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SCHWÄBISCH HALL OF FAME MADE IN BW 

#1-08 

S-taff - Das Berufsmagazin der 

www.s-taff.com 

Die PS-getriebene Karriere: 

Top-Chancen in der Automobilbranche 

Kooperationspartner: 

FEATURE VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATEk

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S-taff auf geht’s 

Editorial 

Gesprochen Staff wie Crew, Team, Belegschaft. 

Geschrieben S für Stuttgart – verbunden mit taff – wie selbstbewusst, stark, zielstrebig. 

Gemacht für junge, aufstrebende Akademiker. 

Schnelle Autos ... 

... faszinieren. Hochschulabsolventen fühlen den Spirit, der von den automobilen Unternehmen ausgeht. Ob Autobauer 

oder Zulieferer – Baden-Württemberg fährt als Autoland international ganz vorn mit. Entdecken Sie Ihre Chancen auf 

einen spannenden Job in der Automobilindustrie (Seite 2). 

In der ersten Reihe der aufstrebenden Länder stehen auch die Vereinigten Arabischen Emirate. Mit Dubai vorneweg 

lockt die arabische Welt mit spannenden Projekten mitten in der Wüste. Nicht umsonst heißt Dubai übersetzt 

„Treffpunkt“. Wie können Sie von Baden-Württemberg aus an dem Boom in Nahost teilhaben? (Seite 14) 

Auch der VfB Stuttgart fährt regelmäßig zum Trainingscamp nach Dubai. Was Fußball und Wirtschaft außerdem miteinander 

verbindet, berichtet VfB-Präsident Erwin Staudt. Als ehemaliger IBM-Chef kennt er die Parallelen zwischen 

Sport und Industrie (Seite 22). 

Aufs Literarische konzentriert sich hingegen Denis Scheck. Der Moderator des ARD-Büchermagazins „Druckfrisch“ 

ist ein waschechter Schwabe, der in unserer Schwäbisch Hall of Fame über Micky Maus, Dialekte und schwäbische 

Tugenden sinniert (Seite 28). 

Entdecken Sie in S-taff erneut die Vielfalt Baden-Württembergs. Finden Sie Ihren Platz in der Pole-Position. 

Viel Erfolg beim Durchstarten. 

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Impressum 

S-taff 

Das Berufsmagazin der 

Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten 

Herausgeber: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, 

Weyertal 59, 50937 Köln, Telefonnummer: 0221 4722-300, 

E-Mail: info@s-taff.com 

Idee und Konzeption: Viola Strüder 

Redaktion: Sabine Olschner, Viola Strüder (verantw.), 

Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, Weyertal 59, 

50937 Köln 

Schlussredaktion: Renate Da Rin 

Autoren: Jessica Andritzky, Alexander-Sebastian 

Hendsch, Christiane Siemann, Michael Kalthoff-Mahnke 

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Rainer Bachmann, Christina 

Bönner, Stefan Ehl, Andy Fuchs, Marc Pohlmann, Tanja 

Reder, Jasmin Schemann, Ina Zanella 

Website: www.s-taff.com: Transmedia Verlag GmbH & 

Co. KG, Thomas Böttcher 

Fotos: Stock4B (Cover), Pixelio (2), Photocase/Swopp (3), 

Meyer (4, 6, 7, 22, 24), MAHLE GmbH (4, 6), Behr GmbH 

(8), Photocase/c4d (10, 12), Pixelio/GeorgWittberger (14), 

SXC/Marcelo Terraza (15), Photocase/Blacky1707 (16), 

Photocase/misterQM (20), Herbert Rudel (22, 24), Campina 

(26), Rolf Benz (26), Vivil (26), Faller (27), Lamy (27), 

Mustang (27), ARD (28) 

Der Verlag übernimmt für unverlangt eingesandte 

Unterlagen keine Haftung. 

Grafik-Design: Olaf Meyer Gestaltung, Köln, 

Im Stavenhof 5, 50668 Köln, Telefon: 0221 9227913 

Verlag: Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH, 

Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 0711 

7205-0 

Stuttgarter Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH, Plieninger 

Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 0711 7205-0 

Anzeigen: Armin Gross (verantw.), Stuttgarter Zeitung 

Werbevermarktung GmbH & Co. KG, Plieninger Straße 

150, 70567 Stuttgart 

Anzeigendisposition: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, 

Jessica Andritzky, Ina Zanella, Telefon: 0221 4722-360 

Anzeigenverkauf: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG, 

Telefon: 0221 4722-300 

Druckvorstufe: Köllen Druck + Verlag GmbH, Ernst-Robert- 

Curtius-Straße 14, 53117 Bonn, Telefon: 0228 98982-0 

Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH, Plieninger 

Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 0711 7205-0 

nach oben mitten rein 

28 

02 

weit weg 

14 

von hier 

26 

Eine PS-getriebene 

Karriere 

Ab in die 

Wüste 

Made in 

BW 

Inhalt 

Doppelt gut 

dank Berufsakademie 

10 

nah dran 

Steilpass 

für den Erfolg 

22 

ganz vorn 

28 

Schwäbisch Hall of 

Fame

S-taff nach oben 

02 

Autoland 

Baden-Württemberg: 

Eine PS-get 

In Baden-Württemberg gebaut und weltweit auf die Straße gebracht: 

Autos von Daimler, Porsche und Audi – Namen mit Klang und Tradition. 

Doch bei keinem Autobauer, auch Original Equipment Manufacturer 

(OEM) genannt, liefen Fahrzeuge vom Band, gäbe es nicht die 

Automobilzulieferer. Denn rund 70 Prozent eines Automobils stammen 

aus ihren Laboren und Werkshallen. Rund 240.000 Beschäftigte arbeiten 

in der Automobilbranche in unserem Land. Hinzu kommen etwa 

140.000, die der Industrie zuarbeiten, so die Wirtschaftsfördergesellschaft 

„Baden-Württemberg International“. Die meisten Arbeitsplätze 

werden nicht von den großen Herstellern der Branche geschaffen, 

sondern von den oft weniger bekannten Zulieferern. Da die Autobauer 

immer mehr Teile ihrer Herstellungsprozesse auslagern, profitiert die 

Zulieferindustrie von wachsenden und spannenden Aufgaben. 

xx

hier angesiedelt. 

iebene Karriere 

The 

Ein Bericht von Christiane Siemann 

Pole-Position für die Automobilindustrie Baden-Württembergs: Als 

bedeutendster Standort von großen und kleinen Automobilherstellern 

besetzt der Südwesten deutschlandweit den Startplatz in der ersten 

Reihe. Als Autoland mit Tradition steht er für die revolutionärsten 

Erfindungen der Branche und für innovative Technologien. Neben den 

Herstellern bieten mehr als 1000 Zulieferer, vor allem „Hidden Champions“, 

Hightech-Arbeitsplätze für ambitionierte Mitarbeiter. Mehr als 

ein Drittel aller Arbeitsplätze der deutschen Automobilindustrie sind


Wenn es darum geht, mobile Berufsträume 

zu verwirklichen, liegen die Autohersteller 

in der Gunst der Absolventen 

ganz weit vorne. Neben dem Karrierepotenzial, 

das große OEMs bieten, spielt 

natürlich auch das Produktimage für 

ihre Beliebtheit eine entscheidende 

Rolle. Beispielsweise steht Porsche für 

Hightech, Sportlichkeit, Eleganz, Luxus 

– kurzum: für ein sexy Produkt. Doch 

um erfolgreich bei Porsche durchzustarten, 

reichen Produktfaszination, Autobegeisterung 

und ein gutes Studium 

nicht aus. Ein absolutes Muss für jeden 

Bewerber: Praxiserfahrung in der Branche, 

entweder durch ein Praktikum oder 

die Diplomarbeit. Der Vorteil: „Wir kennen 

die Praktikanten, und sie kennen 

uns. Wir können uns von ihren fachlichen 

Qualitäten überzeugen, und durch 

den persönlichen Kontakt wissen wir, ob 

sie zu Porsche passen“, erklärt Dr. Martin 

Meyer, Leiter Personalmarketing. 

Wo gibt es spannende Jobs? 

04 

Mehrere Hundert Mitarbeiter stellt 

Porsche 2008 ein, davon rund 100 Hochschulabsolventen. 

In der Mehrzahl werden 

Wirtschaftsingenieure, Wirtschaftswissenschaftler 

und -informatiker, 

Maschinenbauer, Kraftfahrzeugbauer 

und Elektrotechniker gesucht. Auf die 

interne Nachwuchsförderung wird gro- 

DAS AUTO – EIN KIND BADEN-WÜRTTEMBERGS 

ßes Gewicht gelegt, denn „wir wollen, 

dass die Mitarbeiter lange bei uns bleiben“, 

so Meyer. Bei der Tochter Porsche 

Engineering Group, die Entwicklungsdienstleistungen 

anbietet, sowie bei der 

Beratungsgesellschaft „Porsche Consulting“ 

sind Absolventen aus dem technischen 

und wirtschaftswissenschaftlichen 

Bereich ebenso willkommen. Auch 

Was bieten Zulieferer? 

hier gilt: Gute Chancen haben diejenigen, 

die einschlägige Erfahrungen aus 

der Automobilindustrie mitbringen. 

Motor, Getriebe, Fahrwerk, Karosserie, 

Steuergeräte und viele weitere Elektrikund 

Elektronik-Bauteile – die Liste der 

Module, Komponenten und Systeme, die 

zugeliefert werden, ist umfangreich. In 

Baden-Württemberg finden sich mehr 

als 1000 Zulieferer – kleine und große 

Ingenieurbüros und Dienstleistungsunternehmen. 

IVM Automotive beispielsweise 

arbeitet für zahlreiche Automobilhersteller 

und ist spezialisiert auf die 

Gesamtfahrzeugentwicklung: Karosserie- 

und Antriebsstrangentwicklung 

werden durch Berechnung und Simulation, 

Muster- und Prototypenbau ergänzt, 

Die Geschichte der Autos mit einem Verbrennungsmotor, wie wir sie heute kennen, 

begann 1886 in Baden-Württemberg: Carl Benz erfand 1886 in Mannheim den Verbrennungsmotor. 

Unabhängig davon entwickelten auch Gottlieb Daimler und Wilhelm 

Maybach in Cannstatt die gleiche Technik. Der Legende nach unternahm 

Benz’ Ehefrau Bertha die erste Überlandfahrt am 5. August 1888 von Mannheim 

nach Pforzheim. Als ihr das Leichtbenzin ausging, musste sie „tanken“. So wurde 

die Stadtapotheke von Wiesloch zur weltweit ersten „Tankstelle“. 1894 bis 1902 

stellt Carl Benz als Erster ein Automobil in Serie her, während Gottlieb Daimler mit 

der „Daimler-Motoren-Gesellschaft“ einen motorisierten Kutschenwagen entwickelte. 

Heute ist Baden-Württemberg Zentrum der Autoindustrie mit Standorten 

unter anderem in Stuttgart, Sindelfingen, Neckarsulm, Mannheim, Rastatt, Gaggenau 

und Ulm. 

Wichtige Details: eine Düse 

für Gebläse im Pkw von Behr 

und nach der Erprobung geht es in den 

Straßenverkehr. Seit einigen Monaten 

rollen IVM-Prototypen der neuen Stadtbusse 

durch Moskau und Sankt Petersburg. 

„Wir sind Allrounder, denn wir 

liefern nicht nur Zeichnungen, sondern 

auch ein erprobtes Bauteil oder ein ganzes 

Fahrzeug“, so Uwe Kehn, der das 

Commercial Vehicles Competence Cen- 

ter von IVM Automotive in Stuttgart leitet. 

Angehenden Ingenieuren, Technikern 

und technischen Zeichnern im 

Bereich Fahrzeugentwicklung biete das 

Unternehmen die Riesenchance, von der 

Hochschule direkt in die Fahrzeugentwicklung 

zu gehen. „Gerade für Berufseinsteiger 

ist die Konstruktion interessant. 

Sie beginnen in der Bauteilentwicklung, 

übernehmen nach und nach Teilprojekte, 

können dann Teams leiten und im 

weiteren Schritt ganze Fahrzeuge entwickeln.“ 

Ein typischer Job für technikbegeisterte 

Männer? „Nein“, betont 

Uwe Kehn: „In der Entwicklung von 

IVM arbeiten rund 15 Prozent Frauen.“ 

Neben den sechs Standorten in Deutschland 

entsteht gerade ein neuer in Böblingen, 

der auf die Entwicklung von Premium-Fahrzeugen 

spezialisiert sein 

wird. 

Baden-Württemberg punktet bundesweit 

auch mit einer einzigartigen Ballung von 

Forschungsinstitutionen. Mehr als 30 

wirtschaftsnahe Forschungseinrichtungen, 

etliche spezialisierte Studiengänge 

und Technologietransferzentren nehmen 

eine wichtige Brückenfunktion zwischen 

der Grundlagenforschung und der technischen 

Entwicklung in den Betrieben 

wahr. Aber auch die Zulieferer bringen 

Innovationen auf den Markt. So geht 

Mann+Hummel Anfang 2009 mit einer 

Kunststoff-Ölwanne für Pkw in Serie. 

Gegenüber Metall-Ölwannen spart sie 

bis zu 60 Prozent Gewicht ein, in der 

Folge sinken Kraftstoffverbrauch und 

CO 2-Emissionen. Das Unternehmen 

entwickelt, produziert und vertreibt Kfz- 

x

WAS WOLLEN SIE DENN 

WERDEN, WENN SIE EINMAL 

GROSS SIND? 

Sie wollen etwas verändern. Weiterkommen. Herausforderungen 

meistern und an ihnen wachsen. Gute Arbeit abliefern. Und 

– klar, auch das – gutes Geld dafür bekommen. Vermuten wir einfach 

mal. Schließlich hätten wir uns sonst nicht ausgerechnet 

hier und heute getroffen. So weit, so gut. Aber noch nicht gut 

genug. Denn es geht um mehr. Um Herzblut. Mit einem ordentlichen 

Schuss Benzin drin. Haben Sie? Dann lesen Sie weiter. 

MAHLE. Der Inbegriff für Präzision. 

Für wegweisende Innovationen. 

Konkret: für die Entwicklung 

und Fertigung hochwertiger 

Komponenten und Systeme für 

die internationale Kraftfahrzeugund 

Motorenindustrie. 5 Produktlinien: 

Kolbensysteme, Zylinderkomponenten,Ventiltriebsysteme, 

Luftmanagement-Systeme 

und Flüssigkeitsmanagement- 

Systeme. 

Mehr als 40.000 engagierte Mitarbeiter. 

Ein Umsatz von mehr 

als 4,3 Mrd. Euro im Jahr 2006. 

Präsenz auf 4 Kontinenten. Forschungs- 

und Entwicklungszentren 

in Stuttgart, Northampton, 

Detroit (Farmington Hills und Novi), 

São Paulo, Tokio und Shanghai. 

Praktizierte Kundennähe, Expansionsstärke 

und Leidenschaft für 

die Technik. Das ist das Erfolgskonzept 

des MAHLE Konzerns. 

Einstiegschance 

für Nachwuchs-Ingenieure (w/m) 

mit Leidenschaft für das Automobil 

Das erwartet Sie: 

Intensive Einarbeitung und permanenter 

Dialog. Herausforderungen und Perspektiven, 

die Sie weiterbringen. Kurze Entscheidungswege. 

Und bei entsprechender 

Eignung: die Option eines mehrmonatigen 

Auslandsaufenthalts im Rahmen 

unseres internationalen Traineeprogramms. 

Das haben Sie hinter sich: 

Die Theorie haben Sie glänzend absolviert 

(da spricht Ihr Studienergebnis für 

Sie). Und sich in ersten praktischen 

Erfahrungen bewiesen. 

Das bringen Sie mit: 

Sehr gutes Englisch. Mobilität. Kreativität. 

Strukturierte Denke. Und natürlich die 

richtigen Soft Skills: Kommunikationsstärke. 

Team Spirit. Engagement. Biss. 

Und das sollten Sie jetzt tun: 

Senden Sie Ihre aussagefähige Bewerbung 

an die Personalabteilung der 

MAHLE GmbH, Pragstraße 26–46, 70376 

Stuttgart. Oder informieren Sie sich vorab 

bei Werner Hofmann: Telefon 0711/501- 

12409. Auch gerne via E-Mail: 

werner.hofmann@mahle.com. Oder im 

Web: www.jobs.mahle.com.


Komponenten, unter anderem Luftfilter-, 

Flüssigkeitsfilter- und Saugsysteme sowie 

Kunststoffkomponenten im Motorraum. 

Produktmanager Markus Hanselmann 

betreut seit zwei Jahren Produktgruppen 

wie Saugrohre, Luftfiltersysteme 

und Zylinderkopfhauben. Der 25-Jährige 

arbeitete schon während seines Wirtschaftsingenieur-Studiums 

an der Berufsakademie 

Stuttgart bei Mann+Hummel 

und wurde nach seinem Abschluss in 

die Festanstellung übernommen. Er 

führt Marktanalysen durch, beobachtet 

Technologietrends, erstellt Produktstrategien 

und ist Treiber für neue Produkte 

und Märkte. Markus Hanselmann: „Ich 

hatte immer ein großes Interesse an der 

Automobilindustrie, die in Baden-Württemberg 

verwurzelt ist. Aus beruflicher 

Sicht finde ich es besonders spannend, 

dass wir als internationaler Entwicklungs- 

und Systemlieferant in einer sehr 

frühen Phase an den Entwicklungen der 

Kunden aktiv teilnehmen und sie mitgestalten.“ 

Bei dem Zulieferer überzeugte 

ihn die Breite des Aufgabenspektrums. 

„Es vereint Bereiche wie Vorentwicklung, 

Entwicklung, Vertrieb, Marketing, 

Patentwesen und Einkauf. Zudem kann 

ich mit verschiedenen Kunden und Kunden-Philosophien 

agieren. Diese und die 

Marktanforderungen müssen sich im 

Produkt widerspiegeln.“ 

Die Zulieferindustrie besteht in der 

Mehrzahl aus mittelständischen und 

kleinen Betrieben. Ihre Tätigkeitsbereiche 

sind fachübergreifend angelegt, im 

Gegensatz zu den sehr segmentierten 

Aufgaben bei den Herstellern. Die meisten 

Studenten konnten bereits in Praktika 

testen, ob sie eine Vorliebe für den Mittelstand 

mitbringen und eine rasche Verantwortungsübernahme 

nicht scheuen. 

Und wenn sich trotzdem Mitarbeiter 

unter- oder überfordert fühlen? Bei Eberspächer 

in Esslingen lenkt man bewusst 

dagegen. „Wir geben schnell anspruchsvolle 

Aufgaben weiter, aber immer mit 

dem Fingerspitzengefühl des Machbaren“, 

beschreibt Hans-Michael Diwisch, 

Personalleiter am Standort Esslingen, 

die Unternehmensphilosophie. „Damit 

keiner ins Stolpern gerät, hat jeder die 

Möglichkeit, sich von erfahrenen Kollegen 

unterstützen zu lassen. Sollte doch 

Welche Aufgaben kann ich übernehmen? 

06 

Technik meets Design: 

ein Leichtbauventil von Mahle 

ZULIEFERER UND IHRE KOMPETENZPROFILE 

Teilelieferant: produziert nach genauer Vorgabe vom Auftraggeber Normteile mit hohem Standardisierungspotenzial, 

geringe eigene Entwicklungsleistung (zum Beispiel Reifen, Türscharniere) 

Nischenanbieter: ist spezialisiert auf bestimmte Abnehmer und bietet maßgeschneiderte Kundenlösungen 

(zum Beispiel Getriebekomponenten) 

Komponentenspezialist: profiliert sich mit technologisch führenden Produkten bei Zulieferern und Herstellern 

(zum Beispiel Lenksysteme, Antriebsstrang) 

Modul-/Systemspezialist: Module und Systeme werden zu Kundenlösungen integriert. Produktinnovationen 

werden eigenständig initiiert, Chancen werden rechtzeitig erkannt und zum eigenen Wachstum genutzt (zum 

Beispiel Sitze) 

Systemintegrator: integriert verschiedene Bauteile, Komponenten und Module in ein System und stimmt es 

mit dem Automobilhersteller ab. Der Systemintegrator organisiert selbst ein Netzwerk aus Zulieferungen 

einmal etwas schiefgehen, ist ein Fehler 

nicht gleich ein K.o.-Kriterium. Es wird 

nicht nach rechts und links getreten, 

sondern man hilft sich, da der Gesamterfolg 

entscheidend ist und nicht der 

Erfolg des Einzelnen.“ 

Der Systemlieferant für Abgastechnik 

und Standheizungen bietet für jeden 

Berufseinsteiger ein zugeschnittenes 

Einstiegsprogramm – abhängig von der 

Industrie-Erfahrung und Vorqualifikation. 

Mitarbeiter wachsen allmählich in 

ihre Aufgaben hinein, der Handlungsspielraum 

wird größer. In der Esslinger 

Zentrale der Eberspächer Gruppe mit 

dem Schwerpunkt Entwicklung und Vertrieb 

werden beispielsweise Softwareentwickler, 

Controller sowie Ingenieure 

– gern mit Studienschwerpunkten im 

mechanischen Bereich wie Klima- und 

Strömungstechnik – für die Bereiche 

Versuch, Vertrieb und Entwicklung 

gesucht. Personalleiter Hans-Michael 

Diwisch: „Ob sich eine Führungs- oder 

Fachkarriere entwickelt, ist auch von 

Welche Qualifikationen werden gesucht? 

der Person abhängig. Eine Führungsposition 

kann ein engagierter Mitarbeiter 

bei uns auch ohne Master-Abschluss 

erreichen, ebenso steht Bachelor-Absolventen 

eine Laufbahn als Abteilungsleiter 

mit Personalverantwortung offen.“ 

Bei dem mittelständischen Zulieferer 

würden talentierte Mitarbeiter schnell 

bemerkt. 

Auf vorgezeichnete Karrierewege verzichtet 

auch die Unternehmensgruppe 

Behr in Stuttgart. Stattdessen gleichen 

Vorgesetzte und Mitarbeiter bei den 

jährlichen Mitarbeitergesprächen Wünsche 

und Entwicklungsmöglichkeiten 

ab: In welche Richtung soll es gehen? 

Standortwechsel oder Auslandseinsatz? 

Welche Weiterbildungen sind notwendig? 

Der Systemlieferant ist spezialisiert 

auf Fahrzeugklimatisierung und Motorkühlung. 

Seit knapp zwei Jahren arbeitet 

Florian Pfister in seiner Wunschdisziplin 

„Vorentwicklung“ im Headquarter 

Stuttgart. Während des Studiums an der 

Uni Stuttgart im Bereich Fahrzeug- und 

Motorentechnik blickte der 28-Jährige in 

die Labore und Hallen von Herstellern 

und Zulieferern: „Ich habe mich bewusst 

bei einem Zulieferer beworben, da ich 

einen wesentlich größeren Einblick in die 

Branche bekomme. Ich erfahre, welche 

Strategien die verschiedenen Hersteller 

verfolgen, und kann für sie arbeiten. 

Und ich mag es, mich schnell auf neue 

Themen einzustellen.“ Sein Aufgaben- 

x

AUTOMOBILBRANCHE UNTERNEHMEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 

Unternehmensname 

Website Umsatz in Euro Mitarbeiterzahl Standorte Produkte und Entwicklungsbereiche 

Bosch-Gruppe 

www.bosch-career.de ca. 46 Mrd. (2007) ca. 270.000 (2007) Automotive: rund 300 Tochter- und Automotive: emissionsarme Gas-, Benzin- und 

Regionalgesellschaften in über Dieseldirekteinspritzsysteme, verbrauchsenkendes 

50 Ländern Start-/Stopp-System, aktiver Nachtsichtassistent 

etc. Entwicklung: Hybridantrieb, Abgasnachbehandlung, 

Bremsregelsysteme u.v.m. 

Daimler AG 

www.daimler.com ca. 99,4 Mrd. (2007) ca. 272.000 Produktionsstätten in 17 Ländern Mercedes-Benz, Smart, Maybach, AMG, 

weltweit Freightliner, Sterling, Western Star, Mitsubishi 

Fuso, Setra, Detroit Diesel, Thomas Built Buses, 

Orion 

Eissmann Group Automotive 

www.eissmann.com 150 Mio. 420 Deutschland, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Verkleidungsteile, Bedienteile, 

3000 weltweit Südafrika, Slowakei, Großbritannien, Schaltbildplaketten, Unsichtbarer Airbag 

Mexiko, USA, Ukraine, China 

ElringKlinger AG 

www.elringklinger.de 528,4 Mio. (2006) 3500 weltweit 21 Standorte, Zylinderkopf- und Spezialdichtungen, Getriebedavon 

16 Tochter- und applikationen, Metall-Elastomerdichtungen, 

Beteiligungsgesellschaften Kunststoffmodule, Abschirmsysteme, PTFE- 

Komponenten, Brennstoffzelle, Dieselpartikelfilter 

Elektrobit Automotive GmbH 

www.elektrobit.com k. A. weltweit ca. 600 Erlangen, Böblingen, München, automobile Elektroniksysteme 

im Automotive- Ingolstadt, Braunschweig, Wien, (Infotainment, HMI, Navigation und 

Bereich Tokio, Detroit Standard-Software) 

Friedrich Boysen GmbH & Co. KG 

www.boysen-online.de rd. 580 Mio. (2007) 1500 Altensteig, Walddorf, Salching, Simmers- Abgasrohrkrümmer, Katalysatoren, 

feld, Plauen, Algolsheim (Frankreich), Dieselpartikelfilter, Schalldämpfer und 

Greater Noida (Indien), Gaffney (South komplette Abgassysteme für Pkw der 

Carolina), Shenyang (China) Marken Audi, BMW, Mercedes, Porsche u. a. 

helag-electronic gmbh 

www.helag-electronic.de 52 Mio. 416 Kooperationspartner in Polen Schalter/Bedieneinheiten (Module), Sensoren, 

und Tschechien Regler, elektronische Steuergeräte 

Hirschmann Car Communication GmbH 

www.hirschmann-car.com 114 Mio. 700 Deutschland, Ungarn, China, USA integrierte und kombinierte Antennensysteme, 

und Asien Dach- und Stabantennen, TV-Systeme für 

digitalen und analogen Empfang 

IVM Automotive 

www.ivm-automotive.com ca. 92 Mio. ca. 950 Mitarbeiter Bad Friedrichshall, Böblingen, Ingol- Design, Berechnung und Simulation, Karosserie 

in Deutschland stadt, München, Rhein-Main, Stuttgart, und Interieur, Motor/Antrieb/Fahrwerk, Elektrik 

Wolfsburg sowie zwei Standorte in und Elektronik, Muster- und Prototypenbau, 

Brasilien und Spanien Erprobung 

J. Eberspächer GmbH & Co. KG 

www.eberspaecher.com 2 Mrd. (2006) 5800 weltweit 38 operative Gesellschaften Abgastechnik/Fahrzeugheizungen 

in 16 Ländern 

Mahle GmbH 

www.mahle.com 4,3 Mrd. (2006) über 40.000 110 Produktionsstätten weltweit, Kolbensysteme, Zylinderkomponenten, Ventil- 

weltweit 7 Forschungs- und Entwicklungszentren triebsysteme, Luftmanagement-Systeme, Flüssigkeitsmanagement-Systeme 

Mann+Hummel 

www.mann-hummel.com 1,6 Mrd. (2006) 10.500 (2006) 41 Standorte weltweit Luftfiltersysteme, Saugsysteme, Flüssigkeitsfiltersysteme 

und Innenraumfilter für die Automobilindustrie 

sowie Filterelemente für die Wartung 

und Reparatur von Kraftfahrzeugen 

Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG 

www.porsche.com 7,4 Mrd. 11.873 Stuttgart, Weissach, Ludwigsburg, Sportwagen Boxster, Cayman, 911; 

Bietigheim-Bissingen, Leipzig Sportlicher Geländewagen: Cayenne, 

Entwicklungsdienstleistungen für Kunden 

Schweizer Group 

www.schweizergroup.com 87 Mio. ca. 500 Hattenhofen, Murrhardt Druckgussteile aus Aluminium und Magnesium 

Ausgewählte Unternehmen. Quelle: eigene Recherchen


08 

gebiet ist die Systementwicklung mit 

dem Ziel, die Abgasemissionen zu 

senken. 

2008 werden 80 neue Kollegen eingestellt: 

Ingenieure aus Fahrzeug- und 

Fertigungstechnik, Luft- und Raumfahrt 

sowie Wirtschaftsingenieure. Über praktische 

Erfahrungen in den relevanten 

Bereichen und thermodynamische 

Kenntnisse sollten die Bewerber verfügen. 

Behr besetzt die meisten Stellen für 

Führungskräfte intern; auch deshalb 

beurteilt der Entwicklungsingenieur 

Pfister seine Karrierechancen als positiv. 

Eine aussichtsreiche Karriere erwartet 

die Einsteiger auch bei der ElringKlinger 

Gruppe in Dettingen. Nach drei bis vier 

Jahren Berufserfahrung können rund 20 

Ingenieure und Betriebswirte an einem 

Entwicklungsprogramm für Potenzialträger 

teilnehmen. „Sie bekommen von uns 

in 24 Monaten das Rüstzeug zur Führungskraft. 

Dabei sind eventuell auch 

Einsätze in ausländischen Tochtergesellschaften 

möglich“, erläutert Peter Müller, 

Personalleiter von ElringKlinger. Das 

Unternehmen, das alle namhaften Automobilhersteller 

weltweit beliefert, 

beschäftigt sich mit Motorteilen und 

Dichtungskomponenten, die auf den 

ersten Blick wenig glanzvoll klingen: 

Zylinderkopfdichtungen, Spezialdichtungen, 

Kunststoff-Module sowie thermische 

und akustische Abschirmsysteme. 

Dahinter verbergen sich jedoch sehr 

komplexe, thermisch und mechanisch 

hoch belastete Bauteile, kurz: Spitzentechnologie 

und eine gewaltige Portion 

Know-how. Allein im Bereich Forschung 

und Entwicklung arbeiten in Dettingen 

rund 230 Beschäftigte, die beispielsweise 

an Komponenten für Brennstoffzellen 

und der Optimierung von Dieselpartikelfiltern 

arbeiten. Derzeit warten heraus- 

x 

fordernde Aufgaben auf weitere 

Betriebswirte, Maschinenbau- und Fahrzeugtechnikingenieure,Wirtschaftsingenieure 

für Vertrieb und Einkauf sowie 

Informatiker. 

Unter anderem die Klimadebatte stellt 

die Automobilindustrie vor große Herausforderungen, 

weitere Forschung ist 

vonnöten. Die wenigsten Autobauer und 

Zulieferer forschen jedoch selbst, sondern 

überlassen diese Aufgabe wissenschaftlichen 

Instituten. Ein großer Zulie- 

ferer, der selber viel Entwicklungsarbeit 

leistet, ist der Stuttgarter Mahle Konzern. 

Schon seit der Firmengründung vor mehr 

als 80 Jahren hat die Forschung und 

Entwicklung für neue Produkte rund um 

den Verbrennungsmotor eine hohe Priorität. 

„Wir suchen echte Tüftler“, betont 

Eva Martinez aus dem Personalmarketing. 

Vor allem Maschinenbauer sind 

gefragt – und wenn sie Erfahrung in der 

Fahrzeugtechnik mitbringen, umso besser. 

Sie haben die Wahl zwischen einem 

Direkteinstieg – zum Beispiel in der Forschung 

und Entwicklung, in der Produktion 

oder auch im Bereich Motorenversuche 

– und einem internationalen 

Welche Karriereschritte sind möglich? 

Traineeprogramm. „Auf jeden Fall sind 

die Aufgaben immer breit gefächert, 

denn schon die Einsteiger können bei 

verschiedenen Kunden Einblick bekommen, 

um spezielle Lösungen für sie zu 

entwickeln“, erklärt Eva Martinez. 

„Diese Vielfalt ist das Faszinierende an 

der Zulieferindustrie.“ 

Auch beim weltweit größten Automobilzulieferer, 

der Bosch-Gruppe in Stuttgart, 

findet die Forschung „inhouse“ 

statt. Bosch investierte 2006 rund 3,3 

Milliarden Euro für den Bereich For- 

*Download-Tipp: 

Oliver Wyman-Studie „Car Innovation 

2015: Autos für das nächste Jahrzehnt“ 

www.oliverwyman.com/de/5777.htm 

Präzision bis ins Detail: ein Abgasturbolader von Mahle 

schung und Entwicklung, in dem auch 

neue Arbeitsplätze entstehen. Die große 

Herausforderung der Gegenwart: 

Lösungen finden, um den Verbrauch zu 

senken und Emissionen zu reduzieren. 

Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler, 

Wirtschaftsingenieure, Elektrotechniker 

und Informatiker können beim Unternehmen 

ihre Karriere starten. Gefragt 

sind auch Chemiker und Physiker, die 

im Bereich Kraftstoffe forschen. Der 

Technologiekonzern stellt 2008 im Seg- 

Wie entwickelt sich die Branche? 

ment Kraftfahrzeugtechnik rund 1000 

Mitarbeiter ein. Absolventen können bei 

der Bewerbung Präferenzen für ihre 

bevorzugten Bereiche deutlich machen. 

Unabhängig davon haben sie die Möglichkeit, 

in verschiedene Stationen „reinzuschnuppern“, 

etwa in die Tätigkeitsfelder 

Antriebstechnologien, Fahrerassistenzsysteme 

oder Insassenschutz. 

„Das Prinzip Vorsprung durch Innovation 

reizt Berufseinsteiger besonders 

stark“, erläutert Dirk Haushalter, Sprecher 

für Personalthemen bei Bosch, und 

ergänzt, dass die Absolventen vor allen 

Dingen die vielfältigen Aufgabenbereiche 

und die besondere Internationalität 

zu schätzen wissen. Bosch ist in mehr 

als 50 Ländern mit Niederlassungen 

oder Produktionsstandorten vertreten. 

„Das unterscheidet uns beispielsweise 

von den Autoherstellern“, so Haushalter. 

Innovationen gehören zu den wichtigsten 

Erfolgsfaktoren der Automobilindustrie, 

wie ich die aktuelle Studie 

„Car Innovation 2015: Autos für das 

nächste Jahrzehnt“ von der Unternehmensberatung 

Oliver Wyman zeigt.* 

Große und kleine Betriebe suchen 

daher viele kluge Köpfe, damit das 

Autoland Baden-Württemberg national 

und international weiterhin ganz vorne 

mitfährt. 

•

Grünes Licht für Ihre Zukunft 

MANN+HUMMEL ist mit rund 10.500 Mitarbeitern weltweit innovativer Partner der Automobilindustrie und anerkanntes Unternehmen im Industriefilterbau 

und in der Verfahrenstechnik für die Kunststoffindustrie. Seit über sechzig Jahren denken und arbeiten wir bei MANN+HUMMEL konsequent 

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Betriebswirtschaft (z.B. Finanzen/Controlling, Marketing) kommen, finden Sie interessante Positionen im Internet unter www.mann-hummel.com/jobs 

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Entwicklungsprozess im Bereich automobile Elektroniksysteme ab. Mit seinen wegweisenden Software-Lösungen und Entwicklungsleistungen 

für InCar-Infotainment, Steueranwendungen und Standartsoftware verwandeln die weltweit agierenden 600 Mitarbeiter der EB Automotive GmbH hoch 

entwickelte Technologie in ein außergewöhnliches Fahrerlebnis. Wir definieren z.B. Plattformen, Middleware, Bedienoberflächen, Applikationen und 

bringen diese gemeinsam mit dem Kfz-Hersteller und Automobilzulieferer in Serie. Unsere Niederlassung in Böblingen bietet Studenten, Ingenieuren 

und Projektleitern (alle m/w) spannende Aufgaben, eine hervorragende Arbeitsumgebung und excellente Karrieremöglichkeiten. Informieren Sie sich 

über Ihre Einstiegsmöglichkeiten auf unser Karriere-Seite: 

formerly known as

S-taff mitten rein 

10 

Von Sabine Olschner 

Doppeltgut 

dank Berufsakademie 

Die Berufsakademie ist ein echtes Kind aus Baden-Württemberg. 

Das Stuttgarter Modell bietet Anfängern oder Studienwechslern, 

die sich mehr Praxis wünschen, einen Turbostart ins 

Berufsleben: Nach nur drei Jahren haben Absolventen nicht nur 

einen Studienabschluss in der Tasche, sondern auch noch eine 

berufspraktische Ausbildung. Auf dem Arbeitsmarkt sind die 

Doppelqualifizierten heiß begehrt. 

Larissa Mogck war gerade einmal 22 

Jahre alt, als sie die Position der Projektleiterin 

übernahm. Seit zwei Jahren ist 

die Diplom-Wirtschaftsingenieurin nun 

verantwortlich für die Einhaltung von 

Kosten und Terminen größerer Projekte. 

Ihr Arbeitgeber ist die ITT Cannon 

GmbH in Weinstadt, ein internationaler 

Steckverbindungs-Produzent beispielsweise 

für Nutzfahrzeuge, Militär und 

Industrie. Direkt nach ihrem Abschluss 

an der Berufsakademie (BA) Stuttgart 

startete sie im Projektmanagement dieses 

Unternehmens, in dem sie parallel 

zu ihrem Studium die Praxisphasen 

durchlaufen hatte. „Mich hat es nach 

dem Abitur gereizt, in kurzer Zeit ein 

Studium zu absolvieren und gleichzeitig 

ein Unternehmen gut kennenzulernen 

und Geld zu verdienen“, so Larissa 

Mogck zu ihrer Entscheidung für ein 

BA-Studium. „Die Theoriephase ist zwar 

x

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PERSONAL2008 

9.-10. April 2008 

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bundesweiten Niederlassungen. Idealerweise haben Sie ein abgeschlossenes ingenieurwissenschaftliches Studium oder stehen kurz 

davor. Im Rahmen Ihres beruflichen Werdeganges haben Sie bereits Erfahrungen in der Kfz-Elektronik oder in der Motoren- bzw. Fahrwerksentwicklung 

gesammelt. An unseren Automotive Days möchten wir Absolventen sowie Spezialisten und angehenden Führungskräften 

die Gelegenheit geben uns kennen zu lernen. 

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S-taff mitten rein 

12 

recht anstrengend, weil man in kurzer 

Zeit sehr viel lernen muss, aber der 

Aufwand lohnt sich allemal.“ Circa alle 

drei Monate pendelte die Studentin 

zwischen Stuttgart und Weinstadt, um 

abwechselnd die Theorie- und die Praxisphasen 

zu durchlaufen. So lernte sie 

zahlreiche Abteilungen ihres Arbeitgebers 

kennen und konnte Kontakt zu den 

unterschiedlichsten Menschen im Unternehmen 

knüpfen. 

So war es auch keine große Überraschung, 

als Larissa Mogck nach ihrem 

Studium das Angebot zur Projektleiterin 

bekam – ein schneller Karriereaufstieg, 

der bei BA-Absolventen häufig vorkommt. 

„Die Chancen für BA-Studenten 

auf dem Arbeitsmarkt könnten besser 

nicht sein“, betont Prof. Joachim Frech, 

Studiengangsleiter Wirtschaftsingenieurwesen 

an der Berufsakademie 

Stuttgart. „In den vergangenen beiden 

Jahren hatten alle Absolventen direkt 

nach ihrem Studium einen festen Job.“ 

Eine Übernahmepflicht der ausbildenden 

Unternehmen besteht nicht, trotzdem 

wechseln laut Joachim Frech nur 

zehn Prozent der Absolventen direkt 

nach dem Abschluss ihren Arbeitgeber. 

Ein BA-Studium sei für alle geeignet, 

„die nicht den Verlockungen der akademischen 

Freiheit erliegen, sondern 

stattdessen praxisorientiert, zielgerichtet 

und schnell studieren wollen“, so 

der Professor für Wirtschaftsingenieurwesen. 

Denn eine Berufsakademie verlangt 

von ihren Studenten diszipliniertes 

Arbeiten. Die Studieninhalte 

werden komprimiert in kurzer Zeit vermittelt, 

und während Kommilitonen 

anderer Hochschulen vorlesungsfreie 

Zeit haben, absolvieren die BA-Studen- 

ten ihre Praxisphasen in den Unternehmen. 

Die Belohnung für die Anstrengung: 

„Sie sind bei vergleichbaren 

akkreditierten Abschlüssen früher fertig 

als Studenten von Universitäten und 

Fachhochschulen und aufgrund ihrer 

Praxisnähe bei den Unternehmen 

begehrt“, so Frech. 

Die Geschichte der Berufsakademien 

begann in den Sechzigerjahren: Immer 

mehr Studenten drängten in die Hochschulen, 

und bei den Unternehmen 

wuchs die Angst, dass die jungen Menschen 

nicht mehr bedarfsgerecht ausgebildet 

würden. Also machte Daimler- 

Benz 1971 dem Kultusministerium 

Baden-Württemberg den Vorschlag, die 

„Mehrere Tausend Partnerunternehmen und über 20.000 

Studenten zeigen, dass die Berufsakademie mit ihrem 

Ansatz richtigliegt.“ 

Ausbildung der Abiturienten mit einer 

Art „Hochschulkurs-System“ zu verbinden. 

Zusammen mit den Unternehmen 

Robert Bosch und Lorenz entwickelten 

die Schwaben das „Stuttgarter Modell“ 

– den Grundstein für die ersten Berufsakademien 

mit einem dualen Ausbildungssystem. 

Am 1. Oktober 1974 starteten 

die Berufsakademien in Stuttgart 

BERUFSAKADEMIEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 

Berufsakademie Heidenheim www.ba-heidenheim.de 

Berufsakademie Karlsruhe www.ba-karlsruhe.de 

Berufsakademie Lörrach www.ba-loerrach.de 

Berufsakademie Mannheim www.ba-mannheim.de 

Berufsakademie Mosbach www.ba-mosbach.de 

Berufsakademie Ravensburg www.ba-ravensburg.de 

Berufsakademie Stuttgart www.ba-stuttgart.de 

Berufsakademie Villingen-Schwenningen www.ba-vs.de 

Weitere Infos zu Berufsakademien: www.ba-bw.de 

und Mannheim mit 164 Studierenden 

und 51 Ausbildungsstätten in den beiden 

Ausbildungsbereichen Wirtschaft 

und Technik, weitere Berufsakademien 

folgten bald. Heute liegt der Anteil der 

angehenden Ingenieure bei 35 Prozent, 

der der Wirtschaftswissenschaftler bei 

rund 50 Prozent. Die übrigen 15 Prozent 

studieren Sozialwesen. 

Mittlerweile haben auch andere Bundesländer 

das Stuttgarter Modell übernommen. 

In Berlin, Thüringen und 

Sachsen können Studenten ebenfalls an 

Berufsakademien nach dem badenwürttembergischen 

Vorbild studieren. 

Berufsakademien in anderen Bundesländern 

richten sich nicht strikt nach 

dem Stuttgarter Modell und ermöglichen 

oft keinen staatlichen Abschluss. 

„Nur das Original bietet eine echte 

Dualität, die den Studenten permanent 

im Vierteljahresrhythmus zwischen 

Theorie und Praxis hin- und herpendeln 

lässt“, so Joachim Frech. „Diese Wanderung 

zwischen zwei Welten, die sich 

gegenseitig befruchten, lässt sich mit 

weniger intensiv gestalteten dualen 

Modellen kaum realisieren.“ Mehrere 

Tausend Partnerunternehmen und über 

20.000 Studenten zeigten, so Frech, 

dass die Berufsakademie mit ihrem 

Ansatz richtigliegt. 

•

Erfindergeist und innovatives 

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von Anfang an. Als der 

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S-taff weit weg 

14 

Ab in die 

NICHT NUR DER VFB STUTTGART WÄHLTE DUBAI SCHON MEHRFACH ALS TRAI- 

NINGSSTANDORT FÜR DEN WINTER – AUCH VIELE UNTERNEHMEN AUS BADEN- 

WÜRTTEMBERG FÜHLEN SICH VON DEN VEREINIGTEN ARABISCHEN EMIRATEN 

(VAE) MAGISCH ANGEZOGEN: EINE BOOMENDE WIRTSCHAFT UND DIE ENORME 

AUFBRUCHSTIMMUNG MACHEN WELTWEIT SCHLAGZEILEN. DUBAI, DAS ZWEIT- 

GRÖSSTE DER SIEBEN EMIRATE, FASZINIERT VOR ALLEM MIT SEINEN SPEKTAKULÄ- 

REN NEUBAUTEN. DOCH AUCH ABU DHABI UND ANDERE EMIRATE ÖFFNEN SICH 

FÜR DIE INTERNATIONALE WIRTSCHAFT UND BIETEN SPANNENDE MÖGLICHKEI- 

TEN FÜR MITARBEITER DEUTSCHER UNTERNEHMEN.

Wüste 

Ein Feature von Sabine Olschner 

Die Emirate sind im wahrsten Sinne des Wortes 

die Meister der Superlative: Sie haben laut dem 

aktuellen Guinness-Buch der Rekorde die Nase 

vorn, wenn es um das Erreichen von Höchstleistungen 

geht: Der größte Flughafen, der höchste 

Wolkenkratzer und die größte Shopping-Mall der 

Welt sind nur einige der Rekorde, die die Emiratis 

bereits umgesetzt haben oder umsetzen wollen. 

Das Geld für die Mega-Projekte ist dank sprudelnder 

Ölquellen vorhanden, doch Material und 

Arbeitskräfte werden importiert. Hier schlägt die 

Stunde für Unternehmen aus dem Ausland – darunter 

viele aus Baden-Württemberg –, die mit 

ihrem Know-how und ihren Qualitätsprodukten 

zum Gelingen der Projekte beisteuern können. 

x


Wie verhalte ich mich gegenüber Emiratis? 

16 

Knapp 800 Unternehmen aus Baden- 

Württemberg unterhalten laut einer 

Erhebung der Industrie- und Handelskammer 

(IHK) Region Stuttgart eine 

Geschäftsbeziehung zu den Vereinigten 

Arabischen Emiraten. „Trotz seiner 

geringen Größe ist das Land für Baden- 

Württemberg ein extrem wichtiger 

Wirtschaftspartner“, so die Einschätzung 

von Sylvie Taboré-Straub, bei der IHK 

Region Stuttgart unter anderem zuständig 

für den Nahen Osten. Sie blickt 

auch optimistisch in die Zukunft: „Das 

Interesse an einer Zusammenarbeit hält 

nach wie vor an und steigt in den nächsten 

Jahren mit Sicherheit weiter.“ 

Bauzulieferer von hochwertigen Materialien, 

Unternehmen aus der Medizinund 

der Umwelttechnik sowie Firmen, 

die sich mit der technischen Infrastruktur, 

wie Wasser und Verkehrsplanung, 

befassen – das sind laut Herbert Neuland, 

Geschäftsführer von Baden-Württemberg 

International (bw-i), im 

Moment die gefragtesten Branchen in 

den VAE. Regelmäßig veranstaltet bw-i, 

die Wirtschaftsfördergesellschaft des 

Landes Baden-Württemberg, Reisen für 

baden-württembergische Unternehmer, 

damit sie Kontakte zu emiratischen Firmen 

und potenziellen Kunden knüpfen 

können – so wie kürzlich zur Arab 

Health, der größten Messe für Medizintechnik, 

Gesundheit und Pharmazie im 

Mittleren Osten. 

Einer der Zulieferer, die vom Bauboom 

Dubais profitieren, ist Hansgrohe aus 

Schiltach im Schwarzwald, Hersteller 

von hochwertigen Badarmaturen und 

Duschbrausen. So wird derzeit zum Beispiel 

der Wolkenkratzer „Burj Dubai“, 

das höchste Gebäude der Welt, mit 

5000 Luxusarmaturen von Hansgrohe 

ausgestattet. Auch auf „Palm Island“, 

den drei künstlichen Inselgruppen vor 

der Küste Dubais, finden sich Hansgrohe-Sanitärprodukte, 

ebenso wie im Spa- 

SPOTLIGHT VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE (VAE) 

Größe des Landes 83.600 Quadratkilometer, 77.700 qkm ohne die vorgelagerten Inseln 

Einwohnerzahl Offiziell 4,1 Millionen, davon ca. 80 % Ausländer, Wachstumsrate 7,8 % p. a. 

Ansässige Deutsche Ca. 7500 

Hauptstadt Abu Dhabi (ca. 800.000 Einw.), Stadt Dubai (1,3 Mio. Einw., faktisch über 2 Mio.) 

Verwaltungsstruktur Sieben weitgehend autonome Bundesstaaten (Emirate): Abu Dhabi, 

Dubai, Sharjah, Ajman, Umm al-Qaiwain, Fujaira, Ras al-Khaima 

Landessprache Arabisch; Englisch weit verbreitet; Heimatsprachen der ansässigen Ausländer 

Religion Islam (zu 97 % Sunniten und Schiiten) 

Bruttoinlandsprodukt (BIP) 163 Mrd. US-Dollar (2006) 

Pro-Kopf-BIP 23.700 US-Dollar (2005) 

Währung Dirham (Dh) = 100 Fils, 1 Euro = ca. 5 Dh. 

Klima Tropenklima, feuchtheiß im Sommer – an der Küste bis über 50° C und nahezu 

100 % Luftfeuchtigkeit, im Inneren trocken und extrem heiß 

FASZINATION DUBAI 

Quelle: Auswärtiges Amt, Stand 2007 

Deutsche Geschäftsreisende, die nach Dubai gehen, benötigen im Gegensatz zu Touristen vor 

ihrer Einreise ein Visum. Weitere Informationen: Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate 

in Berlin, Telefon: 030 516516, E-Mail: berlin@uae-embassy.de 

Dubai ist die größte Baustelle der Welt: Mit über 800 Metern soll 

der Burj Dubai demnächst das höchste Gebäude der Welt werden. Im 

Meer entsteht auf künstlichen Inseln „The World“, die die Kontinente 

der Erde abbilden soll, sowie Palm Jebel und Palm Jumeirah, zwei 

palmenförmige, ebenfalls bewohnbare Inseln. Bis zum Jahr 2009 

wird Sports City, das größte Sportgelände der Welt, entstehen. Für 

2020 will Dubai sich sogar für die Olympischen Spiele bewerben. 

Wer noch mehr über den Bauboom Dubais erfahren will: Vor Ort 

gibt es Architekturführungen. Infos unter www.ticket-dxb.de 

Bereich des Luxushotels „Emirates 

Palace“ in Abu Dhabi, in dem US-Präsident 

George W. Bush bei seinem letzten 

Besuch residierte. 

„Ich bin circa einmal im Monat vor Ort 

in Dubai“, erzählt Julian Henco, Verkaufsdirektor 

für die Regionen Mittlerer 

und Ferner Osten sowie Afrika. In 

Dubai unterhält Hansgrohe ein eigenes 

Büro mit elf Mitarbeitern. „Bei Geschäften 

in den Emiraten muss man sehr auf 

die Etikette achten“, so der Verkaufsexperte. 

„Deutsche tun gut daran, sich 

zurückzuhalten – Imponiergehabe 

kommt bei den Emiratis gar nicht gut 

an.“ Dem Gesprächspartner zuhören 

und ihn ausreden lassen gehört ebenso 

dazu wie sich Zeit nehmen für das persönliche 

Kennenlernen. „Der Umgang 

miteinander ist trotz aller Weltoffenheit 

noch immer von der Kultur der Beduinen 

geprägt, die auf große Gastfreund- 

Welche Branchen engagieren sich? 

schaft setzt“, erklärt Julian Henco. Bei 

persönlichen Gesprächen seien indiskrete 

Fragen über die Familie tabu, 

ebenso wie Sarkasmus. „Den verstehen 

Araber einfach nicht“, so seine Erfahrung. 

Ganz wichtig sei darüber hinaus: 

darauf achten, dass Versprechen eingehalten 

werden. „Wer nicht zuverlässig 

ist oder Vereinbarungen missachtet, hat 

bei den Emiratis keine Chance mehr“, 

so der 42-Jährige. Deutsche seien im 

Allgemeinen geschätzte Geschäftspartner, 

denn sie gelten als sehr verlässlich 

– „eine Eigenschaft, die ja auch vor 

allem uns Schwaben nachgesagt wird“, 

schmunzelt Henco. 

Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit seien 

genau das, was die Emiratis an den 

Deutschen schätzen, ist auch der Eindruck 

von Winfried Weida, „wobei sie 

selber nicht immer die Pünktlichsten 

x

Karriere ist eine Gerade.


18 

18 

sind“. Der 55-Jährige ist bei der Firma 

Stihl Abteilungsleiter für Verkauf für die 

Region Asien/Pazifik und steht seit 

1982 in Kontakt mit den VAE. Stihl mit 

Hauptsitz in Waiblingen produziert eine 

große Palette an Motorgeräten, darunter 

zum Beispiel Motorsägen, Heckenscheren 

und Rasenmäher – in der Wüstenstadt 

Dubai gefragte Produkte. „In den 

Emiraten wird viel Geld für Grünanlagen 

ausgegeben“, erklärt Winfried 

Weida das vermeintliche Paradoxon. 

„Wir vertreiben dort unser gesamtes 

Sortiment.“ Die Vertretung in Dubai 

verkauft die Produkte des schwäbischen 

Unternehmens auch in Abu Dhabi, Bahrain, 

Qatar, Kuwait und Oman. Was 

dem Asien-Verkaufsleiter an den VAE 

besonders auffällt: „Die Emiratis haben 

eine ganz andere Kultur als andere Araber.“ 

Sie seien im Umgang viel legerer 

und lockerer, so Weida. Trotzdem lässt 

sich ihre Herkunft nicht verleugnen: 

„Araber sind einfach Händler, die wie 

auf dem Basar um alles feilschen wollen.“ 

Bei geschäftlichen Verhandlungen 

sollte man als Deutscher also immer 

einen gewissen Spielraum mit einrechnen, 

um in den Verhandlungen noch 

einen Sonderrabatt anbieten zu können. 

MEDIEN IN DEN VAE 

„Sie brauchen einfach das Gefühl, bei 

einem Geschäft etwas herausgehandelt 

zu haben“, so der Verkaufsleiter. Wenn 

man sich auf Bedingungen geeinigt hat, 

könne man jedoch davon ausgehen – 

und das wird auch vom deutschen Partner 

erwartet –, dass beide Seiten sich 

daran halten. Für Verhandlungen sollte 

man sich viel Zeit nehmen und nicht 

ungeduldig werden, wenn erst einmal 

ausführlich gegessen und vermeintlich 

Belangloses besprochen wird. Beziehungen 

spielen schließlich eine wichti- 

ge Rolle. „Seine Geschäftskontakte zu 

den Emiratis sollte man gut pflegen“, 

rät Winfried Weida. So käme eine Karte 

zum arabischen Neujahrsfest oder ein 

Glückwunsch zum Nachwuchs gut an, 

ebenso wie besondere Geschenke aus 

Deutschland. 

Wer in Dubai Geschäfte macht, muss 

davon ausgehen, dass er gar nicht so 

häufig mit Emiratis zu tun haben wird. 

Dubai heißt nämlich ins Deutsche übersetzt 

„Treffpunkt“. Und der Name ist 

VON DER WÜSTE ZUM LUXUSSTAAT 

Programm: Nirgendwo leben auf so 

engem Raum so viele Nationalitäten 

beieinander: Arbeiter und Fachkräfte 

aus Indien – die den größten Teil der 

Ausländer ausmachen –, aus Pakistan, 

Bangladesch, dem Iran und Jordanien, 

aber auch von den Philippinen, aus Großbritannien, 

Nepal, Libanon, Polen, Griechenland 

und Ungarn – sie alle wollen 

am Aufschwung der Arabischen Emirate 

teilhaben. Als deutscher Geschäftsmann 

trifft man in Dubai auf eine bunte 

Mischung von Nationalitäten und Religio- 

Worauf legen Emiratis wert? 

Viele Jahrtausende lang lebten in der Wüstenregion Beduinen, die mit ihren 

Stämmen von Ort zu Ort zogen und Handel betrieben. Vom 16. Jahrhundert an 

herrschten die Portugiesen im Gebiet, ihnen folgten die Niederländer und 

dann die Briten. Ende der 1950er-Jahre fand man erste Ölvorkommen, ab 1962 

exportierte Abu Dhabi Rohöl und entwickelte sich schnell zu einer wohlhabenden 

Region. 1968 kündigte Großbritannien seinen Rückzug vom Golf an, doch 

die Pläne scheiterten. Die Verhandlungen führten schließlich 1971 zur Unabhängigkeit 

und zur Bildung einer neuen Föderation: den Vereinigten Arabischen 

Emiraten. Diese entwickelten sich schnell zu einem internationalen 

Geschäftszentrum und einem der stabilsten Länder in der arabischen Welt. Da 

die Ölvorkommen in der Region begrenzt sind, haben sich die VAE als eine 

der ersten arabischen Länder dem Tourismus geöffnet, der – vor allem in 

Dubai – mittlerweile eine weit wichtigere Rolle spielt als der Öl-Export. 

Ständig wachsende Zahl von Fernsehsendern (Programme in Arabisch, 

Englisch, Urdu und anderen Sprachen), darunter die digitalen Globalsender 

Abu Dhabi TV, Al Arabiya und Dubai TV. 

Viele Spartensender wie zum Beispiel Auto, Sport, Immobilien, Tourismus etc. 

5 Rundfunkstationen, 5 arabisch-, 4 englischsprachige Tageszeitungen. 

Links zu den Online-Ausgaben: 

Gulf News: www.gulfnews.com 

Khaleej Times: www.khaleejtimes.com 

Emirates Business 24/7: www.business24-7.ae 

Seven Days: www.7days.ae 

LINKTIPPS: Staatliche Nachrichtenagentur WAM: www.wam.org.ae 

Die offizielle Homepage der Vereinigten Arabischen Emirate: www.uaeinteract.com/german 

Die VAE haben mit 37 Prozent die höchste Internet-Dichte der arabischen Welt. 

nen – auf die man im täglichen Geschäft 

Rücksicht nehmen muss. „Man sollte in 

der Lage sein, sich auf die verschiedensten 

Kulturen einzustellen“, betont Winfried 

Weida von Stihl. 

Die gleiche Erfahrung hat auch Herbert 

Neuland gemacht. Bevor er nach Stuttgart 

zu bw-i kam, hat er unter anderem 

zehn Jahre lang in Abu Dhabi gelebt 

und dort für ein deutsches Mittelstandsunternehmen 

eine Niederlassung 

aufgebaut und geleitet. „Man arbeitet 

multinational, mit Moslems, Hindus, 

Buddhisten und vielen anderen. Und 

auf jede Religion und soziale Gruppe 

muss man Rücksicht nehmen.“ Die 

Region VAE und speziell Dubai mache 

auf den Unerfahrenen zunächst einen 

imposanten Eindruck: „Man kommt in 

eine Glitzerwelt, die viel verspricht“, so 

Neuland. Dabei habe sie viele Tücken, 

die man erst einmal verstehen müsse. 

Sein Rat: „Zunächst beobachten und 

herausfinden, mit welchem Produkt 

beziehungsweise welcher Dienstleistung 

man geschäftlich am besten bei 

den Emiratis ankommt. Für ein solides 

und langfristiges Engagement ist eine 

schlüssige Strategie und deren Einhaltung 

unbedingt erforderlich.“ Eine Ver- 

x

Automatisierungstechnik Software-Entwicklung Controlling Produktivitätsanalysen Piezocryst Kristallzucht 

Advanced Simulation Technologies Customer Services Customer Support Produktmanagement Sales Management 

CFD Entwicklung Powertrain Engineering Großmotoren Racing Ottomotoren Dieselmotoren 

Kompaktmotoren Sales Operations Management Nutzfahrzeugantriebe Industriemotoren Off Road Engines 

Heavy Duty Getriebe Entwicklung Versuch Plant & Production Engineering Logistik Verwaltung Powertrain 

Funktionsentwicklung Serienkalibrierung Konstruktion Kanal- & Strömungsentwicklung Mechanikberechnung 

CFD-Berechnung Einspritzsysteme Schnelle Aktuatorik Mechanikentwicklung Thermodynamik Abgasnachbehandlung 

Qualitätsmanagement Test Factory Methodikentwicklung Forschung & Technologieentwicklung 

Akustik Driveability & Simulation Getriebe & Hybrid Programmmanagement Instrumentation & Test Systems 

Technische Dokumentation Innovationsmanagement Global Supply Chain Management Einkauf Global 

Business Development International Operations Auftragsabwicklung Konstruktion Abgasmesssysteme Fertigung 

Verbrennungsmesstechnik Indiziertechnik Verbrauchsmesstechnik Kalibrierungstechnologien Applikation 

Abgasmessgeräte Powertrain Test Systems Prüfstandsautomatisierung Leistungsbremsen Vertriebssupport 

Projektmanagement Elektroplanung Global Installation & Commissioning Hybrid Testing Customer Services 

International Operations & Helpline Technical Training Finanz- & Rechnungswesen Forschungskoordination 

Human Resources Informationstechnologie Facility Management Akustik Sales Operations Management 

Kompetenz Zentrum DiTest Inbetriebnahme Partikelmesstechnik Betreibermodelle Applikationssupport 

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Verbrennungsmesstechnik Indiziertechnik Verbrauchsmesstechnik Applikation Kalibrierungstechnologie 

Prüfstandsautomatisierung Vertriebssupport Leistungsbremsen Messgeräte Projektmanagement Elektroplanung 

Hybrid Testing Customer Services International Operations & Helpline Forschungskoordination Informations-


trauensperson vor Ort sei ebenfalls 

sinnvoll, „wobei man sich seine Verbündeten 

sehr sorgfältig und ohne Zeitdruck 

auswählen sollte“, so der bw-i- 

Geschäftsführer. Neuland ist der 

Meinung, dass derzeit viel zu viel 

Augenmerk auf Dubai gerichtet wird. 

„Dabei haben andere Emirate ebenso 

viel zu bieten.“ Allen voran nennt er 

Abu Dhabi, Hauptstadt und gleichzeitig 

größtes Emirat in den VAE. Das Verhältnis 

von Öl- und Gasindustrie zu 

sonstigen Wirtschaftszweigen sei in 

Abu Dhabi genau umgekehrt wie in 

Dubai: 80 Prozent fallen auf die Öl- und 

Gaswirtschaft, 20 Prozent auf andere 

Branchen. So plant Abu Dhabi laut Auskunft 

der Auslandshandelskammer 

(AHK) vor Ort, in den nächsten fünf 

Jahren 30 Industriezonen auf mehr als 

300 Quadratkilometern zu errichten. 

„Die riesigen Ölreserven verleihen Abu 

Dhabi die finanziellen Möglichkeiten, 

Wohin entwickeln sich die VAE? 

20 

gigantische Projekte abzuwickeln und 

eine nachhaltige Industriewirtschaft zu 

entwickeln und aufzubauen“, so die 

AHK. Als weiteres aufstrebendes Emirat 

sieht Herbert Neuland Sharjah. Das 

drittgrößte Emirat – das übrigens mehr 

Museen hat als Abu Dhabi und Dubai 

zusammen – setzt laut Neuland auf die 

mittelständische Industrie und ist für 

ihn daher „eines der interessantesten 

Emirate für den baden-württembergischen 

Mittelstand“. Auch Fujairah, 

das als einziges Emirat nicht am persisch-arabischen 

Golf liegt, beobachtet 

der bw-i-Leiter mit Interesse. 

Die AHK in den Emiraten bemerkt 

ebenfalls eine Entwicklung weg aus 

Dubai: „Aufgrund der explodierenden 

Kosten geben immer mehr Unternehmen 

ihren Sitz in Dubai auf und lassen 

sich in den anderen Emiraten, 

deren Freihandelszonen oder gar in 

Nachbarstaaten wie dem Oman nieder. 

Andere Emirate, wie beispielsweise 

Ras Al Khaimah, Ajman, Fujairah 

und Sharjah, locken Unternehmer 

mit attraktiven Angeboten und günstigen 

Miet- und Kaufpreisen. Unternehmensgründungen 

in den dortigen 

Freihandelszonen können zudem 

schneller realisiert werden, als dies in 

Dubai der Fall ist.“ 

Ein Ende des Booms in den Vereinigten 

Arabischen Emiraten ist auf jeden 

Fall noch nicht abzusehen. Wer es 

schlau anstellt, kann in den VAE 

sicherlich erfolgreich sein. Berufseinsteiger 

und auch erfahrene Kräfte 

sollten auf jeden Fall viel Fingerspitzengefühl 

mitbringen für die vielfältigen 

und spannenden Geschäfte in 

der arabischen Welt. 

LITERATURLISTE: Gabi Kratochwil: Business-Knigge: Arabische Welt. Erfolgreich 

kommunizieren mit arabischen Geschäftspartnern. Orell Füssli 2006. ISBN 978- 

3280051924. 29,80 Euro (auch als Hörbuch erhältlich) I Amin Janzir: Managerwissen 

kompakt: Golfstaaten. Hanser Verlag 2006. ISBN 978-3446406377. 9,90 Euro (auch als 

Audio-CD erhältlich) I Beatrice Hecht-El Minshawi: Wirtschaftswunder in der Wüste. 

Strategien für langfristigen Erfolg in den Golfstaaten. Redline Wirtschaftsverlag 2007. 

ISBN 978-3636014214. 24,90 Euro I Sylvia Ortlieb: Business-Knigge für den Orient. Mit 

Kulturkompetenz zu wirtschaftlichem Erfolg. Bw Verlag 2006. ISBN 978-3821476551. 

19,80 Euro I Kirstin Kabasci: KulturSchock Golf-Emirate und Oman. Reise Know-How 

Verlag 2006. ISBN 978-3831710652. 14,90 Euro I Daniel Krasa: Kauderwelsch. Arabisch 

für die Golfstaaten Wort für Wort. Reise Know-How Verlag 2000. ISBN 978-3894164966. 

7,90 Euro (auch als Audio-CD erhältlich) I Thomas Holzapfel, Eggolf von Lerchenfeld: 

Business Knigge Dubai – Vereinigte Arabische Emirate. Audio CD. Trivero 2007. ISBN 

978-3937545134. 29,90 Euro 

• 

BUSINESS-ETIKETTE 

ERSTES TREFFEN 

ANREDE 

Informieren Sie sich vorher genau über Titel, 

Position und Namen (vor allem die richtige 

Aussprache und Schreibweise). Achten Sie 

auf richtige Reihenfolge der einzelnen 

Namensbestandteile. Die übliche Anrede mit 

Vornamen (Mr. Hans, Mr. Ahmed) ist nicht 

gleichbedeutend mit unserem „Duzen“. Es 

empfiehlt sich, den Titel vor den Vornamen 

zu setzen (Dr. Ahmed), solange keine entsprechende 

Aufforderung zum Weglassen 

erfolgt. Übrigens: Frauen behalten auch nach 

der Heirat ihren Nachnamen. 

BEGRÜSSUNG ALS MANN 

Es gibt unendlich viele Begrüßungsfloskeln. 

Mit as-salâmu alaykum (Friede sei mit Euch) 

beziehungsweise der Antwort darauf (waalaykum 

as-salâm / Auch mit Euch sei Friede) 

liegen Sie in jedem Fall richtig. Auf den 

Gruß folgt meist die Frage nach dem Befinden. 

Die richtige Antwort: „bi-khayr“ (gut) 

oder „al-hamdu-li-llâh“ (Gott sei Dank). Wenn 

Sie einen Raum mit mehreren Personen 

betreten, begrüßen Sie erst den Gastgeber, 

dann den Ältesten und schließlich die anderen 

Anwesenden. Ein sanfter, nicht allzu 

kräftiger Händedruck und intensiver Blickkontakt 

sind unter Männern üblich, Umarmungen 

und Wangenküsse erst, wenn man 

sich besser kennt. Begrüßen Sie arabische 

Frauen mit Zurückhaltung. Warten Sie ab, ob 

die Dame Ihnen die Hand reicht. Wenn ja, 

erwidern Sie den Händedruck leicht. Wenn 

nein, genügt ein kurzes Kopfnicken. Ein 

intensiver Blickkontakt wird als anstößig 

empfunden und kann die Dame in Unannehmlichkeiten 

bringen. 

BEGRÜSSUNG ALS FRAU 

Vermeiden Sie in jedem Fall direkten Körperkontakt 

oder Umarmungen mit Männern. Ein 

formelles, kurzes Händeschütteln erfolgt nur, 

wenn Ihnen die Hand gereicht wird. Manchmal 

wird Händeschütteln vermieden, dann 

genügt ein kurzer, nicht zu intensiver Blickkontakt 

und ein höfliches Kopfnicken. Bei 

Frauen brauchen Sie diese Zurückhaltung 

nicht walten lassen. Auch hier empfiehlt sich 

aber, erst einmal abzuwarten, wie man Ihnen 

gegenübertritt. Wenn traditionelle arabische 

Männer Sie nicht grüßen und nicht ins 

Gespräch einbeziehen, dann ist das ein 

Beweis ihrer Ehrerbietung und keineswegs 

eine Beleidigung. Als Geschäftspartnerin 

wird man Sie in Ihrer Rolle ernst nehmen, 

solange Sie nicht zu persönlich werden. 

Quelle: Dr. Gabi Kratochwil, CrossCultures, 

www.cross-cultures.de

Naturtalent? 

Den passenden Job in der 

Solarindustrie gibt’s bei uns. 

Die Manz Automation AG ist einer der führenden 

Anbieter von High-Tech-Maschinen zur Herstellung 

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Damit wir auch weiterhin erfolgreich wachsen können, 

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S-taff nah dran 

22 

Die Fragen stellte Michael Kalthoff-Mahnke

ERWIN STAUDT, PRÄSIDENT DES VFB STUTTGART 

Der Wechsel aus der Chefetage von IBM auf den Präsidentenstuhl des VfB Stuttgart 

war für ihn der Beginn eines neuen Lebens. Eine Fügung des Schicksals. Jetzt führt der 

Ur-Schwabe den Traditionsklub mit modernen Managementmethoden durch das knallharte 

Liga-Geschäft. Im Interview mit S-taff sprach der 60-jährige Diplom-Volkswirt über 

Weitblick, Teamgeist und Leistung. 

S-taff: Schon als Bub waren Sie glühender 

Fan des VfB Stuttgart. Heute sind 

Sie dessen erster hauptamtlicher Präsident. 

Ist damit ein Kindheitstraum in 

Erfüllung gegangen? 

Staudt: So kann man das nicht sagen. 

Geträumt habe ich davon als Kind wohl 

nicht. Aber außer beim VfB hätte ich 

keine derartige Aufgabe angenommen. 

S-taff: Also eine Herzensangelegenheit? 

Staudt: So ist es. 

S-taff: Sie waren in der Jugend selbst 

Linksaußen des TSV Eltingen. Wollten 

Sie nicht auch Fußball-Profi werden? 

Staudt: Ich habe in den Jugendmannschaften 

bei TSV gespielt, aber als es 

dann ernst wurde für die erste Mannschaft, 

wollte mich keiner. Ich hatte 

dazu leider nicht genug Talent. 

S-taff: Dafür haben Sie Ihr Talent dann 

an anderen Stellen eingebracht: Bei IBM 

haben Sie in führenden Positionen gearbeitet. 

Jetzt führen Sie mit dem VfB 

einen traditionsreichen Fußballclub. 

Wo sehen Sie Gemeinsamkeiten, wo 

Unterschiede? 

Staudt: Die Gemeinsamkeit ist die, 

dass es überall um Umsatz, Wachstum, 

Innovationen geht, vor allem aber um 

das Miteinander von Menschen. Der 

große Unterschied ist die Öffentlichkeit, 

die beim Fußball sehr groß ist, und 

dass nach jedem Spiel abgerechnet 

wird. Das erzeugt einen ganz spezifischen 

Druck. Es ist beim Fußball 

charakteristisch, dass man so gut wie 

jeden Tag auf den Sportseiten Stoff liefern 

muss. Und das ist in der Wirtschaft 

nicht so stark ausgeprägt. Im Fußball 

ist das sehr direkt. Da ist man praktisch 

präsent im Tagesgeschäft der Sportjournalisten. 

S-taff: Was hat Sie 2003 bewogen, aus 

der Wirtschaft „auszusteigen“, um hauptamtlich 

einem Fußballclub vorzustehen? 

Staudt: Das war mehr oder weniger 

Zufall. Bei mir hat sich eine berufliche 

Weichenstellung angekündigt. Und just 

in diesem Moment kam der Anruf des 

VfB-Aufsichtsratsvorsitzenden. Das war 

für mich der Start in ein neues berufliches 

Leben. 

S-taff: Ein glücklicher Zufall? 

Staudt: Auf jeden Fall. Wenn der Anruf 

zwei Jahre früher oder später gekommen 

wäre, hätte ich Nein gesagt. In der Tat 

eine Fügung des Schicksals. 

S-taff: „Deutschland muss IT-Weltmacht 

werden – und das pronto!“, haben Sie 

2002 anlässlich einer Buchvorstellung 

gefordert. Wie gut ist das Bundesland 

Baden-Württemberg im IT-Bereich und 

in der IT-Branche aufgestellt? 

Staudt: Das Land hat sich schon in die 

Richtung entwickelt, wie wir das 2002 

prognostiziert haben. Lothar Späth und 

ich haben damals gefordert, dass 

zunächst einmal die Bildung herangeführt 

werden muss an das IT-Zeitalter 

und dass die Menschen insgesamt eine 

Revolution wie zum Beispiel das Internet 

Welche Rolle spielt der Zufall? 

in das alltägliche Leben aufnehmen 

müssen. All das ist passiert. Deshalb 

bin ich sehr glücklich mit der Entwicklung 

in Baden-Württemberg. 

S-taff: Unsere jungen Leserinnen und 

Leser stehen am Beginn ihrer Karriere. 

Geben Sie ihnen bitte drei Tipps für den 

beruflichen Aufstieg. 

Staudt: Also, gehen wir mal davon aus, 

dass jeder das Maximale an Ausbildung 

Steilpass 

für den Erfolg 

x

S-taff nah dran 

mitbringt. Dann kommt es darauf an, 

das Wissen mit einer ausgewogenen 

Persönlichkeit zu verbinden. Und um 

letztlich erfolgreich zu sein – davon bin 

ich überzeugt –, sind drei wesentliche 

Dinge absolutes Muss: Fleiß, Begeisterungs- 

und Kommunikationsfähigkeit. 

S-taff: Sehen Sie Parallelen zwischen 

Fußball und dem Berufsalltag im Wirtschaftsleben? 

Staudt: Natürlich. Was im Fußball 

ebenso wichtig ist wie im Berufsleben: 

Man muss viele Menschen zu einem 

Team zusammenbringen. Jeder muss 

bereit sein, sich einer gemeinsamen 

Zielsetzung unterzuordnen, seinen Beitrag 

zu leisten, ohne Eifersüchteleien 

oder Wichtigtuereien. Das sind sowohl 

im Fußball als auch in der Wirtschaft 

die elementaren Voraussetzungen. 

S-taff: Was zählt mehr: Teamgeist oder 

individuelle Fähigkeiten? 

Staudt: Beides ist wichtig. Man muss 

verstehen, seine individuellen Fähigkeiten 

in ein Team einzubringen. Darauf 

kommt es an. 

S-taff: Wie erklären Sie sich bei Fußballern 

die so unterschiedlichen Leistungen 

in den verschiedenen Spielen? Wie 

kann man – auch in anderen Berufen – 

auf ein konstantes Leistungsniveau hinarbeiten? 

Staudt: Wichtig ist vor allem, dass man 

sich über die gemeinsamen Ziele im 

Klaren ist. Jeder muss bereit sein, alles 

zu geben, um diese Ziele zu erreichen. 

Wichtig ist auch, dass man mit Herz bei 

der Sache ist. Dann entsteht das an Leidenschaftlichkeit, 

was das Publikum 

letztlich hinter eine Mannschaft bringt. 

Das gilt für den Sport und das Wirt- 

schaftsleben gleichermaßen: begeistert 

sein, sich zerreißen für die Zielerreichung 

seiner Mannschaft oder seines 

Unternehmens. Das Wir-Gefühl ist 

ebenso wichtig. 

S-taff: Bundesländer und Regionen stehen 

in einem wirtschaftlichen Wettbewerb, 

zum Beispiel wenn es um hoch 

qualifizierte Arbeitsplätze geht. Nennen 

Sie uns drei Vorzüge, in Baden-Württemberg 

zu leben und zu arbeiten. 

Staudt: Wir haben das Glück, mit 

Baden-Württemberg über eine der 

Teamgeist oder Individualismus? 

24 

Erwin Staudt bei einem Trainingslager 

des VfB in den Bergen. 

stärksten Wirtschaftsregionen der Welt 

zu verfügen. Das garantiert Spitzenjobs 

bei Spitzenunternehmen. Viele von 

denen sind Weltmarktführer. Das garantiert 

ebenso hohe Einkommen und 

niedrige Arbeitslosenzahlen. Das ist die 

ökonomische Seite. Für Baden-Württemberg 

sprechen natürlich auch vorzügliche 

Freizeitmöglichkeiten, zum 

Beispiel der Schwarzwald, der Bodensee 

oder die Nähe zum Elsass. Hier gibt 

es aber auch eine hervorragende kulturelle 

Infrastruktur mit einer Spitzenoper 

und einem tollen Schauspiel, einem 

Weltklasse-Ballett und den besten 

Museen, die man sich vorstellen kann, 

und nicht zuletzt den VfB als wichtigen 

Kulturfaktor. 

S-taff: Sie sind in Leonberg geboren 

und leben auch heute noch dort. Was 

bedeutet das „Ländle“ für Sie? 

Staudt: Das ist meine Heimat, zu der 

ich mich immer bekannt habe und 

bekenne, wo immer ich war oder bin: 

egal ob in Paris, New York oder Berlin. 

Hier in Baden-Württemberg habe ich 

meine Erdung. Ich bin sehr stolz darauf, 

mit den Menschen dieser Region und in 

diesem Bundesland leben zu dürfen. 

BACKGROUND ERWIN STAUDT 

Geboren am 25. Februar 1948 in Leonberg. 

Studium der Wirtschaftswissenschaften an 

den Universitäten Stuttgart und Freiburg. Ab 

1973 bei IBM Deutschland, zunächst als Vertriebsleiter, 

später unter anderem als Vertriebsleiter 

und Vice President Marketing in 

der europäischen Zentrale der IBM in Paris. 

Von 1998 bis 2003 Vorsitzender der 

Geschäftsführung der IBM Deutschland 

GmbH. Seit Juni 2003 erster hauptamtlicher 

Präsident des VfB Stuttgart. 

Privat: verheiratet, drei Kinder. 

BACKGROUND VFB STUTTGART 

Der VfB Stuttgart hat seine Wurzeln in Bad 

Cannstatt. Im April 1912 schlossen sich die 

beiden Clubs Vereinigung FV Stuttgart 1893 

und der Kronenclub Cannstatt zum VfB Stuttgart 

1893 zusammen. Es folgt eine wechselvolle, 

von vielen Erfolgen geprägte Geschichte: 

1926 erstmals württembergisch-badischer 

Meister, fünfmal Deutscher Meister, dreimal 

Deutscher Pokalsieger, einmal Deutscher 

Superpokalsieger. Zweimal stand der Club im 

Endspiel eines europäischen Wettbewerbs. 

Mit einem Umsatz von knapp 78 Millionen 

Euro im Jahre 2006 ist der VfB Stuttgart ein 

wichtiger Wirtschaftspartner der Region und 

wird im Jahr 2007 erstmals die 100-Millionen- 

Euro-Umsatzmarke überschreiten. 

www.vfb.de 

S-taff: Weitblick braucht also einen 

festen Standpunkt? 

Staudt: Genau. Wer in der Zukunft 

erfolgreich sein will, braucht festen 

Boden unter den Füßen. 

S-taff: Wagen Sie einen Ausblick für die 

Fußball-Fans unter unseren Lesern: Wo 

steht der VfB Stuttgart in fünf Jahren? 

Staudt: Ich hoffe, dass es uns gelingt, 

nachhaltig Erfolg zu haben und uns 

unter den Top 5 in Deutschland zu etablieren. 

Das würde bedeuten, dass wir 

immer auch einen Blick auf das internationale 

Geschäft hätten. Das wäre 

schon wichtig für den VfB, für unser 

Selbstverständnis. 

S-taff: Und das Bundesland Baden- 

Württemberg? 

Staudt: Absolut da, wo es heute schon 

steht und auch in den nächsten Jahren 

bleiben wird: an der Spitze. 

•

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S-taff von hier 

Milch macht munter 

LABEL, LUXUS, LECKER SACHEN – BADEN-WÜRTTEMBERG PUNKTET 

MIT VIELFALT UND QUALITÄT. MACHEN SIE ES SICH BEQUEM 

UND VERWÖHNEN SIE SICH MIT PRODUKTEN AUS DEM LÄNDLE. 

AUCH IN DIESER AUSGABE VON S-TAFF HABEN WIR UNS WIEDER 

AUF DIE SUCHE NACH SPANNENDEN MARKEN GEMACHT. 

HÄTTEN SIE GEWUSST, DASS SIE ALLE „MADE IN BW“ SIND? 

Drinks, Joghurt, Käse, Butter, Sahne, Fleischersatz aus Milch – 

Campina bietet eine breite Palette an Molkereiprodukten. Als Molkereigenossenschaft 

gibt es Campina bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts 

in den Niederlanden und Belgien. Noch heute sind die Milchviehhalter 

Eigentümer des Unternehmens Campina, dessen Name 

von den Römern stammt, die vor mehr als 2000 Jahren das Gebiet 

von De Kampen in den Süd-Niederlanden so nannten. 1993 stieg das 

Unternehmen Campina bei der Südmilch AG ein, zum Jahrtausendwechsel 

wurde die deutsche Zentrale, mit der Verwaltung von Campina 

in Deutschland, in Heilbronn ansässig. Heute zählt Campina zu 

den Top 5 der milchverarbeitenden Unternehmen Deutschlands. 

Haben auch Sie Ideen, was man aus Milch alles machen kann? Dann 

trinken Sie einen Schluck und bewerben Sie sich umgehend. 

Benz ohne Benzin 

Möbel aus der Luxusklasse: Der Name Benz steht 

nicht nur für hochwertige Autos aus Baden-Württemberg, 

sondern auch für Polstermöbel, Essstühle, Esstische, 

Leuchten und Teppiche. Die Firma Rolf Benz 

CAMPINA GMBH – UNTERNEHMENSBEREICH CPE DEUTSCHLAND, Heilbronn 

kreiert in Nagold Designermöbel für Kunden mit Stil. 

Mitarbeiter: ca. 1900 (2006), Umsatz: 788 Mio. Euro (2006), www.campina.com 

Seit mehr als 40 Jahren werden die Produkte von Hand 

gefertigt. 2005 wurde Rolf Benz von der Wirtschafts- 

Frischer Atem 

Sie sind rund und grün und schmecken nach Pfefferminz – die 

Idee des kleinen Erfrischungsbonbons, das in jede Tasche passt, 

woche zu einer der begehrtesten Top-30-Luxusmarken 

Deutschlands gewählt. Nicht nur die Möbel der Firma 

sind erstklassig – auch die Aufgaben für Absolventen. 

kam August Müller auf dem staubigen Exerzierplatz. 1903 brachte 

ROLF BENZ AG & CO. KG, Nagold 

der Kaufmann mit seiner Firma A. Müller & Co. in Straßburg das 

erste Pfefferminzbonbon in die Läden. Verheiratet mit einer Französin, 

aus deren Familie der Name Vivil stammt, übernimmt er 

diesen Namen für sein Produkt und begründet damit die Firmenphilosophie 

von der „frischen Vielfalt“. Die Besonderheit des 

Hauses, das 1920 nach Offenburg umgesiedelt ist, sind die Pfefferminzbonbons. 

Doch auch mit anderen frischen Ideen überzeugt 

man seine Kunden. Wer mitdenken und bereits im Vorstellungsgespräch 

bei Vivil mit frischem Atem punkten will, greift 

am besten gleich zum Hausprodukt. 

Mitarbeiter: 550, Umsatz: k. A., www.rolf-benz.com 

VIVIL A. MÜLLER GMBH & CO. KG, Offenburg 

Made 

Mitarbeiter: 222, Umsatz: k. A., www.vivil.de 

in BW 

26 

Zusammengestellt von Jessica Andritzky und Alexander-Sebastian Hendsch

Im Kleinen ganz groß 

Die Welt in Miniatur ist genauso vielfältig und faszinierend wie die Realität. 

Sie suchen Gebäude für die Modelleisenbahn? Sie wollen bestimmte 

Regionen und Themen, wie Nord- und Ostsee oder Kirmes, nachbauen? 

Fallers macht’s möglich. Seit mehr als 60 Jahren stellt die Firma Gebr. 

Faller GmbH in Furtwangen im Schwarzwald Gebäudemodelle und 

Zubehör in unterschiedlichen Maßstäben her. Damals wie heute stehen 

die Faller-Modelle für Qualität und Funktion und sind garantiert „Made 

in Germany“. Mittlerweile umfasst das Sortiment über 1500 Artikel und 

bietet für jeden Modellbauenthusiasten alles, was sein Herz begehrt. Sie 

wollen „spielend“ Ihr Geld verdienen? Dann bewerben Sie sich in Furtwangen. 

GEBR. FALLER GMBH, Furtwangen 

Mitarbeiter: 145, Umsatz: ca. 16 Mio. Euro, www.faller.de 

Lust am Schreiben 

Reden ist Silber, Schreiben ist Gold – ob mit dem Lamy abc Schreiblernstift 

oder dem Business Kugelschreiber: Mit Lamy lässt sich alles bestens in 

Worte fassen. 1930 gründete C. Josef Lamy sein Unternehmen für die Produktion 

von Schreibgeräten, rund 35 Jahre später wird die Marke Lamy 

geboren. Unter der Leitung seines Sohnes Manfred Lamy entwickelt sich 

das Unternehmen aus Heidelberg zu einer der erfolgreichsten Designmarken 

im Bereich Schreibgeräte. Sie wollen bei dem – auch international 

führenden – Unternehmen anheuern? Wählen Sie für Ihre schriftliche 

Bewerbung auf jeden Fall den richtigen Stift! 

C. JOSEF LAMY GMBH, Heidelberg 

Mitarbeiter: 370, Umsatz: 50 Mio. Euro 

www.lamy.de 

Die Röhrlehose sitzt! 

Liz Taylor und Curd Jürgens trugen Jeans. Und auch Schauspieler der 

jüngeren Generation fahren auf sie ab: Til Schweiger beispielsweise 

kreierte seine eigene Jeanslinie in Kooperation mit Mustang Jeans aus 

Künzelsau. 1932 gründete Luise Hermann mit sechs Näherinnen die 

L. Hermann Kleiderfabrik für Berufsbekleidung. Ihr Schwiegersohn 

Albert Sefranek tauschte 1945 bei einem US-Soldaten sechs Flaschen 

Hochprozentiges gegen sechs „Amihosen“ ein. So gelangten die Hermanns 

an das Schnittmuster für die erste europäische Jeans. Ein Auftrag 

über 300 blaue Arbeiterhosen machte die Firma 1948 zum ersten 

Anbieter von Jeans in Europa – die „Röhrlehose“ ging in Serie. Erst zehn 

Jahre später gab Albert Sefranek den blauen Hosen den Namen 

Mustang – amerikanisches Lebensgefühl wie im Wilden Westen. 1972 

entwarf die Firma die Freizeitkleidung der deutschen Olympia-Mannschaft 

– selbstverständlich aus Jeansstoff. 2000 erhielt Mustang dann 

die Lizenz für Bogner Jeans, und seit 1999 werden auch Mustang- 

Schuhe, später auch Leder, Gürtel, Unterwäsche und Uhren angeboten. 

Wenn auch Sie im Job die Hosen anhaben wollen, sollten Sie sich im 

Internet über Karrieremöglichkeiten informieren. 

MUSTANG-BEKLEIDUNGSWERKE GMBH & CO. KG, Künzelsau 

Mitarbeiter: 350 in rund 50 Ländern, Umsatz: 107 Mio. Euro (2006) 

www.mustang-jeans.com / www.mustang-museum.com

S-taff ganz vorn 

Im Ländle geboren, in die Welt hinausgezogen – S-taff stellt in der SCHWÄBISCH HALL OF FAME 

Menschen aus Schwaben vor, die internationale Wege gingen und erfolgreich sind. 

Die Fragen stellte Sabine Olschner. 

HEUTE: DENIS SCHECK, 43, LITERATURKRITIKER UND KULTUR-JOURNALIST 

28 

Schwäbische Wurzeln: Geboren am 15.12.1964 in Stuttgart, aufgewachsen in Schwaben. 

Mit 13 wurde er Literaturagent, mit 16 „Ehrenstipendiat“ im Stuttgarter Schriftstellerhaus 

am Charlottenplatz. Auszug in die Welt: Denis Scheck studierte Germanistik, Zeitgeschichte 

und Politikwissenschaft in Tübingen, Düsseldorf und Dallas, USA. Er arbeitete unter anderem 

als literarischer Agent, Übersetzer, Herausgeber und Literaturkritiker, 2005 war er 

Gastprofessor in Göttingen. Seit 1996 ist er Literaturredakteur im Deutschlandfunk, seit 

fünf Jahren moderiert er monatlich das Büchermagazin „Druckfrisch“ in der ARD. 

S-taff: Wie wird man eigentlich Literaturkritiker? 

Scheck: Ich habe von der Existenz 

eines solchen Berufes nicht einmal zu 

träumen gewagt, bis ich selber mit dem 

Literaturbetrieb in Kontakt kam. Ich 

finde immer noch, dass literarisches 

Übersetzen der schönste Beruf der Welt 

ist. Aber irgendwann wollte ich nicht 

mehr nur fremde Gedanken wiederkäuen, 

sondern eigene entwickeln. Und 

so kam ich zur Literaturkritik. 

S-taff: Welche schwäbischen Tugenden 

haben Ihnen auf Ihrem Berufsweg 

geholfen? 

Scheck: Gibt es schwäbische Tugenden? 

Vielleicht Sparsamkeit, Strebsamkeit 

... (überlegt) Ich glaube, ich bin tatsächlich 

fleißig. Aber das will ich den 

Hessen, Bayern und Schleswig-Holsteinern 

auch nicht absprechen. 

S-taff: Wenn Sie reden, können Sie Ihre 

schwäbischen Wurzeln nicht verleugnen. 

Ihre Meinung: Sollte man in der 

globalisierten Welt seinen Dialekt pflegen 

oder ihn sich abgewöhnen? 

Scheck: Ein professioneller Schauspieler 

kann seinen Dialekt vielleicht ablegen – 

aber welch ein törichtes Unterfangen! 

Ich bin kein Freund von Homogenisierungen, 

weder in der Literatur noch im 

Leben. Ich halte nichts von Schönheits- 

operationen und erst recht nicht von 

der Verleugnung von Dialekten. 

S-taff: Welcher berühmte Schwabe aus 

der Literatur hat für Sie die größte 

Bedeutung? 

Scheck: Ich könnte es mir einfach 

machen und auf Ihre Frage mit Hölderlin 

und Schiller antworten, vielleicht auch 

mit Mörike oder Hauff. Ich habe auch 

immer eine Schwäche für Theodor Heuss 

gehabt. Im Grunde aber ist für mich die 

größte schwäbische Hervorbringung 

der bis unlängst in Stuttgart ansässige 

Ehapa-Verlag, der die Micky-Maus- 

Hefte verlegt. Was übrigens kaum einer 

weiß: Ich besitze in Entenhausen die 

Spielwarenhandlung Scheck, einen florierenden 

schwäbischen Betrieb. 

S-taff: Wie bringt man Studenten bei, 

dass Lesen nicht nur Pflicht ist, sondern 

auch Kür sein kann? 

Scheck: Für wen in diesem Alter Lesen 

noch nicht gleichbedeutend ist mit 

Leben, der ist ein Fall für die literarische 

Resozialisierung (lacht). Im Ernst: Wir 

müssen schon Kindern und Jugendlichen 

das Lesen nahebringen. Denn Lesen 

bedeutet doch, mehr als Tausend 

Leben führen zu können, ohne Tausend 

Tode sterben zu müssen. Lesen ist 

damit die einzige Möglichkeit, dem Tod 

ein Schnippchen zu schlagen. 

S-taff: Welche neuen Formen des Literaturvortrags 

könnten Sie sich vorstellen? 

Scheck: Ein Albtraum von mir ist, dass 

jemand im Flugzeug vor mir aufspringt 

und in der vollbesetzten Maschine 

seine eigenen Gedichte vorträgt. Auch 

den Vortrag von Lyrik in vollbesetzten 

Zügen und Straßenbahnen kann ich mir 

quälend vorstellen. 

S-taff: Derzeit ist Bookcrossing* populär. 

Welches Buch würden Sie aussetzen? 

Scheck: Bei Büchern, die mir am Herzen 

liegen, würde ich im Traum nicht daran 

denken, sie auszusetzen! 

S-taff: Welche Bücher können Sie unseren 

Lesern empfehlen? 

Scheck: Zurzeit mag ich zum Beispiel 

„J.R.“ von William Gaddis. Es handelt 

von einem 13-jährigen Jungen, der mit 

einer ganzen Reihe von Strohfirmen, die 

er aufbaut, den Kapitalismus entlarvt. 

Für die Leser von S-taff wäre außerdem 

„Kim“ von Rudyard Kipling interessant. 

Solch eine Figur wäre wahrscheinlich 

das ideale Karrierevorbild. 

* Infos siehe www.bookcrossers.de 

Schwäbisch 

Hall of Fame

Große Ideen brauchen wenig Platz – aber viel Raum. 

Dein Kopf – Unser Motor! 

STIHL steht weltweit für Innovation und Top-Qualität. 

Wir sind als Technologie- und Marktführer in über 

160 Ländern vertreten. Klar, dass wir Studenten 

und Absolventen (m/w) beste Perspektiven bieten. 

Egal ob Praktika, Diplomarbeit oder Direkteinstieg – bei uns 

finden Ideen und Menschen Raum für Entfaltung. 

Noch Fragen? Antworten gibt’s unter www.stihl.de

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