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Sonderheft Spekula Abstracts 2006 - Dr. Harald Lass - Die Frau im ...

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24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>6Donnerstag, 15. Juni <strong>2006</strong>FREIE VORTRÄGE:ONKOLOGIE / GYNÄKOLOGIEQualitätssicherungsprojekt der AGO: AktuellerStand und Ergebnisse für OvarialkarzinomeW. Oberaigner 1 , C. Marth, P. Sevelda1Tumorregister Tirol, Institut für klinische Epidemiologieder TILAK, InnsbruckFragestellung: Es soll der Status des Qualitätsverbesserungsprojektesder AGO vorgestellt sowie aktuelleDaten über Ovarialkarzinome präsentiertwerden.Methode: <strong>Die</strong> gynäkologischen Abteilungen dokumentierenqualitätsrelevante Daten für Ovarialkarzinomeseit 1999, für Endometriumkarzinome seit2002 und für Mammakarzinome und Zervixkarzinomeseit 2005. <strong>Die</strong> Daten werden an das TumorregisterTirol geschickt, dort eingegeben und ausgewertet.Ziel ist es, durch gezielte Analysen undinsbesondere durch Benchmarking auf Abteilungsebenezu einer Verbesserung der Qualität der Betreuungbeizutragen.Ergebnisse: An der Erhebung nehmen 71 Abteilungenteil, dabei handelt es sich um ca. 75 % der österreichischenAbteilungen. Exemplarisch sollen dieaktuellen Daten der invasiven Ovarialkarzinomebeschrieben werden. Pro Jahr werden 300 bis 320Fälle gemeldet, damit umfaßt das Programm ungefährdie Hälfte der in Österreich behandelten Fälle.Mehr als die Hälfte der Fälle (53,6 %) werden inAbteilungen therapiert, die weniger als 12 Fälle <strong>im</strong>Jahr behandeln (<strong>im</strong> folgenden bezeichnet als „kleineAbteilungen“). In den kleinen Abteilungen werdenweniger Zytologien durchgeführt (71,7 % versus87,3 %). Eine multivariate COX-Analyse, die dieVariablen Zentrumsgröße, FIGO-Stadium, Alter,Lymphadenektomie, Grading und Tumorrest beinhaltet,hat ein für kleine Zentren um 57 % schlechteresÜberleben ergeben (95 %-Konfidenzintervall19–107) <strong>im</strong> Vergleich zu Zentren mit mehr als 24Patienten pro Jahr.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Teilnahme am Qualitätsverbesserungsprojektder AGO sollte verbessert werden.Dazu sind verschiedene organisatorische Maßnahmenzu überlegen. Bei Ovarialkarzinomen undEndometriumkarzinomen zeigt sich eine deutlicheDezentralisierung der Behandlung, bei denOvarialkarzinomen ist das Überleben in den kleinenAbteilungen schlechter.Differentielle Proteomanalyse von normalemund malignem BrustdrüsengewebeK. Czerwenka 1 , C. Singer 2 , K. Pischinger 1 ,K. Kaserer 1 , E. Kubista 2 , M. Manavi 2 , A. Fink-Retter 2 , D. Gschwantler-Kaulich 2 , G. Hudelist 2, 31Abteilung für Klinische Pathologie/Gynäkopathologieund 2 Abteilung für Spezielle Gynäkologie,Universitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde,Medizinische Universität Wien, 3 Abteilung fürGynäkologie und Geburtshilfe, LKH VillachFragestellung: <strong>Die</strong> Proteomanalyse an normalenhumanen Geweben und Neoplasien ermöglicht denNachweis eines unterschiedlichen Expressionsmustersvon tumorrelevanten Proteinen. Das Studienzielwar, durch differentielle Auswertung vonProteinsignalen weitere Faktoren zu identifizierenund zu klassifizieren, die <strong>im</strong> malignen Milchgangepithel<strong>im</strong> Vergleich mit normalen duktalen Zellendifferentiell expr<strong>im</strong>iert werden.Methodik: Mit Hilfe der Laser-Mikrodissektion wurdennormale und maligne Milchgangepithelien isoliertund durch 2D-Gelelektrophorese, MALDI-TOF-Massenspektrometrie sowie Immunoblot dieUnterschiede der zellulären Proteinexpression untersucht.<strong>Die</strong> Validierung der Methode erfolgte<strong>im</strong>munhistochemisch.Ergebnisse: Be<strong>im</strong> Vergleich von normalen zu malignenMilchgangepithelien zeigten 32 Proteine eineselektive Hinaufregulation bzw. Überexpression.Nach weiterer qualitativer Analyse mit MALDI-TOFkonnten 13 bis jetzt nicht mit der Entstehung einesduktalen Mammakarzinoms assoziierte Proteineklassifiziert werden.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> vorliegenden Methoden erlaubendie Identifikation eines tumorspezifischenProteinexpressionsmusters. Einzelne hochregulierteProteine können, nach Validierung durch unabhängigeUntersuchungen, von prognostischemoder prädiktivem Wert sein und zum besseren Verständnisder Karzinogenese von malignen Brusttumorenbeitragen.NO-Polymorphismen als Prognosefaktoren be<strong>im</strong>MammakarzinomC. Tempfer, L. A. Hefler, C. Gr<strong>im</strong>m, T. Lantzsch*,D. Lampe*, H. Koelbl*, A. Lebrecht, G. Heinze,A. Reinthaller, R. ZeillingerUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde, MedizinischeUniversität Wien, *<strong>Frau</strong>enklinik derJohannes-Gutenberg-Universität MainzHintergrund: Das freie Radikal Stickoxid (NO)wirkt in exper<strong>im</strong>entellen Systemen durch St<strong>im</strong>u-For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>lation der Angiogenese als Tumorpromoter. Polymorphismen(SNPs) der endothelialen NO-Synthase(NOS3) führen zu einer chronisch erhöhtensystemischen Belastung mit NO. <strong>Die</strong> Auswirkungder Trägerschaft dieser SNPs auf das Brustkrebsrisikoist unbekannt.Methodik: Mittels Polymerase-Chain-Reaction (PCR)und Pyrosequenzierung wurde die Genotypenverteilungder SNPs NOS3 exon 7 Glu298Asp undNOS3 intron 4 27-base pair repeat in einer Serie von269 <strong>Frau</strong>en mit Mammakarzinom und 244 gesundenweiblichen Kontrollpersonen ermittelt undverglichen.Resultate: <strong>Die</strong> Genotypenverteilung beider SNPsbefand sich <strong>im</strong> Hardy-Weinberg-Äquilibrium. <strong>Die</strong>Trägerschaft des SNP NOS3 exon 7 Glu298Asp fandsich signifikant häufiger bei <strong>Frau</strong>en mit Mammakarzinomund war mit einer Verdoppelung desBrustkrebsrisikos assoziiert (p = 0,03; Odds Ratio1,9; 95 % Konfidenzintervall 1,1–3,6). <strong>Die</strong> Trägerschaftdes SNP NOS3 intron 4 27-base pair repeatwar in beiden Patientinnenkollektiven gleich verteilt.<strong>Die</strong> Trägerschaft beider SNPs korrelierte nicht mitden klinikopathologischen Parametern Tumorstadium,axillärer Lymphknotenstatus und Tumordifferenzierungsgrad.Schlußfolgerungen: <strong>Die</strong> Ergebnisse dieser Untersuchungbestätigen die exper<strong>im</strong>entell nachgewieseneRolle von NO in der Mammakarzinogenese. Inder beschriebenen Population ist die Trägerschaftdes SNP NOS3 exon 7 Glu298Asp mit einem erhöhtenBrustkrebsrisiko assoziiert.Ist eine negative Portiobiopsie zur Abklärungeines pathologischen PAP-Abstrichs ausreichend?Histologische Korrelation von Biopsie und KonusM. Weigert, P. SeveldaKrankenhaus Hietzing mit neurologischemZentrum am Rosenhügel, WienFragestellung: Welche Aussagekraft hat eine Portiobiopsie(Probeexzision, PE) bei pathologischemPAP-Abstrich <strong>im</strong> Vorfeld einer Konisation?Methode: Retrospektive Auswertung der abteilungsinternenDatenbank von 2001 bis 2005.Ergebnisse: Ausgewertet wurden die Daten von 330<strong>Frau</strong>en <strong>im</strong> Alter von 19–78 Jahren, die wegen pathologischerPAP-Abstriche und/oder nach bereitserfolgter PE (8,8 %) zur Konisation an unsere Abteilungzugewiesen wurden. Von 197 PEs (197/330;59,7 %) fand sich in 123 (62 %) Fällen eine exakteÜbereinst<strong>im</strong>mung mit der Histologie des Konisats.Auffällig war, daß sich bei neoplasiefreien (n = 31)bzw. als CIN I (n = 19) klassifizierten PEs eine weitunterdurchschnittliche Übereinst<strong>im</strong>mung von nur22,5 % (n = 7) bzw. 26,3 % (n = 5) zeigte. In denübrigen Fällen erfuhren die PE-Ergebnisse durchdie Konushistologie ein Up-Grading. Zeigte die PEeine höhergradige CIN oder ein Karzinom, fandsich eine Übereinst<strong>im</strong>mung von durchschnittlich73,3 %. <strong>Die</strong> höchste Korrelation zeigte mit 90 % dieCIN III.Schlußfolgerung: Bei einer Sensitivität von 87 %und Spezifität von nur 54 % sollte die Sinnhaftigkeiteiner PE diskutiert werden. Besonders einePE mit neoplasiefreiem oder CIN-Befund läßt –aufgrund des hohen Anteils (77,5 %! bzw. 74,7 %)an höhergradigen CINs – die Empfehlung, auf eineKonisation zu verzichten, fraglich erscheinen. <strong>Die</strong>Teilnahme unserer Abteilung an einer prospektivenStudie zur weiteren Klärung der Korrelationenist vorgesehen.Treffsicherheit der intraoperativen Gefrierschnittuntersuchungpelviner Lymphknoten nachneoadjuvanter Chemotherapie bei Patientinnenmit ZervixkarzinomA. Bader, K. Tamussino, G. Pristauz, F. Moinfar,R. WinterKlinische Abteilung für allgemeine Gynäkologie,Geburtshilflich-gynäkologische UniversitätsklinikGrazFragestellung: Wir untersuchten die Treffsicherheitder intraoperativen Gefrierschnittuntersuchungvon pelvinen Lymphknoten nach neoadjuvanterChemotherapie bei Patientinnen mit Zervixkarzinom.Methode: Von Jänner 1997 bis September 2005wurde bei 134 Patientinnen mit Zervixkarzinomeine pelvine oder pelvine und paraaortale Lymphadenektomiedurchgeführt. <strong>Die</strong> Ergebnisse derintraoperativen Gefrierschnittuntersuchung derLymphknoten wurden den Ergebnissen der definitivenhistologischen Untersuchung gegenübergestelltund zwischen Patientinnen nach neoadjuvanterChemotherapie und pr<strong>im</strong>ärer Operationverglichen.Ergebnisse: Insgesamt wurden 1670 pelvine Lymphknoteneiner intaoperativen Gefrierschnittuntersuchungzugeführt. In der definitiven histologischenUntersuchung fanden sich 6689 pelvineLymphknoten. Der Gefrierschnittuntersuchung entgingen9 Fälle von insgesamt 53 Patientinnen mitpositiven pelvinen Lymphknoten (falsch-negativeRate 16,9 %). Falsch-negative Rate, Sensitivitätund negativer Vorhersagewert der Patientinnengruppenach neoadjuvanter Chemotherapie waren7


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>816,7 %, 83 % und 82 % und der Patientinnengruppenach pr<strong>im</strong>ärer Operation 17,1 %, 83 % und 91 %.<strong>Die</strong> Gefrierschnittuntersuchung zeigte keinefalsch-positiven Ergebnisse.Schlußfolgerung: Durch eine neoadjuvante Chemotherapiewird die diagnostische Genauigkeit derintraoperativen Gefrierschnittuntersuchung pelvinerLymphknoten bei Patientinnen mit Zervixkarzinomnicht verändert.C-reaktive Protein- (CRP-) Serumspiegel alsprognostischer Parameter be<strong>im</strong> OvarialkarzinomC. Gr<strong>im</strong>m, M. Schmid, S. Polterauer,R. Zeilinger, G. Sliutz, P. Speiser, A. Reinthaller,L. HeflerUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde WienFragestellung: Serumspiegel des C-reaktiven Proteins(CRP) sind mit dem Ausmaß einer Entzündungsreaktionassoziiert und können als Ausdruckeiner Immunabwehr des Körpers gegen bösartigeErkrankungen angesehen werden. Bei zahlreichenMalignomen, wie zum Beispiel dem Melanom, demkolorektalen und dem hepatozellulären Karzinom,besteht ein Zusammenhang zwischen CRP-Serumspiegelund der Prognose. Bei dem Ovarialkarzinomwurden ebenso vielversprechende präl<strong>im</strong>inäreDaten publiziert.Methode: CRP-Serumspiegel wurden präoperativbei 161 Patientinnen mit invasivem Ovarialkarzinom,die zwischen 1995 und 2004 an unsererAbteilung operiert wurden, gemessen. <strong>Die</strong> Ergebnissewurden mit den klinischen Daten korreliert.<strong>Die</strong> Überlebensanalyse wurde mittels univariaterKaplan-Meier- und univariater bzw. multivariaterCox-Regressionsanalyse durchgeführt.Ergebnisse: Der mittlere CRP-Serumspiegel (Standardabweichung)unseres Kollektivs lag bei 3,8(5,8) mg/dl. CRP-Serumspiegel war positiv mitdem FIGO-Stadium assoziiert (FIGO I: 1,6 [3,4]mg/dl, FIGO II: 0,8 [0,7] mg/dl, FIGO III: 4,6 [5,7],FIGO IV: 5,4 [7,2] mg/dl, p = 0,01), jedoch nichtmit dem Tumordifferenzierungsgrad (p = 0,9), unddem Alter der Patientin (p = 0,8). In einer univariatenAnalyse waren Alter der Patientin (p = 0,03,p < 0,001), FIGO-Stadium (p < 0,001, p < 0,001),Resttumor (p < 0,001, p < 0,001) und CRP-Serumspiegel(p < 0,001, p < 0,001) sowohl mit demrezidivfreien als auch mit dem Gesamtüberleben,Tumordifferenzierungsgrad (p = 0,03) nur mitdem Gesamtüberleben assoziiert. In einer multivariatenAnalyse waren FIGO-Stadium (p < 0,001,p < 0,001) und CRP-Serumspiegel (p = 0,003,p = 0,03) sowohl mit dem rezidivfreien als auchmit dem Gesamtüberleben, Alter der Patientin(p = 0,02) nur mit dem Gesamtüberleben assoziiert.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Best<strong>im</strong>mung des CRP-Serumspiegelsist günstig und in der Routine leichtdurchführbar. In unserer derzeitigen Auswertungwaren CRP-Serumspiegel ein unabhängiger Prognoseparameterfür Patientinnen mit Ovarialkarzinom.Eine multizentrische Studie ist in Planung.Inguinale Lymphknotendissektion vs. Sentinel-Lymphknoten-Technik bei Patientinnen mitVulvakarzinomL. Hefler, S. Polterauer, V. Seebacher, G. Sliutz,P. Speiser, P. Kohlberger, E. Joura, A. ReinthallerUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde WienFragestellung: In letzter Zeit wurde die Sentinel-Lymphknoten-Technik anstatt einer kompletteninguinalen Lymphknotendissektion bei Patientinnenmit frühem Vulvakarzinom zur Beurteilungdes inguinalen Lymphknotenstatus propagiert.Vergleichsdaten zwischen diesen beiden Technikenliegen bis heute nicht vor.Methode: In einer retrospektiven Untersuchunghaben wir alle Patientinnen mit Vulvakarzinom,die in den Jahren 1995–2005 an der Universitätsklinikfür <strong>Frau</strong>enheilkunde operiert worden sind,erfaßt. 45 Patientinnen wurden mittels kompletteringuinaler Lymphknotendissektion operiert, bei 30Patientinnen wurde die Sentinel-Lymphknoten-Technik angewendet. Folgende Zielparameter wurdenevaluiert: Operationsdauer, entfernte Lymphknoten,stationärer Aufenthalt, Liegedauer deringuinalen <strong>Dr</strong>ainagen, geförderte Lymphe, postoperativeinguinale Auffälligkeiten (Lymphozelen,Abszesse), rezidivfreies und Gesamt-Überleben.Ergebnisse: Folgende kliniko-pathologische Parameterwurden beobachtet: Tumorstadium: pT1a: n= 10, pT1b: n = 38, pT2: n = 27; Lymphknotenstatus:pN0: n = 52, pN1: n = 16, pN2: n = 7,Differenzierungsgrad: G1: n = 25, G2: n = 43, G3: n= 7. Mittleres Alter: 65,1 Jahre; mittleres Followup:35,5 Monate; 21 Rezidive (13 lokal, 8 inguinal),18 Todesfälle. Patientinnen, bei denen die Sentinel-Lymphknoten-Technik angewendet wurde, zeigteneine signifikant kürzere Operationsdauer (87,5 vs.112,3 min, p = 0,008), signifikant weniger entfernteLymphknoten (5 vs. 11,5, p < 0,001), einen signifikantverkürzten stationären Aufenthalt (12,7 vs. 22Tage, p < 0,001), eine signifikant verkürzte Liegedauerder inguinalen <strong>Dr</strong>ainagen (3,7 vs. 5,8 Tage),signifikant weniger geförderte Lymphe (152 vs. 463mL), signifikant weniger postoperative inguinaleAuffälligkeiten (Lymphozelen, Abszesse, 16,7 % vs.63,7 %, p < 0,01), kein Unterschied <strong>im</strong> rezidivfreien(p = 0,8) und Gesamtüberleben (p = 0,3).


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Schlußfolgerung: <strong>Die</strong>s ist der erste publizierte „Headto head“-Vergleich zwischen der Sentinel-Lymphknoten-Technikund einer kompletten inguinalenLymphknotendissektion be<strong>im</strong> Vulvakarzinom. Inunserer Serie hat die Sentinel-Technik deutlichweniger Nebenwirkungen bei gleichem onkologischemOutcome.Nachbeobachtung von Patienten mit Mayer-Rokitanski-Küster-Hauser-Syndrom (MRKH)nach min<strong>im</strong>alinvasiver Bildung einer Neovaginanach modifizierter Vecchietti-MethodeG. Hudelist, O. Kandolf, G. Rauter, J. KecksteinAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,LKH VillachFragestellung: Das MRKH-Syndrom ist ein relativseltener (1:5000) Fehlbildungskomplex, der sichdurch Hypo- oder Aplasie des Uterus und der Scheidekennzeichnet. Leitsymptom ist die pr<strong>im</strong>äreAmenorrhoe mit Nachweis normogonadotroperHormonspiegel, wobei sich bei der Erstuntersuchungeine „Hymenalplatte“ zeigt, welche sich alsbindegewebiges Septum bis zum Douglas’schenRaum fortsetzt. Sterilität und Kohabitationsunfähigkeitführen oft zu psychischen Problemenund Verminderung des Selbstwertgefühls der Patientinnen.Ziel der vorliegenden Untersuchung wares, die Patientenzufriedenheit und das postoperativeErgebnis zu evaluieren.Methoden: Acht Patientinnen mit MRKH-Syndromund folgender Anlage einer Neovagina nach modifizierterVecchietti-Methode (endoskopische Präparationdes rekto-vesikalen Septums in RichtungIntroitus, Einführen eines Deschamps mit 2 Fixationsfädenund Steckphantom von vaginal, Ausleitender Fäden retroperitoneal und Fixierung derFäden an der Bauchdecke zur Spannung des vaginalenPhantoms mit Fixationsapparat) wurden bezüglichdem postoperativen Verlauf (Liegedauer,Analgetikabedarf, Komplikationen), Lebensqualität(standardisierter Fragebogen 15D nach Sintonen),allgemeinem psychischem Wohlbefinden vor undnach dem Eingriff, Sexualleben und Funktionalitätder Neovagina untersucht.Ergebnisse: <strong>Die</strong> mittlere Operationszeit betrug 88Minuten (63–116 Minuten), die mittlere postoperativeAufenthaltsdauer ohne Komplikationen 13,8Tage (6–15 Tage), wobei 3/8 Patientinnen noch <strong>im</strong>Mittel 4 Monate (1–6 Monate) einer weiteren Analgetikagabebedurften. <strong>Die</strong> mittlere Scheidenlängezum Entlassungszeitpunkt betrug 9,6 cm (7–10 cm)und nach einer mittleren Beobachtungsdauer von41 Monaten (16–84 Monate) bei unauffälligen gynäkologischenKontrolluntersuchungen 11,5 cm(5–15 cm), wobei 5/8 Patientinnen regelmäßig Verkehrhatten und bis auf 1 Patientin alle weiterendas Dehnungsphantom anwandten. Der standardisierte15D-Bogen zur Evaluierung der Lebensqualität(Score 0–10) ergab postoperativ einemittleren Score von 1,8 (1,6–2) bei einem Standardwertdes Normalkollektivs von 0,9. Bezogenauf eine 10-Punkte-Skala (0 = schlecht, 5 = gleich,10 = besser) wurde eine Verbesserung der Lebensqualität(mittlerer Score 8,1, 5–10) und desSelbstbewußtseins der Patientinnen (mittlererScore 8,1, 5–10) <strong>im</strong> Vergleich zur Zeit vor demEingriff beobachtet.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> von Vecchietti beschriebeneMethode in ihrer endoskopischen Modifikation istbei Patientinnen mit MRKH-Syndrom ein komplikationsarmesVerfahren zur Vaginalrekonstruktionmit gutem postoperativem Ergebnis hinsichtlichpsychischem Wohlbefinden und anatomischerFunktionalität.Laparoskopische Hysterektomie – eine 3-d<strong>im</strong>ensionaleAn<strong>im</strong>ation einer OperationstechnikG. Slavka, R. WenzlUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde WienFragestellung: Das erfolgreiche Erlernen von anspruchsvollenOperationstechniken erfordert eineopt<strong>im</strong>ale Kombination unterschiedlicher Fähigkeiten,der Vertrautheit mit allen <strong>im</strong> Operationsgebietvorkommenden anatomischen Strukturen, dieKenntnis aller Operationsschritte sowie die wiederholteTeilnahme an der Operation selbst. Das Studiumder Anatomie wird durch das oft l<strong>im</strong>itierteAngebot an Abbildungen und topologischen Beschreibungenin der Literatur erschwert. Besondersbei laparoskopischen Eingriffen ist der Blickwinkeloft einerseits durch die Optik, andererseitsdurch die gegebene Position der Trokare relativeingeschränkt, sodaß es oft schwer fällt, sich mitdem Operationsgebiet und allen sich darin befindlichenStrukturen sowie deren Beziehungen zueinandervertraut zu machen. <strong>Die</strong>ser Prozeß könnte inZukunft durch moderne Medien unterstützt werden.<strong>Die</strong> Verwendung von 3-d<strong>im</strong>ensionaler Graphikermöglicht es, beliebig viele Kameras <strong>im</strong> virtuellenOperationsgebiet zu positionieren, sodaß der Betrachterdie Möglichkeit bekommt, ein und denselbenAblauf aus verschiedensten Perspektiven wiederholtzu beobachten.Methode: <strong>Die</strong> 3-d<strong>im</strong>ensionale An<strong>im</strong>ation der laparoskopischenHysterektomie wurde mit Hilfe vonDiscreet 3D Studio Max TM kreiert. 3D Studio Maxdiente als wichtigstes Werkzeug bei der Erstellungkomplexer virtueller Landschaften, Charakterenund Spezialeffekten in Filmen wie Star Wars EpisodeIII, Harry Potter, Matrix und vielen mehr.9


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Ergebnisse: <strong>Die</strong> 5-minütige An<strong>im</strong>ation umfaßt allewesentlichen Schritte einer laparoskopischen Hysterektomie,dargestellt mittels eines speziellenModells des weiblichen Beckens.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong>ses Projekt kann als Ergänzungbei der operativen Ausbildung genutzt werden,in vereinfachter Form aber auch zur Patientenaufklärung,sowie die Möglichkeit bieten, Einzelschrittedieser Operationstechnik zu diskutierenund eventuell zu verbessern. 3-d<strong>im</strong>ensionale Graphikin der Medizin eröffnet zunehmend großeVorteile <strong>im</strong> Bereich der Ausbildung sowie bei derAufklärung von Patienten.5 % keine Ke<strong>im</strong>e und 54 % normale Flora diagnostiziert.Unsere Daten weisen darauf hin, daß der Anteil vonnormaler vaginaler Flora be<strong>im</strong> Kontrollabstrichnach Anwendung von Laktobazillen deutlich höherist. Unsere Ergebnisse zeigen einen Trend, daß dieAnwendung von Laktobazillen die Vaginalfloragünstig beeinflussen und folglich auch verbessernkann. Aufgrund der Power-Analyse ist für die statistischeAuswertung ein Fallzahl von n = 190 notwendig.10Verbesserung der Vaginalflora durch additiveGabe von Laktobazillen nach antibiotischerTherapie der bakteriellen Vaginose – eineprospektive, randomisierte StudieL. Petricevic, A. WittKlinische Abteilung für Geburtshilfe undGynäkologie, Universitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkundeWien<strong>Die</strong> bakterielle Vaginose (BV) ist ein polymikrobiellesSyndrom, das zu den häufigsten vaginalenInfektionen der <strong>Frau</strong> zählt. <strong>Die</strong>se „Dysbiose“ <strong>im</strong>Ökosystem Vagina ist gekennzeichnet durch eineFehlbesiedelung der Scheide mit vorwiegend anaerobenund fakultativ aeroben Ke<strong>im</strong>en (Gardnerellavaginalis, Atopobium vaginae und potenziell pathogeneMikroorganismen wie Prevotella spp., Peptostreptococcusspp., Porphyromonas spp., Mobiluncusspp.) bei gleichzeitiger Verdrängung derphysiologischen Laktobazillen-Flora. Ziel dieserprospektiv randomisierte Studie ist es festzustellen,ob die topische Gabe eines Laktobacillus-Präparatesnach antibiotischer Therapie einer BV zurVerbesserung der Vaginalflora führt.<strong>Frau</strong>en mit BV wurden in 2 Studienarme randomisiert.<strong>Die</strong> Diagnose erfolgte durch Interpretationdes Gram-Präparats nach Spiegel. Beide Gruppenerhielten nach Diagnosestellung Clindamycin 300mg 2 × 1 p.o. für 7 Tage. Patientinnen der GruppeA erhielten nach der antibiotischen Therapie zusätzlichLactobacillus casei rhamnosus 7 Tage lokal.Patientinnen der Gruppe B erhielten keine additiveTherapie. Vier Wochen nach Beginn der antibiotischenTherapie wurden alle Patientinnen zueinem Kontrollabstrich wiederbestellt.Es handelt sich um eine erste Trendanalyse der laufendenStudie. In Gruppe A zeigten sich bisher 15 %rezidivierende oder persistierende Vaginosen, 5 %intermediäre Flora und 80 % normale Flora. InGruppe B wurden bisher 18 % rezidivierende oderpersistierende Vaginosen, 23 % intermediäre Flora,FREIE VORTRÄGEGEBURTSHILFE IGeburtenregister Österreich: Status des Projektsund Daten 2005W. OberaignerGeburtenregister Österreich, Institut fürklinische Epidemiologie der TILAK, InnsbruckFragestellung: Es soll der Status des GeburtenregistersÖsterreich dargestellt werden sowie exemplarischeErgebnisse des Jahres 2005.Methode: <strong>Die</strong> geburtshiflichen Abteilungen dokumentierenDaten mit einem geeigneten Programm,ein Export der Daten wird vierteljährlichan das Geburtenregister übermittelt. Das Geburtenregisterversendet pro Quartal eine ausführlicheAuswertung mit jeweils einer Gegenüberstellungder Daten der eigenen Abteilung <strong>im</strong> Vergleichzu den aggregierten Daten des eigenenBundeslandes sowie zu den aggregierten Datenvon Österreich.Ergebnisse: Insgesamt wurden <strong>im</strong> Jahr 2005 geburtshilflicheDaten von 59 Abteilungen gemeldet,in der endgültigen Auswertung waren 53173 Kinder,dies entspricht 69 % der österreichischen Geburten.Exemplarisch sollen einige wesentlicheParameter präsentiert werden. <strong>Die</strong> Mehrlingsratebeträgt 1,9 %, wobei die Rate auf Bundeslandesebenevon 1,4 % in Niederösterreich bis 2,5 % inWien reicht. <strong>Die</strong> Sectiorate hat weiter zugenommenund liegt jetzt bei 24,4 %. <strong>Die</strong> Sectioraten aufAbteilungsebene reichen von 12,1 % bis 45,1 %. <strong>Die</strong>Daten von Tirol zeigten einen stetigen Rückgangder Episiotomierate in den letzten sechs Jahren,der sich in den letzten Jahren abgeflacht hat.Österreichweit liegt die Episiotomierate bei Erstgebärendenbei 39,7 % und bei Mehrgebärenden bei


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>12,8 %. Auch hier ist eine große Spannweite aufAbteilungsebene festzustellen. Bei den Erstgebärendenreicht die Episiotomierate von 3,5 % bis62,2 % und bei den Mehrgebärenden von 1,0 % bis26,0 %.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Ausdehnung des Geburtenregistersauf Österreich läuft zufriedenstellend, biszum aktuellen Datum nehmen 73 Abteilungen teil.<strong>Die</strong> Datenqualität ist in Einzelfällen verbesserbar.Besonders Augenmerk muß auf die Vollständigkeitder Todesmeldungen gelegt werden; hier sind ähnlicheMethoden umzusetzen, wie sie in Tirol etabliertwurden, um keine statistischen Verzerrungenzu verursachen. Als nächste wichtige Aufgabesollen Qualitätsindikatoren definiert und umgesetztwerden.Müttersterbefälle in Österreich 1996 bis 2004Ch. Vutuc, G. Haidinger, A. BeckAbteilung für Epidemiologie, Zentrum fürPublic Health, Medizinische Universität WienFragestellung: Müttersterbefälle in Österreich 1996bis 2004Methode: EinzelfallanalyseErgebnisse: In den Jahren 1996–2004 wurden inÖsterreich 55 Fälle mit tödlichem Ausgang <strong>im</strong> Zusammenhangmit einer Schwangerschaft beobachtet.<strong>Die</strong> Schwankungen in den einzelnen Jahrenlagen zwischen 3 Fällen (2003) und 8 Fällen (1996,2002, 2004). 37 Fälle wurden als direkte Müttersterbefälleklassifiziert, 13 waren indirekte Fälle(= bestehende Grundkrankheit) und 5 als nicht gestationsbedingteSterbefälle (fortutious). 3 Fälleunter den indirekten und zufälligen Fällen sindspäte Müttersterbefälle, d.h. sie verstarben späterals 42 Tage nach Beendigung der Schwangerschaft.Aus klinischer Sicht sind vor allem jene 37 Fälle vonBedeutung, die an direkten Komplikationen derSchwangerschaft verstarben. Blutungen <strong>im</strong> Rahmeneiner operativen Entbindung oder einerSpontangeburt sind nach wie vor die Haupttodesursachen.Aber auch zahlreiche Fälle von Sepsiswurden registriert. Auf die Ursachen der Blutungensowie den Ausgangspunkt des septischenGeschehens soll eingegangen werden. Unter Wahrungder Anonymität werden markante Daten dereinzelnen Fälle, die präoperative Komplikationund das klinische Bild geschildert. Notfallsmaßnahmenund die Todesursachen (Obduktion)werden angeführt.Schlußfolgerung: Daraus können sich ärztlicheund Empfehlungen für organisatorische Maßnahmenergeben.Geburtsmodus bei Beckenendlagen – Sectiocaesarea in jedem Fall?W. Dirschlmayer, M. Swoboda, N. Saritas,B. Schaffer, M. PenzingerLKH Ried <strong>im</strong> InnkreisFragestellung: Ist die Sectio caesarea als Geburtsmodusbei <strong>Frau</strong>en mit Beckenendlagen am Terminaus medizinischer oder rechtlicher Sicht erforderlich?Methode: Es werden die Daten des Term-Breech-Trials mit den Ergebnissen nachfolgender, retrospektiverStudien verglichen.Ergebnisse: Nach den Ergebnissen des Term-Breech-Trials (TBT) 2000 nahm die Kaiserschnittrate bei<strong>Frau</strong>en mit Kindern in Beckenendlage in vielenLändern Europas zu; in den Niederlanden von ca.50 % auf 80 %, in Oberösterreich von 68 % auf 83 %.Nachfolgend wurden zunehmend retrospektiveStudien präsentiert, deren Ergebnisse teilweise vondenen des prospektiv randomisierten TBT abweichen.Während in nahezu allen Studien die Kurzzeitmorbidität(5-Minuten-APGAR und Nabelschnurarterien-pH)bei vaginal entbundenen Kindernschlechter war, konnten hinsichtlich der Langzeitmorbiditätkeine signifikanten Unterschiede zwischenden Vergleichskollektiven gefunden werden.Erkennbar ist aber auch, daß an jenen Abteilungen,die ein an Leitlinien orientiertes Vorgehen <strong>im</strong>plementierthaben, ein besseres neonatales Outcomenachweisbar war.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> pr<strong>im</strong>äre Sectio caesarea istmehr denn je der Geburtsmodus der Wahl bei Mütternmit Beckenendlagen am Termin, obwohl derzeitin keiner Studie ein nachweisbarer Langzeitbenefit<strong>im</strong> neonatalen Outcome vorliegt. Ein leitlinienorientiertesVorgehen sollte aber dazu führen,jene Geburtshelfer rechtlich abzusichern, diebei nachweislich großer Erfahrung und selektioniertemPatientenkollektiv Beckenendlagen vaginalentbinden.FemInt<strong>im</strong> ® und BabySafe ® , zwei innovative Selbsttestszur Diagnose von bakterieller Vaginose (BV)und Trichomonaden (T), sowie Fruchtwasser(Blasensprung)G. GerstnerWienFragestellung: Evaluierung von Sensitivität undSpezifität der neuartigen Selbsttests FemInt<strong>im</strong> ®und BabySafe ® .Methode: Studie 1: 546 <strong>Frau</strong>en mit Fluor vaginaliswurden zwischen August 2002 und September 200411


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>12untersucht. Verglichen wurden die Ergebnisse vonFemInt<strong>im</strong> ® mit dem Goldstandard der klinischenDiagnose (Amsel-Kriterien und Nugent-Scoring,sowie Kulturen für Candida-Spezies und Trichomonaden).Bei dem Selbsttest handelt es sich umeinen neuartigen Polymer-Indikator, welcher alsStreifen in einer Slipeinlage aufgebracht ist. Einpositives Ergebnis liegt vor, wenn die Farbe vongelb auf blau/grün umschlägt. <strong>Die</strong>s deutet auf eineBV und/oder T hin. In Studie 2 wurden 103 Schwangere<strong>im</strong> dritten Tr<strong>im</strong>ester mit dem BabySafe ® -Testzur Detektion eines vorzeitigen Blasensprungsuntersucht.Ergebnisse: Studie 1: FemInt<strong>im</strong> ® : Sensitivität betrug90,8 %, Spezifität: 81 %. Studie 2: BabySafe ® :Sensitivität: 100 %, Spezifität: 84 %.Schlußfolgerung: FemInt<strong>im</strong> ® liefert somit bessereErgebnisse als gebräuchliche, in Verwendung stehendeTests und erlaubt eine schnellere und genauereDiagnose der BV und T und dient als Voraussetzungfür eine korrekte Therapie. BabySafe ® detektiertauch min<strong>im</strong>ale Fruchtwasser-Mengen undunterscheidet zwischen Fruchtwasser und Urin.Damit können unnötige Spitalsaufenthalte vermiedenund Kosten gespart werden.LITERATUR:Bornstein J et al. Use of a novel Polymer to diagnose prematureRupture of Membranes. Obstet Gynecol Brit Mat FetalMed Soc 2005; 25: Abstract I.Geva A et al. A novel polymer for accurate and fast diagnosisof Bacterial Vaginosis and Trichomoniasis.Materno-fetale Transmission von typenspezifischenIgG anti-HPV Antikörpern – ein Schutzmechanismusgegen klinisch manifeste HPV-Infektionen des NeugeborenenK. He<strong>im</strong> 1 *, G. Hudelist 2 *, A. Geier 1 , H. Szedenik 1 ,N. D. Christensen 3 , N. Concin 1 , A. Bergant 1 ,K. Czerwenka 4 , R. Höpfl 51Universitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde, MedizinischeUniversität Innsbruck, 2 Abteilung fürGynäkologie u. Geburtshilfe, LandeskrankenhausVillach, 3 Jake Gittlen Cancer ResearchInstitute, Department of Pathology, Milton S.Hershey Medical Center, Pennsylvania StateUniversity, Hershey, USA, 4 Abteilung für KlinischePathologie, Gynäkopathologie, MedizinischeUniversität Wien, 5 Universitätsklinik für Dermatologieund Venerologie, Medizinische UniversitätInnsbruckFragestellung: <strong>Die</strong> Nachweisrate für genitale humanePapillomaviren (HPV) liegt in der Schwangerschaftbei bis zu 40 %. Durch HPV bedingte* zu gleichen Teilen zur Arbeit beigetragen.Erkrankungen wie genitale Warzen treten in derSchwangerschaft vermehrt auf. <strong>Die</strong> vertikaleTransmission von HPV von der Mutter auf dasNeugeborene beträgt bis zu 70 %. Trotz dieserhohen Prävalenz ist eine klinisch evidenteneonatale Papillomavirusinfektion wie Genitalwarzenoder die laryngeale Papillomatose ein extremseltenes Ereignis. Ziel der Untersuchungwar es, die anti-HPV-6,-11,-16,-18, und -31 IgG-,IgA- und IgM-Antikörper (Ak) von Müttern undderen Neugeborenen zu vergleichen, um die Diskrepanzzwischen hoher neonataler HPV-Infektionsrateund seltener klinischer Manifestationüber einen möglichen Schutz des Kindesdurch übertragene mütterliche anti-HPV Ak zuerklären.Methoden: Sera von 104 Müttern und deren Neugeborenen,von 3 Müttern mit deren (dichorialen,diamnialen) Zwillingen und 122 Kontrollpatientinnenwurden auf anti-HPV-6, -11, -16, -18, und -31 IgG-, IgA- und IgM-Ak mittels HPV-VLP-ELISAuntersucht.Ergebnisse: <strong>Die</strong> mütterlichen Positivitätsraten derplazentagängigen IgG-Ak gegen die HPV-Typen 6,11, 16, 18 und 31 betrugen 23 %, 3 %, 9 %, 6 % und10 % und unterschieden sich nicht signifikant vonden Werten der Neugeborenen (21 %, 5 %, 12 %,3 % and 6 %), wobei die individuellen mütterlichkindlichenIgG-Werte hoch signifikant korrelierten(alle p-Werte ≤ 0,005), bei den Zwillingen undderen Müttern waren sie nahezu ident. Im Gegensatzdazu konnten nicht plazentagängige IgA- undIgM-Ak zwar in unterschiedlicher Konzentrationin bis zu 20 % der mütterlichen Serumproben, jedochnur sehr selten und mit großer Diskrepanzder individuellen Werte in Neugeborenen-Seradetektiert werden.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> ähnlichen IgG-Serum-Positivitätsratenals auch die hohe Korrelation dermütterlichen zu den kindlichen Serum-IgG-Wertenlegen eine Übertragung von (typenspezifischen)anti-HPV IgG-Ak von der Mutter auf den Feten inder Schwangerschaft nahe. <strong>Die</strong>s wird durch denmangelnden Nachweis bzw. die fehlende Korrelationvon nicht-plazentagängigen anti-HPV IgAundIgM-Ak zwischen Mutter und Kind unterstützt.<strong>Die</strong> vertikale Transmission von mütterlichenanti-HPV IgG-Ak mit virusneutralisierendenEigenschaften könnte einen natürlichen Schutzmechanismusgegen HPV-assoziierte Erkrankungendes Neugeborenen darstellen und somit dieDiskrepanz zwischen hohen neonatalen HPV-Detektionsraten und der äußerst seltenen klinischmanifesten kindlichen Erkrankung darstellen.Darüberhinaus besitzen diese Ergebnisseauch Relevanz in Hinblick auf die nun erstmaligzur Verfügung stehende HPV-Vakzine und der


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Induktion von auch das Kind schützenden mütterlichenAntikörpern.Perinatales Outcome von Zwillingsschwangerschaftenin bezug auf die Größendiskrepanz inder Schwangerschaftswoche 11–14E. Resch, Th. Waldhör, P. Husslein, E. KramplAbteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie,Universitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde WienFragestellung: Ziel der Studie ist es, die Häufigkeitsverteilungund das perinatale Outcome einerWachstumsdiskrepanz <strong>im</strong> ersten Tr<strong>im</strong>enon be<strong>im</strong>ono- und dichorialen Zwillingen zu untersuchen.Methodik: Für diese retrospektive Studie wurdendie Daten der Zwillingsschwangerschaften herangezogen,die eine Ultraschalluntersuchung in derSSW 11–14 zwischen Februar 2002 und November2004 hatten. <strong>Die</strong> Scheitel-Steiß-Längen-Diskrepanz(SSL-Diskrepanz) wurde als Prozent der Werte desgrößeren Feten angegeben. Untersucht wurde dieÜberlebensrate, definiert als das Überleben beiderFeten zwischen dem Zeitpunkt der Untersuchungund einer Woche nach der Geburt, die Entwicklungeines feto-fetalen Transfusionssyndroms und dasAuftreten von Fehlbildungen in bezug auf die SSL-Diskrepanz <strong>im</strong> ersten Tr<strong>im</strong>enon. Es wurde eineKorrelation zwischen der SSL-Diskrepanz und derGeburtsgewichtsdiskrepanz sowie dem Gestationsalterbei der Geburt durchgeführt.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Grundgesamtheit betrug 145 Zwillingsschwangerschaften.<strong>Die</strong> 90. Perzentile der SSL-Diskrepanz betrug 8,4 %. Von den monochorialenZwillingen hatten 5 Paare (14 %) eine SSL-Diskrepanzüber der 90. Perzentile und von den dichorialenZwillingen waren es 9 Paare (8 %). Zwischender SSL-Diskrepanz und der Geburtsgewichtsdiskrepanzzwischen den Feten zeigte sich eine signifikanteKorrelation sowohl für monochoriale als auchfür dichoriale Zwillinge (p = 0,041, p = 0,025). Keinsignifikanter Zusammenhang ergab sich zwischender SSL-Diskrepanz und dem Gestationsalter beider Geburt (p = 0,136, p = 0,053). <strong>Die</strong> Überlebensratewar signifikant schlechter unter den monochorialenZwillingen mit einer SSL-Diskrepanzüber der 90. Perzentile (p = 0,026). <strong>Die</strong> Überlebensrateder dichorialen Zwillinge war mit der SSL-Diskrepanz nicht assoziiert. Eine SSL-Diskrepanzüber der 90. Perzentile war nicht assoziiert mit einererhöhten Rate an Fehlbildungen oder der Entwicklungeines feto-fetalen Transfusionssyndroms.Vorhersagbarkeit einer Frühgeburt bei Zwillingendurch die Zervixlänge in der Schwangerschaftswoche20–23K. Klein, P. Husslein, E. KramplAbteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie,Universitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde WienFragestellung: Untersuchung des Zusammenhangeszwischen der Länge des Zervikalkanals in derSchwangerschaftswoche (SSW) 20–23 mit der Ratean Frühgeburten vor der SSW 34.Methode: In der Schwangerschaftswoche 20–23wird in der Mehrlingsambulanz bei allen Zwillingsschwangerendie Länge des Zervikalkanales mittelstransvaginalem Ultraschall gemessen und in dieComputerdatenbank eingegeben. Das Gestationsalterbei der Geburt und die Indikation für einevorzeitige Entbindung (Wehen, Blasensprung, IUGR,Präeklampsie, FFTS, fetale Fehlbildung, mütterlicheErkrankung) wurden bei allen Patientinnenerhoben.Ergebnisse: Es wurde von September 2004 bis September2005 bei 85 Zwillingsschwangerschaften(63 [74 %] dichorial, 22 [26 %] monochorial) dieZervixlänge gemessen. Davon haben 23 (27 %) vorder SSW 34 + 0 entbunden, 18 (78 %) aufgrundvon unhemmbaren Wehen und/oder Blasensprungund 5 (22 %) aufgrund von anderen mütterlichenoder fetalen Indikationen. Bei einerZervixlänge < 25 mm (n = 12; 14 %) war dieFrühgeburtenrate vor der SSW 34 + 0 signifikanthöher als bei einer Zervixlänge ≥ 25 mm (6 von 12[50 %] vs 17 von 73 [23 %], p = 0,05). Bei einerZervixlänge < 20 mm (n = 8; 9 %) war dieFrühgeburtenrate vor der SSW 34 + 0 signifikanthöher als bei einer Zervixlänge ≥ 20 mm (5 von 8[63 %] vs 18 von 77 [23 %], p = 0,02). Bei einerZervixlänge < 15 mm (n = 7; 8 %) war dieFrühgeburtenrate vor der SSW 34 + 0 signifikanthöher als bei einer Zervixlänge ≥ 15 mm (5 von 7[71 %] vs 18 von 78 [23 %], p = 0,006).Schlußfolgerung: Eine kürzere Zervixlänge in derSSW 20–23 ist auch bei Zwillingsschwangerschaftenmit einem höheren Frühgeburtenrisiko assoziiert.In diesem Risikokollektiv bleibt das Frühgeburtenrisikoauch bei einer Zervixlänge über 30 mmhoch.Schlußfolgerung: Im Gegensatz zu dichorialenZwillingen ist bei monochorialen Zwillingen eineSSL-Diskrepanz über der 90. Perzentile mit einersignifikant schlechteren Überlebensrate assoziiert.13


14POSTERGEBURTSHILFEPerinatales Risiko bei Einlingsschwangerschaftennach ART – Retrospektiver Vergleich des perinatalenOutcomesA. Sir, O. Shebl, M. Sommergruber, T. Ebner,G. TewsLandesfrauenklinik LinzFragestellung: <strong>Die</strong> derzeitige Datenlage bietet fürDiskussionen über die Risiken von Einlingsschwangerschaftennach assistierter Reproduktion (ART)genügend Raum. Ein wachsender Aufklärungsbedarfvon Kinderwunschpatienten bei einer gleichzeitiggeringen Studienanzahl gab uns den Anlaß,unsere eigenen Daten zu erheben. Ziel der Studiewar die Evaluierung des perinatalen Outcomes beiEinlingsschwangerschaften nach ART <strong>im</strong> Vergleichzu spontanen Einlingsschwangerschaften.Methode: Ein Gesamtkollektiv von 2253 Einlingsgeburten<strong>im</strong> Jahr 2004 an der LandesfrauenklinikLinz wurde zu einer retrospektiven Analyse herangezogenund spontane (Gruppe I) den Einlingsschwangerschaftennach ART (Gruppe II) gegenübergestellt.Untersucht wurden: maternales Alter,Frühgeburtlichkeit, Geburtsmodus, Geburtsgewichtund postpartale Versorgung.Ergebnisse: Ein erwarteter signifikanter Unterschiedzeigte sich <strong>im</strong> maternalen Alter (28,8 ± 5,6a vs.32,4 ± 4,6a; p < 0,01) sowie bezüglich der Schwangerschaftswochebei der Entbindung (39,6 ± 2,4 vs.38,8 ± 2,9 Wochen; p < 0,05). Ein zusätzlicherTrend ohne Signifikanz konnte durch eine höhereSectiorate in der ART-Gruppe erhoben werden(20,9 % vs. 24,4 %).Schlußfolgerung: Wie die vorhandenen Daten zeigen,ist das perinatale Outcome bei Einlingsschwangerschaftennach assistierter Reproduktionmit dem bei spontanen Einlingsschwangerschaftendurchaus vergleichbar. <strong>Die</strong> beiden erhobenenSignifikanzen haben keinen Einfluß auf das perinataleRisiko. <strong>Die</strong>se Ergebnisse bieten eine positiveGrundlage für die Beratung von zukünftigen Kinderwunschpaaren.Zwillingsschwangerschaften spontan und nachART – Vergleich des perinatalem OutcomesO. Shebl, A. Sir, M. Sommergruber, T. Ebner,G. TewsLandesfrauenklinik Linz24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Fragestellung: <strong>Die</strong> erhöhten Risiken von Zwillingsschwangerschaftennach ART wurden zuletzt sehrintensiv diskutiert. Den meisten Arbeiten lag jedochder Ansatz des Vergleiches Einlingsschwangerschaftnach ART vs. Zwillingsschwangerschaftnach ART zugrunde. Viele Kinderwunschpaare entscheidensich, besonders nach mehreren Fehlversuchen,trotzdem zum Transfer mehrerer Embryonen.Ein häufiges Argument neben eines höher erwartendenOutcomes der Schwangerschaftsrate ist dieebenfalls bestehende Möglichkeit einer Mehrlingsschwangerschaftbei spontanen Schwangerschaften.Methode: In einer retrospektiven Studie untersuchtenwir 179 Fälle von Zwillingsschwangerschaftennach IVF/ICSI (Gruppe I) sowie 305 Fälle von spontanenZwillingsschwangerschaften (Gruppe II) undanalysierten die gewonnenen Daten. Geburtsmodus,Frühgeburtlichkeit, Geburtsgewicht und postpartaleVersorgung wurden erhoben und miteinanderverglichen. Der Erhebungszeitraum erstrecktsich von 1996 bis 2003 und umfaßt alle in unseremKrankenhaus entbundenen Zwillingsschwangerschaftensowie alle aus einer ART unserer IVF-Abteilungresultierenden Zwillingsschwangerschaft unabhängigvom Entbindungsort.Ergebnisse: Es zeigten sich neben dem zu erwartendensignifikanten Unterschied <strong>im</strong> Alter der Kollektiveauch ein signifikanter Unterschied in derSchwangerschaftswoche zum Zeitpunkt der Entbindung.<strong>Die</strong>ser betrug in der Gruppe I 35,7 ± 2,7Wochen und in der Gruppe II 34,9 ± 3,5 Wochen(p < 0,05). Ein weiterer Unterschied zeigte sich ineiner höheren Sectiorate in der Gruppe I.Schlußfolgerung: In Zusammenschau lassen sichdie Ergebnisse beider Gruppen trotz der einzelnenUnterschiede durchaus vergleichen. <strong>Die</strong> Ergebnissedieser Studie sollen in der Beratung von Kinderwunschpaareneinen weiteren Aspekt darstellen,wobei das Ziel des mittlerweile etablierten SingleEmbryotransfers nicht in Frage gestellt wird.Kinder nach assistierter Befruchtung: Wie gesundoder wie krank sind sie?L. Lo<strong>im</strong>erKinderWunschKlinik WelsKinder, die nach ART geboren werden, sind <strong>im</strong> großenund ganzen gesund und entwickeln sich ähnlichwie Kinder, welche nach spontaner Konzeptiongeboren werden. Tatsächlich kommt es in denSchwangerschaften nach IVF oder ICSI vermehrt zuKomplikationen und zu einer höheren perinatalenMorbidität. Frühgeburtlichkeit und ein niedrigesGeburtsgewicht sind ebenso bei Einlingsschwangerschaftennach ART häufiger. <strong>Die</strong> geborenenKinder weisen eine höhere Fehlbildungsrate auf alsspontan konzipierte. Neben vielen anderen möglichenUrsachen für diese Komplikationen scheintdie Tatsache des unerfüllten Kinderwunsches an


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>sich einen Risikofaktor darzustellen. Einige großeStudien zur neurologischen Entwicklung der Kinderfanden ein erhöhtes Risiko für eine Zerebralparese.Niedriges Geburtsgewicht oder Frühgeburtlichkeiterwiesen sich als unabhängige Risikofaktorenfür neurologische Auffälligkeiten. <strong>Die</strong> erhöhteRate an neurologischen Auffälligkeiten kann teilweisedurch die höhere Rate an Zwillingen und anKindern mit einem niedrigen Gestationsalter erklärtwerden. Krebserkrankungen <strong>im</strong> Kindesalterscheinen nach ART nicht häufiger aufzutreten, allerdingswerden hierzu noch weitere kontrollierteStudien mit großen Kohorten und einer langenBeobachtungsdauer benötigt. Hinsichtlich dermentalen und psychomotorischen Entwicklungunterscheiden sich Kinder nach ART nicht vonspontan konzipierten.Methylentetrahydrofolsäure-Reduktase- (MTHFR-)Genpolymorphismus und Schwangerschaftskomplikationen:Ergebnisse einer prospektivrandomisierten Studie <strong>im</strong> Donauspital/SMZ-Ostan 2000 schwangeren <strong>Frau</strong>enF. Stonek, E. Hafner, M. Metzenbauer, S. Wintner,K. Schuchter, K. PhilippAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Donauspital/SMZO, WienFragestellung: MTHFR-C677T-Polymorphismusführt zu einer gesteigerten MTHFR-Thermolabilität,reduzierter Enzymaktivität und erhöhten Plasmahomocysteinspiegeln.Ob MTHFR in der Entwicklungvon Präeklampsie (PE), Frühgeburt (FG;Geburt < SSW 37) und Wachstumsretardierung(SGA, Dystrophie < 10. Perzentile) Bedeutung haben,war Ziel dieser Studie.Methode: In dieser prospektiv kontrollierten, offenenMonocenter-Studie wurden gravide Patientinnenin SSW 12 (n = 2000) mittels Mundschle<strong>im</strong>hautabstrichgenetisch abgeklärt. <strong>Die</strong> genetischenDaten wurden mit dem Schwangerschaftsausgangder Patientinnen (n = 1697) verglichen.Ergebnisse: Von den 1965 ausgewerteten Patientinnenwaren 42,8 % heterozygot und 11,8 % homozygotMTHFR-polymorph. Vergleiche der Trägerschaftdes MTHFR-Polymorphismus (hetero- oderhomozygot) zwischen jeweils einer Gruppe unddem schwangerschaftskomplikationslosen Normalkollektivergab ein signifikant öfteres Auftreten desPolymorphismus in der SGA-Gruppe (p = 0,008),IUFT-Gruppe (p < 0,05), PE-Gruppe (p < 0,05) sowiein der PE/SGA-Gruppe (p < 0,01). In der Gruppeder FG konnte ein Trend, der jedoch noch nichtsignifikant war, nachgewiesen werden (p = 0,058).Schlußfolgerungen: MTHFR-C677T-Polymorphismuswurde signifikant öfter bei SGA (Dystrophie< 10. Perzentile), Präeklampsie und IUFT nachgewiesen.Es gibt eine MTHFR-Assoziation mit Präeklampsiebei gleichzeitiger Dystrophie < 10. Perzentile.Gemäß dieser prospektiven Studie hatMTHFR-C677T einen Einfluß auf SGA, Präeklampsieund IUFT und könnte als Risikomarker herangezogenwerden.Antiphospholipidsyndrom und pathologischerSchwangerschaftsverlaufS. Bass<strong>im</strong>, A. Tammaa, K. Frischmuth, H. SalzerAbteilung für Gynäkologie & Geburtshilfe,Wilhelminenspital, WienFragestellung: Das Antiphospholipidsyndrom (APS)ist aufgrund einer gesteigerten Blutgerinnung miterhöhten Abort- und Frühgeburtsraten assoziiert.Bei der Konsensuskonferenz in Sapporo wurde1998 ein Kriterienkatalog mit klinischen und laborchemischenParametern festgelegt. Zur Diagnosestellungmuß aus jeder der beiden Gruppen mindestensein Kriterium vorliegen: Tabelle 1. Ziel dervorliegenden Studie war die Evaluierung der Prävalenzder APS-assoziierten Antikörper bei den obenfestgelegten Schwangerschaftskomplikationen.Methode: Bei 24 <strong>Frau</strong>en, bei denen zumindest einden Sapporo-Kriterien entsprechender, klinischerVerdachtsmoment hinsichtlich des Vorliegens einesAPS vorlag, wurden Anticardiolipin-AK (ACA),Anti-β2-Glykoprotein-I-AK (A-β2-GPI) sowie Lupus-Antikoagulans (LA) best<strong>im</strong>mt.Ergebnisse: Insgesamt fanden sich bei 5 Patientinnen(21 %) positive Serumbefunde. Bei 4 <strong>Frau</strong>en(17 %) wurden A-ß2-GPI gefunden, bei einer PatientinLA und in keinem Fall waren die ACA erhöht.Tabelle 1: Bass<strong>im</strong> S et al.LaborkriterienKlinische KriterienVorliegen von Antiphospholipid-Antikörpern Thrombose venös und/oder arteriell an beliebiger StelleVorliegen von Lupus-Antikoagulans • ≥ 3 Aborte vor der 10. SSW oder• ≥ eine Frühgeburt vor der 34. SSW wegen (Prä-) Eklampsieoder SGA oder• Tod mind. eines Fötus nach der 10. SSW15


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>16Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Prävalenz des APS ist mit 21 %in dem untersuchtem Kollektiv deutlich höher alsbei <strong>Frau</strong>en mit ungestörtem Schwangerschaftsverlauf(1–5 %). Unsere Ergebnisse entsprechen denWerten, die in der Literatur angegeben werden.A-β2-GPI scheint, wie auch andere Studien bestätigen,der wichtigste Antikörper <strong>im</strong> Bereich der APSinduziertengeburtshilflichen Erkrankungen zu sein.Eine Kombinationstherapie mit niedermolekularemHeparin und ASS führt zu einer deutlichen Verringerungdieser Erkrankungen bei Patientinnen mit APS.Vasa praevia – frühzeitige Diagnose mittelsFarbdopplersonographie: Verhinderung einesfatalen Schwangerschaftsausganges?J. Bleier, A. BichlerAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,LKH Bad IschlEinleitung: Liegen frei in den Eihäuten verlaufendekindliche Gefäße vor dem inneren Muttermund,spricht man von Vasa praevia (Inzidenz ca. 1:2500Geburten). Bei Blasensprung besteht die Gefahreiner Gefäßverletzung mit lebensbedrohlicherBlutung für den Feten.Kasuistik: Eine 31-jährige II.-Para wird in der41. SSW stationär aufgenommen. Eine tiefliegendeVorderwandplazenta ist bekannt. Eine Placenta praeviawurde in der 29. SSW transvaginalsonographischausgeschlossen. In der Eröffnungsperiodetastet man bei einer Muttermundsweite von 5 cmund stehender Fruchtblase eine weiche Struktur<strong>im</strong> Bereich des inneren Muttermundes. Aufgrundder Anamnese wird an Plazentagewebe gedacht. <strong>Die</strong>durchgeführte Spiegeleinstellung kann dies nichtbestätigen. Bei der Farbdoppler-Transvaginalsonographiezeigen sich Gefäße <strong>im</strong> Bereich des unterenPols der Fruchtblase mit für die Nabelschnurarterietypischem Flußmuster. Es wird der dringendeVerdacht auf Vasa praevia gestellt und dieeilige Sectio durchgeführt (APGAR 9/10/10,3000 g, NA-pH: 7,38). <strong>Die</strong> Inspektion der Plazentazeigt eine Insertio velamentosa der Nabelschnurund bestätigt die Verdachtsdiagnose.Schlußfolgerung: Kommt es be<strong>im</strong> Blasensprungzur Gefäßruptur, so läßt sich ein hämorrhagischerSchock des Feten meist nicht vermeiden. EigeneErfahrungen und die Analyse der Literatur verdeutlichendas schlechte fetale Outcome bei Vasa praevia-Blutungenmit hoher Mortalität. Im geschildertenFall konnte ein möglicher fataler Schwangerschaftsausgangverhindert werden. Eine peripartalevaginale Blutung ist zumeist mütterlichenUrsprungs und wird daher selten als fetale Blutungerkannt. Bereits geringe Blutmengen genügen, umdas Kind in ernste Gefahr zu bringen. Auch eineNotsectio kann das Kind oft nicht retten. <strong>Die</strong> DiagnoseVasa praevia sollte daher antenatal erfolgen.Risikofaktoren sind: Placenta bilobata, Z.n. Placentapraevia, tiefer Sitz der Plazenta, IVF-Schwangerschaft,Mehrlinge, Insertio velamentosa. In solchenFällen sollte an die Möglichkeit von Vasa praeviagedacht und in der zweiten Schwangerschaftshälfteeine Farbdoppler-Transvaginalsonographie durchgeführtwerden.Der Verlauf des Pulsatility Index der Aa. uterinaezwischen der 22. und 27. SSW als Prognosefaktorfür SchwangerschaftskomplikationenH. Aigner, E. Hafner, M. Metzenbauer, K. PhilippAbteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie,Donauspital, WienFragestellung: Besitzt der Verlauf der Durchblutungder Uterinarterien zwischen der 22. und der27. SSW hinsichtlich der Entwicklung von plazentaabhängigenSchwangerschaftskomplikationenwie intrauterine Wachstumsretardierung (IUGR),HELLP-Syndrom oder Präeklampsie (PE) eine prognostischeBedeutung?Methode: In der 22. SSW wurde der Pulsatility Index(PI) der Aa. uterinae beidseits gemessen. <strong>Die</strong>Schwangeren, deren mittlerer PI über der 95. Perzentilelag, wurden 5 Wochen später kontrolliert.Anhand des Outcomes (Geburtsgewicht, Perzentile,Schwangerschaftsdauer bei Geburt) wurdenletztlich unauffällige Schwangerschaften mit Risikoschwangerschaftenverglichen.Ergebnisse: Insgesamt konnten 2210 Schwangerein die Studie eingeschlossen werden, bei 112 <strong>Frau</strong>enwurde eine Zusatzuntersuchung in der 27. SSWdurchgeführt. Bei <strong>im</strong> weiteren Verlauf unauffälligenSchwangerschaften sank der PI um 0,74 (Mittelwert).<strong>Die</strong> Differenz betrug bei Schwangerschaftenmit IUGR und Geburt ab der 34. SSW nur 0,40,während bei Präeklampsien der PI der Aa. uterinaeum 0,36 abnahm. Noch deutlicher wurde das Ergebnisin der Untergruppe Geburt vor der 34. SSWkombiniert mit IUGR oder Präeklampsie: Hier sankder PI um lediglich 0,18.Schlußfolgerung: Durch die Verlaufskontrolle desPI der Aa. uterinae ist eine verbesserte Voraussagedes Schwangerschaftsausganges hinsichtlich plazentaassoziiertenKomplikationen möglich, wennder Ausgangswert über der 95. Perzentile liegt.TRAP-Sequenz (Twin reverse arterial perfusion)A. RamoniPerinatal-Gruppe, Universität InnsbruckEine TRAP-Sequenz tritt bei 1 % aller monochorialenGemini-Schwangerschaften auf und stellt eineextreme Form des TTTS dar.


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Fallbericht: Eine 33jährige Pr<strong>im</strong>igravida wird aufgrundauffälliger NT-Dicke bei Zwillingsschwangerschaftzur CVS in der 12 + 0 SSW zugewiesen. Eszeigt sich eine monochoriale-diamniote Geminigravidität.Dopplersonographisch ist der generalisierteHydrops mit Hydranencephalie und weiterensonographischen Auffälligkeiten bei einem Zwillingdurch eine TRAP-Sequenz erklärbar, eine CVSwird nicht durchgeführt, da der sonographischunauffällige 2. Zwilling kein erhöhtes Risiko füreine Chromosomenanomalie trägt. <strong>Die</strong> Schwangerewird über die therapeutischen Optionen bzw.über die mögliche spontane Regression des akardialenZwillings (in über 50 % der Fälle) aufgeklärt.Eine früheste prophylaktische Intervention kann,falls indiziert, in der 16. SSW erfolgen. Verlauf:Zunächst nur geringes Wachstum des Acardius,unauffälliges Wachstum des Donors mit jedochzunächst „reverse flow“ während der atrialen Kontraktion<strong>im</strong> Ductus venosus (als Zeichen der Volumsbelastung?).In der 15. SSW wird die A-wave positiv,was als Rückgang der kardialen Belastunggedeutet wird. In der 16. SSW „missed abortion“beider Zwillinge mit massiver Zunahme des Hydrops<strong>im</strong> Acardius.Therapeutische Optionen: Konservativ: engmaschigsonographische Kontrolle auf Zeichen der kardialenInsuffizienz des „pump twins“ (spontanes Sistierendes Blutflusses zum Acardius in 50 %). Invasiv:Ziel ist Unterbrechung des Blutflusses zum Acardiusdurch fetoskopische Ligatur oder Laserkoagulationder NS ab der 16. SSW, intrafetale Radiofrequenzablationbzw. Alkoholsklerosierung desakardialen Zwillings.Sonographische Zeichen eines letalenPterygium-Syndroms <strong>im</strong> ersten Tr<strong>im</strong>esterK. Riha, C. Sergi, D. KölleAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Bezirkskrankenhaus SchwazFragestellung: Das letale multiple Pterygium-Syndrom(LMPS) ist eine seltene Erbkrankheit. In denlaut Literatur bisher beschriebenen Fällen wird dasLMPS durch Pterygien unterschiedlicher Lokalisation,Beugekontrakturen, zystisches Hygrombis hin zum Hydrops fetalis und Gesichtsanomalien<strong>im</strong> zweiten und dritten Tr<strong>im</strong>ester charakterisiert.Methode: Wir berichten über einen in der 11. SSWerstmals sonographisch festgestellten Fall. Nachzwei weiteren Kontrollschällen, bei denen nebeneinem persistierenden Hygroma colli eine auffälligefixierte Beugestellung <strong>im</strong> Kniegelenksbereichfestgestellt werden konnte, wurde in der13. SSW die Schwangerschaft beendet. <strong>Die</strong> Verdachtsdiagnosekonnte pathologisch bestätigtwerden.Ergebnisse: <strong>Die</strong> sonographischen und postmortalenZeichen dieses seltenen Fehlbildungssyndroms<strong>im</strong> ersten Tr<strong>im</strong>ester werden dargestellt.Schlußfolgerung: Der beschriebene Fall zeigt zumersten Mal, daß diese Fehlbildungen bereits <strong>im</strong> erstenTr<strong>im</strong>ester diagnostiziert werden können.Pränatale Diagnose eines Apert-SyndromsB. Mihatsch, P. C. Brugger, D. Prayer, P. Husslein,E. KramplUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde WienFragestellung: Das Apert-Syndrom aus der Gruppeder Kraniosynostosen-Syndrome mit seiner charakteristischenTrias von symmetrischer KnochenundWeichteilsyndaktylie der Hände und Füße, Mittelgesichtshypoplasieund einer Kraniosynostose,häufig assoziiert mit Herzfehlern, kommt mit einerPrävalenz von 15,5 auf 1,000.000 Geburten äußerstselten vor. Mehr als 98 % der Fälle treten sporadischauf und beruhen auf einer Mutation desFGFR2-Gens.Methode: Case Report.Ergebnisse: <strong>Die</strong>ser Fall präsentierte sich in Schwangerschaftswoche11 + 4 mit erhöhter Nackentransparenz(5 mm). Eine Chorionzottenbiopsieergab einen normalen Karyotyp. Eine Ultraschallkontrollein der Schwangerschaftswoche 14 + 3zeigte eine Dextroversio cordis. Bei einem Organscreeningin der 20 + 3 Schwangerschaftswoche fiel<strong>im</strong> Horizontalschnitt eine Einziehung <strong>im</strong> Bereichder Sutura coronalis auf, die auch als Kleeblattformbezeichnet wird. Eine daraufhin durchgeführte fetaleMagnetresonanztomographie (MRT) zeigte diecharakteristische Kopfform (Brachyturricephalie)und eine abnorme Fingerstellung <strong>im</strong> Sinne einersymmetrischen Syndaktylie. Es wurde der Verdachteines Apert-Syndroms ausgesprochen unddie Diagnose molekulargenetisch bestätigt.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong>ser Fall unterstreicht dieRolle des Ersttr<strong>im</strong>ester-Screenings. Aufgrundder erhöhten Nackentransparenz wurden weiteredetaillierte Ultraschalluntersuchungen durchgeführt.Eine weitere Auffälligkeit führte zu einerZuweisung zur MRT, und es konnte in derSchwangerschaftswoche 23 + 1 die Diagnose einesApert-Syndrom gestellt werden. <strong>Die</strong> Eltern hattensomit die Möglichkeit, sich vor Beginn der Lebensfähigkeitfür ein Fortsetzen der Schwangerschaftoder für einen Schwangerschaftsabbruchzu entscheiden.17


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>18Mirror-Syndrom – ein FallberichtC. Smekal-Schindelwig, A. Ramoni, C. Sergi*,O. Huter, M. ScheierUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde und*Pathologisches Institut der Universität InnsbruckFragestellung: Das Mirror-Syndrom ist charakterisiertdurch das Auftreten von mütterlichen Ödemen,einer Oligurie und Hämodilution in derSchwangerschaft einhergehend mit einem fetalenHydrops, dessen Genese unterschiedlich sein kann.Das Mirror-Syndrom, in der Literatur auch bekanntals Ballantyne’s Syndrom, Pseudotoxaemie,Triple-Ödem, ist ein sehr selten auftretender Syndromkomplex,dessen pathophysiologische Entstehungderzeit nicht geklärt ist.Methode: Wir berichten über die durchgeführtenUntersuchungen und Therapien und den schwerwiegendenKrankheitsverlauf, der einen Schwangerschaftsabbruchnotwendig machte. <strong>Die</strong> Ergebnisseder Obduktion des erkrankten Feten werdendiskutiert.Ergebnisse: Eine 25jährige 0P/1G wird wegen einesausgedehnten Hydrops fetalis zur Abklärung undTherapie bei Verdacht auf fetale Anämie bei Parvovirus-Infektionaufgenommen. <strong>Die</strong> Patientin entwickeltewährend des Aufenthaltes ein Mirror-Syndrommit der Symptomatik einer Präeklampsie mitHellp-Syndrom. Nach der Nabelschnurpunktionund intrauterinen Transfusion trat eine kurzzeitigeBesserung des Zustandes der Mutter auf. Anschließendverschlechterte sich jedoch der Zustand desFeten und der Mutter und es mußte eine Beendigungder Schwangerschaft durchgeführt werden.Schlußfolgerung: Das Mirror-Syndrom ist ein seltenesKrankheitsbild, dessen Pathophysiologie derzeitnicht geklärt ist. Es bestehen in der Literaturnur wenige Fallberichte. Das Charakteristische andieser Schwangerschaftskomplikation bei Hydropsfetalis ist die Möglichkeit der Heilung der Mutterbei Heilung des einen Hydrops zeigenden Feten. Jenach Ursache des Hydrops ist dies leider nicht <strong>im</strong>mermöglich.Assoziation zwischen blutendem Ulkus derNabelschnur und fetalen jejunalen Atresien –Case ReportG. Windbichler, J. Müller, C. Sergi, R. Trawöger,A. AlgeUniversitätsklinik, Medizinische UniversitätInnsbruckFragestellung: Zusammenhang zwischen fetalenDünndarmatresien und intrauteriner Nabelschnurblutung?Methode: Case Report, Literaturübersicht.Ergebnisse: Eine 36-jährige Nullipara, 32 + 4 SSW,wurde wegen vorzeitiger Wehentätigkeit aufgenommen.Sonographisch zeigte sich eine Dilatationdes fetalen Magens und Dünndarms, verdächtigauf eine obere intestinale Atresie. Intraamnialfanden sich bis 3 cm große flottierende hyperechogeneStrukturen, die als Koagel gedeutet wurden,ohne Hinweis auf Plazentasitzlösung. Zusammenmit der dopplersonographisch festgestellten, mit90 cm/sec für das Gestationsalter deutlich erhöhtenPSV (peak systolic velocity) der A. cerebri media(mean 48 cm/sec) und einer tachykarden fetalenHerzfrequenz <strong>im</strong> CTG (um 180/min) wurde derVerdacht auf eine intrauterine Blutung mit Anämisierungdes Feten gestellt. Bei der daraufhin durchgeführtenNotsectio bestand eine arterielle Blutungaus einem Ulkus der Nabelschnur 1 cm vonder abdominellen Insertion entfernt. Apgar-Scoreswaren 2, 7 und 8 nach 1, 5 und 10 Minuten, derNabelschnur-pH war 7,30 und die fetale Haemoglobinkonzentration5 g/dL. Bei einer Laparotomie2 Tage später fanden sich multiple jejunale Atresien,die reseziert wurden. Das Kind entwickeltesich <strong>im</strong> ersten Lebensjahr trotz eines Kurzdarmsyndromszufriedenstellend.Schlußfolgerung: Bisher sind 15 derartige Fällebekannt, bei denen Dünndarmatresien durch einblutendes Ulkus der Nabelschnur kompliziert wurden.Man n<strong>im</strong>mt an, daß Ulzera durch längerdauerndeEinwirkung regurgitierter Gallensäurenund Magensäure entstehen können. <strong>Die</strong> Mortalitätdieser Komplikation ist hoch, 7 dieser 15 Kindernstarben perinatal. Daher sollte bei sonographischemVerdacht auf eine hohe Dünndarmatresietrotz ihrer Seltenheit an die Möglichkeit dieserKomplikation gedacht werden.Entbindung des zweiten, gesunden Zwillings11 Wochen nach Spontanabort des erstenZwillings mit bekanntem Down-SyndromW. Zeck, E. Petru, W. Walcher, V. Bjelic, U. LangGeburtshilflich-gynäkologische UniversitätsklinikGrazFragestellung: Kann <strong>im</strong> Rahmen einer diamniotisch-dichorialenZwillingsschwangerschaft nachSpontanabort des ersten Feten die Schwangerschaftfortgesetzt und die Geburt des zweiten Feten abgewartetwerden?Methode: Fallbericht.Ergebnisse: Wir berichten über eine diamniotischdichorialeZwillingsschwangerschaft bei Zustandnach In-vitro-Fertilisierung (IVF). Nachdem be<strong>im</strong>ersten der beiden Feten in der 12. Schwangerschaftswocheeine Trisomie 21 festgestellt wordenwar, kam es in der 18. Schwangerschaftswochezum Abgang desselben. Zu diesem Zeitpunkt waren


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>weder Nabelschnur noch Plazentaanteile in derVagina zu sehen. Ein Großteil der Nabelschnur(Länge 9 cm) war gemeinsam mit dem ersten Fetusabgegangen. Um einer bakteriellen Infektion entgegenzuwirken,wurde eine antibiotische Prophylaxeeingeleitet. Während der folgenden Wochenzeigten ambulante Kontrollen einen unauffälligenSchwangerschaftsverlauf. Der in utero verbliebenezweite Fetus wurde in der 35. Schwangerschaftswocheper sectionem geboren.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong>ser Fallbericht zeigt, daß <strong>im</strong>Rahmen einer diamniotisch-dichorialen Zwillingsschwangerschaftnach Spontanabort eines Fetenvor der 25. Schwangerschaftswoche abwartend vorgegangenwerden kann. Unter antibiotischer Prophylaxekann ein unauffälliger Schwangerschaftsverlaufsowie die Geburt eines gesunden Kindesmöglich sein; dies sollte in die Beratung der werdendenEltern miteinfließen.Maternale und fetale Fibroblast-Growth-Factor-Serumspiegel bei intrauteriner Wachstumsrestriktion(IUGR)D. Schlembach, W. Wallner, U. LangUniversitätsfrauenklinik, Medizinische UniversitätGrazFragestellung: Sind die maternalen und/oder fetalenSerumspiegel von Fibroblast Growth Factor (bFGF)bei intrauteriner Wachstumsrestriktion (IUGR) verschieden<strong>im</strong> Vergleich zur normalen Schwangerschaft?Methode: Bei 15 Schwangeren mit isolierter IUGRsowie bei 16 gesunden Schwangeren (NP) wurdenbei Entbindung mittels ELISA die bFGF-Spiegel<strong>im</strong> maternalen und umbilikalen Serum (V. undA. umbilicalis) best<strong>im</strong>mt. <strong>Die</strong> Auswertung der Ergebnisseerfolgte mit dem Softwarepaket SPSS 13.0.Ergebnisse: Während sich sowohl <strong>im</strong> maternalen(IUGR: 14,87 ± 15,59 pg/mL; NP: 12,14 ± 11,92 pg/mL) als auch <strong>im</strong> Umbilikalarterienserum (IUGR:39,75 ± 19,87 pg/mL; NP: 45,04 ± 64,16 pg/mL)keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischenden Gruppen feststellen ließen, waren diebFGF-Spiegel <strong>im</strong> Umbilikalvenenserum bei IUGRsignifikant erhöht (IUGR: 24,20 ± 22,69 pg/mLversus NP: 7,95 ± 5,75 pg/mL; p = 0,016). Bei gesundenSchwangeren zeigten sich signifikant höherebFGF-Spiegel <strong>im</strong> Serum der A. umbilicalis <strong>im</strong> Vergleichzum maternalen und umbilikalvenösen Serum(p < 0,001). Bei IUGR jedoch konnten keine signifikantenUnterschiede zwischen den drei Kompart<strong>im</strong>entenfestgestellt werden, obwohl die Serumspiegelder A. umbilicalis tendentiell höher als <strong>im</strong>maternalen Serum lagen.Schlußfolgerung: Erhöhte umbilikalvenöse bFGF-Serumspiegel bei IUGR, die durch plazentaren Zelltod/Apoptoseverursacht werden könnten, könntenein Hinweis dafür sein, daß der Fetus eher auf plazentareangiogenetische Imbalanzen reagierenkann, da die Unterschiede in der afferenten Zirkulationauf der efferenten Seite fehlen. Da bFGF fürdie neuronale und pulmonale Entwicklung alsauch für die Formation neuer Blutgefäße notwendigist, spekulieren wir, daß in Situationen wie beiIUGR der Fetus bevorzugt zentrale Organe perfundiert,um eine suffiziente oder sogar erhöhtebFGF-Zufuhr zu gewährleisten. Ab einem kritischenbFGF-Grenzwert könnte bFGF jedoch inMechanismen wie Atherogenese involviert sein,was durch Berichte über erhöhte Aortenwanddicke(ein Marker für frühe Atherosklerose) bei IUGR-Kindern unterstützt wird. (Gefördert von der WilhelmSander-Stiftung, München 2000.030.001)Krebs und Schwangerschaft: Bericht über4 Patientinnen an einer einzelnen Institution –Erfahrungen bezüglich Diagnose und TherapieM. Hubalek, O. Huter, C. Smekal-Schindelwig,B. Firulovic, C. MarthUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde InnsbruckFragestellung: Krebs ist die zweithäufigste Todesursachewährend der reproduktiven Jahre der <strong>Frau</strong>.Krebserkrankungen betreffen rund 0,02–0,1 % allerSchwangerschaften. Aufgrund des zunehmendenAlters der werdenden Mütter und der altersabhängigenInzidenz von best<strong>im</strong>mten malignen Erkrankungenbei <strong>Frau</strong>en ist in der Zukunft mit einemAnstieg von schwangerschaftsassoziierten Malignomenzu rechnen. Anhand von vier Fallbeispielen sollenhier Schwierigkeiten in der Diagnosestellung, derperipartalen Betreuung und letztendlich einer suffizientenTherapie einer malignen Erkrankungwährend der Schwangerschaft diskutiert werden.Methode: Beschreibung von 4 Patientinnen, beiwelchen in der Schwangerschaft ein Malignom unterschiedlicherEntität diagnostiziert wurde. Es wirdjeweils eine Patientin mit einem Kolonkarzinom,eine Patientin mit Ewing-Sarkom, eine Patientinmit Dysgerminon des Ovars und eine Patientin mitAngiosarkom der Mamma vorgestellt.Ergebnisse: Auffallend bei allen Patienten erscheinteine – wahrscheinlich durch die Schwangerschaftbedingte – verzögerte Diagnose des Malignoms. <strong>Dr</strong>eidieser beschriebenen Patientinnen erhielten aufgrundvon mangelhafter Diagnostik inadäquatePr<strong>im</strong>ärtherapie. <strong>Die</strong> fetale Entwicklung war jedochbei allen Patientinnen durch die maligne Grunderkrankungnicht beeinträchtigt, mit Ausnahmeeiner chemotherapiebedingten Wachstumsretardierungeines Fetus. Trotz der Tatsache, daß die Hälfteder beschriebenen Patientinnen Chemotherapie <strong>im</strong>19


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>20zweiten Tr<strong>im</strong>enon erhielten, zeigten sich auch beidiesen Kindern keine psychomotorischen oder physischenAuffälligkeiten. Allen Patientinnen gemeinsamwar eine annähernd idente Therapie nach korrekterDiagnose <strong>im</strong> Vergleich zu nicht schwangerenPatientinnen. Eine Patientin ist 25 Monate nachDiagnose eines Kolonkarzinoms infolge ausgedehnterMetastasierung verstorben. Zwei Patientinnenbefinden sich in kompletter Remission und eine Patientinmit einem Angiosarkom der Brust erhält derzeitChemotherapie aufgrund neuerlicher Tumorprogression.Ein Kind ist aufgrund einer traumatischenHirnblutung verstorben, die anderen dreiKinder zeigen keine Auffälligkeiten in ihrer Entwicklung.Schlußfolgerung: Diagnose und Therapie einesMalignoms in der Schwangerschaft stellt nach wievor eine große Herausforderung für den Klinikerdar. Es soll anhand dieser Fälle gezeigt werden, daßdie Beendigung der Schwangerschaft trotz einer malignenErkrankung nicht zwingend notwendig ist.Umso wichtiger erscheint jedoch eine effiziente Diagnostik,welche aufgrund der Schwangerschaft oftnur zögernd eingesetzt wird. Interdiziplinäre Zusammenarbeitstellt einen wichtigen Faktor in der Betreuungvon schwangeren Krebspatientinnen dar undExperten aus allen Bereichen müssen <strong>im</strong> Managementeiner solchen Erkrankung involviert sein.Sieben Patientinnen mit Malignomen in derSchwangerschaft in nur drei Monaten – Zufall,Risiokozentralisierung oder Trend?G. Pristauz, G. Luschin-Ebengreuth, V. Bjelic-Radisic, U. Lang, E. PetruUniversitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe,Medizinische Universität GrazFragestellung: Nachdem in den letzten drei Monatensieben Patientinnen mit Malignomen, teils erstdiagnostiziert,teilweise mit Rezidiven, an unsererGeburtshilflichen Ambulanz vorgestellt wurden,haben wir anhand dieser sieben Fallberichte zu klärenversucht, ob es sich nur um Zufall oder um einenTrend handelt.Fallberichte: Bei der ersten Patientin wurde vor8 Jahren ein invasiv-duktales Mammakarzinom diagnostiziertund nun in der 20. SSW (Schwangerschaftswoche)ossäre Metastasen der HWS festgestellt.Bei der zweiten Patientin wurde in der19. SSW ein Knoten in der rechten Brust abgeklärtund ein invasives lobuläres Mammakarzinom verifiziert.Unter neoadjuvanter Chemotherapie mit ECkam es zu einer Progredienz, sodaß in der 27. SSWeine Ablatio notwendig war. <strong>Die</strong> dritte Patientin,mit seit 2 Jahren bekanntem Mammakarzinom,wurde wegen neu aufgetretener Lebermetastasenin der 35. SSW zur Entbindung an unsere Klinikzugewiesen. Aufgrund von mehreren Lymphknotenpaketenzervikal beidseits wurde bei der viertenPatientin in der 15. SSW eine Biopsie durchgeführtund ein Non-Hodgkin-Lymphom diagnostiziert.Bei der fünften Schwangeren wurde nach einerLymphknotenbiopsie am Hals in der 33. SSWdie Diagnose Siegelringzellkarzinom gestellt. DerPr<strong>im</strong>ärherd ist noch nicht gefunden worden. <strong>Die</strong>sechste gravide Patientin mußte in der 34. SSWwegen eines Rezidivs eines bekannten Leiomyosarkoms<strong>im</strong> Ligamentum infundibulo pelvicumeiner Sectio und Darmresektion unterzogen werden.Patientin Nr. 7 befindet sich in der 27. SSWund wurde wegen inguinalen Lymphknotenmetastasenbei einem pr<strong>im</strong>ären malignen Melanom derPlanta pedis an unserer Klinik vorgestellt. <strong>Die</strong>Schwangere sollte in der 33. SSW nach Kotikosteroidgabeentbunden werden.Diskussion: Anhand dieser Fälle werden die Therapiemöglichkeiten(Chemotherapie, Operation, Bestrahlung)in der Schwangerschaft besprochen undweitere Punkte abgehandelt:• <strong>Die</strong> Prävalenz von Karzinomfällen in der GeburtshilflichenAmbulanz beruht in erster Liniedarauf, daß wir als Zentrum Patientinnen ausder ganzen Steiermark, Nordkärnten und demSüdburgenland zugewiesen bekommen, also einemZentralisierungseffekt.• Das Alter von <strong>Frau</strong>en, die Schwangerschaftenaustragen, n<strong>im</strong>mt stetig zu. Damit dürfte auchdas Auftreten von Malignomen in der Schwangerschafthäufiger werden.Akute lymphoblastische Leukämie in derSchwangerschaft – ein FallberichtB. Firulovic, O. Huter, M. Hubalek, D. Sarlay,A. Ramoni, C. MarthUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkundeInnsbruckEinleitung: Akute Leukämien während der Schwangerschaftsind mit einer Inzidenz von 1 auf 75.000Schwangerschaften sehr seltene Erkrankungen.Wir berichten hier über einen seltenen Fall einerakuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) währendder Schwangerschaft.Fallbericht: Wir berichten über eine 29jährigePatientin, III.-Gravida/II.-Para, welche in der 29. SSWmit dem Verdacht einer Infektion unklarer Genesean unsere Abteilung transferiert wird. <strong>Die</strong> Patientinzeigt bei der Aufnahme hohes Fieber und eineHepatosplenomegalie mit Ikterus. <strong>Die</strong> klinischeSymptomatik ändert sich während der ersten Tagedes Aufenthaltes nicht. Aufgrund grenzwertigerAntikörpertiter gegen EBV und Ringelröteln <strong>im</strong>Serum und Candida <strong>im</strong> Harnbefund erhält die Patientinzusätzlich zur vorbestehenden Antibioseeine antivirale und ant<strong>im</strong>ykotische Therapie. Trotz


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>intensiver Therapie kann keine Besserung der Symptomatikerzielt werden. Eine ausführliche Diagnostikder Infektiologen und Internisten ergibt keineBefunderweiterung. In der 31 + 5 SSW zeigt diePatientin eine zusätzliche Verschlechterung desAllgemeinzustandes. Das Kardiotokogramm ist aufgrunddes 40 °C hohen Fiebers tachykard und eingeschränkt.In Anbetracht des unklaren Zustandbildeswird eine pr<strong>im</strong>äre Sectio caesarea indiziert.Es kann ein gesunder Knabe entwickelt werden(1750 g, Apgar 9/10/10). Postpartal bleibt das Zustandsbildder Patientin unverändert. Trotz intensiverZusammenarbeit vieler Fachrichtungen dauertes weitere 5 Tage, bis die Diagnose einer reifenT-ALL gestellt werden kann. <strong>Die</strong> Patientin erhältderzeit Chemotherapie. Das Kind zeigt keine physischenoder psychomentalen Auffälligkeiten.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong>ser Fall zeigt die Schwierigkeitenin der Diagnosestellung einer akuten lymphoblastischenLeukämie in der Schwangerschaft auf.Trotz der klinischen Symptomatik, intensiver Laboruntersuchungen,mannigfaltiger Bildgebungen undder Zusammenarbeit von insgesamt sechs Fachrichtungenkonnte eine Diagnose erst sehr verzögertund nach Beendigung der Schwangerschaftgestellt werden.Diagnostische Aussagekraft der Sonographiebei Verdacht auf postpartale PlazentaresiduenK. Chalubinski, G. LichtneckerUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde, AKH WienFragestellung: In einer retrospektiven Analyse deseigenen Patientenkollektives wurden Ultraschallbefundevon Patientinnen mit pathologischem Wochenbettverlaufausgewertet. Ziel war es, die Aussagekraftder sonographischen Diagnostik in bezugauf adhärente uterine Plazentareste beurteilen zukönnen.Methode: Patientendaten aus dem Zeitraum01.01.2000 bis 31.12.2005 wurden retrospektivausgewertet. Der Zusammenhang folgender Variablenwurde erstellt:• Sonographisches Erscheinungsbild des postpartalenUteruscavums und Einzelparameter ausder geburtshilflichen Anamnese (zwecks Erhebungeiner potentiellen Risikogruppe)• Vaskularisation der intracavitären Gewebsansammlungund Histologie des Kürettements• Höhe des HCG-Wertes in bezug auf den US-Befundund HistologieErgebnisse: 486 Patientinnen wurden ausgewertet.Weder die Parität noch Voroperationen am Uteruswiesen einen statistisch signifikanten Zusammenhangmit einem der definierten sonomorphologischenBilder auf. Der Verlauf der aktuellen Schwangerschaftbzw. Entbindung beeinflußte dagegensignifikant die Häufigkeit der postpartal nachgewiesenenPlazentareste. Histologisch konnte dieVerdachtsdiagnose in allen 20 Fällen mit positivemFarbdoppler bestätigt werden. <strong>Die</strong> HCG-Höhe wieskeine direkte diagnostische Bedeutung auf.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> farbdopplersonographischeZuordnung des vaskularisierten Uteruscavuminhaltesin bezug auf Residuenadhärenz ist möglich.Dank der rechtzeitigen Diagnosestellung kann dieAnzahl von unnötigen Kürettagen und andererseitsauch das potentielle Risiko einer späteren Gewebsentartungverringert werden.Schwangerschaft und Fundoplicatio: unerwarteteKomplikationenD. SarlayPerinatal-Gruppe, Universitätsklinik InnsbruckFragestellung: Ein Upside-down-Magen nach laparoskopischerFundoplicatio stellt eine seltene, aberlebensbedrohliche Komplikation dar und kann möglicherweisein der Schwangerschaft durch Hyperemesisausgelöst werden.Methode: Wir berichten über den Fall einer 32-jährigenP0/GI, welche bei seit drei Wochen bestehenderHyperemesis gravidarum wegen akuter massiverOberbauchschmerzen in der 9. SSW stationäraufgenommen wird. Bei der Patientin wurde einJahr zuvor eine Fundoplicatio zur Therapie einerRefluxerkrankung durchgeführt. Bei einer Gastroskopiewird die Diagnose Pangastritis bei Hyperemesisgestellt und bei anhaltenden therapieresistentemErbrechen und epigastrischen Schmerzeneine Magensonde gelegt. Ohne Besserung derBeschwerden und bei zunehmendem Gewichtsverlustwird versucht, eine Sonde zur Ernährunggastroskopisch über den Pylorus vorzuschieben.Dabei wird schlußendlich der Verdacht auf einenUpside-down-Magen gestellt und anschließend durchein MRI bestätigt.Ergebnisse: Bei der Patientin wird in der 12 + 0 SSWeine laparoskopische Operation mit Rekonstruktiondes Zwerchfells sowie Anlage einer partiellenFundoplicatio durchgeführt. <strong>Die</strong> Patientin ist anschließendweitgehend beschwerdefrei und wird inder 39. SSW von einem gesunden Jungen durchgeplante Sectio entbunden.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Ruptur einer Fundoplicatiomit intrathorakaler Herniation des Magens kannmöglicherweise durch Hyperemesis gravidarumausgelöst werden. Aufgrund ähnlicher Symptomesowie eingeschränkter Untersuchungsmöglichkeitenin der Schwangerschaft kann die Diagnoseschwierig sein.21


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>22Freitag, 16. Juni <strong>2006</strong>FREIE VORTRÄGE:UROGYNÄKOLOGIEPosteriores IVS (Intravaginal Slingplasty):erste Ergebnisse des Österreichischen RegistersV. Bjelic-Radisic, B. Abendstein, G. Hartmann,J. Sabbagh, E. Kostersitz, K. Weghaupt,K. Tamussino, P. Riss, für die Österreichische AGUrogynäkologie und rekonstruktive Beckenbodenchirurgie(AUB)Fragestellung: Wir erstellten ein Register zur Erfassungdes perioperativen Verlaufes und der Kurzzeitergebnissemit der posterioren IVS-Operation.Methode: Zehn österreichische gynäkologischeAbteilungen füllten retrospektiv und prospektivErhebungsbögen zu posterioren IVS-Operationen(Fa. Tyco) aus. Bei Patientinnen, die nachuntersuchtwerden konnten, wurden funktionelle Ergebnissemit einem standardisierten Bogen erhoben.Ergebnisse: Bis 31.01.06 lagen Daten zu 420 Operationenvor. Das Durchschnittsalter der Patientinnenbetrug 63a; 223 (55 %) <strong>Frau</strong>en waren gynäkologischvoroperiert. Das posteriore IVS wurde in 11(3 %) der Fälle als isolierte Operation und in 409(97 %) in Kombination mit anderen gynäkologischenOperationen durchgeführt. <strong>Die</strong> durchschnittlicheGesamt-OP-Dauer betrug 86 Min. (26–385). IntraoperativeKomplikationen wurden in 15 Fällen (4 %)angegeben: Blutung (1 %) und Blasenläsion(1 %), Rektumperforation (0,7 %), Ureterperforation(0,2 %) und prävesikales Hämatom (0,2 %).7 (2 %) Patientinnen erhielten Erythrozytenkonzentrateund 2 (0,4 %) wurden wegen Hämatoms/Nachblutung reoperiert. Ein Abszeß des Scheidenstumpfeswurde 14 d postoperativ revidiert. <strong>Die</strong> febrileMorbidität (> 38 °C) betrug 2 %. Der durchschnittlichepostoperative Spitalsaufenthalt betrug6,9 d (3–16). 365 Patientinnen (87 %) konntennach durchschnittlich 8 Wochen nachuntersuchtwerden. Bei 26 (7 %) von 365 Fällen wurde eineBanderosion diagnostiziert, die bei 18 (5 %) operativsaniert wurde. Ein kombiniert operiertes vorderesIVS wurde wegen Blasenentleerungstörung gelockert.8 (2 %) <strong>Frau</strong>en wurden wegen Stressinkontinenzin 2. Sitzung operiert. Ein Rezidiv desDeszensus trat in 20 (5 %) der Fälle auf. 21 (8 %) von274 sexuell aktiven Patientinnen gaben postoperativDe novo-Kohabitationsstörungen an. 21 (6 %)von 365 Patientinnen gaben postoperativ De novo-Blasenbeschwerden an. <strong>Die</strong> ärztliche Beurteilungder funktionellen Ergebnisse war in 245 (67 %)Fällen „sehr gut“ und in 62 (17 %) „gut“. Das anatomischeErgebnis wurde von den Untersuchern in203 (56 %) Fällen mit „sehr gut“ und in 114 (31 %)mit „gut“ beurteilt.Schlußfolgerung: Operationen am Beckenboden mitkombinierter Implantation eines posterioren IVSstellen eine Alternative zur sakrospinalen Fixationnach Amreich-Richter mit guter Funktionalitätdar. Erstmals konnte dies durch ein multizentrischesRegister belegt werden.Technik und Ergebnisse der operativen Therapiedes Total- und SubtotalprolapsP. Klaritsch, R. WinterGeburtshilflich-gynäkologische UniversitätsklinikGraz, Medizinische Universität GrazFragestellung/Methode: In einer retrospektivenStudie untersuchten wir das Outcome der operativenTherapie des Genitalprolaps an unserer Abteilungzwischen 1999 und 2004.Ergebnisse: Im beobachteten Zeitraum wurden104 <strong>Frau</strong>en wegen eines Total- oder Subtotalprolapsdes Uterus bzw. des Scheidenblindsackes anunserer Abteilung operiert. 65 Fälle mit Subtotalprolapserfüllten die Kriterien des Stadium III des„pelvic organ prolapse quantification system”;39 Fälle mit Totalprolaps des Uterus und Prolapsdes Scheidenblindsackes wurden als Stadium IVklassifiziert. Das durchschnittliche Alter zum Zeitpunktder Operation betrug 69,5 (46–92) Jahre. In101 Fällen wurde ein vaginaler Zugang gewählt,während in drei Fällen Zusatzindikationen einabdominales Vorgehen erforderten. IntraoperativeKomplikationen traten in Form von zwei Blasenundeiner Rektumläsion auf. Postoperativ kam eszu einer Nachblutung und einem Harnwegsinfekt.Im Follow up konnten wir 69 <strong>Frau</strong>en(= 66 %) über einen mittleren Zeitraum von 13(1–55) Monaten überblicken. In diesem Zeitraumfanden wir 13 Fälle eines Rezidivprolaps, wobei 12der Rezidive nach vaginalem Verfahren vorkamen(= 11,5 %).Schlußfolgerung: Aus dem Vergleich unserer Datenmit publizierten Arbeiten läßt sich in bezug aufRezidivraten kein Vorteil eines pr<strong>im</strong>är abdominalenVorgehens ableiten. <strong>Die</strong> höhere Morbidität derabdominalen Technik, die sich mit längeren Spitalsaufenthaltenund höheren Kosten zu Buche schlägt,


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>ist zusätzlich ein wichtiger gesundheitspolitischerund ökonomischer Faktor.Erste Erfahrungen mit Netzinterponaten beiPatientinnen mit hochgradigem Deszensus undProlaps uteri oder Prolaps des ScheidenblindsackesM. Perschler, F. Eichorn, F. Peintinger, A. Mirna,A. Tamaa, G. Ralph, H. SalzerAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe desLKH Leoben und Gynäkologische und geburtshilflicheAbteilung Wilhelminenspital, Wien<strong>Die</strong> Netzinterponate (Tension-Free Vaginal Mesh,TVM) stellen eine neue Therapiemodalität bei Patientinnenmit hochgradigem Deszensus und Prolapsusuteri oder Prolaps des Scheidenblindsackesstatt einer Hysterektomie in Kombination mit einerKolporrhaphia anterior und Kolpoperineoplastikoder Vaginaefixatio sacrospinalis dar, wobei potentielleine weit niedrigere Rate an Rezidiv-Zelen (beiherkömmlichem Verfahren bis zu 40 %) zu erwartenwäre.Fragestellung: Stellt die operative Sanierung derobigen Fälle mit Netzinterponaten (Tension-FreeVaginal Mesh, TVM) eine Alternative zur klassischenMethode hinsichtlich Durchführbarkeit dar?Macht das intraoperative und postoperative Komplikationsprofilbei ersten Patientinnen weitere Einsätzeplausibel?Methode: Seit 01.04.2005 wurden an den Abteilungenfür Gynäkologie und Geburtshilfe des LKHLeoben und des Wilhelminenspitals, Wien, 40 Patientinnenvon 5 Operateuren standardisiert operiert.16 (40 %) hatten einen hochgradigen Deszensusund Prolapsus uteri und 24 (60 %) einenProlaps des Scheidenblindsacks.Ergebnisse: In allen Fällen konnte die geplanteOperation durchgeführt werden. <strong>Die</strong> rekonstruktivenErgebnisse waren in allen Fällen zufriedenstellend.Bei einer (2,5 %) Patientin war es intraoperativzu einer Blasenläsion gekommen. 2 (5 %)Patientinnen benötigten 2 Erykonzentrate. Bei 3(7,5 %) Patientinnen wurden zwischen 3 und 12Wochen postoperativ Netzerosionen bzw. Wunddehiszenzenzwischen 2 und 3 cm <strong>im</strong> Durchmesserbeobachtet, welche bis zu 15 Wochen konservativbehandelt wurden.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> bisherigen Ergebnisse zeigen,daß die Verwendung von Netzinterponateneine Alternative in der operativen Therapie der ausgewähltenPatientinnen darstellen könnte. <strong>Die</strong>Komplikationsrate in Form von Arrosionen st<strong>im</strong>menmit dem angegebenen Schnitt in der Literaturüberein.Uteruserhaltendes, spannungsfreies, vaginales„MESH-Repair“ bei anteriorem Vaginalwandprolapsund HarnstressinkontinenzA. Kletsel, P. Hungermann, B. Holthaus,P.-A. RegidorKlinik für Geburtshilfe und <strong>Frau</strong>enheilkunde,Klinikum Osnabrück, DeutschlandZiel: <strong>Die</strong> Effektivität der Verwendung der spannungsfreienMESH-Anlage bei Patientinnen zurZystozelenkorrektur mit Stressinkontinenz wirduntersucht.Methode: 75 Patientinnen zwischen 45–73 Jahrenmit bestehender Harnstressinkontinenz sowie ZystozeleII–III° werden in diese Studie aufgenommen.<strong>Die</strong> Klassifikation des anterioren Vaginalwandprolapserfolgte nach dem „International PelvicOrgan Prolapse staging System“. Nach vaginaler„Midline Incision“ wird das Polypropylen-Netz(SerATOM, Serag-Wiessner, Germany), durch absorbierendesNahtmaterial, an die Ligamenta cardinalesowie an die pubozervikale Faszie posteriorfixiert. Anterior wird ein transobturatorischesBand eingelegt. Das Netz wird anterior an dastransobturatorische Band zentral, dann seitlichund weiter an die urethropelvinen Ligamenta fixiert.Das Netz wird von Spatium vesicovaginaleseitlich und mittig unter der Urethra positioniert.Dann wird das MESH vom Spatium retropubicazwischen dem Arcus tendineus über die Harnblasenwandund der Cervix uteri spannungsfrei plaziert.Bei keiner der Patientinnen wurde der Uterusentfernt.Resultat: Stationärer Aufenthalt 2 Tage. Keine Zystoskopieintraoperativ. Keine Komplikationen. Nachuntersuchungsergebnisnach 12 Mo.: Ein asymptomatisches„low grade“-Zystozelenrezidiv wurdebei einer Patientin (2,7 %) nach 3 Mo. beobachtet.Keine signifikanten Schmerzen. Keine Beeinträchtigungder Lebensqualität und der sexuellen Funktionen.Es gab keine Erosionen des MESH. 81,4 %der Patientinnen entwickelten auch über einenZeitraum von 12 Monaten keine Zystozele, sowieauch keine Harnstressinkontinenz. 96,7 % fühltensich subjektiv nach der Operation gut und zeigtendeutliche Symptombesserung. In 2,7 % der Fallezeigten sich postoperativ Infektionen, 3,1 % derPatientinnen gaben Miktionsstörungen an.Zusammenfassung: <strong>Die</strong>se Studie überzeugt, daßbei Patientinnen, mit Zystozele II–IV° und Stressinkontinenz,eine kombinierte spannungsfreie„MESH und transobturatorische Band-Anlage“,unter Uteruserhaltung, einen opt<strong>im</strong>alen Harnblasen-Supporterreicht. Es ist eine effektive, s<strong>im</strong>pleOperation des anterioren Vaginalwandprolaps mitStressinkontinenz. Besonders wird diese Methode23


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>24in der Therapie des Zystozelenrezidives nach z. B.traditionellen Techniken, sowie bei Patientinnenmit schlecht oder defekten aufhängen Gewebenempfohlen. Eine multizentrische langfristige Studieist sicher sinnvoll.Erste Erfahrungen mit der „Stammzelltherapie“zur Behandlung der BelastungsinkontinenzD. Kölle, D. DörflerAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Bezirkskrankenhaus SchwazFragestellung: Im Jahr 2002 wurde an der InnsbruckerUniv.-Klinik für Urologie erstmals eineStammzelltherapie zur Behandlung der Harnstressinkontinenzdurchgeführt. Ziele der vorliegendenUntersuchung sind die Beschreibung der Praktikabilitätund die Darstellung der ersten Kurzzeitergebnissedieser neuen Methode an einer gynäkologischenStandardabteilung.Methode: Seit Juni 2005 wurden insgesamt 9 Patientinnenmit verifizierter reiner Stressinkontinenzin das standardisierte Protokoll aufgenommen.<strong>Die</strong> Abklärung umfaßte eine komplette urodynamischeUntersuchung, Urethrozystoskopie, transurethraleSonographie des Rhabdosphinkters derUrethra, 24-h-Pad-Test, QoL- und Inkontinenz-Score. Nach Gewinnung einer Muskelbiopsie ausdem M. biceps in Lokalbetäubung wurden <strong>im</strong> Labordie autologen Myoblasten und Fibroblasten isoliertund kultiviert. Nach 2 Monaten erfolgte die urethrosonographischkontrollierte gezielte Injektion derautologen Myoblasten in mehreren Depots zu je100 µl direkt in den Urethralsphinkter, sowie dieInjektion der Fibroblasten unterhalb der Harnröhrenschle<strong>im</strong>haut.Im Anschluß an die Operationerfolgte eine intravaginale Elektrost<strong>im</strong>ulation für3 Wochen. Bei 6 <strong>Frau</strong>en war die erste Follow-up-Untersuchung 3 Monate postoperativ mit Durchführungdes kompletten präoperativen Untersuchungsablaufsbereits vorliegend.Ergebnisse: Es traten keine intra- oder perioperativenKomplikationen auf. Eine passagere Harnverhaltungfür 24 Stunden verschwand spontan.Alle <strong>Frau</strong>en waren postoperativ schmerzfrei. 4 von6 <strong>Frau</strong>en waren objektiv und subjektiv gebessertoder geheilt, eine der beiden Patientinnen ohneErfolg hatte postoperativ eine verifizierbare <strong>Dr</strong>anginkontinenzohne Stressinkontinenz.Schlußfolgerung: Der autologe Transfer von Myoblastenund Fibroblasten zur Therapie der Harnbelastungsinkontinenzist apparativ aufwendig,derzeit kostenintensiv, aber auch an einer gynäkologischenStandardabteilung nach kurzer Einschulungohne Probleme durchführbar. Aufgrund derextrem min<strong>im</strong>alinvasiven Technik hat die Therapieeine hohe Patientinnenzufriedenheit. Für eine endgültigeBeurteilung der Effektivität ist die Fallzahlaber derzeit noch zu gering.Magnetresonanzuntersuchungen (MRI) derUrethra bei kontinenten Pr<strong>im</strong>iparaeO. Preyer, T. Laml, P. Brugger, D. Prayer,W. UmekUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde, MedizinuniversitätWienFragestellung: Bei manchen <strong>Frau</strong>en wird eine postpartaleHarninkontinenz nach ihrer ersten Geburtprävalent. Eine Inkontinenz während der Schwangerschaftist oft der stärkste Hinweis und Prognosefaktordafür. Das Ziel unserer Studie war, die morphologischenParameter der Urethra mittels MRIin kontinenten Pr<strong>im</strong>iparae mit der Absicht zu erheben,Referenzwerte für künftige Untersuchungenan inkontinenten <strong>Frau</strong>en zu schaffen.Methode: Zehn Schwangere <strong>im</strong> zweiten Tr<strong>im</strong>enonder ersten Schwangerschaft erhielten eine multiplanareMR-Tomographie des Beckens mittels 1.5Tesla Philips-Scanner unter der Verwendung einerfünfteiligen, phasengesteuerten Oberflächenspule.Alle Patientinnen gaben eine schriftliche Einwilligungzur Untersuchung. Eine T2-gewichtete Sequenzwurde für multiplanare, zweid<strong>im</strong>ensionaleDarstellungen verwendet. Axiale und sagittaleSchnittbilder wurden für diese Analyse herangezogen.<strong>Die</strong> folgenden morphologischen Parameterder weiblichen Urethra wurden dann identifiziertund vermessen: der Querdurchmesser, der anteriore-posterioreDurchmesser, die Dicke der quergestreiftenSphinktermuskulatur und die Urethralängeauf einer mittsagittalen Ansicht.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Analyse basiert auf den Datenvon neun Patientinnen. Der Mittelwert (± Standardabweichung)des Querdurchmessers, desanterioren-posterioren Durchmessers, der Dickeder quergestreiften Sphinktermuskulatur und derUrethralänge maß in derselben Reihenfolge 14,8 ±2,3 mm (Meßbereich: 11,7–18,7), 14,5 ± 1,8 mm(Meßbereich: 11,3–16,9), 2,1 ± 0,5 mm (Meßbereich:1,5–2,6) und 36,0 ± 7,1 mm (Meßbereich:24,7–43,3).Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> morphologischen Parameterder weiblichen Urethra können bei kontinentenPatientinnen <strong>im</strong> zweiten Tr<strong>im</strong>enon mittels MRIbest<strong>im</strong>mt werden. <strong>Die</strong> Werte können als Referenzfür zukünftige Vergleiche mit inkontinentenSchwangeren herangezogen werden, um möglichePathomechanismen einer schwangerschaftsassoziiertenInkontinenz zu identifizieren.


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>LITERATUR:Thomason AD et al., ICS 33 rd Annual Meeting, October 2003(Abstract).Strohbehn K et al. Obstet Gynecol 1996; 88: 750–6.Umek WH et al. Obstet Gynecol 2003; 102: 1039–45.Hricak H et al. Radiology 1991; 178: 527–35.Tan L et al. MAGMA 1997; 5: 59–62.POSTER:GYNÄKOLOGIEDas Abteilungshandbuch – eine Institution desverdichteten Know-howsH. <strong>Lass</strong>, D. Watzak-Helmer, W. Müller,M. Brunbauer, H. SalzerGynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung,Wilhelminenspital der Stadt WienFragestellung: Bei unserem Human Factors-Projektmit dem Ziel, mehr Sicherheit in der Medizin zuerreichen, wurden mit viel Einsatz Prozesse definiert,Teams eingerichtet, Organisationen adaptiertund Inhalte gesammelt, überarbeitet und dokumentiert.<strong>Die</strong> Ergebnisse liegen nun in vielenDokumenten und vor allem in den Köpfen der Beteiligtenals Know-how vor. In dem Maße jedoch,wie die Ergebnisse in den Arbeitsalltag einfließen,dort institutionalisiert und sozusagen zum Lebenerweckt werden, muß auch dieses Wissen institutionalisiertwerden, um es allen zur Verfügung zustellen, um sich weiter entwickeln zu können und<strong>im</strong> Laufe der Jahre von den „<strong>Frau</strong>en und Männernder ersten Projektstunde“ unabhängig zu werden.Doch wie kann man dieses Wissen und diese Erfahrungallen – auch denen, die nie an diesem Projektbeteiligt waren – zur Verfügung stellen?Methode: <strong>Die</strong> Institution des verdichteten Knowhowsist in Organisationen das Handbuch als strukturierter,mit einem Veränderungsprozeß hinterlegterund damit stabiler Wissensspeicher. Und dieWiege des strukturierten Handbuchwesens ist dieLuftfahrt, denn die Komplexität der Flugzeuge undAbläufe, der ständige Wechsel der Arbeitsteamsund vor allem auch die rasante Weiterentwicklungall dessen machte es unumgänglich, Verfahren,Prozesse und Wissen strukturiert niederzuschreibenund weiterzugeben. Wir haben daher mit denSpezialisten aus der Luftfahrt ein Handbuch fürunsere Abteilung geschaffen.Ergebnisse: Unser Handbuch dient dem Lernen – esverdichtet die Erfahrung und macht es dem Einzelnenmöglich, über ein Know-how zu verfügen, dasmit der Methode „Versuch und Irrtum“ in einerLebensspanne sonst wohl nur schwer zu erreichenwäre. Es erlaubt uns vor allem, Fehler nicht zwe<strong>im</strong>almachen zu müssen.Schlußfolgerung: Das Unterhalten eines Handbuchesist weit mehr als eine Schreibaufgabe – vielmehr istes ein strukturierter Prozeß der Wissensverwaltungund -weitergabe. Aber auch ein komplexerProzeß, der – auch das ist entscheidend – von allenBeteiligten diszipliniert gelebt werden muß undRessourcen beansprucht. <strong>Die</strong>se Ressourcen sindjedoch als Teil eines umfassenden Projekts zur Institutionalisierungder lernenden Organisationund von Human Factors-Prinzipien mit Sicherheitgut investiert.Computer Based-Training (CBT) an einergeburtshilflich-gynäkologischen AbteilungM. Metzenbauer, G. Decker, K. PhilippAbteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie,Donauspital, WienComputer Based Training (CBT) stellt eine vor allemin der Luftfahrt bewährte automationsunterstützteMethode dar, wichtige Lerninhalte einfach undwirkungsvoll zu übermitteln. Dazu werden spezielleComputerprogramme eingesetzt, durch die derLernprozeß strukturiert gestaltet wird. Genau wiedie Luftfahrt ist auch die Medizin ein Hochrisikobereich,in dem eine gute Aus- und Weiterbildungeine absolute Notwendigkeit darstellt – CBT kannalso auch hier verwendet werden.An der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologiedes Donauspitals Wien werden seit kurzem zweidieser Programme eingesetzt: Zum einen wird einTeil der Turnusärzteausbildung mit einem über dasIntranet abrufbaren CBT durchgeführt, zum anderenwerden als Ausbildungsmedium für Assistenzärztewichtige gynäkologische Operationen computerunterstütztgelehrt.<strong>Die</strong> Erfahrungen der ersten Monate haben gezeigt,daß CBT für diese Aufgaben sehr gut geeignet istund die Ausbildung dadurch erleichtert und verbessertwerden kann.Lebensqualität und Kontinenz 1 Jahr nachTension-free-Vaginal-Tape- (TVT-) OperationV. Bjelic-Radisic, M. Dorfer, E. Gre<strong>im</strong>el,A. Frudinger, F. Daghofer, K. Tamussino,R. WinterAbteilung für allgemeine Gynäkologie, Geburtshilflich-gynäkologischeUniversitätsklinik Graz,Fragestellung: Wir untersuchten die objektive Kontinenzrateund Lebensqualität (LQ) vor bzw. 3 Monateund 1 Jahr nach einer TVT-Operation.25


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>26Methode: Patientinnen wurden vor sowie 3 und 12Mo. nach TVT untersucht. LQ-Daten wurden mitdem deutschsprachigen King’s Health Questionnaire(KHQ) und dem SF-36 erfaßt. <strong>Die</strong> klinische Untersuchungumfaßte Anamnese, Zystometrie, Zystoskopieund klinischen Stresstest. Objektive Kontinenzwurde mit einem negativen klinischen Stresstestund einer stabilen Zystometrie bis ≥ 300 ml festgelegt.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Analyse basiert auf 115 konsekutiven<strong>Frau</strong>en mit Stressinkontinenz und TVT-Operation.Bei 99 (86 %) <strong>Frau</strong>en liegen die 1-Jahres-Ergebnissevor. TVT wurde bei 72 (73 %) <strong>Frau</strong>en isoliertund bei 27 (27 %) <strong>Frau</strong>en in Kombination mitanderen gyn. Operationen durchgeführt. <strong>Die</strong> objektiveKontinenzrate betrug nach 3 Mo. 76 % undnach 1 Jahr 80 %. Nach 3 Mo. waren Kontinenzratenmit isoliertem TVT besser als nach TVT inKombination (81 % vs. 63 %; P = 0,02), wobei dieserUnterschied nach 1 Jahr nicht mehr signifikant war(83 % vs. 70 %; P = 0,1). <strong>Die</strong> LQ (KHQ-Scores) warnach 3 und 12 Mo. signifikant verbessert in denBereichen: Inkontinenzbelastung, Einschränkungen<strong>im</strong> Alltag, körperliche Einschränkungen, sozialeEinschränkungen, persönliche Beziehungen,Gefühlszustand, Schlaf/Energie, Umgang mit Inkontinenzund überaktive Blase. <strong>Die</strong>se Verbesserungenwaren auch klinisch relevant (> 10 Punkte),mit der Ausnahme des Bereiches Schlaf/Energie.<strong>Die</strong> SF-36-Scores zeigten signifikante Verbesserungenin den Bereichen: körperliche Funktionsfähigkeit,Schmerz, Vitalität, allgemeine Gesundheitswahrnehmungund emotionale Rollenfunktion.Schlußfolgerung: Behebung einer Stressinkontinenzdurch die TVT-Operation führte zu statistischund klinisch relevanten Verbesserungen der Lebensqualitätnach 3 Mo. und 1 Jahr. <strong>Die</strong> Verbesserungender LQ zeigten sich deutlicher mit demkrankheitspezifischen KHQ als mit dem generischenSF-36 Fragebogen.Komplikationen nach der operativen Behandlungder Stressinkontinenz mit dem Transobturator-Tape (TOB)F. Eichhorn, M. Perschler, F. Peintinger, G. RalphAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe desLKH Leoben<strong>Die</strong> transvaginalen Bänder sind in den letzten Jahrenzum „Golden Standard“ der operativen Behandlungder Stressinkontinenz geworden. <strong>Die</strong> Kontinenzratensind mit 80–85 % zufriedenstellend.Fragestellung: Gibt es nach Transobturator-Tape(TOB) Komplikationen? Wie häufig sind Komplikationennach TOB?Methode: Im Zeitraum zwischen 2003 und 2005wurden an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfedes Landeskrankenhauses Leoben 136Transobturatorische Bänder zur Behandlung einerStressinkontinenz II.–III. Grades gelegt. <strong>Die</strong> Operationwurde standardisiert von 2 Operateurendurchgeführt.Ergebnisse: Eine Komplikation trat in 12 Fällen(8,8 %) auf. 9 Patientinnen (6,6 %) zeigten eineArrosion des Bandes in die Scheide, in 3 Fällen (2,2 %)kam es zu einer Abszedierung in die Adduktorenloge.In 6 Fällen (4,4 %) konnte durch eine Lokalöstrogenbehandlungeine Heilung erzielt werden.3 Bänder (2,2 %) mußten zum Teil entfernt werden.<strong>Die</strong> Abszedierungen waren mit aufwendigenOperationen und einem langen stationären Aufenthaltverbunden.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Ergebnisse hinsichtlich derKontinenz nach operativer Behandlung einer StressinkontinenzII.–III.Grades mit Transobturatorbändernwaren zufriedenstellend, allerdings waren in3 Fällen (2,2 %) massive Komplikationen in Formvon Abszessen aufgetreten. Ob die Auswahl derBandmaterialien die Komplikationsrate beeinflußt,ist noch offen.Überregionaler Vergleich der direkten Krankenhauskostenvon TVT- und TVT-Obturator-Operation zur Behandlung der BelastungsinkontinenzD. Kölle, H. WeissenböckAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Bezirkskrankenhaus SchwazFragestellung: <strong>Die</strong> TVT-Obturator-Methode (insideout-Technik)wird vielfach anstelle der „klassischen“TVT-Methode angewandt. Ziel der Untersuchungist der überregionale direkte Kostenvergleichder beiden Methoden.Methode: 18 Abteilungen wurden gebeten, eineKosten-Fallanalyse je eines typischen Falls pro Methodesowie die zu erzielenden Einkünfte auszuarbeiten.Anhand eines standardisierten Kostenerfassungsblatteswurden Personal-, Material- undGemeinkosten sowie Erlöse erfaßt. Von 15 Rückmeldungenwaren Daten für beide Methoden von5 Häusern vorhanden, für eine Methode von 9 Abteilungen.<strong>Die</strong> angefallenen realen Kosten wurdenden Einkünften gegenübergestellt und mit parameterfreienMethoden statistisch verglichen.Ergebnisse: Es konnte trotz der geringeren Personalkostender TVT-Obturator-Methode kein signifikanterKostenunterschied zwischen den beidenMethoden festgestellt werden. <strong>Die</strong> echten gesam-


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>ten Spitalskosten betrugen in Österreich für dasTVT-Verfahren <strong>im</strong> Mittel Euro 2747,40 (range Euro1964,60–3746,06) und für die TVT-Obturator-MethodeEuro 2610,35 (range Euro 1882,10–3723,83).<strong>Die</strong> Kostensituation wurde vor allem durch dieGemeinkosten bzw. die Tageskomponente der Häuserbest<strong>im</strong>mt. Krankenhäuser mit sehr hohen laufendenKosten profitieren <strong>im</strong> Einzelfall finanziellvon einer Unterschreitung der unteren LKF-Verweildauer.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Operationsdauer der beidenInkontinenzoperationen ist kein wesentlicher Faktorfür die Aufwand-/Gewinnsituation. Abhängigvon den pro Haus anfallenden Tageskosten mußpro Haus eine individuelle Kostenanalyse durchgeführtwerden.Lost levonorgestrel releasing IUD – Evidenz fürkontrazeptive Effekte trotz extrauteriner Lagedes IUDsA. Bernhaus, A. Kaltenegger, F. Takhti,B. HartmannAbteilung für Gynäkologie, KH NeunkirchenEinführung: Levonorgestrel freisetzende IUDs werdenseit mehr als 25 Jahren verwendet, um Nebenwirkungender Kupfer-T-IUDs zu reduzieren. <strong>Die</strong>häufigste Komplikation bei der Insertion einesLNG-freisetzenden IUDs ist die Perforation des Myometriumsund der Austritt des IUDs in die Bauchhöhle.Im Gegensatz zu Kupfer-T-Spiralen birgt diesonographische Detektion von LNG-freisetzendenIUDs größere Schwierigkeiten, da lediglich derprox<strong>im</strong>ale und der distale Anteil des IUDs darstellbarsind. Wir berichten von 2 Fällen, in denen5 Jahre nach der IUD-Insertion das IUD sonographischnicht mehr intrauterin nachgewiesen werdenkonnte und pelviskopisch entfernt werdenmußte. In keinem der beiden Fälle war trotz extrauterinerLage des IUDs eine Schwangerschaft eingetreten.Fallbeispiele: Be<strong>im</strong> ersten Fall handelte es sich umeine gänzlich beschwerdefreie 36jährige Patientin,bei der sich das IUD in der Pelviskopie zwischenrechter Tube und rechtem Ovar fand und problemlosentfernt werden konnte. Be<strong>im</strong> zweiten Fall handeltees sich um eine 47jährige Patientin, die übergelegentliche Oberbauchbeschwerden klagte. DasIUD konnte pelviskopisch <strong>im</strong> Omentum majus gefundenund ebenfalls problemlos entfernt werden.Ergebnisse: In beiden Fällen war es trotz extrauterinerLage des IUDs zu keinem Eintritt einerSchwangerschaft gekommen. Bei der ersten Patientinwurde am 9. Zyklustag ein Hormonstatus best<strong>im</strong>mt,in dem sich erhöhte LH-Werte und starkerniedrigte Östradiolwerte wie bei ovarieller Suppressionzeigten.Schlußfolgerung: Lost LNG-IUDs werden hauptsächlich<strong>im</strong> Bereich des mittleren Oberbauches <strong>im</strong>Omentum majus gefunden und daher sollte beiextrauteriner IUD-Lage das Omentum majus andieser Stelle genau inspiziert werden. Aus demDepot der LNG-IUDs diffundieren pro Tag ca.20 mcg Levonorgestrel in das Uteruskavum undbeeinflussen nicht nur das Endometriumwachstum,sondern auch die Zervixschle<strong>im</strong>haut, dieSpermienmotilität und möglicherweise auch dieOvulation. Einer pharmakologischen Studie gemäßwurden bei extrauterin liegenden IUDs ähnlichhohe Levonorgestrelwerte <strong>im</strong> Serum gemessenwie bei Patientinnen, die orale Kontrazeptivamit Levonorgestrel einnahmen. Da bei keiner unsererPatientinnen eine Schwangerschaft eingetretenwar und der <strong>im</strong> Serum gemessene ÖstradiolundLH-Wert einer Patientin eine ovarielle Suppressionvermuten läßt, könnte die Absorption vonLevonorgestrel durch das Peritoneum einen kontrazeptivenEffekt besitzenPremature ovarian failure-Syndrom (POF)L. Lo<strong>im</strong>erKinderWunschKlinik WelsDas Premature ovarian failure-Syndrom (POF) istals das Erlöschen der endokrinen und generativenOvarialfunktionen vor dem 40. Lebensjahr definiert.<strong>Die</strong> Situation ist durch einen hypergondotropenHypogonadismus und eine Oligo- oderAmenorrhoe charakterisiert. Werte des FSH über40 IE/l weisen auf das Vorhandensein des POF-Syndromshin. <strong>Die</strong>se Werte sind jedoch oft nicht absolutzu sehen, sondern manchmal spontan reversibel.<strong>Die</strong> Best<strong>im</strong>mung des Ant<strong>im</strong>üllerhormons kann einegenauere Beurteilung der Ovarialreserven ermöglichen.Obwohl viele Störungen denkbar sind, die zumPOF führen können, bleibt die Ursache in vielenFällen unklar. <strong>Die</strong> Inzidenz des POF-Syndroms wirdauf 1 pro 1000 bei 30jährigen <strong>Frau</strong>en geschätzt.Neben dem Problem des unerfüllten Kinderwunschesbedürfen die betroffenen Patientinnen derärztlichen Aufmerksamkeit wegen der körperlichenund seelischen Folgen des chronischen Östrogenmangels.Wichtig sind ebenfalls die Folgen derchemo- oder radiotherapieinduzierten POF-Syndromebei Patientinnen mit Malignomen, wobeidas Mammakarzinom für die Gynäkologie hervorzuhebenist. Bezüglich der Sterilität ist nicht klar,ob eine Therapie gegenüber abwartendem Verhaltenvon Vorteil ist. Nach Diagnosestellung dürfen5–10 % der Patientinnen mit POF mit einerSchwangerschaft rechnen. Ob sich diese Zahlendurch irgendeine Behandlung erhöhen lassen, istnicht bewiesen.27


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>28Verabreichung des KombinationspräparatesProfertil ® zur Verbesserung des SpermiogrammsC. Matthai, M. ImhofUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde WienFragestellung: Ziel ist es, 8 publikatorisch belegtwirksame Einzelsubstanzen zur Verbesserung derSamenqualität in Kombination zu verabreichen.Dadurch sollen wesentliche Schritte der Spermiogeneseopt<strong>im</strong>iert werden und die bekannten Effekteder Einzelsubstanzen in ihrer Wirkung ergänztoder idealerweise verstärkt werden.Methode: Profertil ® (Creamed GmbH Wien) wirdals bilanzierte Diät verabreicht. <strong>Die</strong> Studie wurde<strong>im</strong> Sinn einer Anwendungsbeobachtung geführt.Insgesamt wurden 40 Männer (n = 40) mit Kinderwunsch(> 2 Jahre) und mindestens 2 pathologischenSpermiogrammen inkludiert. Patientenmit Azoospermie und Aspermie wurden ausgeschlossen.Den Patienten wurden 2 Kapseln täglichüber einen Zeitraum von 3 Monaten verabreicht.Nach Ablauf der 3 Monate wurde einKontrollspermiogramm erhoben. Eine Zwischenbilanzwurde nach den ersten 20 Probanden ausgewertet.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Samenzelldichte nahm kumulativvon 632,7 Mill/ml auf 973,9 Mill/ml zu(+ 341,2 Mill/ml). Ein Anstieg der Spermiendichtekonnte bei 17 von 20 Patienten erreicht werden.<strong>Die</strong> durchschnittliche Zunahme der Spermiendichtepro Milliliter betrug 17,06 Millionen. Max<strong>im</strong>alkonnte ein Anstieg der Spermatozoen um620 % gemessen werden. <strong>Die</strong> Anzahl der progressivbeweglichen Samenzellen nahm kumulativvon 172 % auf 393 % zu (+ 221 %). Insgesamt trateine Verbesserung in 17 von 20 Fällen ein, miteiner durchschnittlichen Pro-Kopf-Zunahme von11,05 %. <strong>Die</strong> Gesamtmotilität (ohne statisch beweglicheSpermatozoen), nahm kumulativ von635 % auf 1005 % (+ 370 %) zu. <strong>Die</strong> Anzahl dermorphologisch unauffälligen Samenzellen konnte,bezogen auf das Gesamtkollektiv, mehr als verdoppeltwerden. <strong>Die</strong> Gesamtzunahme betrug 137 %.Bei fast allen bis jetzt ausgewerteten Studienteilnehmernkam es zu einer Verbesserung allerrelevanten Parameter. Bei 7 von 20 Probandenkonnte eine Normozoospermie erzielt werden. Bisdato sind in der Studie 3 Schwangerschaften bekannt.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong>se Ergebnisse bestärken dieAnnahme, daß die Kombination der in der Literaturbeschriebenen Einzelsubstanzen signifikantbesser wirkt als die Summe der Wirkungen in singulärerVerabreichung. Basierend auf diesen Ergebnissensoll nun eine randomisierte, placebokontrollierteStudie durchgeführt werden.Wie ein Dermoid des rechten Ovars zu einernon-rezent perforierten Appendizitis werdenkann – ein FallberichtO. Preyer, C. Schauer, C. Maier, E. Gruber-Fröhlich, J. Machan, P. LangrAbteilung für Gynäkologie, Krankenhaus derBarmherzigen Brüder GrazHintergrund: Eine perforierte Appendizitis ist einseltener Nebenbefund <strong>im</strong> Rahmen einer Laparoskopieaus gynäkologischer Indikation. Das Beschwerdebildist meist dramatisch und kann unbehandeltzu Nekrose, Ulzeration und Peritonitis führen.Fallbericht: Eine 18-jährige <strong>Frau</strong> wird wegen eineszystisch-soliden Adnextumors rechts zugewiesen.Im gynäkologischen Status tastet man rechts hinterdem Uterus eine ca. 8–9 cm große, prallelastischeResistenz, der übrige Status unauffällig.Der Ultraschall zeigt einen zystischen Adnextumorrechts, mit lateralem Schallschatten, echodichtenund echoarmen Arealen, wie bei einem Dermoid.<strong>Die</strong> Patientin ist zu diesem Zeitpunkt beschwerdefrei,ihr Labor unauffällig, die gynäkologische Anamnesebland. Sie wird zu einer Laparoskopie mitZystenausschälung 4 Wochen später terminisiert.Intraoperativ zeigt sich ein postentzündlicherKonglomerat-Tumor <strong>im</strong> Bereich der rechten Adnexe,wobei die zystische Raumforderung des Ovarseröffnet wird und sich darin Kotsteine einer altperforiertenAppendix finden. <strong>Die</strong> Patientin wirdlaparoskopisch en-bloc adnex- und appendektomiert,die postentzündlichen Adhäsionen gelöst.Es erfolgt eine antibiotische Abschirmung mitCephalosporin / Metronidazol i.v. <strong>Die</strong> Anamnese derPatientin wird reevaluiert. Es fällt eine Schmerzepisodemit starken, stechenden Schmerzen <strong>im</strong>rechten Unterbauch für ca. 1 Tag, drei Monate zuvor,auf. Sie war am folgenden Tag beschwerdefrei.Einen Monat vor der Vorstellung hierorts traten<strong>im</strong>mer wieder Schmerzen unterschiedlicher Intensität<strong>im</strong> rechten Unterbauch auf, begleitet vonÜbelkeit. Im gleichen Monat der Vorstellung trittrezidivierend postprandiales Erbrechen auf. DasAuftreten der Schmerzen geht mit dem Absetzeneiner Schmerzmedikation einher, die 10 Monatelang wegen einer 4-fachen Wirbelfraktur eingenommenwurde.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> perforierte Appendizitis bliebdurch die Dauerschmerzmedikation lange unentdecktund wurde durch das Omentum majus gedeckt.<strong>Die</strong> Kotsteine in der Tuboovarialzyste täuschten<strong>im</strong> Ultraschallbild ein Dermoid des rechtenOvars bei beschwerdefreier Patientin vor. Eine exakteAnamnese ist bei der Diagnostik jeder abdominellenPathologie unerläßlich. Auch der offenbareindeutige Adnexbefund mit passender Kurzanamneseschließt differentialdiagnostisch die Beteiligungder Appendix nicht aus.


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>LITERATUR:Vanwinter JT et al. J Pediatr Adolesc Gynecol 2004; 17: 403–6.Najem AZ et al. Am Surg 1985; 51: 217–22.Organerhaltende vaginale Myomenukleationbei Uterus myomatosus permagnusM. Riedhart-Huter, S. Berning, R. HeiderBezirkskrankenhaus KufsteinEinleitung: Es wird die organerhaltende vaginaleMyomenukleation bei großem submukösem Myomin statu nascendii einer 42jährigen Patientin mitKinderwunsch vorgestellt.Fallbericht: Es erfolgte die Notaufnahme einer42jährigen Patientin mit Kinderwunsch (Partus II)wegen Hypermenorrhoe und seit drei Wochen bestehenderDauerblutung bei bekanntem Uterusmyomatosus. Sonographisch zeigte sich ein submukösesMyom (10 × 7 cm), partiell in statunascendii, der Muttermund auf 4 cm geöffnet, einHämoglobinwert von 10,2 g/dl bei Aufnahme,perioperativ erfolgte bei einem Hb von 7,5 g/dl dieGabe von zwei Erykonzentraten. In Anbetracht desbestehenden Kinderwunsches wurde eine organerhaltende,vaginale Myomenukleation mit Morcellementvorgenommen. Dazu wurde das Myom zunächstdigital von der Uterusinnenwand gelöst undnach Anhaken mit zwei Backhausklemmen morcelliert.Der verbliebene Versorgungsstiel wurde mittelsNaht versorgt, unter medikamentöser Kontraktionsförderungmit Oxytocin und Methylergometrinsistierte die Blutung und es erfolgte eine rascheReformierung des Uterus. Histologisch zeigte sichein 350 Gramm schweres Leiomyom ohne Anhaltfür Malignität. Der postoperative Verlauf gestaltetesich komplikationslos, bei Demissio war die Patientinblutungsfrei mit einem Hämoglobinwert von8,7 g/dl nach parenteraler Eisensubstitution. Beider Kontrolluntersuchung nach 6 Wochen stelltsich der Uterus von normaler Metrik dar, sowohlBlutungsdauer als auch Blutungsstärke ohne jeglicheAuffälligkeit (6 Tage/ 3 Vorlagen täglich).Diskussion: Unser Fallbericht zeigt, daß es sichlohnt, auch in vermeintlich aussichtsloser Situationeine organerhaltende Operation erfolgreich zuEnde zu führen – insbesondere bei bestehendemKinderwunsch.Sphincter ani-Rekonstruktion Jahre post partumbei nicht versorgtem DR IVM. Demmel, D. Schlapper, K. Nouri, A. Vouk-Zdouk, E. Maurer, M. LeypoldLKH WolfsbergFallbericht: 38-jährige russische Patientin wirdwegen Stuhlinkontinenz und Unterbauchbeschwerdenin unserer Ambulanz vorgestellt. Anamnese:Partus 3, Ab. 2. Regelblutung regelmäßig, normal.<strong>Die</strong> Pat. berichtet, daß sie seit der Geburt ihres letztenKindes nicht mehr in der Lage ist, Stuhl zuhalten. Außerdem klagt sie über Schmerzen be<strong>im</strong>Geschlechtsverkehr. Gynäkologische Untersuchung:Hinterer Damm komplett fehlend, Kloakenbildung,bei der rektalen Untersuchung ventralerDefekt des Musculus ani externus. MR des Analkanals:Großer ventraler Sphinkterdefekt mit Beteiligungdes Musculus sphincter ani eternus undinternus und direkte Kommunikation des Introitusder Vagina mit dem Analkanal. Der Defekt desSphincter ani internus reicht bis zum anorektalenÜbergang. Anale Endosonographie: MuskuläreAnatomie zwischen Vagina und Analkanal aufgehoben.Sphinkter-Manometrie: Ausgeprägte muskuläreInsuffizienz nach Geburtstrauma. Anale Endosonographie:Muskuläre Anatomie zwischen Vaginaund Analkanal aufgehoben. Therapie: Bei derPatientin wurde pr<strong>im</strong>är eine diagnostische Pelviskopiesowie die Anlage eines Kolostomas durchgeführt.Nach 7 Wochen wurde gemeinsam mit denallgemeinen Chirurgen des Hauses bei der Patientineine Rekonstruktion des Musculus ani externusund des hinteren Dammes durchgeführt. <strong>Die</strong> Re-Anastomose bei Anus praeter erfolgt nach 12 Wochen.Bei der letzten Untersuchung nach Rückoperationdes Anus praeter Patientin beschwerdefrei.Keine Stuhlinkontinenzprobleme mehr vorhandenN.A.D.H. verbessert die Symptome des kl<strong>im</strong>akterischenSyndromsJ. Birkmayer, Fabian Friedrich, K. Nadlinger,E. Rammer, Florian FriedrichProf. Birkmayer VET Produkte GmbH, WienFragestellung: N.A.D.H., die reduzierte Form desCoenzym-1, steigert als Treibstoff der zellulärenEnergieproduktion die ATP-Konzentration. Durchdiesen Energieträger können mehr wichtige Komponenten,wie Hormone und Neurotransmitter, inden Zellen synthetisiert werden. N.A.D.H. wurde ineiner stabilisierten oralen Form (ENADA ® ) zur Behandlungvon Depressionen und be<strong>im</strong> chronischenMüdigkeits-Syndrom erfolgreich eingesetzt. DaN.A.D.H. die mentale und physische Performanceverbessert, wurde eine Studie durchgeführt, die dieWirkung von N.A.D.H. be<strong>im</strong> kl<strong>im</strong>akterischen Syndromuntersuchen sollte.Methode: Es wurden <strong>Frau</strong>en mit Wechselbeschwerden(Einschlußkriterium: Hitzewallungen <strong>im</strong> Altervon 45–65 Jahren in die Studie aufgenommen. <strong>Die</strong>HRT (Hormon Replacement Therapie) oder eineBehandlung mit Phytohormonen wurde mindestens1 Monat vor Beginn der Studie abgesetzt.29


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>30ENADA ® (stabilisiertes N.A.D.H.) wurde 3 Monatelang in einer Dosis von 10 mg pro Tag 30 Minutenvor dem Frühstück eingenommen. Ein standardisierterFragebogen (Selbstbeurteilungsskala) mitden relevanten Symptomen (wie Hitzwallungen,Müdigkeit, Antriebslosigkeit u.a. Schlafstörungen)war von den Patientinnen auszufüllen.Ergebnisse: Insgesamt wurden 49 <strong>Frau</strong>en in dieAnwendungsbeobachtung aufgenommen, 14 davonaus der Schweiz, 35 aus Österreich. Eine signifikanteVerbesserung folgender Symptom konntebeobachtet werden: Stärke der Hitzwallungen, depressiveSt<strong>im</strong>mung, Müdigkeit, Schlafstörungen,Antrieb und Nervosität.Schlußfolgerung: N.A.D.H. (ENADA ® ) kann aufGrund der Studienergebnisse <strong>Frau</strong>en <strong>im</strong> Kl<strong>im</strong>akteriumund in der Menopause empfohlen werden.Stellenwert der sonographischen Messungder Endometriumdicke bei asymptomatischenpostmenopausalen <strong>Frau</strong>enG. Arikan, M. Perschler, P. Pittler, G. RalphAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Landeskrankenhaus LeobenTransvaginale Sonographie (TVS) ist <strong>im</strong> niedergelassenenBereich ein Bestandteil der routinemäßigengynäkologischen Untersuchung. Es besteht jedochkeinen Konsens über den Stellenwert derMessung der Endometriumdicke bei asymptomatischenpostmenopausalen <strong>Frau</strong>en hinsichtlich Frühdiagnostikdes Endometriumkarzinoms.Fragestellung: Ist eine invasive Diagnostik bei asymptomatischenpostmenopausalen <strong>Frau</strong>en, derenEndometriumdicke (ED) eindeutig über üblichenMeßwerten liegt, gerechtfertigt?Methode: In einer Subgruppe der asymptomatischenpostmenopausalen <strong>Frau</strong>en, welche zwischen2004 und 2005 von niedergelassenen Fachärztenwegen auffälligem Endometrium an unsere Abteilungzugewiesen und histologisch abgeklärt wurden(ED > 8 mm; n = 158), wurde die Anzahl sowieStadien der Endometriumkarzinome evaluiert.Ergebnisse: Bei sieben <strong>Frau</strong>en (4,4 %) wurde einEndometriumkarzinom festgestellt, welches injedem Fall auf den Uterus beschränkt war(< Stadium II).Schlußfolgerung: Unsere Ergebnisse, sowie kritischeEvaluierung vorhandener Literatur weisenauf einen diagnostischen Stellenwert der sonographischenMessung der ED hin. Weitere Diskussionenüber einen Konsens bzgl. der Definition einesCut-off-Wertes der ED, sowie der Auswahl der Patientinnenfür ein zweistufiges Screening mittelsTVS und histologischer Abklärung scheinen sinnvoll.Aphthöse Ulzera an der Vulva in der Schwangerschaft:Mb. Behçet?A. Weinzierl, S. Fessler, N. Sepp, B. Teuchner,O. HuterUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde InnsbruckFragestellung: Der Mb. Behçet ist eine Sonderformder Vaskulitiden. Typisch sind aphthenartige Geschwüreder Mundschle<strong>im</strong>haut und/oder der Genitalschle<strong>im</strong>haut,Augenbeteiligung, Entzündungen derHaut, Arthritiden und selten eine Gehirnbeteiligung.<strong>Die</strong> Erkrankung ist häufig mit best<strong>im</strong>mtenHLA-Konstellationen assoziiert, die Diagnose wirdanhand von klinischen Kriterien gestellt und dieErkrankung verläuft schubweise.Methode: Im Jahr 2005 wurde an der Universitätsklinikfür <strong>Frau</strong>enheilkunde in Innsbruck eine Patientinin der 31. SSW mit den Symptomen einesMb. Behçet vorstellig. Trotz fehlender oraler Ulzerationenscheint die Diagnose sehr wahrscheinlich.Ergebnisse: Im Februar 2005 wurde eine 37jährige<strong>Frau</strong> in der 31. SSW mit Fieber bis zu 40 °C bei bisherunauffälligem Schwangerschaftsverlauf sowieunauffälliger allgemeiner Anamnese mit plötzlichauftretenden Visusverlust und einer ausgeprägtenMuskelschwäche <strong>im</strong> Bereich der unteren Extremität<strong>im</strong> Kreißsaal vorstellig. Bei der gynäkologischenUntersuchung zeigten sich multiple genitale Ulzerationen.In der Laboruntersuchung wurden ein erhöhtesCRP und eine Leukozytose nachgewiesen,bei ansonsten unauffälligen Laborparametern. <strong>Die</strong>durchgeführte EEG-Untersuchung sowie Liquorpunktion,zerebrales MR und die gesamte Serologiebrachten jeweils unauffällige Ergebnisse. In derAugenhintergrunduntersuchung sah man eineMikroangiopathie mit multiplen retinalen Blutungenund „Cotton wool“-Herden, welche den akutenVisusverlust auslösten, und es wurde die Verdachtsdiagnoseeiner retinalen Vaskulitis gestellt.Im weiteren Verlauf kam es außerdem zu einerGonarthritis, in der HLA-Typisierung wurde einHLA-Typ B51 nachgewiesen. In der Zwischenzeitwurde eine Kortisontherapie begonnen, darunterkam es sehr rasch zur Stabilisierung der Patientin,und sie hat schließlich in der 40. SSW einen gesundenKnaben geboren.Schlußfolgerung: Obwohl bei unserer Patientinnie orale Ulzerationen gesehen wurden, sprechendoch sehr viele Faktoren für die Diagnose eines


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Mb. Behçet: akutes Auftreten mit Fieber und Leukozytose,retinale Vaskulitis mit akutem Visusverlust,genitale Ulzerationen, Arthritis und HLA-Typ B51. Laut International Study Group (ISG) forBD zeigen 3 % aller erkrankten Patienten keineoralen Ulzerationen, insbesondere dann, wenn dieErkrankung sehr akut eintritt.Vergleich von Metformin, Naltrexon undStandardtherapie mit EE2/CPA plus Prednisolonin der Behandlung von Patientinnen mit PCOSD. Hadz ∨ iomerović, L. WildtKlinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologieund Sterilität, Medizinische UniversitätInnsbruckFragestellung: <strong>Die</strong> Insulinresistenz wird bei einererheblichen Anzahl von hyperandrogenämischen<strong>Frau</strong>en beobachtet. In dieser Studie haben wir untersucht,ob eine Normalisierung der Androgenwerteund der Ovarialfunktion bei den PCOS-Patientinnenvon einer Besserung der Insulinresistenzabhängig ist.Methode: 20 Patientinnen mit PCOS und Insulinresistenzwurden in eine prospektive klinische Studierekrutiert und nach einer Randomliste in 3Gruppen eingeteilt. <strong>Die</strong> Gruppe I (8 Patientinnen)wurde mit Naltrexon (NAL) 50 mg/d für 3 Monate,die Gruppe II (7 Patientinnen) mit Metformin(MET) 1000 mg/d ebenfalls für 3 Monate und dieGruppe III (5 Patientinnen) mit einer Kombinationaus EE2/CPA und Prednisolon 5 mg/d (OCP) füreinen und Prednisolon mono für die weiteren 2Monate, behandelt. Glukose- (G) und Insulinwerte(I) nach 75 g Glukosebelastung in Rahmen einesoGTTs sowie BMI, Body Composition, LH, FSH,LH/FSH, T, SHBG, DHEAS, FAI wurden jeweils vorund nach 3 Monaten Behandlung kontrolliert. EinZyklusmonitoring wurde durch wöchentliche Follikulometriesowie LH-, E2- und Progesteron-Kontrollendurchgeführt.Ergebnisse: Der mittlere BMI vor der Therapie betrug33,2 kg/m² (SD 8,3) und nach der Therapie33,0 kg/m² (SD 8,1). <strong>Die</strong> Nüchtern-G- und -I-Mittelwertesowie die AUCs für Insulin und Glukose <strong>im</strong>oGTT nach der Behandlung zeigten keine signifikanteVeränderung <strong>im</strong> Vergleich zu den Mittelwertenvor der Behandlung in keiner der 3 Gruppen,obwohl die größte Verbesserung in der NAL-Gruppezu beobachten war. Im ersten Monat der Behandlungkonnten wir in der MET-Gruppe eineOvulationsrate von 75 %, in der NAL-Gruppe von50 % und in der OCP-Gruppe von 40 % nach demAbsetzen der OC beobachten, was statistischhochsignifikant war. Es kam außerdem zu einemsignifikanten Abfall der T-, DHEAS- und FAI-Wertein der NAL-Grupppe, der T- und FAI-Werte inder MET-Gruppe und der FAI-Werte in der OCP-Gruppe.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Insulinresistenz bei PCOSscheint nicht die entscheidende Rolle bei der Entwicklungder hyperandrogenämischen Ovarialinsuffizienzzu spielen, da es, trotz einer Persistenzder Hyperinsulinämie, zu einer Normalisierungder Hyperandrogenämie und der Ovarialfunktionin allen 3 Gruppen gekommen war.Einfluß von Temperatur und Follikelflüssigkeitauf die Zilienschlagfrequenz in den Eileitern der<strong>Frau</strong>H. W. Ott, R. Arnitz, B. Rösing, B. Abendstein,L. WildtKlinische Abteilung für gyn. Endokrinologie undReproduktionsmedizin, Medizinische UniversitätInnsbruckFragestellung: Wie hoch ist die Zilienschlagfrequenzdes Zilienepithels <strong>im</strong> Eileiter unter physiologischenTemperaturbedingungen und welche Faktorenverändern die Schlagfrequenz?Methode: Bei klinischer Indikation zur Eileiterentfernungwurde ein ca. 0,5 cm großes Stück Tubenschle<strong>im</strong>hautgewebeentnommen und danach dieGrundfrequenz des Zilienschlages mittels Phasenkontrastmikroskop,Photometer und Oszilloskopnach anschließender Fast-Fourrier-Transformationbest<strong>im</strong>mt. Durch Region-of-Interest (ROI)Messungen wurde unter standardisierten Meßbedingungender Einfluß durch Temperaturänderungenermittelt. Nach Best<strong>im</strong>mung der Grundfrequenzder Zilien des F<strong>im</strong>brienepithels der Tubewurde der Einfluß von Follikelflüssigkeit aus demIVF-Programm auf die Zilienschlagfrequenz untersucht.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Schlagfrequenz der Tubenziliensteigt bei Temperaturerhöhung ab 30 °C exponentiellan. Unter physiologischen Temperaturbedingungenvon 37 °C liegt die Zilienschlagfrequenz bei7,5 ± 0,5 Hz. Unter dem Einfluß von Follikelflüssigkeiterhöht sich die Schlagfrequenz um 2 Hz(26 %).Schlußfolgerung: Periovulatorische Temperaturerhöhungsowie die postovulatorisch einwirkendeFollikelflüssigkeit auf das Tubenepithel erhöhendie F<strong>im</strong>brienzilienschlagfrequenz um bis zu 46 %(3,5 Hz). <strong>Die</strong> erhöhte Zilienschlagfrequenz an denF<strong>im</strong>brien gewährleistet eine beschleunigte Aufnahmedes Oozyten-Kumulus-Komplexes in denEileiter.31


32Habituelle Aborte: Diagnostik und Low-Dose-Therapie mit PrednisolonD. Hadz ∨ iomerović, L. WildtKlinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologieund Sterilität, Medizinische UniversitätInnsbruckFragestellung: In dieser Arbeit haben wir untersucht,ob eine Low-dose-Therapie mit Prednisolonzu einer erhöhten Rate an ausgetragenen Schwangerschaftenbei Patientinnen mit habituellen Abortenführt.Methode: Es wurden die Daten von 197 Patientinnenmit mindestens 2 konsekutiven Aborten in derAnamnese, die sich in einem Zeitraum von vierJahren bei uns vorgestellt haben, ausgewertet. 116Patientinnen erhielten eine Behandlung mit 5 mgPrednisolon pro Tag, während 81 Patientinnen alsKontrollgruppe dienten. Es wurden die Verläufevon allen Schwangerschaften, die in diesem Zeitraumaufgetreten waren, verfolgt.Ergebnisse: Das Alter der Patientinnen betrug <strong>im</strong>Durchschnitt 31 (22–43) Jahre. Von 116 mit Prednisolonbehandelten <strong>Frau</strong>en stellten sich bei 97(83,6 %) eine oder mehrere Schwangerschaften ein(insgesamt 134 Schwangerschaften), bei 35 (36,1 %)kam es unter Therapie zu einem oder mehrerenerneuten Aborten (insgesamt 44 Aborte), 19 Patientinnenwurden trotz Kortisonbehandlung nichtschwanger. <strong>Die</strong> 81 Patientinnen der Kontrollgruppebekamen keine Prednisolon-Therapie. Von diesenwurden 30 (37,0 %) <strong>Frau</strong>en schwanger (insgesamt38 Schwangerschaften) und 17 (44,7 %) Schwangerschaftenendeten in einem Abort (16 Patientinnen).51 Patientinnen wurden nicht schwanger. 88(66 %) der unter Prednisolon eingetretenen Schwangerschaftenwurden ausgetragen. In der Kontrollgruppewurden 21 (53,3 %) Schwangerschaften ausgetragen.Schlußfolgerung: Mit der Low-dose-Prednisolontherapiewurden deutlich mehr <strong>Frau</strong>en schwangerals ohne Kortikosteroidtherapie. Weiterhin wurdenmehr Schwangerschaften ausgetragen. Low-Dose-Therapie mit Prednisolon scheint eine einfache,nebenwirkungsarme und effektive Therapieoptionfür <strong>Frau</strong>en mit habituellen Aborten zu sein.POSTER:ONKOLOGIE24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Verschleppte vitale Tumorzellen nach stereotaktischerMammabiopsie bei DCIS: FördertGranulationsgewebe die lokale Metastasierung?A. Bernhaus, B. Hartmann, E. Kubista, M. RudasAbteilung für Gynäkologie, KH NeunkirchenEinführung: <strong>Die</strong> stereotaktische vakuumassistierteMammabiopsie (VABB) ist eine weit verbreiteteBiopsiemethode, um die Dignität suspekter nichtpalpablerBrusttumoren und Mikrokalk zu klären.Ein häufig diskutiertes Problem ist die Verschleppungmaligner Zellen sowohl durch Feinnadelaspirationals auch durch die VABB vor allem beiduktalem Carcinoma in situ (DCIS), was zu einerMißinterpretation histologischer Befunde führenkann. Bisher wurde die Auffassung vertreten, daßsolcherart verschleppte Tumorzellen nicht mehrlebensfähig wären und damit keinerlei klinischeRelevanz besäßen. Wir berichten über zwei Fällevon DCIS, in denen nicht nur Tumorzellverschleppungnach vorangegangener VABB beobachtetwerden konnte, sondern auch vitale Tumorzellenin Kapillaren des sich formierendenGranulationsgewebes an der Biopsiestelle gefundenwurden.Methode: In zwei Fällen von DCIS erfolgte 3 bzw.4 Wochen <strong>im</strong> Anschluß an eine stereotaktische Biopsiedie Tumorexzision. Bei einer Patientin wurdenbereits bei der Pr<strong>im</strong>äroperation Tumorzellen inden axillären Lymphknoten festgestellt, bei deranderen Patientin zwei Jahre nach Diagnosestellung.Ergebnisse: In beiden von uns berichteten Fällenfanden sich an der ehemaligen Mammabiopsiestellerupturierte Basalmembranen und verschleppteTumorzellen in Lymph- und Blutgefäßen, die sich<strong>im</strong> Granulationsgewebe gebildet hatten.Diskussion: Im Gegensatz zu den herkömmlichenBiopsietechniken hinterläßt die VABB einen weitausgrößeren Substanzdefekt, der von Granulationsgewebeausgefüllt wird. In den zwei von unsberichteten Fällen von DCIS fanden sich nach einerVABB nicht nur zerstörte Basalmembranen <strong>im</strong>Tumorgewebe, sondern auch vitale Zellen in Kapillaren<strong>im</strong> Bereich des Granulationsgewebes derBiopsiestelle. Wir nehmen daher an, daß die Bildungvon Granulationsgewebe ein Überleben vonverschleppten Tumorzellen ermöglicht. Da dieGranulationsgewebsbildung meist nach zwei Wochenabgeschlossen ist, sollten zwischen Biopsieund Operation max<strong>im</strong>al zwei Wochen liegen.


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong><strong>Die</strong> S-Klassifikation des Sentinel-Lymphknotensbei Patientinnen mit Brustkrebs und dessenWertigkeit für die AxilladissektionH. <strong>Lass</strong>, A. Fink, H. Wögerbauer, M. Brunbauer,H. Hartlieb, H. Salzer, A. SteinerGynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung,Wilhelminenspital der Stadt WienFragestellung: Be<strong>im</strong> Melanom konnte gezeigt werden,daß die S-Klassifikation des Sentinel-Lymphknotens(SNL) eine Aussage über weitere Metastasenbei der kompletten regionalen Lymphknotendissektionerlaubt. Es stellt sich dabei die Frage, obdie S-Klassifikation des SNL bei Patientinnen mitBrustkrebs ebenfalls einen Vorhersagewert für dieanschließend durchgeführte komplette Lymphknotenentfernunghat.Methode: 121 Patientinnen mit Brustkrebs undSNL-Entfernung wurden untersucht. Bei 49 Patientinnenmit einem positiven SNL wurde der SNL mitHilfe der S-Klassifikation vermessen. <strong>Die</strong>se Ergebnissewurden mit der anschließend durchgeführtenaxillären Lymphknotenentfernung (Axilladissektion)korreliert.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Ergebnisse sind derzeit noch inAuswertung und werden bei der Jahrestagung derOEGGG <strong>im</strong> Juni <strong>2006</strong> präsentiert.Schlußfolgerung: Derzeit ist eine Schlußfolgerungaufgrund der fehlenden Ergebnisse noch nicht möglich.Falls sich allerdings wie be<strong>im</strong> Melanom dieS-Klassifikation als guter Prädiktor für weitere Metastasenin der Axilla bestätigen sollte, so könnte eventuellin manchen Fällen aufgrund der S-Klassifiktionvon der Axilladissektion trotz positiven Sentinel-Lymphknotens Abstand genommen werden.Molekulare Therapie be<strong>im</strong> MammakarzinomA. Fink-Retter 1 , D. Gschwandtler-Kaulich 1 ,G. Hudelist 1,2 , E. Kubista 1 , M. Manavi 1 ,K. Pischinger 3 , K. Czerwenka 31Klinische Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Klinische Abteilung für Spezielle Gynäkologie,2 Ludwig Boltzmann Institut für Klinischeund Exper<strong>im</strong>entelle Onkologie, 3 KlinischesInstitut für Pathologie, Div. für Gynäkopathologie,Zytologie und Senologie, Medizinische UniversitätWienDurch den Einsatz eines Antikörper-Mikroarraysund/oder der 2D-Gelelektrophorese sowie der Massenspektrographie(MALDI-TOF) ist es möglich, dieExpressivität der Wachstumsfaktorrezeptoren (GFR)und deren Mediatoren in den einzelnen Signaltransduktionswegendarzustellen. Mit Hilfe vonAnalyse-Programmen lassen sich die Positionender Rezeptoren und der jeweiligen Mediatoren <strong>im</strong>Signaltransduktionsweg best<strong>im</strong>men, welche verschiedeneTargets identifizieren können und somiteine Möglichkeit zur maßgeschneiderten Therapiemaligner Tumoren bieten. Im speziellen wird überdie einzelnen Wachstumsfaktorrezeptoren, Liganden(Faktoren) und Signaltransduktionsmediatorenreferiert und über einige derzeit <strong>im</strong> Gange befindlichenklinischen Studien berichtet. Zur Therapiezählen monoklonale Antikörper oder Inhibitorender Rezeptortyrosinkinase, die allein oder inKombination gegen die Aktivierung von Wachstumsfaktor-Rezeptoren(auf Gefäßendothel- undTumorzellen) gerichtet sind.Zu den Tyrosinkinase-Inhibitoren zählen Gefitinib(Iressa ® ) und Erlotinib (Tarceva ® ), die beide an dieintrazelluläre Domäne des EGF-Rezeptors binden,weiters SU011248, bindet an die Rezeptor-TK des PDGF-Rezeptors, PTK787/ZK222 blokkiertpan-VEGFR, PDGFR, c-kit, c-Fms sowie ZD-6474 (Zact<strong>im</strong>a TM ), das VEGFR2 und EGFR bindet.Weitere Tyrosinkinase-Inhibitoren sind Lapatinib(GW572016), blockiert die Aktivität von EGFR(HER1) und HER2, sowie CI-1033, welcher alle viererbB-Rezeptoren (HER1–4) blockieren kann.Zu den monoklonalen Antikörpertherapien zählenTrastuzumab (Herceptin ® ), zugelassen für Patientinnenmit metastasiertem Mammakarzinom undeiner (Über-) Expression für HER2 (3+) seit 1998 inden USA, seit 2000 in Europa, antiangiogenetischeTherapieverfahren wie der VEGFR-Antagonist Bevacizumab(Avastin ® ) und der monoklonale HER1-Antikörper Cetux<strong>im</strong>ab (Erbitux ® ), der an die extrazelluläreDomäne des EGF-Rezeptors bindet und inKonkurrenz mit den natürlich vorkommendenLiganden (z. B. EGF-Faktor) steht.Obwohl, mit Ausnahme von Trastuzumab die meistenAntikörper- oder Tyrosinkinaseinhibitor-Therapiennoch in präklinischen oder klinischen Studien evaluiertwerden, lassen die bereits vorliegenden Ergebnisseder Targeted-Therapien schon heute ihr Potentialbei der Therapie des Mammakarzinoms erkennen.Erste Erfahrungen mit der intraoperativenApplikation von Schlauchapplikatoren zurBrachytherapie der postmenopausalen Hormonrezeptor-positivenMammakarzinompatientin ander gynäkologischen Abteilung des KrankenhausesHietzingU. Denison, C. Peters-Engl, M. Baldass,E. Nechvile, T.-H. Knocke-Abulesz, P. SeveldaGynäkologisch-Geburtshilfliche Abteilung desKH Hietzing mit NZ Rosenhügel, WienFragestellung: Welche Vor- oder Nachteile hat dieintraoperative Schlauchapplikation zur sofortigenBrachytherapie <strong>im</strong> Vergleich zur alleinigen Tumorektomiemit Clipsmarkierung des Tumorbettes?33


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>34Methode: An der gynäkologisch-geburtshilflichenAbteilung des KH Hietzing wird seit Oktober 2005postmenopausalen Patientinnen mit stanzbioptischverifiziertem inavsivem, hormonrezeptorpositivemMammakarzinom und palpatorisch negativen axillärenLymphknoten die intraoperative Applikationvon Schlauchapplikatoren zur sofortigen Brachytherapieangeboten. Das operative Vorgehen undder intraoperative Ablauf (Wächterlymphknoten,Tumorektomie, onkoplastische Techniken, Gefrierschnittuntersuchungen)werden dadurch nichtbeeinflußt. Nach Identifikation des Wächterlymphknoten(intraoperativer Gefrierschnitt) werden <strong>im</strong>Rahmen der Tumorektomie am offenen Tumorbettdie Schlauchapplikatoren durch den Strahlentherapeutenin Anwesenheit des Gynäkologen appliziert.Am ersten postoperativen Tag erfolgt dasPlanungs-CT, anschließend wird über Brachytherapieeine Strahlendosis von 9 Gray verabreicht.<strong>Die</strong> Applikatoren werden anschließend entferntund ein Termin zur Teletherapie vereinbart.Ergebnisse und Schlußfolgerung: Durch die intraoperativetumorlokalisationsadaptierte Schlauchapplikationist die exaktere Plazierung der Brachytherapie-Schlauchapplikatorenmöglich. <strong>Die</strong> Teletherapiedauerkann dadurch um eine Woche reduziertwerden (Verzicht auf den Teletherapieboost)bzw. wird eine Zweitnarkose zur Applikation derBrachytherapie vermieden. Keine der selektiertenPatientinnen lehnte die intraoperative Applikationab. Es kam zu keinem Anstieg von Wundheilungsstörungenoder lokalen Infektionen. Der VAS-Score(2–4) blieb <strong>im</strong> Vergleich zur alleinigen Tumorektomieunverändert. Das kosmetische Ergebniswurde nicht beeinflußt. <strong>Die</strong> intraoperative Schlauchapplikationzur Brachytherapie stellt daher für diePatientin eine sichere Therapie mit Verkürzung derStrahlentherapiedauer dar.<strong>Die</strong> Familie der E2F-Transkriptionsfaktoren:konstitutive Expression und Interferon-γ undEGF-Modulation in Ovarialkarzinom-Zellinienund in der Mammakarzinom-Zellinie T47DI. Stepan, D. Re<strong>im</strong>er, S.n Sadr, A. Wiedemair,N. Concin, G. Hofstetter, C. Marth, A. G. Ze<strong>im</strong>etAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Medizinische Universität InnsbruckFragestellung: <strong>Die</strong> Familie der E2F-Transkiptionsfaktoren(E2F-TF) ist maßgeblich an der Regulationdes Zellzyklus beteiligt und moduliert dadurchZellproliferation und Apoptose. Basierend auf Sequenzanalysenwerden 8 Mitglieder (E2F1–E2F8)unterschieden, welche funktionell in proliferationsfördernde(E2F1, E2F2 und E2F3a) und -hemmende(E2F4–E2F8) TF eingeteilt werden. <strong>Die</strong> Regulationvon E2F erfolgt über das Retinoblastom-Protein,welches in der Pathophysiologie der Tumorigeneseeine bedeutende Rolle spielt. In dieser Arbeitwurde die konstitutive Expression von E2F1–E2F8 und ihrer Co-Aktivatoren DP-1 und DP-2 inOvarialkarzinom- und in der Mammakarzinom-Zellinie T47D untersucht. Des weiteren wurde dieModulation der E2F-Expression durch Interferon-γund EGF untersucht.Methode: RNA-Extraktion und cDNA-Synthese erfolgtenaus unterschiedlichen Tumorzellinien undhumanen peritonealen Mesothelzellen (HPMC),welche als Referenzzellinie verwendet wurde. Fürdie St<strong>im</strong>ulationsanalysen wurden 70–80 % konfluenteZellen in unterschiedlichen Zeitintervallenmit EGF oder Interferon-γ inkubiert. <strong>Die</strong> quantitativeExpression von E2F- und DP-Transkriptenwurde mittels Real-T<strong>im</strong>e PCR durchgeführt. Expressionsunterschiedewurden mit Student’s T-Testbest<strong>im</strong>mt.Ergebnisse: In allen Tumorzellinien konnte einesignifikante Überexpression der proliferationsförderndenE2F1 und vor allem E2F2 aufgezeigt werden.Interferon-γ-Behandlung führte zu einer zeitabhängigenAbnahme von E2F1- und E2F2-Transkripten,während die hemmenden TF E2F4 undE2F5 signifikant aufreguliert wurden. EGF-Behandlungbeeinflußte nur E2F3 in Form einer zeitabhängigenAufregulation. Während die DP-2-Expressiondurch beide Substanzen nicht beeinflußtwurde, wurde DP-1 Expression durch EGF gefördert,während Interferon-γ zu einer Hemmung vonDP-1 führte.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Überexpression von E2F1und vor allem E2F2 in Tumorzellinien weist aufeine wesentliche Rolle dieser proliferationsfördernderTF in der Pathophysiologie des Ovarialkarzinomshin. Des weiteren wird der Interferon-γinduzierteantiproliferative Effekt unter anderemnicht nur über eine Hemmung der fördernden TFE2F1 und E2F2, sondern auch über eine Aufregulationhemmend wirkender TF E2F4 und E2F5bewirkt. Eine zusätzliche Rolle in der antiproliferativenWirkung von Interferon-γ dürfte einer Abregulationvon DP-1 zukommen.Prophylaxe mit niedrig-dosiertem Lenograst<strong>im</strong>(13 Mio E Granozyte ® ) bei Patientinnen mitMammakarzinom und Grad-4-Neutropenie be<strong>im</strong>letzten adjuvanten Chemotherapiezyklus mit FECoder EC – Ergebnisse einer PilotuntersuchungE. Petru, S. Schwarz, J. Haas, B. Stranz,J. Klocker, R. WinterGeburtshilflich-gynäkologische Universitätsklinikder Medizinischen Universität GrazEine Grad-4-Neutropenie ist mit einem erhöhtenRisiko von Infektionen und Therapieverzögerungverbunden. Viele Ärzte führen bei Neutropenie


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>< 500/mm 3 (= Neutropenie Grad-4) eine prophylaktischeG-CSF-Therapie bei den Folgezyklen durch.<strong>Die</strong> „Standarddosis“ von Filgrast<strong>im</strong> und Lenograst<strong>im</strong>ist sehr teuer. Niedrig-dosiertes Lenograst<strong>im</strong> mit13 Mio E s.c. pro Tag wird bei Kindern eingesetzt.Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es, die Anzahlvon Patientinnen mit einem Nadirwert von Neutrophilen< 500/mm 3 unter prophylaktischer Gabe vonLenograst<strong>im</strong> 13 Mio E s.c. über 8 Tage zu erfassen.Material und Methodik: Wir haben den Effekt einerprophylaktischen Gabe von 13 Mio E Lenograst<strong>im</strong>über 8 Tage (Granozyte ® vom Tag 3–10) auf das Blutbild1, 2 und 3 Wochen nach einer adjuvanten FECoderEC-Chemotherapie bei 20 konsekutiven Patientinnenuntersucht, die nach dem 1.–4. Zykluseine Neutropenie < 500/mm 3 entwickelt hatten (2004bis 2005; FEC 500/75/500 oder EC 90/600 alle 3Wochen; Einverständniserklärung).Ergebnisse: <strong>Die</strong> mediane Anzahl von Lenograst<strong>im</strong>-Therapiephasen betrug 2 (Spannweite 1–3). Nur 2Patientinnen wiesen erneut eine Grad-4-Neutropenieauf. Bei 3 der 20 Patientinnen wurde wegenGrad-3-Neutropenie und Fieber > 38 °C (eine Patientin)oder Grad-3-Müdigkeit und Neutropenie von100/mm 3 bzw. 410/mm 3 (2 Patientinnen) die G-CSF-Therapie abgebrochen. Infektionen wurden inForm von Grad 1–2 Soorstomatitis (5 Zyklen), Harnwegsinfektionen(2 Zyklen) sowie Herpes zoster,Herpes s<strong>im</strong>plex, Enteritis and Pharyngitis (je einZyklus) beobachtet. Es traten keine Unterschiedezwischen Patientinnen mit nur einem Zyklus oder3 Zyklen prophylaktischer G-CSF-Gaben auf. 35 %der Patientinnen wiesen Grad 1–2 Knochenschmerzenauf.Schlußfolgerung: Prophylaktisches, niedrigdosiertesG-CSF war in der Prävention einer Grad-4-Neutropenie bei Patientinnen, die be<strong>im</strong> letztenZyklus mit FEC oder EC eine Grad-4-Neutropenieentwickelt haben, effektiv. <strong>Die</strong> Anzahl der Leukozytenverminderte sich während des gesamten Zyklusnicht signifikant (p = 0,197), während die Neutrophilensignifikant gegenüber dem Wert des jeweiligenZyklustags 1 abfielen (p = 0,013). Da die Kostenonkologischer Chemotherapien und supportiverTherapie konstant steigen, erscheint es sinnvoll,u.a. ökonomischere Konzepte mit niedrigeren Dosenvon G-CSF zu untersuchen.Karzinome in der Schwangerschaft: Vorstellungverschiedener Fälle und kurze Übersicht derLiteraturB. Bodner-Adler, P. Husslein, H. ZeislerAbteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie,Universitätsfrauenklinik WienFragestellung: Karzinome, die während einerSchwangerschaft diagnostiziert werden, stellen einseltenes Ereignis mit hoher Anforderung an eineentsprechende Behandlung dar. Im folgenden sollenkurz verschiedene Malignome, die während derSchwangerschaft an der Universitätsfrauenklinikaufgetreten bzw. diagnostiziert wurden, vorgestelltwerden.Methode: Seit dem Jahr 2005 werden alle Patientinnen,die an der Universitätsfrauenklinik Wien zurGeburt angemeldet sind und bei denen ein Karzinomwährend der Schwangerschaft diagnostiziertwurde, laufend evaluiert.Ergebnisse: 2005 wurden bei einer Geburtenratevon 2286 Geburten 8 Karzinome während derSchwangerschaft diagnostiziert. Dabei handelte essich um folgende Tumorarten: 4 Mammakarzinome,1 maligner Hirntumor (PNET), 1 Kolonkarzinommit Fernmetastasierung, 1 invasives Zervixkarzinomund 1 chronisch lymphatische Leukämie.Das mittlere mütterliche Alter lag zum Diagnosezeitpunktbei 36 Jahren. Bei 7/8 (88 %) Patientinnenwurde eine pr<strong>im</strong>äre Sectio zwischen der 34.und 39. SSW durchgeführt. Eine Patientin wurdemit Vakuum in der 42. SSW entbunden. Das neonataleOutcome war in nahezu allen Fällen (7/8)unauffällig und zufriedenstellend. Bei einem Kindzeigte sich ein SGA (small for gestational age) miteinem kindlichen Geburtsgewicht von 1372 Grammin der 34 + 0 SSW und einem kindlichen APGAR-Wert von 7/8/9. Bei dieser Patientin wurde währendder Schwangerschaft sowohl eine Irradiatio alsauch eine Chemotherapie (mit Temodal) aufgrundeines malignen Hirntumors durchgeführt. Insgesamterhielten 3/8 (38 %) Patientinnen noch währendder Schwangerschaft eine Therapie (Chemotherapie,Irradiatio), bei 5/8 (62 %) Patientinnenwurde die Therapie erst postpartal begonnen.Schlußfolgerung: Karzinome in der Schwangerschaftsind seltene Ereignisse, wobei das Mammakarzinomdie häufigste Tumorart während derSchwangerschaft darstellt. In der Literatur wirdweiters angegeben, daß ein mütterliches Alter ≥ 35bei der ersten Geburt mit einem erhöhten Risikofür Mammakarzinome und Hirntumoren assoziiertist. Junge Patientinnen (Alter < 19 Jahre) bei derersten Geburt haben hingegen ein höheres Risikofür Zervix- und Endometriumkarzinome.Treosulfan und Gemcitabine be<strong>im</strong> rezidivierendenOvarialkarzinomJ. Ganhör-Sch<strong>im</strong>böck, E. Petru, U. Denison,A. Ze<strong>im</strong>et, M. Stummvoll, C. Scheuba-Polgar,W. StummvollGynäkologische Abteilung, Krankenhaus derBarmherzigen Schwestern LinzFragestellung: Retrospekiv überprüft wurde eineKombination von Treosulfan und Gemcitabine be<strong>im</strong>35


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>36platinresistenten rezidivierenden Ovarialkarzinom<strong>im</strong> Hinblick auf Ansprechrate, progressionsfreiesÜberleben, Toxizität.Methode: Eingeschlossen wurden 38 Patientinnenmit einem rezidivierenden epithelialen Ovarialkarzinomund einer bis mehreren vorausgegangenenChemotherapien. Das Durchschnittsalter betrug58 (30–80) Jahre. Bei Erstdiagnose hatten bereits60 % ein Stadium FIGO IIIc und 25 % ein StadiumFIGO IV erreicht. Histologische Klassifizierung: 78,8 %serös papilläre Zystadenokarzinome, 10,5 % endometroideKarzinome und 10,7 % andere. Das Therapieschemabestand aus Gemcitabine (Gemzar ® )1000 mg/m² KO und Treosulfan (Ovastat ® ) 5 g/m²KO, jeweils d1,q21d. Durchschnittlich konnten 6,4(2–14) Zyklen verabreicht werden. <strong>Die</strong> Therapiewurde jeweils fortgesetzt, bis es zu einer über 2Monate anhaltenden Remission, einem Progreßoder zum Auftreten von schweren Nebenwirkungengekommen war.Ergebnisse: Zwischen Beginn und Ende der Therapiemit Gemcitabine und Theosulfan kam es bei 6von 38 Fällen (15,8 %) zu einer kompletten Remission(CR, klinisch und CA 12-5) und bei 7 von 38Fällen (18,4 %) zu einer partiellen Remission (PR).<strong>Die</strong> Remissionsrate betrug somit 34,2 %. Dasprogressionsfreie Intervall betrug 0 bis 26 Monate(<strong>im</strong> Schnitt ca. 10 Monate). Bei 5 von 38 Fällen(13,2 %) konnte eine „stable disease“ (SD) verzeichnetwerden, bei 20 von 38 Fällen (52,6 %) verlief dieErkrankung progredient (PD). Bei nur einer einzigenPatientin (2,5 %) mußte die Therapie aufGrund von Nebenwirkungen abgebrochen werden.Schlußfolgerung: Bei der Therapie mit Treosulfanund Gemcitabine handelt es sich um eine wirkungsvolle,gut verträgliche und wenig toxischeKombination zur Behandlung des rezidivierendenOvarialkarzinoms und könnte daher vor allem <strong>im</strong>palliativen Setting von Bedeutung sein.Erfahrungen mit der laparoskopisch assistiertenvaginalen Hysterektomie (LAVH) bei der Behandlungdes frühen EndometriumkarzinomsG. Bogner, K. ReisenbergerAbteilung für Gynäkologie, Klinikum der KreuzschwesternWelsFragestellung: Ist die operative Therapie des Endometriumkarzinomsmittels LAVH unter Einhaltungder onkologischen Bedingungen sicher und praktischdurchführbar?Methode: Retrospektive Analyse der intraoperativenProbleme, Komplikationen und der Frühmorbiditätnach LAVH bei frühem Endometriumkarzinomin den Jahren 2001 bis 2005 <strong>im</strong> Klinikumder Kreuzschwestern Wels.Ergebnisse: In oben genanntem Zeitraum wurden106 Endometriumkarzinome behandelt. Davonwurden 92 präoperativ als frühe Endometriumkarzinomeeingestuft. 61 davon (66 %) wurden pr<strong>im</strong>ärmit einer LAVH operiert. Als Zusatzeingriffewurde 27 pelvine laparoskopische Lymphadenektomien,5 Deszensuseingriffe und 4 andere laparoskopischeZusatzeingriffe angeschlossen. Es mußte4 × auf eine Laparotomie umgestiegen werden:3 × wegen Komplikationen (Darmläsion, nichtstillbare Blutung, Beatmungsdruck zu hoch) undeinmal aus onkologischen Gründen. <strong>Dr</strong>e<strong>im</strong>al wareine Second-look-Laparoskopie indiziert (2 pelvineLymphadenektomie, 1 Sepsis). An Frühmorbiditättraten 7 Folgen auf (13,1 %): Lymphzysten 2,Bauchdeckenabszeß 2, Hydronephrose, Sepsis,Caudasyndrom, Beckenvenenthrombose. Im Vergleichdazu erlitten <strong>im</strong> gleichen Zeitraum 10 von 27Patientinnen (37 %) frühe Komplikationen (hoherBlutverlust, Nahtdehiszenzen) bei der pr<strong>im</strong>. Laparotomie.Retrospektiv haben 37 Pat. (60,7 %) vonder Therapie mit LAVH durch den Wegfall der Laparotomieprofitiert, 4 Pat. (6,6 %) hatten Nachteiledurch das Vorgehen. Bei 20 Pat. (32,7 %) kann diesnicht eindeutig festgelegt werden.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Durchführung der LAVH be<strong>im</strong>frühen Endometriumkarzinom ist in den meistenFällen komplikationsarm durchführbar. In denüberwiegenden Fällen können die Regeln für dieonkologische Operation eingehalten werden. <strong>Die</strong>Mehrheit der Pat. profitiert von der Durchführungder LAVH allein durch den Wegfall der Laparotomie.Seröse und klarzellige Endometriumkarzinomean der Klinischen Abteilung für AllgemeineGynäkologie der Medizinischen Universität GrazG. Luschin-Ebengreuth, V. Bjelic-RadisicKlinische Abteilung für Allgemeine Gynäkologieder Medizinischen Universität GrazEs werden die serösen und klarzelligen Endometriumkarzinomeder Jahre 1990 bis 2002 mit derGesamtzahl der Endometriumkarzinome, die <strong>im</strong>gleichen Zeitraum an unserer Klinik behandeltwurden, verglichen. Es handelt sich dabei um eineretrospektive Analyse von prospektiv erhobenenDaten. In den 13 Jahren von 1990 bis 2002 wurden25 <strong>Frau</strong>en mit serösem und 31 <strong>Frau</strong>en mit klarzelligemEndometriumkarzinom bei uns operiert.Davon waren 30 <strong>im</strong> Stadium I, acht <strong>im</strong> Stadium II,sechs Stadium III und zwölf Stadium IV. Bei allen<strong>Frau</strong>en wurde eine Hysterektomie durchgeführt,das Netz wurde bei 14 <strong>Frau</strong>en entfernt. <strong>Die</strong> Lymphadenektomiewurde bei drei <strong>Frau</strong>en <strong>im</strong> Stadium Ia,bei einer <strong>Frau</strong> <strong>im</strong> Stadium Ib, fünf <strong>Frau</strong>en <strong>im</strong> StadiumIc, bei vier <strong>Frau</strong>en <strong>im</strong> Stadium II, bei einer<strong>Frau</strong> <strong>im</strong> Stadium III und vier <strong>Frau</strong>en <strong>im</strong> Stadium IV


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>durchgeführt. Adjuvante Strahlentherapie erhieltensieben <strong>Frau</strong>en. Postoperative Chemotherapieerhielt eine <strong>Frau</strong> <strong>im</strong> Stadium I, zwei <strong>Frau</strong>en <strong>im</strong>Stadium II, drei <strong>Frau</strong>en <strong>im</strong> Stadium III und zehn<strong>Frau</strong>en <strong>im</strong> Stadium IV. Das mediane Überlebenbetrug 18 Monate. Das mediane Überleben wird mitder Gesamtgruppe verglichen.Pr<strong>im</strong>ärer maligner Müller’scher Mischtumor derTube mit heterologer Komponente – ein FallberichtG. Hudelist 1 , K. Unterrieder 1 , O. Kandolf 1 , G. Alpi 2 ,S. Pucher 2 , G. Pollak 2 , K. Czerwenka 3 , J. Keckstein 11Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe und2Institut für Pathologie, LKH Villach, 3 Abteilungfür Klinische Pathologie/Gynäkopathologie,Medizinische Universität WienEinleitung: Pr<strong>im</strong>äre Neoplasien der Tube unterschiedlicherDignität sind mit unter 0,5 % allermalignen gynäkologischen Tumoren eine Rarität.<strong>Die</strong> Anzahl der bis dato in der deutsch- und englischsprachigenLiteratur beschriebenen Fälle pr<strong>im</strong>ärermaligner Müller’scher Mischtumoren desEileiters mit heterologer Komponente beläuft sichauf weniger als 25 Fälle, womit diese Tumorentitäteine absolute Seltenheit darstellt.Kasuistik: <strong>Die</strong> Vorstellung der 80jährigen Patientinerfolgt <strong>im</strong> Juli 2005 zur weiteren Abklärung einesvom niedergelassenen Facharzt sonographischdiagnostizierten Unterbauchtumors bei seit Tagenbestehenden Unterbauchschmerzen. Im Rahmender Aufnahmeuntersuchung tastet man vaginalpalpatorischeine druckdolente mandarinengroße Resistenz<strong>im</strong> Adnexbereich rechts, vaginalsonographischzeigt sich korrelierend ein unscharf begrenzter,teils echoreich, teils echoarmer, 6 × 4 × 3 cm großerHerdbefund, computertomographisch korrelierendgroß, inhomogen strukturiert und gutabgrenzbar ohne Zeichen einer Infiltration der umgebendenOrgane. Laborchemisch zeigen sich CEAund CA-125 <strong>im</strong> Normbereich. Zur weiteren Abklärungerfolgt eine diagnostische PSK, wobei sichintraoperativ ein von der rechten Tube ausgehender,oberflächlich glatter, bräunlich-livider Tumorzeigt, der anliegenden Dünndarmserosa adhärentist, sich jedoch leicht lösen läßt und bei Kontakt(Bagbergung in toto) blutet. Eine Gefrierschnittuntersuchungergibt bereits die endgültige seltenehistologische Diagnose eines malignen Müller’schenMischtumors der linken Tube mit heterologerKomponente (chondroide Differenzierung), sodaßeine bilaterale Adnektomie, Hysterektomie undNetzresektion per laparotomiam durchgeführtwird (R0-Resektion). Immunohistochemisch zeigenepitheliale Komponenten Positivität für CKAE1/AE3, MIB 1 und EMA, sarkomatöse Anteile für Reaktionfür V<strong>im</strong>entin, Desmin, p53 und MIB1, währendplumpe Riesenzellen als mögliche Vorläuferchondroider Differenzierung teilweise Positivitätfür S100 aufweisen. Auf Grund des fortgeschrittenenLebensalters der Patientin bei bestehendenGrunderkrankungen (Hypertonie, HerzinsuffizienzNYHA III) wird von weiteren adjuvanten Therapiemaßnahmenabgesehen. <strong>Die</strong> Patientin wird aufGrund von Atemnot und Oberbauchschmerzen nachunauffälliger 3-Monatskontrolle nach 6 Monatenabermalig vorstellig, wobei sich computertomographischeine ausgedehnte Metastasierung in Leberund Mittelbauch zeigt. <strong>Die</strong> Patientin verstirbtwenige Tage nach der stationären Aufnahme.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> obig genannte Tumorentitätkann als ausgesprochene Rarität angesehen werden,wobei die klinischen und symptomatischenCharakteristika unspezifisch sind und sich die endgültigeDiagnose zumeist erst nach histologischerAufarbeitung ergibt. <strong>Die</strong> Wirksamkeit adjuvanterTherapiemaßnahmen ist umstritten. Nach Durchsichtder vorliegenden spärlichen Daten scheint dieAusbreitung bzw. Infiltration zum Diagnosezeitpunktfür die Prognose entscheidend zu sein.Expressionsanalysen von E2F1–E2F8 be<strong>im</strong>Ovarialkarzinom und Korrelation mit p53 und p73G. Hofstetter, N. Concin, D. Re<strong>im</strong>er, A. Berger,J. Seeber, G. Daxenbichler, C. Marth, R. Zeillinger,U. M. Moll, A. Ze<strong>im</strong>etAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Medizinische Universität InnsbruckFragestellung: <strong>Die</strong> Transkriptionsfaktoren E2F1–E2F8 spielen eine wichtige Rolle bei Zellproliferation,Zelldifferenzierung und Apoptose. Zwischendem Rb/E2F-Pathway und dem wichtigsten Tumorsuppressorgen,p53, sind in der Literatur verschiedeneInteraktionen beschrieben. So führt E2F1 zurStabilisierung und Aktivierung von p53, induziertdie Expression verschiedener proapoptotischerKofaktoren von p53 und kann einige p53-abhängige,proapoptischen Zielgene direkt aktivieren. Auchp73, ein Familienmitglied von p53, wird über denP1-Promoter durch E2F1 direkt reguliert. N-terminalverkürzte p73-Isoformen können weiters dasRetinoblastoma-Gen inaktivieren. Ziel der vorliegendenArbeit war die erstmalige Analyse der E2F-Isoformen be<strong>im</strong> Ovarialkarzinom und Korrelationmit dem p53-Mutationsstatus und der Expressionder p73-Isoformen.Methodik: <strong>Die</strong> Expressionsanalysen von E2F1–E2F8 und p73 Isoformen (TAp73, ∆N’p73, Ex2p73,Ex2/3p73, ∆Np73) in 73 Ovarialkarzinomen erfolgtenmittels real-t<strong>im</strong>e PCR. Der funktionelle Hefe-Assay (FASAY) wurde zur Best<strong>im</strong>mung des p53-Mutationsstatus verwendet. Bei Vorliegen mutier-37


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>38ter, roter Hefekolonien wurde die spezifische p53-Mutation durch Sequenzierung best<strong>im</strong>mt.Ergebnisse: In 73 untersuchten Ovarialkarzinomenzeigte sich eine signifikante Korrelation derE2F1-, E2F2- und E2F8-Expression mit dem p53-Mutationsstatus, wobei die Expression in p53-wildtyp-Karzinomensignifikant höher war (P = 0,002,P < 0,001, P = 0,002). <strong>Die</strong> Expression einzelnerE2F-Isoformen wies eine signifikante Korrelationmit der Expression einzelner p73-Isoformen auf:E2F5 korrelierte mit TAp73 und ∆Np73 (P = 0,049,P = 0,022), E2F6 mit Ex2/3p73, Ex2p73 und ∆Np73Expression (P < 0,001, P = 0,002, P = 0,029).Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> präferentielle Expression vonE2F1 in p53-wild-typ-Ovarialkarzinomen weist aufdie wichtige Rolle von E2F1 für die p53-Induktionhin. Auch E2F2, eine weitere „aktivierende“ Isoform,sowie das noch wenig erforschte E2F8 zeigten einesignifikante Korrelation mit dem p53-Mutationsstatus.Wir konnten die Aktivierung des P1-Promotorsvon p73 durch E2F1 nicht bestätigen, fandenallerdings signifikante Korrelationen von E2F5und E2F6 mit verschiedenen dominant-negativenp73-Isoformen. <strong>Die</strong> vorliegenden Daten liefern somiterstmals Hinweise für die Bedeutung und diekomplexe Interaktion von E2F- und p53-Familienmitgliedernbe<strong>im</strong> Ovarialkarzinom.<strong>Die</strong> Familie der E2F-Transkriptionsfaktoren:Expression und klinische Relevanz <strong>im</strong> OvarialkarzinomD. Re<strong>im</strong>er, S. Sadr, A. Wiedemair, N. Concin,G. Hofstetter, C. Marth, A. G. Ze<strong>im</strong>etAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Medizinische Universität InnsbruckFragestellung: <strong>Die</strong> Familie der E2F-Transkiptionsfaktoren(E2F-TF) ist maßgeblich an der Regulationdes Zellzyklus beteiligt und moduliert dadurchZellproliferation und Apoptose. Unter funktionellenGesichtspunkten lassen sich proliferationsfördernde(E2F1, E2F2, E2F3) und -hemmende TF(E2F4, E2F5, E2F6, E2F7, E2F8) unterscheiden.Eine Deregulation vor allem proliferationsfördernderE2F-TF wurde in unterschiedlichen Tumorenmit Tumorwachstum und infauster Prognose inBeziehung gebracht. In dieser Studie wurde dieExpression von E2F1–E2F8 in einem Trainings-Setvon 77 Ovarialkarzinom-Patientinnen untersucht.Methode: RNA-Extraktion und cDNA-Synthese erfolgtenaus Gewebeproben von Ovarialkarzinom-Patientinnen, welche zwischen 1990 und 1999 ander Univ.-<strong>Frau</strong>enklinik Innsbruck behandelt wurden.<strong>Die</strong> quantitative Expression von E2F-Transkriptenwurde mittels Real-T<strong>im</strong>e-PCR untersucht.Unterschiede in der E2F-Expression zwischen normalemOvarialgewebe und Tumorgewebe wurdenmit dem Mann-Whitney-U-Test best<strong>im</strong>mt. Überlebenskurvenwurden mit der Kaplan-Meier-Methodekalkuliert und die Wertigkeit einzelner E2F-TFs als prädiktive Faktoren für das Überleben wurdemittels multivariaten Cox-Regressionsanalysenermittelt.Ergebnisse: In Tumorgewebe konnte eine signifikanteÜberexpression aller E2F-TF best<strong>im</strong>mt werden.Ferner korrelierte E2F1, E2F2 und E2F8 mitGrad-3-Tumoren und einem Tumorrest > 2 cm nachpr<strong>im</strong>ärer Chirurgie. Patientinnen mit hoher E2F1-,E2F2- und E2F8-Expression zeigten ein signifikantschlechteres Überleben, während hohe E2F4- undE2F7-Expression einen Überlebensvorteil ergab.Multivariate Cox-Regressionsanalysen deutetenE2F1, E2F2 und E2F8 als unabhängige prognostischeFaktoren für das Überleben.Schlußfolgerung: E2F1, E2F2 und E2F8 spielen inder Pathophysiologie des Ovarialkarzinoms einewichtige Rolle. Der Grad der Expression der verschiedenenfördernden wie hemmenden E2F-TFn<strong>im</strong>mt signifikanten Einfluß auf Prognose undÜberleben und könnte möglicherweise Ziel fürneue therapeutische Ansätze sein.Rezidivierende postmenopausale Blutung als Leitsymptomeines Granulosazelltumors des OvarsB. Schaffer, G. Wolfram, D. Krenn,W. DirschlmayerGynäkologisch/Geburtshilfliche Abteilung,Krankenhaus Barmh. Schwestern Ried/InnkreisFragestellung: Differentialdiagnose bei einer 81jährigenPatientin mit rezidivierender postmenopausalerBlutung bei unauffälliger Hysteroskopie undnegativer Histologie be<strong>im</strong> Ersteingriff <strong>im</strong> Juli 2004.In der erneuten Hysteroskopie <strong>im</strong> Oktober 2005sind jedoch filiforme Proliferationen erkennbar.<strong>Die</strong> histologische Aufarbeitung zeigt das Corpusendometriumunter Östrogeneinfluß mit fokalereindeutiger Pseudodezidualisierung. Der zur weiterenAbklärung erhobene Hormonstatus ergibtein erhöhtes Estradiol mit 82,8 pg/ml und ein erniedrigtesbasales FSH mit 8,5 U/l. Differentialdiagnostischwird an einen Granulosazelltumordes Ovars oder ein Endometriumkarzinom trotznegativer Histologie gedacht.Methode: Diagnostische Hysteroskopie und fraktionierteKürettage, abdominale Hysterektomie mitbeidseitiger Adnexektomie.Ergebnisse: <strong>Die</strong> histologische Aufarbeitung desrechten Ovars zeigt einen Granulosazelltumor mitdem Tumorstadium nach WHO: pT1.


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Schlußfolgerung: Im Senium soll bei Endometriumhyperplasieohne HRT und/oder postmenopausalerBlutung bei unauffälliger Histologie an einen östrogenproduzierendenTumor gedacht werden.Lymphknotenmetastase der Leistenregionnach mikroinvasivem VulvakarzinomC. Schausberger, L. Six, R. Horvath, L. Hefler,E. A. JouraUniversitätsfrauenklinik WienFall: Wir berichten von einer 53jährigen Patientin,bei der seit 20 Jahren HPV-assoziierte Erkrankungenbekannt sind. Im Alter von 32 Jahren erfolgteeine Konisation wegen einer CIN III, in den darauffolgendenJahren mußte sich die Patientin aufgrundvon vulvären intraepithelen Neoplasien (VIN)sowie Condylomen weiteren Eingriffen unterziehen.Im Alter von 50 Jahren wurde schließlich einausgeprägter VIN III-Befund mit Verdacht auf Mikroinvasionam AKH Wien festgestellt. Aufgrund dergroßen Ausdehnung wurde eine kombinierte Exzisions-sowie eine Laserbehandlung durchgeführt,wobei unmittelbar davor ein Mapping der vaporisiertenBereiche durchgeführt wurde. <strong>Die</strong> endgültigeHistologie bestätigte die Diagnose des mikroinvasivenKarzinoms. Zwei Jahre nach erfolgterOperation wurde bei der Patientin <strong>im</strong> Rahmen derdre<strong>im</strong>onatigen Nachsorgekontrollen ein Tumor inder rechten Leistenregion gefunden, die Exzisionmit nachfolgender histologischer Untersuchungergab eine Lymphknotenmetastase. Postoperativwar eine Bestrahlung erfolgt. Bis zum heutigen Tagkam es zu keinem Lokalrezidiv. <strong>Dr</strong>ei Jahre nach derletzten Vulva-Operation und zwei Jahre nach derLymphknotenexzision der Leiste ist die Patientinrezidivfrei und in gutem Allgemeinzustand.Schlußfolgerung: Bei Hochrisikopatienten mit ausgeprägtemmikroinvasivem Befall sollte eine Lymphknotenexzisionder Leistenregion überlegt werden.Möglicherweise ist in solchen Fällen die Entfernungder Wächter-Lymphknoten die Methode derWahl.C-reaktive Protein- (CRP-) Serumspiegel alsPrognoseparameter be<strong>im</strong> VulvakarzinomL. Six, V. Seebacher, R. Zeilinger, S. Leodolter,G. Sliutz, P. Speiser, A. Reinthaller, L. HeflerUniversitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde WienFragestellung: Serumspiegel des C-reaktiven Proteins(CRP) spiegeln das Ausmaß einer Entzündungsreaktionwider und werden als Ausdruck einerImmunabwehr des Körpers gegen Karzinome angesehen.Bei einer Reihe von bösartigen Erkrankungen,wie zum Beispiel dem Melanom, dem kolorektalenund dem hepatozellulären Karzinom, sinderhöhte CRP-Spiegel mit einer schlechteren Prognoseassoziiert. Be<strong>im</strong> Vulvakarzinom gibt es bisherkeine Daten bezüglich des prognostischen Einflussesvon präoperativen CRP-Spiegeln auf dasÜberleben.Methode: CRP-Spiegel wurden präoperativ bei 55Patientinnen mit operiertem frühem (FIGO-StadiumI/II) Vulvakarzinom gemessen. <strong>Die</strong> Ergebnissewurden mit klinischen Daten korreliert. <strong>Die</strong> Überlebensanalysewurde mit einer univariaten Kaplan-Meier- und einer multivariaten Cox-Regressionsanalysedurchgeführt.Ergebnisse: Folgende kliniko-pathologische Parameterwurden erhoben: Tumorstadium: pT1a: n = 7,pT1b: n = 26, pT2: n = 22; Lymphknotenstatus: pN0:n = 38, pN1: n = 12, pN2: n = 5, Differenzierungsgrad:G1: n = 19, G2: n = 29, G3: n = 7. MittleresAlter: 65,8 Jahre; mittleres Follow-up: 37,7 Monate;17 Rezidive (11 lokal, 6 inguinal), 14 Todesfälle.Mittlere CRP-Spiegel (Standardabweichung) betrugen0,84 (0,81) mg/dl. Vulvakarzinome <strong>im</strong> FIGO-Stadium II/III zeigten <strong>im</strong> Vergleich zu FIGO I signifikanthöhere CRP-Spiegel (1,1 mg/dl vs. 0,6 mg/dl,p = 0,02). Ein positiver inguinaler Lymphknotenstatuswar ebenso mit höheren CRP-Serumspiegelnassoziiert (1,1 mg/dl vs. 0,6 mg/dl, p = 0,02).Das Tumorgrading war nicht mit CRP-Spiegelnassoziiert (p = 0,9). Bezüglich des prognostischenEinflusses konnte univariat ein Zusammenhangzwischen Tumorstadium, Lymphknotenstatus undTumorgrading, jedoch nicht zwischen präoperativgemessenen CRP-Spiegeln und dem rezidivfreienÜberleben bzw. dem Gesamtüberleben festgestelltwerden. Im multivariaten Modell war lediglich derLymphknotenstatus mit dem Überleben assoziiert.Schlußfolgerung: Präoperativ gemessene CRP-Spiegel sind mit den kliniko-pathologische ParameternTumorstadium und Lymphknotenstatus,jedoch nicht mit der Prognose von Patientinnenmit Vulvakarzinom assoziiert.Local control in definitive MRI based radiotherapyof cervix cancer: Vienna experience in 145 patientstreated by intracavitary ± interstitial brachytherapyfrom 1998–2003J. D<strong>im</strong>opoulos, R. Pötter, C. Kirisits, P. Georg,T. H. Knocke, C. Waldhäusl, S. Lang, H. Weitmann,A. Reinthaller 1 , S. WachterDepartment of Radiotherapy and Radiobiologyand 1 Department of Gynaecology and Obstetrics,Medical University of ViennaIntroduction: To evaluate, if intracavitary ± interstitialcervix cancer brachytherapy based on systematicMRI assisted treatment planning <strong>im</strong>proves39


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>local control, without increasing late side effects.Clinical results of two patient cohorts are analysedtreated at Vienna University within the same clinicalsetting, in two consecutive t<strong>im</strong>e periods withevolving approaches in MRI assisted treatmentplanning and performance.Material and Methods: The study includes 145 consecutivecervical cancer patients (median age 60 yrs[26–92]) who received definitive radiotherapy (45Gy EBT) ± weekly cis-platin based chemotherapy(40 mg/m 2 ) at Medical University of Vienna from1998–2003. FIGO stage distribution was: I = 14, II= 87, III = 37, IVA = 7. In 78 patients tumour sizewas larger than 5 cm. Brachytherapy was intracavitaryin 116 pts and intracavitary + interstitial in 29pts. A dose of 4 × 7 Gy was prescribed to point A from1998–2000 (group A: 73 pts.) and to a High Risk-CTV (Haie-Meder et al. R & O 2005) from 2001–2003 (group B: 72 pts.), respectively, correspondingto 84 Gy EQD2 (α/β 10). MRI assisted treatmentplanning was carried out in all patients, 1–2 out of4 fractions in group A, all fractions in group B. Ingroup B, systematic individualised MRI based treatmentplanning was performed for each fraction,with contouring of GTV, HR-CTV, bladder, sigma,and rectum and prospective evaluation of dose volumeparameters for HR-CTV (D90, D100) and organsat risk (0.1/1/2 cc), using the linear-quadraticmodel. In group A, no systematic MRI based planningwas carried out because of missing comprehensiveconcepts for target contouring, DVH analysis,and biological modelling. Late adverse side effectswere evaluated according to LENT-SOMAscore. Median follow up for surviving patients was39 months. Kaplan-Meier method and log-rank testwas used for statistical analysis.Results: Complete response at 3 months after treatmentbased on MRI and clinical findings wasachieved in 138 out of 145 pts (95%). After median39 months follow up, 15 recurrences were observedwithin the true pelvis: group A 11 local recurrences(LR), group B 4 LR. Actuarial 3 yrs continuous completeremission (CCR) rate was 88 % (total 15 LR),actuarial local control (LC) rate 85 % (total 22 LR)(Table 2). Overall, 8 late genitourinary and digestivegrade 3 and 4 adverse late side effects wereobserved, 6 in group A and 2 in group B.Conclusion: The clinical results of two approacheswith evolving concepts in MRI based treatmentplanning and performance supported by growingclinical experience indicate the following: Systematicindividualised MRI assisted treatment planningincluding GTV and HR CTV contouring, DVHanalysis and biological modelling with additionalinterstitial brachytherapy in advanced disease <strong>im</strong>proveswithin an experienced clinical setting significantlylocal CCR in cervix cancer, while the rateof late adverse side effects remains small. Withouta systematic approach no significant <strong>im</strong>provementwas achieved during the “learning period” by usingMRI. Evaluation of results with regard to dose-volume-effectsand survival parameters are needed tofurther explore the potential of 3D MRI based gynaecologicalbrachytherapy.Table 2. D<strong>im</strong>opoulos J et al. Actuarial continuouscomplete remission rate at 3 years and absolute totalnumber of local recurrences (LR)Tumor size Vienna Group A: Group B:93–97* 98–00 01–03(n = 189) (n = 73) (n = 72)Overall (LR) 78 % (25) 83 % (11) 95 % (4)< 5 cm (LR) 90 % (4) 96 % (1) 100 % (0)≥ 5 cm (LR) 67 % (21) 72 % (10 ) 91 % (4)*Pötter et al. Cancer Radioth 200040


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Samstag, 17. Juni <strong>2006</strong>FREIE VORTRÄGEGEBURTSHILFE IIFreie fetale DNA <strong>im</strong> mütterlichen Plasma beiWehentätigkeit: ein möglicher Marker für Frühgeburtlichkeit?E. Magnet, S. Majer, W. Schöll, D. Schlembach,A. Strele, U. Lang, B. PertlGeburtshilflich-gynäkologische UniversitätsklinikGrazFragestellung: Das Ziel dieser Studie* war es, dieMenge freier fetaler DNA <strong>im</strong> mütterlichen Plasma<strong>im</strong> Verlauf der normalen Geburt am Termin unterphysiologischer Wehentätigkeit sowie während derFrühgeburt <strong>im</strong> Vergleich zu einem Kontrollkollektivzu best<strong>im</strong>men.Methode: Bei 11 Spontangeburten am Termin (37.–42. SSW), sowie 7 Frühgeburten (26.–36. SSW), 5mit und 2 ohne Wehentätigkeit, wurde nach demEinsetzen regelmäßiger Wehentätigkeit alle 2 hsowie 2 Stunden postpartal bei der Mutter venösesBlut abgenommen. <strong>Die</strong> Gruppe der prämaturenGeburten wurde zum Teil per Sectio entbunden,hier wurde je eine Blutabnahme vor der Operationund eine Blutabnahme 2 Stunden postpartal durchgeführt.<strong>Die</strong> Kontrollgruppe umfaßte 151 <strong>Frau</strong>enam Termin ohne Wehentätigkeit. <strong>Die</strong> Identifizierungder fetalen DNA erfolgte durch Analyse Y-spezifischerSequenzen (männliche Feten). Nach Extraktionder fetalen DNA erfolgte die Quantifizierungmittels TaqMan PCR. Zusätzlich wurde dieMenge der gesamten DNA (fetal und maternal) <strong>im</strong>mütterlichen Plasma mittels β-Globin-Gen ermittelt.Resultate: Während regelmäßiger Wehentätigkeitam Termin wurde ein signifikanter Anstieg der freienfetalen DNA <strong>im</strong> mütterlichen Plasma <strong>im</strong> Vergleichzur Kontrollgruppe beobachtet. Bei den 5Frühgeburten mit Wehentätigkeit war die Mengeder fetalen DNA höher als bei den beiden Frühgeburtenohne Wehentätigkeit und überstieg ebensoauch jene am Termin ohne Wehentätigkeit. <strong>Die</strong>*EU-Projekt SAFE, Vertragsnummer: LSHB-CT-2004-503243Menge fetaler DNA bei Geburten am Termin lagsignifikant über jener der Frühgeburten. 2 Stundenpostpartal kam es zu einem signifikanten Abfall derfetalen DNA <strong>im</strong> mütterlichen Plasma <strong>im</strong> Vergleichzu den intrapartalen Werten. Keine Unterschiedefanden sich bei der Menge der gesamten DNA (fetalund mütterlich) bei Termin- und Frühgeburt.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong>s ist die erste Studie zur freienfetalen DNA <strong>im</strong> mütterlichen Plasma, die auchFrühgeburten einschließt. Wehentätigkeit führtzu einem Anstieg freier fetaler DNA, gefolgt voneinem raschen, postpartalen Abfall. Bei den von unsUntersuchten ist dieser Effekt, auch <strong>im</strong> Vergleichzu Schwangeren ohne Geburtsbestrebungen amTermin, besonders ausgeprägt. Ob die Menge freierfetaler DNA als Marker der Frühgeburtlichkeit geeignetist, soll durch eine weiterführende Untersuchunggestationsaltersgematchter Schwangerer infrüheren Wochen gezeigt werden.Best<strong>im</strong>mung des Fruchtwasserinsulinspiegelsbei Gestationsdiabetes: Indikation, Ergebnisseund KomplikationenT. Panzitt, B. Baumgartner, C. BenedicicGeburtshilflich-Gynäkologische UniversitätsklinikGrazFragestellung: Erhöhte Fruchtwasserinsulinspiegel(FWI) bei durch Gestationsdiabetes (GDM) belastetenSchwangerschaften weisen auf eine diabetesassoziiertefetale Gefährdung hin. Wir untersuchtendas Outcome von Schwangerschaften, bei deneneine Amniozentese (AC) zur Best<strong>im</strong>mung desFWI vorgenommen wurde.Methode: Bei 62 Patientinnen mit diagnostiziertemGestationsdiabetes und anhand von Blutzuckertagesprofilenerhobener unzureichender diätetischerStoffwechseleinstellung wurde zwischen der 29. und34. SSW nach dokumentierter Aufklärung und Einwilligungeine AC zur Best<strong>im</strong>mung des Fruchtwasserinsulinsvorgenommen. Untersucht wurde dasAuftreten von vorzeitiger Wehentätigkeit (VWT),Tokolyse, vorzeitigem Blasensprung < 36. SSW(VBS) und etwaiger Frühgeburtlichkeit (FG). Weiterswurde der Zeitpunkt der Entbindung, das Geburtsgewicht(GG) sowie das Auftreten schwerer peripartalerKomplikationen analysiert.Ergebnisse: In der Zeit von 01.03.2005 bis31.12.2005 wurden 62 AC komplikationslos durchgeführt.Erhöhte FWI fanden sich bei 4 Feten(6,45 %), woraufhin bei den betroffenen Schwangereneine Insulintherapie aus fetaler Indikationeingeleitet wurde. VWT, VBS < 36. SSW und Tokolysebehandlungtraten bei keiner Patientin auf. FGtrat in einem Fall aufgrund einer präeklampsiebedingtenWachstumsretardierung auf. Das GGwar gegenüber einem Normalkollektiv nicht er-41


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>42höht (2 Feten wiesen ein GG > 4000 g auf (3,45 %).<strong>Die</strong> Sectiorate <strong>im</strong> untersuchten Kollektiv betrug20,69 % (12 Pat). Bei Auswertung waren noch 4 Patientinnenschwanger.Schlußfolgerung: <strong>Die</strong> Amniozentese zur FWI-Best<strong>im</strong>mungerscheint als sicheres Verfahren zur Best<strong>im</strong>mungder metabolischen Situation des Fetusbei GDM. Den meisten Patientinnen können dadurcheine belastende Insulintherapie sowie vermehrtegeburtshilfliche Kontrollen erspart werden.<strong>Die</strong> analgetische Wirksamkeit von Elektroakupunkturwährend der Geburt – eigene ErgebnisseG. Wolfram, J. Angleitner-Flotzinger, B. Dallinger,B. Schaffer, N. Saritas, M. Swoboda, W. DirschlmayerGynäkologisch-Geburtshilfliche Abteilung, KrankenhausBarmherzige Schwestern, Ried/InnkreisFragestellung: <strong>Die</strong> Elektroakupunktur ist eine Formder Analgesie, die sich als „komplementärmedizinische“Methode einer hohen Akzeptanz erfreut. Wirverwenden die Elektroakupunktur während derGeburt zur Erleichterung der wehenassoziiertenBeschwerden. Ziel der Untersuchung war die Evaluierungder Wirksamkeit der Methode.Methode: Bei Bedarf erhielten die Patientinnenwährend der Geburt Akupunktur an 2 Punkten deroberen Extremität und/oder der unteren Extremität,die St<strong>im</strong>ulation wurde nach dem HAN-Frequenzmusterelektrisch durchgeführt. <strong>Die</strong> Patientinnenwurden nach der Geburt mittels Fragebogen zurWirksamkeit der Akupunktur nachbefragt. <strong>Die</strong>Schmerzintensität unter der Geburt, sowohl vorwie auch nach der Akupunktur, wurde mittels einerVisual Analog Scale (VAS) ermittelt.Ergebnisse: 68 Patientinnen erhielten vom 01.04.bis 31.12.2005 Elektroakupunktur unter der Geburt,51 Fragebögen wurden retourniert und konntenausgewertet werden. 26/51 (51 %) gaben an,daß eine Schmerzlinderung erreicht werden konnte,bei 23/51 (45 %) zeigte sich kein Effekt. Bei denPatientinnen, die keine Schmerzlinderung angaben,war der Ausgangswert am VAS höher (8,43) alsbei denen, die eine Schmerzlinderung erfuhren(7,61). Bei den Patientinnen, die eine ausreichendeSchmerzlinderung zeigten, konnte der VAS-Scoredurch die Akupunktur um durchschnittlich 2,73Punkte gesenkt werden, bei den Non-Respondernnur um 0,32; die Akupunkturwirkung wurde von24/51 (47 %) als sehr gut bis ausreichend empfunden,von 24/51 (47 %) als nicht ausreichend. Wiederverwendenwürden 32/51 (63 %) die Elektroakupunktur,weiterempfehlen würden sie 36/51(71 %).Schlußfolgerung: Knapp mehr als die Hälfte derElektroakupunkturpatientinnen spricht auf dieBehandlung an und ist zufrieden. Bei der anderenHälfte der Patientinnen sollte frühzeitig (nach 30bis 60 Minuten der Anwendung) auf eine andereAnalgesiemethode gewechselt werden.Geburtseinleitung mit „Low-dose“-Misoprostol:erste Ergebnisse in EuropaI. Galid-Lobmeyr, C. Eichler, C. Fiala*, P. SafarAbteilung für Geburtshilfe und <strong>Frau</strong>enheilkunde,Humanis-Klinikum Korneuburg, *Gynmed AmbulatoriumWienFragestellung: Es wird die Wirksamkeit von 25 µgMisoprostol-Vaginaltabletten (Prostokos ® ) 1 zur Geburtseinleitung<strong>im</strong> Rahmen einer Anwendungsbeobachtunguntersucht.Methode: In der Zeit vom 1. Februar 2005 bis 31.Jänner <strong>2006</strong> erhielten 60 <strong>Frau</strong>en zur Geburtseinleitung4–6stündlich 25 µg Misoprostol-Vaginaltabletten(Prostokos ® ) 2 . <strong>Die</strong> Tagesmax<strong>im</strong>aldosis betrug100 µg. <strong>Die</strong>ses Therapieschema ist seit März2005 in die Liste der Essentiellen Medikamente derWHO aufgenommen. Ausschlußkriterien: Beckenendlage,Frühgeburt.Ergebnisse: 43 Patientinnen (73 %) wurden spontanentbunden, davon waren 34 Pr<strong>im</strong>iparae (58 %).<strong>Die</strong> mittlere Geburtsdauer (Beginn der Einleitungbis zur Geburt) betrug 13,6 Stunden, die Dauervom Wehenbeginn bis zur Geburt <strong>im</strong> Mittel6,25 Std. Bei 7 (16 %) Patientinnen lag die Geburtsdauerüber 24 Stunden. <strong>Die</strong> Sectio-Rate betrug28 %, von diesen 17 Patientinnen waren 13 Pr<strong>im</strong>iparae(76 %), 4 Patientinnen waren St. p. sectionem.<strong>Die</strong> Sectio-Indikationen waren bei 8 Patientinneneine DIA, bei 9 <strong>Frau</strong>en eine pr<strong>im</strong>äre oder sekundäreWehenschwäche. Das Fetal Outcome warbei allen Neugeborenen gut. Kein Neugeboreneshatte einen 5 min Apgar unter 8. <strong>Die</strong> arteriellen Nabelschnur-pH-Wertelagen alle über 7,10. Wirkonnten keinen Fall von Überst<strong>im</strong>ulation beobachten.Als einzige Nebenwirkung trat bei einer Patientineine Temperaturerhöhung (bis 39,2 °C) bei negativenEntzündungsparametern, verbunden miteiner fetalen Tachykardie, auf.Zusammenfassung: <strong>Die</strong>se erste Anwendungsbeobachtungin Europa zeigt, daß die 25 µg Misoprostol-Vaginaltabletten(Prostokos ® ) 1 eine effektive,1Firma Hebron S/A Industrias Qu<strong>im</strong>icas Farmaceutica /Brasilien2Das Präparat ist in Brasilien seit 2004 für diese Indikationzugelassen und wurde für unsere Abteilung über eine Importgenehmigungbezogen.


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>sichere und kostengünstige Methode zur Geburtseinleitungdarstellen.<strong>Die</strong> medikamentöse Zervix-Vorbereitung –ein UpdateC. Fiala, J. Barta, P. SafarGynmed Ambulatorium Wien und Abteilung fürGeburtshilfe und <strong>Frau</strong>enheilkunde, Humanis-Klinikum KorneuburgFragestellung: Um das Risiko von Verletzungen derZervix oder Perforationen des Uterus zu vermeiden,hat sich das medikamentöse Zervixpr<strong>im</strong>ing vor einerIntervention (Hysteroskopie, IUD-Einlage oderKürettage) etabliert.Methode: Aktuelle Studien und „Evidence basedGuidelines“ werden dargestellt (WHO, RCOG inUK, ANAES in Frankreich).Ergebnisse: Inbesondere bei zervikalen Anomalien,vorhergehenden Operationen, jungen <strong>Frau</strong>en oderbei Schwangerschaftsabbrüchen nach dem frühen1. Tr<strong>im</strong>enon wird ein medikamentöses Pr<strong>im</strong>ingempfohlen. Darüber hinaus konnte gezeigt werden,daß eine routinemäßige Anwendung des Zervixpr<strong>im</strong>ingsmit Misoprostol (Cyprostol ® ) vor einerKürettage sinnvoll ist. <strong>Die</strong> Anwendung von Laminariaist obsolet, da dies öfter zu Komplikationenführt als Prostaglandine. Auch konnte gezeigt werden,daß bei der Anwendung von Gemeprost(Cergem ® ) mehr Nebenwirkungen und Komplikationenauftreten als bei Misoprostol 2 Tabl. oraloder 1 Tabl. vaginal, obwohl die klinische Wirksamkeitbei beiden Präparaten gleich gut ist. Bei der Anwendungvon Misoprostol wird die beste Wirkungmit einer Dosierung von 2 Tabletten erzielt. GeringereDosen sind weniger effizient und höhereDosen führen zu vermehrten Nebenwirkungen,ohne die klinische Wirksamkeit zu erhöhen. Dasmin<strong>im</strong>ale Zeitintervall für eine opt<strong>im</strong>ale Zervixdilatationnach oraler oder vaginaler Gabe ist 3Stunden und kann auch durch eine höhere Dosisnicht verkürzt werden. <strong>Die</strong> sublinguale Gabe bieteteine Wirksamkeit bereits nach einer Stunde, istaber noch nicht etabliert. Dem Misoprostol überlegenist lediglich Mifepriston (Mifegyne ® ) mit einerdeutlich besseren Zervixdilatation bei sehr guterVerträglichkeit. Allerdings ist hier ein Intervall vonetwa 24 Stunden zu beachten, sowie der höherePreis.Schlußfolgerung: Misoprostol oral oder vaginal mindestens3 Stunden vor der Intervention ist derzeitetabliert. <strong>Die</strong> sublinguale Gabe lediglich 1 Stundevorher hat sich ebenfalls bewährt. Ist eine bessereDilatation notwendig, ist Mifegyne ® das Präparatder Wahl.Rezidivierende Uterusruptur nach laparoskopischerMyomenukleationH. Gründling, E. ReisingerAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,KH Barmherzige Brüder LinzFragestellung: Bei Zustand nach laparoskopischerMyomenukleation und Uterusruptur in der nachfolgendenSchwangerschaft wünscht eine PatientinAuskunft über die prognostische Einschätzungeiner weiteren Schwangerschaft. An Hand der tragischenEntwicklung des Falles und der wenigenLiteraturberichte soll die Operationstechnik mittelsKoagulation des gesunden Myometriums bewertetwerden.Fallbericht: Eine 33jährige Patientin trat erstmals<strong>im</strong> Frühjahr 2005 mit der Frage an uns heran, obeine weitere Schwangerschaft nach Uterusrupturmöglich wäre. Im Juli 2004 erlitt sie in der 32. SSWeine Ruptur <strong>im</strong> Fundusbereich mit intrauterinemFruchttod. <strong>Die</strong> Rupturstelle wurde mehrschichtiggenäht. Im Jänner 2003 erfolgte eine laparoskopischeEnukleation eines 5 cm großen intramuralenFundusmyoms, wobei laut auswärtigem Operationsberichtder Resektionsrand und das Myombettbipolar koaguliert sowie zwei Nähte gesetzt wurden.Bei unserer Erstuntersuchung zeigte sichsonographisch eine narbige Einziehung am Fundus.<strong>Die</strong> <strong>im</strong> Herbst durchgeführte diagnostischeHysteroskopie und Laparoskopie ließ eine suffizienteUteruswand für eine neuerliche Schwangerschaftannehmen. <strong>Die</strong> kurz darauf spontan eingetreteneGeminigravidität war ungünstigerweise <strong>im</strong>Narbenbereich lokalisiert. Nach intensiven Beratungenwurde mit der Patientin die Fortführungdieser Schwangerschaft entschieden. Bereits in der15. Woche rupturierte neuerlich der Uterus, sodaßeine Hysterektomie notwendig wurde. Histologischzeigte sich eine Placenta percreta mit Ruptur<strong>im</strong> Bereich der alten Narbe.Schlußfolgerung: Unsere Kasuistik und die in derLiteratur publizierten Uterusrupturen nach laparoskopischenMyomektomien weisen darauf hin, daßeine ausgiebige Koagulation <strong>im</strong> Myombettbereichzu wenig belastbaren Defektheilungen <strong>im</strong> Uteruswandbereichführt und eine zusätzliche Nahtversorgungdie ausgedehnten Gewebsnekrosen durchden Hochfrequenzstrom nicht aufwiegt. Bei Patientinnenmit Kinderwunsch sollte eine Koagulationdes gesunden Myometriums möglichst vermiedenund eine suffiziente Nahttechnik angestrebtwerden.43


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>Isolierung und Charakterisierung von fetalen,endothelialen Vorläuferzellen aus der humanenPlazentaE. Sölder, V. A. Nguyen*, C. Fürhapter*,O. Huter, N. Sepp*Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Universitätsklinik für <strong>Frau</strong>enheilkunde und*Universitätsklinik für Dermatologie, MedizinischeUniversität InnsbruckFragestellung: <strong>Die</strong> Plazenta ist ein Gewebe, dasreich an Gefäßen und Endothelzellen ist. Ziel derUntersuchung war es, humane fetale Endothelzellenbzw. humane fetale Endothelzellvorläuferzellenaus der Plazenta zu gewinnen.Methode: Nach Einwilligung der Patienten wurdePlazentagewebe gewaschen, über Nacht mit Dispaseinkubiert und die Endothelzellen isoliert bzw. kultiviertund charakterisiert.Ergebnisse: <strong>Die</strong> Chakterisierung mittels Cytospin-Präparation, Immunhistochemie, Immunfluoreszenz,FACS-Analyse, Western-Blot-Analyse, FISH-Analyse und Elektronenmikroskopie ergab, daßsich in der Plazenta eine große Anzahl (wesentlichgrößere Zahl als <strong>im</strong> peripheren Blut!) von CD34,CD133 und Flk-1 positiven Endothelzellvorläuferzellenbefinden. <strong>Die</strong>se weisen den Immunphänotypvon vaskulären Endothelzellen, aber auch von Endothelzellenlymphatischen Ursprungs auf.Schlußfolgerung: Bei der von uns gewählten Methodeist es leicht, große Mengen von Endothelzellvorläuferzellenzu isolieren und sie zu charakterisieren.Mittels dieser Methode wird es möglich sein,die Biologie und die Pathophysiologie von Endothelzellenund deren Vorläuferzellen der Plazentabei verschiedensten Erkrankungen der Plazentabesser zu studieren.Kongenitale solid-zystische Oropharynxtumorenals Ursache für SchwangerschaftsabbruchüberlegungenD. Re<strong>im</strong>er, M. Sanal, A. G. Ze<strong>im</strong>et, R. Thoma,A. Alge, C. Marth, J. HagerAbteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe,Medizinische Universität Innsbruckwird kontroversiell diskutiert. <strong>Die</strong> Überlegungenreichen vom Schwangerschaftsabbruch bis zur„EXIT-procedure“ (ex utero intra-partum treatment).Entscheidet man sich für ein Überleben desKindes, sind unter Umständen eine vorzeitige Beendigungder Schwangerschaft und, damit verbunden,ein exakt geplantes, interdisziplinäres Managementnotwendig. <strong>Die</strong>se Problematik soll anhandzweier Fallvorstellungen erläutert und diskutiertwerden.Patientinnen: Patientin 1: Bei diesem Kind fielen<strong>im</strong> Rahmen einer Ultraschalluntersuchung in der22. SSW eine suspekte solid-zystische Raumforderungoberhalb der Zunge sowie ein Polyhydramnionauf. Engmaschige sonographischeKontrollen zeigten eine rasche Größenprogredienzdes Tumors. <strong>Die</strong> SS wurde nach ausführlicherDiskussion nicht abgebrochen, sondern inder 32 + 2 SSW mittels Sectio beendet. <strong>Die</strong> geplante„EXIT-Procedure“ war nicht notwendig, da einenasale Intubation des Neugeborenen gelang. Deram Rachendach gelegene Tumor war histologischein benignes Teratom mit malignen Zellinseln, das6 Wochen nach zytostatischer Therapie vollständig(R0) reseziert werden konnte. Patientin 2: Im Rahmeneiner Routinesonographie in der 20. SSW.wurde bei diesem Kind eine suspekte zystischeRaumforderung an der Zungenspitze diagnostiziert.Aufgrund der raschen Größenprogredienzdes Tumors wurde pr<strong>im</strong>är ein Schwangerschaftsabbruchin Erwägung gezogen. Ab der 28. SSWzeigte sich jedoch keine besondere Wachstumstendenzmehr, zudem trat kein Polyhydramnionauf. <strong>Die</strong> geplante Sectio erfolgte in der 37 + 6 SSW,wobei auch in diesem Fall keine „EXIT-Procedure“notwendig war, da eine nasale Intubation problemlosdurchgeführt werden konnte. Unmittelbarpostpartal wurde der Tumor (histologisch handeltees sich um eine benigne Zungenzyste) unter Rekonstruktionder Zunge reseziert.Schlußfolgerung: Bei beiden Kindern wurde durchengmaschige Kontrollen der Tumorentwicklung,durch eine exakte Planung des interdisziplinärenManagements und durch eine zeitgerechte chirurgischeBehandlung der Tumoren ein lebenswerterOutcome erreicht.44Fragestellung: Solid-zystische Raumforderungendes Oropharynx kommen <strong>im</strong> Säuglings-/Kindesaltersehr selten vor. Da diese tumorösen Veränderungenmeist bereits in utero entstehen, sind sie –abhängig von ihrer Größe – einer sonographischenDiagnostik zugänglich. <strong>Die</strong> Frage, wie mit großen,den Oropharynx zunehmend ausfüllenden, solidzystischenProzessen umgegangen werden soll,


24. Jahrgang, <strong>Sonderheft</strong> 1/<strong>2006</strong>AAigner H. 16Arikan G. 30BBader A. 7Bass<strong>im</strong> S. 15Bernhaus A. 27, 32Birkmayer J. 29Bjelic-Radisic V. 22,25Bleier J. 16Bodner-Adler B. 35Bogner G. 36Boschitsch E. 46CChalubinski K. 21Czerwenka K. 6DDenison U. 33D<strong>im</strong>opoulos J. 39Dirschlmayer W. 11EEichhorn F. 26FFiala C. 43Fink-Retter A. 33Firulovic B. 20GGalid-Lobmeyr I. 42Ganhör-Sch<strong>im</strong>böck J.35Gerstner G. 11Gr<strong>im</strong>m C. 8Gruber D. M. 45Gründling H. 43HHadziomerovic D. 31,32Hefler L. 8He<strong>im</strong> K. 12Hofstetter G. 37Hubalek M. 19Huber J. C. 45Hudelist G. 9, 37KKlaritsch P. 22Klein K. 13Kletsel A. 23Kölle D. 24, 26L<strong>Lass</strong> H. 25, 33Lo<strong>im</strong>er L. 14, 27AUTORENINDEX(nur Erstautoren)Luschin-Ebengreuth G.36MMagnet E. 41Matthai C. 28Metzenbauer M. 25Mihatsch B. 17OOberaigner W. 6, 10Ott H. W. 31PPanzitt T. 41Perschler M. 23Petricevic L. 10Petru E. 34Preyer O. 24, 28Pristauz G. 20RRamoni A. 16Re<strong>im</strong>er D. 38, 44Resch E. 13Riedhart-Huter M. 29Riha K. 17SSarlay D. 21Schaffer B. 38Schausberger C. 39Schlembach D. 19Six L. 39Sir A. 14Shebl O. 14Slavka G. 9Smekal-Schindelwig C. 18Sölder E. 44Stepan I. 34Stonek F. 15TTempfer C. 6VVutuc C. 11WWeigert M. 7Weinzierl A. 30Windbichler G. 18Wolfram G. 42ZZeck W. 1847

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