Kinderkalender - Rhein-Neckar-Kind
Kinderkalender - Rhein-Neckar-Kind
Kinderkalender - Rhein-Neckar-Kind
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Konrad geht es schlecht.<br />
Er heißt so, wie niemand<br />
heißen möchte, kann<br />
nicht gut rechnen, nicht gut<br />
Fußballspielen, bekommt leicht<br />
einen hochroten Kopf und ist<br />
sehr übergewichtig. Kein Wunder,dass<br />
„dieAnderen“ in seiner<br />
Klasse, vor allem Rick und seine<br />
Kumpane, ihn ständig ärgern,<br />
ihm viele böse Dinge antun und<br />
sogar Geld abpressen. Das Wort<br />
Mobbingkommtzwarimganzen<br />
Textdes<strong>Kind</strong>erromans vonHelga<br />
Lezius nicht vor,aber die RealitätdesGemobbt-Werdensmit<br />
all ihrem lähmenden Schrecken,<br />
mit der Angst und der Scham<br />
des Mobbingopfers, mit seiner<br />
Einsamkeit und Hilflosigkeit,<br />
die teilt sich deutlich mit –und<br />
ist weit mehr <strong>Kind</strong>ern vertraut,<br />
als wir ahnen.<br />
Wergemobbt wird, der kommt<br />
–zumal als <strong>Kind</strong> –nicht allein<br />
aus eigener Kraft aus dieser<br />
Rolle heraus. Es bedarf immer<br />
der Hilfe durch zumindest einen<br />
verständnisvollen Erwachsenen.<br />
In Konrads Fall ist das eine „Leiche“,<br />
die sich als Schnapsleiche<br />
entpuppt. Konrad stolpert nachts<br />
zufällig über den volltrunkenen<br />
Willi, der als LKW-Fahrer normalerweise<br />
den Alkohol meidet,<br />
aber durch eine Gemeinheit von<br />
Kollegen am Arbeitsplatz in eine<br />
verzweifelteSituationgeratenund<br />
entlassenwordenwar.Konradhilft<br />
Willi, woraus sich eine Freundschaft<br />
entwickelt. Im Verlauf der<br />
Geschichte trägt Konrad dazu<br />
bei, dass Willi seine Anstellung<br />
wiederbekommt. Willi wiederum<br />
wirktpositivfürKonradsSelbstbewusstsein.<br />
Durch seinenEinfluss<br />
erlebtKonradzumerstenMal,dass<br />
Rickdavonlaufenmuss,alserihm<br />
Konrad<br />
Ein Buch, das <strong>Kind</strong>er stark macht<br />
wiedereinmalGeldabpressenwill.<br />
Am Ende wird Konrad zum<br />
Helden. Der Fahrer des Schulbusses<br />
erleidet einen Herzanfall<br />
und bricht über dem Lenkrad<br />
zusammen. Weil Konrad von<br />
Willi in seinem Lkw gelernt hat,<br />
wo die Handbremse sitzt, kann<br />
er den Bus stoppen, bevor er mit<br />
allen Schulkindern einen Abhang<br />
hinunter stürzt. Damit ist Konrad<br />
erstmalsalsAkteurinErscheinung<br />
getreten, wird positiv beachtet<br />
und öffentlich hoch gelobt. Diese<br />
Situation nutzt er, umsich von<br />
Konrad in Konni umzunennen<br />
–erist eine selbstbestimmte und<br />
selbstbestimmendePersönlichkeit<br />
geworden<br />
Die Autorin schreibt in einem<br />
klaren, schnörkellosen Stil, anschaulichundgutlesbarfür<strong>Kind</strong>er<br />
in KonradsAlter.EineAltersempfehlung<br />
gibt das Buch zwar nicht,<br />
dochabneunJahrenwerdenjunge<br />
Leserinnen und Leser die spannendeGeschichtevermutlichnicht<br />
Drittes ISN-Gebäude<br />
MEDIEN &LERNEN<br />
freiwillig zwischendurch aus der<br />
Hand legen. Mag uns Erwachsenen<br />
die Handlung vielleicht sehr<br />
konstruiert vorkommen, so folgt<br />
sie doch der <strong>Kind</strong>ern vertrauten<br />
Logik von Märchen und bedient<br />
die alte menschliche Sehnsucht,<br />
nach der sich am Ende alles zum<br />
Guten wenden muss. Wenn der<br />
Protagonist im Märchen nach<br />
bestandenen Prüfungen die Prinzessin<br />
bekommt, so ist das ein<br />
Bild für den Wandlungsprozess<br />
zu einer reifen Persönlichkeit. In<br />
diesem modernen Märchen von<br />
Helga Lezius wird Konrad zu<br />
Konni, den jetztvielemögen und<br />
„die Anderen“ in Ruhe lassen.<br />
Rachegelüste gegenüber Rick<br />
und seinen Kumpanen werden<br />
jedochnichtmärchenartigbedient;<br />
es reicht, dass sie zuletzt einfach<br />
sprachlos sind und nichts mehr zu<br />
sagen haben.<br />
„KONRAD oder Ab morgen<br />
heiße ich anders“ ist nicht nur<br />
spannendes Futter für einzelne<br />
Leseratten, sondern eignet sich in<br />
besonderem Maße als Klassenlektüre<br />
vorzugsweise im vierten<br />
Schuljahr, weil es Fragen von<br />
Toleranz,zwischenmenschlichem<br />
Respekt und positivem Sozialverhalten<br />
auf <strong>Kind</strong>er ansprechende<br />
Weise thematisiert und damit zur<br />
Mobbingprävention beitragen<br />
kann.<br />
�uchti��<br />
„KONRADoderAbmorgenheiße<br />
ich anders“ von Helga Lezius,<br />
erschienen imAbentheuerVerlag,<br />
2012, 105 S., €7,80 .©2012 by<br />
Dipl.-Päd. Detlef Träbert, Rathausplatz8–53859Niederkassel,<br />
Tel.:02208/901989,Fax:909943,<br />
www.schulberatungsservice.de,<br />
E-Mail: info@schulberatungsservice.de<br />
Erweiterung um500 qm Unterrichtsräume<br />
Als Reaktion auf die steigende<br />
Nachfrage in den<br />
letztenJahren (allein 37<br />
neue Bewerber<br />
für dieses Schuljahr)<br />
hat die ISN<br />
ihr drittes Gebäude,<br />
das speziell<br />
für die Sekundarstufegedacht<br />
ist,<br />
in einer schönen<br />
alten Sandsteinvilla<br />
gerade einmal<br />
drei Minuten<br />
vom Hauptgelände<br />
eingeweiht.<br />
Lernpartner und<br />
Lernbegleiter<br />
nahmen am ersten<br />
Schultag an<br />
einerkurzen,aber<br />
eindrucksvollen-<br />
Einweihungsfeierteil,beiderzur<br />
Eröffnung der Räumlichkeiten<br />
ganz offiziell ein Band durchgeschnitten<br />
wurde. Eingerahmt<br />
von Blumenschmuck und einer<br />
traditionellenMandala-Dekoration<br />
konnte man sich bei leiser<br />
Musik und mit nachdenklich<br />
stimmenden Zitaten die neuen<br />
Räumlichkeiten ansehen.<br />
„Die Erweiterungfindet schritt-<br />
weise statt”, erklärte Nicolas<br />
Puga, der die Sekundarstufe leitet.„Wir<br />
sind stolz,dass wir trotz<br />
engerzeitlicher<br />
Vorgaben den<br />
ersten Schritt<br />
des Bauvorhabens<br />
vor dem<br />
Beginn des<br />
Schuljahrsabschließenkonnten.<br />
Der<br />
nächsteBauabschnitt<br />
im<br />
Hauptgebäude<br />
findet während<br />
der Herbstferien<br />
statt. Dort<br />
sind dann die<br />
restlichen Bauarbeitenabgeschlossen<br />
und<br />
wirkönnenendlichweitere1.400<br />
Quadratmeter rund um die Villa<br />
für Fächer wie Sport, Musik und<br />
Kunst anbieten.“<br />
Bundesfamilienministerin<br />
startet I-KiZ-Zentrum<br />
für <strong>Kind</strong>erschutz im<br />
Internet: <strong>Kind</strong>er und Jugendliche<br />
vor Risiken im Internet zu<br />
schützen ist die Kernaufgabe<br />
des neuen „Zentrums für <strong>Kind</strong>erschutz<br />
im Internet“, kurz:<br />
I-KiZ. Die Bundesministerin für<br />
Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend, Kristina Schröder, gibt<br />
im September den Startschuss<br />
für seinenAufbau.<br />
„<strong>Kind</strong>er und Jugendliche müssen<br />
mit dem Internet sicher<br />
aufwachsen und die Vorteile<br />
und Chancen der digitalen Welt<br />
nutzen können“, sagte Bundesfamilienministerin<br />
Schröder<br />
bei der Auftaktveranstaltung<br />
zur Gründung des I-KiZ. „Eine<br />
100-Prozent-Garantie für sichere<br />
Surfräume gibt es leider<br />
nicht, deshalb wollen wir mit<br />
dem I-KiZ erreichen, Risiken<br />
im Internet so gut es geht zu<br />
minimieren und Melde- und<br />
Hilfsmöglichkeiten leicht erreichbar<br />
zu machen. Das I-KiZ<br />
soll mit seinen Partnern als<br />
zentraleAnlaufstelle für <strong>Kind</strong>er,<br />
Jugendliche und Erwachsene<br />
Hilfe und Beratung bei Problemen<br />
bieten.“<br />
Mit demAufbau einesZentrums<br />
für <strong>Kind</strong>erschutz im Internet<br />
wird ein Bündnis von Expertinnen<br />
und Experten aus Bund<br />
und Ländern, Jugendschutz<br />
und Strafverfolgung, von Anbietern,<br />
Plattformbetreibern,<br />
VerbändenundInitiativensowie<br />
aus Technik und Wissenschaft<br />
geschaffen, das in Fachkommissionenerarbeitet,wie<strong>Kind</strong>er<br />
und Jugendliche die Chancen<br />
des Internets nutzen und dabei<br />
Risiken so gut es geht bereits<br />
im Vorfeld vermieden werden<br />
können.<br />
Mit dem I-KiZ (www.i-kiz.de)<br />
wird so eine Denkfabrik eingerichtet,diesichmitdenRahmenbedingungenundMöglichkeiten<br />
eines zeitgemäßen Schutzes<br />
von <strong>Kind</strong>ern und Jugendlichen<br />
im Internet befasst. Das I-KiZ<br />
<strong>Kind</strong>er fördern,<br />
Eltern begleiten<br />
Einzeltherapie bei<br />
•Legasthenie/LRS<br />
in Deutsch und Englisch<br />
•Rechenschwäche/Dyskalkulie<br />
•Schreibwerkstatt<br />
www.ass-lz.de<br />
ASS<br />
LERNTHERAPIE<br />
ZENTRUM<br />
I-KiZ<br />
Ausgabe 10<br />
Oktober 2012<br />
19<br />
Intelligenter <strong>Kind</strong>er-&Jugendschutz<br />
fungiert zudem alsAnlaufstelle,<br />
überdie<strong>Kind</strong>er,Jugendlicheund<br />
Eltern Hilfs-, Beratungs-, und<br />
Meldemöglichkeiten erreichen.<br />
So können Jugendlicheüber die<br />
Buttons „Hol‘ Dir Hilfe“ und<br />
„Sag‘ Bescheid“ zum <strong>Kind</strong>erund<br />
Jugendtelefon der Nummer<br />
gegen Kummer oder zu einem<br />
Hotlineformular gelangen. Erwachsene<br />
bzw.Eltern erreichen<br />
überden Button „Ratund Hilfe“<br />
das Elterntelefon der Nummer<br />
gegen Kummer und über den<br />
Button „Verstoß melden“ ein<br />
Hotlineformular, über das sie<br />
Gefahren im Internet mitteilen<br />
können.<br />
Beim Aufbau des I-KiZ wird<br />
dasBundesfamilienministerium<br />
unterstützt von jugendschutz.<br />
net, der gemeinsamen Stelle der<br />
Länder und Landesmedienanstalten<br />
für den Jugendschutz im<br />
Internet.ZudemarbeitetKlicksafe<br />
mit dem I-KiZ zusammen,<br />
eine aus dem „Safer Internet<br />
Programm“ der Europäischen<br />
Union finanzierte Sensibilisierungskampagne<br />
zur Förderung<br />
der Medienkompetenz im UmgangmitdemInternetundneuen<br />
Medien.<br />
2010 hatte Bundesfamilienministerin<br />
Kristina Schröder<br />
den Dialog Internet ins Leben<br />
gerufen um gemeinsam mit<br />
Vertreterinnen und Vertretern<br />
der <strong>Kind</strong>er- und Jugendhilfe,<br />
des Jugendschutzes, der Medienpädagogik<br />
und-wissenschaft,<br />
der Internetwirtschaft,der Internetgemeinde,BundundLändern<br />
eine Netzpolitik für <strong>Kind</strong>er und<br />
Jugendliche zu entwerfen. Eine<br />
wesentlicheHandlungsempfehlung<br />
des Dialog Internets war,<br />
das wirksamer Jugendschutz<br />
im Internet ein intelligentes<br />
Risikomanagement und vorausschauende<br />
Gesamtstrategien<br />
erfordert, die Vorsorge von Anbietern,<br />
technischen Schutz und<br />
Kompetenzvermittlungsinnvoll<br />
verbinden.<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter www.bmfsfj.de<br />
Diagnostik und Elternberatung<br />
Einzeltherapien<br />
Erfahrene Lerntherapeuten<br />
Vonöffentlichen Stellen<br />
anerkanntes Therapiezentrum<br />
Poststraße 48 ·69115 Heidelberg ·Tel. 06221/601982<br />
Johannesstr.17 ·67346Speyer ·Tel. 06232/6052680