S-taff 1-13
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S-<strong>taff</strong> – Das Berufsmagazin der<br />
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SCHWÄBISCH HALL OF FAME<br />
#1-<strong>13</strong><br />
Work-Life-Integration: die perfekte Mischung<br />
S-ta f – Das Berufsmagazin der<br />
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S-<strong>taff</strong> auf geht’s<br />
Editorial<br />
Gesprochen S<strong>taff</strong> wie Crew, Team, Belegschaft.<br />
Geschrieben S für Stuttgart – verbunden mit <strong>taff</strong> – wie selbstbewusst, stark, zielstrebig.<br />
Gemacht für junge, aufstrebende Akademiker.<br />
Was das Herz begehrt<br />
Wirtschaftskraft, Innovationsfreude und Lebensqualität – das ist der Mix, der Stuttgart und Umgebung ausmacht.<br />
Die Region bietet beste Voraussetzungen, um Erfüllung in Beruf und Privatleben zu finden – Work-Life-Integration<br />
ist das Stichwort (ab Seite 2). Das garantieren einerseits die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten in der Umgebung vom<br />
Internatio nalen Trickfilmfestival bis hin zum Radel-Thon, einer beschilderten Radstrecke, die auf 83 Kilometern rund um<br />
den Stuttgarter Talkessel führt. Auf der anderen Seite geht es bei der Work-Life-Integration auch um spannende und<br />
abwechslungsreiche Aufgaben im Job. Und die gibt es in den Unternehmen der Region. Fünf Prozent des regionalen<br />
Bruttoinlandsprodukts investieren sie in Forschung und Entwicklung – so viel wie nirgendwo sonst in Deutschland.<br />
In diesem Zusammenhang haben wir mit Thomas Sattelberger, dem langjährigen Personalvorstand der Telekom und<br />
heutigen Vorsitzenden der Initiative „MINT – Zukunft schaffen“, über die vielseitigen Karrierechancen von MINT-Absolventen<br />
in den Ideenschmieden im Großraum Stuttgart gesprochen (ab Seite 6). Außerdem haben wir uns einen jungen<br />
Wirtschaftszweig angeschaut, in dem es noch viel zu entdecken gibt und in dem die Region die Nase vorn hat: die Elektromobilitäts-Branche<br />
(ab Seite 8). Ganz zum Schluss, im Interview mit dem Kabarettisten Christoph Sieber, widmen wir<br />
uns dann nochmal der Kultur (Seite 12). Denn wie gesagt: Die Mischung macht’s!<br />
Viel Spaß beim Lesen und einen erfolgreichen Start ins Berufsleben wünscht Ihnen Ihr S-<strong>taff</strong>-Team<br />
Impressum<br />
S-<strong>taff</strong><br />
Das Berufsmagazin der<br />
Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten<br />
Herausgeber: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG,<br />
Weyertal 59, 50937 Köln, Telefon: 0221 4722-300,<br />
E-Mail: info@s-<strong>taff</strong>.com<br />
Idee und Konzeption: Viola Strüder<br />
Redaktion: Franziska Immel-Andrä, Kerstin Neurohr,<br />
Viola Strüder (verantw.), Transmedia Verlag GmbH &<br />
Co. KG, Weyertal 59, 50937 Köln<br />
Schlussredaktion: Renate Da Rin<br />
Autoren: André Boße, Nina Hundhausen<br />
Mitarbeit an dieser Ausgabe: Jan Hiermann,<br />
Anna-Lena Ohm<br />
Website: www.s-<strong>taff</strong>.com: Thomas Böttcher,<br />
Transmedia Verlag GmbH & Co. KG<br />
Fotos: Fotolia/Robert Kneschke (Cover), Fotolia/ag<br />
visuell/olly (2/3), Fotolia/Bastian Weltjen (3), Fotolia/olly<br />
(4 oben), Fotolia/olly (4 unten), Mint Zukunft schaffen<br />
(6), Fotolia/tom (7), Fotolia/K.F.L. (8), Fotolia/electriceye<br />
(9,10), Fotolia/LVDESIGN (10), Fotolia/graphicsdeluxe<br />
(10), Valentin Marquardt (11), Hengstenberg Gmbh & Co.<br />
KG (11), S-T-G-T (11), agentur null problemo (12)<br />
Der Verlag übernimmt für unverlangt eingesandte<br />
Unterlagen keine Haftung.<br />
Grafik-Design: Olaf Meyer Gestaltung, Köln,<br />
Gereonswall 5a, 50668 Köln, Telefon: 0221 82829061<br />
Anzeigendisposition: Jessica Andritzky, Transmedia<br />
Verlag GmbH & Co. KG, Telefon: 0221 4722-360<br />
Anzeigenverkauf: Transmedia Verlag GmbH & Co. KG,<br />
Telefon: 0221 4722-300<br />
Druckvorstufe: Köllen Druck+Verlag GmbH,<br />
Ernst-Robert-Curtius-Straße 14, 53117 Bonn,<br />
Telefon: 0228 98982-0<br />
Verlag: Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mbH,<br />
Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 0711<br />
7205-0<br />
Stuttgarter Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH, Plieninger<br />
Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 0711 7205-0<br />
Anzeigen: Bernhard H. Reese (verantw.), Stuttgarter<br />
Zeitung Werbevermarktung GmbH, Plieninger Straße 150,<br />
70567 Stuttgart<br />
Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH, Plieninger<br />
Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon: 0711 7205-0<br />
auf geht’s<br />
28<br />
01<br />
nach oben<br />
06<br />
von hier<br />
11<br />
Editorial<br />
Thomas Sattelberger im<br />
Interview<br />
Made in BW<br />
Inhalt<br />
nah dran<br />
02<br />
mitten drin<br />
08<br />
ganz vorn<br />
12<br />
Work-Life-<br />
Integration<br />
Mobilität<br />
neu denken<br />
Schwäbisch Hall of<br />
Fame
Schaffe, schaffe ...<br />
...<br />
S-<strong>taff</strong> nah dran<br />
IN Der GLoBaLISIerteN WIrtScHaFt GIBt eS KeINe PaUSeN.<br />
WENN SICH DIE ABENDDäMMERUNG üBER DIE SCHWäBISCHE ALB LEGT, GEHT IN SyDNEy SCHON FAST WIE-<br />
DER DIE SONNE AUF. DAS HAT KONSEQUENZEN FüR UNSER ARBEITSLEBEN – UND ZWAR NICHT NUR IN GLO-<br />
BAL AGIERENDEN KONZERNEN. WIR KOMMEN NICHT MEHR ZUR RUHE. WER FRüH FEIERABEND MACHT, WIRD<br />
SCHIEF ANGESCHAUT. DANK MODERNER KOMMUNIKATIONSMITTEL IST STäNDIGE ERREICHBARKEIT – AUCH<br />
IM URLAUB UND AM WOCHENENDE – EINE SELBSTVERSTäNDLICHKEIT. DOCH WER ZULäSST, DASS DIE ARBEIT<br />
ALLE LEBENSBEREICHE DOMINIERT, KANN AUS DER BALANCE GERATEN. DAS HABEN VIELE UNTERNEHMEN IN<br />
BADEN-WüRTTEMBERG ERKANNT UND MACHEN ANGEBOTE, DIE DIE WORK-LIFE-BALANCE IHRER MITARBEI-<br />
TER STäRKEN SOLLEN.<br />
02<br />
Ein Bericht von Franziska Immel-Andrä
Work-Life-Integration<br />
egal ob Wellness in den Mineralbädern,<br />
Kultur in der Staatsgalerie oder ein Familienausflug<br />
in die Wilhelma – der Freizeitwert<br />
von Stuttgart ist hoch, für jeden<br />
Geschmack ist etwas dabei. Außerdem<br />
ist man schnell auf der Schwäbischen<br />
Alb mitten in der Natur.<br />
Der Stressreport Deutschland 2012 lässt<br />
vermuten, dass viele Arbeitnehmer es<br />
bitter nötig haben, solche Erholungsangebote<br />
zu nutzen, manche davon aber<br />
womöglich gar nicht die Zeit dazu finden.<br />
Die deutschlandweite Studie der Bundesanstalt<br />
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
kwww.baua.de zeigt: Als besonders<br />
belastend empfinden Angestellte<br />
starken Termin- und Leistungsdruck und<br />
Arbeitsunterbrechungen. Ein Viertel der<br />
18.000 Studienteilnehmer lässt zudem<br />
Pausen ausfallen – meist, weil sie nicht<br />
Arbeitsplatz aus gleichzeitig mehrere<br />
soziale Netzwerke zu bedienen.“ Diesen<br />
Trend belegt auch eine Studie des Beratungsunternehmens<br />
Universum aus dem<br />
Jahr 2011. Eine „ausgewogene Work-<br />
Life-Balance“ nannten 60 Prozent – mit<br />
weitem Abstand die meis ten – der 7000<br />
befragten Professionals mit Hochschulabschluss<br />
als Karriereziel.<br />
Päusle mache<br />
The<br />
in den Arbeitsablauf passen oder zu<br />
viel zu tun ist. Der Anteil der Vollzeitbeschäftigten,<br />
deren tatsächliche mittlere<br />
Wochenarbeitszeit mehr als 48 Stunden<br />
pro Woche beträgt, ist mit 16 Prozent<br />
immer noch sehr hoch. Entsprechend<br />
berichteten mehr als 40 Prozent der<br />
Befragten, dass es ihnen nie oder nur<br />
manchmal gelingt, bei der Arbeitszeitplanung<br />
auf familiäre oder private Interessen<br />
Rücksicht zu nehmen.<br />
Kein Wunder, dass das Ziel, Arbeit und<br />
Privatleben in Einklang zu bringen,<br />
immer mehr an Bedeutung gewinnt.<br />
Gerade der Generation y – den nach<br />
1980 Geborenen – ist die Work-Life-<br />
Balance besonders wichtig. Das bedeutet<br />
vor allem: Sie wünscht sich Teilzeitarbeit,<br />
flexible Arbeitszeiten, flexible<br />
Arbeitsorte. Bosch, einer der größten<br />
Arbeitgeber in der Region Stuttgart<br />
mit über 300.000 Beschäftigten weltweit,<br />
kann das bestätigen. Heidi Stock,<br />
verantwortlich für Vielfalt und Chancengleichheit,<br />
berichtet: „Die junge<br />
Generation erwartet, dass sie auch von<br />
zu Hause aus arbeiten kann. Das ist für<br />
die genauso selbstverständlich, wie vom<br />
Die Studie „Leben und Arbeiten in<br />
Deutschland“ des GfK Vereins (Gesellschaft<br />
für Konsum-, Markt- und Absatzforschung<br />
e. V.), die im November 2012 in<br />
der Financial Times Deutschland (FTD)<br />
veröffentlicht wurde, erklärt diese jungen<br />
gebildeten Talente gar zu einem neuen<br />
Typus Erwerbstätiger: die Vereinbarer.<br />
Sie streben nach Sinn und Verantwortung<br />
bei der Arbeit, Geld und Status sind<br />
zweitrangig. Und sie regeln das Zusammenspiel<br />
von Beruf und Privat leben<br />
anders als ihre Eltern: Beide Partner<br />
gehen arbeiten, beide kümmern sich um<br />
die Familie. Natürlich, so die Studie, gebe<br />
es daneben nach wie vor die Berufsorientierten,<br />
die Familienorientierten und<br />
die Unabhängigen, die keine Kinder zu<br />
versorgen und daher die geringsten Probleme<br />
mit ihrer Work-Life-Balance hätten.<br />
Doch die Vereinbarer, so die Studie, seien<br />
bereits heute die größte Gruppe unter<br />
den Berufstätigen – in Unternehmen aller<br />
Größen.<br />
Gerade in der Region Stuttgart, wo jährlich<br />
mehr als 4000 Patente angemeldet<br />
werden und kluge Köpfe besonders<br />
gefragt sind, hat man sich auf diesen<br />
neuen Typ Arbeitnehmer bereits eingestellt.<br />
„Zum Beispiel fördern wir die<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben<br />
durch flexible Arbeitsorganisation, Belegplätze<br />
in Kindertagesstätten, Kinderbüros,<br />
Gesundheitskurse und einen eigenen<br />
arbeitsmedizinischen Dienst“, erklärt<br />
Evelyn Konstandin, verantwortlich für<br />
Personalkommunikation und Arbeitgebermarke<br />
bei der EnBW. Eine ähnliche<br />
Bandbreite an Maßnahmen zur Fördex
S-<strong>taff</strong> nah dran<br />
Der karriereführer hochschulen hat dem Thema<br />
„Wandel“ zwei Ausgaben gewidmet: Work-Life-<br />
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www.familie.region-stuttgart.de<br />
Work-Life-Balance – Empfehlungen<br />
www.work-life-balance-blog.de<br />
Was tun Unternehmen für die Work-Life-Integration?<br />
rung der Work-Life-Integration bietet IBM<br />
mit Hauptsitz in Ehningen. Angebote<br />
zur Gesundheitsförderung reichen von<br />
Rückengymnastik über Raucherentwöhnung<br />
bis zur Haut- und Darmkrebsvorsorge.<br />
Schon seit 1998 gibt es die<br />
alternierende Telearbeit, verbunden mit<br />
der Vertrauensarbeitszeit. Das heißt, die<br />
Mitarbeiter bestimmen selbst, wann und<br />
von wo aus sie arbeiten. „Als international<br />
agierendes Unternehmen müssen wir<br />
den Arbeitsablauf so organisieren, dass<br />
es für alle – auch im Ausland – passt.<br />
Aber wer will schon abends für eine<br />
Telefonkonferenz noch im Büro sitzen?<br />
Deswegen fordern wir nicht nur Flexibilität<br />
von unseren Mitarbeitern, wir fördern<br />
sie auch“, erklärt Heinz Liebmann, Leiter<br />
Personalprogramme bei IBM Deutschland.<br />
Dass solche Freiräume wichtig sind,<br />
um Stress zu bewältigen, belegt auch der<br />
Stressreport 2012: Berufsgruppen, die<br />
besonders über solche Handlungsspielräume<br />
verfügen, berichten am wenigsten<br />
von gesundheitlichen Beschwerden.<br />
Die Flexibilisierung von Arbeitszeit und<br />
Arbeitsort ist auch bei Bosch ein wichtiger<br />
Baustein für die Vereinbarkeit von<br />
Beruf und Privatleben. „Vor allem, wenn<br />
es um die junge Generation geht, müssen<br />
wir hin zu einer anderen Arbeitskultur,<br />
bei der Ergebnisse statt Präsenz zählen“,<br />
so Heidi Stock. Um diese neue Kultur<br />
auch im Bewusstsein der Führungskräfte<br />
zu verankern und dafür zu sorgen, dass<br />
das flexible Arbeiten auch tatsächlich<br />
gelebt wird, hat Bosch das Projekt More<br />
ins Leben gerufen: 500 Führungskräfte<br />
weltweit arbeiten momentan für mindestens<br />
vier Monate im Homeoffice oder in<br />
Teilzeit. „So wollen wir erreichen, dass<br />
unsere Manager diesem Kulturwandel<br />
mit mehr Offenheit gegenüberstehen,<br />
weil sie selber Erfahrung damit haben.<br />
Das nimmt ihnen ängste und macht sie<br />
zum Rollenmodell“, erklärt Stock.<br />
Bosch ist eines von 120 Mitgliedern im<br />
regionalen Work-Life-Balance (WLB)<br />
Netzwerk der Landeshauptstadt Stuttgart<br />
kwww.familienfreundlicherwirtschaftsstandort.de.<br />
Führungskräfte<br />
und Personalverantwortliche aus über<br />
60 Unternehmen sowie Vertreter von Verbänden,<br />
Kommunen und Wissenschaft<br />
tauschen ihre Erfahrungen mit familienfreundlicher<br />
Unternehmens- und Chancengleichheitspolitik<br />
aus. Vierteljährlich<br />
treffen sie sich, außerdem gibt es ein<br />
Intranet, in dem die Mitglieder sich Tipps<br />
geben. Die Federführung liegt bei der<br />
Abteilung für individuelle Chancengleichheit<br />
der Landeshauptstadt Stuttgart,<br />
geleitet von Dr. Ursula Matschke. „Gerade<br />
die interdisziplinäre Mischung des<br />
Was hilft gegen Stress?<br />
Netzwerks, seine Schnittstellenarbeit,<br />
ist etwas Besonderes und bringt den<br />
Unternehmen extrem viel. Zum Beispiel<br />
ist die Beteiligung der unterschiedlichen<br />
politischen Ebenen ganz wichtig für<br />
die konkrete politische Unterstützung“,<br />
sagt sie. So versucht das WLB Netzwerk<br />
beispielsweise bei der Kinderbetreuung<br />
Entwicklungen anzustoßen. „Für viele ist<br />
es praktisch, einen Kita-Platz in der Nähe<br />
des Arbeitsplatzes zu haben. Wer aber in<br />
einer anderen Kommune wohnt, wie es<br />
heute oft der Fall ist, gilt als Auswärtiger<br />
und bekommt nicht so einfach einen<br />
hoch subventionierten Betreuungsplatz<br />
für das Kind. Auch flexible Betreuungszeiten<br />
sind ein Trägerproblem. Das möchten<br />
wir gemeinsam mit den Kommunen<br />
verbessern.“<br />
Auch Unternehmen bemühen sich, die<br />
Mitarbeiter bei der Betreuung von Kindern<br />
– und pflegebedürftigen Angehörigen<br />
– zu unterstützen. Bei IBM hilft ein<br />
externer Familienservice, Betreuungsangebote<br />
zu finden. Außerdem kann man<br />
auf Teilzeit reduzieren oder die Elternzeit<br />
auf bis zu sechs Jahre pro Kind ausdehnen.<br />
Interne Netzwerke bieten Unterstützung<br />
für den Wiedereinstieg. „Wer<br />
möchte, kann außerdem in der Elternzeit<br />
als Empfänger in die Kommunikation eingebunden<br />
bleiben. Er liest also mit und<br />
ist immer up to date“, erklärt Liebmann<br />
und ergänzt: „Das gleiche gilt für Mitarbeiter,<br />
die ein Sabbatical machen.“<br />
Ganz im Sinne des WLB Netzwerks arbeitet<br />
auch Bosch bei der Kinderbetreuung<br />
mit den Kommunen zusammen, unterstützt<br />
sie beim Bau von Kindergärten und<br />
finanziert dann dort Plätze für Mitarbeiterkinder.<br />
Und die Eltern werden organisatorisch<br />
unterstützt, wenn sie Kinder<br />
oder Angehörige selbst pflegen. „Besonders<br />
stolz sind wir, dass wir 2012 rund<br />
2000 Väter in Elternzeit hatten – und die<br />
04<br />
meisten haben sich mehr Zeit genommen<br />
als die üblichen zwei Papa-Monate“,<br />
berichtet Heidi Stock. Außerdem gibt es<br />
Ferienbetreuung und Erlebniswochenenden.<br />
Da gehen dann zum Beispiel<br />
Väter mit ihren Kindern in den Hochseilgarten.<br />
Der Zuspruch ist groß. Und das<br />
kann ruhig so bleiben, denn wer seine<br />
freie Zeit genießt, tut sich persönlich<br />
Gutes und sammelt neue Kraft – auch für<br />
den Beruf.<br />
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S-<strong>taff</strong> nach oben<br />
„Vielfalt in der Kreativität“<br />
Interview mit thomas Sattelberger<br />
Als langjähriger Personalvorstand der Telekom und zuvor der Continental AG gehörte<br />
Thomas Sattelberger zu den innovativsten Personalmanagern Deutschlands. Mit 63<br />
könnte er seinen Ruhestand genießen, doch der gebürtige Schwabe mischt sich weiter<br />
ein: Als Vorsitzender der Initiative „MINT – Zukunft schaffen“ erklärt er, was der Fachkräftemangel<br />
im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)<br />
für Einsteiger bedeutet – gerade mit Blick auf die Region Stuttgart, wo der Bedarf an<br />
Nachwuchs besonders groß ist. Das Interview führte André Boße.<br />
06<br />
S-<strong>taff</strong>: Herr Sattelberger, besonders in<br />
der Region Stuttgart heißt es häufig:<br />
„Die Job-Chancen für MINT-Absolventen<br />
sind so gut wie nie.“ Bedeutet<br />
der Fachkräftemangel einen Freifahrtschein<br />
für die Karriere?<br />
Sattelberger: Ich denke, es gehört<br />
schon ein gewisser Grad an Respekt<br />
dazu, wenn man sich für ein MINT-<br />
Studium und damit für eine Karriere in<br />
diesem Bereich interessiert. Die Inhalte<br />
im Studium sowie die Job-Profile, die<br />
in den Unternehmen auf einen warten,<br />
sind durchaus anspruchsvoll. Klar,<br />
die Einstiegschancen und Einkommensperspektiven<br />
sind größer als in<br />
anderen Disziplinen beziehungsweise<br />
Arbeitsfeldern. Aber jeder Einsteiger<br />
sollte aufpassen, sich nicht von Oberflächlichkeiten<br />
verführen zu lassen –<br />
zumal generell immer gilt: Ein guter<br />
Abschluss ist ein notwendiges, aber<br />
nicht hinreichendes Kriterium.<br />
S-<strong>taff</strong>: Welche zusätzlichen Herausforderungen<br />
erwarten einen MINT-Absolventen<br />
zum Karrierestart?<br />
Sattelberger: Man ist plötzlich eingebettet<br />
in Teams und Projekte. Man<br />
muss zusammen mit Kollegen aus verschiedenen<br />
Ländern Probleme lösen,<br />
diese Lösungen dann so weiterentwickeln,<br />
dass die Kunden tatsächlich<br />
einen Nutzen darin sehen, und schließlich<br />
in einer Sprache an den Mann oder<br />
an die Frau bringen, die diese verstehen.<br />
Das sind alles Dinge, die man im<br />
Studium nicht unbedingt vermittelt<br />
bekommt.<br />
S-<strong>taff</strong>: Was kann eine Nachwuchskraft<br />
tun, um die Erfahrungen, die ihr noch<br />
fehlen, möglichst schnell aufzuholen?<br />
Sattelberger: Ich bin kein Vertreter des<br />
Defizitmodells. Ich ärgere mich seit Jahren<br />
über Personalmanager, die an der<br />
jeweiligen Einsteigergeneration herumnörgeln<br />
und diese und jene vermeintlichen<br />
Defizite aufzählen. Für mich sind<br />
Unternehmen wunderbare Lernlaboratorien,<br />
weil ich dort unter realen Bedingungen<br />
relativ schnell lerne, worauf es<br />
in der Praxis ankommt. Gute Unternehmen<br />
geben Feedback zu Verhaltensstärken<br />
oder Entwicklungsfeldern, sie<br />
stellen einem Einsteiger nach Bedarf<br />
einen Coach an die Seite. Dadurch lässt<br />
sich das, was Absolventen nach dem<br />
Studium noch fehlt, im Laufe der ersten<br />
Jahre im Unternehmen nachholen.<br />
Wäre das anders, ließe sich die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen MINT-<br />
Wirtschaft im internationalen Vergleich<br />
ja auch gar nicht erklären.<br />
S-<strong>taff</strong>: Nun warnen Unternehmen aus<br />
dem MINT-Bereich allerdings vor den<br />
negativen Folgen des Fachkräftemangels<br />
– und hoffen dabei vor allem auf<br />
den Nachwuchs. Warum ist der Nachwuchs<br />
so wichtig?<br />
Wie sammelt man erfahrungen?<br />
Sattelberger: Um gleich eine Fehleinschätzung<br />
zu vermeiden: Die jungen<br />
Leute sind nicht besser als die älteren<br />
Mitarbeiter. Aber der Nachwuchs ist<br />
ein sehr wichtiger Bestandteil der<br />
Diversität – und die wiederum ist für<br />
ein Unternehmen enorm wichtig. Um<br />
es auf eine einfache Formel zu bringen:<br />
Unterschiedliche Menschen setzen<br />
unterschiedliche Akzente. Und es tut<br />
der betrieblichen Arbeit gut, wenn aus<br />
vielen Perspektiven auf ein Problem<br />
geschaut wird.
BacKGroUND<br />
tHoMaS SatteLBerGer<br />
S-<strong>taff</strong>: Welche Perspektive bringt dabei<br />
der Nachwuchs mit?<br />
Sattelberger: Die junge Generation<br />
steht sicherlich für große Neugierde<br />
und einen hohen Innovationsgrad. Aber<br />
auch für den Ansatz, die Karriere nicht<br />
mehr nur steil nach oben, sondern auch<br />
in wechselnden Projekten zu betrachten.<br />
Entscheidend ist jedoch, dass es<br />
einem Unternehmen gelingt, die generationsbedingten<br />
Stärken der jüngeren<br />
und älteren Kräfte zu vereinen: auf der<br />
einen Seite die Experimentierfreude<br />
und den Pioniergeist des Nachwuchses,<br />
auf der anderen Seite bei den älteren<br />
Was bringt Vielfalt?<br />
die solide Erfahrung sowie das Wissen,<br />
dass man nicht bei jedem kurzfristigen<br />
Schaulaufen dabei sein muss. Natürlich<br />
bringen in den MINT-Unternehmen<br />
zusätzlich auch und gerade Frauen oder<br />
Mitarbeiter mit Migrationshintergrund<br />
jeweils ihre Perspektiven und Stärken<br />
mit. Kurz gesagt: In einem gesunden<br />
Maß an Vielfalt steckt die Kreativität –<br />
und letztlich auch der unternehme -<br />
r ische Erfolg.<br />
S-<strong>taff</strong>: Wie weit sind die Unternehmen<br />
in der Umsetzung dieses modernen Personalkonzepts?<br />
Sattelberger: Da gibt es noch einiges<br />
zu tun. Ich beobachte noch immer zu<br />
viele Unternehmen, die weiterhin Klone<br />
heranzüchten – nach dem Motto: Nicht<br />
wir als Unternehmen passen uns den<br />
unterschiedlichen Begabungen an,<br />
sondern die Begabungen haben sich<br />
jeweils an unser Unternehmen anzupassen.<br />
Diese altmodische Idee wird<br />
den Ansprüchen und den Talenten<br />
der Generation y nicht gerecht. Einen<br />
großen Teil des Nachwuchses jucken<br />
alte Statussymbole wie die Größe des<br />
Büros, die Zahl der Fenster gar nicht<br />
mehr. Hier stecken viele Unternehmen<br />
noch in einem Lernprozess – und der<br />
dauert gerade bei den großen Konzernen<br />
etwas länger. Der Mittelstand ist<br />
da meist schon weiter, sodass ich gerade<br />
MINT-Absolventen immer wieder<br />
sage: Schaut nicht nur auf die Großen,<br />
habt auch Augen für den Mittelstand<br />
– denn dort bieten sich Nachwuchskräften<br />
häufig wesentlich größere Gestaltungsspielräume.<br />
S-<strong>taff</strong>: Welche Perspektiven bietet in<br />
dieser Hinsicht die Region Stuttgart?<br />
Sattelberger: Hier finden sich viele<br />
mittelständische Marktführer aus ganz<br />
verschiedenen Branchen: Fahrzeugund<br />
Maschinenbau, Elektrotechnik und<br />
Kunststoffherstellung, nicht zu vergessen<br />
die technische Beratung. Die Region<br />
bietet die gesamte Palette der technischen<br />
Kompetenzen – nicht umsonst<br />
hat sie im Deutschlandvergleich die<br />
höchste Beschäftigungsdichte in der<br />
technischen Industrie.<br />
S-<strong>taff</strong>: Wie müssen sich die Unternehmen,<br />
aber auch ihre Nachwuchskräfte<br />
in Stuttgart und Umgebung aufstellen,<br />
um diesen Vorsprung weiter auszubauen?<br />
Sattelberger: Es heißt: weiter raus<br />
aus engen fachlichen Silos. Das muss<br />
schon in den Hochschulen beginnen<br />
und in den Unternehmen weitergehen.<br />
MINT-Experten müssen noch viel mehr<br />
Netzwerke mit ökonomen, Soziologen,<br />
Psychologen und Rechtsexperten<br />
knüpfen, um hier den interdisziplinären<br />
Austausch zu gewährleisten. Es reicht<br />
heute nicht mehr aus, sich alleine auf<br />
ausgezeichnete Technik und technische<br />
Lösungen zu fokussieren.<br />
S-<strong>taff</strong>: Warum nicht?<br />
Sattelberger: Weil die allermeisten<br />
Innovationen Hybride sind. Also<br />
Lösungen, die aus dem Zusammenspiel<br />
der Disziplinen entstanden sind.<br />
Von diesen Innovationen muss es in<br />
Deutschland und auch in der Region<br />
Thomas Sattelberger, geboren am 5. Juni<br />
1949 in Munderkingen an der Donau, studierte<br />
BWL und blickt als Manager auf fast<br />
40 Jahre Erfahrungen im Personalmanagement<br />
zurück. Vom Daimler-Konzern, wo er<br />
1975 seine Karriere begann, führte ihn sein<br />
Weg über die Daimler-Tochter MTU, die<br />
Lufthansa sowie den Autozulieferer Continental<br />
2007 zur Telekom, wo er bis 2012 als<br />
Personalvorstand tätig war. Seit Mai 2012<br />
ist Thomas Sattelberger Vorstandsvorsitzender<br />
der Stiftung Zeppelin Universität sowie<br />
Themenbotschafter für das Thema Personalführung<br />
bei der „Initiative Neue Qualität<br />
der Arbeit“, die eine Verbesserung der<br />
Arbeitsqualität als Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und die Innovationskraft des<br />
Standorts Deutschland betrachtet.<br />
www.inqa.de<br />
BacKGroUND<br />
INItIatIVe MINt –<br />
ZUKUNFt ScHaFFeN<br />
Thomas Sattelberger ist Vorstand der Initiative<br />
„MINT – Zukunft schaffen“, die<br />
Konzepte gegen den Nachwuchsmangel in<br />
den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik,<br />
Naturwissenschaft und Technik) erarbeitet.<br />
Ziele der Initiative, die von deutschen<br />
Unternehmen ins Leben gerufen wurde:<br />
Schon Schüler sollen für MINT-Berufe<br />
begeistert, die MINT-Studiengänge verbessert<br />
und Einsteiger für den Karrierestart fit<br />
gemacht werden. Das auf der Homepage<br />
abrufbare „MINT-Meter“ gibt Einsteigern<br />
einen guten überblick über den Arbeitsmarkt<br />
in MINT-Berufen und informiert über<br />
die Auswirkungen des Fachkräftemangels.<br />
www.mintzukunftschaffen.de<br />
Stuttgart noch mehr geben, damit sich<br />
neben den vielen und erfolgreichen<br />
Schlüsseltechnologien wie der Autoindustrie<br />
weitere Schrittmachertechnologien<br />
entwickeln – also Technologien,<br />
die in die Zukunft weisen. Diese Technologien<br />
entstehen nicht unbedingt auf<br />
den großen Tankern, sondern vielleicht<br />
eher im Mittelstand oder sogar in der<br />
Gründerszene. Mein Rat an MINT-<br />
Talente ist es daher, beim Gedanken an<br />
die Karriere eben nicht ausschließlich<br />
auf die Goliaths wie Daimler oder Bosch<br />
zu schauen. Gerade bei den vielen<br />
Davids in der Region Stuttgart sehe ich<br />
beste Möglichkeiten, um Innovationen<br />
anzustoßen und sich selber weiterzuentwickeln.•
S-<strong>taff</strong> mitten drin<br />
Mobilität<br />
neu denken<br />
08<br />
Ein Feature von André Boße
Mit viel Leidenschaft und Know-how arbeiten Unternehmen und Initiativen aus<br />
Baden-Württemberg daran, die E-Mobility voranzutreiben. Wer als Einsteiger<br />
mit an der Zukunft der Mobilität arbeiten möchte, entscheidet sich für eine<br />
Zukunftsbranche mit ausgezeichneten Perspektiven – gerade in der Region<br />
Stuttgart mit IHRER einmaligen Dichte an Unternehmen, Forschungseinrichtungen<br />
und technischen Beratern.<br />
Aus der Vision Elektromobilität hat sich<br />
im Jahr 20<strong>13</strong> ein echtes Business entwickelt.<br />
Eine Vielzahl an Unternehmen<br />
aus der Region Stuttgart sieht die Möglichkeiten<br />
und Anforderungen des elektrischen<br />
Antriebs von Fahrzeugen als<br />
wichtiges Geschäftsfeld für die Zukunft:<br />
Eigene E-Mobility-Abteilungen in den<br />
Betrieben suchen nach innovativen<br />
Lösungen. Kooperationen zwischen<br />
Unternehmen, Forschungsinstitutionen<br />
und der öffentlichen Hand werden angestoßen.<br />
Arbeitsplätze und neue Job-<br />
Profile entstehen.<br />
gegenüber älteren Mitarbeitern keinen<br />
großen Rückstand in Sachen Erfahrungsschatz<br />
aufholen müssten. Wichtig hingegen<br />
ist, die Dinge immer wieder neu zu<br />
überdenken: Konkrete Probleme einer<br />
technischen Innovation treten häufig<br />
erst im Laufe von Praxistests oder Pilotprojekten<br />
auf – Mitarbeiter sollten also<br />
nicht nur Lust auf Innovationen mitbringen,<br />
sondern müssen auch in der Lage<br />
sein, aus einer falschen Annahme sehr<br />
schnell die richtige Lehre zu ziehen. Ein<br />
Beispiel: Es klingt für Neukunden sehr<br />
verlockend, Elektrofahrzeuge aus einer<br />
normalen Haushaltssteckdose von der<br />
heimischen Garage aus zu laden. Für<br />
den Verbraucher ist das denkbar einfach,<br />
einige Hersteller haben bei ihren<br />
neuen E-Modellen bereits mit dieser<br />
Möglichkeit geworben. Doch in der Praxis<br />
ergaben sich dann schnell Risiken,<br />
„die zunächst niemand wirklich auf dem<br />
entdecken das Consulting-Potenzial der<br />
E-Mobility. Entscheidend ist aber: Um<br />
den elektrischen Antrieb wirklich voranzubringen,<br />
müssen alle Akteure regelmäßig<br />
an einem Tisch sitzen – und dann<br />
auch die gleiche Sprache sprechen.<br />
Klar im Vorteil ist dabei eine Region<br />
wie Stuttgart und Umgebung, wo seit<br />
jeher die ganze Vielfalt der Technik zu<br />
Hause ist und die Unis und Hochschulen<br />
passende Studiengänge anbieten. „Drei<br />
Branchen sind für die Elektromobilität<br />
besonders wichtig: Fahrzeugindustrie,<br />
Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
sowie Energie. Und alle<br />
drei sind in Baden-Württemberg stark<br />
vertreten. Nun ist es wichtig, diese drei<br />
Branchen – in Verbindung mit der Produktionstechnik<br />
– zu verknüpfen“, sagt<br />
Franz Loogen. Er ist Geschäftsführer<br />
von E-Mobil BW, der Landesagentur<br />
für E-Mobilität und Brennstoffzellentechnik<br />
Baden-Württemberg, die auf<br />
verschiedenen Ebenen dafür sorgt, die<br />
Antriebstechnik der Zukunft voranzutreiben<br />
– im Bundesland, aber auch in<br />
Zum Beispiel bei Lapp Systems. Das<br />
Unternehmen mit Sitz am südlichen<br />
Stadtrand von Stuttgart gehört zu den<br />
Pionieren der E-Mobilität. Das Unternehmen<br />
bietet seit Beginn der technischen<br />
Entwicklung Kabel- und Leitungssysteme<br />
für die Automobilbranche. Im<br />
Vergleich zu anderen Geschäftsfeldern<br />
ist der Bereich Elektromobilität noch<br />
sehr jung. „Dennoch gehört er für uns<br />
zu den wichtigsten Wachstums motoren<br />
und erzeugt nicht nur beachtliche<br />
Umsätze, sondern bietet Einsteigern<br />
sehr gute Karrierechancen“, sagt Karl<br />
Knezar, im Unternehmen Leiter des<br />
Geschäfts bereichs Automotive. Eine<br />
Besonderheit des Themas E-Mobilität<br />
ist der Umstand, dass die Technik auch<br />
für den Großteil der Automobilhersteller<br />
Neuland darstellt. Knezar: „Somit kann<br />
kein Konzern oder Zulieferer auf einen<br />
jahrzehntelangen Erfahrungsschatz<br />
zurückgreifen.“<br />
Überraschungen sind immer möglich<br />
Dies führe dazu, dass Nachwuchskräfte<br />
Welche Vorteile bietet die Region Stuttgart?<br />
Radar hatte“, wie Knezar sagt. Während<br />
ein Rasenmäher nur für ein paar Minuten<br />
Strom zieht, hängen die Elektroautos<br />
mehrere Stunden an der Dose und belasten<br />
das Netz. Herkömmliche Leitungen,<br />
Steckdosen und Kabel sind für diesen<br />
Dauereinsatz jedoch nicht geeignet.<br />
In solchen Fällen gilt es für alle Beteiligten,<br />
schnell Lösungen zu finden.<br />
Gerade diese Gespräche auf Augenhöhe<br />
zwischen verschiedenen Spezialisten<br />
und Autobauern sind für Unternehmen<br />
auf beiden Seiten eine neue Erfahrung.<br />
Um es auf eine kurze Formel zu bringen:<br />
Wer im Bereich E-Mobility Karriere<br />
machen möchte, muss zwingend fachübergreifend<br />
denken können. Wie bei<br />
kaum einer anderen Technik verzahnen<br />
sich hier die Branchen. Die Autokonzerne<br />
gründen neue Einheiten und<br />
Geschäftsbereiche, die Zuliefererkette<br />
wird durch Elektrospezialisten ergänzt,<br />
technische Beratungsunternehmen<br />
ganz Deutschland. Um in der E-Mobilität<br />
bundesweit die Nase vorn zu haben,<br />
seien zwei Dinge entscheidend: Zum<br />
einen müsse genügend Geld in die Forschung<br />
investiert werden, zum anderen<br />
brauche man genügend Know-how.<br />
Beide Punkte sieht der Geschäftsführer<br />
von E-Mobil BW in Baden-Württemberg<br />
und der Region Stuttgart erfüllt. Die Zahl<br />
der Fachkräfte sei besonders hoch, die<br />
Wissenschafts- und Forschungslandschaft<br />
sehr vielfältig. Die Folge: Seit<br />
2009 ist die Region Stuttgart Modellregion<br />
für Elektromobilität und profitiert<br />
zudem von weiteren E-Mobilität-Förderprojekten<br />
der Bundesregierung (siehe<br />
Kasten Seite 10).<br />
Der Standortvorteil der Region im<br />
Bereich E-Mobilität ist Garant dafür,<br />
dass Stuttgart und Umgebung auch weiterhin<br />
vom Wachstum der Autobranche<br />
x
S-<strong>taff</strong> von hier<br />
S-<strong>taff</strong> mitten drin<br />
GUt GeFÖrDert: e-MoBILItY-ProJeKte IN BaDeN-WÜrtteMBerG<br />
Die Region Stuttgart ist schon seit 2009 Modellregion für Elektromobilität.<br />
Im Januar 2012 wurde zusätzlich die Region Mannheim-Karlsruhe-<br />
Stuttgart-Ulm zum „Spitzencluster Elektromobilität Süd-West“, in dem<br />
mit Fördermitteln des Bundes die Industrialisierung der E-Mobilität<br />
vorangetrieben wird. Zudem ist das Land Baden-Württemberg seit<br />
2012 ein sogenanntes Schaufenster Elektromobilität: Unter dem Namen<br />
„LivingLab BWe mobil“ werden intermodale und elektronische Mobilitätslösungen<br />
auf ihre Alltagstauglichkeit getestet.<br />
Link zu Infos über die Projekte: www.e-mobilbw.de<br />
10 06<br />
profitieren werden. Bis 2020, so die Zahlen<br />
von E-Mobil BW, werden bereits<br />
rund ein Drittel der verkauften Neuwagen<br />
elektronische Antriebskomponenten<br />
beinhalten. Zudem nimmt der Elektronikanteil<br />
in den Fahrzeugen auch an anderen<br />
Stellen weiter zu, zum Beispiel in Form<br />
von neuen Fahrerassistenzsystemen.<br />
Doch auf welches Know-how kommt es<br />
genau an, um als Einsteiger vom Bedarf<br />
der Branche zu profitieren? Harald Keller,<br />
Geschäftsführer der MBtech Group,<br />
kennt die Branche und die Bedürfnisse<br />
der Kunden. Das Unternehmen<br />
mit Sitz in Sindelfingen ist mit 3000<br />
Mitarbeitern einer der größten Engineering-<br />
und Consulting-Dienstleister<br />
der Region. „E-Mobilität und andere<br />
alternative Antriebstechnologien sind<br />
für uns ein wichtiges Zukunftsfeld“,<br />
ordnet Keller das Thema ein. Dementsprechend<br />
nimmt die Zahl der Kunden<br />
zu, die sich im Bereich E-Mobility<br />
beraten lassen möchten. „Sie erwarten<br />
von uns als Dienstleister qualifizierte<br />
Mitarbeiter, die sich auf den Gebieten<br />
Hochvoltsicherheit sowie Arbeiten mit<br />
Spannungen, Elektrik und Elektronik<br />
auskennen“, sagt Keller. Da die aktuelle<br />
Absolventengeneration noch nicht<br />
komplett in den Genuss eines Studiengangs<br />
mit dem Schwerpunk Elektromobilität<br />
kam, kommt es laut Harald<br />
Keller für Einsteiger darauf an, in den<br />
ersten Berufsjahren branchenspezifische<br />
Erfahrungen zu sammeln. „Mit einem<br />
Grundwissen über E-Mobilität als Basis<br />
und einer ordentlichen Portion Neugier<br />
und Aufgeschlossenheit lässt sich dann<br />
in der praktischen Arbeit Fachwissen<br />
aufbauen“, sagt Keller. Das funktioniere<br />
Worauf kommt es beim einstieg an?<br />
e-MoBILItY BeI DaIMLer<br />
jedoch nicht ohne eine starke Eigenmotivation.<br />
„Zudem müssen Ingenieure<br />
in diesem Bereich kreativ und belastbar<br />
sein, da es sich um eine schnelle Branche<br />
handelt.“<br />
Während sich die MBtech Group vor<br />
allem auf Dienstleistungen in den<br />
Bereichen Serienproduktion und Antrieb<br />
fokussiert, bedient das Technikunternehmen<br />
Eberspächer, beheimatet in<br />
Esslingen, einen weiteren Bereich:<br />
Auch Elektroautos müssen im Winter<br />
geheizt werden – und zwar wenn möglich<br />
nicht auf Kosten der Batterie, also<br />
der Reichweite. Daher entwickelt das<br />
Unternehmen effiziente Heizsysteme,<br />
jeweils angepasst an die Antriebsart.<br />
Ein weiteres Geschäftsfeld ist die Klimatisierung<br />
der Hochvoltbatterien, die das<br />
Elektroauto antreiben. Ihre längste und<br />
beste Leistung bringen die Akkus nur in<br />
einem bestimmten Temperaturbereich.<br />
Beim Stuttgarter Konzern fährt man dreispurig: Das Unternehmen bietet nicht nur<br />
moderne Verbrennungsmotoren und Hybride, sondern investiert vor allem in die<br />
Entwicklung elektrischer Antriebe. Für den Stadtverkehr werden batterie-elektrische<br />
Fahrzeuge konzipiert, für längere Distanzen bietet sich die Brennstoffzellentechnologie<br />
an, die hohe Reichweiten und kurze Tankzeiten ermöglicht. Derzeit hat der<br />
Konzern neun Elektro-Fahrzeuge im Portfolio. Weitere Modelle stehen kurz vor der<br />
Markteinführung. Zudem bietet Daimler seit Ende 2012 auch in Stuttgart das konzerneigene<br />
E-Mobility-Car-Sharing-Modell car2go an: 300 batteriebetriebene Fahrzeuge<br />
stehen Bildunterschrift in der Landeshauptstadt Bildunterschrift: bereit.<br />
car2go-Tutorials Bildunterschrift und Bildunterschrift.<br />
Filme: www.youtube.com/user/car2go<br />
Interdisziplinäre teams<br />
Grundsätzlich ist das Thema Heizsysteme<br />
in der E-Mobilität wie geschaffen<br />
für innovative Ingenieure, die gerne<br />
um die Ecke denken. Schließlich fällt im<br />
Betrieb eines Autos an vielen Stellen<br />
Wärme an. Klug ist, wer diese nicht<br />
abstrahlen lässt, sondern nutzt. Zum<br />
Beispiel mit Hilfe einer elektrischen<br />
Wasserheizung, die die Abwärme der<br />
Leistungselektronik oder des Elektromotors<br />
aufnimmt und an anderer Stelle<br />
verfügbar macht. „Gefragt ist hier<br />
Know-how im ganzheitlichen Thermomanagement“,<br />
sagt Gabriela Schoppe,<br />
Leiterin der öffentlichkeitsarbeit bei<br />
Eberspächer. Um bei diesem und ähnlichen<br />
Themen auf den neuesten Stand<br />
der Forschung zurückzugreifen, nutzt<br />
das Esslinger Unternehmen einen weiteren<br />
Vorteil des Landes Baden-Württemberg<br />
sowie der Region Stuttgart: die<br />
bundesweit einmalige Dichte an Hochschulen,<br />
Instituten und Dienstleistern.<br />
„Wir verstehen uns als global tätiges,<br />
aber unverändert stark in Baden-Württemberg<br />
verwurzeltes Unternehmen“,<br />
sagt Gabriela Schoppe. „Daher bedienen<br />
wir uns regionaler Netzwerke und arbeiten<br />
eng mit Partnern aus der Forschung<br />
zusammen, um innovative Lösungen zu<br />
entwickeln.“ Dies gelingt dem Unternehmen<br />
darüber hinaus mit interdisziplinär<br />
zusammengesetzten Teams, in denen<br />
der Austausch von Experten aus verschiedenen<br />
Fachrichtungen das A und<br />
O ist. Schoppe: „Daher sind im Bereich<br />
E-Mobilität nicht nur Maschinenbauer,<br />
Elektrotechniker und Mechatroniker<br />
gefragt, sondern auch Bewerbungen von<br />
Absolventen aus der Informatik, Physik<br />
und Chemie interessant.“ Auch hier<br />
zeigt sich: E-Mobilität ist ein Feld, in<br />
dem viele Techniken zum Zuge kommen<br />
und nur darauf warten, intelligent miteinander<br />
verknüpft zu werden. Wer Spaß<br />
an Innovationen und interdisziplinärem<br />
Teamwork hat, ist hier also richtig.<br />
Programm zur Nachwuchsförderung:<br />
www.drive-e.org<br />
•
Mind|Things – Kopf|Sache<br />
Made in BW<br />
Qualität aus Tübingen, Esslingen und der Landeshauptstadt<br />
Weiß meine linke Hand immer, was die rechte macht? Warum kann ich mich<br />
nicht selbst kitzeln? Sehen Männer weniger Farben? Schon seit Langem beantworten<br />
Forscher solche Fragen mithilfe von Experimenten. Damit beschäftigt<br />
sich jetzt eine Ausstellung des Museums der Universität Tübingen im Fachbereich<br />
Psychologie: „Mind|Things – Kopf|Sache“ zeigt historische Geräte<br />
und Versuchsaufbauten der letzten 100 Jahre, die optische Täuschungen, haptische<br />
Phänomene und wahrnehmungspsychologische Grundlagen erklären.<br />
Und wer die Dauerausstellung besucht hat, kann nicht nur die oben gestellten<br />
Fragen beantworten. Er weiß auch, dass 30 Studierende in einem zweisemestrigen<br />
Praxisseminar aus der Psychologischen Sammlung der Uni Tübingen<br />
eine absolut spannende Ausstellung entwickeln können.<br />
MIND|THINGS – KOPF|SACHE, TÜBINGEN<br />
Eberhard Karls Universität Tübingen, Fachbereich Psychologie, Schleichstraße 4, 72072 Tübingen<br />
Öffnungszeiten Mo.-Fr. 9-18:30 Uhr, Eintritt frei<br />
www.mindthings.de, www.facebook.com/mindthings.kopfsache<br />
Du sollst Essig nehmen<br />
Balsamico-Creme ist „in“. Dank des Kochbooms im deutschen Fernsehen<br />
kommt kaum ein Haushalt mehr ohne die süßsaure Creme aus, mit der man<br />
Salate, Hauptspeisen und Desserts verfeinern und dekorieren kann. Eine<br />
spannende, fruchtige Variante des Klassikers gibt es von Hengstenberg: die<br />
Balsamico-Erdbeer-Creme. Sie ist nur eines der vielen Essigprodukte, die<br />
das Familienunternehmen aus Esslingen seit 1876 streng nach dem „Essiggebot“<br />
fertigt. Dieses Reinheitsgebot für Essig stammt noch von Firmengründer<br />
Richard Alfried Hengstenberg. Die Grundsätze des Essiggebots<br />
sind auch heute noch im deutschen Lebensmittelgesetz enthalten. Macht<br />
sauer Sie auch lustig? Dann informieren Sie sich über Ihre Jobmöglichkeiten<br />
in Esslingen.<br />
HENGSTENBERG, ESSLINGEN<br />
Mitarbeiter: 500, www.hengstenberg.de<br />
Heimspiel<br />
Heimspiel<br />
Die Fußball-WM 2006 war gerade vorbei und die Euphorie<br />
Die über Fußball-WM das kleine Finale 2006 in war Stuttgart gerade noch vorbei spürbar, und die als Euphorion<br />
Ringhofer über das kleine und Michael Finale Feigl in Stuttgart zu vorgerückter noch spürbar, Stunde als auf<br />
Mari-<br />
Marion ihrem Abiturtreffen Ringhofer und ins Michael Gespräch Feigl kamen. zu vorgerückter<br />
Die Werbetexterin<br />
auf der ihrem Fachmann Abiturtreffen aus der Textilbranche ins Gespräch waren kamen. sich Die<br />
Stunde<br />
Werbetexterin schnell einig, dass und es der Stuttgart Fachmann an schicker aus der Mode Textilbranche fehle,<br />
waren die die sich Liebe schnell zu ihrer einig, Heimatstadt dass es Stuttgart zum Ausdruck an schicker bringt.<br />
Mode Kurzerhand fehle, entwarfen die die Liebe sie zu ein ihrer paar Heimatstadt T-Shirt-Motive, zum die Ausdruck<br />
auf Messen bringt. ausstellten. Kurzerhand Die entwarfen Nachfrage sie war ein so paar groß, T-Shirt- dass<br />
sie<br />
Motive, sie 2008 die das sie Label auf S-T-G-T Messen gründeten ausstellten. und Die ihre Nachfrage Firma von<br />
war nun an so groß, hauptberuflich dass sie 2008 betrieben. das Label Die zwei S-T-G-T beschränkten gründeten<br />
und sich ihre bald Firma nicht mehr von nun nur an auf hauptberuflich Stuttgart-Artikel, betrieben. sondern<br />
Die weiteten zwei ihr beschränkten Sortiment an sich Kleidung bald nicht und mehr Accessoires nur auf auf<br />
Stuttgart-Artikel, Motive über ganz Baden-Württemberg sondern weiteten ihr aus. Sortiment Made in an BW<br />
Kleidung inspiriert eben und Accessoires auch zu ganz auf besonderem Motive über Design! ganz Baden-<br />
Württemberg S-T-G-T, STUTTGART aus. Made in BW inspiriert eben auch zu<br />
ganz<br />
www.s-t-g-t.de<br />
besonderem Design!<br />
S-T-G-T, STUTTGART<br />
Mitarbeiter: k. A., Umsatz: k. A., www.s-t-g-t.de<br />
Zusammengestellt von Franziska Immel-Andrä und Nina Hundhausen
S-<strong>taff</strong> ganz vorn<br />
Im Ländle geboren, in die Welt hinausgezogen – S-<strong>taff</strong> stellt in der Schwäbisch Hall of Fame<br />
Menschen aus Schwaben vor, die weit über die schwäbischen Grenzen hinaus erfolgreich sind.<br />
HEUTE: Christoph Sieber, 43, Kabarettist und Moderator<br />
Schwäbische Wurzeln: Geboren am 19. Januar 1970 in Balingen, mit sieben Jahren<br />
erste Hauptrolle als Sankt Martin. Auszug in die Welt: Siebert studiert von 1991 bis<br />
1995 Pantomime und Schauspiel an der Folkwang Hochschule Essen. 1992 arbeitet er<br />
mit Pinok und Matho am „Théâtre du Mouvement“ in Paris. 2002 erster TV-Auftritt bei<br />
„7 Tage, 7 Köpfe“. Sieber hat zahlreiche Kleinkunstpreise erhalten und moderiert seine<br />
eigene Fernsehsendung, die SWR „Spätschicht“. Live ist er zurzeit mit seinem Programm<br />
„Alles ist nie genug“ zu sehen.<br />
S-<strong>taff</strong>: Welche typisch schwäbischen<br />
Eigenschaften kommen Ihnen im Kabarett<br />
zugute?<br />
Sieber: Der Schwabe nimmt’s gerne sehr<br />
genau. Auch ich versuche, sehr exakt zu<br />
arbeiten und überlege lange hin und<br />
her, ob ich etwas ins Programm aufnehme<br />
und wie ich es sage. Ich zweifle<br />
viel an mir. Und auch diese Fähigkeit zur<br />
Selbstkritik ist typisch schwäbisch –<br />
eine sehr gute Eigenschaft.<br />
S-<strong>taff</strong>: Findet man deswegen unter den<br />
erfolgreichen Kabarettisten und Entertainern<br />
so viele Schwaben, wie Mathias<br />
Richling, Harald Schmidt oder Klaus<br />
Birk?<br />
Sieber: Bestimmt, aber es gibt noch<br />
einen anderen Grund: die Flucht nach<br />
vorne. Auf die kleinbürgerliche Frage<br />
„Was werdet d‘Leit bloß denka?“ haben<br />
wir einfach geantwortet: „I ben halt<br />
so!“ Und das honorieren die Schwaben.<br />
Sie mögen es, wenn jemand die Wahrheit<br />
ausspricht, und sie sehen es auch<br />
gerne, wenn jemand verrückt ist. Im<br />
Grunde seines Herzens ist der Schwabe<br />
Anarchist. Er kaschiert das nur mit seiner<br />
Genauigkeit … Oh, das ist gut. Das<br />
muss ich mir aufschreiben.<br />
S-<strong>taff</strong>: Schreiben Sie sich Ihre Ideen<br />
immer zwischendurch auf?<br />
Sieber: Ja, ich habe immer einen Stift und<br />
ein Blöckchen dabei. Es reicht, wenn ich<br />
mir ein Stichwort aufschreibe. Zuhause<br />
habe ich eine Riesenkladde mit einzelnen<br />
Zetteln mit 1000 Ideen. Wenn ich die<br />
durchschaue, landen 999 im Papierkorb,<br />
aber ein bisschen was bleibt eben übrig.<br />
S-<strong>taff</strong>: Offensichtlich sind einige gute<br />
Ideen dabei – Ihre Karriere ging ja steil<br />
nach oben …<br />
Sieber: Ich habe nie bewusst an meiner<br />
Karriere gearbeitet, sondern immer<br />
gemacht, was mir Spaß macht. Ich lebe<br />
für den Applaus, aber mir geht es nicht<br />
darum, in immer größeren Hallen zu<br />
spielen. Im Gegenteil: Womöglich müsste<br />
ich dann Abstriche machen, damit alle<br />
lachen können. In meinem aktuellen Programm<br />
setze ich mich genau damit kritisch<br />
auseinander: dass immer alles<br />
noch höher, weiter, schneller sein muss.<br />
S-<strong>taff</strong>: Was fällt Ihnen denn leichter:<br />
das Tiefgängige oder das Unterhaltsame?<br />
Satire oder Komik?<br />
Sieber: Die Komik ist auf jeden Fall die<br />
schwerere Kunst. Denn die Tragik des<br />
Lebens ist ja da, alle wissen: Das Ende<br />
steht. Tragische Momente auf der Bühne<br />
waren anfangs für mich nur schwer zu<br />
ertragen. Ich musste lernen, es auszuhalten,<br />
wenn das Publikum mal betroffen<br />
schweigt. Dabei sind das ganz spannende<br />
Momente. Aber natürlich will ich<br />
keinen vor den Kopf stoßen, die Leute<br />
sollen Spaß haben. Deswegen versuche<br />
ich, mit Komik aus dieser Tragik des<br />
Lebens hinaus Hoffnung zu finden.<br />
S-<strong>taff</strong>: Liveauftritte, Fernsehsendungen,<br />
Moderationen – Sie haben viel zu tun.<br />
Wie entspannen Sie?<br />
Sieber: Ich mache viel Sport. Mindestens<br />
ein Mal pro Woche laufen, Tennis spielen<br />
und schwimmen. Wobei ich meine<br />
Arbeit nicht als Stress empfinde – höchstens<br />
als positiven Stress. Beim Spielen<br />
habe ich Adrenalin im Blut.<br />
S-<strong>taff</strong>: Haben Sie eigentlich – trotz<br />
gründlicher schwäbischer Vorbereitung<br />
– Lampenfieber?<br />
Sieber: Ja. Das braucht man aber auch.<br />
Früher war ich schon mittags nicht mehr<br />
ansprechbar, wenn ich abends auf die<br />
Bühne musste. Inzwischen komme ich<br />
erst zwei Stunden vor einem Auftritt in<br />
meine Konzentrationsphase. Diese Spannung<br />
genieße ich. Nach drei Wochen<br />
Urlaub fehlt mir richtig was. Dann werde<br />
ich auch privat lustig, und meine Frau<br />
weiß ganz genau: Jetzt reicht’s, es wird<br />
Zeit, dass er wieder auf die Bühne<br />
kommt.<br />
Schwäbisch<br />
Infos und Termine:<br />
www.christoph-sieber.de<br />
www.facebook.com/christophsieber.kabarettist<br />
Hall of Fame<br />
12<br />
Interview: Franziska Immel-Andrä
→ Inklusive iPad mini ab 0 3!<br />
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Tognum im Rettungseinsatz: Angetrieben von<br />
MTU-Motoren werfen die Feuerlöschpumpen auf<br />
Seenotkreuzern ihr Wasser in Weiten bis zu …<br />
a) 80 m<br />
b) 95 m<br />
c) 100 m d) 110 m<br />
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Neues schaffen. Weiter denken. Vorwärtskommen.<br />
Aus faszinierenden Ideen machen unsere rund 10.000 Mitarbeiter kraftvolle Technik –<br />
vom 10.000-kW-Dieselmotor bis zum klimafreundlichen Blockheizkraftwerk. Mit den<br />
Marken MTU und MTU Onsite Energy ist Tognum einer der weltweit führenden Anbieter<br />
von Motoren, kompletten Antriebssystemen und dezentralen Energieanlagen. Innovative<br />
Einspritzsysteme von L’Orange vervollständigen unser Technologie-Portfolio rund um<br />
den Antrieb. Bewegen auch Sie mit uns die Welt!<br />
Einstieg, Umstieg oder Aufstieg – Tognum bietet Ihnen alle Möglichkeiten. Informieren Sie sich näher<br />
über unsere Website oder auf unserer Facebook-Seite: www.facebook.com/tognum.<br />
Willkommen bei der Tognum AG in Friedrichshafen.<br />
Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.<br />
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