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Booklet - Strunz! Enterprises

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kann man sich kaum entziehen – sie versetzen auch den heutigen Hörer in einenZustand gebannten Erschauderns und haben nichts von ihrer Kraft eingebüßt.Einen präventiven Kommentar zur Apokalypse abgeben zu wollen und dabeizugleich Teil dieser zu werden, ist das Dilemma, das ich in der Destruktionskunstsehe. Dass Ortiz die Struktur, die er zerstört, gleichsam erhöht und bestätigt, istdie sublime Botschaft dieser Aktion und so hinterlässt er uns auch die (Wieder-)Entdeckung des Wertes: Piano.Siehst du dich mit deiner manchmal brachialen Musik in einer Tradition desDestruktiven?Für mich als Musiker erscheint es wichtig, zwischen Aggression und Destruktionzu unterscheiden. Aggression als Wesenszug des Menschen eine künstlerischeForm zu geben, wie Ortiz es auf denkbar radikale Art getan hat, ist in der populärerMusik in abgemilderter Form ein gängiges Prinzip. Der aggressive Gehalteiner musikalischen Struktur kann, wie man weiß, beim Musiker wie beim Hörerzu einer rituellen Entäußerung seines Aggressionspotenzials führen, die gelegentlichungeahnte Glücksgefühle freisetzt. Raphael Montañez Ortiz hat diesemPrinzip ritualisierter Aggression ein Denkmal gesetzt.Interview: Katarina Agathos / Loopspool

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