Preisinformationen Nadelholz (Beispiele) - Ortenaukreis
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cm erforderlich, um die Mindestpflanzenzahl<br />
für den Probekreis zu erhalten. Würden diese<br />
kleineren Tannen fehlen, wäre der Probekreis<br />
nicht verjüngt und damit nicht zu werten.<br />
Für Nadelbäume, Buchenreinbestände sowie<br />
Buntlaubholz und Buche im Mischbestand gibt<br />
es eigene Soll- und Mindestzahlen. Sind alle<br />
Probekreise für die vorkommenden Baumarten<br />
erfasst, wird geprüft, wie viel der Fläche<br />
als verjüngt gelten kann und die Schadensklasse<br />
für die Gesamtverjüngungsfläche wird<br />
berechnet. Es wird außerdem geprüft, ob das<br />
Baumartenziel in Mischbeständen erreicht ist.<br />
Dies kann dann von Bedeutung sein, wenn<br />
z.B. ein Mischbestand aus 40% Fichte, 30%<br />
Tanne und 30% Buche angestrebt ist, Fichte<br />
und Buche in den Probekreisen unverbissen<br />
wären und die Tanne in der Schadklasse III<br />
liegen würde. Ohne die erwünschte Tannenbeimischung<br />
wäre der Verbissschaden gleich<br />
Null, da sich die Fläche unverbissen auf Fichte<br />
und Buche verjüngt. Weil aber 30% Tannenanteil<br />
angestrebt werden, geht in diesem<br />
Falle der Verbissschaden an der Tanne mit<br />
30% Flächenanteil in die Gesamtschadensberechnung<br />
mit ein.<br />
Der maximale Schadensbetrag wurde von der<br />
FVA für <strong>Nadelholz</strong> auf 470 €/ha und Jahr, für<br />
Laubholz auf 170 €/ha und Jahr beziffert. Maximaler<br />
Schaden z.B. in der Tanne würde bedeuten,<br />
dass ein Hektar auf Tanne verjüngt,<br />
aber vollständig verbissen und damit um ein<br />
Jahr in seiner Entwicklung zurückgeworfen ist.<br />
Bei einer reinen, vollständig verbissenen Eichennaturverjüngung<br />
wäre der maximale<br />
Schaden 170 €/ha und Jahr.<br />
Für unser Beispiel mit dem Fichte-Tanne-<br />
Buchen-Mischbestand berechnet sich der<br />
Schaden auf 105,75 € (0,3 ha Tanne x (470<br />
€/ha:4) x 3 (Schadstufe III) = 105,75 €).<br />
Für eine grobe Einschätzung ist es nicht erforderlich,<br />
die gesamte Verjüngungsfläche mit<br />
Probekreisen zu überziehen und diese aufzunehmen.<br />
Es genügt bereits eine kleine Stichprobe,<br />
um den ungefähren Schadensbetrag<br />
zu ermitteln. Falls erforderlich, kann man im<br />
Rahmen der gütlichen Einigung auf das genauere<br />
Stichprobenverfahren zurückgreifen.<br />
Das vorgestellte Verfahren ist in der Praxis<br />
wesentlich einfacher, als es hier zunächst erscheint.<br />
Ihr Revierleiter berät Sie im Einzelfall<br />
gerne.<br />
Neue Wege bei der Jagdverpachtung:<br />
Der Eigenjagdbezirk<br />
“Benzebene“<br />
von Holger Thoma, Wolfach<br />
Die Evangelische Stiftung Pflege Schönau<br />
(ESPS) ist eine 450 Jahre alte kirchliche<br />
Stiftung des öffentlichen Rechts mit<br />
Sitz in Heidelberg und verfügt unter anderem<br />
über rund 7.600 ha Wald in Nordbaden<br />
und im Mittleren Schwarzwald. Mit<br />
den Erträgen aus der Bewirtschaftung<br />
wird dem Stiftungszweck der Bauunterhaltung<br />
an 85 Kirchen und 44 Pfarrhäusern<br />
sowie Beiträgen zur Pfarrbesoldung<br />
Rechnung getragen. Von den 7.600 ha<br />
Wald sind über 6.400 ha in Eigenjagdbezirken<br />
verpachtet oder werden von Jagderlaubnisscheininhabern<br />
bejagt.<br />
Auf Gemarkung Tennenbronn und<br />
Hornberg-Reichenbach besitzt die<br />
ESPS im Bereich der Benzebene einen<br />
364 ha großen Eigenjagdbezirk (332 ha<br />
Wald, 32 ha Feld). Diese Waldflächen<br />
liegen zwischen 800 und 950 m ü. NN<br />
und sind überwiegend mit Fichtenalthölzern<br />
bestockt. Seit mindestens zwei<br />
Jahrzehnten wird dort die Tanne vermehrt<br />
in die nächste Waldgeneration<br />
eingebracht. Dies gelang oft nur mittels<br />
Vorbau im Zaun.<br />
Bis vor vier Jahren waren von dieser<br />
Fläche ca. 80 ha dem gemeinschaftlichen<br />
Jagdbezirk einer benachbarten<br />
Jagdgenossenschaft angegliedert. Die<br />
restliche Fläche war in zwei Jagdbögen<br />
aufgeteilt und verpachtet.<br />
Vor allem in den 80 ha, die an die Jagdgenossenschaft<br />
abgegeben waren, war<br />
die Verbisssituation sehr unbefriedigend.<br />
Viele Gespräche und Revierbegänge<br />
zur Intensivierung der Bejagung<br />
wurden geführt. Leider trat über Jahre<br />
hinweg keine Verbesserung dieser Situation<br />
ein. Daher hat sich die ESPS<br />
nach dem Auslaufen der Pachtverträge<br />
dazu entschlossen, die Eigenjagden<br />
nicht mehr zu verpachten, die 80 ha<br />
wieder zurück zu nehmen und eine Regiejagd<br />
auf der gesamten Fläche zu be-<br />
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