Morbus Scheuermann
Morbus Scheuermann
Morbus Scheuermann
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<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
R. Kayser, U. Weber<br />
CharitØ ± Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin ± Zentrum für spezielle Chirurgie<br />
des Bewegungsapparates, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Der <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> (Synonyme: <strong>Scheuermann</strong>©s<br />
disease, Adoleszentenkyphose, Osteochondrosis ver−<br />
tebralis, juvenile osteochondrotische Kyphose, idiopa−<br />
thische Kyphose) ist eine häufige Erkrankung des Ju−<br />
gendlichen mit der Ausbildung einer strukturellen<br />
Kyphose. Diese Kyphose führt in einer Vielzahl der Fälle,<br />
jedoch keineswegs immer, zu klinischen Symptomen,<br />
die einer ärztlichen Behandlung bedürfen. Die Ätiopa−<br />
thogenese der Erkrankung ist bis heute nicht vollstän−<br />
dig geklärt. Die Veränderungen treten typischerweise<br />
im Bereich der Brustwirbelsäule (<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
Typ I), seltener im Bereich der Lendenwirbelsäule und<br />
des thorakolumbalen Überganges (<strong>Morbus</strong> Scheuer−<br />
mann Typ II) auf und führen zur charakteristischen rigi−<br />
den Kyphose des späten Kindesalters. Klinisch werden<br />
die Jugendlichen vor allem durch den progredienten<br />
Rundrücken auffällig. Mit zunehmendem Krankheits−<br />
verlauf können Rückenschmerzen hinzutreten, die so−<br />
wohl den betroffenen Bereich der Wirbelsäule als auch<br />
kompensatorisch veränderte Areale betreffen. Die Di−<br />
agnosestellung erfolgt klinisch, in späteren Stadien ra−<br />
diologisch.<br />
Die Prognose der Erkrankung ist gut. Die klinische<br />
Symptomatik hängt aber wesentlich vom Ausmaß der<br />
Deformität ab. Bewegungseinschränkungen der be−<br />
troffenen Wirbelsäule mit der Möglichkeit der anterio−<br />
ren Verknöcherung und kompensatorische Hyperlor−<br />
dosen der benachbarten Wirbelsäulenabschnitte mit<br />
Einleitung<br />
Epidemiologie und Ätiologie<br />
Der <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> tritt in der späten Kindheit,<br />
also der frühen Adoleszentenphase auf. 1 ± 8% der Be−<br />
völkerung sind betroffen. Eine Bevorzugung des männ−<br />
lichen Geschlechtes wird angenommen. Erste Be−<br />
schwerden können im Alter von 8 ±12 Jahren auftreten.<br />
Im frühen Stadium der Erkrankung finden sich häufig<br />
noch keine radiologisch nachweisbaren Veränderun−<br />
gen. Zu einer Progredienz von Krankheitszeichen<br />
kommt es zwischen dem 12. und 16. Lebensjahr. Diese<br />
Phase der Erkrankung mit teilweise starken radiologi−<br />
schen Veränderungen wird als florides Stadium des<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> bezeichnet.<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
entsprechenden Funktionsstörungen sind möglich. Die<br />
Entwicklung von neurologischen Defiziten ist extrem<br />
selten. Bei einem Ausmaß der Kyphose von mehr als<br />
1008 können kardiopulmonale Störungen (thorakaler<br />
Typ) auftreten. Kombinationen mit Skoliosen oder<br />
Spondylolysen sind häufig. Behandlungskonsequenzen<br />
ergeben sich aus diesen Entitäten zumeist nicht. Abso−<br />
lute Behandlungsindikationen sind neurologische Defi−<br />
zite. Als relative Indikation zur Therapie gelten die Pro−<br />
gredienz der Deformität und Schmerzen. Es stehen<br />
konservative und operative Behandlungsverfahren zur<br />
Verfügung. Die konservativen Verfahren gliedern sich<br />
in antiinflammatorische Medikation, krankengymnas−<br />
tische Maßnahmen und aufrichtende Korsettversor−<br />
gungen. Operative Maßnahmen sind selten notwendig<br />
und können ± je nach Alter und Ausmaß der Deformität<br />
± als dorsale Fusionen in situ oder als kombinierte ven−<br />
trodorsale Korrekturspondylodesen durchgeführt wer−<br />
den. Je nach Verfahren werden Korrekturen von<br />
20 ± 408 erreicht. Die operative Aufrichtung von fixier−<br />
ten <strong>Scheuermann</strong>−Kyphosen ist mit erheblichen Risiken<br />
verbunden und sollte speziellen Zentren vorbehalten<br />
bleiben. Komplikationen wie neurologische Defizite bis<br />
hin zur Querschnittlähmung, gastrointestinale Ob−<br />
struktionen, materialassoziierte Komplikationen, Pro−<br />
gredienz der Deformität oder persistierende Rücken−<br />
schmerzen sind möglich.<br />
Die Ätiologie des <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> ist nicht geklärt.<br />
Der <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> wurde früher zu den asepti−<br />
schen Osteochondrosen gerechnet. Heute ordnet man<br />
ihn mehrheitlich den Osteochondrodysplasien, also<br />
Entwicklungsstörungen von Knochen und Knorpel, zu.<br />
Die Erkrankung zählt weder zu den kongenitalen<br />
Kyphosen noch zu den Systemerkrankungen, die eine<br />
Kyphose verursachen. Eine hereditäre Komponente ist<br />
allgemein anerkannt. Daten für eine wahrscheinliche<br />
autosomal−dominante Vererbung liegen vor. Patienten,<br />
die an einer generalisierten Reifeverzögerung des Ske−<br />
lettsystems leiden, scheinen eher am <strong>Morbus</strong> Scheuer−<br />
mann zu erkranken als die Normalpopulation. Ein ge−<br />
störtes Zusammenspiel des epiphysär−enchondralen<br />
Wachstums und der metaphysären Knochenreifung ist<br />
wahrscheinlich. Weiterhin werden Störungen der<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê2007 ê 125 ± 140 êDOI 10.1055/s−2007−966423<br />
125
126<br />
Definition<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
Im Jugendalter auftretende Wachs−<br />
tumsstörung an Grund− und Deck−<br />
platten der Brust− und/oder Len−<br />
denwirbelsäule mit teilfixierter,<br />
vermehrter Kyphose bzw. vermin−<br />
derter Lordose. Die Deformität soll<br />
mindestens 3 benachbarte Wirbel−<br />
körper betreffen, die jeweils einen<br />
Keilwirbelwinkel > 58 aufweisen.<br />
<strong>Scheuermann</strong> selbst definierte die<br />
von ihm erstmals beschriebene<br />
Krankheit als ¹rigide Kyphose, ver−<br />
gesellschaftet mit keilförmigen<br />
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Wirbelkörpern, die in später Kind−<br />
heit auftritt“ (<strong>Scheuermann</strong> 1920).<br />
Folgende radiologische Charakte−<br />
ristika sind bezeichnend, die jedoch<br />
nicht immer vollständig vorhanden<br />
sein müssen:<br />
n keilförmige Deformierung der<br />
Wirbelkörper > 5 8,<br />
n Verschmälerung der Zwischen−<br />
wirbelräume,<br />
n Unruhe in Grund und Deckplat−<br />
ten der Wirbelkörper,<br />
n Ossifikationsstörungen ventraler<br />
Randleisten,<br />
n Schmorl−Knötchen.<br />
enchondralen Ossifikation als Ursache für die Keilwir−<br />
belbildung diskutiert. Schmorl−Knötchen als Herniation<br />
von Bandscheibengewebe in die Wirbelkörperab−<br />
schlussplatten an Ossifikationslücken stellen ebenfalls<br />
eine pathogenetische Komponente der Entstehung der<br />
Erkrankung dar. Während die HWS− und LWS−Lordose<br />
durch eine Keilform der Zwischenwirbelscheiben be−<br />
dingt ist, entsteht die physiologische BWS−Kyphose im<br />
Wesentlichen durch eine Keilform der Wirbelkörper<br />
selbst.<br />
Das im Wachstumsalter ohnehin vorhandene Miss−<br />
verhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit legt<br />
auch bei der Ätiopathogenese des <strong>Morbus</strong> Scheuer−<br />
mann eine mechanische Komponente nahe. So findet<br />
man bei bestimmten Hochleistungssportlern (Turne−<br />
rinnen) Wirbelsäulenveränderungen im Sinne eines<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> mit einer Prävalenz von bis zu<br />
70%. Holger Werfel <strong>Scheuermann</strong> selbst postulierte<br />
eine avaskuläre Nekrose des Knorpels der Wirbelkör−<br />
perringapophysen als Ursache der nach ihm benannten<br />
Erkrankung. Weitere Aspekte der Ätiologie des <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong> stellen endokrine Faktoren und Fehler−<br />
nährung dar. Thalassämiepatienten, die hoch dosiert<br />
mit Deferoxamin−Chelaten behandelt werden, können<br />
das Bild eines <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> entwickeln.<br />
Anatomische Vorbemerkungen<br />
Die normale Beweglichkeit der Brustwirbelsäule be−<br />
trägt bis zu 908 Flexion und ca. 458 Dorsalextension. Die<br />
Seitneigung bei fixiertem Becken beträgt jeweils bis zu<br />
208 zu jeder Seite. Die Rotation bei fixiertem Becken<br />
beträgt im Normalfall jeweils 30 ± 408 zu jeder Seite.<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê2007 ê125 ± 140<br />
Synergistische Effekte der Rotations−Seitneige−Synki−<br />
nese vermehren das Ausmaß der möglichen Seitnei−<br />
gung. Für den klinischen Gebrauch ist die Funktion von<br />
Lenden− und Brustwirbelsäule schwer zu trennen. Eine<br />
Flexion von 1058 und eine Extension von 608 werden für<br />
beide Wirbelsäulenabschnitte als Normalwerte ange−<br />
geben. Die Seitneigung der Brust− und Lendenwirbel−<br />
säule beträgt 408 zu jeder Seite.<br />
Die physiologische Kyphose der Brustwirbelsäule ist<br />
sehr variabel und beträgt gemessen von Unterkante Th4<br />
bis Unterkante Th12 durchschnittlich 378 (20 ± 508). Die<br />
Lordose der Lendenwirbelsäule ist mit noch größerer<br />
Variationsbreite behaftet und kann zwischen 208 und<br />
708 liegen. Durchschnittlich beträgt sie beim Menschen<br />
448. Der thorakale Kyphosescheitel findet sich bei<br />
Th6/7, der lumbale Lordosescheitel bei L3/4. Im thora−<br />
kalen Bereich beträgt die Bandscheibenhöhe 5 mm, im<br />
lumbalen Bereich 9 mm. Das Verhältnis zwischen<br />
Bandscheibenhöhe und Höhe des anschließenden Wir−<br />
belkörpers, welches für die segmentale Beweglichkeit<br />
von Bedeutung ist, beträgt thorakal 1 :3 und lumbal<br />
1 :5. Die Knochenkerne der Ringapophysen der Wirbel−<br />
körper verschmelzen physiologischerweise recht spät<br />
mit 19 Jahren bei männlichen und mit 16 Jahren bei<br />
weiblichen Adoleszenten.<br />
Klassifikationen<br />
Nach Lokalisation werden 2 Formen des <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong> unterschieden (van Tulder et al. 1997):<br />
n Typ I: klassische oder thorakale Form,<br />
n Typ II: atypische oder lumbale Form.<br />
Nach zeitlichem Verlauf wird die thorakale Verlaufs−<br />
form des <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> in 3 Stadien eingeteilt:<br />
n Stadium 1: Schmerzangabe und charakteristische<br />
Deformität ohne nachweisbare sonstige radiologi−<br />
sche Veränderungen, volle Wirbelsäulenbeweglich−<br />
keit,<br />
n Stadium 2: vermehrt uncharakteristische Schmer−<br />
zen, zunehmende strukturelle Kyphose,<br />
n Stadium 3: Abschluss des floriden Stadiums, ver−<br />
mehrt belastungsabhängige Schmerzen.<br />
Eine differenzierte radiologische Stadieneinteilung<br />
wird u. a. von Loder u. Mitarb. (1962) und Gschwend<br />
(1964) beschrieben:<br />
n Grad I: diskrete Keilform an maximal 3 aneinander−<br />
grenzenden Wirbelkörpern mit nur leicht welliger<br />
Veränderung der Abschlussplatte,<br />
n Grad II: deutliche Keilform an maximal 3 aneinan−<br />
dergrenzenden Wirbelkörpern mit welliger Verän−<br />
derung der Abschlussplatte und Einbrüchen bis zu<br />
5 mm,
n Grad III: 3 und mehr deutliche Keilwirbel, ver−<br />
schmälerte Wirbelkörper mit Grund− und Deckplat−<br />
teneinbrüchen, Randleistenablösungen.<br />
Nach Form der Bandscheibendegeneration<br />
(Fürderer u. Eysel, 2003) unterscheidet man:<br />
n 1: zentraler Schmorl−Knoten,<br />
n 2: anteriorer Schmorl−Knoten,<br />
n 3: posteriorer Schmorl−Knoten,<br />
n 4: Limbus vertebrae,<br />
n 5: multiple kleine Extrusionen,<br />
n 6: Bandscheibenextrusion.<br />
Diagnostik<br />
Klinik<br />
Der Grund der Arztvorstellung ist zumeist die kyphoti−<br />
sche Deformität, die von den Eltern oder den Patienten<br />
selbst als störender Rundrücken wahrgenommen wird<br />
(Abb. 1). Schmerzen sind im Frühstadium (präklinisches<br />
Stadium) selten, werden jedoch mit zunehmendem<br />
Krankheitsverlauf häufiger (florides Stadium). Einen<br />
Überblick über die Beugefunktion der Wirbelsäule<br />
schafft man sich durch die Prüfungen nach Schober und<br />
nach Ott. Die Beurteilung der Flexions− und Extensions−<br />
fähigkeit der thorakolumbalen Wirbelsäule erfolgt auch<br />
in der Seitenansicht, indem man die Veränderung einer<br />
gedachten Linie zwischen Trochanter major und Akro−<br />
mion verfolgt. Die Seitneigung wird im Stand oder Sitz<br />
unter Beachtung der Veränderung des Dornfortsatzes<br />
C7 in Bezug auf die Nulllinie beurteilt. Für die Einschät−<br />
zung der Rotationsfähigkeit wählt man die sitzende Po−<br />
sition und beurteilt die Rotation einer Achse durch bei−<br />
de Schultergelenke. Dabei muss berücksichtigt werden,<br />
dass die Rotation der Wirbelsäule des Körperstammes<br />
bei diesem Test vorrangig im thorakolumbalen Über−<br />
gang stattfindet, also bei <strong>Scheuermann</strong>−Patienten nicht<br />
unbedingt beeinträchtigt sein muss. Die zusätzliche<br />
Beurteilung der lokalen Kyphose und des Schmerzes<br />
sowie die Abschätzung der kompensatorischen Hyper−<br />
lordosen in den angrenzenden Wirbelsäulenabschnit−<br />
ten erlauben zunächst eine klinische Diagnose.<br />
Andere radiologische Veränderungen können erst<br />
später hinzutreten und besitzen keinen eigenen Krank−<br />
heitswert. Der Scheitelpunkt der Kyphose liegt meist in<br />
der mittleren Brustwirbelsäule (Th7 ± Th10) oder im<br />
thorakolumbalen Übergang (Th12±L1). Lokale Be−<br />
schwerden werden oft knapp unterhalb des Kyphose−<br />
scheitels angegeben. Mit zunehmender Kyphose<br />
kommt es zur Ausbildung kompensatorischer Hyper−<br />
lordosen im Bereich der angrenzenden Wirbelsäulen−<br />
abschnitte. Die Veränderungen haben zunächst Aus−<br />
wirkungen auf die statischen Verhältnisse der<br />
Zielgerichtete Diagnostik<br />
Klinische Diagnostik<br />
Beurteilung von<br />
n Wirbelsäulenform,<br />
n Klopf−, Druck und Bewegungs−<br />
schmerz in Intensität und Loka−<br />
lisation,<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
n Fixationsgrad,<br />
n Schweregrad,<br />
Hintergrund<br />
Muskuläre Dysbalancen<br />
n unteres gekreuztes Syndrom nach<br />
Janda: lokale Spannungserhöhung<br />
des Rückenstreckers und des M. iliop−<br />
soas, verbunden mit einer reflektori−<br />
schen Hemmung der Bauchmuskula−<br />
tur und der Glutäalmuskulatur<br />
n oberes gekreuztes Syndrom nach<br />
Janda: Spannungserhöhung der<br />
Nackenstreckmuskulatur und des<br />
M. levator scapulae sowie der Pekto−<br />
n begleitender Skoliose,<br />
n neurologischer Symptomatik,<br />
n weiteren klinischen Zeichen<br />
(Hyperextension der HWS,<br />
Schultervorfall und −beweglich−<br />
keit).<br />
Abb. 1 n Klinisches Bild einer thorakalen Form des <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> mit deutli−<br />
chem Rundrücken.<br />
ralismuskulatur, kombiniert mit einer<br />
reflektorischen Hemmung der Inter−<br />
skapularmuskulatur, vor allem der<br />
Rhomboideusmuskulatur, und der<br />
Halsbeugemuskulatur, insbesondere<br />
des M. sternocleidomastoideus<br />
Diese muskulären Dysbalancen können<br />
klinisch sehr schnell über typische Trig−<br />
gerpunkte diagnostiziert werden.<br />
Wirbelsäule mit entsprechenden funktionellen Störun−<br />
gen. Diese können klinisch symptomatisch werden und<br />
im Sinne der reflektorischen Dysregulation selbständi−<br />
gen Krankheitswert erlangen. Neben einer Mehrbelas−<br />
tung der Facettengelenke kommt es zu erheblichen<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê 2007 ê125 ± 140 127
128<br />
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Veränderungen der Hebelverhältnisse der lokalen Mus−<br />
kulatur bis hin zum ¹unteren gekreuzten Syndrom“<br />
nach Janda.<br />
Die Hyperlordose der Lendenwirbelsäule hat über<br />
den genannten Weg Auswirkungen auf die Gesamtsta−<br />
tik des Patienten. Damit sind über Beckenkippung ±<br />
Hüftbeugefehlstellung ± Kniebeugefehlstellung ± Dor−<br />
salextension im oberen Sprunggelenk Funktionsstörun−<br />
gen bis in die unteren Extremitäten möglich (untere<br />
Verkettung). Eine Mehrbelastung des thorakolumbalen<br />
und des lumbosakralen Überganges einschließlich des<br />
Sakroiliakalgelenkes macht diese Regionen anfällig für<br />
funktionelle Störungen. Im thorakolumbalen Übergang<br />
finden sich besonders Rotationsstörungen, während in<br />
den unteren beiden Segmenten der Lendenwirbelsäule<br />
vorwiegend Retroflexionsstörungen klinische Bedeu−<br />
tung haben. Die sog. sakroiliakale Dysfunktion kann<br />
über Reizung ligamentärer und synovialer Rezeptoren<br />
auffällig werden und zu anhaltenden Beschwerden<br />
führen. Eine kompensatorische Hyperlordose der Hals−<br />
wirbelsäule führt analog dazu zum ¹oberen gekreuzten<br />
Syndrom“ nach Janda.<br />
Eine Mehrbelastung der Gelenke des zervikothora−<br />
kalen und kraniozervikalen Überganges kann zu hart−<br />
näckigen Funktionsstörungen führen. Mit letzteren sind<br />
zumeist Störungen der 1. und 2. Rippe assoziiert. Im<br />
Bereich der Kopfgelenke finden sich vor allem Antefle−<br />
xionsstörungen C0/C1 und Rotationsstörungen C1/C2,<br />
während im zervikothorakalen Übergang Retroflexi−<br />
onsstörungen und Rotationsstörungen häufig sind. Alle<br />
Funktionsstörungen können mit speziellen segmenta−<br />
len Untersuchungstechniken der manuellen Medizin<br />
diagnostiziert werden. Neben der klassischen Muskel−<br />
funktionsprüfung und Untersuchung auf ausreichende<br />
Verlängerungsfähigkeit hat sich die manuelle Untersu−<br />
chung auf Triggerpunkte bewährt. Eine Prüfung auf<br />
Stereotypstörungen nach Janda kann eine schnelle Ori−<br />
entierung über die muskuläre Situation erleichtern.<br />
Im weiteren Verlauf kann es zur Ausbildung von<br />
strukturellen Veränderungen im Bereich der kompen−<br />
satorisch mehrbelasteten Wirbelsäule kommen. Sekun−<br />
däre Degenerationen der Bandscheiben (Osteochondro−<br />
sen), spondylarthrotische Veränderung der Facetten−<br />
gelenke und das Baastup−Phänomen (¹kissing spine“)<br />
seien hier genannt. Bei einem großen Anteil der Patien−<br />
ten sind zusätzliche Abweichungen in der Frontalebene<br />
im Sinne einer kurzbogigen Begleitskoliose nachweis−<br />
bar. Je nach Ausprägung können auch die skoliotischen<br />
Veränderungen durch die resultierenden asymmetri−<br />
schen Belastungen für Beschwerden verantwortlich<br />
sein.<br />
Findet sich eine lumbale Verlaufsform des <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong> mit lumbaler Hyperlordose, kommt es zu<br />
einer Abflachung der Kyphose der Brustwirbelsäule und<br />
zur Ausbildung eines Flachrückens. Dieser kann offen−<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê2007 ê125 ± 140<br />
bar schlechter kompensiert werden als eine leichte Zu−<br />
nahme der Brustkyphose im Bereich der Brustwirbel−<br />
säule und führt häufiger zu anhaltenden Beschwerden.<br />
Im floriden Stadium der Erkrankung werden nur etwa<br />
von einem Drittel der Patienten Beschwerden angege−<br />
ben. Es liegen widersprüchliche Angaben dazu vor, wie<br />
häufig Patienten, die in ihrer Jugend einen floriden<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> durchgemacht haben und be−<br />
schwerdefrei blieben, im weiteren Verlauf des Lebens<br />
vermehrt Rückenschmerzen ausbilden. Ein Zusammen−<br />
hang zwischen Ausmaß der Deformität einerseits und<br />
der individuellen Kompensationsfähigkeit des Gesamt−<br />
organismus andererseits ist anzunehmen.<br />
Klinisch kann die Kyphose durch Hervortreten der<br />
Dornfortsätze vermutet werden. Zur Feststellung einer<br />
segmentalen Fixierung eignet sich besonders die Unter−<br />
suchung der Wirbelsäule in Rutschhaltung. Das Aus−<br />
maß der Kyphose kann auch mit einem handelsübli−<br />
chen Kyphometer (z.B. Kyphometer nach Debrunner)<br />
gemessen werden. Dieses ist auch zu einer Verlaufsbe−<br />
obachtung gut geeignet und erspart so wiederholte<br />
Röntgenuntersuchungen der betroffenen Patienten.<br />
Funktionell finden sich globale Einschränkungen der<br />
Wirbelsäulenbeugefähigkeit in der Prüfung nach Ott<br />
(klassische thorakale Form) oder nach Schober (atypi−<br />
sche lumbale Form). Auch wenn das Auftreten einer<br />
Defizitsymptomatik sehr selten ist, sollte die Doku−<br />
mentation das Ergebnis einer neurologischen Unter−<br />
suchung beinhalten. Das Ausmaß der Deformität lässt<br />
sich gut fotografisch dokumentieren.<br />
Bei höhergradiger Ausprägung des <strong>Morbus</strong> Scheuer−<br />
mann (Grad II und III nach Gschwend) ist eine entspre−<br />
chende Berufsberatung (Vermeidung von Heben und<br />
Tragen schwerer Lasten, kein Arbeiten in Zwangshal−<br />
tungen der Wirbelsäule) zweckmäßig.<br />
Bildgebende Verfahren<br />
Röntgendiagnostik. Die bildgebende Diagnostik des<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> erfolgt konventionell radiolo−<br />
gisch in 2 Ebenen (Abb. 2).<br />
Hierbei sollte möglichst eine Ganzwirbelsäulenauf−<br />
nahme im Stand in 2 Ebenen erstellt werden, um das<br />
gesamte Ausmaß der Deformität beurteilen zu können.<br />
Für die Verlaufsbeurteilung, soweit sie radiologisch<br />
indiziert ist, reicht eine seitliche Aufnahme der betrof−<br />
fenen Wirbelsäulenregion aus. In der seitlichen Auf−<br />
nahme wird das Ausmaß der lokalen, segmentalen und<br />
globalen thorakalen Kyphose (Grundplatte Th4 bis<br />
Deckplatte Th12) beurteilt und der Grad der Deformität<br />
der einzelnen Wirbelkörper beschrieben.<br />
Hypomochlionaufnahmen zur Beurteilung der ra−<br />
diologisch nachweisbaren Mobilität der Kyphose kön−<br />
nen gelegentlich hilfreich sein. In der Aufnahme im<br />
a.±p. Strahlengang wird neben der skoliotischen Defor−
Abb. 2 n Seitliche Röntgenaufnahme der BWS eines 32−jährigen<br />
Mannes mit kurzbogiger Kyphose bei <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
(Pfeil).<br />
mität auch die ossäre Wachstumsreserve anhand der<br />
Verschmelzung der Beckenkammapophysen nach Ris−<br />
ser beurteilt. Radiologische Veränderungen der Grund−<br />
und Deckplatten mit ventraler Verschmälerung der<br />
Wirbelkörper sollten mindesten 3 und höchstens<br />
5 Wirbelkörper betreffen. Nimmt der Sagittaldurch−<br />
messer des Wirbelkörpers bei gleichzeitiger Keilwirbel−<br />
bildung und typischer Defektausbildung zu, sprechen<br />
wir vom Knutson−Zeichen. Exostosenartige Vorsprünge<br />
an benachbarten Wirbeln gegenüber den Knorpel−Kno−<br />
chen−Knötchen werden als EdgØn−Vaino−Zeichen be−<br />
zeichnet.<br />
Ist für die radiologische Diagnosestellung eines tho−<br />
rakalen <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> die Darstellung mindes−<br />
tens dreier typisch deformierter Wirbelkörper mit der<br />
Darstellung der kyphotischen Deformität ausreichend,<br />
ist für die radiologische Diagnosestellung einer lumba−<br />
len Form der Erkrankung die Darstellung von Grund−<br />
und/oder Deckplattenveränderungen, von Schmorl−<br />
Knötchen oder von Zwischenwirbelraumerweiterungen<br />
ohne Keilwirbelbildung zu fordern.<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
Abb. 3 n a Sagittales MRT der LWS einer 42−jährigen Frau mit Darstellung von typischen<br />
Schmorl−Knötchen (Pfeil) bei durchgemachtem <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong>. b Korrespondie−<br />
rendes seitliches Röntgenbild der LWS.<br />
CT und MRT. Computertomographie und Magnetreso−<br />
nanztomographie liefern nur selten zusätzliche Infor−<br />
mationen. Die MRT kann jedoch bei der Beurteilung von<br />
Frühformen des <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> hilfreich sein.<br />
Auch können die sekundär degenerativen Bandschei−<br />
benveränderungen zuverlässig beurteilt werden<br />
(Abb. 3a u. b).<br />
Knochenszintigraphie. Sie ist vor allem in der Differen−<br />
zialdiagnostik von Residuen eines <strong>Morbus</strong> Scheuer−<br />
mann wertvoll. Radiologisch nachgewiesene Verände−<br />
rungen nach <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> sind im Szinti−<br />
gramm nahezu immer negativ. Ist dies nicht der Fall,<br />
muss die Diagnose überprüft werden und nach ent−<br />
zündlicher oder posttraumatischer Ursache der radio−<br />
logischen Befunde gefahndet werden.<br />
Weitere bildgebende Verfahren. Weitere spezielle<br />
Verfahren können zusätzliche Informationen liefern,<br />
werden jedoch nicht routinemäßig eingesetzt (Video−<br />
rasterstereographie, single photon emission computed<br />
tomography [SPECT]).<br />
Differenzialdiagnostik<br />
Eine wichtige Differenzialdiagnose des abgelaufenen<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> sind multiple Kompressionsfrak−<br />
turen. Die radiologischen Befunde können sehr ähnlich<br />
sein. Im Gegensatz zu posttraumatischen Veränderun−<br />
gen findet sich beim <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> aber eine<br />
ungestörte spongiöse Mikroarchitektur. Weiterhin<br />
kommen neben kongenitalen Kyphosen vor allem<br />
Osteochondrodystrophien (<strong>Morbus</strong> Morquio, <strong>Morbus</strong><br />
Hurler) als differenzialdiagnostische Überlegung in<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê 2007 ê125 ± 140 129
Abb. 4 n<br />
Seitliches Rönt−<br />
genbild der<br />
LWS. Persistie−<br />
rende Randleis−<br />
te (Pfeil) bei<br />
einem 17−jähri−<br />
gen Mädchen.<br />
Abb. 5 n a Röntgenbild der LWS eines<br />
18−jährigen Mannes mit Unruhe der<br />
Grundplatte L4 und der Deckplatte L5. Ver−<br />
schmälerung des Zwischenwirbelraumes.<br />
Sklerosierung des subchondralen Kno−<br />
chens. Befund radiologisch vereinbar mit<br />
dem einer Spondylodiszitis.<br />
130<br />
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
b Das Computertomogramm mit axialem<br />
Schnitt durch die Grundplatte von L4 zeigt<br />
die typischen Randsklerosen um die osteo−<br />
lytischen Herde (geschlossene Pfeile). Die<br />
Osteolysen (gestrichelte Pfeile) sind durch<br />
Herniation von Bandscheibenmaterial<br />
bedingt. Diagnose: abgelaufener <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong>.<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê2007 ê125 ± 140<br />
Betracht. Die Verschmelzung der Randleistenknochen−<br />
kerne mit dem Wirbelkörper kann verzögert stattfin−<br />
den, sodass die Randleisten gelegentlich auch über das<br />
20. Lebensjahr hinaus persistieren können (Abb. 4). Die<br />
Differenzialdiagnose der Spondylodiszitis lässt sich<br />
neben dem oben beschriebenen szintigraphischen Be−<br />
fund auch recht gut in der Computertomographie<br />
klären, wo sich im Falle eines abgelaufenen <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong> regelmäßig Randsklerosen um die Zone<br />
des Bandscheibeneinbruches finden (Abb. 5a u. b).<br />
Therapie<br />
Die Frage, inwiefern eine Behandlung beschwerdefreier<br />
Patienten im floriden Stadium der Erkrankung sinnvoll<br />
ist, lässt sich derzeit nicht abschließend beurteilen.<br />
Grundsätzlich jedoch stehen konservative und opera−<br />
tive Therapiemethoden zur Verfügung.<br />
Therapieziele<br />
n Verhinderung des Auftretens bzw. der Progres−<br />
sion einer schwerwiegenden Wirbelsäulendefor−<br />
mität<br />
n ventrale Entlastung der Wirbelkörper<br />
n Schmerzreduktion bzw. −beseitigung<br />
n Vermeidung/Minimierung myofaszialer Kontrak−<br />
turen<br />
n Versuch der Korrektur der Wirbelsäulendeformi−<br />
tät<br />
Konservative Therapie<br />
Die konservative Behandlung des <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
fußt auf 3 Säulen:<br />
n medikamentöse Therapie,<br />
n Krankengymnastik,<br />
n Korsett−Behandlung.<br />
n Medikamentöse Therapie<br />
Bei akuter Schmerzsymptomatik ist eine kurzzeitige<br />
Medikation mit nichtsteroidalen Antirheumatika an−<br />
gezeigt.<br />
n Krankengymnastik<br />
Ziel der krankengymnastischen Maßnahmen ist einer−<br />
seits die ventrale Entlastung der Wirbelkörper, um<br />
normale Regenerationsvorgänge zu unterstützen und<br />
andererseits die Behandlung von schmerzhaften Funk−<br />
tionsstörungen der kompensatorisch überlasteten
Tabelle 1<br />
Funktionell orientierende krankengymnastische Ver−<br />
fahren zur Kyphosekorrektur bei <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
Verfahren Indikation<br />
Methode nach Brügger nichtfixierte Kyphosen<br />
funktionelle Bewegungslehre<br />
nach Klein−Vogelbach<br />
Kyphosebehandlung nach<br />
Lehnert−Schroth<br />
nichtfixierte Kyphosen<br />
teilfixierte Kyphosen<br />
Wirbelsäulenabschnitte mit den entsprechenden seg−<br />
mentalen myofaszialen Strukturen. Zwar gelingt die<br />
Behandlung dekompensierter Funktionsstörungen ins−<br />
besondere mit den Methoden der manuellen Medizin<br />
recht gut. Ein Effekt einer krankengymnastischen The−<br />
rapie auf die strukturelle Kyphose ist nicht ausreichend<br />
belegt. Biofeedbackverfahren und Elektrostimulation<br />
sind häufig versucht worden. Ein ausreichend sicherer<br />
Nachweis der Wirksamkeit steht jedoch aus.<br />
Es existiert eine Vielzahl von funktionell orientierten<br />
krankengymnastischen Verfahren, die sich therapeu−<br />
tisch mit diesem Problem der Kyphosekorrektur bei<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> auseinandergesetzt haben. In<br />
Tab. 1 sind die wichtigsten Methoden genannt.<br />
Letztlich ist das Ziel aller funktionell orientierten<br />
Verfahren, durch die Ökonomisierung der täglichen Be−<br />
wegungsabläufe eine Schmerzreduktion bis hin zur<br />
Schmerzfreiheit zu erreichen. Je mehr kompensatori−<br />
sche Kapazität ein Organismus besitzt, desto geringer<br />
werden die klinischen Auswirkungen der kyphotischen<br />
Deformität bleiben. Es ist deshalb heute akzeptiert, bei<br />
vorhandenen Beschwerden und gesicherter Diagnose<br />
möglichst früh mit einer krankengymnastischen Be−<br />
übung zu beginnen. Da man von einer teilweise belas−<br />
tungsabhängigen Verursachung der Deformität aus−<br />
geht, wird vielfach auch bei Beschwerdefreiheit<br />
versucht, pathologische Belastungen während des<br />
Wachstums im Sinne einer Wachstumslenkung auf<br />
krankengymnastischem Wege zu vermindern.<br />
Ziel der Behandlung ist u. a. die Vermeidung oder<br />
Minimierung von myofaszialen Kontrakturen. Auch im<br />
Erwachsenenalter werden schmerzhafte Störungen<br />
behandelt. Hier handelt es sich zumeist um dekompen−<br />
sierte myofasziale Funktionsstörungen wie oben<br />
beschrieben. Bei allen Patienten kommt eine funktions−<br />
medizinisch fundierte manuelle Behandlung der loka−<br />
len und segmentalen sowie der in der Verkettung ge−<br />
störten Muskulatur, der Gelenke und auch der faszialen<br />
Strukturen zur Anwendung. Hypomobil funktionsge−<br />
störte Gelenke können aus einer definierten Ausgangs−<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
stellung mobilisiert (repetitive Behandlung ohne Im−<br />
puls) oder manipuliert (einmalige Behandlung mit<br />
Impuls) werden, wenn sich die genannte Ausgangsstel−<br />
lung schmerzfrei einstellen lässt und eine Probemobi−<br />
lisation schmerzfrei möglich ist. Triggerpunkte können<br />
manuell, neuraltherapeutisch oder mittels Akupunktur<br />
behandelt werden. Muskulatur in erhöhtem Span−<br />
nungszustand wird zunächst relaxiert. Erst anschlie−<br />
ßend kann bei fortbestehendem Befund die reflekto−<br />
risch gehemmte Muskulatur durch Fazilitations−<br />
maßnahmen in den zeitlichen Ablauf der Muskelakti−<br />
vität reintegriert werden. Tatsächliche Kräftigungen<br />
reflektorisch gehemmter Muskulatur, die ja nicht im<br />
eigentlichen Sinne abgeschwächt ist, sind bei einer er−<br />
folgreichen Rebalancierung der Muskulatur nur selten<br />
nötig. Besonders bei Adoleszenten kann bei zunehmen−<br />
der Progredienz auch eine Indikation zur stationären<br />
Intensivphysiotherapie mit Einleitung einer Korsett−<br />
behandlung gesehen werden.<br />
" Bei konservativer Therapie mit und ohne Korsett−<br />
behandlung muss über das weitere Fortschreiten der<br />
Deformität und über den Korrekturverlust nach Ab−<br />
schluss der Behandlung aufgeklärt werden. Bereits<br />
vorhandene Wirbelkörperdeformitäten können nicht<br />
rückgängig gemacht werden.<br />
n Korsettbehandlung<br />
Das Anliegen der Korsettbehandlung ist der Ausgleich<br />
der dysbalancierten Zug− und Druckkräfte der Wirbel−<br />
säule mit dem Ziel der ventralen Entlastung der Wir−<br />
belkörper. Eine Indikation zur Korsettversorgung be−<br />
steht bei fortschreitender Deformität trotz intensiver<br />
Physiotherapie und ausreichender Wachstumsreserve<br />
des Skeletts (Risser−Zeichen). Die Wachstumsreserve<br />
sollte möglichst 3±4 Jahre betragen. Die Grenze einer<br />
Korsettbehandlung ist bei ca. 708 Kyphosewinkel nach<br />
Cobb anzusehen. Bei stärkeren Kyphosen ist aus bio−<br />
mechanischen Gründen eine Wirksamkeit der Korsett−<br />
behandlung nicht mehr anzunehmen. Das Wirkprinzip<br />
der Korsettbehandlung ist eine Dreipunktabstützung<br />
mit resultierender mechanisch unterstützter, teilaktiver<br />
Aufrichtung der Wirbelsäule. Obgleich die vorüberge−<br />
hende Wirksamkeit einer Korsettbehandlung gesichert<br />
scheint, kann es bei und nach der Entwöhnung zu dau−<br />
erhaften Korrekturverlusten kommen, sodass die Mög−<br />
lichkeit einer tatsächlichen Wuchslenkung durch Kor−<br />
settbehandlung unterschiedlich beurteilt wird. Bereits<br />
bestehende Keilwirbeldeformitäten sind nicht rever−<br />
sibel. Da die Belastung von Patient und Familie nicht<br />
unerheblich ist, sollte die Korsettbehandlung nur be−<br />
gonnen werden, wenn eine realistische Chance auf<br />
dauerhafte Verbesserung des Befundes besteht.<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê 2007 ê125 ± 140 131
132<br />
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Abb. 6 n Bostenkorsett. Geeignet zur Behandlung der Scheuer−<br />
mannkyphose.<br />
Für die Kyphosebehandlung kommen unterschiedliche<br />
Korsettformen in Betracht:<br />
n Das Boston−Korsett ermöglicht bei Integration einer<br />
sternalen Pelotte die Dreipunktabstützung mit ent−<br />
sprechender teilaktiver Korrektur der Kyphose und<br />
Beckenaufrichtung (Abb. 6).<br />
n Beim Gwschend−Korsett handelt es sich um ein<br />
reklinierendes PE−Korsett. Die Behandlungsdauer<br />
sollte 1,5 ±2 Jahre nicht unterschreiten. Im 1. Thera−<br />
piejahr wird eine Tragedauer von 23 Stunden täg−<br />
lich empfohlen. Danach werden unterschiedliche<br />
Therapieperioden angegeben. Eine Kombination mit<br />
krankengymnastisch unterstützter aktiver Therapie<br />
erscheint sinnvoll.<br />
" Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass die Kor−<br />
settbehandlung keine Standardtherapie zur Kyphose−<br />
korrektur bei <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> darstellt und im<br />
Einzelfall sorgfältig indiziert werden sollte.<br />
Operative Therapie<br />
Wegen des langsam progredienten Verlaufes und der<br />
sehr selten auftretenden neurologischen Defizitsymp−<br />
tomatik der <strong>Scheuermann</strong>−Kyphose ist eine operative<br />
Korrektur nur selten indiziert. Eine operative Behand−<br />
lung kommt meist erst nach Wachstumsabschluss in<br />
Betracht.<br />
" Empfohlene Indikation zur operativen Korrektur:<br />
Kyphosewinkel > 708 nach Cobb.<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê2007 ê125 ± 140<br />
OP−Schritte und Tricks<br />
Beim Verschluss der Thorakotomie nach Rippenresek−<br />
tion hat es sich bewährt, die Rippen umfassenden<br />
Nähte so zu legen, dass die interkostalen Gefäß−Ner−<br />
ven−Bündel außerhalb der Nähte zu liegen kommen.<br />
Ansonsten können hartnäckige Beschwerden resultie−<br />
ren.<br />
Insgesamt sollte nach allgemeiner Ansicht die Opera−<br />
tionsindikation zurückhaltend gestellt werden. Bei noch<br />
vorhandener Wachstumsreserve kann eine alleinige<br />
dorsale Stabilisierung und Wachstumsblockade emp−<br />
fohlen werden. Durch derartige zumeist transpediku−<br />
läre Fixationen, die eher langstreckig durchgeführt<br />
werden müssen, sollen Aufrichtungen um bis zu 208<br />
erreicht werden. Bei höhergradigen Kyphosen wird vor−<br />
wiegend eine ventrodorsale Korrekturspondylodese<br />
empfohlen. Hierbei wird man ein ventrales Release mit<br />
Ausräumung der Bandscheiben und Durchtrennung der<br />
anterioren ligamentären Strukturen durchführen. Die<br />
intersomatische Implantation von keilförmigen Spänen<br />
oder Cages (hohe Seite nach ventral) ist möglich.<br />
Auch ein ventro−dorso−ventrales Vorgehen ist mög−<br />
lich (Abb. 7a ± e). Mit dem ventrodorsalen oder ventro−<br />
dorso−ventralen Vorgehen sind sehr gute Korrektur−<br />
ergebnisse um bis zu 408 möglich.<br />
Ist ausnahmsweise ein ventrales Vorgehen nur über<br />
wenige Etagen notwendig, kann man auf einen limi−<br />
tierten interkostalen Zugang ausweichen. Bei gleicher<br />
Indikation bietet die Minithorakotomie mit und ohne<br />
Rippenresektion unter Verwendung von speziellen<br />
Spreizsystemen eine gute Alternative. Die Anzahl der<br />
erreichbaren Segmente ist jedoch deutlich begrenzter<br />
als beim offenen Vorgehen. Ein Verfahrensumstieg bei<br />
unzureichender ventraler Erreichbarkeit der Kyphose<br />
sollte präoperativ besprochen sein.<br />
Im Bereich des thorakolumbalen Überganges, tief−<br />
thorakal bis ca. Th10, empfiehlt sich ein Zugang von<br />
links, während Zugänge ab Th10 und kranialer von bei−<br />
den Seiten möglich sind. Hochthorakal ist das rechts−<br />
seitige Zugehen besser möglich. Auch thorakoskopi−<br />
sches Vorgehen für das ventrale Release ist beschrieben.<br />
Dieses Vorgehen ist technisch anspruchsvoll und zeit−<br />
aufwendig. Thorakoskopisches ventrales Operieren in<br />
Bauchlage kann simultan mit dorsalen Operations−<br />
schritten kombiniert werden. Ob die Korrekturergeb−<br />
nisse im Langzeitverlauf denen herkömmlicher Verfah−<br />
ren entsprechen, kann derzeit allerdings nicht<br />
abschließend beurteilt werden.
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
Abb. 7 n 29−jähriger Mann mit sympto−<br />
matischer <strong>Scheuermann</strong>−Kyphose.<br />
a Seitliche Röntgenaufnahme der BWS mit<br />
thorakolumbalem Übergang im Stand. Ty−<br />
pische Veränderungen der Wirbel Th9 ± L1.<br />
Die BWS−Kyphose beträgt 1028. Indikation<br />
zur Durchführung einer Korrekturspondy−<br />
lodese, hier ventro−dorso−ventral.<br />
Komplikationen<br />
Konservative Therapie<br />
b ± d Gleicher Patient wie in Abb. 7 a nach<br />
offenem ventralem Release und dorsaler<br />
Korrekturspondylodese, bereits mit deut−<br />
licher Korrektur der Kyphose. e Abschluss−<br />
kontrolle nach ventro−dorso−ventraler Kor−<br />
rekturspondylodese Th6 ± L2 mit ventraler<br />
Fusion und Instrumentation Th8 ± L1. Die<br />
thorakale Kyphose beträgt 648.<br />
Neurologische Komplikationen der Erkrankung sind<br />
selten. Im Rahmen des <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> werden<br />
allerdings gehäuft thorakale Bandscheibenvorfälle be−<br />
obachtet, die ihrerseits wiederum für neurologische<br />
Ausfälle verantwortlich sein können und einer operati−<br />
ven Behandlung bedürfen. Einengungen des Spinalka−<br />
nales aufgrund der fortschreitenden Bandscheibende−<br />
generation sind selten, aber möglich. Hochgradige<br />
Kyphosen über 1008 führen gehäuft zu einer Beein−<br />
trächtigung der kardiopulmonalen Leistungsfähigkeit.<br />
Begleitskoliosen oder Spondylolysen sind zumeist ge−<br />
ringgradig ausgeprägt und ohne Progredienz. Klinisch<br />
relevante Einschränkungen der Wirbelsäulenbeweg−<br />
lichkeit sind bei ausgeprägten Erkrankungsformen<br />
möglich.<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê 2007 ê125 ± 140 133
134<br />
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Bei der Korsettbehandlung treten gelegentlich Haut−<br />
affektionen auf. Diese können allergisch bedingt oder<br />
Druckfolge sein. Es empfiehlt sich auch beim konserva−<br />
tiven Vorgehen eine schriftliche Dokumentation der<br />
Aufklärung vorzunehmen.<br />
Operative Therapie<br />
Die Komplikationsrate der operativen Korrektur richtet<br />
sich neben dem operativen Vorgehen (rein dorsal oder<br />
kombiniert, mit oder ohne offene Thorakotomie) vor<br />
allem nach der präoperativ vorhandenen Ausprägung<br />
und der Rigidität der Kyphose. Die Korrektur fixierter<br />
Kyphosen ist mit einem erheblichen Risiko neurologi−<br />
scher Komplikationen verbunden. Die Hoffnung durch<br />
ein intraoperatives neurophysiologisches Monitoring<br />
mit Ableitung somatosensorischer Potentiale zusätz−<br />
liche Sicherheit zu erhalten, hat sich im Wesentlichen<br />
nicht erfüllt.<br />
Insgesamt sind bei operativer Behandlung vor allem<br />
3 Gruppen von Komplikationen zu nennen:<br />
n zugangsbedingte Komplikationen,<br />
n implantatassoziierte Komplikationen,<br />
n korrekturbedingte Komplikationen.<br />
Im Einzelnen sind folgende spezifische Komplikationen<br />
der operativen Kyphosekorrektur bei <strong>Morbus</strong> Scheuer−<br />
mann beschrieben:<br />
n neurologische Defizite bis zum irreversiblen kom−<br />
pletten sensomotorischen Querschnittsyndrom,<br />
n unzureichende Korrektur,<br />
n Korrekturverlust,<br />
n Pseudarthrosenbildung,<br />
n Materialversagen,<br />
n prominente Implantate mit Weichteilaffektionen bis<br />
hin zur lokalen Ulzeration,<br />
n persistierende Rückenschmerzen,<br />
n gastrointestinale Obstruktion,<br />
n Hämatopneumothorax,<br />
n Postthrorakotomiesyndrom.<br />
Begutachtung<br />
Leichte radiologisch nachweisbare Veränderungen der<br />
Wirbelsäule im Sinne eines <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> ohne<br />
Hyperkyphose und ohne bzw. mit unspezifischer Klinik<br />
bedingen weder im Kindes− noch im Erwachsenenalter<br />
eine Einschränkung der Erwerbsfähigkeit oder einen<br />
Grad der Behinderung (GdB).<br />
Bei Korsettbehandlung mit reklinierenden Orthesen<br />
besteht ein GdB von 30 (Schwerbehindertengesetz,<br />
SchwbG). Hals einschließende Orthesen, die jedoch bei<br />
dieser Diagnose nahezu nicht verwendet werden, wür−<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê2007 ê125 ± 140<br />
den einen GdB von 50 implizieren. Besteht im Erwach−<br />
senenalter eine starke Kyphose nach Korsettbehand−<br />
lung fort, ist ein GdB von 20±30 vorhanden.<br />
Nach operativer Korrektur einer <strong>Scheuermann</strong>kyphose<br />
richtet sich der GdB nach Strecke und Lokalisation der<br />
Fusion. Ein GdB von 20 ist regelmäßig vorhanden. Nur<br />
bei persistierendem Rundrücken mit kompensatori−<br />
scher Hyperlordose der angrenzenden Wirbelsäulenab−<br />
schnitte ist ein GdB von 30 gerechtfertigt.<br />
Hypolordosen der LWS bzw. pathologische Kypho−<br />
sen des thorakolumbalen Überganges nach <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong> führen in einem höheren Prozentsatz zu<br />
belastungsabhängigen Beschwerden, die auch stärker<br />
ausgeprägt sind als bei vergleichbaren thorakalen<br />
Deformierungen und daher entsprechend höher ein−<br />
zuschätzen sind.<br />
Wehrdienst<br />
Die Beurteilung der Wehrdiensttauglichkeit richtet sich<br />
nach einer zentralen Dienstvorschrift, in der sowohl Art<br />
als auch Grad der körperlichen Einschränkung in nu−<br />
merischer Abfolge festgelegt sind. Körperliche Gebre−<br />
chen werden als ¹Fehlernummer“ bezeichnet. Hiervon<br />
gibt es 82. Die für den <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> infrage<br />
kommenden Abschnitte sind die Fehlernummern 42<br />
(FNr. 42 ¹Wirbelsäule“) und 43 (FNr. 43 ¹Brustverfor−<br />
mung“). Die Schwere der Ausprägung wird in den Gra−<br />
dationen I ± VII definiert. Gradation V bedeutet zeitwei−<br />
lige, Gradation VI dauernde Befreiung vom Wehrdienst.<br />
Die Gradation VII hat eine Freistellung von der Grund−<br />
ausbildung mit einer Verwendung ¹für bestimmte<br />
Tätigkeiten des Grundwehrdienstes“ zur Folge. Die Gra−<br />
dationen IV±VIII erfordern eine fachärztliche Unter−<br />
suchung durch einen Orthopäden oder Chirurgen. Die<br />
Berufsanamnese ist zu berücksichtigen.<br />
Sport<br />
Im floriden Stadium des <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> kann<br />
eine zeitlich begrenzte, beschwerdeabhängige Ein−<br />
schränkung der sportlichen Belastung vorhanden sein.<br />
Unter Beachtung radiologischer Kriterien der Er−<br />
krankung (s.o.) ist im Stadium 1 lediglich von wett−<br />
kampfmäßiger Aktivität in Sportarten mit starker<br />
kyphosierender Beanspruchung der Wirbelsäule (z.B.<br />
Rudern, Kanusport, Radsportarten) abzuraten. Auch<br />
Gewichtheben und andere Sportarten mit starker axia−<br />
ler Belastung der Wirbelsäule sind bei noch offenen<br />
Wachstumsfugen nicht zu empfehlen. Gegen Ballsport−<br />
arten, Turnen und Leichtathletik hingegen bestehen<br />
keine Einwände. In diesem Stadium ist eine Befreiung<br />
vom Schulsport nicht angezeigt.
Im Stadium 2 und 3 sind wirbelsäulenentlastende<br />
Sportarten (Schwimmen) sowie Sportarten in wech−<br />
selnder Körperhaltung (Laufen und in begrenztem Um−<br />
fang auch Mannschaftssportarten) zu empfehlen. Wird<br />
mit einem Korsett behandelt, kann dies bei der sport−<br />
lichen Tätigkeit abgelegt werden. Es kann in diesen<br />
Stadien eine Sportpause sowie eine zeitweise Befreiung<br />
vom Schulsport angezeigt sein. Die Einschränkung der<br />
sportlichen Belastbarkeit der Wirbelsäule ist, außer bei<br />
schweren Deformierungen, mit Wachstumsabschluss<br />
beendet.<br />
Perspektiven<br />
Insgesamt ist die Prognose des klassischen thorakalen<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> gut. Oftmals haben die Patienten<br />
trotz sichtbarer Kyphose keine oder wenig Beschwer−<br />
den, insbesondere wenn die kyphotische Deformität 608<br />
unterschreitet. Nach Wachstumsabschluss wird die<br />
klinische Symptomatik meist deutlich geringer. Eine<br />
Progredienz der Kyphose kann dann durch Bandschei−<br />
bendegeneration eintreten. Deutlich schlechter ist die<br />
Prognose bei lumbalen Manifestationsformen. Hier sind<br />
perspektivisch lumboischialigiforme Beschwerden<br />
(50%) oder Bandscheibenfrühdegenerationen (25 %)<br />
möglich.<br />
Literatur<br />
Fürderer S, Eysel P. Kyphosen. In: Krämer J (Hrsg). Wirbelsäule, Tho−<br />
rax. In: Wirth CJ, Zichner F (Hrsg). Orthopädie und Orthopädi−<br />
sche Chirurgie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag, 2004<br />
Gschwend N. Zur Prognose der <strong>Scheuermann</strong>’schen Krankheit. Pra−<br />
xis 1964; 53: 547<br />
Loder E, Amsler H, Gschwend N. Die fliegermedizinische Beurteilung<br />
der Wirbelsäule. Dübendorf: FAJ, 1962<br />
van Tulder MW, Assendelft WJ, Koes BW, Boutler LM. Spinal radio−<br />
graphic findings and non−specific low back pain. A systematic<br />
review of observational studies. Spine 1997; 22: 427 ± 434<br />
Korrespondenzadressen<br />
Priv. Doz. Dr. med. R. Kayser<br />
CharitØ ± Universitätsmedizin Berlin<br />
Campus Benjamin Franklin<br />
Zentrum für Spezielle Chirurgie des Bewegungsapparates<br />
Klinik für Orthopädie und Klinik für Unfall− und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Hindenburgdamm 30<br />
12200 Berlin<br />
Telefon: 030/8445−4073<br />
Telefax: 030/8445−4464<br />
E−mail: ralph.kayser@charite.de<br />
Prof. Dr. med. U. Weber<br />
CharitØ ± Universitätsmedizin Berlin<br />
Campus Benjamin Franklin<br />
Zentrum für Spezielle Chirurgie des Bewegungsapparates<br />
Klinik für Orthopädie<br />
Hindenburgdamm 30<br />
12200 Berlin<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
Telefon: 030/8445−3076<br />
Telefax: 030/8445−4545<br />
E−mail: ulrich.weber@charite.de<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê 2007 ê125 ± 140 135
CME−Fragen<br />
Die folgenden Fragen beziehen sich auf den vorangehenden Beitrag. Bitte schicken Sie uns die<br />
entsprechenden Lösungsbuchstaben. Jeweils eine Antwort ist richtig. Die Vergabe von CME−Punkten<br />
ist an die korrekte Beantwortung der Multiple−Choice−Fragen gebunden.<br />
Welche Aussage zur<br />
Ätiologie des<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
ist richtig? 1<br />
Welche Aussagen sind<br />
richtig?<br />
Die Diagnostik des<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
erfolgt<br />
Wie ausgeprägt muss<br />
eine Kyphose der<br />
Brustwirbelsäule eines<br />
12−jährigen Kindes sein,<br />
damit man von einem<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
sprechen kann?<br />
Welche Aussagen sind<br />
richtig?<br />
Radiologische Hinweise<br />
für die Diagnose eines<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
sind:<br />
136<br />
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
A<br />
2 1.<br />
3 A<br />
4 1.<br />
Die Erkrankung wird durch verminderte Festigkeit von Grund− und Deckplatte verursacht.<br />
B Es handelt sich um eine Erbkrankheit mit autosomal−dominantem Erbgang.<br />
C Es handelt sich um eine aseptische Knochennekrose.<br />
D Die Ätiologie der Erkrankung ist unbekannt. Es kommt eine Kombination verschiedener<br />
Faktoren in Betracht.<br />
E Der <strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong> wird mechanisch durch eine lokale Überlastung verursacht und<br />
tritt deshalb bei Sportlern vermehrt auf.<br />
radiologisch.<br />
2. mittels MRT.<br />
3. klinisch.<br />
4. mittels CT.<br />
5. szintigraphisch.<br />
A Nur Aussagen 1 und 3 sind richtig.<br />
B Nur Aussagen 1 und 4 sind richtig.<br />
C Nur Aussagen 1 und 5 sind richtig.<br />
D Nur Aussagen 2 und 3 sind richtig.<br />
E Nur Aussagen 3 und 4 sind richtig.<br />
Bis 30 .<br />
B Über 30 .<br />
C Über 45 .<br />
D Über 60 .<br />
E Über 70 .<br />
eine keilförmige Deformierung eines Wirbelkörpers.<br />
2. Unruhe in Grund− und Deckplatte.<br />
3. Schmorl−Knötchen.<br />
4. drei oder mehr kyphotisch deformierte Wirbelkörper.<br />
A Nur Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.<br />
B Nur Aussagen 2 und 3 sind richtig.<br />
C Nur Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.<br />
D Alle Aussagen sind richtig.<br />
E Alle Aussagen sind falsch.<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê2007 ê125 ± 140
Welche Aussage<br />
zur Behandlung des<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
trifft nicht zu? 5<br />
Welche Aussagen sind<br />
richtig?<br />
Bei der konservativen<br />
Therapie des <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong> Typ I<br />
Welche Aussagen sind<br />
richtig?<br />
Die primäre Behandlung<br />
eines symptomatischen<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
Typ I, Grad III nach<br />
Gschwend, mit einer<br />
BWS−Kyphose von 55<br />
bei einem 12−jährigen<br />
Kind kann durchgeführt<br />
werden:<br />
Welche Aussage ist<br />
richtig?<br />
Wann ist eine operative<br />
Behandlung des <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong> in aller<br />
Regel in Erwägung zu<br />
ziehen?<br />
A<br />
6 1.<br />
7 1.<br />
8 1.<br />
Eine Behandlung mit Physiotherapie ist immer notwendig.<br />
B Die Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß der Deformität.<br />
C Die Behandlung richtet sich nach der Lokalisation der Deformität.<br />
D Eine Korsettbehandlung ist nur am wachsenden Skelett sinnvoll.<br />
E Eine operative Behandlung kann bei ausgeprägten Deformitäten sinnvoll sein.<br />
ist eine lokale Behandlung ausreichend.<br />
2. richtet sich die Behandlung nach dem funktionellen Befund.<br />
3. sind bei der Behandlungsplanung insbesondere die kompensatorisch hyperlordotische<br />
Hals− und Lendenwirbelsäule zu beachten.<br />
4. ist eine Befreiung vom Schulsport notwendig.<br />
A Nur Aussagen 1 und 3 sind richtig.<br />
B Nur Aussagen 2 und 4 sind richtig.<br />
C Nur Aussagen 2 und 3 sind richtig.<br />
D Alle Aussagen sind richtig.<br />
E Alle Aussagen sind falsch.<br />
medikamentös.<br />
2. physiotherapeutisch.<br />
3. mit Korsett.<br />
4. operativ.<br />
A Nur Aussagen 1, 2 und 3 sind richtig.<br />
B Nur Aussagen 2, 3 und 4 sind richtig.<br />
C Nur Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.<br />
D Alle Aussagen sind richtig.<br />
E Alle Aussagen sind falsch.<br />
Bei einer Kyphose von über 70 .<br />
2. Nach Wachstumsabschluss.<br />
3. Bei einer Kyphose von 60 und Schmerzen.<br />
4. Bei Progredienz der Deformität von > 5 pro Jahr.<br />
A Nur Aussagen 1 und 4 sind richtig.<br />
B Nur Aussagen 2 und 3 sind richtig.<br />
C Nur Aussagen 1 und 2 sind richtig.<br />
D Nur Aussagen 2 und 4 sind richtig.<br />
E Alle Aussagen sind richtig.<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê 2007 ê125 ± 140<br />
137
Welche Aussagen<br />
sind richtig?<br />
Bei der Behand−<br />
lung eines <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong> und<br />
begleitender Defor−<br />
mitäten (Skoliose,<br />
Spondylolisthesis)<br />
ist<br />
Welche Aussagen<br />
sind richtig?<br />
Sportliche Betäti−<br />
gung bei Patienten<br />
mit <strong>Morbus</strong><br />
<strong>Scheuermann</strong><br />
ist<br />
138<br />
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
9 1.<br />
10 1.<br />
die klinische Symptomatik durch die Grundkrankheit bestimmt.<br />
2. die klinische Manifestation der Begleitdeformitäten oft führend.<br />
3. die Behandlung der Begleitdeformitäten immer notwendig.<br />
4. die Behandlung der Begleitdeformitäten selten indiziert.<br />
5. die Behandlung der Begleitdeformitäten meist nicht notwendig.<br />
A Nur Aussagen 1 und 3 sind richtig.<br />
B Nur Aussagen 1 und 4 sind richtig.<br />
C Nur Aussagen 1 und 5 sind richtig.<br />
D Nur Aussagen 2 und 4 sind richtig.<br />
E Nur Aussagen 2 und 5 sind richtig.<br />
Bestandteil der Behandlung.<br />
2. sinnvolle Freizeitbeschäftigung.<br />
3. verboten. Vom Schulsport ist zu befreien.<br />
4. im floriden Stadium verboten.<br />
5. im floriden Stadium nicht angezeigt, wenn es sich um Radsport, Gewichtheben oder<br />
Rudern handelt.<br />
A Nur Aussagen 1, 2 und 4 sind richtig.<br />
B Nur Aussagen 1, 2 und 5 sind richtig.<br />
C Nur Aussagen 2 und 5 sind richtig.<br />
D Nur Aussagen 1 und 2 sind richtig.<br />
E Alle Aussagen sind richtig.<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê2007 ê125 ± 140
CME−Antwortbogen<br />
Bitte kopieren, ausfüllen und an die unten angegebene Adresse senden.<br />
Online−Teilnahme unter http://cme.thieme.de<br />
A. Angaben zur Person<br />
Name, Vorname, akad. Titel:<br />
Straße, Hausnr.: PLZ/Ort:<br />
Ich bin Mitglied der Ärztekammer: Jahr meiner Approbation:<br />
Ich befinde mich in der Weiterbildung zum:<br />
Ich habe eine abgeschlossene Weiterbildung in/für: seit/Jahr der Facharztanerkennung:<br />
Spezialisierung innerhalb des Fachgebiets: q nein q ja, welche?<br />
Ich möchte folgende Zusatzbezeichnungen erwerben:<br />
Ich habe folgende Zusatzbezeichnungen: seit:<br />
Ich bin tätig als: q Assistenzarzt q Oberarzt q Chefarzt in folgender Klinik:<br />
q Niedergelassener Arzt, seit q im Ballungsraum q im ländlichen Raum<br />
q Sonstiges (bitte eintragen):<br />
Führen Sie in Ihrer Praxis diagnostische und therapeutische Auftragsleistungen im Bereich des Fortbildungsthemas<br />
durch?<br />
q nein q ja, welche?<br />
Bieten Sie in der Diagnostik und Therapie im Bereich des Fortbildungsthemas Besonderheiten in Ihrer Praxis/Klinik an?<br />
q nein q ja, welche?<br />
Machen Sie diese ggf. als Praxisbesonderheiten geltend?<br />
q nein q ja, welche?<br />
Ich bin Abonnent: q ja q nein, der Fragebogen ist aus/von:<br />
q Zeitschrift q thieme−connect q Kollegen q der Klinik q Bibliothek q Sonstiges<br />
B. Didaktisch−methodische Evaluation<br />
1. Wie viele Patienten diagnostizieren/behandeln Sie im Zusammenhang mit dem Fortbildungsthema pro Jahr?<br />
2. Bitte benennen Sie die 3 wichtigsten für Sie noch offenen Probleme in der Diagnostik/Therapie des<br />
Fortbildungsthemas:<br />
3. Bezüglich der Diagnostik/Therapie im Rahmen des Fortbildungsthemas<br />
q fühle ich mich nach Studium des Beitrages in meiner Strategie bestätigt.<br />
q hat sich meine Strategie folgendermaßen verändert ± bitte benennen:<br />
4. Wurden aus der Sicht Ihrer täglichen Praxis wichtige Aspekte des Themas<br />
a) außer Acht gelassen? q nein q ja, welche?<br />
b) zu knapp abgehandelt? q nein q ja, welche?<br />
c) überbewertet? q nein q ja, welche?<br />
5. Etwa wieviel Prozent des Beitrages haben Ihnen<br />
a) zur Auffrischung bereits bekannten Wissens gedient: q < 10 % q < 25 % q < 50 % q ³ 50 %<br />
b) zur Erweiterung Ihres Spezialwissens gedient: q < 10 % q < 25 % q < 50 % q ³ 50 %<br />
6. Die Diagnostik/Therapie im Zusammenhang mit dem Fortbildungsthema wird<br />
q von mir begonnen und vom Hausarzt weitergeführt<br />
q von mir begonnen und bis zur endgültigen Diagnosestellung bzw. Therapieeinstellung durchgeführt<br />
q Diagnostik, Therapie und Langzeitkontrolle erfolgen durch mich (in Abstimmung mit dem Hausarzt).<br />
q von mir überwiegend als Auftrags−/Konsiliarleistung erbracht.<br />
<strong>Morbus</strong> <strong>Scheuermann</strong><br />
Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê 2007 ê125 ± 140<br />
139
wird vom Verlag<br />
ausgefüllt<br />
Pädiatrische Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
7. Für die Diagnostik/Therapie im Zusammenhang mit dem Fortbildungsthema ziehe ich regelmäßig andere Fachgrup−<br />
pen hinzu. q nein q ja, welche?<br />
8. Ergeben sich für Sie aus wirtschaftlichen Gründen Limitierungen im Einsatz von im Beitrag genannten Diagnose−/<br />
Therapieverfahren? q nein q ja, welche?<br />
9. Stehen Ihnen aus logistischen Gründen Limitierungen im Einsatz von im Beitrag genannten Diagnose−/<br />
Therapieverfahren nicht/nur eingeschränkt zur Verfügung? q nein q ja, welche?<br />
10. Die Fragen lassen sich q aus dem Studium des Beitrages allein beantworten.<br />
q nur unter Zuhilfenahme zusätzlicher Literatur beantworten.<br />
11. Ich habe für die Bearbeitung des Beitrags (inkl. Antwortbogen) Minuten benötigt.<br />
C. Wissenstest<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
A B C D E<br />
A B C D E<br />
A B C D E<br />
A B C D E<br />
D. Ihr Ergebnis<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
A B C D E<br />
A B C D E<br />
A B C D E<br />
A B C D E<br />
Sie haben . . . . . . . . . . . von . . . . . . . . . Fragen richtig beantwortet und somit bestanden<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Ort/Datum<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Stempel/Unterschrift<br />
E. Erklärung<br />
Ich versichere, dass ich die Beantwortung der Fragen selbst<br />
und ohne fremde Hilfe durchgeführt habe.<br />
9<br />
10<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Ort/Datum<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Unterschrift<br />
A B C D E<br />
A B C D E<br />
nicht bestanden<br />
CME−Punkt(e)<br />
erhalten<br />
Nicht−Abonnenten bitte hier<br />
CME−Wertmarke aufkleben bzw.<br />
Abonnentennummer eintragen<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Bitte senden Sie den vollständig ausgefüllten Antwortbogen und einen an Sie selbst adressierten und ausreichend frankierten Rückumschlag an den<br />
Georg Thieme Verlag KG, CME, Joachim Ortleb, Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart. Einsendeschluss ist der 30. 4. 2008 (Datum des Poststempels).<br />
Die Zertifikate werden spätestens 14 Tage nach Erhalt des Antwortbogens versandt. Von telefonischen Anfragen bitten wir abzusehen.<br />
Teilnahmebedingungen der zertifizierten Fortbildung<br />
Für diese Fortbildungseinheit können Sie bis zu<br />
3 Fortbildungspunkte im Rahmen des Fortbildungs−<br />
zertifikates der Ärztekammern erhalten. Hierfür<br />
n müssen 70 % der Fragen richtig beantwortet sein.<br />
n muss die oben stehende Erklärung vollständig<br />
ausgefüllt sein. Unvollständig ausgefüllte Bögen<br />
können nicht berücksichtigt werden!<br />
n muss im entsprechenden Feld des Antwortbogens<br />
Ihre Abonnentennummer eingetragen oder eine<br />
CME−Wertmarke aufgeklebt sein.<br />
140 Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2 ê2007 ê125 ± 140<br />
CME−Wertmarken für Nicht−Abonnenten<br />
CME−Wertmarken (für Teilnehmer, die die Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie up2date nicht abonniert haben)<br />
können beim Verlag zu folgenden Bedingungen<br />
erworben werden: 6er−Pack Thieme−CME−Wertmarken,<br />
Preis 63,± Euro inkl. MwSt., Artikel−Nr. 901916; 12er−<br />
Pack Thieme−CME−Wertmarken, Preis 99,± Euro inkl.<br />
MwSt., Artikel−Nr. 901917. Bitte richten Sie Bestel−<br />
lungen an: Georg Thieme Verlag KG, Kundenservice,<br />
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart.<br />
Wichtige Hinweise<br />
Die CME−Beiträge der Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
up2date wurden durch die Nordrheinische Akademie<br />
für ärztliche Fortbildung anerkannt. Die Orthopädie<br />
und Unfallchirurgie up2date ist zur Vergabe der Fort−<br />
bildungspunkte für diese Fortbildungseinheit berech−<br />
tigt. Diese Fortbildungspunkte werden von anderen<br />
zertifizierenden Ärztekammern anerkannt. Die Vergabe<br />
der Fortbildungspunkte ist nicht an ein Abonnement<br />
gekoppelt!