />
den Eiern oder jungen Falken<br />
gefährlich werden<br />
21<br />
können, so wurden die<br />
Krähen sofort angeflogen<br />
und massiv verscheucht.<br />
Ein Sperberweibchen<br />
machte des Öfteren Jagd<br />
auf Ringeltauben, die<br />
dann immer in die Nähe<br />
des Baumfalken flogen.<br />
Baumfalken und Sperber<br />
tolerieren sich gegenseitig<br />
und es ist während meiner<br />
Beobachtungen nie zu<br />
Differenzen gekommen.<br />
Baumfalken verhalten<br />
sich während der Brutzeit<br />
(ca. 28–31 Tage) und zu<br />
Beginn der Nestlingszeit<br />
recht unauffällig und<br />
ruhig. Der Horstplatz ist<br />
bei uns überwiegend ein<br />
verlassenes Krähennest.<br />
Die Vögel treffen meist<br />
bereits verpaart gemeinsam<br />
Ende April bis Mitte<br />
Mai bei uns ein. Im September<br />
wurde es wieder<br />
ruhig im Revier und die<br />
Falken traten ihre weite<br />
Reise ins Winterquartier<br />
südlich der Sahara an.<br />
Kurt Bauer
22<br />
„Alterungsfähige Konzepte von Natur und Gebäude“<br />
sollen geschaffen werden. So steht es geschrieben<br />
im Grünkonzept eines großen Bauvorhabens auf<br />
einem ehemaligen Stadtbiotop im Münchner Norden.<br />
Düstere Platanenwälder sind entstanden und ein<br />
langweiliger, alle vier Wochen gekürzter Rasenstreifen,<br />
der zum Bürgersteig hin von schwindsüchtigen<br />
Traubenkirschenhecken abgegrenzt wird. Solchem<br />
Tun versucht der Arbeitskreis „Natur in der Stadt“<br />
entgegenzuwirken.<br />
Biotoppatenschaften<br />
Einige Mitglieder des<br />
Arbeitskreises haben Biotoppatenschaften<br />
für<br />
unterschiedlichste Landschaftsteile<br />
in der Stadt<br />
übernommen. Bei den<br />
noch unversiegelten<br />
Stadtstücken handelt es<br />
sich um ganz unterschiedliche<br />
Areale. Der Pate, der<br />
praktischerweise in der<br />
Nähe des Grundstücks<br />
seinen Wohnsitz hat,<br />
beobachtet die Natur auf<br />
diesem, nimmt vielleicht<br />
mit dem Eigentümer Kontakt<br />
auf, zeigt wilde Müllablagerungen<br />
an und verfolgt<br />
die städtebauliche<br />
Entwicklung des Landschaftsstückes.<br />
Er versucht<br />
für das Stück in seiner<br />
Umgebung zu werben<br />
und darauf hinzuweisen,<br />
2/ 2007<br />
Arbeitskreis Natur<br />
Der Arbeitskreis Natur in der Stadt<br />
dass in einer Stadt wie<br />
<strong>München</strong>, die zu den<br />
höchstversiegelten in der<br />
Bundesrepublik gehört,<br />
Natur ein kostbares Gut<br />
ist und nicht leichtfertig<br />
zerstört werden sollte, um<br />
durch leblose Grünanlagen<br />
im Anschluss bruchstückhaft<br />
wieder errichtet<br />
zu werden.<br />
Aktionen<br />
Außerdem setzt der<br />
AK-Natur einzelne abgeschlossene<br />
Projekte um,<br />
die für Natur in der Stadt<br />
werben. Neben der Alten<br />
Autobahntrasse in Allach-<br />
Untermenzing engagiert<br />
sich Edith Bachmayr als<br />
Biotoppatin auch für das<br />
Lochholz, einen Lohwaldrest,<br />
der an die Alte<br />
Autobahntrasse angrenzt.<br />
Das Lochholz ist Land-<br />
schaftsschutzgebiet, nur<br />
ca. sechs Hektar groß,<br />
aber mit einer beeindruckenden<br />
Vielfalt an Tieren<br />
und Pflanzen. Bei regelmäßigen<br />
Biotopbesuchen<br />
konnte Edith Bachmayr<br />
allerdings auch beobachten,<br />
dass der Wald durch<br />
Freizeitaktivitäten mehr<br />
und mehr belastet wird.<br />
Ursache dafür sind vor<br />
allem die zunehmende<br />
Bebauung im Umkreis des<br />
Waldes und neu entstandene<br />
Ausgleichsflächen in<br />
Waldnähe, die zugleich<br />
Erholungsflächen sind. Sie<br />
organisierte eine gemeinsame<br />
Begehung des Waldes<br />
mit Vertretern der<br />
Unteren Naturschutzbehörde,<br />
der Gartenbauabteilung<br />
und der Forstverwaltung<br />
der Stadt <strong>München</strong>.<br />
Als Ergebnis wurden<br />
die alten, windschiefen<br />
und verrosteten Schilder,<br />
die auf das Landschaftsschutzgebiethinweisen,<br />
durch neue<br />
ersetzt. Auf Vorschlag der<br />
Patin wurden neue aussagekräftigeInformationstafeln<br />
aufgestellt. Seit<br />
November letzten Jahres<br />
stehen drei Infotafeln im<br />
Lochholz, informieren die<br />
Besucher über Natur und<br />
Origami-Heuschrecke aus der Installation im Kulturhaus Milbertshofen Foto: Harald Süpfle<br />
Geschichte des Waldes<br />
und fordern zu rücksichtsvollem<br />
Verhalten im Wald<br />
auf. Das Geld dafür hat<br />
Edith Bachmayr im Stadtviertel<br />
eingeworben, bei<br />
Geschäftsleuten, Privatpersonen<br />
und auch der<br />
Bezirksausschuss hat Geld<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Die Bewohner des Stadtviertels<br />
haben nicht nur<br />
Geld gespendet, sondern<br />
auch zum Inhalt der<br />
Tafeln beigetragen. Viele<br />
Waldgeschichten kamen<br />
da zum Vorschein und<br />
viele Informationen zu<br />
Tieren und Pflanzen. Realisiert<br />
werden konnte das<br />
Projekt nur gemeinsam,<br />
mit Unterstützung des<br />
<strong>LBV</strong>, vor allem durch Dr.<br />
Heinz Sedlmeier und in<br />
Zusammenarbeit mit der<br />
Forstverwaltung der Stadt<br />
<strong>München</strong>, vertreten durch<br />
Herrn. Mayr. Solche Infotafeln<br />
sind eine Möglichkeit<br />
von vielen, um für<br />
den Schutz der Natur zu<br />
werben. Die Reaktionen<br />
sind bisher vorwiegend<br />
positiv und auch die Infoblätter,<br />
für die neben den<br />
Tafeln kleine Boxen installiert<br />
wurden, finden regelmäßig<br />
Abnehmer und<br />
hoffentlich auch interessierte<br />
Leser.<br />
Ausstellung über<br />
das Virginia-Depot<br />
Im neuen Bürgerhaus<br />
des Stadtteiles Milbertshofen<br />
findet ab 14. Juni 2007<br />
eine Ausstellung über das<br />
Virginia Depot an der Detmoldstraße<br />
statt. Eine<br />
Installation aus Origami-<br />
Heuschrecken weist auf<br />
die beachtliche Anzahl<br />
verschiedener Heuschrecken<br />
hin. In den Zwischengeschossen<br />
des Bürgerhauses<br />
erzählen Schautafeln,<br />
erstellt von Arbeitskreismitgliedern,<br />
und
Schmetterlinge<br />
Naturkundliche Tafeln im Lochholz Foto: Edith Bachmayr<br />
Auf die Frage, ob es in <strong>München</strong> eigentlich noch<br />
Schmetterlinge gibt, bekomme ich oft die Antwort:<br />
„Im Botanischen Garten – da gibt es welche zu<br />
sehen!“ Tropische Falter, die man dort in den Wintermonaten<br />
aus nächster Nähe beobachten kann, sind<br />
für viele Menschen der Inbegriff des Schmetterlings<br />
geworden. Zu Recht bezeichnen wir die unglaubliche<br />
Größe eines Atlasspinners oder das unvergleichliche<br />
Blau der Morphofalter als „exotisch“. Denn diese<br />
fremdartigen Falter üben auf uns eine besondere<br />
Anziehungskraft aus. – Mir stellt sich freilich die<br />
Frage: Bieten unsere heimischen Schmetterlinge nicht<br />
ebenfalls Exotisches, d.h. Fremdartiges, das uns in seinen<br />
Bann zieht?<br />
Farbenspiel und<br />
Formen-Vielfalt<br />
„Exotisch“ kommt uns<br />
wohl am ehesten unser<br />
Schillerfalter (Apatura iris<br />
bzw. ilia) vor. Weil die Flügel<br />
des Männchens bei<br />
passendem Lichteinfall<br />
bläulich oder (beim Kleinen<br />
Schillerfalter) auch<br />
rötlich-violett schimmern,<br />
gleicht er ein wenig dem<br />
tropischen Morphofalter.<br />
Im Sonnenlicht erzielen<br />
aber auch andere ein eindrucksvolles<br />
Farbenspiel.<br />
Zum Beispiel der Lilagold-Feuerfalter<br />
(Lycaena<br />
hippothoe): Die Flügel-<br />
Oberseite des Männchens<br />
leuchtet rot-orange, die<br />
Flügelränder schillern<br />
blau-violett. Zahlreiche<br />
Bläulinge, allen voran der<br />
Himmelblaue Bläuling<br />
(Polyommatus bellargus),<br />
präsentieren sich in<br />
schimmerndem Blau.<br />
Einige, wie der Silberfleck-Bläuling<br />
(Plebeius<br />
idas), beeindrucken den<br />
Beobachter zusätzlich<br />
durch winzige blau-silbern<br />
glänzende Flecken<br />
auf der Unterseite der<br />
Hinterflügel. Sogar mancheSchmetterlings-Puppen<br />
verblüffen uns mit<br />
ihrer Farbgebung: Durch<br />
metallisch glänzende<br />
Flecken erwecken sie den<br />
Eindruck, als seien sie<br />
hart und ungenießbar.<br />
2/ 2007<br />
Schaukästen der Zoologischen<br />
Staatssammlung<br />
von dort beheimateten<br />
Schmetterlingen, Pflanzen,<br />
Eidechsen und<br />
Vögeln. Und Abbildungen<br />
von teilweise hoch gelobten<br />
(wenig natürlichen)<br />
Grünanlagen kann sich<br />
der Betrachter zu Gemüte<br />
führen. Mit all diesen<br />
unterschiedlichen Taten<br />
versucht der „Arbeitskreis<br />
Natur“ für Natur in einer<br />
Stadt zu werben, deren<br />
Wesen es ja ist, Bebauung<br />
und andere Infrastruktur<br />
zum Funktionieren einer<br />
„Exotik“ – auch bei uns!<br />
Zum Beispiel schimmern<br />
die zahlreichen Rückendorne<br />
an der Puppe des<br />
Brombeer-Perlmuttfalters<br />
(Brenthis daphne) metallisch<br />
blau. Und die Puppen<br />
von Tagpfauenauge<br />
(Inachis io) und Admiral<br />
(Vanessa atalanta) sind mit<br />
messingartig glänzenden<br />
„Knöpfen“ versehen.<br />
Neben schillernden Farben<br />
fällt bei manchen<br />
unserer Schmetterlinge<br />
eine eigenartige Flügelform<br />
auf, die man ebenso<br />
als „exotisch“ bezeichnen<br />
könnte: So scheinen die<br />
Flügel des Federgeistchens<br />
(Pterophorus pentadactylus)<br />
aus jeweils fünf<br />
weißen „Federn“ zu bestehen.<br />
Und der Flügelrand<br />
des C-Falters (Nymphalis<br />
c-album) ist in bizarrer<br />
Weise gezackt. Wer sich<br />
gar Schmetterlingseier mit<br />
einer Lupe anschaut, entdeckt<br />
nicht selten eine<br />
kunstvolle, teilweise<br />
wabenartige Struktur.<br />
Sollte die Größe des<br />
Falters als Ausdruck des<br />
Exotischen gelten, so<br />
sehen wir uns, um annähernd<br />
Vergleichbares zu<br />
entdecken, am besten bei<br />
den Nachtfaltern um: Der<br />
23<br />
Industriegesellschaft in<br />
sich zu bergen. Doch vielleicht<br />
tragen diese Aktivitäten<br />
dazu bei, Kompromisse<br />
zwischen Zivilisation<br />
und Natur zu erzielen,<br />
zum Vorteil aller<br />
Beteiligten. Und hoffentlich<br />
werden eines Tages<br />
die traurigen Grünanlagen<br />
mit nur leistungsstarkem<br />
Fußballrasen von<br />
blühenden Lebensräumen<br />
für Tiere und Pflanzen<br />
verdrängt.<br />
Edith Bachmayr und<br />
Angelika Mocciaro<br />
Getarnt als morsches Aststück<br />
– der Mondvogel<br />
Foto: Siegfried Braun<br />
Totenkopfschwärmer<br />
(Acherontia atropos)<br />
erreicht – wie einige andere<br />
Schwärmer auch – eine<br />
Flügelspannweite von ca.
24<br />
Gläserne Flügel, weinrot umrahmt – der Hummelschwärmer<br />
lebt an Waldrändern und Lichtungen. Foto: Siegfried Braun<br />
Frühlingsbote mit bizarren Schwingen – der C-Falter<br />
Foto: Siegfried Braun<br />
„Kür am Reck“ – das Federgeistchen Foto: Siegfried Braun<br />
14 cm Spannweite – das Wiener Nachtpfauenauge<br />
Foto: Jochen Goldsche<br />
2/ 2007<br />
12 cm. Unser größter<br />
mitteleuropäischer Falter<br />
aber ist das prächtige Wiener<br />
Nachtpfauenauge<br />
(Saturnia pyri) mit bis zu<br />
14 cm Spannweite.<br />
Viele kennen den Monarchfalter<br />
(Danaus plexippus)<br />
aus Naturfilmen und<br />
betrachten ihn als Musterbild<br />
eines exotischen Falters.<br />
Wir bewundern nicht<br />
nur seine Schönheit, sondern<br />
auch seine unglaubliche<br />
Flugleistung: Im<br />
Frühjahr sammeln sich<br />
unzählige Monarchfalter<br />
und fliegen von Mexiko<br />
bis nach Kanada, mehr als<br />
3000 Kilometer weit.<br />
Weniger bekannt ist, dass<br />
es auch in unseren Breiten<br />
Wanderfalter gibt, die<br />
enorme Strecken überwinden:<br />
Ende Mai 2006 zogen<br />
Tausende von Distelfaltern<br />
(Vanessa cardui) durch<br />
Bayern – aus Nordafrika<br />
und dem Mittelmeergebiet<br />
kommend. Das Taubenschwänzchen(Macroglossum<br />
stellatarum), das<br />
man für einen Kolibri halten<br />
könnte, wenn es im<br />
Schwirrflug an einer Blüte<br />
saugt, ist ebenfalls ein<br />
Wanderfalter. Und der<br />
Windenschwärmer<br />
(Agrius convolvuli) mit seiner<br />
schnittigen Flügelform,<br />
der im Juni bei uns<br />
eintrifft, gehört zu den<br />
besten Fliegern unter den<br />
Schmetterlingen; angeblich<br />
kann er – auf kurze<br />
Distanz – bis zu 100 km/h<br />
schnell sein.<br />
Glasflügler und<br />
Tarnungskünstler<br />
Thomas Mann erzählt<br />
im Roman „Doktor Faustus“,<br />
wie Vater Leverkühn<br />
eines Abends „seine farbig<br />
illustrierten Bücher über<br />
exotische Falter“ aufschlägt<br />
und seinen Söhnen<br />
deren Eigentümlichkeiten<br />
erklärt. Besonders<br />
weist er auf die Glasflügler<br />
hin, „die gar keine<br />
Schuppen auf ihren<br />
Schmetterlinge<br />
Schwingen führen, so dass<br />
diese zart gläsern und nur<br />
vom Netz der dunkleren<br />
Adern durchzogen<br />
erscheinen“. Auch der<br />
Blattschmetterling, „dessen<br />
Flügel auf ihrer Unterseite<br />
mit toller Genauigkeit<br />
einem Blatte gleichen“,<br />
erregt besonderes<br />
Aufsehen.<br />
Zu den von Thomas<br />
Mann genannten Merkmalen<br />
des Exotischen lassen<br />
sich unschwer Beispiele<br />
aus unserer Schmetterlingsfauna<br />
finden.<br />
Farbenprächtige<br />
Schmetterlinge wie das<br />
Tagpfauenauge sind kaum<br />
zu entdecken, wenn sie<br />
ihre Flügel zusammenklappen.Tarnungskünstler<br />
sind besonders die<br />
Nachtfalter: Viele von<br />
ihnen sitzen tagsüber<br />
unbeweglich an der rissigen<br />
Rinde von Bäumen,<br />
wo ihre Konturen völlig<br />
verschwinden. Der Mondvogel<br />
(Phalera bucephala),<br />
ein nahezu fingergroßer<br />
Zahnspinner, täuscht<br />
einen abgebrochenen morschen<br />
Ast vor. Und die<br />
Vogelkot-Mimese ist ein<br />
beliebter Täuschungs-<br />
Trick: Nicht nur einige<br />
Wickler und Spanner<br />
schmücken sich mit einem<br />
verwaschenen weißlichen<br />
Fleck, der wie Vogelkot<br />
aussieht; auch Raupen<br />
(wie die des C-Falters)<br />
oder Puppen (wie die des<br />
Pflaumen-Zipfelfalters)<br />
tarnen sich auf diese<br />
Weise.<br />
Dass es Glasflügler<br />
auch bei uns gibt, ist<br />
weniger bekannt. Der<br />
Hornissen-Glasflügler<br />
(Sesia apiformis) mit seinen<br />
nahezu unbeschuppten<br />
Flügeln sieht einer Hornisse<br />
täuschend ähnlich<br />
und hat auch ihre Größe.<br />
Unauffällig klein, in seinem<br />
Aussehen aber sehr<br />
apart ist der Weidengallen-Glasflügler(Synanthedon<br />
flaviventris), dessen<br />
Raupe in Weiden-Ästen
Schmetterlinge<br />
lebt. Nicht unerwähnt<br />
bleiben darf das Waldreben-Fensterschwärmerchen<br />
(Thyris fenestrella):<br />
Seine Flügelspannweite<br />
beträgt zwar nur 1,5 cm;<br />
doch winzige, pergamentartig<br />
durchscheinende<br />
„Fenster“ in der Mitte der<br />
Flügel machen es zum<br />
Anwärter für den „Exotik-<br />
Preis“ unter unseren<br />
Schmetterlingen.<br />
Dem Baumweißling<br />
(Aporia crataegi) allerdings<br />
steht das Attribut „exotisch“<br />
wohl vor allen<br />
anderen zu. Seine Flügelzeichnung<br />
– dunkle, bron-<br />
Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet<br />
des Landkärtchens<br />
reicht von<br />
Nordspanien über Mitteleuropa<br />
bis nach Asien.<br />
Der Falter ist in Deutschland<br />
nicht selten und<br />
kann ab Ende April beobachtet<br />
werden.<br />
Beschreibung: Das<br />
Landkärtchen hat seinen<br />
Namen von der Zeichnung<br />
der Flügel-Unterseite,<br />
ebenso ist der wissenschaftliche<br />
Name an das<br />
netzartige Aussehen der<br />
Flügelzeichnung angelehnt<br />
(„Spinnennetz“).<br />
Der Falter ist klein und<br />
tritt in zwei verschiedenen<br />
Formen auf. Die Frühjahrsform<br />
ist gelbbraun<br />
mit schwarzen Flecken,<br />
sie fliegt von Ende April<br />
bis Mitte Juni. Diese Falter<br />
schlüpfen aus Puppen, die<br />
überwintert haben. Die<br />
zugehörigen Raupen sind<br />
unter Kurztagbedingungen<br />
im Spätsommer und<br />
Herbst aufgewachsen. Die<br />
Raupen der Sommergeneration<br />
wachsen unter<br />
Langtagbedingungen auf.<br />
zefarben schimmernde<br />
Adern auf weißem Grund<br />
– macht ihn zu einem kleinen<br />
Kunstwerk, das an<br />
die tropischen Glasflügler<br />
erinnert. Er gehörte einmal<br />
zu unseren häufigen<br />
Faltern; heutzutage ist er<br />
selten geworden. Wer an<br />
der exotischen Vielfalt<br />
unserer heimischen<br />
Schmetterlinge auch künftig<br />
Freude haben möchte,<br />
der sollte sich dafür einsetzen,<br />
dass ihnen ihr<br />
Lebensraum nicht weggenommen<br />
wird.<br />
2/ 2007<br />
Siegfried Braun „Tiffany-Glaskunst“ – der Baumweißling<br />
Die Puppe entwickelt sich<br />
in ca. 16 Tagen zum Falter.<br />
Diese Generation fliegt<br />
etwa von Anfang Juli bis<br />
Ende August und ist deutlich<br />
individuenreicher als<br />
die Frühjahrsgeneration.<br />
Die Falter sind schwarzbraun<br />
mit einem roten<br />
Streifen am Flügelrand;<br />
bei den Weibchen läuft ein<br />
cremefarbenes Band über<br />
die Flügelmitte.<br />
Lebensraum: Der Falter<br />
lebt an feuchten bis frischen<br />
Rändern von Laubund<br />
Nadelwäldern mit<br />
eher schattig stehenden<br />
Brennnesselbeständen.<br />
Der Falter fliegt auch weiter<br />
weg vom Habitat der<br />
Raupen, um an Hochstauden<br />
zu saugen (z.B. weiße<br />
Doldenblütler). Oft findet<br />
man ihn auch am Boden<br />
an feuchten Stellen, auf<br />
Exkrementen oder toten<br />
Tieren. Die Eier werden in<br />
Form von „Türmchen“ an<br />
die Blattunterseite der<br />
Brennnessel gelegt. Die<br />
Raupen sind mit dunklen<br />
Stacheln besetzt und leben<br />
gesellig.<br />
25<br />
Foto: Siegfried Braun<br />
Der Falter des Jahres: das Landkärtchen<br />
(Araschnia levana)<br />
Feinde: Vögel fressen<br />
Raupen, als Parasiten<br />
legen Raupenfliegen ihre<br />
Eier in Jungraupen oder<br />
eine Raubwanze kann<br />
eine Raupe erwischen<br />
(Bild). Der Falter kann<br />
von einer Spinne gefangen<br />
werden. Insgesamt<br />
sind starke Populationsschwankungen<br />
für diesen<br />
Schmetterling charakteristisch.<br />
Gefährdet ist er<br />
auch durch das Mähen<br />
der Raupenfutterpflanzen,<br />
durch Insektizide und<br />
besonders durch übermäßige<br />
Anwendung von<br />
Herbiziden.<br />
Literatur:<br />
EBERT, G. (HRSG.)<br />
(1991): Die Schmetterlinge<br />
Baden-Württembergs<br />
Band 1 Tagfalter 1. Ulmer.<br />
Stuttgart<br />
WEIDEMANN, H.-J.<br />
(1995): Tagfalter: beobachten,<br />
bestimmen. Naturbuch-Verlag.<br />
Augsburg<br />
Jochen Goldsche<br />
Die Sommergeneration des Landkärtchens (Araschnia levana)<br />
in schwarzbrauner Färbung Foto: Jochen Goldsche
26<br />
Zwei internationale Messe fanden in diesem Jahr<br />
im Messezentrum <strong>München</strong> Riem statt, die „Garten<br />
2007“ und die „Jagen und Fischen“. Auf beiden Messen<br />
war die Kreisgruppe <strong>München</strong> mit einem attraktiven<br />
Verkaufs- und Informationsstand präsent. Konzipiert,<br />
gestaltet und finanziert von Sven Hallström,<br />
aufgebaut von Horst Kirschbaum und Werner Fuhrmann.<br />
Beide Stände waren konzeptionell so gestaltet,<br />
dass sich Interessenten sowohl über die Ziele und<br />
Aufgaben des <strong>LBV</strong> informieren als auch nach Herzenslust<br />
Artikel aus dem reichhaltigen Programm des<br />
Naturschutzzentrums (NUZ) erwerben konnten.<br />
Viele Fragen –<br />
zahlreiche Helfer<br />
Sowohl Beratung als<br />
auch Verkauf wurden lebhaft<br />
nachgefragt, so dass<br />
die Standbesatzung von<br />
täglich vier messe- und<br />
verkaufserprobten Mitarbeitern<br />
des verstärkten<br />
NUZ-Teams alle Hände<br />
voll zu tun hatte.<br />
Als einziger Umweltverband<br />
auf beiden Messen<br />
waren wir willkom-<br />
mener Ansprechpartner<br />
für alle aktuellen Umweltfragen<br />
von A wie „Artenschutz“<br />
bis Z wie „Zerstörung<br />
unserer Lebensgrundlagen<br />
– wie können<br />
wir gegensteuern“.<br />
Ein großes Kompliment<br />
an alle, die hier dabei<br />
waren: Katharina Fuhrmann,<br />
Elfriede Höchner,<br />
Margarete Kistler, Barbara<br />
Krause, Waltraud Schmitt-<br />
Manderbach, Eva<br />
Tzschentke, Marianne<br />
2/ 2007<br />
Messeauftritt<br />
Erfolgreicher Messeauftritt der<br />
Kreisgruppe <strong>München</strong><br />
Weber, Gertrud Weidner,<br />
Kurt Bauer, Werner Kaufmann,<br />
Erwin Taschner,<br />
Josef Willy, Christine und<br />
Peter-Jürgen Schenkl und<br />
natürlich meine Frau<br />
Doris. Sie stellten sich<br />
trotz Hektik ruhig und<br />
sachlich den Fragen und<br />
konnten außerdem noch<br />
einen hervorragenden<br />
Umsatz erzielen. Es waren<br />
anstrengende Tage, insbesondere<br />
weil beide Veranstaltungen<br />
kurz hintereinander<br />
stattgefunden<br />
haben. Dennoch hat es<br />
allen Beteiligten Freude<br />
gemacht, mit einem<br />
attraktiven Stand die<br />
Arbeit des <strong>LBV</strong> den Messebesuchern<br />
näher zu<br />
bringen und zu zeigen,<br />
dass es sich lohnt, für eine<br />
gute Sache einzustehen<br />
und dafür seine Freizeit<br />
zu opfern.<br />
In diesem Sinne werden<br />
wieder alle dabei sein,<br />
wenn im nächsten Jahr die<br />
Messe „Garten“ – die<br />
Messe „Jagen und<br />
Fischen“ findet nur alle 2<br />
Jahre statt – ihre Tore öffnet.<br />
Die Umweltthemen<br />
werden nicht ausgehen,<br />
sondern eher an Brisanz<br />
gewinnen, umso wichtiger<br />
ist es, auf derartigen Veranstaltungen,<br />
die von zigtausenden<br />
von Menschen<br />
besucht werden, als Verband<br />
präsent zu sein. Das<br />
ist Öffentlichkeitsarbeit im<br />
wahrsten Sinne des Wortes,<br />
mit dem Ziel, Verbündete<br />
für den Umweltschutz<br />
und Mitglieder für<br />
den <strong>LBV</strong> zu gewinnen.<br />
Wenn uns das gelingt –<br />
und wir haben den Eindruck<br />
in dieser Richtung<br />
erfolgreich zu sein – so hat<br />
sich der Einsatz in jeder<br />
Beziehung gelohnt.<br />
Horst Rehn<br />
Das Messe-Team im Einsatz Foto: Horst Rehn
Arbeitskreis Saatkrähe<br />
Bei vielen Vogelfreunden herrscht leider ein völlig<br />
falsches Bild über den Lebensraum von Saatkrähenkolonien<br />
vor. Zahlreiche Telefonanrufe belegen, dass<br />
der Irrglaube dominiert, dort könnten keine anderen<br />
Vögel leben. Daher möchte ich über meine jahrelangen<br />
Beobachtungen kurz berichten.<br />
Kolonien am<br />
Siedlungsrand<br />
Kolonien, die am Stadtoder<br />
Dorfrand liegen, weisen<br />
eine erstaunliche Vielfalt<br />
an Singvögeln auf. Ich<br />
konnte in diesen Kolonien<br />
die unterschiedlichsten<br />
Singvögel, die in diesem<br />
Lebensraum vorkommen,<br />
von der Amsel über den<br />
Buchfinken bis hin zur im<br />
Nistkasten brütenden<br />
Meise als Brutvögel finden.<br />
Lediglich die<br />
Wacholderdrossel meidet<br />
Saatkrähenkolonien und<br />
kommt nur dort vor, wo<br />
die Saatkrähen durch<br />
menschliche Aktivitäten<br />
vertrieben worden sind.<br />
An diesen Stellen konnte<br />
ich schon öfters sehen,<br />
wie die letzten noch verbliebenen<br />
Saatkrähen<br />
durch Wacholderdrosseln<br />
vertrieben wurden.<br />
Kolonien in<br />
Schutzgebieten<br />
Kolonien in Natur- und<br />
Landschaftsschutzgebieten<br />
– Beispiel Pfarrhölzl in<br />
der Mallertshofener<br />
Heide: In und um die<br />
Kolonie kommen Rebhühner<br />
und Feldlerchen vor,<br />
auf die auch der Heideflächenverein<br />
mit einer Infotafel<br />
hinweist. Außerdem<br />
nutzt die seltene und<br />
bestandsbedrohte Hohltaube<br />
die Gesellschaft der<br />
Saatkrähen bei der Nahrungssuche<br />
auf Wiesen<br />
und Äckern, wo die aufmerksamen<br />
Krähen einen<br />
guten Schutz vor Feinden<br />
gewährleisten. Hohltauben<br />
brüten auch sehr<br />
gerne in den Nistkästen in<br />
der Kolonie, werden aber<br />
immer wieder von der<br />
Dohle vertrieben, die<br />
ebenso die Nähe zu den<br />
größeren und stärkeren<br />
Saatkrähen sucht. Die<br />
Saatkrähen in den Kolonien<br />
sind auch gegenüber<br />
anderen Rabenvögeln, z.B.<br />
der Elster, und kleineren<br />
Greifvögeln, z.B. dem<br />
Turmfalken, sehr tolerant.<br />
Dies steht ganz im Gegensatz<br />
zur Kolonie brütenden<br />
Wacholderdrossel, die<br />
alle potentiellen Nesträuber<br />
massiv angreift. Nur<br />
wenn eine Elster versucht,<br />
in ein Saatkrähennest einzudringen,<br />
wird sie aus<br />
der Kolonie geworfen,<br />
was ich an anderer Stelle<br />
schon beobachten konnte.<br />
Außerdem konnte ich einmal<br />
beobachten, wie ein<br />
Turmfalke von zwei<br />
Rabenkrähen stark attakkiert<br />
wurde. Der Turmfalke<br />
schloss sich dann<br />
einem Trupp Saatkrähen<br />
an und flog in deren Kolonie,<br />
wo ich feststellen<br />
konnte, dass sein Weibchen<br />
in einem verlassenen<br />
Saatkrähennest brütete.<br />
Die größeren Greifvögel<br />
Mäusebussard und<br />
2/ 2007<br />
Saatkrähenkolonien<br />
sind Lebensräume für<br />
unterschiedliche Vogelarten<br />
Schwarzer Milan werden<br />
aber aus dem Koloniebereich<br />
vertrieben.<br />
Fressfeinde der<br />
Saatkrähe<br />
Einmal konnte ich einen<br />
Wanderfalken im Luftraum<br />
nahe der Kolonie<br />
beobachten. Die Saatkrähen,<br />
die in der Luft waren,<br />
schossen blitzschnell auf<br />
den Boden, um sich in<br />
Sicherheit zu bringen –<br />
der Wanderfalke ist ein<br />
reiner Luftjäger. Der Greifvogel,<br />
der bei den Saatkrähen<br />
immer die größte<br />
Panik auslöst, ist aber<br />
nicht der Wanderfalke,<br />
sondern der Habicht. Im<br />
Gegensatz zu den Rabenkrähen,<br />
die in Überzahl<br />
den Habicht angreifen,<br />
fliegen die Saatkrähen<br />
hoch und bilden einen<br />
Pulk, in den der Habicht<br />
zwar nicht hineinstößt,<br />
27<br />
Zählt zu den Fressfeinden der Saatkrähe: der Habicht<br />
Foto: Alfred Limbrunner<br />
sich aber Jungvögel holt,<br />
die nicht so schnell flüchten<br />
können. Damit hat<br />
auch der Habicht Nahrung<br />
für seine Jungen und<br />
der Leser erkennt jetzt<br />
den Unsinn, den man<br />
immer wieder in Zeitungen<br />
lesen kann. Dort wird<br />
nämlich oft behauptet,<br />
dass die Saatkrähe keine<br />
natürlichen Feinde hätte.<br />
Zum Schluss möchte ich<br />
auch noch darauf hinweisen,<br />
dass für alle größeren<br />
Vögel bis hin zum Adler<br />
der häufige und nachtaktive<br />
Steinmarder eine<br />
große Gefahr darstellt.<br />
Saatkrähenkolonien ziehen<br />
natürlich den Steinmarder<br />
an. Die mit<br />
Abstand größte Gefahr,<br />
die für die Saatkrähe fast<br />
existenzbedrohlich ist,<br />
geht aber vom Menschen<br />
aus.<br />
Robert Reisinger
28<br />
2/ 2007<br />
Neues aus der Bibliothek<br />
Karl Wilhelm Harde,<br />
Frantisek Severa<br />
Der Kosmos Käferführer.<br />
Die Käfer Mitteleuropas<br />
(Sonderausgabe)<br />
Kosmos-Verlag, Stuttgart,<br />
2006, 12,95 €<br />
Die Käfer sind die<br />
artenreichste Tiergruppe<br />
mit weltweit über 350.000<br />
bislang beschriebenen<br />
Arten; in Mitteleuropa<br />
wurden allerdings „nur“<br />
etwa 8.000 Arten verzeichnet,<br />
in Deutschland rechnet<br />
man mit 6.000 Arten.<br />
Käfer sind oftmals winzige<br />
Tiere, wie überhaupt<br />
zwei Drittel aller heimischen<br />
Käfer nicht größer<br />
sind als Flöhe.<br />
Die Sonderausgabe dieses<br />
bekannten Kosmos-<br />
Naturführers zeigt die<br />
Faszination der Käfer-<br />
Vielfalt in über 1.000<br />
detailgetreuen und farbigen<br />
Zeichnungen mit<br />
informativen Bestimmungstexten.<br />
Kapitel zur<br />
Biologie und zum Lebensraum<br />
und das Anlegen<br />
einer Sammlung vervollständigen<br />
das Buch<br />
ebenso wie ein ausführlichesLiteraturverzeichnis.<br />
Fred Hageneder<br />
Die Weisheit der Bäume.<br />
Mythos, Geschichte,<br />
Heilkraft.<br />
Kosmos-Verlag, Stuttgart,<br />
2006, 29,90 €<br />
55 Baumgattungen –<br />
vom Ahorn bis zur<br />
Zypresse – werden in<br />
Hochglanzfotos vorgestellt.<br />
Dieser Bildband<br />
berichtet von ihrer Heilkraft,<br />
von ihrer Lebensweise,<br />
von der religiösen<br />
Bedeutung für die verschiedenen<br />
Kulturen, für<br />
die Ägypter und die Indianer<br />
ebenso wie für die<br />
Buchempfehlungen<br />
des Naturschutzzentrums<br />
Der Ravensburger Verlag<br />
hat seine Kinderbuchreihe<br />
mit dem neugierig<br />
machenden Titel „Wieso –<br />
Weshalb – Warum“ für<br />
zwei verschiedene Altersgruppen<br />
angelegt und<br />
ausgeweitet. Für Kinder<br />
zwischen vier und acht<br />
Jahren gibt es Naturthemen,<br />
die mehr das kindliche<br />
Umfeld ansprechen,<br />
wie: Wald, Bauernhof,<br />
Jahreszeiten und Marienkäfer.<br />
Für das Alter von<br />
acht Jahren aufwärts sind<br />
es Themen, die die große<br />
Welt den Kindern näher<br />
bringen sollen. Es geht um<br />
Länderthemen, Klimazonen,<br />
Vulkane, das Nachtleben<br />
der Tiere und vieles<br />
mehr. Alle Titel sind sehr<br />
gut auf das entsprechende<br />
Alter ausgerichtet und<br />
fachlich gut recherchiert.<br />
Sie unterstützen das Forschungsbedürfnis<br />
der<br />
Kinder. Die vielen Klappen<br />
im Buch, die gesucht<br />
und aufgemacht werden<br />
können und neues Wissen<br />
entdecken lassen, helfen<br />
dabei. Eine Reihe, die neu-<br />
Verletzte<br />
Fledermäuse<br />
gierigen Kindern sicher<br />
gefallen wird und eine<br />
Fülle von interessanten<br />
Dingen in unserer Welt<br />
vor ihnen ausbreitet und<br />
erklärt. Die Bücher kosten<br />
Dabei sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen:<br />
Bitte melden Sie uns,<br />
wenn Sie Fledermausquartiere kennen oder auch,<br />
wenn Sie schwache, verletzte oder tote Tiere auffinden.<br />
<strong>München</strong>-Nord: Dr. Irene Frey-Mann,<br />
Bandelstraße 6, 80638 <strong>München</strong>, Tel. 0 89 / 15 97 05 90<br />
<strong>München</strong>-Süd: Margarete Kistler,<br />
Arnpeckstraße 7, 81545 <strong>München</strong>, Tel. 0 89 / 6 42 27 56<br />
Alfons Aigner, Wippenhauserstraße 13b,<br />
85354 Freising, Tel. 0 81 61 / 9 44 93<br />
Bibliothek<br />
Germanen und Römer,<br />
vor allem aber mahnt er:<br />
was wir daraus lernen<br />
können!<br />
Peter-Jürgen Schenkl<br />
Frühere Rezensionen<br />
von Neuanschaffungen<br />
finden sich auf unserer<br />
Homepage www.lbvmuenchen.de<br />
unter „Bürgerinfo“.<br />
Jedes besprochene<br />
Buch kann in unserem<br />
Naturschutzzentrum in<br />
der Klenzestraße 37<br />
gekauft werden. Falls es<br />
nicht vorrätig ist, bestellen<br />
wir es für Sie.<br />
7,95 € (für 4–8 Jahre) und<br />
12,95 € (ab 8 Jahre).<br />
Waltraud<br />
Schmitt-Manderbach
<strong>LBV</strong>-Kindergruppen<br />
2/ 2007<br />
Die Hofpfisterei fördert die <strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />
UNESCO und Bayerisches<br />
Umweltministerium ehren das<br />
Projekt „Neue <strong>LBV</strong>-Kindergruppen<br />
für <strong>München</strong>“<br />
Nach einem engagierten Jahr waren 16 neu gegründete Kindergruppen in <strong>München</strong> das kaum für möglich<br />
gehaltene Ergebnis eines groß angelegten Gemeinschaftsprojektes der Hofpfisterei, der Kreisgruppe <strong>München</strong><br />
und der Naturschutzjugend im <strong>LBV</strong>. Hierüber freuten sich nicht nur die Initiatoren, sondern auch die über 20<br />
neuen KindergruppenleiterInnen und -begleiterInnen, die Eltern der Kinder und natürlich die Kinder selbst!<br />
Doch neben dem oft begeisterten Zuspruch aus den Reihen all dieser direkt Beteiligten gab es noch weitere<br />
Anerkennungen von außen, so von der UNESCO: diese hat für 2005 bis 2014 die Dekade der „Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen und in diesem Rahmen werden vorbildliche Projekte ausgezeichnet, die<br />
von der UNESCO als beispielhaft für die Umsetzung von Nachhaltigkeit im Natur- und Umweltschutz hervorgehoben<br />
werden.<br />
Am 29.11.2006 wurden<br />
im Rahmen einer feierlichen<br />
Veranstaltung in<br />
Bonn Frau Margaretha<br />
Stocker, die Chefin der<br />
Hofpfisterei und Ulrich<br />
Dopheide als <strong>LBV</strong>-Projektleiter<br />
mit der Übergabe<br />
von Urkunden, Fahnen<br />
und Messingplaketten für<br />
ihr Projekt geehrt.<br />
Und auch das Bayerische<br />
Umweltministerium<br />
war sehr angetan von den<br />
Umweltbildungsaktivitäten<br />
der Kreisgruppe <strong>München</strong><br />
und verlieh ihr im<br />
Dezember 2006 für das<br />
Kindergruppen-Gründungsprojekt<br />
wie auch für<br />
ihre jahrelange Bildungsarbeit<br />
bei Münchner Kindergartengruppen<br />
und<br />
Schulklassen sowie für<br />
ihre mehrjährig fantasievollen<br />
Einsätze für Biokost<br />
die „Marke Umweltbildung“.<br />
Diese Marke<br />
geht an Vereine und Institutionen,<br />
die nachweislich<br />
nachhaltig wirksame Umweltbildung<br />
praktizieren.<br />
Beide Auszeichnungen<br />
sind auf zwei Jahre befristet<br />
und müssen dann ge-<br />
gebenenfalls mit neuen<br />
Projektideen und deutlichen<br />
Ausweitungen wieder<br />
aufgefrischt werden.<br />
Alle Beteiligten beim<br />
Neugründungsprojekt für<br />
Kindergruppen sind sich<br />
einig: wir bleiben am Ball,<br />
denn 16 Kindergruppen<br />
sind noch nicht genug!<br />
29<br />
Ulrich Dopheide<br />
Preisverleihung in Bonn: Dr. Bernecker, der Generalsekretär der deutschen UNESCO-Kommission<br />
übergibt die Urkunde an Margaretha Stocker, Chefin der Hofpfisterei und Ulrich Dopheide,<br />
Projektleiter beim Landesbund für Vogelschutz Foto: Matthias Luy
30<br />
2/ 2007<br />
Die Hofpfisterei fördert die <strong>LBV</strong>-Umweltbildung<br />
Alles völlig neu bei der NAJU<br />
<strong>München</strong><br />
Neue Aktivitäts-Schwerpunkte und neue Gesichter<br />
– vor allem neue Kindergruppenleiterinnen – das<br />
alles gab es bei der Jugendversammlung der NAJU<br />
<strong>München</strong> am 26. Februar. Außerdem wurde ein neues<br />
Leitungsteam gewählt. Die „alte“ Jugendgruppe hatte<br />
nach über 20 Jahren (!) ihre Aktivitäten und Studienfahrten<br />
auslaufen lassen und nun Jüngeren den Weg<br />
für neue Aktivitäten frei gemacht. So sollen in<br />
Zukunft vorrangig die derzeit 16 neuen NAJU-Kindergruppen<br />
in <strong>München</strong> gefördert werden.<br />
Die Kindergruppen<br />
streifen bisher jeweils<br />
zweimal im Monat durch<br />
die naturnahen Bereiche<br />
<strong>München</strong>s, wo sie die<br />
Natur erforschen und<br />
erkunden. Noch tiefer in<br />
die Natur eintauchen wollen<br />
diese Gruppen, wenn<br />
sie in den nächsten Jahren<br />
im Frühjahr und Sommer<br />
kleine Zeltlager auf einem<br />
sehr geeigneten Grundstück<br />
bei Oberwöhrn<br />
(Nähe Rosenheim) durchführen.<br />
Dort kann man<br />
auch ohne Zelt unter Bäumen<br />
schlafen oder im Heu<br />
in einer großen Scheune.<br />
Das Wasser pumpt man<br />
mit einer Schwingelpumpe<br />
aus dem Grundwasser<br />
hoch, das Essen wird in<br />
großen Töpfen am Lagerfeuer<br />
gekocht und für den<br />
nötigen Donnerbalken<br />
muss erst einmal ein tiefes<br />
Loch in die Erde gegraben<br />
werden. Die Planung und<br />
Vorbereitung und natürlich<br />
die Durchführung solcher<br />
Zeltlager soll ein weiterer<br />
Schwerpunkt der<br />
Arbeit der neuen NAJU<br />
<strong>München</strong> sein.<br />
Außerdem ist die Gründung<br />
weiterer Kindergruppen<br />
geplant, denn<br />
hier leistet die Hofpfisterei<br />
– die einzige voll-ökologisch<br />
arbeitende Großbäckerei<br />
Bayerns – große<br />
NAJU <strong>München</strong><br />
Hilfe, weil sie die sehr<br />
ansprechend gestalteten<br />
Werbeflyer für das Kindergruppenprojektfinanziert,<br />
in ihren über 100<br />
Filialen in der Region<br />
<strong>München</strong> auslegt und<br />
auch einen Bastelraum für<br />
die Gruppen zur Verfügung<br />
stellt. Für den Fortbestand<br />
und auch für die<br />
Weiterentwicklung all dieser<br />
erfreulichen Möglichkeiten<br />
für die NAJU <strong>München</strong><br />
wollen sich die Mitglieder<br />
des neu gewählten<br />
Leitungsteams einsetzen,<br />
die auch auf dem nebenstehenden<br />
Foto zu sehen<br />
sind – ihre Namen sind<br />
unterstrichen.<br />
Ulrich Dopheide<br />
Von links nach rechts: Susanne Reichel (stellv. Leiterin), Beke Reichel (Beisitzerin), Michaela Zubek (Jugendgruppenleiterin), Sandra<br />
Krischke (NAJU-Bezirksjugendleiterin), Gabriele Rogge (Kassiererin), Ursula Kühn (Kassenprüferin), Steffi Weiß (Mitglied der<br />
NAJU-Landesjugendleitung), Karina Raß (Mitglied der NAJU-Landesjugendleitung). Nicht im Bild: Alessandra Pick (2.Beisitzerin)<br />
Foto: Dr. Heinz Sedlmeier
Benachbarte Kreisgruppen<br />
Dachau<br />
Kommissarischer Vorsitzender<br />
Andreas Bautsch<br />
Tel. 0 89 / 8 00 15 00, Fax 0 89 / 8 00 54 95<br />
E-Mail: Vogelschutz@dachau.net<br />
2. Vorsitzender<br />
Alfred Limbrunner<br />
Ludwig-Dill-Straße 57, 85221 Dachau<br />
Tel. 0 81 31 / 73 66 56, Fax 0 81 31 / 66 70 13<br />
Die <strong>LBV</strong>-Kreisgruppe Dachau trifft sich jeden ersten<br />
Dienstag im Monat um 19.30 Uhr. Die Monatstreffen<br />
und Diavorträge werden in der Dachauer Altstadt in<br />
der Paula-Wimmer-Stube des Ludwig-Thoma-Hauses<br />
angeboten.<br />
Halbjahresprogramm 2007<br />
Dienstag,<br />
4. September 2007<br />
Neues von Fledermäusen<br />
an der Glonn<br />
Hartmut Lichti berichtet<br />
uns über eine Fledermausstudie<br />
an der Glonn, welche<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit dem Landschaftspflegeverband<br />
Dachau letztes<br />
Jahr erarbeitet wurde.<br />
Daneben werden auch<br />
noch viele interessante<br />
Aspekte zu unseren heimischen<br />
Flattermännern<br />
berichtet.<br />
Dienstag, 2. Oktober 2007<br />
Kanada von<br />
West nach Ost<br />
Bei einer Querung des<br />
Landes hat Helmut Bruch<br />
einige Besonderheiten<br />
aufgegriffen, die von<br />
schönen Hochgebirgsregionen,<br />
einer Parade der<br />
Ebersberg<br />
„Rotröcke“, Saurierausgrabungsstätten,<br />
den Großen<br />
Seen, dem Besuch<br />
eines Safariparks bis zum<br />
Sky Dome in Toronto und<br />
zu einem Besuch der Niagarafälle<br />
reichen.<br />
Dienstag, 6. November<br />
2007<br />
Wale und Delphine –<br />
Neueste Erkenntnisse<br />
und hautnahe Erlebnisse<br />
Der Biologe Dr. Wolfgang<br />
Thins lässt uns in Bildern<br />
und Filmen Wale und Delphine<br />
hautnah erleben<br />
und berichtet von neuen<br />
Erkenntnissen aus der<br />
Forschung.<br />
Dezember<br />
Wir wünschen allen ein<br />
schönes Weihnachtsfest<br />
und einen guten Rutsch<br />
ins neue Jahr.<br />
Vorsitzender<br />
Dieter Bosse, Baldham, Tel. 0 81 06 / 3 13 78<br />
1. Stv. Vorsitzender<br />
Richard Straub, Markt Schwaben, Tel. 0 81 21 / 34 87<br />
2. Stv. Vorsitzender<br />
Markus Urbanek, Grafing, Tel. 0 80 92 / 25 66 72<br />
3. Stv. Vorsitzender<br />
Wolfram Strahl, Markt Schwaben, Tel. 0 81 21 / 4 35 40<br />
Schriftführerin<br />
Ingeborg Gern, Poing, Tel. 0 81 21 / 97 24 67<br />
2/ 2007<br />
Wir treffen uns jeweils am dritten Dienstag des<br />
Monats: im Winterhalbjahr im Evangelischen<br />
Gemeindehaus Zorneding, Lindenstraße 11,<br />
um 19.30 Uhr, sonst an den angegebenen Orten.<br />
Gemäß Vorgabe der Satzung wird hiermit die Vorstandswahl<br />
am 20. November 2007 angekündigt.<br />
Besonderes aus dem<br />
ersten Halbjahr 2007<br />
Es ist immer wieder<br />
beglückend, wenn die<br />
Weißstörche nach Markt<br />
Schwaben zurückkehren.<br />
In diesem Jahr war es<br />
schon am 26. März. Im<br />
Internet verfolgten wir<br />
das Geschehen im Horst<br />
unter www.storchinbayern.de.<br />
Nicht alle Zugvögel<br />
haben es bei ihrer Rückkehr<br />
so gut wie unser<br />
Storchenpaar! Häufig sind<br />
ihre Nistplätze verschwunden<br />
oder zerstört.<br />
Da ist es unsere Aufgabe,<br />
ihnen zu helfen. Dafür<br />
haben wir einmal unser<br />
Programm „Haus-Optimierung“,<br />
womit wir<br />
erfolgreich für Hausrotschwanz,<br />
Star, Blaumeise<br />
und Fliegenschnäpper<br />
Quartiere geschaffen<br />
haben. Zum anderen ver-<br />
31<br />
suchen wir speziell den<br />
Schwalben zu helfen, die<br />
immer weniger aktive<br />
Bauernhöfe vorfinden.<br />
Andreas Zanolli und Kollegen<br />
arbeiten systematisch<br />
für die Schwalben,<br />
indem sie die Stallbesitzer<br />
über die Situation aufklären.<br />
Sie sollen u. a. die<br />
Ställe zugänglich halten<br />
und zusätzlich lehmige<br />
Pfützen anlegen, damit<br />
die Schwalben Material<br />
für den Nestbau finden<br />
können.<br />
Wir möchten Sie auch<br />
auf die laufende Wanderausstellung<br />
für Bauträger<br />
aufmerksam machen, die<br />
zeigt, wie Niststeine und<br />
Nistkästen für Mauersegler<br />
direkt bei Um- oder<br />
Neubauten eingebaut<br />
werden können.<br />
Halbjahresprogramm 2007<br />
Samstag, 14. Juli 2007<br />
Besuch der Uferschwalben<br />
an der Isar<br />
Clemens Kraft<br />
Treffpunkt: 10 Uhr am S-<br />
Bahnhof Hallbergmoos<br />
Dienstag, 18. Sept. 2007<br />
Besuch der Glonn-<br />
Quellen und des alten<br />
Elektrizitätswerks<br />
Herr Riederer<br />
Treffpunkt: 18 Uhr am<br />
Glonner Rathaus<br />
Samstag, 13. Oktober 2007<br />
Besuch der Pflegestation<br />
für Greifvögel und verletzte<br />
Eulen<br />
Herr A. Aigner<br />
Treffpunkt: 14 Uhr,<br />
Ankunft mit Fahrgemeinschaft<br />
(Abruf per Telefon<br />
vom Vorstand)<br />
Dienstag,<br />
20. November 2007<br />
Bericht von der<br />
Delegierten-Versammlung<br />
in Fürth<br />
Jahresversammlung der<br />
Kreisgruppe und Neuwahl<br />
des Vorstandes<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
im Evangelischen<br />
Gemeindehaus<br />
Zorneding,<br />
Lindenstraße11<br />
Dienstag,<br />
18. Dezember 2007<br />
Vorweihnachtliches<br />
Zusammensein mit<br />
Gedankenaustausch<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr<br />
im Evangelischen<br />
Gemeindehaus<br />
Zorneding,<br />
Lindenstraße 11
32<br />
Erding<br />
Vorsitzender<br />
Sebastian Hupfer<br />
Dorfener Straße 1, 85435 Erding,<br />
Tel. 0 81 22 / 1 09 88, Fax 0 81 22 / 9 14 88<br />
Fledermausschutz<br />
Edwin Pojsl, Tel. 0 81 22 / 9 28 27<br />
Amphibienschutz und Kindergruppen „Spürnasen“<br />
und „Fledermausbande“<br />
Margaretha Dreier, Tel. 0 81 24 / 52 77 25<br />
Die monatlichen Treffen der Kreisgruppe Erding<br />
finden an jedem ersten Donnerstag im Monat um<br />
20 Uhr im Stiftungshof in der Schubertstraße 14 statt.<br />
Miesbach<br />
1. Vorsitzender<br />
Gerhard Kinshofer<br />
Am Geiger 36, 83714 Miesbach-Bergham<br />
Tel. 0 80 25 / 64 73, Fax 0 80 25 / 99 69 90<br />
E-Mail: G-Kinshofer@lbv.de<br />
2. Vorsitzender<br />
Gerd Winkler, Am Hag 2, 83703 Gmund, Tel. 0 80 22 / 7 64 16<br />
3. Vorsitzende, Jugendarbeit<br />
Ursula Hünerfeld, Bernöckerweg 11, 83703 Gmund<br />
Tel. 0 80 22 / 79 42, Fax 0 80 22 / 76 96 68<br />
Kindergruppe „Die Schnüffler“<br />
Sybille Fahrer, Tel. 0 80 25 / 88 05<br />
Bärbel Krogoll, Tel. 0 80 25 / 86 98, Fax 0 80 25 / 88 93<br />
Floigerweg 4, 83714 Miesbach<br />
Arten- und Biotopschutz<br />
Wolfgang Hiller, Tel. 0 80 22 / 7 59 59, Fax 0 80 22 / 76 91 13<br />
E-Mail: Wolf.Hiller@t-online.de<br />
Notruf bei verletzten und kranken Vögeln<br />
Maria Breiler, Dürnbach, Tel. 0 80 22 / 71 91<br />
Alfred Aigner, Sauerlach, Tel. 0 81 04 / 96 36<br />
Bei Fledermäusen und Hornissen<br />
Landratsamt Miesbach<br />
Tel. 0 80 25 / 70 42 87 oder Tel. 0 80 25 / 70 42 54<br />
Spendenkonto<br />
KSK Miesbach – Tegernsee, Nr. 93 120, BLZ 711 525 70<br />
Die Zusammenkunft findet jeden ersten Dienstag<br />
im Monat um 19.30 Uhr im Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
statt.<br />
Unsere Arbeitsgruppen<br />
brauchen dringend persönliche<br />
Verstärkung und<br />
finanzielle Unterstützung.<br />
Mithelfen kann jeder,<br />
besondere Kenntnisse werden<br />
nicht vorausgesetzt:<br />
Amphibienschutz, Biotoppflege,<br />
Eulenschutz, Fledermausschutz,Horstbe-<br />
wachung,Nistkastenaktion, Haus- u. Straßensammlung,Wasseramselschutz,<br />
Erstellung einer<br />
Broschüre über die „Brutund<br />
Zugvögel im Landkreis<br />
Miesbach” mit dem<br />
PC, Internationale Wasservogelzählungen.<br />
Machen<br />
Sie doch mit, es lohnt sich!<br />
2/ 2007<br />
Benachbarte Kreisgruppen<br />
Halbjahresprogramm 2007<br />
Samstag, 30. Juni 2007<br />
Wie kommt der Strom<br />
in die Steckdose?<br />
– Führung durch das<br />
Leitzachkraftwerk<br />
Dimitrios Nikolaidis,<br />
SWM<br />
Treffpunkt: 14 Uhr am<br />
Parkplatz am Leitzachwerk<br />
in Vagen. Anmeldung:<br />
Tel. 0 80 25 / 64 73,<br />
Fax 0 80 25 / 99 69 90<br />
E-Mail: g-kinshofer@lbv.de<br />
Dienstag, 3. Juli 2007<br />
Ein naturkundlicher<br />
Streifzug durch unsere<br />
heimischen Berge<br />
Uwe Larsen<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr im<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
Dienstag,<br />
4. September 2007<br />
Faszination Vogelzug<br />
Dipl. Biol. Matthias Luy<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr im<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
Dienstag, 2. Oktober 2007<br />
Der Turmfalke, Vogel des<br />
Jahres 2007, und Heu-<br />
Nistkästen<br />
leeren<br />
Wer hat Lust,<br />
Nistkästen zu betreuen?<br />
Dazu gehört das Leeren der Kästen<br />
im Herbst und die Instandhaltung.<br />
schrecken in unserer<br />
Landschaft<br />
Dipl.-Biol. Michael Schödl<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr im<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
Sonntag, 7. Oktober 2007<br />
European Bird Watch:<br />
Wasservogel-Beobachtung<br />
am Seehamer See<br />
Gerhard Kinshofer<br />
Treffpunkt: 14 Uhr am<br />
Damm bei Kleinseeham<br />
Dienstag,<br />
6. November 2007<br />
Moorrenaturierung,<br />
Klima- und Hochwasserschutz<br />
am Beispiel der<br />
Jedlinger Filzen<br />
Dipl.-Ing. Cornelia Siuda<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr im<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
Dienstag,<br />
4. Dezember 2007<br />
Die Flora unserer Alpen<br />
– Teil 1<br />
Georg Hofmann<br />
Treffpunkt: 19.30 Uhr im<br />
Gasthof Bräuwirt in Miesbach<br />
Sie werden durch erfahrene Nistkastenbetreuer<br />
eingewiesen, und es ist an<br />
eine überschaubare Anzahl gedacht<br />
(zirka 20 Kästen).<br />
Immer noch Lust?<br />
Dann sollten Sie sich unbedingt melden bei:<br />
Werner Reuter,<br />
Tel. 0 89/4704430
Das Heuschreckenfeld<br />
Mit freundlicher Unterstützung der Bezirksausschüsse<br />
11 Milbertshofen - Am Hart und 24 Feldmoching - Hasenbergl<br />
NaturOASEOiMOMünchnerONorden<br />
Eine Ausstellung des<br />
Landesbundes für Vogelschutz<br />
14.6. – 27.7.2007<br />
Eröffnung: 14. Juni 2007, 19 Uhr<br />
Kulturhaus Milbertshofen,<br />
Schleißheimerstraße 332, 80809 <strong>München</strong><br />
Öffnungszeiten: Täglich 10 – 18 Uhr, außer Montag<br />
Eintritt frei! U2 Milbertshofen, U3 Petuelring<br />
www.lbv-muenchen.de
34<br />
Juli<br />
Sonntag, 1. Juli 2007<br />
Führung durch die Ausstellung: Das Heuschreckenfeld<br />
– Natur im Virginia Depot<br />
Das Virginia Depot ist eine grüne Insel in Milbertshofen.<br />
Unzählige Heuschrecken, Schmetterlinge, aber auch Vögel<br />
und Eidechsen haben sich hier auf farbenprächtigen Wiesen<br />
ihren Lebensraum erobert. Angelika Mocciaro, Biotoppatin<br />
des Virginia Depots, hat in Zusammenarbeit mit dem Landesbund<br />
für Vogelschutz, der Zoologischen Staatssammlung<br />
und vielen ehrenamtlichen Helfern eine Ausstellung erarbeitet,<br />
die Ihnen die faszinierende Welt des Virginia Depots<br />
näher bringt.<br />
Ulrich Schwab, 14 Uhr<br />
Treffpunkt: Kulturhaus Milbertshofen,<br />
Schleißheimer Straße 332.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
Sonntag, 1. Juli 2007<br />
Wildpflanzen im Virginia Depot<br />
Im Bereich nicht mehr genutzter Gleisanlagen blieb<br />
eine artenreiche Heidefläche erhalten. Dort gibt es eine Vielfalt<br />
besonderer Pflanzenarten zu entdecken. Zudem erfahren<br />
Sie, wie die Pflegemaßnahmen des <strong>LBV</strong> den Blütenreichtum<br />
im Virginia Depot gefördert haben.<br />
Ulrich Schwab, 15 Uhr<br />
Treffpunkt: Kreuzung Detmoldstraße/Schleißheimer Straße.<br />
Dauer: etwa 2 Stunden.<br />
Information: Tel. 0 89 / 7 14 77 88<br />
Vom <strong>LBV</strong> empfohlene Führung der Münchner<br />
Volkshochschule<br />
Mittwoch, 4. Juli 2007<br />
Mauersegler – Delfine der Lüfte<br />
Mauersegler sind gewandte Luftakrobaten, die in<br />
rasendem Tempo von Ende April bis Anfang August um<br />
unsere Hausecken toben. Da sie zum Brüten auf Gebäude<br />
2/ 2007<br />
Veranstaltungen<br />
Naturkundliche Führungen und<br />
Vorträge des Landesbundes für<br />
Vogelschutz (<strong>LBV</strong>)<br />
2. Halbjahr 2007 – Die Hofpfisterei fördert die Umweltbildung des <strong>LBV</strong><br />
Natur- und vogelkundliche Führungen<br />
Erwünschter Spendenbeitrag für <strong>LBV</strong>-Mitglieder . . . Euro 3,–<br />
Erwünschter Spendenbeitrag für Nichtmitglieder . . Euro 5,–<br />
Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . kostenlos!<br />
Bei Dauerregen fallen die Führungen aus. Anmeldung ist nicht erforderlich!<br />
angewiesen sind, gerät der Münchner Charaktervogel<br />
zunehmend in Gefahr. Wissenswertes rund um den Mauersegler,<br />
seine Lebensweise und Maßnahmen zu dessen<br />
Schutz, aber auch rekordverdächtige Zahlen und Kuriositäten<br />
über die beliebten Stadtvögel werden bei einer „Live-Vorführung“<br />
ihrer Flugkünste erläutert.<br />
Sylvia Weber, 20.15 Uhr<br />
Treffpunkt: Hochvogel-Apotheke, Soyerhofstraße/Ecke<br />
Brunnenweg (U1 Haltestelle St.-Quirin-Platz).<br />
Bitte mitbringen: Fernglas, soweit vorhanden.<br />
Bei Regen muss die Führung ausfallen.<br />
Anmeldung erforderlich: Tel. 0 89 / 4 80 06 62 39<br />
(Veranstaltungsnummer: DM 2030).<br />
Donnerstag, 5. Juli 2007<br />
Ökologische Brotherstellung<br />
– Besichtigung der Hofpfisterei<br />
Die traditionelle Herstellungsweise einer ökologischen,<br />
zukunftsorientierten Brotherstellung macht aus jedem Brot<br />
ein Unikat. Kommen Sie mit in die Backstube einer Großbäckerei.<br />
Schauen, riechen und genießen Sie den köstlichen<br />
Geschmack von „Öko-Backwaren“.<br />
Werner Reuter, 17 Uhr<br />
Treffpunkt und weitere Informationen erhalten die<br />
TeilnehmerInnen rechtzeitig vor dem Termin.<br />
Begrenzte Teilnehmerzahl.<br />
Anmeldung erforderlich:<br />
Tel. 0 89 / 4 70 44 30, Fax 0 89 / 4 70 93 21,<br />
E-Mail: wreuter@t-online.de<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
Führung durch die Ausstellung: Das Heuschreckenfeld<br />
– Natur im Virginia Depot<br />
Das Virginia Depot ist eine grüne Insel in Milbertshofen.<br />
Unzählige Heuschrecken, Schmetterlinge, aber auch Vögel<br />
und Eidechsen haben sich hier auf farbenprächtigen Wiesen<br />
ihren Lebensraum erobert. Angelika Mocciaro, Biotoppatin<br />
des Virginia Depots, hat in Zusammenarbeit mit dem Landesbund<br />
für Vogelschutz, der Zoologischen Staatssammlung<br />
und vielen ehrenamtlichen Helfern eine Ausstellung erarbeitet,<br />
die Ihnen die faszinierende Welt des Virginia Depots<br />
näher bringt.<br />
Dr. Annette von Scholley-Pfab, 14 Uhr<br />
Treffpunkt: Kulturhaus Milbertshofen,<br />
Schleißheimer Straße 332.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 81
Veranstaltungen<br />
Samstag, 7. Juli 2007<br />
Schmetterlinge im Virginia Depot<br />
Dr. Annette von Scholley-Pfab, 15 Uhr<br />
Treffpunkt: Kreuzung Detmoldstraße/Schleißheimer Straße.<br />
Dauer: etwa 2 Stunden. Information: Tel. 0 89 / 6 51 48 16<br />
Naturerlebnis-Aktionen<br />
für Kindergärten, Schulklassen, Schullandheimaufenthalte,<br />
Kindergeburtstage?<br />
Staunen? Spielen? Spaß haben<br />
Infos unter www.lbv-muenchen.de,<br />
Arbeitskreise / Umweltbildung<br />
Wir freuen uns auf Sie! Die <strong>LBV</strong>-UmweltpädagogInnen<br />
Sonntag, 8. Juli 2007<br />
Blumensommer auf den Hardtwiesen<br />
Das Naturschutzgebiet „Hardtwiesen“ (zwischen<br />
Weilheim und Bernried am Starnberger See) bietet ausgehend<br />
von der kleinen Hardtkapelle nicht nur einen schönen<br />
Blick auf das Alpenvorland sondern zu dieser Jahreszeit auch<br />
bezaubernde Blumenwiesen beispielsweise mit Sumpfgladiolen<br />
und verschiedenen Orchideenarten.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Parkplatz an der Hardtkapelle (Anfahrt über Bernried<br />
? Bauerbach). Tagesexkursion mit Einkehrmöglichkeit<br />
mittags. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder<br />
10 €. Zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten,<br />
sowohl Angebot als auch Nachfrage, bitte anrufen:<br />
Tel. 0 89 / 2 71 90 52.<br />
Sonntag, 8. Juli 2007<br />
Schmetterlingsführung<br />
in Uffing am Staffelsee<br />
Entlang der Röthenbachwiesen können auf den blütenreichen<br />
Streuwiesen viele Falterarten der Feuchtgebiete<br />
beobachtet werden.<br />
Markus Schwibinger, 14 Uhr<br />
Treffpunkt: Uffing Wanderparkplatz Obernacher Straße.<br />
Dauer: etwa 3 Stunden. Bitte mitbringen: festes Schuhwerk,<br />
Bestimmungsbücher und Becherlupe, falls vorhanden.<br />
Anfahrt mit Zug möglich – Treffpunkt: 12.15 Uhr am<br />
Abfahrtsbahnsteig (Richtung Garmisch Partenkirchen).<br />
Abfahrt <strong>München</strong> Hauptbahnhof: 12.32 Uhr – Bayernticket<br />
wird gemeinsam besorgt. Information und Anmeldung:<br />
Tel. 0 89 / 99 22 93 98<br />
Samstag, 14. Juli 2007<br />
Tagfalter in der Aubinger Lohe<br />
Die Aubinger Lohe ist noch ein naturnaher Lohwald<br />
im Münchner Westen. Wir werden versuchen, Schillerfalter<br />
und andere Waldrand-Bewohner zu finden.<br />
Siegfried Braun, Jochen Goldsche, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Lochhausen. Dauer etwa 3 Stunden.<br />
Info: Tel. 0 89 / 8 34 32 97 oder Tel. 01 75 / 5 81 38 02<br />
Sonntag, 15. Juli 2007<br />
Schmetterlinge im Altmühltal<br />
An den Hängen des Altmühltals gibt es Trockenvegetation<br />
mit Falterarten, die es im Münchner Raum teilweise<br />
nicht (mehr) gibt.<br />
Markus Schwibinger, 8.20 Uhr<br />
2/ 2007<br />
Treffpunkt: Hauptbahnhof am Abfahrtsbahnsteig der RB<br />
nach Eichstätt zum Kauf von Bayerntickets, Abfahrt 8.40 Uhr<br />
(bitte auf evtl. Fahrplanänderung achten).<br />
Information: Tel. 0 89 / 99 22 93 98<br />
Sonntag, 15. Juli 2007<br />
Naturkundlicher Spaziergang<br />
durch den Perlacher Forst<br />
Im Sommer wird es im Wald viel zu sehen und zu beobachten<br />
geben an Kräutern, Blumen, Bäumen, Vögeln und anderen<br />
Tieren. Außerdem lässt sich besonders im Perlacher Forst<br />
die Ökologie des Waldes gut nachvollziehen.<br />
Dr. Eva Schneider, 13 Uhr<br />
Treffpunkt: Giesinger Waldhaus, Säbener Platz (U1 bis Mangfallplatz,<br />
dann zu Fuß Oberbiberger Straße etwa 15 Gehminuten).<br />
Dauer: etwa 4 Stunden. Bitte mitbringen: Fernglas,<br />
falls vorhanden. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Sonntag, 15. Juli 2007<br />
Führung durch die Ausstellung: das Heuschreckenfeld<br />
– Natur im Virginia Depot<br />
Das Virginia Depot ist eine grüne Insel in Milbertshofen.<br />
Unzählige Heuschrecken, Schmetterlinge, aber auch Vögel<br />
und Eidechsen haben sich hier auf farbenprächtigen Wiesen<br />
ihren Lebensraum erobert. Angelika Mocciaro, Biotoppatin<br />
des Virginia Depots, hat in Zusammenarbeit mit dem Landesbund<br />
für Vogelschutz, der Zoologischen Staatssammlung<br />
und vielen ehrenamtlichen Helfern eine Ausstellung erarbeitet,<br />
die Ihnen die faszinierende Welt des Virginia Depots<br />
näher bringt.<br />
Angelika Mocciaro,14 Uhr<br />
Treffpunkt: Kulturhaus Milbertshofen, Schleißheimer Straße<br />
332. Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
Sonntag, 15. Juli 2007<br />
Heuschrecken im Virginia Depot<br />
Ein knappes Dutzend verschiedener Heuschrecken findet<br />
man hier. Neben Generalisten, die überall, wo es Gras<br />
gibt erscheinen, trifft man stark spezialisierte hüpfende<br />
Gesellen, die nur auf steinigem, kargem Grund oder in hüfthohen<br />
Glatthaferwiesen überleben können.<br />
Angelika Mocciaro, 15 Uhr<br />
Treffpunkt: Kreuzung Detmoldstraße/Schleißheimer Straße.<br />
Dauer: etwa 2 Stunden. Information: Tel. 0 89 / 3 51 93 86<br />
Mittwoch, 18. Juli 2007<br />
Spaziergang zu den Baum-Exoten<br />
Es gibt auf der Welt schätzungsweise 25.000 verschiedene<br />
Laubbaumarten. Nur ein sehr kleiner Teil davon ist<br />
in Mitteleuropa heimisch. Aber, sofern es das Klima zulässt,<br />
sind auch bei uns so manche „Baum-Exoten“ zu bewundern,<br />
z. B. im Stadtgarten der Stadt <strong>München</strong>.<br />
Dr. Eva Schneider, 17 Uhr<br />
Treffpunkt: beim Giftgarten im Stadtgarten der Stadt <strong>München</strong>,<br />
Sachsenstraße 2 (ist auch Zugang zur Bezirkssportanlage).<br />
Dauer: etwa 2 Stunden. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Mittwoch, 18. Juli 2007<br />
Arbeitskreistreffen: Schmetterlinge<br />
Programm des Abends wird noch festgelegt<br />
Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />
Rückgebäude. Information: Tel. 01 75 / 5 81 38 02<br />
35
36<br />
Donnerstag, 19. Juli 2007<br />
Perlen auf der Heide<br />
vor den Toren der Stadt<br />
Botanische und insektenkundliche Exkursion in den Heidewiesen<br />
im Münchner Norden<br />
Tobias Maier, 18 Uhr<br />
Treffpunkt: Parkplatz an der Westseite der Bushaltestelle<br />
Forschungszentrum Neuherberg (Linie 294). Dauer: 2 Stunden.<br />
Die Exkursion fällt bei starkem Regen aus. Anmeldung<br />
bis 18. Juli 2007 unter: Tel. 0 89 / 3 56 93 37<br />
Sonntag, 22. Juli 2007<br />
Führung durch die Ausstellung: das Heuschreckenfeld<br />
– Natur im Virginia Depot<br />
Das Virginia Depot ist eine grüne Insel in Milbertshofen.<br />
Unzählige Heuschrecken, Schmetterlinge, aber auch Vögel<br />
und Eidechsen haben sich hier auf farbenprächtigen Wiesen<br />
ihren Lebensraum erobert. Angelika Mocciaro, Biotoppatin<br />
des Virginia Depots, hat in Zusammenarbeit mit dem Landesbund<br />
für Vogelschutz, der Zoologischen Staatssammlung<br />
und vielen ehrenamtlichen Helfern eine Ausstellung erarbeitet,<br />
die Ihnen die faszinierende Welt des Virginia Depots<br />
näher bringt.<br />
Jochen Goldsche, 14 Uhr<br />
Treffpunkt: Kulturhaus Milbertshofen,<br />
Schleißheimer Straße 332.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
Sonntag, 22. Juli 2007<br />
Heuschrecken und Schmetterlinge<br />
im Virginia Depot<br />
Hier im Virginia Depot suchen wir nach Schmetterlingen,<br />
Heuschrecken und nach den dazugehörigen Futterpflanzen.<br />
Jochen Goldsche, 15 Uhr<br />
Treffpunkt: Kreuzung Detmoldstraße/Schleißheimer Straße.<br />
Dauer: etwa 2 Stunden. Bitte mitbringen: Bestimmungsbuch,<br />
falls vorhanden. Information: Tel. 01 75 / 5 81 38 02<br />
Samstag, 28. Juli 2007<br />
Rechenspaß im Ludwigsfelder Moos<br />
Gemeinsam wollen wir das Heu im Ludwigsfelder<br />
Moos zusammenrechen. Wenn viele mithelfen, macht die<br />
Naturschutzarbeit inmitten von Heuschreckengezirpe noch<br />
viel mehr Spaß!<br />
Christine Harzer, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Allach.<br />
Dauer: Solange Sie Lust und Zeit haben.<br />
Bitte festes Schuhwerk mitbringen.<br />
Für Brotzeit und Getränke ist gesorgt.<br />
Information und Anmeldung: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
Sonntag, 29. Juli 2007<br />
Sommerkräuter-Spaziergang<br />
Fast vor jeder Haustüre wachsen wohlschmeckende<br />
oder heilende Kräuter. Auf unserem Spaziergang wollen wir<br />
einige davon kennen lernen.<br />
Dr. Eva Schneider, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Olympiagelände, Ecke Ackermannstraße/<br />
Schwere-Reiter-Straße (Tram 12, Haltestelle Infanteriestraße).<br />
Dauer: etwa 3 Stunden. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
2/ 2007<br />
August<br />
Veranstaltungen<br />
Samstag, 4. August 2007<br />
Naturkundliche Radl-Tour (1)<br />
Mit dem Radl von der Panzerwiese aus durch das<br />
Hartelholz (Saatkrähenkolonie), und über das ehemalige<br />
Gelände des Amerikanischen Fliegerhorstes, das inzwischen<br />
zum Biotop erklärt wurde, zum Schleißheimer Schloss. Dort<br />
Einkehr im gemütlichen Biergarten und weiter über den<br />
Schleißheimer Flugplatz durch die Sommerblumenpracht<br />
wieder zurück zur Panzerwiese.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: U-Bahnhof Dülferstraße (U2).<br />
Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder 10 €.<br />
Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Samstag, 11. August 2007<br />
Naturkundliche Radl-Tour (2)<br />
Mit dem Radl durch die Sommerblumenpracht zur<br />
ältesten Kirche im Stadtgebiet <strong>München</strong>s am Fuße des naturkundlich<br />
nicht uninteressanten Müllberges, von da aus durch<br />
den Isarauwald zum idyllischen Biergarten Garchinger Mühle<br />
und zurück.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: U -Bahnhof Studentenstadt (U6). Dauer: etwa 6<br />
Stunden (etwa 25 km). Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €,<br />
Nichtmitglieder 10 €. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Samstag, 18. August 2007<br />
Rechenspaß im Virginia Depot<br />
Gemeinsam wollen wir das Heu im Virginia Depot<br />
zusammenrechen. Wenn viele mithelfen, macht die Naturschutzarbeit<br />
inmitten von Heuschreckengezirpe noch viel<br />
mehr Spaß!<br />
Christine Harzer, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Kreuzung Schleißheimer Straße/Detmoldstraße,<br />
Nordwest-Ecke. Dauer: Solange Sie Lust und Zeit haben.<br />
Bitte festes Schuhwerk mitbringen. Für Brotzeit und Getränke<br />
ist gesorgt. Information und Anm.: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
Samstag, 25. August 2007<br />
Radltour zu alten Bäumen<br />
Auf beschaulichen Wegen von Fürstenfeldbruck nach<br />
Dachau finden sich noch uralte, beeindruckende Baumveteranen<br />
wie z. B. die mehr als 1000-jährige Linde in Puch oder<br />
die über 700 Jahre zählende Eiche in Eisolzried.<br />
Dr. Eva Schneider, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Fürstenfeldbruck (Rückfahrt nach<br />
<strong>München</strong> vom S-Bahnhof Dachau aus!). Dauer: etwa 6 Stunden<br />
(etwa 35 km). Einkehrmöglichkeit mittags.<br />
Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €, Nichtmitglieder 10 €.<br />
Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Samstag, 25. August 2007<br />
Europäische Nacht der Fledermäuse<br />
Fledermausfest am Rumford-Schlössl<br />
Im Englischen Garten, nähe Chinesischer Turm gibt es heute<br />
ein großes Fest rund um die Fledermaus. Es erwarten Sie Spiele<br />
und Spaß, Info und Expo, Öko-Kaffee und Öko-Kuchen.<br />
AK Fledermäuse, 14 – 18.30 Uhr
Veranstaltungen<br />
Am Abend Fledermausführung<br />
Bei einem Spaziergang im Englischen Garten<br />
erfahren Sie Interessantes über Fledermäuse. Wir hoffen,<br />
jagende Tiere beobachten zu können und mit einem<br />
Ultraschall-Detector ihre Rufe zu hören.<br />
AK Fledermäuse, 19.15 – 21.15 Uhr<br />
Treffpunkt: Bushaltestelle Chinesischer Turm (Bus 54 Richtung<br />
Lorettoplatz)<br />
Bei Regen bieten wir ersatzweise einen Diavortrag über<br />
Fledermäuse an.<br />
Information: Tel. 0 89 / 15 97 05 90 oder<br />
Tel. 0 89 / 6 42 27 56<br />
September<br />
Samstag, 1. September 2007<br />
Naturkundliche Wanderung:<br />
Mühltal – Leutstetten – Wildmoos<br />
Diese Wanderung wird durch die spätsommerliche Landschaft<br />
führen, auf einem Rundweg vom Mühltal aus, vorbei<br />
an heiligen Quellen und Orten von Leutstetten durch das<br />
Wildmoos und letztlich wieder zurück zum S-Bahnhof Mühltal<br />
(mit Biergarten).<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Parkplatz S-Bahnhof Mühltal (S 6 Richtung Tutzing).<br />
Dauer: etwa 6 Stunden. Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder<br />
5 €, Nichtmitglieder 10 €. Zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten,<br />
sowohl Angebot als auch Nachfrage, bitte<br />
anrufen: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Samstag, 8. September 2007<br />
Ernte und Verarbeitung<br />
spätsommerlicher Früchte<br />
Eine kleine Exkursion vermittelt zunächst Informationen zu<br />
Ökologie und Kulturgeschichte von Kornelkirsche, Holunder<br />
und Co. Dann werden trickreich Früchte geerntet und in der<br />
Küche des Ökologischen Bildungszentrums zu Leckerbissen<br />
und Likör verarbeitet. Natürlich gibt es Rezepte zur Mitnahme.<br />
Ulrich Dopheide, 15 Uhr<br />
Treffpunkt: Eingang des Ökologischen Bildungszentrums<br />
(ÖBZ), Englschalkinger Straße 166. Dauer: Teil 1: etwa 2<br />
Stunden, Teil 2: etwa 2 Stunden. Bitte mitbringen: kleines<br />
leeres Marmeladenglas, kleine verschließbare Flasche, Materialkostenzuschuss.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 77<br />
Montag, 10. September 2007<br />
Neue Arten – neue Probleme?<br />
Neue Pflanzen- und Tierarten, wie Herkulesstaude<br />
oder Waschbär, wandern bei uns ein. Sollen sich Naturschützer<br />
„fremdenfeindlich“ verhalten oder sollen sie sich über<br />
den Zuwachs in der Artenvielfalt freuen.<br />
Christian Köbele, <strong>LBV</strong> Fürstenfeldbruck, 19.30 Uhr<br />
Vortragsabend im Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz<br />
Vom <strong>LBV</strong> empfohlene Exkursion des DGB-Bildungswerkes<br />
Freitag und Samstag, 14. bis 15. September 2007<br />
Exkursion in das Wurzacher Ried<br />
Eingebettet in die hügelige Moränenlandschaft des<br />
2/ 2007<br />
Voralpenlandes erstreckt sich die weithin unberührte Moorlandschaft<br />
des Wurzacher Riedes. Dieses bedeutende Naturschutzgebiet<br />
beherbergt eine reiche Vielfalt an floristischen<br />
und faunistischen Kostbarkeiten, ein Naturreservat von internationaler<br />
Bedeutung. Diese Veranstaltung führen wir in<br />
Kooperation mit dem „Naturschutzzentrum Bad Wurzach“<br />
durch.<br />
Werner Reuter, Dr. Eva Schneider<br />
Information (Anmeldung, Kosten und Programm):<br />
Tel. 0 89 / 4 70 44 30, Fax 0 89 / 4 70 93 21,<br />
E-Mail: wreuter@t-online.de<br />
Samstag, 15. September 2007<br />
Fledermaus-Exkursion<br />
im Englischen Garten<br />
Mit dem Bat-Detector sind wir den kleinen Nachtakrobaten<br />
auf der Spur.<br />
AK Fledermäuse, 18.45 Uhr<br />
Treffpunkt: Bushaltestelle Chinesischer Turm (Bus 54 Richtung<br />
Lorettoplatz). Dauer: etwa 2 Stunden. Bei starkem<br />
Regen oder Wind fällt die Führung aus. Information:<br />
Tel. 0 89 / 15 97 05 90 oder Tel. 0 89 / 6 42 27 56<br />
Dienstag, 18. September 2007<br />
In Zusammenarbeit mit dem <strong>LBV</strong> Starnberg<br />
Schmetterlinge – bedrohte Spezialisten<br />
Dr. Annette von Scholley-Pfab, 20 Uhr<br />
Wiederholung vom 24. Januar 2007<br />
Vortragsabend im Bürgerhaus Gräfelfing,<br />
direkt am S-Bahnhof<br />
Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />
Mittwoch, 19. September 2007<br />
Arbeitskreistreffen: Schmetterlinge<br />
Besprechung des Führungsprogramms für das<br />
Frühjahr 2008<br />
Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />
Rückgebäude. Information: Tel. 01 75 / 5 81 38 02<br />
Samstag, 22. September 2007<br />
Rechenspaß in Planeggs Biotopen<br />
Gemeinsam wollen wir das Heu in einem Biotop in<br />
Planegg zusammenrechen. Wenn viele mithelfen, macht die<br />
Naturschutzarbeit an frischer Luft noch viel mehr Spaß!<br />
Christian Köbele, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Gräfelfing. Dauer: Solange Sie Lust<br />
und Zeit haben. Bitte festes Schuhwerk mitbringen.<br />
Für Brotzeit und Getränke ist gesorgt. Information und<br />
Anmeldung: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
September / Oktober 2007<br />
In Zusammenarbeit mit dem <strong>LBV</strong> Starnberg<br />
Kleiner Vogelkundlicher Spaziergang rund<br />
um den Lichtwegweiher in Planegg<br />
Jürgen Siegner, Lilo Bichl, 9 Uhr<br />
Treffpunkt: Ende der Semmelweisstraße, Gewerbegebiet<br />
Planegg. Dauer: etwa 2 Stunden. Bitte Termin erfragen!<br />
Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />
37
38<br />
Oktober<br />
Donnerstag, 4. Oktober 2007<br />
In Zusammenarbeit mit dem <strong>LBV</strong> Starnberg<br />
Unsere Vögel im naturnahen Garten<br />
Hans Werner, 20 Uhr<br />
Vortragsabend im Bürgerhaus Gräfelfing, direkt am<br />
S-Bahnhof. Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />
Sonntag, 7. Oktober 2007<br />
Schmetterlinge im Herbst<br />
Auch in dieser Jahreszeit gibt es noch einiges zu<br />
entdecken: Schmetterlingseier von Arten, die als Ei überwintern,<br />
aber auch Nachtfalter und vielleicht sogar noch<br />
einige Tagfalter.<br />
Dr. Annette von Scholley-Pfab, 14 Uhr<br />
Treffpunkt: Großhesselohe Isartalbahnhof (S7),<br />
Ostseite beim Isarbräu, Kreuzeckstraße.<br />
Information: Tel. 0 89 / 6 51 48 16<br />
Montag, 8. Oktober 2007<br />
Besichtigung der Trinkwasseranlagen<br />
in Thalham<br />
„Wasser ist zum Waschen da...“ sangen die Comedian Harmonists<br />
in einem ihrer Schlager. Aber besonders wichtig ist<br />
es zum Leben, denn ein Mensch kann nur etwa sechs Tage<br />
ohne Trinkwasser überleben. <strong>München</strong> ist mit Recht stolz auf<br />
das hervorragende Trinkwasser, das ohne Aufbereitung von<br />
den Quellen im Mangfall- und Loisachtal in unsere Haushalte<br />
fließt. Wir wollen uns bei unserer Besichtigung die „Geburtsstätte“<br />
des Münchner Trinkwassers anschauen.<br />
Werner Reuter, 13 Uhr<br />
Treffpunkt sowie Informationen über Fahrgemeinschaften<br />
werden den Teilnehmern rechtzeitig mitgeteilt.<br />
Anmeldung erforderlich: Tel. 0 89 / 4 70 44 30,<br />
Fax 0 89 / 4 70 93 21, E-Mail: wreuter@t-online.de<br />
Montag, 8. Oktober 2007<br />
Jahreshauptversammlung mit Nachwahl<br />
des 2. Vorsitzenden u. Ehrung langjähriger<br />
Mitglieder<br />
Bericht des Vorstands<br />
Dr. Irene Frey-Mann, 19.30 Uhr<br />
Jahreshauptversammlung im Löwenbräukeller,<br />
Stiglmaierplatz.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 71<br />
Samstag, 13. Oktober 2007<br />
Rechenspaß in einer Streuwiese<br />
nähe Gröbenzell<br />
Gemeinsam wollen wir das Heu einer Streuwiese zusammenrechen.<br />
Wenn viele mithelfen, macht die Naturschutzarbeit<br />
im grünen Stadtrand von <strong>München</strong> noch viel mehr Spaß!<br />
Christine Harzer, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: S-Bahnhof Lochhausen.<br />
Dauer: Solange Sie Lust und Zeit haben.<br />
Bitte festes Schuhwerk mitbringen.<br />
Für Brotzeit und Getränke ist gesorgt.<br />
Information und Anmeldung: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
2/ 2007<br />
Veranstaltungen<br />
Mittwoch, 17. Oktober 2007<br />
Arbeitskreistreffen: Schmetterlinge<br />
Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />
Rückgebäude.<br />
Information: Tel. 01 75 / 5 81 38 02<br />
Sonntag, 21. Oktober 2007<br />
Den Vögeln in die Nester geschaut<br />
Jeden Herbst werden weit über tausend Nistkästen<br />
für in Höhlen brütende Vögel im Auftrag der Stadt <strong>München</strong><br />
geleert und begutachtet. Die Überreste der vergangenen<br />
Brutsaison in den Nistkästen können viel über die Ereignisse<br />
des Sommers erzählen und Auskunft geben über das Leben<br />
der Vögel, das sonst nur im Verborgenen stattfindet. Wer<br />
neugierig ist und bei dieser immer wieder mit Überraschungen<br />
aufwartenden Arbeit dabei sein möchte, ist herzlich<br />
eingeladen. Wir werden die Nistkästen am Bogenhausener<br />
Böhmerwaldplatz erkunden.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Böhmerwaldplatz,<br />
U-Bahnausgang Mühlbaurstraße/Böhmerwaldplatz<br />
(U4 Richtung Arabellapark).<br />
Dauer: etwa 1 Stunde.<br />
Zu dieser Jahreszeit kann es schon sehr kalt sein,<br />
daher bitte warm anziehen.<br />
Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Samstag, 27. Oktober 2007<br />
Der Neue Südfriedhof:<br />
Natur und Kultur<br />
Im Baumbestand des Neuen Südfriedhofs leben einige Vogelarten,<br />
die gerne unsere Nisthilfen annehmen. Sie können bei<br />
der jährlichen Kontrolle und Reinigung, die manchmal auch<br />
Überraschungen bietet, dabei sein. Dazu gibt es Informationen<br />
zur Gestaltung des Friedhofs und zu Funden aus der<br />
Römerzeit rund um Perlach.<br />
Jochen Goldsche, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Haupteingang Neuer Südfriedhof<br />
an der Hochäckerstraße (Anfahrt mit Bus 139).<br />
Dauer: etwa 2 Stunden.<br />
Zu dieser Jahreszeit kann es schon kalt sein,<br />
bitte wetterfest anziehen.<br />
Information: Tel. 01 75 / 5 81 38 02<br />
Sonntag, 28. Oktober 2007<br />
Ausflug in die Steinzeit<br />
Auf einer kleinen Exkursion im Kapuzinerhölzl (<strong>München</strong>-Obermenzing)<br />
werden die dort entdeckten Wildfrüchte<br />
des Herbstes bestimmt und ihre Heil- und Giftwirkungen auf<br />
Menschen und Tiere besprochen. Geeignete Früchte werden<br />
gesammelt, aus denen vor Ort ein Wildfrüchtetee bereitet<br />
wird. Außerdem soll ein Eichelkaffee gebraut und eine steinzeitliche<br />
Speise gereicht werden.<br />
Ulrich Dopheide, 14.30 Uhr (Winterzeit!)<br />
Treffpunkt: Tram-Endhaltestelle<br />
Amalienburgstraße (Linie 17).<br />
Dauer: etwa 2 Stunden.<br />
Bitte mitbringen: Tasse und kleinen Löffel.<br />
Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 77
Veranstaltungen<br />
November<br />
Mittwoch, 7. November 2007<br />
Arbeitskreistreffen: Natur in der Stadt<br />
und Biotoppflege<br />
Heute steht vor allem das Thema Biotoppflege im Mittelpunkt.<br />
Alle an der Natur in der Stadt Interessierten sind herzlich<br />
eingeladen.<br />
Christine Harzer, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37,<br />
Rückgebäude. Information: Tel. 0 89 / 20 02 70 81<br />
Donnerstag, 8. November 2007<br />
In Zusammenarbeit mit dem <strong>LBV</strong> Starnberg<br />
Leben und Wirken des Biologen<br />
Carl von Linné (1707–1778)<br />
Dr. Hermann Schlüter, 20 Uhr<br />
Vortragsabend im Bürgerhaus Gräfelfing,<br />
direkt am S-Bahnhof<br />
Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />
Samstag, 10. November 2007<br />
Jahreszeiten – Jahreskreis<br />
im Paterzeller Eibenwald<br />
Jahreszeiten in der Natur bedeuten nicht nur andere Sonnenaufgangszeiten<br />
oder andere Temperaturen. Tiere, Pflanzen<br />
2/ 2007<br />
sogar die Erdkräfte reagieren intensiv mit. Um diesem zyklischen<br />
Geschehen nachzuspüren, besuchen wir den Paterzeller<br />
Eibenwald und die über tausendjährige Tassilolinde in<br />
Wessobrunn zu verschiedenen Jahreszeiten.<br />
Dr. Eva Schneider, Werner Reuter, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Gasthof „Eibenwald“ in Paterzell.<br />
Tagesexkursion.<br />
Unkostenbeitrag: <strong>LBV</strong>-Mitglieder 5 €,<br />
Nichtmitglieder 10 €.<br />
Zur Organisation von Mitfahrgelegenheiten,<br />
sowohl Angebot als auch Nachfrage, bitte anrufen:<br />
Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Montag, 12. November 2007<br />
Großbritannien – Vogelbeobachtung und<br />
Vogelschutz als Massenphänomen<br />
Immer wieder wird in deutschen Medien darüber berichtet,<br />
dass britische Vogelbeobachter regelrecht fanatisch hinter<br />
seltenen Vogelarten herjagen. Wesentlich weiter verbreitet ist<br />
jedoch die Begeisterung der Briten für häufige Vogelarten,<br />
insbesondere für Gartenvögel. Naturschutzverbände, wie die<br />
Royal Society for the Protection of Birds (RSPB), nutzen diese<br />
Begeisterung sehr gezielt für ihre Naturschutzarbeit.<br />
Dr. Norbert Schäffer,<br />
Royal Society for the Protection of Birds,<br />
19.30 Uhr<br />
Vortragsabend im Löwenbräukeller,<br />
Stiglmaierplatz<br />
Das Tierbeobachtungshaus des <strong>LBV</strong> in Aschheim kann ganzjährig besichtigt werden, allerdings nach<br />
telefonischer Vereinbarung, weil das Tierbeobachtungshaus eingezäunt ist, damit sich die verschiedenen<br />
Tierarten ungefährdet und ungestört in ihren Behausungen einrichten und wohl fühlen können.<br />
Tel.: 0 89/9037436, Herbert Bartl.<br />
39
40<br />
Mittwoch, 21. November 2007<br />
Arbeitskreistreffen:<br />
Schmetterlinge<br />
Bilder von Beobachtungen des vergangenen Sommers<br />
Jochen Goldsche, 18.30 Uhr<br />
Treffpunkt: <strong>LBV</strong>-Naturschutzzentrum,<br />
Klenzestraße 37, Rückgebäude.<br />
Information: Tel. 01 75 / 5 81 38 02<br />
Dezember<br />
Freitag, 7. Dezember 2007<br />
Exkursion zu Waldkauz und Saatkrähen<br />
Gemeinsam werden wir uns einen Sammelplatz der<br />
Saatkrähen und einen Schlafplatz des Waldkauzes ansehen.<br />
Robert Reisinger, 16 Uhr<br />
Treffpunkt: Nymphenburger Schloss, Nördliches Schlossrondell<br />
an der Porzellanmanufaktur. Info: Tel. 0 89 / 16 60 41<br />
Montag, 10. Dezember 2007<br />
Die Lustige Weihnachtsfeier<br />
mit gemütlichem weihnachtlichem Beisammensein<br />
und spielerischen Herausforderungen. Lassen Sie sich überraschen!<br />
Koordination:<br />
Ulrich Dopheide, 19.30 Uhr<br />
Löwenbräukeller, Stiglmaierplatz. Info: Tel. 089 / 20 02 70 77<br />
Mittwoch, 12. Dezember 2007<br />
Vorweihnachtliches geselliges Beisammensein<br />
Für Mitglieder und Freunde des Landesbund für<br />
Vogelschutz<br />
Würmtalgruppe des <strong>LBV</strong>, 19 Uhr<br />
Treffpunkt: Bürgerhaus Gräfelfing, direkt am S-Bahnhof<br />
Information: Tel. 0 89 / 8 54 41 59<br />
2/ 2007<br />
Veranstaltungen<br />
Sonntag, 16. Dezember 2007<br />
Knospen der Bäume<br />
Unsere einheimischen Laubbäume bilden bereits im<br />
Sommer die Knospen für den nächsten Frühling aus. So ist es<br />
gar nicht schwierig, im Winter die laublosen Bäume anhand<br />
ihrer Knospen zu bestimmen. Baumknospen sind jedoch<br />
nicht nur zum Bestimmen geeignet, sie erzählen noch Vieles<br />
mehr, z. B. von Überwinterungs- und Überlebensstrategien.<br />
Dr. Eva Schneider, 10 Uhr<br />
Treffpunkt: Scheidplatz U-Bahn-Ausgang (U2 / U3),<br />
Luitpoldpark. Information: Tel. 0 89 / 2 71 90 52<br />
Sonntag, 30. Dezember 2007<br />
Naturkundliche Wanderung<br />
Winterliche Wanderung zum Jahresausklang und<br />
Spurensuche im Schnee. Spaziergang vom Münchner<br />
Waldfriedhof ins Sommerrevier des Baumfalken.<br />
Diskussion und Einkehr anschließend im Gasthof zur Schwaige<br />
möglich.<br />
Kurt Bauer, 9.30 Uhr<br />
Treffpunkt: Parkplatz Waldfriedhof Neuer Teil, Bushaltestelle<br />
Bellinzonastr. (Linie 56), Nähe U3 Endhaltestelle. Dauer: etwa<br />
4 Std. Bitte Fernglas und gute Laune mitbringen. Die Veranstaltung<br />
findet bei jedem Wetter statt. Info: Tel. 0 89 / 7 55 32 80<br />
Impressum<br />
Für einen 2 Kilogramm-<br />
Pfister Öko-Laib<br />
bleiben 4 qm Bayern<br />
<strong>NaturschutzReport</strong>, 2. Halbjahr 2007, 25. Jahrgang, Heft Nr. 48<br />
Herausgeber: Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V.<br />
Kreisgruppe <strong>München</strong> Stadt und Land<br />
Klenzestraße 37, 80469 <strong>München</strong>, Telefon 0 89 / 2 00 27 06<br />
Verantwortlicher Redakteur: Dr. Heinz Sedlmeier, Klenzestraße 37, 80469 <strong>München</strong><br />
Anzeigenbetreuung: KASTNER AG – das medienhaus, Schloßhof 2–6,<br />
85283 Wolnzach, Telefon 0 84 42 / 9 25 30, Telefax 0 84 42 / 22 89<br />
Layout, Litho, Druck und Verarbeitung: KASTNER AG – das medienhaus,<br />
Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach, Telefon 0 84 42 / 9 25 30, Telefax 0 84 42 / 22 89<br />
Auflage: 8.000 Expl.<br />
Titelbild: Amsel-Männchen; Foto: Alfred Limbrunner<br />
Der Naturschutz-Report erscheint zweimal jährlich. Für Mitglieder des <strong>LBV</strong> ist der<br />
Bezug im Beitrag enthalten. Dieses Heft wurde der Umwelt zuliebe auf 100% Altpapier<br />
gedruckt. Redaktionsschluss für Ausgabe 1. Halbjahr 2008: 4. Oktober 2007<br />
Seit 20 Jahren ökologische Brot-Herstellung!<br />
Ludwig Stocker<br />
Hofpfisterei GmbH<br />
Kreittmayrstraße 5<br />
80335 <strong>München</strong><br />
Telefon 089/5202-0<br />
www.hofpfisterei.de<br />
von Agro-Chemikalien.