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Big Five - wildlife-baldus.com

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<strong>Big</strong> <strong>Five</strong>fen sie noch einmal und äugenrückwärts über die Schulter. Ichsitze schon und schieße übersKnie in die Sonne hinein.Der beschossene Büffel rucktleicht, und weg sind beide. Einpaar Tropfen Schweiß finden sich,aber schwer zu sagen, wo der Büffeldie Kugel hat. Hier steht unsArbeit und wahrscheinlich auchÄrger bevor. Die beiden sind nämlichim steinigen Gelände verschwunden,das mit über zweiMeter hohen Gräsern bewachsenist.Wir folgen der Fährte, dochwir finden keinen weiterenSchweiß, und alles ist so dicht,dass wir einen Büffel erst sehen,wenn er auf zwei, drei Meter voruns ist. Hier haben wir kaum eineChance, und wir wissen nicht,welchen Schuss der Büffel hat.Deshalb ziehen wir uns erst einmalwieder ins Freie zurück undberaten uns.Mein Fährtensucher Toboke,der mit zunehmendem Alter vorsichtigerwird, rät davon ab, denbeiden weiter zu Fuß zu folgen.Das Gelände sei eben, und wiraber ich bin lange genug Büffelngefolgt, um zu wissen, wann manvernünftig sein muss.Toboke setzt sich vorne in denPick-up. Mein Begleiter und ichstehen auf der Ladefläche. Ich habedie Mauser dabei. Aus Sicherheitsgründenist sie unterladen:Zu sehr springt der Wagen überSteine, durch Rinnen und fällt inLöcher, als dass ich die Büchsegeladen führen dürfte. Mit einerHand müssen wir uns festhalten,damit wir nicht über Bord gehen.BlechschadenToboke weist dem Fahrer die vermutlicheRichtung, und seinemInstinkt kann ich meistens trauen.Schließlich zeigt er auf einBäumchen, das 50 Meter entferntsteht. Er meint, da habe sich etwasbewegt. Der Wagen rumpelt langsamnäher, und bald sehen wirauch irgendetwas Dunkles. Wirklopfen leicht auf das Dach, undschon steht Kazimir abrupt aufder Bremse. Mein Begleiter hebtdie .500, doch ich zische ihm zu,Weckt Begierde: ein kapitalerKaffernbüffelFoto: Claude Wälterschwer auf den Schuss von obenin den Träger, geht aber erst in dieKnie, nachdem ich das ganze Magazinauf ihn geleert habe.Toboke liegt rechts über demFahrer. Er sah wohl schon denganzen Koloss durch das Fensterin die Fahrerkabine eindringen.Anschließend sehen wir uns diebeiden Büffel an. Mit dem erstenSchuss war der Gesunde gefallen.Der Kranke, der von mir einenganz akzeptablen Blattschuss erhaltenhatte, war der Angreifergewesen. Zu Fuß hätten wir beidiesem Angriff keine Chance gehabt– das steht fest. Aber auchder Büffel hatte keine Chance.Wir müssen am Kotflügel etwasherumbiegen, bis das Autowieder fahrbereit ist. Ein umlausolltenerst einmal mit dem Fahrzeugfolgen. Alles Weitere werdesich zeigen. Toboke hat meistensRecht, und seit H.’s Abenteuersind wir alle etwas umsichtiger.Nachsuche vom Fahrzeug aus istnicht gerade weidgerechtes Jagen,noch nicht zu schießen. Hier gibtes Nashörner, und wir müssenganz sicher gehen, dass das wirklichein Büffel ist.Das Stück steht so gedeckt,dass einige Zeit vergeht, bis ichdurch das Glas einwandfrei angesprochenhabe. „Schießen!“ Undda donnert neben mir auch schondie Büchse. Der Büffel sackt einfachzusammen, und im selbenAugenblick rast von links, keine15 Meter entfernt, ein andererBulle auf uns los. Er muss hier ungesehendie ganze Zeit gestandenhaben, und auf den Schuss hingreift er an.Es kommt mir wie in Zeitlupevor, als ich herumschwenke, dieBüchse durchrepetiere, denke,was wir für ein Glück haben, aufdem Auto zu stehen, in Anschlaggehe – und da ist auch schon derBüffel da. Er macht sich im letztenAugenblick ganz klein und nimmtdas Haupt ganz tief, bevor er mitdem Schädel einen Angriff gegenden vorderen linken Kotflügelstartet.Tief hakt sich ein Horn in denRadkasten. Er hebt den ganzenWagen etwas hoch, reißt sich los,geht zurück, und bevor er denzweiten Angriff beginnt, bin ichdrauf und schieße. Er zeichnetNachgesucht und zur Streckegebracht: Adrenalin purFotos: Dr. Rolf D. Baldus34JAGEN WELTWEIT 2/2010

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