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S-taff 1-13

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SCHWÄBISCH HALL OF OF FAME MADE IN BW<br />

For S<strong>taff</strong> only:<br />

Work-Life-Integration, E-Mobilität, MINT<br />

Elektromobilität im Trend: Karriere mit Zukunft<br />

Bewerbungstipps von a bis Z, Bücher, apps:<br />

S-<strong>taff</strong> – Das Berufsmagazin der<br />

Auch als iOS- und Android-App<br />

SCHWÄBISCH HALL OF FAME<br />

#1-<strong>13</strong><br />

Work-Life-Integration: die perfekte Mischung<br />

S-ta f – Das Berufsmagazin der<br />

www.s-ta f.com<br />

FOR STA F ONLY:<br />

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FEATURE: Mobilität neu denken<br />

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www.s-<strong>taff</strong>.com<br />

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#1-<strong>13</strong> #1-11<br />

FEATURE: Karriere Mobilität auf neu dem denken Ländle<br />

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der Mobilität haben wir einen einzigartigen<br />

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Durch die Fähigkeiten jedes Einzelnen<br />

und die Möglichkeit, sich ständig<br />

weiterzuentwickeln, entstehen in den<br />

Teams zukunftsfähige Produkte und<br />

unkonventionelle Lösungen. Nicht nur<br />

in der Forschung und Entwicklung,<br />

sondern z.B. auch in der Produktion,<br />

Logistik, im Vertrieb, Einkauf oder<br />

in der Informationstechnologie. Nur<br />

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auch weiterhin mit Automobilen, die<br />

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• Erlöscontrolling<br />

• Arbeitsschutz<br />

• Legal<br />

• Arbeitsrecht<br />

• Logistikplanung<br />

• Elektrische Antriebe<br />

• Umformtechnik<br />

• Produktions-/Werkstofftechnik<br />

• Qualitätsmanagement<br />

• Fabrikplanung<br />

• Produktions-/Prozessplanung<br />

• Elektrik/Elektronik im Fahrzeug<br />

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Wir freuen uns auf Ihre vollständige Online-Bewerbung.


S-<strong>taff</strong> auf geht’s<br />

Editorial<br />

Gesprochen S<strong>taff</strong> wie Crew, Team, Belegschaft.<br />

Geschrieben S für Stuttgart – verbunden mit <strong>taff</strong> – wie selbstbewusst, stark, zielstrebig.<br />

Gemacht für junge, aufstrebende Akademiker.<br />

Was das Herz begehrt<br />

Wirtschaftskraft, Innovationsfreude und Lebensqualität – das ist der Mix, der Stuttgart und Umgebung ausmacht.<br />

Die Region bietet beste Voraussetzungen, um Erfüllung in Beruf und Privatleben zu finden – Work-Life-Integration<br />

ist das Stichwort (ab Seite 2). Das garantieren einerseits die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten in der Umgebung vom<br />

Internatio nalen Trickfilmfestival bis hin zum Radel-Thon, einer beschilderten Radstrecke, die auf 83 Kilometern rund um<br />

den Stuttgarter Talkessel führt. Auf der anderen Seite geht es bei der Work-Life-Integration auch um spannende und<br />

abwechslungsreiche Aufgaben im Job. Und die gibt es in den Unternehmen der Region. Fünf Prozent des regionalen<br />

Bruttoinlandsprodukts investieren sie in Forschung und Entwicklung – so viel wie nirgendwo sonst in Deutschland.<br />

In diesem Zusammenhang haben wir mit Thomas Sattelberger, dem langjährigen Personalvorstand der Telekom und<br />

heutigen Vorsitzenden der Initiative „MINT – Zukunft schaffen“, über die vielseitigen Karrierechancen von MINT-Absolventen<br />

in den Ideenschmieden im Großraum Stuttgart gesprochen (ab Seite 6). Außerdem haben wir uns einen jungen<br />

Wirtschaftszweig angeschaut, in dem es noch viel zu entdecken gibt und in dem die Region die Nase vorn hat: die Elektromobilitäts-Branche<br />

(ab Seite 8). Ganz zum Schluss, im Interview mit dem Kabarettisten Christoph Sieber, widmen wir<br />

uns dann nochmal der Kultur (Seite 12). Denn wie gesagt: Die Mischung macht’s!<br />

Viel Spaß beim Lesen und einen erfolgreichen Start ins Berufsleben wünscht Ihnen Ihr S-<strong>taff</strong>-Team<br />

Impressum<br />

S-<strong>taff</strong><br />

Das Berufsmagazin der<br />

Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten<br />

Herausgeber: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG,<br />

Weyertal 59, 50937 Köln, Telefon: 0221 4722-300,<br />

E-Mail: info@s-<strong>taff</strong>.com<br />

Idee und Konzeption: Viola Strüder<br />

Redaktion: Franziska Immel-Andrä, Kerstin Neurohr,<br />

Viola Strüder (verantw.), Transmedia Verlag GmbH &<br />

Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln<br />

Schlussredaktion: Renate Da Rin<br />

Autoren: André Boße, Nina Hundhausen<br />

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Jan Hiermann,<br />

Anna-Lena Ohm<br />

Website: www.s-<strong>taff</strong>.com: Thomas Böttcher,<br />

Transmedia Verlag GmbH & Co. KG<br />

Fotos: Fotolia/Robert Kneschke (Cover), Fotolia/ag<br />

visuell/olly (2/3), Fotolia/Bastian Weltjen (3), Fotolia/olly<br />

(4 oben), Fotolia/olly (4 unten), Mint Zukunft schaffen<br />

(6), Fotolia/tom (7), Fotolia/K.F.L. (8), Fotolia/electriceye<br />

(9,10), Fotolia/LVDESIGN (10), Fotolia/graphicsdeluxe<br />

(10), Valentin Marquardt (11), Hengstenberg Gmbh & Co.<br />

KG (11), S-T-G-T (11), agentur null problemo (12)<br />

Der Verlag übernimmt für unverlangt eingesandte<br />

Unterlagen keine Haftung.<br />

Grafik-Design: Olaf Meyer Gestaltung, Köln,<br />

Gereonswall 5a, 50668 Köln, Telefon: 0221 82829061<br />

Anzeigendisposition: Jessica Andritzky, Transmedia<br />

Verlag GmbH & Co. KG, Telefon: 0221 4722-360<br />

Anzeigenverkauf: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG,<br />

Telefon: 0221 4722-300<br />

Druckvorstufe: Köllen Druck+Verlag GmbH,<br />

Ernst-Robert-Curtius-Straße 14, 53117 Bonn,<br />

Telefon: 0228 98982-0<br />

Verlag: Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 0711<br />

7205-0<br />

Stuttgarter Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH, Plieninger<br />

Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 0711 7205-0<br />

Anzeigen: Bernhard H. Reese (verantw.), Stuttgarter<br />

Zeitung Werbevermarktung GmbH, Plieninger Straße 150,<br />

70567 Stuttgart<br />

Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH, Plieninger<br />

Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 0711 7205-0<br />

auf geht’s<br />

28<br />

01<br />

nach oben<br />

06<br />

von hier<br />

11<br />

Editorial<br />

Thomas Sattelberger im<br />

Interview<br />

Made in BW<br />

Inhalt<br />

nah dran<br />

02<br />

mitten drin<br />

08<br />

ganz vorn<br />

12<br />

Work-Life-<br />

Integration<br />

Mobilität<br />

neu denken<br />

Schwäbisch Hall of<br />

Fame


Schaffe, schaffe ...<br />

...<br />

S-<strong>taff</strong> nah dran<br />

IN Der GLoBaLISIerteN WIrtScHaFt GIBt eS KeINe PaUSeN.<br />

WENN SICH DIE ABENDDäMMERUNG üBER DIE SCHWäBISCHE ALB LEGT, GEHT IN SyDNEy SCHON FAST WIE-<br />

DER DIE SONNE AUF. DAS HAT KONSEQUENZEN FüR UNSER ARBEITSLEBEN – UND ZWAR NICHT NUR IN GLO-<br />

BAL AGIERENDEN KONZERNEN. WIR KOMMEN NICHT MEHR ZUR RUHE. WER FRüH FEIERABEND MACHT, WIRD<br />

SCHIEF ANGESCHAUT. DANK MODERNER KOMMUNIKATIONSMITTEL IST STäNDIGE ERREICHBARKEIT – AUCH<br />

IM URLAUB UND AM WOCHENENDE – EINE SELBSTVERSTäNDLICHKEIT. DOCH WER ZULäSST, DASS DIE ARBEIT<br />

ALLE LEBENSBEREICHE DOMINIERT, KANN AUS DER BALANCE GERATEN. DAS HABEN VIELE UNTERNEHMEN IN<br />

BADEN-WüRTTEMBERG ERKANNT UND MACHEN ANGEBOTE, DIE DIE WORK-LIFE-BALANCE IHRER MITARBEI-<br />

TER STäRKEN SOLLEN.<br />

02<br />

Ein Bericht von Franziska Immel-Andrä


Work-Life-Integration<br />

egal ob Wellness in den Mineralbädern,<br />

Kultur in der Staatsgalerie oder ein Familienausflug<br />

in die Wilhelma – der Freizeitwert<br />

von Stuttgart ist hoch, für jeden<br />

Geschmack ist etwas dabei. Außerdem<br />

ist man schnell auf der Schwäbischen<br />

Alb mitten in der Natur.<br />

Der Stressreport Deutschland 2012 lässt<br />

vermuten, dass viele Arbeitnehmer es<br />

bitter nötig haben, solche Erholungsangebote<br />

zu nutzen, manche davon aber<br />

womöglich gar nicht die Zeit dazu finden.<br />

Die deutschlandweite Studie der Bundesanstalt<br />

für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />

kwww.baua.de zeigt: Als besonders<br />

belastend empfinden Angestellte<br />

starken Termin- und Leistungsdruck und<br />

Arbeitsunterbrechungen. Ein Viertel der<br />

18.000 Studienteilnehmer lässt zudem<br />

Pausen ausfallen – meist, weil sie nicht<br />

Arbeitsplatz aus gleichzeitig mehrere<br />

soziale Netzwerke zu bedienen.“ Diesen<br />

Trend belegt auch eine Studie des Beratungsunternehmens<br />

Universum aus dem<br />

Jahr 2011. Eine „ausgewogene Work-<br />

Life-Balance“ nannten 60 Prozent – mit<br />

weitem Abstand die meis ten – der 7000<br />

befragten Professionals mit Hochschulabschluss<br />

als Karriereziel.<br />

Päusle mache<br />

The<br />

in den Arbeitsablauf passen oder zu<br />

viel zu tun ist. Der Anteil der Vollzeitbeschäftigten,<br />

deren tatsächliche mittlere<br />

Wochenarbeitszeit mehr als 48 Stunden<br />

pro Woche beträgt, ist mit 16 Prozent<br />

immer noch sehr hoch. Entsprechend<br />

berichteten mehr als 40 Prozent der<br />

Befragten, dass es ihnen nie oder nur<br />

manchmal gelingt, bei der Arbeitszeitplanung<br />

auf familiäre oder private Interessen<br />

Rücksicht zu nehmen.<br />

Kein Wunder, dass das Ziel, Arbeit und<br />

Privatleben in Einklang zu bringen,<br />

immer mehr an Bedeutung gewinnt.<br />

Gerade der Generation y – den nach<br />

1980 Geborenen – ist die Work-Life-<br />

Balance besonders wichtig. Das bedeutet<br />

vor allem: Sie wünscht sich Teilzeitarbeit,<br />

flexible Arbeitszeiten, flexible<br />

Arbeitsorte. Bosch, einer der größten<br />

Arbeitgeber in der Region Stuttgart<br />

mit über 300.000 Beschäftigten weltweit,<br />

kann das bestätigen. Heidi Stock,<br />

verantwortlich für Vielfalt und Chancengleichheit,<br />

berichtet: „Die junge<br />

Generation erwartet, dass sie auch von<br />

zu Hause aus arbeiten kann. Das ist für<br />

die genauso selbstverständlich, wie vom<br />

Die Studie „Leben und Arbeiten in<br />

Deutschland“ des GfK Vereins (Gesellschaft<br />

für Konsum-, Markt- und Absatzforschung<br />

e. V.), die im November 2012 in<br />

der Financial Times Deutschland (FTD)<br />

veröffentlicht wurde, erklärt diese jungen<br />

gebildeten Talente gar zu einem neuen<br />

Typus Erwerbstätiger: die Vereinbarer.<br />

Sie streben nach Sinn und Verantwortung<br />

bei der Arbeit, Geld und Status sind<br />

zweitrangig. Und sie regeln das Zusammenspiel<br />

von Beruf und Privat leben<br />

anders als ihre Eltern: Beide Partner<br />

gehen arbeiten, beide kümmern sich um<br />

die Familie. Natürlich, so die Studie, gebe<br />

es daneben nach wie vor die Berufsorientierten,<br />

die Familienorientierten und<br />

die Unabhängigen, die keine Kinder zu<br />

versorgen und daher die geringsten Probleme<br />

mit ihrer Work-Life-Balance hätten.<br />

Doch die Vereinbarer, so die Studie, seien<br />

bereits heute die größte Gruppe unter<br />

den Berufstätigen – in Unternehmen aller<br />

Größen.<br />

Gerade in der Region Stuttgart, wo jährlich<br />

mehr als 4000 Patente angemeldet<br />

werden und kluge Köpfe besonders<br />

gefragt sind, hat man sich auf diesen<br />

neuen Typ Arbeitnehmer bereits eingestellt.<br />

„Zum Beispiel fördern wir die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben<br />

durch flexible Arbeitsorganisation, Belegplätze<br />

in Kindertagesstätten, Kinderbüros,<br />

Gesundheitskurse und einen eigenen<br />

arbeitsmedizinischen Dienst“, erklärt<br />

Evelyn Konstandin, verantwortlich für<br />

Personalkommunikation und Arbeitgebermarke<br />

bei der EnBW. Eine ähnliche<br />

Bandbreite an Maßnahmen zur Fördex


S-<strong>taff</strong> nah dran<br />

Der karriereführer hochschulen hat dem Thema<br />

„Wandel“ zwei Ausgaben gewidmet: Work-Life-<br />

Balance und Gesundheitsmanagement<br />

www.karrierefuehrer.de/karrierefuehrer-hochschulen.<br />

Auch unter dem QR-Code kostenfrei erhältlich.<br />

LINKTIPPS<br />

Informationen zum beruflichen Start und zum<br />

Weiterkommen in der Region Stuttgart<br />

www.fachkraefte.region-stuttgart.de/arbeitnehmer/home<br />

Kompetenzzentrum Beruf und Familie der<br />

FaFo FamilienForschung Baden-Württemberg<br />

www.familienfreundlicher-betrieb.de<br />

Familienportal Region Stuttgart<br />

www.familie.region-stuttgart.de<br />

Work-Life-Balance – Empfehlungen<br />

www.work-life-balance-blog.de<br />

Was tun Unternehmen für die Work-Life-Integration?<br />

rung der Work-Life-Integration bietet IBM<br />

mit Hauptsitz in Ehningen. Angebote<br />

zur Gesundheitsförderung reichen von<br />

Rückengymnastik über Raucherentwöhnung<br />

bis zur Haut- und Darmkrebsvorsorge.<br />

Schon seit 1998 gibt es die<br />

alternierende Telearbeit, verbunden mit<br />

der Vertrauensarbeitszeit. Das heißt, die<br />

Mitarbeiter bestimmen selbst, wann und<br />

von wo aus sie arbeiten. „Als international<br />

agierendes Unternehmen müssen wir<br />

den Arbeitsablauf so organisieren, dass<br />

es für alle – auch im Ausland – passt.<br />

Aber wer will schon abends für eine<br />

Telefonkonferenz noch im Büro sitzen?<br />

Deswegen fordern wir nicht nur Flexibilität<br />

von unseren Mitarbeitern, wir fördern<br />

sie auch“, erklärt Heinz Liebmann, Leiter<br />

Personalprogramme bei IBM Deutschland.<br />

Dass solche Freiräume wichtig sind,<br />

um Stress zu bewältigen, belegt auch der<br />

Stressreport 2012: Berufsgruppen, die<br />

besonders über solche Handlungsspielräume<br />

verfügen, berichten am wenigsten<br />

von gesundheitlichen Beschwerden.<br />

Die Flexibilisierung von Arbeitszeit und<br />

Arbeitsort ist auch bei Bosch ein wichtiger<br />

Baustein für die Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Privatleben. „Vor allem, wenn<br />

es um die junge Generation geht, müssen<br />

wir hin zu einer anderen Arbeitskultur,<br />

bei der Ergebnisse statt Präsenz zählen“,<br />

so Heidi Stock. Um diese neue Kultur<br />

auch im Bewusstsein der Führungskräfte<br />

zu verankern und dafür zu sorgen, dass<br />

das flexible Arbeiten auch tatsächlich<br />

gelebt wird, hat Bosch das Projekt More<br />

ins Leben gerufen: 500 Führungskräfte<br />

weltweit arbeiten momentan für mindestens<br />

vier Monate im Homeoffice oder in<br />

Teilzeit. „So wollen wir erreichen, dass<br />

unsere Manager diesem Kulturwandel<br />

mit mehr Offenheit gegenüberstehen,<br />

weil sie selber Erfahrung damit haben.<br />

Das nimmt ihnen ängste und macht sie<br />

zum Rollenmodell“, erklärt Stock.<br />

Bosch ist eines von 120 Mitgliedern im<br />

regionalen Work-Life-Balance (WLB)<br />

Netzwerk der Landeshauptstadt Stuttgart<br />

kwww.familienfreundlicherwirtschaftsstandort.de.<br />

Führungskräfte<br />

und Personalverantwortliche aus über<br />

60 Unternehmen sowie Vertreter von Verbänden,<br />

Kommunen und Wissenschaft<br />

tauschen ihre Erfahrungen mit familienfreundlicher<br />

Unternehmens- und Chancengleichheitspolitik<br />

aus. Vierteljährlich<br />

treffen sie sich, außerdem gibt es ein<br />

Intranet, in dem die Mitglieder sich Tipps<br />

geben. Die Federführung liegt bei der<br />

Abteilung für individuelle Chancengleichheit<br />

der Landeshauptstadt Stuttgart,<br />

geleitet von Dr. Ursula Matschke. „Gerade<br />

die interdisziplinäre Mischung des<br />

Was hilft gegen Stress?<br />

Netzwerks, seine Schnittstellenarbeit,<br />

ist etwas Besonderes und bringt den<br />

Unternehmen extrem viel. Zum Beispiel<br />

ist die Beteiligung der unterschiedlichen<br />

politischen Ebenen ganz wichtig für<br />

die konkrete politische Unterstützung“,<br />

sagt sie. So versucht das WLB Netzwerk<br />

beispielsweise bei der Kinderbetreuung<br />

Entwicklungen anzustoßen. „Für viele ist<br />

es praktisch, einen Kita-Platz in der Nähe<br />

des Arbeitsplatzes zu haben. Wer aber in<br />

einer anderen Kommune wohnt, wie es<br />

heute oft der Fall ist, gilt als Auswärtiger<br />

und bekommt nicht so einfach einen<br />

hoch subventionierten Betreuungsplatz<br />

für das Kind. Auch flexible Betreuungszeiten<br />

sind ein Trägerproblem. Das möchten<br />

wir gemeinsam mit den Kommunen<br />

verbessern.“<br />

Auch Unternehmen bemühen sich, die<br />

Mitarbeiter bei der Betreuung von Kindern<br />

– und pflegebedürftigen Angehörigen<br />

– zu unterstützen. Bei IBM hilft ein<br />

externer Familienservice, Betreuungsangebote<br />

zu finden. Außerdem kann man<br />

auf Teilzeit reduzieren oder die Elternzeit<br />

auf bis zu sechs Jahre pro Kind ausdehnen.<br />

Interne Netzwerke bieten Unterstützung<br />

für den Wiedereinstieg. „Wer<br />

möchte, kann außerdem in der Elternzeit<br />

als Empfänger in die Kommunikation eingebunden<br />

bleiben. Er liest also mit und<br />

ist immer up to date“, erklärt Liebmann<br />

und ergänzt: „Das gleiche gilt für Mitarbeiter,<br />

die ein Sabbatical machen.“<br />

Ganz im Sinne des WLB Netzwerks arbeitet<br />

auch Bosch bei der Kinderbetreuung<br />

mit den Kommunen zusammen, unterstützt<br />

sie beim Bau von Kindergärten und<br />

finanziert dann dort Plätze für Mitarbeiterkinder.<br />

Und die Eltern werden organisatorisch<br />

unterstützt, wenn sie Kinder<br />

oder Angehörige selbst pflegen. „Besonders<br />

stolz sind wir, dass wir 2012 rund<br />

2000 Väter in Elternzeit hatten – und die<br />

04<br />

meisten haben sich mehr Zeit genommen<br />

als die üblichen zwei Papa-Monate“,<br />

berichtet Heidi Stock. Außerdem gibt es<br />

Ferienbetreuung und Erlebniswochenenden.<br />

Da gehen dann zum Beispiel<br />

Väter mit ihren Kindern in den Hochseilgarten.<br />

Der Zuspruch ist groß. Und das<br />

kann ruhig so bleiben, denn wer seine<br />

freie Zeit genießt, tut sich persönlich<br />

Gutes und sammelt neue Kraft – auch für<br />

den Beruf.<br />


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S-<strong>taff</strong> nach oben<br />

„Vielfalt in der Kreativität“<br />

Interview mit thomas Sattelberger<br />

Als langjähriger Personalvorstand der Telekom und zuvor der Continental AG gehörte<br />

Thomas Sattelberger zu den innovativsten Personalmanagern Deutschlands. Mit 63<br />

könnte er seinen Ruhestand genießen, doch der gebürtige Schwabe mischt sich weiter<br />

ein: Als Vorsitzender der Initiative „MINT – Zukunft schaffen“ erklärt er, was der Fachkräftemangel<br />

im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)<br />

für Einsteiger bedeutet – gerade mit Blick auf die Region Stuttgart, wo der Bedarf an<br />

Nachwuchs besonders groß ist. Das Interview führte André Boße.<br />

06<br />

S-<strong>taff</strong>: Herr Sattelberger, besonders in<br />

der Region Stuttgart heißt es häufig:<br />

„Die Job-Chancen für MINT-Absolventen<br />

sind so gut wie nie.“ Bedeutet<br />

der Fachkräftemangel einen Freifahrtschein<br />

für die Karriere?<br />

Sattelberger: Ich denke, es gehört<br />

schon ein gewisser Grad an Respekt<br />

dazu, wenn man sich für ein MINT-<br />

Studium und damit für eine Karriere in<br />

diesem Bereich interessiert. Die Inhalte<br />

im Studium sowie die Job-Profile, die<br />

in den Unternehmen auf einen warten,<br />

sind durchaus anspruchsvoll. Klar,<br />

die Einstiegschancen und Einkommensperspektiven<br />

sind größer als in<br />

anderen Disziplinen beziehungsweise<br />

Arbeitsfeldern. Aber jeder Einsteiger<br />

sollte aufpassen, sich nicht von Oberflächlichkeiten<br />

verführen zu lassen –<br />

zumal generell immer gilt: Ein guter<br />

Abschluss ist ein notwendiges, aber<br />

nicht hinreichendes Kriterium.<br />

S-<strong>taff</strong>: Welche zusätzlichen Herausforderungen<br />

erwarten einen MINT-Absolventen<br />

zum Karrierestart?<br />

Sattelberger: Man ist plötzlich eingebettet<br />

in Teams und Projekte. Man<br />

muss zusammen mit Kollegen aus verschiedenen<br />

Ländern Probleme lösen,<br />

diese Lösungen dann so weiterentwickeln,<br />

dass die Kunden tatsächlich<br />

einen Nutzen darin sehen, und schließlich<br />

in einer Sprache an den Mann oder<br />

an die Frau bringen, die diese verstehen.<br />

Das sind alles Dinge, die man im<br />

Studium nicht unbedingt vermittelt<br />

bekommt.<br />

S-<strong>taff</strong>: Was kann eine Nachwuchskraft<br />

tun, um die Erfahrungen, die ihr noch<br />

fehlen, möglichst schnell aufzuholen?<br />

Sattelberger: Ich bin kein Vertreter des<br />

Defizitmodells. Ich ärgere mich seit Jahren<br />

über Personalmanager, die an der<br />

jeweiligen Einsteigergeneration herumnörgeln<br />

und diese und jene vermeintlichen<br />

Defizite aufzählen. Für mich sind<br />

Unternehmen wunderbare Lernlaboratorien,<br />

weil ich dort unter realen Bedingungen<br />

relativ schnell lerne, worauf es<br />

in der Praxis ankommt. Gute Unternehmen<br />

geben Feedback zu Verhaltensstärken<br />

oder Entwicklungsfeldern, sie<br />

stellen einem Einsteiger nach Bedarf<br />

einen Coach an die Seite. Dadurch lässt<br />

sich das, was Absolventen nach dem<br />

Studium noch fehlt, im Laufe der ersten<br />

Jahre im Unternehmen nachholen.<br />

Wäre das anders, ließe sich die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen MINT-<br />

Wirtschaft im internationalen Vergleich<br />

ja auch gar nicht erklären.<br />

S-<strong>taff</strong>: Nun warnen Unternehmen aus<br />

dem MINT-Bereich allerdings vor den<br />

negativen Folgen des Fachkräftemangels<br />

– und hoffen dabei vor allem auf<br />

den Nachwuchs. Warum ist der Nachwuchs<br />

so wichtig?<br />

Wie sammelt man erfahrungen?<br />

Sattelberger: Um gleich eine Fehleinschätzung<br />

zu vermeiden: Die jungen<br />

Leute sind nicht besser als die älteren<br />

Mitarbeiter. Aber der Nachwuchs ist<br />

ein sehr wichtiger Bestandteil der<br />

Diversität – und die wiederum ist für<br />

ein Unternehmen enorm wichtig. Um<br />

es auf eine einfache Formel zu bringen:<br />

Unterschiedliche Menschen setzen<br />

unterschiedliche Akzente. Und es tut<br />

der betrieblichen Arbeit gut, wenn aus<br />

vielen Perspektiven auf ein Problem<br />

geschaut wird.


BacKGroUND<br />

tHoMaS SatteLBerGer<br />

S-<strong>taff</strong>: Welche Perspektive bringt dabei<br />

der Nachwuchs mit?<br />

Sattelberger: Die junge Generation<br />

steht sicherlich für große Neugierde<br />

und einen hohen Innovationsgrad. Aber<br />

auch für den Ansatz, die Karriere nicht<br />

mehr nur steil nach oben, sondern auch<br />

in wechselnden Projekten zu betrachten.<br />

Entscheidend ist jedoch, dass es<br />

einem Unternehmen gelingt, die generationsbedingten<br />

Stärken der jüngeren<br />

und älteren Kräfte zu vereinen: auf der<br />

einen Seite die Experimentierfreude<br />

und den Pioniergeist des Nachwuchses,<br />

auf der anderen Seite bei den älteren<br />

Was bringt Vielfalt?<br />

die solide Erfahrung sowie das Wissen,<br />

dass man nicht bei jedem kurzfristigen<br />

Schaulaufen dabei sein muss. Natürlich<br />

bringen in den MINT-Unternehmen<br />

zusätzlich auch und gerade Frauen oder<br />

Mitarbeiter mit Migrationshintergrund<br />

jeweils ihre Perspektiven und Stärken<br />

mit. Kurz gesagt: In einem gesunden<br />

Maß an Vielfalt steckt die Kreativität –<br />

und letztlich auch der unternehme -<br />

r ische Erfolg.<br />

S-<strong>taff</strong>: Wie weit sind die Unternehmen<br />

in der Umsetzung dieses modernen Personalkonzepts?<br />

Sattelberger: Da gibt es noch einiges<br />

zu tun. Ich beobachte noch immer zu<br />

viele Unternehmen, die weiterhin Klone<br />

heranzüchten – nach dem Motto: Nicht<br />

wir als Unternehmen passen uns den<br />

unterschiedlichen Begabungen an,<br />

sondern die Begabungen haben sich<br />

jeweils an unser Unternehmen anzupassen.<br />

Diese altmodische Idee wird<br />

den Ansprüchen und den Talenten<br />

der Generation y nicht gerecht. Einen<br />

großen Teil des Nachwuchses jucken<br />

alte Statussymbole wie die Größe des<br />

Büros, die Zahl der Fenster gar nicht<br />

mehr. Hier stecken viele Unternehmen<br />

noch in einem Lernprozess – und der<br />

dauert gerade bei den großen Konzernen<br />

etwas länger. Der Mittelstand ist<br />

da meist schon weiter, sodass ich gerade<br />

MINT-Absolventen immer wieder<br />

sage: Schaut nicht nur auf die Großen,<br />

habt auch Augen für den Mittelstand<br />

– denn dort bieten sich Nachwuchskräften<br />

häufig wesentlich größere Gestaltungsspielräume.<br />

S-<strong>taff</strong>: Welche Perspektiven bietet in<br />

dieser Hinsicht die Region Stuttgart?<br />

Sattelberger: Hier finden sich viele<br />

mittelständische Marktführer aus ganz<br />

verschiedenen Branchen: Fahrzeugund<br />

Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />

Kunststoffherstellung, nicht zu vergessen<br />

die technische Beratung. Die Region<br />

bietet die gesamte Palette der technischen<br />

Kompetenzen – nicht umsonst<br />

hat sie im Deutschlandvergleich die<br />

höchste Beschäftigungsdichte in der<br />

technischen Industrie.<br />

S-<strong>taff</strong>: Wie müssen sich die Unternehmen,<br />

aber auch ihre Nachwuchskräfte<br />

in Stuttgart und Umgebung aufstellen,<br />

um diesen Vorsprung weiter auszubauen?<br />

Sattelberger: Es heißt: weiter raus<br />

aus engen fachlichen Silos. Das muss<br />

schon in den Hochschulen beginnen<br />

und in den Unternehmen weitergehen.<br />

MINT-Experten müssen noch viel mehr<br />

Netzwerke mit ökonomen, Soziologen,<br />

Psychologen und Rechtsexperten<br />

knüpfen, um hier den interdisziplinären<br />

Austausch zu gewährleisten. Es reicht<br />

heute nicht mehr aus, sich alleine auf<br />

ausgezeichnete Technik und technische<br />

Lösungen zu fokussieren.<br />

S-<strong>taff</strong>: Warum nicht?<br />

Sattelberger: Weil die allermeisten<br />

Innovationen Hybride sind. Also<br />

Lösungen, die aus dem Zusammenspiel<br />

der Disziplinen entstanden sind.<br />

Von diesen Innovationen muss es in<br />

Deutschland und auch in der Region<br />

Thomas Sattelberger, geboren am 5. Juni<br />

1949 in Munderkingen an der Donau, studierte<br />

BWL und blickt als Manager auf fast<br />

40 Jahre Erfahrungen im Personalmanagement<br />

zurück. Vom Daimler-Konzern, wo er<br />

1975 seine Karriere begann, führte ihn sein<br />

Weg über die Daimler-Tochter MTU, die<br />

Lufthansa sowie den Autozulieferer Continental<br />

2007 zur Telekom, wo er bis 2012 als<br />

Personalvorstand tätig war. Seit Mai 2012<br />

ist Thomas Sattelberger Vorstandsvorsitzender<br />

der Stiftung Zeppelin Universität sowie<br />

Themenbotschafter für das Thema Personalführung<br />

bei der „Initiative Neue Qualität<br />

der Arbeit“, die eine Verbesserung der<br />

Arbeitsqualität als Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und die Innovationskraft des<br />

Standorts Deutschland betrachtet.<br />

www.inqa.de<br />

BacKGroUND<br />

INItIatIVe MINt –<br />

ZUKUNFt ScHaFFeN<br />

Thomas Sattelberger ist Vorstand der Initiative<br />

„MINT – Zukunft schaffen“, die<br />

Konzepte gegen den Nachwuchsmangel in<br />

den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaft und Technik) erarbeitet.<br />

Ziele der Initiative, die von deutschen<br />

Unternehmen ins Leben gerufen wurde:<br />

Schon Schüler sollen für MINT-Berufe<br />

begeistert, die MINT-Studiengänge verbessert<br />

und Einsteiger für den Karrierestart fit<br />

gemacht werden. Das auf der Homepage<br />

abrufbare „MINT-Meter“ gibt Einsteigern<br />

einen guten überblick über den Arbeitsmarkt<br />

in MINT-Berufen und informiert über<br />

die Auswirkungen des Fachkräftemangels.<br />

www.mintzukunftschaffen.de<br />

Stuttgart noch mehr geben, damit sich<br />

neben den vielen und erfolgreichen<br />

Schlüsseltechnologien wie der Autoindustrie<br />

weitere Schrittmachertechnologien<br />

entwickeln – also Technologien,<br />

die in die Zukunft weisen. Diese Technologien<br />

entstehen nicht unbedingt auf<br />

den großen Tankern, sondern vielleicht<br />

eher im Mittelstand oder sogar in der<br />

Gründerszene. Mein Rat an MINT-<br />

Talente ist es daher, beim Gedanken an<br />

die Karriere eben nicht ausschließlich<br />

auf die Goliaths wie Daimler oder Bosch<br />

zu schauen. Gerade bei den vielen<br />

Davids in der Region Stuttgart sehe ich<br />

beste Möglichkeiten, um Innovationen<br />

anzustoßen und sich selber weiterzuentwickeln.•


S-<strong>taff</strong> mitten drin<br />

Mobilität<br />

neu denken<br />

08<br />

Ein Feature von André Boße


Mit viel Leidenschaft und Know-how arbeiten Unternehmen und Initiativen aus<br />

Baden-Württemberg daran, die E-Mobility voranzutreiben. Wer als Einsteiger<br />

mit an der Zukunft der Mobilität arbeiten möchte, entscheidet sich für eine<br />

Zukunftsbranche mit ausgezeichneten Perspektiven – gerade in der Region<br />

Stuttgart mit IHRER einmaligen Dichte an Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />

und technischen Beratern.<br />

Aus der Vision Elektromobilität hat sich<br />

im Jahr 20<strong>13</strong> ein echtes Business entwickelt.<br />

Eine Vielzahl an Unternehmen<br />

aus der Region Stuttgart sieht die Möglichkeiten<br />

und Anforderungen des elektrischen<br />

Antriebs von Fahrzeugen als<br />

wichtiges Geschäftsfeld für die Zukunft:<br />

Eigene E-Mobility-Abteilungen in den<br />

Betrieben suchen nach innovativen<br />

Lösungen. Kooperationen zwischen<br />

Unternehmen, Forschungsinstitutionen<br />

und der öffentlichen Hand werden angestoßen.<br />

Arbeitsplätze und neue Job-<br />

Profile entstehen.<br />

gegenüber älteren Mitarbeitern keinen<br />

großen Rückstand in Sachen Erfahrungsschatz<br />

aufholen müssten. Wichtig hingegen<br />

ist, die Dinge immer wieder neu zu<br />

überdenken: Konkrete Probleme einer<br />

technischen Innovation treten häufig<br />

erst im Laufe von Praxistests oder Pilotprojekten<br />

auf – Mitarbeiter sollten also<br />

nicht nur Lust auf Innovationen mitbringen,<br />

sondern müssen auch in der Lage<br />

sein, aus einer falschen Annahme sehr<br />

schnell die richtige Lehre zu ziehen. Ein<br />

Beispiel: Es klingt für Neukunden sehr<br />

verlockend, Elektrofahrzeuge aus einer<br />

normalen Haushaltssteckdose von der<br />

heimischen Garage aus zu laden. Für<br />

den Verbraucher ist das denkbar einfach,<br />

einige Hersteller haben bei ihren<br />

neuen E-Modellen bereits mit dieser<br />

Möglichkeit geworben. Doch in der Praxis<br />

ergaben sich dann schnell Risiken,<br />

„die zunächst niemand wirklich auf dem<br />

entdecken das Consulting-Potenzial der<br />

E-Mobility. Entscheidend ist aber: Um<br />

den elektrischen Antrieb wirklich voranzubringen,<br />

müssen alle Akteure regelmäßig<br />

an einem Tisch sitzen – und dann<br />

auch die gleiche Sprache sprechen.<br />

Klar im Vorteil ist dabei eine Region<br />

wie Stuttgart und Umgebung, wo seit<br />

jeher die ganze Vielfalt der Technik zu<br />

Hause ist und die Unis und Hochschulen<br />

passende Studiengänge anbieten. „Drei<br />

Branchen sind für die Elektromobilität<br />

besonders wichtig: Fahrzeugindustrie,<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

sowie Energie. Und alle<br />

drei sind in Baden-Württemberg stark<br />

vertreten. Nun ist es wichtig, diese drei<br />

Branchen – in Verbindung mit der Produktionstechnik<br />

– zu verknüpfen“, sagt<br />

Franz Loogen. Er ist Geschäftsführer<br />

von E-Mobil BW, der Landesagentur<br />

für E-Mobilität und Brennstoffzellentechnik<br />

Baden-Württemberg, die auf<br />

verschiedenen Ebenen dafür sorgt, die<br />

Antriebstechnik der Zukunft voranzutreiben<br />

– im Bundesland, aber auch in<br />

Zum Beispiel bei Lapp Systems. Das<br />

Unternehmen mit Sitz am südlichen<br />

Stadtrand von Stuttgart gehört zu den<br />

Pionieren der E-Mobilität. Das Unternehmen<br />

bietet seit Beginn der technischen<br />

Entwicklung Kabel- und Leitungssysteme<br />

für die Automobilbranche. Im<br />

Vergleich zu anderen Geschäftsfeldern<br />

ist der Bereich Elektromobilität noch<br />

sehr jung. „Dennoch gehört er für uns<br />

zu den wichtigsten Wachstums motoren<br />

und erzeugt nicht nur beachtliche<br />

Umsätze, sondern bietet Einsteigern<br />

sehr gute Karrierechancen“, sagt Karl<br />

Knezar, im Unternehmen Leiter des<br />

Geschäfts bereichs Automotive. Eine<br />

Besonderheit des Themas E-Mobilität<br />

ist der Umstand, dass die Technik auch<br />

für den Großteil der Automobilhersteller<br />

Neuland darstellt. Knezar: „Somit kann<br />

kein Konzern oder Zulieferer auf einen<br />

jahrzehntelangen Erfahrungsschatz<br />

zurückgreifen.“<br />

Überraschungen sind immer möglich<br />

Dies führe dazu, dass Nachwuchskräfte<br />

Welche Vorteile bietet die Region Stuttgart?<br />

Radar hatte“, wie Knezar sagt. Während<br />

ein Rasenmäher nur für ein paar Minuten<br />

Strom zieht, hängen die Elektroautos<br />

mehrere Stunden an der Dose und belasten<br />

das Netz. Herkömmliche Leitungen,<br />

Steckdosen und Kabel sind für diesen<br />

Dauereinsatz jedoch nicht geeignet.<br />

In solchen Fällen gilt es für alle Beteiligten,<br />

schnell Lösungen zu finden.<br />

Gerade diese Gespräche auf Augenhöhe<br />

zwischen verschiedenen Spezialisten<br />

und Autobauern sind für Unternehmen<br />

auf beiden Seiten eine neue Erfahrung.<br />

Um es auf eine kurze Formel zu bringen:<br />

Wer im Bereich E-Mobility Karriere<br />

machen möchte, muss zwingend fachübergreifend<br />

denken können. Wie bei<br />

kaum einer anderen Technik verzahnen<br />

sich hier die Branchen. Die Autokonzerne<br />

gründen neue Einheiten und<br />

Geschäftsbereiche, die Zuliefererkette<br />

wird durch Elektrospezialisten ergänzt,<br />

technische Beratungsunternehmen<br />

ganz Deutschland. Um in der E-Mobilität<br />

bundesweit die Nase vorn zu haben,<br />

seien zwei Dinge entscheidend: Zum<br />

einen müsse genügend Geld in die Forschung<br />

investiert werden, zum anderen<br />

brauche man genügend Know-how.<br />

Beide Punkte sieht der Geschäftsführer<br />

von E-Mobil BW in Baden-Württemberg<br />

und der Region Stuttgart erfüllt. Die Zahl<br />

der Fachkräfte sei besonders hoch, die<br />

Wissenschafts- und Forschungslandschaft<br />

sehr vielfältig. Die Folge: Seit<br />

2009 ist die Region Stuttgart Modellregion<br />

für Elektromobilität und profitiert<br />

zudem von weiteren E-Mobilität-Förderprojekten<br />

der Bundesregierung (siehe<br />

Kasten Seite 10).<br />

Der Standortvorteil der Region im<br />

Bereich E-Mobilität ist Garant dafür,<br />

dass Stuttgart und Umgebung auch weiterhin<br />

vom Wachstum der Autobranche<br />

x


S-<strong>taff</strong> von hier<br />

S-<strong>taff</strong> mitten drin<br />

GUt GeFÖrDert: e-MoBILItY-ProJeKte IN BaDeN-WÜrtteMBerG<br />

Die Region Stuttgart ist schon seit 2009 Modellregion für Elektromobilität.<br />

Im Januar 2012 wurde zusätzlich die Region Mannheim-Karlsruhe-<br />

Stuttgart-Ulm zum „Spitzencluster Elektromobilität Süd-West“, in dem<br />

mit Fördermitteln des Bundes die Industrialisierung der E-Mobilität<br />

vorangetrieben wird. Zudem ist das Land Baden-Württemberg seit<br />

2012 ein sogenanntes Schaufenster Elektromobilität: Unter dem Namen<br />

„LivingLab BWe mobil“ werden intermodale und elektronische Mobilitätslösungen<br />

auf ihre Alltagstauglichkeit getestet.<br />

Link zu Infos über die Projekte: www.e-mobilbw.de<br />

10 06<br />

profitieren werden. Bis 2020, so die Zahlen<br />

von E-Mobil BW, werden bereits<br />

rund ein Drittel der verkauften Neuwagen<br />

elektronische Antriebskomponenten<br />

beinhalten. Zudem nimmt der Elektronikanteil<br />

in den Fahrzeugen auch an anderen<br />

Stellen weiter zu, zum Beispiel in Form<br />

von neuen Fahrerassistenzsystemen.<br />

Doch auf welches Know-how kommt es<br />

genau an, um als Einsteiger vom Bedarf<br />

der Branche zu profitieren? Harald Keller,<br />

Geschäftsführer der MBtech Group,<br />

kennt die Branche und die Bedürfnisse<br />

der Kunden. Das Unternehmen<br />

mit Sitz in Sindelfingen ist mit 3000<br />

Mitarbeitern einer der größten Engineering-<br />

und Consulting-Dienstleister<br />

der Region. „E-Mobilität und andere<br />

alternative Antriebstechnologien sind<br />

für uns ein wichtiges Zukunftsfeld“,<br />

ordnet Keller das Thema ein. Dementsprechend<br />

nimmt die Zahl der Kunden<br />

zu, die sich im Bereich E-Mobility<br />

beraten lassen möchten. „Sie erwarten<br />

von uns als Dienstleister qualifizierte<br />

Mitarbeiter, die sich auf den Gebieten<br />

Hochvoltsicherheit sowie Arbeiten mit<br />

Spannungen, Elektrik und Elektronik<br />

auskennen“, sagt Keller. Da die aktuelle<br />

Absolventengeneration noch nicht<br />

komplett in den Genuss eines Studiengangs<br />

mit dem Schwerpunk Elektromobilität<br />

kam, kommt es laut Harald<br />

Keller für Einsteiger darauf an, in den<br />

ersten Berufsjahren branchenspezifische<br />

Erfahrungen zu sammeln. „Mit einem<br />

Grundwissen über E-Mobilität als Basis<br />

und einer ordentlichen Portion Neugier<br />

und Aufgeschlossenheit lässt sich dann<br />

in der praktischen Arbeit Fachwissen<br />

aufbauen“, sagt Keller. Das funktioniere<br />

Worauf kommt es beim einstieg an?<br />

e-MoBILItY BeI DaIMLer<br />

jedoch nicht ohne eine starke Eigenmotivation.<br />

„Zudem müssen Ingenieure<br />

in diesem Bereich kreativ und belastbar<br />

sein, da es sich um eine schnelle Branche<br />

handelt.“<br />

Während sich die MBtech Group vor<br />

allem auf Dienstleistungen in den<br />

Bereichen Serienproduktion und Antrieb<br />

fokussiert, bedient das Technikunternehmen<br />

Eberspächer, beheimatet in<br />

Esslingen, einen weiteren Bereich:<br />

Auch Elektroautos müssen im Winter<br />

geheizt werden – und zwar wenn möglich<br />

nicht auf Kosten der Batterie, also<br />

der Reichweite. Daher entwickelt das<br />

Unternehmen effiziente Heizsysteme,<br />

jeweils angepasst an die Antriebsart.<br />

Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Klimatisierung<br />

der Hochvoltbatterien, die das<br />

Elektroauto antreiben. Ihre längste und<br />

beste Leistung bringen die Akkus nur in<br />

einem bestimmten Temperaturbereich.<br />

Beim Stuttgarter Konzern fährt man dreispurig: Das Unternehmen bietet nicht nur<br />

moderne Verbrennungsmotoren und Hybride, sondern investiert vor allem in die<br />

Entwicklung elektrischer Antriebe. Für den Stadtverkehr werden batterie-elektrische<br />

Fahrzeuge konzipiert, für längere Distanzen bietet sich die Brennstoffzellentechnologie<br />

an, die hohe Reichweiten und kurze Tankzeiten ermöglicht. Derzeit hat der<br />

Konzern neun Elektro-Fahrzeuge im Portfolio. Weitere Modelle stehen kurz vor der<br />

Markteinführung. Zudem bietet Daimler seit Ende 2012 auch in Stuttgart das konzerneigene<br />

E-Mobility-Car-Sharing-Modell car2go an: 300 batteriebetriebene Fahrzeuge<br />

stehen Bildunterschrift in der Landeshauptstadt Bildunterschrift: bereit.<br />

car2go-Tutorials Bildunterschrift und Bildunterschrift.<br />

Filme: www.youtube.com/user/car2go<br />

Interdisziplinäre teams<br />

Grundsätzlich ist das Thema Heizsysteme<br />

in der E-Mobilität wie geschaffen<br />

für innovative Ingenieure, die gerne<br />

um die Ecke denken. Schließlich fällt im<br />

Betrieb eines Autos an vielen Stellen<br />

Wärme an. Klug ist, wer diese nicht<br />

abstrahlen lässt, sondern nutzt. Zum<br />

Beispiel mit Hilfe einer elektrischen<br />

Wasserheizung, die die Abwärme der<br />

Leistungselektronik oder des Elektromotors<br />

aufnimmt und an anderer Stelle<br />

verfügbar macht. „Gefragt ist hier<br />

Know-how im ganzheitlichen Thermomanagement“,<br />

sagt Gabriela Schoppe,<br />

Leiterin der öffentlichkeitsarbeit bei<br />

Eberspächer. Um bei diesem und ähnlichen<br />

Themen auf den neuesten Stand<br />

der Forschung zurückzugreifen, nutzt<br />

das Esslinger Unternehmen einen weiteren<br />

Vorteil des Landes Baden-Württemberg<br />

sowie der Region Stuttgart: die<br />

bundesweit einmalige Dichte an Hochschulen,<br />

Instituten und Dienstleistern.<br />

„Wir verstehen uns als global tätiges,<br />

aber unverändert stark in Baden-Württemberg<br />

verwurzeltes Unternehmen“,<br />

sagt Gabriela Schoppe. „Daher bedienen<br />

wir uns regionaler Netzwerke und arbeiten<br />

eng mit Partnern aus der Forschung<br />

zusammen, um innovative Lösungen zu<br />

entwickeln.“ Dies gelingt dem Unternehmen<br />

darüber hinaus mit interdisziplinär<br />

zusammengesetzten Teams, in denen<br />

der Austausch von Experten aus verschiedenen<br />

Fachrichtungen das A und<br />

O ist. Schoppe: „Daher sind im Bereich<br />

E-Mobilität nicht nur Maschinenbauer,<br />

Elektrotechniker und Mechatroniker<br />

gefragt, sondern auch Bewerbungen von<br />

Absolventen aus der Informatik, Physik<br />

und Chemie interessant.“ Auch hier<br />

zeigt sich: E-Mobilität ist ein Feld, in<br />

dem viele Techniken zum Zuge kommen<br />

und nur darauf warten, intelligent miteinander<br />

verknüpft zu werden. Wer Spaß<br />

an Innovationen und interdisziplinärem<br />

Teamwork hat, ist hier also richtig.<br />

Programm zur Nachwuchsförderung:<br />

www.drive-e.org<br />


Mind|Things – Kopf|Sache<br />

Made in BW<br />

Qualität aus Tübingen, Esslingen und der Landeshauptstadt<br />

Weiß meine linke Hand immer, was die rechte macht? Warum kann ich mich<br />

nicht selbst kitzeln? Sehen Männer weniger Farben? Schon seit Langem beantworten<br />

Forscher solche Fragen mithilfe von Experimenten. Damit beschäftigt<br />

sich jetzt eine Ausstellung des Museums der Universität Tübingen im Fachbereich<br />

Psychologie: „Mind|Things – Kopf|Sache“ zeigt historische Geräte<br />

und Versuchsaufbauten der letzten 100 Jahre, die optische Täuschungen, haptische<br />

Phänomene und wahrnehmungspsychologische Grundlagen erklären.<br />

Und wer die Dauerausstellung besucht hat, kann nicht nur die oben gestellten<br />

Fragen beantworten. Er weiß auch, dass 30 Studierende in einem zweisemestrigen<br />

Praxisseminar aus der Psychologischen Sammlung der Uni Tübingen<br />

eine absolut spannende Ausstellung entwickeln können.<br />

MIND|THINGS – KOPF|SACHE, TÜBINGEN<br />

Eberhard Karls Universität Tübingen, Fachbereich Psychologie, Schleichstraße 4, 72072 Tübingen<br />

Öffnungszeiten Mo.-Fr. 9-18:30 Uhr, Eintritt frei<br />

www.mindthings.de, www.facebook.com/mindthings.kopfsache<br />

Du sollst Essig nehmen<br />

Balsamico-Creme ist „in“. Dank des Kochbooms im deutschen Fernsehen<br />

kommt kaum ein Haushalt mehr ohne die süßsaure Creme aus, mit der man<br />

Salate, Hauptspeisen und Desserts verfeinern und dekorieren kann. Eine<br />

spannende, fruchtige Variante des Klassikers gibt es von Hengstenberg: die<br />

Balsamico-Erdbeer-Creme. Sie ist nur eines der vielen Essigprodukte, die<br />

das Familienunternehmen aus Esslingen seit 1876 streng nach dem „Essiggebot“<br />

fertigt. Dieses Reinheitsgebot für Essig stammt noch von Firmengründer<br />

Richard Alfried Hengstenberg. Die Grundsätze des Essiggebots<br />

sind auch heute noch im deutschen Lebensmittelgesetz enthalten. Macht<br />

sauer Sie auch lustig? Dann informieren Sie sich über Ihre Jobmöglichkeiten<br />

in Esslingen.<br />

HENGSTENBERG, ESSLINGEN<br />

Mitarbeiter: 500, www.hengstenberg.de<br />

Heimspiel<br />

Heimspiel<br />

Die Fußball-WM 2006 war gerade vorbei und die Euphorie<br />

Die über Fußball-WM das kleine Finale 2006 in war Stuttgart gerade noch vorbei spürbar, und die als Euphorion<br />

Ringhofer über das kleine und Michael Finale Feigl in Stuttgart zu vorgerückter noch spürbar, Stunde als auf<br />

Mari-<br />

Marion ihrem Abiturtreffen Ringhofer und ins Michael Gespräch Feigl kamen. zu vorgerückter<br />

Die Werbetexterin<br />

auf der ihrem Fachmann Abiturtreffen aus der Textilbranche ins Gespräch waren kamen. sich Die<br />

Stunde<br />

Werbetexterin schnell einig, dass und es der Stuttgart Fachmann an schicker aus der Mode Textilbranche fehle,<br />

waren die die sich Liebe schnell zu ihrer einig, Heimatstadt dass es Stuttgart zum Ausdruck an schicker bringt.<br />

Mode Kurzerhand fehle, entwarfen die die Liebe sie zu ein ihrer paar Heimatstadt T-Shirt-Motive, zum die Ausdruck<br />

auf Messen bringt. ausstellten. Kurzerhand Die entwarfen Nachfrage sie war ein so paar groß, T-Shirt- dass<br />

sie<br />

Motive, sie 2008 die das sie Label auf S-T-G-T Messen gründeten ausstellten. und Die ihre Nachfrage Firma von<br />

war nun an so groß, hauptberuflich dass sie 2008 betrieben. das Label Die zwei S-T-G-T beschränkten gründeten<br />

und sich ihre bald Firma nicht mehr von nun nur an auf hauptberuflich Stuttgart-Artikel, betrieben. sondern<br />

Die weiteten zwei ihr beschränkten Sortiment an sich Kleidung bald nicht und mehr Accessoires nur auf auf<br />

Stuttgart-Artikel, Motive über ganz Baden-Württemberg sondern weiteten ihr aus. Sortiment Made in an BW<br />

Kleidung inspiriert eben und Accessoires auch zu ganz auf besonderem Motive über Design! ganz Baden-<br />

Württemberg S-T-G-T, STUTTGART aus. Made in BW inspiriert eben auch zu<br />

ganz<br />

www.s-t-g-t.de<br />

besonderem Design!<br />

S-T-G-T, STUTTGART<br />

Mitarbeiter: k. A., Umsatz: k. A., www.s-t-g-t.de<br />

Zusammengestellt von Franziska Immel-Andrä und Nina Hundhausen


S-<strong>taff</strong> ganz vorn<br />

Im Ländle geboren, in die Welt hinausgezogen – S-<strong>taff</strong> stellt in der Schwäbisch Hall of Fame<br />

Menschen aus Schwaben vor, die weit über die schwäbischen Grenzen hinaus erfolgreich sind.<br />

HEUTE: Christoph Sieber, 43, Kabarettist und Moderator<br />

Schwäbische Wurzeln: Geboren am 19. Januar 1970 in Balingen, mit sieben Jahren<br />

erste Hauptrolle als Sankt Martin. Auszug in die Welt: Siebert studiert von 1991 bis<br />

1995 Pantomime und Schauspiel an der Folkwang Hochschule Essen. 1992 arbeitet er<br />

mit Pinok und Matho am „Théâtre du Mouvement“ in Paris. 2002 erster TV-Auftritt bei<br />

„7 Tage, 7 Köpfe“. Sieber hat zahlreiche Kleinkunstpreise erhalten und moderiert seine<br />

eigene Fernsehsendung, die SWR „Spätschicht“. Live ist er zurzeit mit seinem Programm<br />

„Alles ist nie genug“ zu sehen.<br />

S-<strong>taff</strong>: Welche typisch schwäbischen<br />

Eigenschaften kommen Ihnen im Kabarett<br />

zugute?<br />

Sieber: Der Schwabe nimmt’s gerne sehr<br />

genau. Auch ich versuche, sehr exakt zu<br />

arbeiten und überlege lange hin und<br />

her, ob ich etwas ins Programm aufnehme<br />

und wie ich es sage. Ich zweifle<br />

viel an mir. Und auch diese Fähigkeit zur<br />

Selbstkritik ist typisch schwäbisch –<br />

eine sehr gute Eigenschaft.<br />

S-<strong>taff</strong>: Findet man deswegen unter den<br />

erfolgreichen Kabarettisten und Entertainern<br />

so viele Schwaben, wie Mathias<br />

Richling, Harald Schmidt oder Klaus<br />

Birk?<br />

Sieber: Bestimmt, aber es gibt noch<br />

einen anderen Grund: die Flucht nach<br />

vorne. Auf die kleinbürgerliche Frage<br />

„Was werdet d‘Leit bloß denka?“ haben<br />

wir einfach geantwortet: „I ben halt<br />

so!“ Und das honorieren die Schwaben.<br />

Sie mögen es, wenn jemand die Wahrheit<br />

ausspricht, und sie sehen es auch<br />

gerne, wenn jemand verrückt ist. Im<br />

Grunde seines Herzens ist der Schwabe<br />

Anarchist. Er kaschiert das nur mit seiner<br />

Genauigkeit … Oh, das ist gut. Das<br />

muss ich mir aufschreiben.<br />

S-<strong>taff</strong>: Schreiben Sie sich Ihre Ideen<br />

immer zwischendurch auf?<br />

Sieber: Ja, ich habe immer einen Stift und<br />

ein Blöckchen dabei. Es reicht, wenn ich<br />

mir ein Stichwort aufschreibe. Zuhause<br />

habe ich eine Riesenkladde mit einzelnen<br />

Zetteln mit 1000 Ideen. Wenn ich die<br />

durchschaue, landen 999 im Papierkorb,<br />

aber ein bisschen was bleibt eben übrig.<br />

S-<strong>taff</strong>: Offensichtlich sind einige gute<br />

Ideen dabei – Ihre Karriere ging ja steil<br />

nach oben …<br />

Sieber: Ich habe nie bewusst an meiner<br />

Karriere gearbeitet, sondern immer<br />

gemacht, was mir Spaß macht. Ich lebe<br />

für den Applaus, aber mir geht es nicht<br />

darum, in immer größeren Hallen zu<br />

spielen. Im Gegenteil: Womöglich müsste<br />

ich dann Abstriche machen, damit alle<br />

lachen können. In meinem aktuellen Programm<br />

setze ich mich genau damit kritisch<br />

auseinander: dass immer alles<br />

noch höher, weiter, schneller sein muss.<br />

S-<strong>taff</strong>: Was fällt Ihnen denn leichter:<br />

das Tiefgängige oder das Unterhaltsame?<br />

Satire oder Komik?<br />

Sieber: Die Komik ist auf jeden Fall die<br />

schwerere Kunst. Denn die Tragik des<br />

Lebens ist ja da, alle wissen: Das Ende<br />

steht. Tragische Momente auf der Bühne<br />

waren anfangs für mich nur schwer zu<br />

ertragen. Ich musste lernen, es auszuhalten,<br />

wenn das Publikum mal betroffen<br />

schweigt. Dabei sind das ganz spannende<br />

Momente. Aber natürlich will ich<br />

keinen vor den Kopf stoßen, die Leute<br />

sollen Spaß haben. Deswegen versuche<br />

ich, mit Komik aus dieser Tragik des<br />

Lebens hinaus Hoffnung zu finden.<br />

S-<strong>taff</strong>: Liveauftritte, Fernsehsendungen,<br />

Moderationen – Sie haben viel zu tun.<br />

Wie entspannen Sie?<br />

Sieber: Ich mache viel Sport. Mindestens<br />

ein Mal pro Woche laufen, Tennis spielen<br />

und schwimmen. Wobei ich meine<br />

Arbeit nicht als Stress empfinde – höchstens<br />

als positiven Stress. Beim Spielen<br />

habe ich Adrenalin im Blut.<br />

S-<strong>taff</strong>: Haben Sie eigentlich – trotz<br />

gründlicher schwäbischer Vorbereitung<br />

– Lampenfieber?<br />

Sieber: Ja. Das braucht man aber auch.<br />

Früher war ich schon mittags nicht mehr<br />

ansprechbar, wenn ich abends auf die<br />

Bühne musste. Inzwischen komme ich<br />

erst zwei Stunden vor einem Auftritt in<br />

meine Konzentrationsphase. Diese Spannung<br />

genieße ich. Nach drei Wochen<br />

Urlaub fehlt mir richtig was. Dann werde<br />

ich auch privat lustig, und meine Frau<br />

weiß ganz genau: Jetzt reicht’s, es wird<br />

Zeit, dass er wieder auf die Bühne<br />

kommt.<br />

Schwäbisch<br />

Infos und Termine:<br />

www.christoph-sieber.de<br />

www.facebook.com/christophsieber.kabarettist<br />

Hall of Fame<br />

12<br />

Interview: Franziska Immel-Andrä


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Tognum im Rettungseinsatz: Angetrieben von<br />

MTU-Motoren werfen die Feuerlöschpumpen auf<br />

Seenotkreuzern ihr Wasser in Weiten bis zu …<br />

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Aus faszinierenden Ideen machen unsere rund 10.000 Mitarbeiter kraftvolle Technik –<br />

vom 10.000-kW-Dieselmotor bis zum klimafreundlichen Blockheizkraftwerk. Mit den<br />

Marken MTU und MTU Onsite Energy ist Tognum einer der weltweit führenden Anbieter<br />

von Motoren, kompletten Antriebssystemen und dezentralen Energieanlagen. Innovative<br />

Einspritzsysteme von L’Orange vervollständigen unser Technologie-Portfolio rund um<br />

den Antrieb. Bewegen auch Sie mit uns die Welt!<br />

Einstieg, Umstieg oder Aufstieg – Tognum bietet Ihnen alle Möglichkeiten. Informieren Sie sich näher<br />

über unsere Website oder auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/tognum.<br />

Willkommen bei der Tognum AG in Friedrichshafen.<br />

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.<br />

Tognum AG • Personalmarketing • Regine Siemann • Maybachplatz 1 • 88045 Friedrichshafen<br />

regine.siemann@tognum.com • Tel. 07541 / 90-65<strong>13</strong><br />

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