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Regionale Zukunft<br />
04 | EW Journal<br />
Naturnah und modern<br />
Ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz ist die neue, voll biologisch arbeitende<br />
zentrale Kläranlage, die zurzeit im unteren Leinetal entsteht.<br />
Fische, Lurche und Wasserpflanzen fühlen sich wohl in den Flüssen<br />
des <strong>Eichsfeld</strong>s. Dass dies so bleibt, dafür sorgen unter anderem moderne<br />
Klärwerke, dank derer die gereinigten Abwässer ohne Bedenken<br />
wieder in die Natur entlassen werden können. Mit der Investition von<br />
rund 1,25 Millionen Euro kann der Zweckverband Wasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung Obereichsfeld (WAZ) die zentrale Kläranlage<br />
„Unteres Leinetal“ für die Orte Arenshausen, Kirchgandern und Hohengandern<br />
realisieren. Der Freistaat Thüringen hat hierfür eine 55%ige Förderung<br />
zugesagt.<br />
Bereits im November des letzten Jahres begannen die Bauarbeiten zur<br />
kombinierten technischen und naturnahen Anlage. Aktuell befindet<br />
sich die Anlage kurz vor der Fertigstellung. Noch in diesem Jahr können<br />
die ers ten Abwässer aus Arenshausen dort eingeleitet und aufbereitet<br />
Funktionsschema der Kläranlage „Unteres Leinetal“<br />
Teich 2 Ablauf<br />
in die Leine<br />
5 6<br />
4<br />
Teich 1<br />
3<br />
Leine<br />
Scheibentauchkörper<br />
intensive biologische<br />
Reinigung<br />
2<br />
1<br />
Vorklärung<br />
mechanische Reinigung<br />
im Absetzbecken<br />
Zulauf<br />
Einleitung der<br />
Abwässer<br />
Zwei Teiche sind<br />
Erkennungsmerkmal<br />
der Kläranlage<br />
„Unteres Leinetal“<br />
und künftig für<br />
die Nachklärung<br />
zuständig.<br />
werden. 2013 soll der Anschluss für die Gemeinde Kirchgandern erfolgen.<br />
Langfristig ist auch die Anbindung von Hohengandern geplant.<br />
Die Reinigung der Abwässer erfolgt dann über mehrere Stufen einer<br />
vollbiologischen Abwasserbehandlung (siehe Funktionsschema unten).<br />
Am Ende gelangt wieder sauberes Wasser in die Leine und damit<br />
in die Umwelt.<br />
Ein Markenzeichen der Region schützen<br />
Die effiziente und ökologische Anlage leistet einen wesentlichen<br />
Beitrag zum Gewässerschutz unter Maßgabe der Anforderungen der<br />
Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. So wird gleichzeitig ein Markenzeichen<br />
geschützt, das Einwohner und Touristen am <strong>Eichsfeld</strong> gleichermaßen<br />
schätzen: die Natur.<br />
1. Über Pumpstationen werden die Abwässer in<br />
die Kläranlage eingeleitet.<br />
2. In zwei Vorklärbecken wird das Abwasser<br />
zunächst mechanisch gereinigt. Hier setzen<br />
sich Schlamm und Grobstoffe ab.<br />
Darauf folgt in zwei Schritten die intensive<br />
vollbiologische Reinigung.<br />
3. In zwei Scheibentauchkörperanlagen erfolgt<br />
die biologische Reinigung mittels<br />
Oberflächenbelüftung auf einer Fläche von<br />
9.180 m 2 . Dies geschieht durch die Stoffwechselprozesse<br />
von Bakterien. Den für<br />
diesen Stoffabbau notwendigen Sauerstoff<br />
erhalten die Mikroorganismen durch die<br />
Drehbewegung der Scheibentauchkörper.<br />
Gleichzeitig wird dadurch für eine Durchmischung<br />
des Abwassers gesorgt.<br />
4./5. Im zweiten Reinigungsprozess durchfließt<br />
das Abwasser zur Nachklärung zwei Schönungsteiche<br />
mit einer Fläche von 600 und<br />
1.000 m 2 .<br />
6. Das gereinigte Abwasser wird im freien<br />
Gefälle in die Leine eingeleitet.