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Spezifische Ladung von Elektronen

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9. Bewegungen geladener Teilchen im homogenen Magnetfeld<br />

Magnetfeld<br />

Elektron<br />

Fm r<br />

F m<br />

r r<br />

⊥v<br />

F m<br />

= e ⋅ v ⋅ B (allgemein: = Q ⋅ v ⋅ B )<br />

F m<br />

⇒ Fm r ist Zentripetalkraft, das Elektron (allgemein: Teilchen)<br />

bewegt sich immer auf einer Kreisbahn!<br />

( v r bleibt immer gleich)<br />

Ist v r nicht senkrecht zu B r , so sorgt die senkrechte Komponente n vr für eine „Kreisbahn“, der eine<br />

Bewegung in Richtung der parallelen Komponente v p<br />

r überlagert ist. Es entsteht eine Schraubenlinie.<br />

Versuch: Fadenstrahlrohr<br />

Bewegen sich <strong>Ladung</strong>en senkrecht zum Magnetfeld,<br />

so beschreiben sie aufgrund der Lorentzkraft eine<br />

Kreisbahn.<br />

Aufbau:<br />

In einer evakuierten Glaskugel befindet sich Wasserstoffgas sowie eine<br />

Glühwendel, die zur Freisetzung <strong>von</strong> <strong>Elektronen</strong> dient. Vor und hinter der<br />

Kugel befinden sich zwei Helmholtzspulen.<br />

Beobachtung:<br />

Durch das Auftreffen <strong>von</strong> <strong>Elektronen</strong> auf Wasserstoffatome werden diese<br />

zum Leuchten angeregt und sie sind daher sichtbar.<br />

Durch die Helmholtzspulen kann der <strong>Elektronen</strong>strahl abgelenkt werden<br />

und es entsteht (bei entsprechender Stärke des Magnetfeldes sowie eines<br />

90°-Winkels des <strong>Elektronen</strong>strahls zum Magnetfeld) eine Kreisbahn.<br />

Wenn der <strong>Elektronen</strong>strahl nicht senkrecht zum Magnetfeld steht, so<br />

entsteht eine Schraubenlinie.


Schematische Darstellung der wirkenden Kräfte:<br />

<strong>Spezifische</strong> <strong>Ladung</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektronen</strong><br />

Bewegen sich <strong>Elektronen</strong> in einem homogenen magnetischen Feld, so beschreiben sie eine<br />

Kreisbahn, da sie <strong>von</strong> der Lorenzkraft abgelenkt werden. Die Lorenzkraft Fm hat deshalb in diesem<br />

Fall die Wirkung einer Zentripetalkraft F r .<br />

Kreisbahn: F r = Fm<br />

F r : Index r <strong>von</strong> Radialkraft. Die Radialkraft besitzt den<br />

2<br />

v<br />

gleichen Betrag wie die Zentripetal- bzw. Fliehkraft. Sie<br />

besitzt jedoch keine Richtung.<br />

m<br />

r<br />

= evB<br />

Nach v aufgelöst ergibt sich nun die Bahngeschwindigkeit der <strong>Elektronen</strong>:<br />

⇒<br />

e<br />

v = Br<br />

m<br />

Wird die Geschwindigkeit v durch eine vorhergehende Beschleunigung mit der Spannung U<br />

erreicht (z.B. in einem Kondensator), so gilt wegen der Energieerhaltung:<br />

E = E<br />

pot<br />

kin<br />

1 2<br />

Ue = mv<br />

2<br />

Nach v aufgelöst erhält man nun eine weitere Gleichung für die Geschwindigkeit der <strong>Elektronen</strong>:<br />

2Ue<br />

v =<br />

m<br />

Man kann diese Gleichung nun mit der oben hergeleiteten Formel für die Bahngeschwindigkeit<br />

gleichsetzen:<br />

2Ue<br />

m<br />

=<br />

e<br />

m<br />

Br<br />

2Ue<br />

m<br />

e<br />

m<br />

e =<br />

2U<br />

=<br />

2<br />

2<br />

2 2<br />

B r<br />

m<br />

2 2<br />

B r<br />

e<br />

Der Ausdruck wird als spezifische <strong>Ladung</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektronen</strong> bezeichnet.<br />

m<br />

(spezifische <strong>Ladung</strong> ist der Quotient aus der <strong>Ladung</strong> eines Teilchens und dessen Masse, die<br />

spezifische <strong>Ladung</strong> eines Protons ist folglich kleiner als die eines Elektrons, da es die gleiche<br />

<strong>Ladung</strong> aber mehr Masse besitzt.)


Für die Berechnung der spezifischen <strong>Ladung</strong> sind nun die Werte für U, Bund r nötig, die jedoch alle<br />

experimentell herausgefunden werden können.<br />

Beispiel:<br />

Bei einer Beschleunigungsspannung <strong>von</strong> 100V reicht die magnetische Flussdichte 0,68 mT aus um<br />

einen den Strahl auf einen Kreis <strong>von</strong> 10 cm Durchmesser zu zwingen.<br />

e 2 ⋅100V<br />

11 V<br />

11 −1<br />

Lösung: =<br />

= 1,<br />

7 ⋅10<br />

= 1,<br />

7 ⋅10<br />

Ckg<br />

3 2<br />

2 2<br />

2 2<br />

m<br />

−<br />

−<br />

0,<br />

68 ⋅10<br />

T ⋅ 5,<br />

0 ⋅10<br />

m<br />

T m<br />

( ) ( )<br />

Bei Präzisionsmessungen hat sich folgender Wert für die spezifische <strong>Ladung</strong> <strong>von</strong> <strong>Elektronen</strong><br />

folgender Wert ergeben:<br />

e 11 −1<br />

= 1,<br />

7588⋅10<br />

Ckg<br />

m<br />

Um die Masse eines Elektrons berechnen zu können, benötigt man die <strong>Ladung</strong> eines Elektrons.<br />

−19<br />

Beim Millikan-Versuch (siehe Kapitel 5.1) wurde herausgefunden, dass e = 1,<br />

6021892 ⋅10<br />

C<br />

beträgt:<br />

1,<br />

6022 ⋅10<br />

C<br />

1,<br />

7588 ⋅10<br />

Ckg<br />

−19<br />

m e =<br />

11 −1<br />

m<br />

e<br />

= 9,<br />

10096 ⋅10<br />

Wie zu Beginn erwähnt wurde, beschreiben <strong>Elektronen</strong> eine Kreisbahn, wenn sie sich in einem<br />

homogenen magnetischen Feld bewegen. Dies führt zu der Frage, wie sich der Radius (r) der<br />

Kreisbahn verhält, wenn die Geschwindigkeit der <strong>Elektronen</strong> verändert wird. Dazu betrachte man<br />

v<br />

zunächst die Winkelgeschwindigkeit ( ω): ω = wobei v durch die oben hergeleitete Formel<br />

e<br />

v = Br ersetzt werden kann:<br />

m<br />

r<br />

e<br />

Br<br />

ω =<br />

m<br />

=<br />

r<br />

e<br />

m<br />

Da die spezifische <strong>Ladung</strong> konstant ist, ist bei einer konstanten magnetischen Flussdichte (B) auch<br />

v<br />

die Winkelgeschwindigkeit ( ω = ) konstant. Dies bedeutet jedoch, dass <strong>Elektronen</strong> mit der k-<br />

r<br />

fachen Geschwindigkeit auch den k-fachen Bahnradius besitzen.<br />

Neben dem Bahnradius lässt sich auch die Umlaufdauer (T) berechnen. Man benötigt dazu eine<br />

2π<br />

weitere Formel für die Winkelgeschwindigkeit: ω = . Diese Gleichung lässt sich mit der oben<br />

T<br />

genannten gleichsetzen und nach T auflösen:<br />

2 π<br />

=<br />

T<br />

e<br />

m<br />

B<br />

B<br />

2π<br />

T =<br />

e<br />

B<br />

m<br />

−31<br />

kg


e<br />

Da π und konstant sind, ist T nur <strong>von</strong> B abhängig (für v < 0,<br />

1c<br />

). Die Umlaufdauer ist somit<br />

m<br />

indirekt proportional zu B.<br />

Aufgaben (S. 64):<br />

1) Ein Elektron gelangt mit der Geschwindigkeit<br />

Feld der Flussdichte 2 , 2mT<br />

.<br />

9,<br />

4<br />

6 −1<br />

⋅10 ms in ein homogenes magnetisches<br />

a) Wie groß ist der Betrag der Lorentzkraft, wenn die Bewegungsrichtung des Elektrons<br />

senkrecht zur Feldrichtung steht?<br />

Lösung:<br />

geg:<br />

v<br />

ges: Fm<br />

F<br />

F<br />

m<br />

m<br />

6 − 1<br />

−3<br />

= 9 , 4 ⋅ 10 ms , B= 2,<br />

2mT<br />

= 2,<br />

2 ⋅10<br />

T<br />

= evB<br />

= 1,<br />

6 ⋅10<br />

−19<br />

6<br />

C ⋅9,<br />

4 ⋅10<br />

ms<br />

−1<br />

−3<br />

−<br />

⋅ 2,<br />

2 ⋅10<br />

T = 3,<br />

3⋅10<br />

b) Welchen Durchmesser hat die entstehende Kreisbahn des Elektrons?<br />

Lösung:<br />

geg:<br />

v<br />

6 −1<br />

− 3<br />

= 9,<br />

4 ⋅10<br />

ms , B= 2 , 2 mT 2,<br />

2 ⋅ 10 T<br />

ges: d<br />

e<br />

v = Br<br />

m<br />

Aufgelöst nach r ergibt sich:<br />

v<br />

r =<br />

e<br />

B<br />

m<br />

6 −1<br />

9,<br />

4 ⋅10<br />

ms<br />

11 −1<br />

1,<br />

7588 ⋅10<br />

Ckg ⋅ 2,<br />

2 ⋅10<br />

r = −3<br />

d = 2r<br />

= 2 ⋅ 2,<br />

43cm<br />

=<br />

4,<br />

9cm<br />

= ,<br />

= 2,<br />

43cm<br />

T<br />

c) Wie groß ist seine Umlaufzeit auf der Kreisbahn?<br />

Lösung:<br />

geg:<br />

v<br />

ges: T<br />

6 −1<br />

−3<br />

= 9,<br />

4 ⋅10<br />

ms , B= 2,<br />

2mT<br />

2,<br />

2 ⋅10<br />

T<br />

= ,<br />

15<br />

N<br />

e 11 −1<br />

= 1,<br />

7588⋅10<br />

Ckg<br />

m<br />

e 11 −1<br />

= 1,<br />

7588⋅10<br />

Ckg<br />

m


T =<br />

2π<br />

e<br />

B<br />

m<br />

2π<br />

T =<br />

11<br />

1,<br />

7588⋅10<br />

Ckg<br />

−1<br />

⋅ 2,<br />

2 ⋅10<br />

−3<br />

T<br />

−8<br />

= 1,<br />

6 ⋅10<br />

s = 16ns<br />

2) Ein <strong>Elektronen</strong>strahl wird im homogenen magnetischen Feld eines Fadenstrahlrohrs mit<br />

Flussdichte 1, 5mT<br />

auf eine Kreisbahn <strong>von</strong> 12cm Durchmesser gezwungen.<br />

a) Welchen Betrag hat die Geschwindigkeit der <strong>Elektronen</strong>?<br />

Lösung:<br />

−3<br />

−2<br />

geg: B = 1,<br />

5mT<br />

= 1,<br />

5⋅10<br />

T , r = 6cm<br />

= 6 ⋅10<br />

m ,<br />

m<br />

ges: v<br />

v =<br />

e<br />

m<br />

Br<br />

11<br />

v = 1,<br />

7588 ⋅10<br />

Ckg<br />

−1<br />

−3<br />

⋅1,<br />

5 ⋅10<br />

T ⋅ 6 ⋅10<br />

b) Wie groß ist ihre Umlaufzeit auf der Kreisbahn?<br />

Lösung:<br />

−2<br />

e 11 −1<br />

= 1,<br />

7588 ⋅10<br />

Ckg<br />

7<br />

m = 1,<br />

6 ⋅10<br />

ms<br />

−3<br />

−2<br />

geg: B = 1,<br />

5mT<br />

= 1,<br />

5⋅10<br />

T , r = 6cm<br />

= 6 ⋅10<br />

m ,<br />

m<br />

ges: T<br />

2π<br />

T =<br />

e<br />

B<br />

m<br />

2π<br />

T =<br />

11<br />

1,<br />

7588 ⋅10<br />

Ckg<br />

−1<br />

−8<br />

= 2,<br />

4 ⋅10<br />

s = 2,<br />

4ns<br />

−3<br />

⋅1,<br />

5 ⋅10<br />

T<br />

−1<br />

e 11 −1<br />

= 1,<br />

7588 ⋅10<br />

Ckg<br />

3) <strong>Elektronen</strong> werden mit verschiedenen Geschwindigkeiten senkrecht zu den Feldlinien in ein<br />

homogenes Magnetfeld geschossen. Zeigen Sie, dass<br />

a) sich dann die <strong>Elektronen</strong> im magnetischen Feld auf Kreisbahnen bewegen, deren Radius<br />

direkt proportional zur Geschwindigkeit der <strong>Elektronen</strong> ist.<br />

Lösung:<br />

Die Umlaufzeit der <strong>Elektronen</strong> ist konstant (siehe obige Herleitung). Es gilt<br />

v<br />

deshalb: ω = = kons tan t . Das bedeutet jedoch, dass eine Verdopplung der<br />

r<br />

Geschwindigkeit zu einer Verdopplung des Bahnradius führt.<br />

b) die Umlaufzeit der <strong>Elektronen</strong> jeweils konstant ist.<br />

Lösung:<br />

Siehe oben beschriebene Herleitung!


4) 1.<br />

a) Unter welchen Bedingungen werden <strong>Elektronen</strong> in einem zeitlich konstanten homogenen<br />

Magnetfeld nicht beeinflusst?<br />

Lösung:<br />

Die <strong>Elektronen</strong> befinden sich in Ruhelage ( v = 0 ) oder bewegen sich nicht<br />

parallel zu den Feldlinien.<br />

b) Unter welchen Bedingungen werden <strong>Elektronen</strong> in einem zeitlich konstanten homologen<br />

Magnetfeld in eine Kreisbahn gezwungen?<br />

Lösung:<br />

Die <strong>Elektronen</strong> werden in eine Kreisbahn gezwungen, wenn sie sich im<br />

Magnetfeld senkrecht zu den Feldlinien bewegen.<br />

−4<br />

2. In einem homogenen Magnetfeld mit der Flussdichte 8,<br />

0 ⋅10 T werden <strong>Elektronen</strong> in eine<br />

Kreisbahn mit dem Radius 5, 0cm<br />

gelenkt.<br />

c) Berechnen Sie die Bahngeschwindigkeit v der <strong>Elektronen</strong>.<br />

Lösung:<br />

−4<br />

−2<br />

geg: B = 8,<br />

0 ⋅10<br />

T , r = 5,<br />

0cm<br />

= 5,<br />

0 ⋅10<br />

m ,<br />

m<br />

ges: v<br />

v =<br />

e<br />

m<br />

Br<br />

v = 1,<br />

7588 ⋅10<br />

11<br />

Ckg<br />

−1<br />

⋅ 8,<br />

0 ⋅10<br />

−4<br />

T ⋅ 5,<br />

0 ⋅10<br />

e 11 −1<br />

= 1,<br />

7588 ⋅10<br />

Ckg<br />

d) Welche Spannung ist erforderlich um die <strong>Elektronen</strong> auf die Geschwindigkeit v zu bringen?<br />

Lösung:<br />

geg:<br />

v<br />

ges: U<br />

E<br />

1<br />

2<br />

kin<br />

mv<br />

U =<br />

= E<br />

2<br />

mv<br />

2e<br />

−2<br />

6 − 1<br />

−31<br />

= 7 , 0 ⋅ 10 ms , me<br />

= 9,<br />

1⋅<br />

10 kg<br />

pot<br />

= eU<br />

2<br />

−31<br />

9,<br />

1⋅10<br />

kg ⋅<br />

U =<br />

−<br />

2 ⋅1,<br />

6 ⋅10<br />

6 −1<br />

2<br />

( 7,<br />

0 ⋅10<br />

ms ) = 0,<br />

14kV<br />

19<br />

C<br />

m =<br />

7,<br />

0<br />

⋅10<br />

6<br />

ms<br />

−1

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