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Vorbereitende Untersuchungen mit Sozialräumlicher Analyse

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm Soziale Stadt<br />

Programmgebiet Innenstadt von Rothenburg ob der Tauber<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Sozialräumlicher</strong> <strong>Analyse</strong><br />

Integriertes Handlungskonzept<br />

2008 - 2009<br />

Mai 2010<br />

Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR<br />

Karolinenstr. 44<br />

90763 Fürth<br />

Tel.: 0911/7416977<br />

Fax: 0911/9769667<br />

e-mail: meyer-schwab-heckelsmueller@t-online.de<br />

… der Weg ist das Ziel …


Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Bearbeiter:<br />

Friedrich H. Meyer, Dipl.-Geograph, Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH), Stadtplaner<br />

Marc C. Kücking, Dipl.-Ing., Landschaftsarchitekt<br />

Tomas Hefter, Geograph B.A.<br />

Ulla Glaser, cand. geogr.<br />

Theresa Loos, cand. geogr.<br />

Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR, - Interdisziplinäre, Räumliche und Soziale Planung<br />

Karolinenstr. 44, 90763 Fürth - meyer-schwab-heckelsmueller@t-online.de 1


Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Vorbemerkung<br />

Der vorliegende Bericht der Planungsgruppe Meyer-Schwab-Heckelsmüller, Fürth<br />

wurde <strong>mit</strong> bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Er basiert auf einer ca.<br />

einjährigen Auseinandersetzung <strong>mit</strong> der Stadtentwicklung der Rothenburger<br />

Innenstadt. In kombinierter Form stellt er (A) die Ergebnisse der Kurzanalyse<br />

bereits vorliegender <strong>Untersuchungen</strong> zur Stadtentwicklung aus den Jahren 2003-<br />

2005, (B) die Ergebnisse der in 2008 durchgeführten <strong>Vorbereitende</strong>n<br />

<strong>Untersuchungen</strong> <strong>mit</strong> <strong>Sozialräumlicher</strong> <strong>Analyse</strong> sowie (C) das zwischen April 2008<br />

und Februar 2009 unter maßgeblicher Einbindung von Akteuren (Bewohner,<br />

Eigentümer, Gewerbetreibende, Experten-, Multiplikatoren etc.) erarbeitete<br />

Stadtentwicklungskonzept / Integrierte Handlungskonzept (Rahmenplanung) vor.<br />

Das Vorgehen basiert auf dem seit 1999 bundesweit in <strong>mit</strong>tlerweile 498<br />

Programmgebieten innerhalb von 318 Kommunen praktizierten Bund-Länder-<br />

Städtebauförderprogramms „Stadt- und Ortsteile <strong>mit</strong> besonderem Entwicklungsbedarf<br />

– die Soziale Stadt“. Dieses sieht eine, über die herkömmliche Städtebauförderung<br />

hinausgehende, breite, fachübergreifende Herangehensweise vor.<br />

Besonderes Augenmerk wird dabei ausdrücklich auf die Einbindung der<br />

Betroffenen vor Ort gelegt. Das Programm geht von einer <strong>mit</strong>tel- bis langfristigen<br />

Auseinandersetzung <strong>mit</strong> der Entwicklung eines Gebiets aus, in Form eines<br />

„offenen Prozesses“, der von Zeit zu Zeit an die jeweiligen, sich ändernden<br />

Rahmenbedingungen anzupassen ist. Angestrebt werden das Nutzen von<br />

Synergie-Effekten, das Bündeln von (Förder-) Mitteln sowie das Schaffen<br />

nachhaltiger Strukturen auf der Basis eines breiten Konsenses der betroffenen<br />

Bevölkerung.<br />

Integriertes Handlungskonzept<br />

Während Leitsätze und Ziele anlässlich des Leitbildseminars der Rothenburger<br />

Stadtrates und im Rahmen zweier Lenkungsgruppensitzung diskutiert wurden,<br />

stellen die nach Handlungsfeldern gegliederten Handlungsansätze bzw.<br />

Maßnahmen ein abgewogenes Kompendium von Vorschlägen dar, die im Rahmen<br />

des gesamten, knapp einjährigen Prozesses zusammengetragen wurden. Sie<br />

basieren auf Anregungen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, von<br />

Experten- und Meinungsträgern, der beauftragten Planungsgruppe,<br />

Verwaltungsfachleuten, des Oberbürgermeisters, der Bürgermeister sowie der<br />

Stadträte. Sie stellen da<strong>mit</strong> einen Fundus sinnvoller bzw. wünschenswerter<br />

Maßnahmen dar, der jederzeit erweiterbar ist. Im Falle der anstehenden<br />

Realisierung, können Einzelmaßnahmen bzw. Maßnahmenpakete, vorbereitet<br />

durch die Stadtverwaltung und beraten sowie beschlossen durch den Stadtrat, auf<br />

den Weg gebracht werden. Die Zusammenstellung erhebt jedoch keinen<br />

Anspruch auf absolute Vollständigkeit und möchte souveränen Stadtratsentscheidungen<br />

nicht vorgreifen.<br />

Die weitere Auseinandersetzung <strong>mit</strong> der Stadtentwicklung Rothenburgs und<br />

insbesondere <strong>mit</strong> seiner Alt- und Innenstadt sollte jedoch auf der Basis dieses<br />

Entwurfes erfolgen. Das vorgelegte Konzept ist deshalb auch als fachlich<br />

abgewogene Empfehlung von Seiten der Planungsgruppe zu verstehen, deren<br />

analytische, planerische und redaktionelle Arbeit zugrunde liegt. Bei der<br />

Weiterentwicklung und Umsetzung des Konzeptes wünschen wir den Akteuren<br />

viel Erfolg zum Wohle der Stadt Rothenburg.<br />

Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR, - Interdisziplinäre, Räumliche und Soziale Planung<br />

Karolinenstr. 44, 90763 Fürth - meyer-schwab-heckelsmueller@t-online.de 2


Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Grundlagen 4<br />

1.1. Anlass und Vorgehensweise 4<br />

1.2. Untersuchungsgebiet 10<br />

2. Bestehende Planungen und Vorgaben 12<br />

2.1. Landes- und Regionalplanung 12<br />

2.2. Bauleitplanung 14<br />

2.3. Sonstige Bindungen, Planungen bzw. Satzungen 16<br />

3. Zusammenfassung von Ziel- und Maßnahmenvorschlägen<br />

verschiedener <strong>Untersuchungen</strong> zur Stadtentwicklung aus<br />

2003 bis 2005 laut Kurzanalyse der Planungsgruppe - Juni 2008 17<br />

4. Sozialräumliche Untersuchung (VU) – Dokumentation Akteursbeteiligung 25<br />

4.1. Bevölkerungsstruktur 25<br />

4.2. Soziale Situation 31<br />

4.3. Soziale Infrastruktur und Versorgung 35<br />

4.4. Meinungsbilder der beteiligten Akteure 37<br />

4.4.1. Experten- und Multiplikatorengespräche nach Handlungsfeldern 37<br />

4.4.2. Zielgruppenspezifische Rundgänge <strong>mit</strong> Kindern und Jugendlichen 38<br />

4.4.3. Jugendforum des Oberbürgermeisters im Jugendzentrum St. Jakob 40<br />

4.4.4. Beteiligung der - Arbeitsgemeinschaft Sozialarbeit – Rothenburg 41<br />

4.4.5. Leitbildseminars des Stadtrates in Bad Kissingen 42<br />

4.4.6. Beteiligung der Akteure anlässlich der vier Bürgerversammlungen<br />

in der Kernstadt, in Bettenfeld, in Leuzenbronn und Detwang sowie<br />

der Auslegung der Planunterlagen im Nov. 2008 43<br />

5. Städtebauliche Untersuchung (VU) 44<br />

5.1. Geschichtliche Entwicklung, Funktionale Bedeutung und aktuelle Nutzungen 44<br />

5.2. Untersuchungsergebnisse Altstadt 48<br />

5.3. Untersuchungsergebnisse Vorstadt, An der Erlbacher Straße sowie<br />

Hangbereich <strong>mit</strong> Wildbad 49<br />

5.4. Beschreibung der Ausgangssituation nach zehn Handlungsfeldern 53<br />

5.5. Begründung der Sanierungsbedürftigkeit und Rechtfertigung der<br />

Aufnahme in das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt 58<br />

5.6. Abgrenzung des Sanierungsgebiets 61<br />

5.7. Wahl des Sanierungsverfahrens 63<br />

5.8. Grundsätze im Sanierungsfall 64<br />

6. Stadtentwicklungskonzept für die Innenstadt von Rothenburg ob der<br />

Tauber – Integriertes Handlungskonzept – 2008 65<br />

6.1. Handlungsebenen, Kommunikation und Partizipation 65<br />

6.2. Leitbild, Entwicklungsziele und Maßnahmen nach Handlungsfeldern 66<br />

6.3. Umsetzung und planerische Empfehlung 91<br />

6.3.1. Rahmenplan 1 - Städtebau und Freiraumentwicklung 92<br />

6.3.2. Rahmenplan 2 - Maßnahmenbedarf Gebäude, Areale und private Freiflächen 94<br />

6.3.3. Rahmenplan 3 - Soziales, Lokale Ökonomie, Kunst und Kultur 95<br />

6.3.4. Rahmenplan 4 – Entwicklungsschwerpunkte 98<br />

6.4. Maßnahmen – Zeit – Betrachtung 106<br />

6.5. Maßnahmen – Kosten – Betrachtung 112<br />

7. Aufbau nachhaltiger Strukturen – Quartiersmanagementarbeit 115<br />

Anlagen 118ff<br />

Rahmenpläne (siehe auch separate Dateien)<br />

Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR, - Interdisziplinäre, Räumliche und Soziale Planung<br />

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Grundlagen<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

1. Grundlagen<br />

1.1. Anlass und Vorgehensweise<br />

Die Stadt Rothenburg ob der Tauber hat 2008 aufgrund sich abzeichnender<br />

städtebaulicher, baulicher, ökonomischer sowie sozialer Defizite bzw.<br />

Fehlentwicklungen in den Bereichen historische Altstadt sowie nördliche und<br />

östliche Vorstadt die Aufnahme in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm<br />

„Soziale Stadt“ beantragt.<br />

Zur Abklärung der Sanierungsbedürftigkeit nach Baugesetzbuch (BauGB) sowie<br />

hinsichtlich der Programmanforderungen des Bund-Länder-Städtebauförderprogramms<br />

„Stadt und Ortsteile <strong>mit</strong> besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale<br />

Stadt“ wurden daraufhin <strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> (VU) gemäß § 141 Abs. 1<br />

BauGB <strong>mit</strong> <strong>Sozialräumlicher</strong> Untersuchung in Auftrag gegeben. Mit der<br />

Durchführung wurde die Planungsgruppe Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR,<br />

90763 Fürth beauftragt. Im Rahmen der städtebaulichen Voruntersuchungen<br />

sollte das unter 1.2. abgegrenzte bzw. beschriebene Untersuchungsgebiet auf<br />

mögliche städtebauliche Missstände und Funktionsschwächen aber auch im<br />

Hinblick auf seine Stärken und Potentiale hin untersucht werden. Die<br />

Sanierungsbedürftigkeit sowie –fähigkeit sollte abschließend beurteilt werden.<br />

Darauf aufbauend sollte – unter Einbindung der lokalen Akteure - das Integrierte<br />

Handlungskonzept entwickelt werden, das hier<strong>mit</strong>, zusammen <strong>mit</strong> dem<br />

Ergebnisbericht über die <strong>Vorbereitende</strong>n <strong>Untersuchungen</strong>, vorgelegt wird.<br />

Altstadtsanierung wird in Rothenburg ob der Tauber bereits seit 1976 im Rahmen<br />

der Städtebauförderung in Bayern praktiziert. Sie geht <strong>mit</strong> der Aufnahme in das<br />

fachübergreifend angelegte Programm „Soziale Stadt“ in eine „neue Runde“, die<br />

aktiv von den Akteuren vor Ort <strong>mit</strong> gestaltet werden soll.<br />

Das Ablaufschema auf der nächsten Seite gibt das gewählte Vorgehen stichwortartig<br />

wieder.<br />

Abb. 1: Luftbild (Quelle Stadt Rothenburg o.d.T.)<br />

Abb. 2: Ablaufschema (siehe nachfolgende Seite)<br />

Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR, - Interdisziplinäre, Räumliche und Soziale Planung<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“<br />

Programmgebiet Innenstadt von Rothenburg o.T. - Prozessablauf<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Integriertes Handlungskonzept<br />

Feb. 2008<br />

.<br />

März 2008<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

Mai 2008 -<br />

Sept. 2008<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

Sept. 2008<br />

.<br />

.<br />

Okt. 2008<br />

.<br />

.<br />

Nov. 2008<br />

.<br />

.<br />

Dez. 2008 –<br />

Feb. 2009<br />

.<br />

.<br />

März 2009<br />

.<br />

.<br />

.<br />

Ab Mai 2009<br />

möglich<br />

.<br />

.<br />

Parallel bzw.<br />

im Anschluss<br />

daran<br />

Einleitungsbeschluss über <strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> (28.02.2008)<br />

Beauftragung Planungsgruppe Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR, Fürth <strong>mit</strong><br />

<strong>Vorbereitende</strong>n <strong>Untersuchungen</strong>, <strong>Sozialräumlicher</strong> <strong>Analyse</strong>,<br />

Stadtentwicklungskonzept / Integriertem Handlungskonzept,<br />

Integration von bereits vorliegenden <strong>Untersuchungen</strong> aus 2003-2005<br />

Start der <strong>Untersuchungen</strong> <strong>mit</strong> folgenden Arbeitsschritten bzw. Akteurs-<br />

Beteiligungsformen<br />

- Kurzanalyse der Ausgangssituation<br />

- Begehung der Vorstadt und der Altstadt <strong>mit</strong> Fotoanalyse<br />

- Ergänzende Begehung Übergangsbereich zum Taubertal, Wildbad, Gebiet an<br />

der Erlbacher Straße<br />

- Begehung öffentlicher Raum, Grüngürtel um die Altstadt und ausgewählter<br />

privater Freiflächen im Gesamtgebiet<br />

- Experten und Multiplikatorengespräche <strong>mit</strong> Zusatzbefragung<br />

- Zielgruppenspezifische Rundgänge <strong>mit</strong> Kindern und Jugendlichen,<br />

Teilnahme Jugendforum etc.<br />

- Einbindung der Arbeitsgemeinschaft Sozialarbeit - Rothenburg<br />

- Einzelgespräche im Rahmen der VU und der Sozialräumlichen Untersuchung<br />

- Einzel- und Gruppengespräche zur Projektentwicklung<br />

Einrichtung stadtinterner Lenkungsgruppe Soziale Stadt<br />

Stadtratsworkshop Bad Kissingen zum Thema Stadt- und Leitbildentwicklung<br />

Bürgerbeteiligung im Rahmen von vier Bürgerversammlungen und Planauslegung:<br />

Kernstadt, Bettenfeld, Leuzenbronn, Detwang (einschl. Fragebogen)<br />

Umsetzung der Beteiligungsergebnisse in das Stadtentwicklungs- bzw.<br />

Integrierte Handlungskonzept (Ziele, Handlungsfelder, Maßnahmen)<br />

Förmliche Festsetzung als Sanierungsgebiet auf der Basis der VU und des<br />

Integrierten Handlungskonzeptes<br />

Einrichtung Quartiers- bzw. Innenstadtmanagement <strong>mit</strong> Bürgerbüro sowie<br />

Forum Soziale Stadt / Meinungsträgerkreis als begleitendes Diskussionsforum<br />

Projektentwicklung (z.B. Leit- u. Wegesystem) und anschließende Umsetzung<br />

von Projekten auf der Basis des Integrierten Handlungskonzepts<br />

Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR, - Interdisziplinäre, Räumliche und Soziale Planung<br />

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Kurzanalyse<br />

Vorgehen VU<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Vorgehen Kurzanalyse<br />

Bereits in den Jahren 2002 – 2005 wurden im Rahmen des damals angestoßenen<br />

Diskussionsprozesses unter relativ breiter Beteiligung von Akteuren mehrere<br />

<strong>Untersuchungen</strong> durch externe Gutachter vorgenommen, deren Ergebnisse in den<br />

ab 2008 anlaufenden Prozess-Soziale-Stadt einfließen sollen. Auf der Basis dieser<br />

Erkenntnisse bzw. eigener Vorstellungen plante die Stadt Rothenburg ob der<br />

Tauber, erste konkrete Maßnahmen bereits in 2008 einzuleiten und ggf.<br />

durchzuführen. Die im Zeitraum Mai bis Juni 2008 durch die Planungsgruppe<br />

Meyer-Schwab-Heckelsmüller - als erster Untersuchungsschritt - erstellte<br />

Kurzanalyse, sollte deshalb insbesondere folgende Fragestellungen vorab klären:<br />

- Welche städtebaulichen Missstände und Ziel- bzw. Maßnahmenempfehlungen wurden durch<br />

die bereits vorliegenden <strong>Untersuchungen</strong> erarbeitet bzw. festgestellt?<br />

- Inwieweit wurden bei der Erarbeitung vorliegender <strong>Untersuchungen</strong> lokale Akteure<br />

ausreichend eingebunden?<br />

- Welche zusätzlichen <strong>Untersuchungen</strong> werden noch benötigt, bzw. reichen die im Rahmen der<br />

VU vorgeschlagenen <strong>Untersuchungen</strong> aus?<br />

- Gehen die aktuell in 2008 / 2009 geplanten Maßnahmen der Stadt <strong>mit</strong> den bereits erarbeiteten<br />

Zielen / Ansatzpunkten konform bzw. wo gibt es ggf. Widersprüche oder Defizite?<br />

Die zusammengefassten und kurz bewerteten Ergebnisse der vor<br />

Untersuchungsbeginn bereits vorliegenden <strong>Untersuchungen</strong> (CIMA, Moser und<br />

Ziegelbauer, Döllinger) sind Punkt 2.4. dieser Untersuchung zu entnehmen.<br />

Vorgehen <strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> nach Baugesetzbuch (BauGB):<br />

Begehung der Vorstadt, „Kurzbewertung von außen“ <strong>mit</strong> fotografischer<br />

Bestandsaufnahme<br />

Bei der an zwei Tagen (20.05.2008 und 21.05.2008) durchgeführten Begehungen<br />

in der Rothenburger Vorstadt wurden Haupt- und Nebengebäude sowie<br />

Freiflächen in der Regel von außen <strong>mit</strong>tels einer Checkliste erfasst und bewertet.<br />

Untersuchungsrelevante Anregungen der Eigentümer oder Nutzer wurden festgehalten<br />

und flossen ebenfalls in die Untersuchung <strong>mit</strong> ein.<br />

Parallel zur Begehung wurden von allen Flurstücken Aufnahmen der Frontfassade<br />

und ggf. weitere situative Aufnahmen gemacht. Sie sind Teil der Untersuchung<br />

und werden als digitale Dokumentation der Stadt Rothenburg übergeben.<br />

Begehung der Altstadt <strong>mit</strong> Fotoanalyse<br />

Im Rahmen verschiedener Rundgänge (April – Juni 2008) wurde die Altstadt<br />

begangen, die ja bereits 2003 durch Moser und Ziegelbauer, Nördlingen im<br />

Rahmen einer städtebaulichen Untersuchung baulich bewertet worden war.<br />

Dabei wurde in 2008 eine lückenlose fotographische Bestandsaufnahme<br />

durchgeführt, die da<strong>mit</strong> für das ganze Untersuchungsgebiet vorliegt.<br />

Kurzbegehung Gebiet an der Erlbacher Straße<br />

Ergänzend wurde - auf Hinweis interviewter Experten - am 01.07.2008 das Gebiet<br />

an der Erlbacher Straße entlang von Falk- und Karl-Bröger-Straße begangen und<br />

fotographisch erfasst.<br />

Bestandsaufnahme der öffentlichen Straßenräume<br />

Die Straßenräume innerhalb des Untersuchungsgebiets wurden anlässlich der<br />

thematischen Begehungen von Vorstadt und Altstadt im Zeitraum April bis Juni<br />

2008 begangen, bewertet und fotographisch festgehalten.<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Begehung öffentlicher Raum, Grüngürtel um die Altstadt, Hangbereich und<br />

ausgewählter privater Freiflächen<br />

Aufgrund des frühzeitig erkennbaren Schwerpunkts der die Altstadt umgebenden<br />

Grünanlagen sowie der Hänge zum Taubertal wurden am 30.05.2008 und<br />

03.06.2008 zwei umfangreiche Begehungen durchgeführt. Die Grünflächen<br />

wurden dabei schriftlich bewertet und fotographisch dokumentiert.<br />

Einzelgespräche im Rahmen der VU<br />

Anlässlich einer Reihe von Rundgängen (Termine: 20.05., 21.05., 30.05., 03.06. …)<br />

kamen spontan Gespräche <strong>mit</strong> Anwohnern und Passanten zustande, deren Inhalte<br />

stichwortartig festgehalten wurde. Teilweise wurden Anliegen direkt an die<br />

Stadtverwaltung weitergegeben.<br />

Experten und Multiplikatorengespräche <strong>mit</strong> Zusatzbefragung zu folgenden<br />

Themenbereichen:<br />

Auf der Basis möglicher Handlungsfelder wurden Gesprächspersonen in<br />

Absprache <strong>mit</strong> dem Auftraggeber ausgewählt. Die Kontaktaufnahme und<br />

Terminabsprache erfolgte dankenswerter Weise durch den Stadtbaumeister<br />

persönlich. Dadurch kamen die Gesprächstermine zügig zustande. Dabei wurden<br />

im Zeitraum Juli – Okt. 2008 folgende sechs Gruppen- bzw. Einzelgespräche <strong>mit</strong> 31<br />

Personen durchgeführt und protokolliert:<br />

- Jugend / Familie / Integration / Sport / Zusammenleben (08.07.2008)<br />

- Tourismus / Stadtmarketing / Gastronomie / Kultur (08.07.2008)<br />

- Lokale Ökonomie / Einzelhandel / Dienstleistung (29.07.2008)<br />

- Stadtentwicklung / Wohnen / Wohnumfeld (17.09.2008)<br />

- Öffentlicher Raum / Verkehr (24.09.2008 und 08.10.2008)<br />

- Kunst und Kultur (08.10.2008)<br />

Die GesprächspartnerInnen kommen aus verschiedensten Bereichen des<br />

öffentlichen Lebens sowie aus der Basisarbeit in der Innenstadt bzw. Gesamtstadt<br />

(siehe Teilnehmerliste im Anhang). Inhaltlich wurden die Gespräche entlang eines<br />

einfach aufgebauten Gesprächsleitfadens entwickelt (Fragen zu Altstadtimage /<br />

Defiziten / Potentialen / Handlungsschwerpunkten / Besonderheiten der<br />

vertretenen Einrichtung bzw. Fachrichtung etc.). Bemerkenswert ist die Tatsache,<br />

dass die Befragten die Gespräche als adäquate Beteiligungsrunde nutzten und<br />

sich rege an der jeweiligen Diskussion beteiligten und über den ausgegebenen<br />

Zusatzfragebogen weitere Vorschläge nachreichten.<br />

Zielgruppenspezifische Rundgänge <strong>mit</strong> Kindern und Jugendlichen<br />

Die Bedürfnisse Jugendlicher bzw. junger Bewohner in der Innenstadt können<br />

durch Expertengespräche und Befragungen nicht ausreichend erfasst werden.<br />

Deshalb wurden am 13.08.2008 jeweils ein Rundgang <strong>mit</strong> Kindern und<br />

Jugendlichen durchgeführt. Dankenswerter Weise nahm der Leiter des<br />

städtischen Jugendzentrums die Rundgänge in das Ferienprogramm<br />

(Programmheft) auf. Die Teilnahme sollte möglichst schriftlich angemeldet<br />

werden. Die Rundgänge Kindern und Jugendlichen erfolgten unter thematischen<br />

Aspekten (siehe Anhang). Es beteiligten sich leider nur 3 Kinder und 5 Jugendliche<br />

an den beiden Rundgängen. Dabei führten sie die Stadtplaner zu den wichtigsten<br />

Plätzen und hielten Positives und Negatives in der Innenstadt aus Ihrem<br />

Blickwinkel, <strong>mit</strong>tels Polaroid-Kamera, fotografisch fest.<br />

Teilnahme am Jugendforum des Oberbürgermeisters am 20.11.2008 im<br />

evangelischen Jugendzentrum mir Protokollierung der wesentlichen Anregungen<br />

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Vorgehen „IHK“<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

einer <strong>mit</strong> ca. 18 Personen (und ca. 10 Erwachsenen) relativ großen Gruppe von<br />

Jugendlichen.<br />

Die im Jahr 2008 20 Jahre bestehende Arbeitsgemeinschaft Sozialarbeit, eine AG<br />

der im sozialen Bereich tätigen Institutionen, Kirchen und Vereinen erfolgte im<br />

Rahmen zweier Sitzungen am 07.05. und 15.10.2008 sowie von zwei weiteren<br />

Terminen. Durch den Jugendzentrumsleiter wurden die Anregungen der<br />

TeilnehmerInnen gesammelt. Zusätzlich wird ein Organigramm der Sozialarbeit im<br />

Stadtgebiet von Rothenburg durch die AG gemeinschaftlich erarbeitet, welches<br />

Potentiale und Defizite von Angeboten und Einrichtungen aufzeigen soll. Es soll in<br />

Zukunft u.a. auch dem Quartiersmanagement maßgeblich zur Bewertung sozialer<br />

Infrastruktur und der Angebote in diesem Bereich dienen.<br />

Einzel- und Gruppengespräche zur Entwicklung möglicher Projekte auf Anregung<br />

von Akteuren:<br />

- Besichtigung ehem. Schlachthof und Projektschmiede (21.05.2008)<br />

- Jugendkulturzentrum (17.06.2008)<br />

- Rothenburger Tafel (22.07.2008)<br />

- Jugendkulturzentrum (22.07.2008)<br />

Sichtung von Datenmaterial, Pläne<br />

Ergänzend wurde, abgestimmt <strong>mit</strong> der Stadtverwaltung, relevantes Datenmaterial<br />

(Struktur- und Planungsdaten, Pläne etc.) zusammengetragen und ausgewertet.<br />

Für Karten- bzw. Plandarstellungen wurde auf die Stadtgrundkarte<br />

zurückgegriffen.<br />

Vorgehen bei der Erarbeitung des Integriertes Handlungskonzepts:<br />

Einrichtung einer Lenkungsgruppe durch die Stadt Rothenburg<br />

Am 22.09.2008 wurde die 1. Lenkungsgruppensitzung unter Beteiligung des<br />

Oberbürgermeisters, von Vertretern aller im Stadtrat vertretenen Fraktionen, des<br />

Stadtbaumeisters, des Ordnungsamtsleiters sowie des Kämmerers durchgeführt.<br />

Dabei wurde das Programm selbst, die Vorgehensweise, zu schaffende Strukturen<br />

und Projekte thematisiert und über Protokoll festgehalten. Die 2. Sitzung, <strong>mit</strong><br />

einer ersten Vorstellung des Integrierten Handlungskonzepts und Diskussion der<br />

vorgeschlagenen Abgrenzung des zukünftigen Sanierungsgebiets erfolgte am<br />

22.01.2009.<br />

Zwischenbericht im Stadtentwicklungsausschuss<br />

Im Anschluss an die 1. Lenkungsgruppensitzung wurde der Stadtentwicklungsausschuss<br />

am 22.09.2008 über die Zwischenergebnisse der <strong>Vorbereitende</strong>n<br />

<strong>Untersuchungen</strong> sowie über das weitere Vorgehen informiert.<br />

Stadtratsseminar zur Leitbildentwicklung in Bad Kissingen<br />

In engem Zusammenhang <strong>mit</strong> der Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzepts<br />

wurde von Anfang an – angeregt durch den Oberbürgermeister - eine<br />

da<strong>mit</strong> verbundene Auseinandersetzung <strong>mit</strong> dem Stadtleitbild gesehen. Das<br />

weitere Vorgehen wurde deshalb eng <strong>mit</strong> dem durch das Programm Soziale Stadt<br />

eingeleiteten Prozess verknüpft. Am 17.10.2008 begab sich der Stadtrat „in<br />

Klausur“ nach Bad Kissingen um unter anderem eine Leitbilddiskussion<br />

durchzuführen. Das Seminar wurde durch die Planungsgruppe vorbereitet und<br />

begleitet. Es wurde wie folgt vorgegangen:<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Impulsvortrag zur Slow-City-Bewegung als möglicher Leitbildgedanke durch eine Vertreterin<br />

der Stadt Hersbruck;<br />

- Vortrag der Zwischenergebnisse des Integrierten Handlungskonzepts unter besonderer<br />

Berücksichtigung von an Handlungsfeldern orientierten Leitsätzen durch die Planungsgruppe;<br />

- Workshop der Stadtrats<strong>mit</strong>glieder <strong>mit</strong> dem Ziel der Konkretisierung von Leitsätzen, Zielen und<br />

Maßnahmenansätzen;<br />

- Abschließende Zusammenfassung und Protokoll durch die Planungsgruppe;<br />

- „Auftrag“, die Ergebnisse in das Integrierte Handlungskonzept einzubeziehen.<br />

Bürger- bzw. Akteursbeteiligung<br />

Zur Konkretisierung des Integrierten Handlungskonzepts wurden folgende<br />

Elemente einer Beteiligung von Akteuren vorgesehen:<br />

- Vorstellung der Zwischenergebnisse anlässlich der vier Bürgerversammlungen<br />

in der Rothenburger Kernstadt (04.11.2008), im Stadtteil Bettenfeld<br />

(05.11.2008), im Stadtteil Leuzenbronn (10.04.2008) sowie im Stadtteil<br />

Detwang (20.11.2008); Dokumentation der Diskussionsergebnisse;<br />

- Ausgabe eines Informationsblatts <strong>mit</strong> Kurzfragebogen an alle Teilnehmer<br />

anlässlich der Bürgerversammlungen, Aufruf zur Beteiligung am<br />

Stadtentwicklungsprozess; gleichzeitig wurden beide Druckschriften in das<br />

Internet gestellt und an weiteren – zentral gelegenen – Ausgabestellen<br />

ausgelegt;<br />

- Öffentliche Auslegung der Planunterlagen im Stadtbauamt vom 10. bis<br />

12.11.2008<br />

Abschließende Vorstellung und Diskussion der Entwurfsfassung des Integrierten<br />

Handlungskonzepts in folgenden Gremien:<br />

- Stadtverwaltung (OB, Bauamt, Kämmerei, Ordnungsamt; Vor- bzw.<br />

Nachbesprechung der Einzelaspekte am 13.01. und 12.02.2009)<br />

- Lenkungsgruppe am 22.01.2009 (2. Sitzung; Diskussion des Entwurfs und<br />

Überarbeitung)<br />

- Bauausschuss am 02.03.2008 (Vorberatung förmliche Festlegung)<br />

- Stadtrat am 26.03.2008 (Satzungsbeschluss)<br />

Im Anschluss daran Fertigstellung des Integrierten Handlungskonzepts durch die<br />

Planungsgruppe. Parallel dazu Abgabe des Gesamtberichts <strong>mit</strong> Fotoanalyse im<br />

Laufe des Monats April 2009.<br />

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Untersuchungsgebiet<br />

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1.2. Untersuchungsgebiet<br />

Anlässlich der VU wurden neben dem eigentlichen Untersuchungsgebiet (A), das<br />

Grundlage des Auftrags war, folgende zwei Bereiche ergänzend untersucht:<br />

- Teilgebiet An der Erlbacher Straße (B) sowie<br />

- Teilgebiet Hangbereich zur Tauber hin <strong>mit</strong> Wildbad als Teilbereich des<br />

Grüngürtels um die historische Altstadt (C).<br />

Das in nachfolgernden Übersichtsplan dargestellte ca. 115 ha große eigentliche<br />

Untersuchungsgebiet (A) umfasst die historische Altstadt, im nördlichen und<br />

östlichen Bereich, ergänzt um den Bereich der Vorstadt. Es wird begrenzt durch<br />

die Mergentheimer Straße im Nordwesten den noch unbebauten Bereich nördlich<br />

des Philosophenweges im Norden sowie durch die Würzburger- und Ludwig-<br />

Siebert-Straße bis zum Bahnhof bzw. der „Döhler-Kreuzung“ an der Tankstelle im<br />

Osten sowie im Süden durch die Schlachthof-, Bensen- und Nördlinger Straße<br />

einschließlich des Bereichs des ehemaligen Schlachthofes und einzelner<br />

benachbarter, gewerblich bebauter Flurstücke.<br />

Abb.3: Übersichtplan erweitertes Untersuchungsgebiet<br />

C<br />

Aufgrund externer Hinweise auf besondere Bewohnerstrukturen <strong>mit</strong><br />

überdurchschnittlichem Migrantenanteil und auf bauliche Defizite wurde ein<br />

kleines Teilgebiet an der Erlbacher Straße (B), entlang der Falkstraße untersucht<br />

und abgegrenzt. Darüber hinaus wurde der Hangbereich (C) zwischen dem<br />

eigentlichen Untersuchungsgebiet im Osten und der Tauber im Westen aus<br />

verschiedenen Gründen nachträglich in die Untersuchung <strong>mit</strong> einbezogen. Dieser<br />

Bereich umfasst – eng verknüpft <strong>mit</strong> der historischen Altstadt– einen Teil des<br />

Grüngürtels um die historische Altstadt bzw. Übergangsbereich zur umgebenden<br />

Kulturlandschaft des Taubertales: am südlichen Ende die – öffentlich zugängliche -<br />

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A<br />

B


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historisch bedeutende Tagungsstätte Wildbad, die <strong>mit</strong> Wegen durchsetzten,<br />

landschaftlich reizvollen Hänge entlang der Tauber, den seit 2000 reaktivierten<br />

Weinberg sowie weitere Bereich westlich des Burggartens bzw. unterhalb des<br />

Klingenviertels. Der Hangbereich steht in „ensembleartigem“ Zusammenhang <strong>mit</strong><br />

der historischen Altstadt und sollte deshalb zusammen <strong>mit</strong> der Altstadt betrachtet<br />

werden.<br />

Struktur<br />

Die Struktur prägend ist der Gegensatz zwischen der durch Stadtmauern und<br />

Grüngürtel umgebenen, historischen Altstadt und den inhomogenen, aufgelockert<br />

bebauten Vorstadtbereichen <strong>mit</strong> eingelagerten Infrastruktureinrichtungen, wie<br />

Schulen, dazugehörigen Turnhallen und Sport- bzw. Freiflächen, dem Friedhof,<br />

dem städtischem Sportgelände sowie zum teil mindergenutzten bzw. ungenutzten<br />

Gewerbearealen. Die wichtigsten Zufahrtsstraßen laufen sternförmig auf die<br />

Altstadt zu, daneben besteht ein innerer Umfahrungsring an dem mehrere<br />

großflächige Parkierungsflächen für Innenstadt-/Altstadt-Nutzer wie Bewohner,<br />

Einkaufende, Beschäftigte aus der Altstadt und insbesondere für Touristen<br />

angeordnet sind. Der Bahnhof befindet sich am östlichen Gebietsrand in<br />

fußläufiger Entfernung zur historischen Altstadt.<br />

Wohnbevölkerung<br />

Das Untersuchungsgebiet Innenstadt (A) umfasst 3837 Einwohner. Nimmt man<br />

das Ergänzungsgebiet an der Erlbacher Straße (B) <strong>mit</strong> 92 Einwohnern sowie den<br />

Hangbereich zwischen Altstadt und Tauber <strong>mit</strong> dem Wildbad, Bronnen- und<br />

Steinmühle (C) <strong>mit</strong> 10 Einwohnern hinzu, so ergibt sich eine Einwohnerzahl von<br />

ca. 3939 Einwohnern (Stand Juli 2008).<br />

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Planungsvorgaben<br />

Vorgaben<br />

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2. Bestehende Planungen und Vorgaben<br />

2.1. Landes- und Regionalplanung<br />

Das Landesentwicklungsprogramm (LEP) stellt das landesplanerische Gesamtkonzept für<br />

die räumliche Entwicklung Bayerns dar. Übergeordnetes Ziel ist die Schaffung bzw.<br />

Erhaltung gleichwertiger und gesunder Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen<br />

Landesteilen. Seine überfachlichen und fachlichen Ziele binden die nachfolgenden<br />

Planungsebenen, wie Regional-, Flächennutzungs- und Landschaftplanung.<br />

Rothenburg ob der Tauber gehört zur Planungsregion 8 – West<strong>mit</strong>telfranken und ist der<br />

Gebietskategorie „Ländliche Teilräume, deren Entwicklung nachhaltig gestärkt werden<br />

soll“ zugeordnet (vgl. LEP A II 3.3). In dieser Gebietskategorie sind Maßnahmen zur<br />

Stärkung der Wirtschaftsstruktur, zur Verbesserung der Infrastruktur und zur<br />

Unterbindung weiterer Abwanderungsbewegungen zu ergreifen. Hinsichtlich ihrer<br />

zentralörtlichen Bedeutung ist die Stadt Rothenburg ob der Tauber im LEP als<br />

Mittelzentrum eingestuft. Der Regionalplan für die Region 8 – West<strong>mit</strong>telfranken von<br />

1987 <strong>mit</strong> relevanten Änderungen von 2000 sowie 2007 konkretisiert die überfachlichen<br />

und fachlichen Ziele des Landesentwicklungsprogramms.<br />

Der Regionalplan vom 01.08.2000 weist Rothenburg ob der Tauber als<br />

Mittelzentrum im ländlichen Teilraum <strong>mit</strong> folgenden überörtlichen Funktionen<br />

aus:<br />

- Mittelpunktsfunktion (beinhaltet Wohnsiedlungstätigkeit, gewerbliche Wirtschaft, Sozial- und<br />

Gesundheitswesen)<br />

- Schutz und Pflege der Landschaft<br />

- Bildungs-/ Erziehungswesen und Kultur<br />

- Erholungsfunktion einschließlich Fremdenverkehr<br />

Das Mittelzentrum Rothenburg ob der Tauber soll in seiner „Struktur zur<br />

Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen nachhaltig gestärkt werden“<br />

(Reg.pl. 1987, A II 2.5). Wirtschaftskraft und Wirtschaftswachstum sollen<br />

angekurbelt werden. Insbesondere die Beschäftigungs- und<br />

Einkommensverhältnisse müssen dauerhaft verbessert werden um der<br />

Abwanderung entgegenzuwirken. Dafür müssen im produzierenden Gewerbe<br />

und im Dienstleistungssektor qualifizierte, wohnortnahe Arbeitsplätze geschaffen<br />

werden.<br />

Rothenburg ob der Tauber liegt auf der überregionalen Entwicklungsachse<br />

Würzburg – Rothenburg - Donauwörth für die u.a. folgende Ziele formuliert<br />

wurden: die punktuelle Verdichtung von Wohn- und Arbeitsstätten sowie der<br />

Ausbau von ÖPNV und Straßenverbindungen um dem erhöhten<br />

Verkehrsaufkommen auf der „Romantischen Straße“ zu begegnen. Auch als Teil<br />

der regionalen Entwicklungsachse Lehrberg- Rothenburg ob der Tauber wird die<br />

besondere Bedeutung der Stadt als touristisches Ziel betont, verknüpft <strong>mit</strong> dem<br />

Auftrag, „Anreize zur Verlängerung der Aufenthaltsdauer der Gäste“ zu schaffen<br />

(Reg. Pl. 1987, A IV zu 2.3.9).<br />

Die angestrebte Beseitigung städtebaulich-funktionaler Mängel beinhaltet die<br />

Wahrung bzw. Wiederherstellung der Wohnfunktion. Sanierung und<br />

Modernisierung des Wohnungsbestandes sind entscheidende Maßnahmen um<br />

dem Bevölkerungsentzug aus dem <strong>mit</strong>telalterlichen Siedlungskern<br />

entgegenzuwirken und qualitativen Wohnraum bereit zu stellen. Gleichzeitig muss<br />

das gewachsene Stadtbild erhalten werden, da die Identifikation <strong>mit</strong> Rothenburg<br />

als Heimatort einen Teil seiner Wohnattraktivität ausmacht.<br />

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Darüber hinaus soll eine Funktionsmischung und eine regionale und<br />

überregionale Verflechtung z.B. kultureller und touristischer Bereiche angestrebt<br />

werden. Für Rothenburg besonders wichtige Aufgaben sind dabei „die<br />

weitgehende Erhaltung und Sicherung historischer Bausubstanz, die Mehrung<br />

von Einrichtungen des Dienstleistungsbereichs, die Standortsicherung von<br />

städtebaulich und verkehrsmäßig integrierten Geschäftsflächen für den<br />

Einzelhandel zur Stärkung des zentralitätstypischen Angebotes <strong>mit</strong> Waren des<br />

höheren Bedarfs“( Reg.pl. 1987, B II zu 4.1). Zur Erhöhung der Standortqualität<br />

soll außerdem die Konzentration des (Einzel-) Handels im Ortskern angestrebt<br />

werden.<br />

Besondere Bedeutung kommt der Sicherung, Intensivierung und<br />

Weiterentwicklung des Fremdenverkehrs zu. Dabei sollen saisonverlängernde<br />

Maßnahmen ergriffen und eine Verknüpfung <strong>mit</strong> Ausflugszielen in der nahen<br />

Umgebung geschaffen werden.<br />

„Ein Radwander- und Wanderwegenetz soll unter Berücksichtigung bereits<br />

vorhandener Wege angelegt werden und an die Radwander- und<br />

Wanderwegenetze der benachbarten Regionen angebunden werden“ (Reg.pl.<br />

1987, B VII 3.1). Auch die Verbesserung und Erhöhung des Radverkehrs innerhalb<br />

der Stadt ist wünschenswert. Außerdem sollen die Straßenverkehrsverhältnisse<br />

innerhalb Rothenburgs und dessen Anbindung an umliegende Zentren verbessert<br />

werden (Reg.pl. 2007, B V 1.4.2).<br />

Das Freizeitkapital Rothenburgs umfasst kulturhistorische Zeugnisse<br />

einschließlich besonderer Siedlungs- und Hausformen und <strong>mit</strong> dem Taubergrund<br />

eine Landschaft, die einer besonderen Pflege bedarf und die Erholungsfunktion<br />

hat. Darüber hinaus haben die wohnungsnahen Kleingartenanlagen und<br />

„ausreichend bemessene und funktionsgerecht gestaltete Grün- und Freiflächen“<br />

für die Bewohner eine wichtige Erholungsfunktion (Reg.pl. 2000, A II zu 2.5). Die<br />

Schaffung ausreichender Kinderhortplätze wird darüber hinaus angestrebt.<br />

Datengrundlage:<br />

Reg.pl. Region West<strong>mit</strong>telfranken (8) (1.12.1987)<br />

Reg.pl. Region West<strong>mit</strong>telfranken (8), 4. Änderung (1.08.2000)<br />

Reg.pl. Region West<strong>mit</strong>telfranken (8), 8. Änderung (1.01.2007)<br />

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2.2. Bauleitplanung<br />

Im wirksamen Flächennutzungsplan (FNP) <strong>mit</strong> Landschaftsplan der Stadt<br />

Rothenburg ob der Tauber von 1998 – als vorbereitendem Bauleitplan - ist das<br />

Untersuchungsgebiet Innenstadt wie folgt dargestellt:<br />

Abb. X: Ausschnitt des wirksamen FNP<br />

Im Bereich der Altstadt existieren folgende rechtsverbindlichen Bebauungspläne:<br />

Bebauungsplan Nr. XII A – Innere Altstadt<br />

Bebauungsplan Nr. XII B – Äußere Altstadt<br />

Bebauungsplan Nr. XVII – Philosophenweg<br />

Auf die jeweils aktuellen Geltungsbereiche, Festsetzungen bzw. Satzungstexte<br />

wird verwiesen.<br />

Abb. 4: Ausschnitt Flächennutzungsplan von 1998<br />

Das Untersuchungsgebiet ist durch eine differenzierte Darstellung im FNP<br />

gekennzeichnet. In der historischen Altstadt sind entlang der gewerblich<br />

frequentierten Hauptachsen (Galgengasse, Rödergasse, Hafengasse, Herrngasse,<br />

Markt bzw. Marktplatz, Obere und Untere Schmiedgasse etc.) Mischgebiets-<br />

Bereiche dargestellt. Rückwärtige bzw. abseitige Blockbereiche sollen<br />

andererseits vorrangig der Wohnnutzung dienen. Gemeinbedarfsflächen sind im<br />

Westen um das Reichsstadtmuseum, im Norden im Bereich der Berufsschulen<br />

bzw. des Gastronomie-Zentrums, im Osten im Bereich der Grund- und<br />

Realschulen, der Post bzw. Telekom bzw. des Finanzamtes sowie im Süden im<br />

Spitalbereich <strong>mit</strong> Altenheim, Jugendherberge, Reichsstadthalle dargestellt.<br />

Außerhalb der historischen Altstadt sind Wohngebiete vorrangig in der nördlichen<br />

und zum Teil in der östlichen Vorstadt dargestellt. Der Bereich nördlich der<br />

Ansbacher Straße zwischen Bahnhof und Rödertor ist als Mischgebiet<br />

gekennzeichnet. Im Bereich der westlichen Altstadtbegrenzung ist das<br />

ausdrückliche Festhalten an der Freistellung der Stadt-Silhouette bemerkenswert.<br />

(siehe den FNP-Ausschnitt)<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Für den Bereich der historischen Altstadt (räumlicher Geltungsbereich) existieren<br />

die Bebauungspläne XII A und XII B „Innere Altstadt“ bzw. „Äußere Altstadt“ <strong>mit</strong><br />

entsprechenden Festsetzungen im Hinblick auf „Flächen für den Gemeinbedarf“,<br />

„allgemeine Wohngebiete“ sowie „Mischgebiete“ (in Kraft seit 27.02.1993,<br />

ergänzt 05.05.200 sowie 31.07.2007). Im Einzelnen wird auf den entsprechenden<br />

Festsetzungstext verwiesen.<br />

Abb. 5: Übersichtsplan Bebauungspläne in der Altstadt von Rothenburg o.T.<br />

Im Teilbereich entlang des Philosophenweges ist darüber hinaus ein<br />

Bebauungsplan in Aufstellung befindlich. Auf den aktuellen Verfahrens- und<br />

Entwurfsstand sei verwiesen.<br />

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2.3. Sonstige Bindungen, Planungen bzw. Satzungen<br />

Vor dem Hintergrund einer jeweils zeitgemäßen Stadtbildpflege sah bereits eine<br />

Verordnung aus dem Jahre 1204 die Neueindeckung von Dächern <strong>mit</strong> Dachziegeln<br />

an Stelle der feuergefährlichen Holzschindeln vor. Vor dem Hintergrund<br />

Rothenburgs als „Kleinod des Mittelalters“ und der Notwendigkeit einer<br />

planerischen Stadtgestaltung, die heutigen gesetzlichen Anforderungen<br />

entspricht, baut die heutige Baugestaltungssatzung auf den ortpolizeilichen<br />

Vorschriften von 1902 auf (siehe hierzu insbesondere die Ausführungen in<br />

„Altstadtsanierung, Bilanz nach 20 Jahren“ 1997).<br />

Folgende Verordnungen bzw. Satzung gelten innerhalb des Untersuchungsgebiets<br />

Innenstadt:<br />

Baugestaltungssatzung (Fassung vom 28.09.2005)<br />

Baugestaltungsplan Innere und Äußere Altstadt (Fassung vom 31.07.2007),<br />

Der Geltungsbereich wird im seitlichen Plan (Abb. 6) wiedergegeben. Er umfasst<br />

die historische Altstadt, den Grüngürtel sowie große Teile des Hangbereichs zur<br />

Tauber.<br />

Satzung über die Erlaubnis und Gebühren für Sondernutzungen im öffentlichen<br />

Verkehrsraum – Sondernutzungssatzung – SNS (Fassung vom 01.03.2007,<br />

geändert am 01.10.2007)<br />

Satzung über die Zulässigkeit von Werbeanlagen – Werbeanlagensatzung<br />

(Fassung vom 15.05. 1997 / geändert am 15.10.2004 und 01.10.2007)<br />

Satzung über die Benutzung der öffentlichen Grünanlagen und<br />

Kinderspielanlagen – Grünanlagensatzung (Fassung vom 27.09.2008)<br />

Satzung über die Zulässigkeit von Satellitenempfangsanlagen - Parabolantennen<br />

(Fassung vom 10.10.1996)<br />

Garagen und Stellplatzsatzung GaStS (Fassung vom 01.02.2007)<br />

Förderungsrichtlinien für die Gewährung von Zuschüssen zum Bau von privaten<br />

Regenwassernutzungsanlagen (Stand 23.02.1999, ergänzt 27.09.2001)<br />

Verordnung über die Erhebung von Parkgebühren in der Stadt Rothenburg ob<br />

der Tauber – Parkgebührenverordnung (Fassung vom 29.03.2007)<br />

Satzung für die Erhebung eines Straßenausbaubeitrages – Ausbaubeitragssatzung<br />

– ABS (Fassung vom 26.07.2007)<br />

Die aktuell gültigen Satzungstexte sind den offiziellen Internetseiten der Stadt<br />

Rothenburg o.T. -www.rothenburg.de- zu entnehmen.<br />

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<strong>Untersuchungen</strong><br />

2003 - 2005<br />

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3. Zusammenfassung von Ziel- und Maßnahmenvorschlägen<br />

verschiedener <strong>Untersuchungen</strong> zur Stadtentwicklung aus 2003 bis<br />

2005 laut Kurzanalyse der Planungsgruppe - Juni 2008<br />

Bestandsanalyse Altstadt von Rothenburg ob der Tauber durch das Büro<br />

Moser und Ziegelbauer (2003)<br />

Planerische und flächenmäßige Erfassung sämtlicher Nutzungsarten in den<br />

einzelnen Geschossebenen der Altstadt<br />

Durch das Büro Moser und Ziegelbauer, Nördlingen wurde im Jahr 2003 in der<br />

Altstadt von Rothenburg o.d.T. eine Bestandsanalyse durchgeführt. Das damalige<br />

Untersuchungsgebiet umfasst die gesamte Altstadt innerhalb der Stadtmauern<br />

und ist da<strong>mit</strong> deckungsgleich <strong>mit</strong> dem Sanierungsgebiet von 1992 und dem<br />

Geltungsbereich des rechtskräftigen Bebauungsplanes „Altstadt“.<br />

Für die tabellarische Auswertung wurde das Untersuchungsgebiet in 45 Blöcke<br />

und unter Zusammenfassung jeweils mehrerer Blöcke in 7 Bereiche unterteilt.<br />

Dabei wurde die Einteilung der vorbereitenden <strong>Untersuchungen</strong> von 1977 (siehe<br />

seitliche Abb. 7) beibehalten. Die jeweiligen Gebäudenutzungen wurden im<br />

Herbst 2003 nach Stockwerken er<strong>mit</strong>telt und kartiert.<br />

Wichtige Erkenntnisse aus der Nutzungskartierung waren:<br />

- Umfangreiche öffentliche Dienstleistungen (Ämter, Museen, kirchliche und soziale<br />

Einrichtungen etc.) dokumentieren die Funktion Rothenburgs als Mittelzentrum.<br />

- Gebäude <strong>mit</strong> öffentlichen Dienstleistungen sind ausschließlich <strong>mit</strong> dieser Nutzung belegt.<br />

- Die Nutzungskategorie Bewirtung/Beherbergung ist stark ausgeprägt, entsprechend der<br />

Bedeutung Rothenburgs als international bekannter Fremdenverkehrsort.<br />

- Die Karte der Erdgeschossnutzungen zeigt deutlich die Hauptgeschäftslagen Marktplatz, Obere<br />

und Untere Schmiedgasse/ Plönlein, Georgengasse/Galgengasse, Hafengasse/ Rödergasse.<br />

- Das verarbeitende Gewerbe ist nur noch durch wenige kleine Betreibe vertreten.<br />

- Die Wohnnutzung u.a. im EG in den Altstadtrandbereichen wie Klingenviertel und<br />

Spitalvorstadt sowie in den Altstadtnebenstraßen wie z.B. Stadtgraben, Burggasse, Heugasse,<br />

Hirtengasse, Judengasse, und Wenggasse wird durch die Erhebung belegt.<br />

- In den oberen Geschossen ist das Wohnen die deutlich dominierende Nutzung.<br />

Moser und Ziegelbauer verweisen auf die „Gemeinsamkeiten“ der Kategorien<br />

„Nebennutzungen“ und „ohne Nutzung“. Demnach sind ungenutzte Flächen und<br />

da<strong>mit</strong> Leerstände differenziert zu sehen (…).<br />

- Insgesamt sind in den 1. Dachgeschossen 5,1% der Flächen (21.358m² BGF) ohne Nutzung bzw.<br />

leer stehend.<br />

- Insgesamt sind in den Erd- und Obergeschossen (ohne Dachgeschosse) 8,5% der Flächen<br />

(35.709 m² BGF) ohne Nutzung bzw. leer stehend.<br />

- Ungenutzte Geschossflächen sind in der Altstadt relativ gleichmäßig verteilt.<br />

- Es fällt auf, dass auch in guten geschäftlichen und touristischen Lagen, umfangreiche<br />

Leerstände zur verzeichnen sind.<br />

- Ein eindeutiger Sanierungsindikator sind Gebäude, die in allen Geschossen leer stehend sind.<br />

- „Nebennutzungen“ stellen eine bedingte Flächenreserve dar. Insgesamt entfallen 3,2% der<br />

Erdgeschoss und Obergeschossnutzungen sowie 2,1% in den 1. Dachgeschossen auf die<br />

Kategorie „Nebennutzungen“.<br />

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- Im gesamten Untersuchungsgebiet fallen 18,9% (79.155m² BGF) in die Kategorien<br />

„Nebennutzung“ und „ohne Nutzungen“ und stellen da<strong>mit</strong> eine Mindernutzung bzw. einen<br />

Leerstand dar.<br />

- Bemerkenswert ist, dass auch in sehr guten Lagen, wie z.B. Herrengasse, Untere Schmiedgasse,<br />

Rödergasse) oder guten Lagen (z.B. Kapellenplatz, Klingengasse, Spitalgasse, Wenggasse)<br />

vermehrt Leerstände in Gebäuden <strong>mit</strong> gutem Bauzustand festzustellen sind.<br />

Die Gegenüberstellung der Gebäudenutzungen sämtlicher Geschosse in den<br />

Jahren 2003, 1990 und 1977 ist der Untersuchung auf S. 7 zu entnehmen.<br />

Kurzbewertung:<br />

Die damalige Bestandsaufnahme belegt für 2003 die bemerkenswerte Existenz<br />

von Mindernutzungen und Leerständen (18,9% der Gesamtfläche = 79.155m²<br />

BGF), was insbesondere für die oberen Geschosse gilt. Dies hat sich – was aktuelle<br />

Begehungen zeigen - bis heute allenfalls graduell verändert. Auch heute (2008)<br />

noch sind umfangreiche Leerstände in Gebäuden - insbesondere in den<br />

Obergeschossen - bzw. bei einzelnen Läden feststellbar.<br />

Erfassung des ruhenden Verkehrs (Stellplätze) und Bedarfser<strong>mit</strong>tlung<br />

Der ruhende Verkehr wurde durch das Büro Moser und Ziegelbauer zum Stand<br />

15.10.2003, getrennt nach öffentlichen und privaten Stellplätzen, er<strong>mit</strong>telt und<br />

kartiert. In den Stellplatzbestand wurden auch die großen öffentlichen<br />

Parkmöglichkeiten außerhalb der Stadtmauer einbezogen. Demnach ist folgender<br />

Stellplatzbestand vorhanden:<br />

Innerhalb der Mauern Stellplätze öffentlich unbeschränkt 316<br />

Stellplätze öffentlich beschränkt 518<br />

Stellplätze privat 1.150<br />

Stellplätze insgesamt 2.046<br />

Außerhalb der Mauern Stellplätze öffentlich unbeschränkt<br />

und beschränkt 1.278<br />

Stellplätze gesamt öffentlich<br />

Und privat 3.324<br />

Darüber hinaus wurde der rechnerische Stellplatzbedarf gemäß der offiziellen<br />

Richtlinien von 1978 durch das Planungsbüro zum Stand 15.10.2003 er<strong>mit</strong>telt.<br />

Demnach betrug der Stellplatzbedarf für die Altstadt Rothenburgs 3.498<br />

Stellplätze, was in der Gegenüberstellung <strong>mit</strong> dem tatsächlichen Angebot einem<br />

rechnerischem Defizit von 174 Stellplätzen entsprach.<br />

Weitere Erkenntnisse aus der Kartierung des ruhenden Verkehrs waren:<br />

„Das errechnete Stellplatzdefizit von 174 Stellplätzen ist nicht so hoch, weil die<br />

öffentlichen Parkplätze vor den Mauern einbezogen werden. Wenn man diese<br />

Parkplätze vor den Mauern nicht in die Berechnung einbezieht, beträgt das<br />

Stellplatzdefizit 1.452 Stellplätze.<br />

Betrachtet man den Stellplatzsaldo kleinräumiger auf der Bereichsebene, so ist<br />

festzustellen, dass<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Der Stellplatzbedarf innerhalb der Stadtmauern nur im Bereich 4 zu decken ist;<br />

- Der Stellplatzbedarf der Bereiche 1, 6 und 7 durch den Stellplatzbestand innerhalb und<br />

außerhalb der Stadtmauern zu decken ist;<br />

- Der Stellplatzbedarf der zentralen Bereiche 2, 3 und 5 derzeit (2003) grundsätzlich nicht zu<br />

decken ist, weder innerhalb noch außerhalb der Stadtmauern.<br />

Ohne Beeinträchtigung des Stadtbildes und ohne hohe Aufwendungen ist eine<br />

spürbare Vermehrung der Stellplätze in den zentralen Bereichen 2, 3 und 5<br />

demnach nicht möglich.<br />

Für die Bruttogeschoßflächen, die derzeit unter den Kategorien<br />

„Nebennutzungen“ und „ohne Nutzungen“ fallen, errechnet sich bei Annahme<br />

einer Wohnnutzung ein fiktiver zusätzlicher Stellplatzbedarf von ca. 580<br />

Stellplätzen“ (Moser und Ziegelbauer S. 8).<br />

Kurzbewertung:<br />

Die Bilanz von Parkangebot und –nachfrage in der Altstadt belegt ein Defizit an<br />

Stellplätzen für Altstadtnutzer, das nur aufgrund der Tatsache sehr moderat<br />

ausfällt, dass die großen, leistungsfähigen Parkierungsanlagen am äußeren<br />

Stadtmauerrand einbezogen wurden. Dies hat direkte Auswirkungen auf die<br />

zusätzlich Belebung der Altstadt durch Aktivierung von qualitativ hochwertigem<br />

Wohnraum insbesondere in den oberen Geschossen. Die Stellplatzsituation hat<br />

sich seit 2003 - nach Aussage des Stadtbauamts - nicht gravierend geändert, von<br />

den er<strong>mit</strong>telten Werten kann, <strong>mit</strong> sehr geringen Abweichungen, weiter<br />

ausgegangen werden.<br />

Gebäudezustand in der Altstadt (Bewertung von außen)<br />

Durch das Büro Moser und Ziegelbauer wurden im Rahmen einer baulichen<br />

Bestandsaufnahme alle Gebäude der Rothenburger Altstadt einer Bewertung von<br />

außen unterzogen. Dabei erfolgte eine Beurteilung statisch wichtiger Teile und<br />

der Außenhaut (Türen, Fenster, Außenputz und Dachdeckung). Die<br />

Gesamtbewertung erfolgte vierstufig (Moser und Ziegelbauer S. 9).<br />

Ende 2003 bestand demnach in der Rothenburger Altstadt ein akuter<br />

Sanierungsbedarf bei Gebäuden in der Höhe von 24,5 Mio. Euro. In der<br />

dazugehörigen Abbildung 9 ist zu erkennen, dass die Gebäude <strong>mit</strong> schweren und<br />

sehr schweren Mängeln über das gesamte Untersuchungsgebiet gestreut liegen;<br />

allenfalls punktuelle Häufungen sind zu erkennen. Eine Deckung von schlechtem<br />

Bauzustand <strong>mit</strong> Nicht- bzw. Nebennutzungen ist festzustellen. Die Häufung von<br />

Gebäuden <strong>mit</strong> schweren bis sehr schweren baulichen Mängeln ist ein eindeutiger<br />

Sanierungsindikator nach der Aussage des untersuchenden Büros (S. 9).<br />

Belange der Denkmalpflege, (soweit durch damalige <strong>Untersuchungen</strong> tangiert)<br />

Vom Büro Moser und Ziegelbauer wurden sämtlichen Einzeldenkmäler des<br />

Ensembles Rothenburg <strong>mit</strong> Stand 23.09.2008 kartiert und in einem Plan<br />

festgehalten (siehe S. 9 f).<br />

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Darstellungen aus der Untersuchung<br />

von Döllinger-Architekten, 2004<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Kurzbewertung:<br />

Die Untersuchung dokumentiert den damaligen (2003) Modernisierungs- bzw.<br />

Sanierungsbedarf, der die bereits vorliegende förmliche Festsetzung als<br />

Sanierungsgebiet bzw. die aktuelle Aufnahme in das Programm „Soziale Stadt“<br />

rechtfertigt. Der Sanierungsbedarf ist demnach relativ gleichmäßig verteilt und -<br />

nach vorläufigen Erkenntnissen - bis heute (2008) nicht ausreichend bewältigt. Im<br />

Rahmen der aktuellen VU wurden nunmehr die nördliche und östliche Vorstadt<br />

einer vergleichbaren Gebäudebewertung unterzogen, was eine zusammenhängende<br />

Dokumentation ermöglicht.<br />

Städtebauliche Ideenstudie, Dollinger Architekten (2004)<br />

Zur Erarbeitung einer übergeordneten städtebaulichen Konzeption für wichtige<br />

Entwicklungszonen - vorwiegend innerhalb der Rothenburger Neustadt (Vorstadt)<br />

vergab die Stadt Rothenburg ob der Tauber 2003 eine städtebauliche Ideenstudie<br />

an das Büro Dollinger Architekten. Dabei wurden folgende Standorte in<br />

Entwicklungszone A einer Betrachtung im Hinblick auf ihre Entwicklungsperspektive<br />

unterzogen:<br />

- A1 Brauhausgelände (hochwertige Wohnnutzung)<br />

- A2 Fläche östlich Würzburger Straße (gewerbliche Entwicklung)<br />

- A3 und A4 Bahngelände und Bereich Moll/Döhler (Achse für nicht störendes Gewerbe und<br />

Dienstleistung)<br />

- A5 Hasa-Gelände und Umgebung (Büros, kleinteiliger Einzelhandel, Vergnügungsstätten,<br />

Gastronomie und Freizeitnutzung <strong>mit</strong> und ohne Supermarkt)<br />

- A6 Stadiengelände (Aufgabe der Sportnutzung, qualitativ hochwertige Wohnnutzung)<br />

- A7 Schlachthofgelände (Verlagerung Projektschmiede, Markthallennutzung, Gastronomie)<br />

Darüber hinaus wurden folgende Entwicklungszonen in den Randbereichen des<br />

Rothenburger Stadtgebiets untersucht:<br />

- B Bereich Ansbacher Straße – Außenbereich Autobahn<br />

- C Bereich Ausweisung eines Sportzentrums<br />

- D Entlastungsstraße und Vorhaben <strong>mit</strong> Nachbargemeinden Gebsattel / Neusitz (Randzonen der<br />

Gemarkung)<br />

Kurzbewertung:<br />

Mit Ausnahme des Bereichs A2 haben alle Standorte einen direkten Bezug zum<br />

heutigen Untersuchungsgebiet „Soziale Stadt“ und werden in die VU <strong>mit</strong><br />

einbezogen.<br />

Die Bereiche B und D tangieren die Entwicklung im Untersuchungsgebiet nur<br />

<strong>mit</strong>telbar, während der Bereich C - durch den Neubau einer leistungsfähigen<br />

Sportanlage und die da<strong>mit</strong> verbunden Aufgabe der bestehenden Sportanlagen<br />

innerhalb des Untersuchungsgebiets – direkte strukturelle und bauliche<br />

Auswirkungen innerhalb des Untersuchungsgebiets nach sich ziehen würde.<br />

Mittlerweile wird von der Verlagerung des Sportzentrums an den Stadtrand<br />

abgesehen. Stattdessen soll – nach Vorgabe der Stadtverwaltung - die<br />

bestehende, innenstadtnahe Sportanlage aufgewertet und neu strukturiert<br />

werden.<br />

In Bezug auf die Sanierung und Neunutzung des Schlachthofareals existieren<br />

ebenfalls neue Vorstellungen. Ziel ist die Schaffung eines Jugendkulturzentrums,<br />

d.h. Verlagerung des städtischen Jugendzentrums unter Einbeziehung der am<br />

Standort aktuell untergebrachten Beschäftigungsgesellschaft Projektschmiede in<br />

Verbindung <strong>mit</strong> der Aufwertung der gegenüberliegenden Sportflächen.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Erkenntnisse aus bereits durchgeführten <strong>Untersuchungen</strong> bzw.<br />

Beteiligungsprozessen der CIMA GmbH München 2003-2005<br />

Die umfassende CIMA-Untersuchung umfasst folgende Teiluntersuchungen für die<br />

sie jeweils Handlungsaussagen trifft. Im Folgenden wird die Kurzbewertung aus<br />

der Kurzanalyse wiedergegeben, die komplette Fassung der Kurzanalyse <strong>mit</strong> einer<br />

stichwortartigen Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse ist dem Anhang<br />

zu entnehmen.<br />

Betriebs- bzw. branchenspezifische Kenndaten Rothenburgs<br />

Kurzbewertung<br />

Besonders deutlich wurden dabei die Defizite im Food-Bereich bei der<br />

Verkaufsfläche sowie die überdurchschnittliche Leerstandquote im Einzelhandel.<br />

Grundsätzlich zeichnet sich Rothenburg jedoch durch einen überdurchschnittlichen<br />

Zentralitätsindex sowie Verkaufsflächenanteil im Zentrum im<br />

Vergleich zu den Vergleichsstädten aus.<br />

Image und Strukturanalyse auf der Basis einer Haushalts-, Passanten-,<br />

Übernachtungsgästebefragung, 2004 / 2005<br />

Kurzbewertung<br />

Die Haushaltsbefragung, die zwischen Urteilen von Rothenburgern und<br />

„Umländern“ unterscheidet belegt einen Verbesserungsbedarf im Kinder- und<br />

Jugendbereich, beim ÖPNV, dem Einzelhandelsangebot, dem Parken in der<br />

Innenstadt etc. Demnach möchten die Rothenburger den Fokus der<br />

Stadtentwicklung breiter angelegt sehen, also auch im Hinblick auf Rothenburg<br />

als Industrie- und Gewerbestandort, Einkaufsstadt sowie Schul-, Bildungs- und<br />

Kulturstadt. Die Passantenbefragung ergab einen eindeutigen Schwerpunkt im<br />

Bereich Verkehrsberuhigung der historischen Altstadt. Dies steht jedoch im<br />

Konflikt zu dem artikulierten Bedürfnis der Bewohner nach Parkraum und<br />

Erreichbarkeit der Altstadt. Der Wunsch der Bewohner nach besserer<br />

Erschließung durch den ÖPNV könnte dabei ausgleichende Funktion haben, die<br />

Touristen behutsam an die historischen Ziele heranführen und die Innenstadt<br />

darüber hinaus von unnötigem Verkehr entlasten. Aufgrund der engen Straßen-<br />

bzw. Gassensituationen sowie der Besucherströme wird eine ÖPNV-Anbindung<br />

jedoch nicht so leicht zu verbessern sein. Weitere Schwerpunkte sind das<br />

Attraktiveren bzw. die Sauberkeit von Infrastruktureinrichtungen, weitere<br />

Begrünungen, attraktive und informative Beschilderungen sowie eine erweiterte<br />

Information für Gäste in Englisch.<br />

Die Übernachtungsgästebefragung setzt neben der Verkehrsberuhigung weitere<br />

Verbesserungsschwerpunkte bei der thematischen Ausarbeitung, Anlage und<br />

Beschilderung von Rundwegen, der Anlage von Grünanlagen in der Altstadt, der<br />

Erweiterung der Öffnungszeiten von Geschäften bzw. einer Erweiterung der<br />

Außengastronomie sowie einem attraktiven Veranstaltungsangebot an<br />

Wochenenden bzw. der behindertenfreundlichen Gestaltung der Infrastruktur.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Die Befragungen belegen sehr eindeutig einzelne Defizite und thematisieren<br />

Verbesserungsvorschläge, die konkreten Handlungsfeldern zugeordnet werden<br />

können. Eine maßgebliche Veränderung der heutigen Situation in der Innenstadt<br />

gegenüber 2003 / 2004 ist nur in Teilbereichen zu erkennen.<br />

Weitere Ergebnisse aus Beteiligungsforen der CIMA-Untersuchung<br />

Workshops Stärken/Chancen und Schwächen/Risiken Bilanz 2004<br />

Im Rahmen eines Vorort-Workshops wurden am 28.09.2004 die Stärken bzw.<br />

Chancen sowie die Schwächen bzw. Risiken durch die Anwesenden zu folgenden<br />

Handlungsbereichen erarbeitet: Angebot Einzelhandel; Wohnen; Aufenthaltsqualität<br />

(Stadtbild); Tourismus.<br />

Darüber hinaus wurde durch die beteiligten Akteure eine Reihe von eher<br />

konkreten Maßnahmenvorschlägen zusammengetragen, die ebenfalls<br />

festgehalten wurden. Sie betreffen die Handlungsfelder: Angebot; Aufenthalt;<br />

Wohnen und Tourismus.<br />

Workshop Handlungsstrategien 2004<br />

Im Rahmen eines Vorort-Workshops wurden am 28.09.2004 zu den<br />

Handlungsebenen Wohnen, Aufenthalt, Angebot / Einkaufen und Tourismus<br />

folgende übergeordneten Leitlinien erarbeitet:<br />

- Qualität;<br />

- Klare Profile;<br />

- Entflechtung von Nutzungen;<br />

- Vermeidung von Konfliktpotentialen;<br />

- Weltmarke besetzen.<br />

Daraufhin wurden eine Konfliktkarte sowie Entwicklungsvorschläge für die<br />

Handlungsebenen Handel und Dienstleistungen, Tourismus, Wohnen und<br />

Aufenthalt gemeinsam erarbeitet. Diese fanden Eingang in die in der Kurzanalyse<br />

unter 3.3. kurz zusammengefassten Ergebnisse des von der CIMA GmbH 2005<br />

vorgelegten Stadtentwicklungskonzepts.<br />

Kurzbewertung<br />

Für die dargestellten Handlungsebenen wurden im Rahmen des o.g. CIMA-<br />

Workshops umfangreiche und grundlegende Stärken/Chancen- sowie<br />

Defizite/Risiken- Profile sowie Entwicklungsvorschläge erarbeitet. Leider gehen<br />

aus der Dokumentation nicht die Zahl und die Zusammensetzung der Workshop-<br />

Teilnehmer hervor. Gleiches gilt für die Befragungen. Die Ergebnisse lassen sich<br />

jedoch gut als Grundstruktur für das Integrierte Handlungskonzept verwenden.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Ergebnisse des Stadtentwicklungskonzepts der CIMA / 2005<br />

Die CIMA-Untersuchung basiert laut Bericht auf den Elementen<br />

Grundlagenanalyse, den empirischen <strong>Untersuchungen</strong> (Haushaltsgästebefragung,<br />

Übernachtungsgästebefragung, Tagesgästebefragung). Zusätzlich konnten Bürger<br />

via Internet einen Kurzfragebogen ausfüllen.<br />

Maßnahmenübersicht Stadtgestaltung und Wohnen (2.3.7, S 95)<br />

Nr. Maßnahmenpaket Umsetzung Wichtigkeit<br />

1 Neuordnung der Innenhofbe-<br />

reiche (Korn-Gelände, Gärtnerei<br />

Wenggasse, Areal Hotel Hirsch) später hoch<br />

2 Umnutzung/Nachnutzung be-<br />

stehender Gebäude (ehemaliges<br />

Kaufhaus Kupsch, Bereich Reich-<br />

statthallen) später <strong>mit</strong>tel<br />

3 Qualitativer Umbau des<br />

Öffentlichen Raumes sofort hoch<br />

3.1 Lichtkonzept später <strong>mit</strong>tel<br />

3.2 Begrünungskonzept sofort <strong>mit</strong>tel<br />

3.3 Gestaltungsleitfaden Möblie-<br />

rungen, Pflanzen sofort <strong>mit</strong>tel<br />

4. Integriertes Gestaltungskonzept<br />

Straßen, Wege, Plätze (Galgen-<br />

gasse, Hafengasse, Kapellenplatz<br />

Marktplatz, Schmiedgasse,<br />

Kirchplatz sofort hoch<br />

Maßnahmenübersicht Gesamt (2.4, S. 96ff)<br />

Handlungsfeld Maßnahmenpaket Umsetzung Wichtig- Akteure<br />

keit<br />

Angebot Premiumkonzept sofort hoch Stadtmarketing<br />

Angebot Profilbildungs und Kunden<br />

Bindungsoffensive (…) sofort hoch Handel, Gastronomie<br />

Stadtgestaltung und Qualitativer Umbau des<br />

Wohnen öffentlichen Raumes<br />

(Lichtkonzept,<br />

Begrünungskonzept<br />

Möblierung sofort hoch Stadt, Bürger<br />

Stadtgestaltung und<br />

Wohnen Integriertes Gestaltungs-<br />

Konzept Straßen, Wege,<br />

Plätze (…) sofort hoch Stadt, etc.<br />

Tourismus Qualifizierungsoffensive sofort hoch Gastronomie, Hotellerie<br />

Verbände<br />

Stadtgestaltung und<br />

Wohnen Neuordnung der Innenhof-<br />

Bereiche (Korn-Gelände,<br />

(Gärtnerei, Hotel Hirsch) später hoch Stadt, Eigentümer<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsfeld Maßnahmenpaket Umsetzung Wichtig- Akteure (Fortsetzung)<br />

keit<br />

Angebot Markthalle<br />

Rothenburg o.d.T. später <strong>mit</strong>tel Stadt, Franchisenehmer<br />

Angebot Leerflächenmanagement später <strong>mit</strong>tel Handel, Stadt, Verbände<br />

Angebot Hauptamtl. Stadtmanager später <strong>mit</strong>tel Wirtschaft, Stadt<br />

Tourismus Diversifiziertes, touristisches<br />

Angebotsportfolio später <strong>mit</strong>tel Stadt, Verbände<br />

Tourismus Touristische Leitsysteme und<br />

Themenrouten später <strong>mit</strong>tel Stadt, Verbände<br />

Tourismus Radwanderpaket (…) später <strong>mit</strong>tel Stadt, Region<br />

Stadtgestaltung und<br />

Wohnen Umnutzung/Nachnutzung<br />

Bestehender Gebäude<br />

(Kupsch, Bereich Reich-<br />

stadthallen) später <strong>mit</strong>tel Stadt, Eigentümer<br />

Tourismus Gestaltung Weihnachtsmarkt später niedrig Stadt, Tourismusservice<br />

Händler<br />

Kurzbewertung<br />

Das Stadtentwicklungskonzept <strong>mit</strong> dem eindeutigen Schwerpunkt auf Lokale<br />

Ökonomie, Einzelhandel und Tourismus, geht, meist exemplarisch, <strong>mit</strong> wichtigen<br />

Fragen ein auf: Stadtgestalt und Wohnen, Neuordnung der Innendhofbereiche,<br />

Umnutzung bestehender Gebäude, Stadtgestalt, Gestaltungsfragen zu Straßen,<br />

Wegen und Plätzen.<br />

Vorgeschlagene Maßnahmenpakte werden bezüglich ihrer Umsetzbarkeit<br />

(sofort/später) bzw. Wichtigkeit (niedrig/<strong>mit</strong>tel/hoch) bewertet.<br />

Die Ergebnisse werden als inhaltlicher Input für die Erarbeitung des Integrierten<br />

Handlungskonzepts herangezogen.<br />

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Sozialräumliche<br />

Untersuchung<br />

Bevölkerungsstruktur<br />

Vorgaben<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

4. Sozialräumliche Untersuchung (VU) – Dokumentation Akteursbeteiligung<br />

Wesentliche Elemente der Sozialräumlichen <strong>Untersuchungen</strong> sind die <strong>Analyse</strong><br />

sozialstatistischer Daten und der sozialen Situation der Wohnbevölkerung.<br />

Zusätzlich wurde die Infrastrukturausstattung im Bereich sozialer Einrichtungen<br />

sowie von Geschäften <strong>mit</strong> Angeboten des täglichen Bedarfs (Nahversorgung etc.)<br />

bewertet.<br />

Im Mittelpunkt der Untersuchung standen die Akteure, deren Meinungsbilder,<br />

Anregungen und Kritik unter 4.4. zusammen gefasst wiedergegeben werden.<br />

Bemerkenswert ist die hohe Bereitschaft zur Beteiligung und zum Engagement.<br />

Die gilt für alle Ziel- bzw. Akteurs-Gruppen wie Bürger (Kinder und Jugendliche,<br />

Bewohner aller Altersgruppen, Eigentümer, Gewerbetreibende), Experten-,<br />

Multiplikatoren, Stadtrats<strong>mit</strong>glieder sowie Beschäftigte der Stadtverwaltung. In<br />

die <strong>Analyse</strong> des Angebots sozialer Dienste bzw. Einrichtungen wurde ausdrücklich<br />

die in Rothenburg ob der Tauber seit nunmehr 20 Jahren bestehende<br />

Arbeitsgemeinschaft (AG) Sozialarbeit <strong>mit</strong> einbezogen. Die Mitglieder der AG<br />

erarbeiteten im Namen ihrer Einrichtungen umfassende Vorschläge für<br />

Verbesserungen bzw. Anforderungen an den Prozess Soziale Stadt. Eine kleine<br />

Unterarbeitsgruppe der AG erarbeitete zudem ein Organigramm sozialer<br />

Angebote und Einrichtungen und unterstützte die Planungsgruppe bei der <strong>Analyse</strong><br />

von Angeboten. Da der Prozess zum gegenwärtigen Zeitpunkt (April 2009) noch<br />

nicht abgeschlossen ist, wird die AG Sozialarbeit sich weiter da<strong>mit</strong> befassen und<br />

die jeweiligen Ergebnisse in den Prozess einbringen.<br />

4.1. Bevölkerungsstruktur<br />

Vor dem Hintergrund eines leichten Rückgangs der Bevölkerung in der<br />

Rothenburger Gesamtstadt (siehe nachfolgende Graphik) wird im Folgenden auf<br />

die Struktur im erweiterte Untersuchungsgebiet eingegangen.<br />

Abb. 8: Bevölkerungsentwicklung in der Rothenburg Gesamtstadt<br />

Für die Teilgebiete Historische Altstadt, nördliche und östliche Vorstadt, das<br />

Gebiet an der Erlbacher Straße, den Hangbereich zur Tauber <strong>mit</strong> Wildbad,<br />

Bronnen- und Steinmühle sowie für das gesamte Stadtgebiet wurden der<br />

Planungsgruppe vom Einwohnermeldeamt umfangreiche Bevölkerungsdaten und<br />

Teilauswertungen übergeben, die Grundlage der nachfolgenden Übersicht (Tab.1)<br />

sind.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Bevölkerungsstruktur<br />

Altersgliederung Gesamtstadt Gesamtgebiet<br />

Soziale Stadt<br />

(Summe aus<br />

C, D, E)<br />

Hist.<br />

Altstadt<br />

(Teilgebiet<br />

von B)<br />

Vorstadt<br />

(Teilgebiet<br />

von B)<br />

Ergänzungsgebiet<br />

I - An der<br />

Erlbachstraße<br />

(Teilgebiet<br />

von B)<br />

A B C D E<br />

0 - 2 Jahre 197 / 1,6 59 / 1,5 45 / 1,6 12 / 1,3 2 / 2,2<br />

3 - 6 Jahre 372 / 3,0 106 / 2,7 72 / 2,5 33 / 3,5 1 / 1,1<br />

7 - 14 Jahre 850 / 6,3 216 / 5,5 143 / 4,9 70 / 7,4 3 / 3,3<br />

15 - 17 Jahre 414 / 3,3 123 / 3,1 85 / 2,9 34 / 3,6 4 / 4,4<br />

18 - 24 Jahre 1094 / 8,8 404 / 10,3 311 / 10,7 87 / 9,3 6 / 6,5<br />

25 - 44 Jahre 3337 / 26,8 1087 / 27,7 814 / 28,1 257 / 27,3 16 / 17,4<br />

45 - 64 Jahre 3395 / 27,3 1054 / 26,8 763 / 26,4 261 / 27,7 30 / 32,6<br />

65 - 79 Jahre 1967 / 15,8 630 / 16,0 448 / 15,5 158 / 16,8 24 / 26,1<br />

80 Jahre u. älter 821 / 6,6 250 / 6,4 215 / 7,4 29 / 3,1 6 / 6,5<br />

Summe 12447/100% 3929/100% 2896/100% 941/100% 92/100%<br />

Summe**) 12447 3939**) 2896 941 + 10 = 102**)<br />

Verhältniszahlen<br />

Unter 18 Jahre 1833 / 14,7% 539 / 13,7% 345 / 11,9% 149 / 15,8% 10 / 10,9%<br />

65 Jahre und älter 2788 / 22,4% 924 / 23,5% 663 / 22,9% 187 / 19,9% 30 / 32,6%<br />

Verhältnis unter 18<br />

Jahre zu Bewohnern<br />

über 65 Jahre<br />

0,66 0,58 0,52 0,80 0,33<br />

1 zu 1,52 1 zu 1,71 1 zu 1,92 1 zu 1,26 1 zu 3,00<br />

Geschlecht<br />

männlich 5993 / 48,1% 2020 / 48,6% 1399/48,3% 473/50,3% 44/47,8%<br />

weiblich 6454 / 51,9% 2135 / 51,4% 1497/51,7% 468/49,7% 48/52,2%<br />

Verhältnis m/w 0,93 0,95 0,93 1,01 0,92<br />

Nationalität<br />

deutsch 11349 3452 2530 853 69<br />

andere 1098 477 366 88 23<br />

Ausländeranteil 8,82% 13,82% 12,64% 9,35% 25,00%<br />

Pers. m. doppelter<br />

Staatsangehörigkteit<br />

Pers. m. Migrationshintergrund*<br />

562 149 123 24 2<br />

1660 626 489 112 25<br />

Anteil in % 13,34% 18,13% 16,89% 11,90% 27,17%<br />

Bevölkerung nach Wohnungen<br />

Wohnbevölkerung 12447 3929 2896 941 92<br />

Einzige Wohnung 10699 3193 2292 810 91<br />

Hauptwohnung 687 238 190 48 0<br />

Nebenwohnung 1193 527 434 92 1<br />

Mehrfache Whg. 261 226 121 105 0<br />

Quelle: Stadt Rothenburg ob der Tauber, Einwohnermeldeamt 2008/2009 / Rundungsabweichungen möglich!<br />

*) Personen <strong>mit</strong> Migrationshintergrund umfassen Ausländer und Personen <strong>mit</strong> 2. Staatsbürgerschaft,<br />

**) einschl. 10 Einwohnern von Bronnen-, Steinmühle und Wildbad (keine weitere Differenzierung möglich!)<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Im erweiterten Untersuchungsgebiet der Innenstadt von Rothenburg ob der<br />

Tauber wohnen zum Stichtag Juli 2008 ca. 3939 Personen. In der Gesamtstadt sind<br />

es 12447 Einwohner. Wie aus der vorangegangenen Tabelle ersichtlich, leben in<br />

den Teilgebieten historische Altstadt zum Stichtag 2896 Personen in der<br />

nördlichen und östlichen Vorstadt 941 Personen sowie im Teilgebiet „An der<br />

Erlbacher Straße“ 92 Personen. Im nicht in der Tabelle dargestellten Teilgebiet<br />

„Hangbereich zur Tauber <strong>mit</strong> Bronnen-, Steinmühle und Wildbad“ leben<br />

gegenwärtig 10 Personen. Aus Datenschutzgründen ist hierzu keine weitere<br />

Differenzierung möglich.<br />

Eine Differenzierung der Bevölkerung im Untersuchungsgebiet nach dem sozialen<br />

Status bzw. der sozialen Situation ist ebenfalls nicht möglich. Aussagen können<br />

zum Ausländeranteil, zum Anteil von Migranten (= Ausländer + Personen <strong>mit</strong> 2.<br />

Staatsangehörigkeit), zur Geschlechterstruktur, zur Nationalität, zur<br />

Altersstruktur, zum Wohnungs-Status sowie zu bestimmten aussagekräftigen<br />

Faktoren gemacht werden, wie dem Verhältnis der unter 18-Jährigen zu den über<br />

65-Jährigen Bewohnern (Überalterungsfaktor 1) bzw. dem Verhältnis von<br />

Männern zu Frauen (Überalterungsfaktor 2).<br />

Geschlechterverhältnis<br />

Zum Stichtag – 31.07.2008 - ist im gesamten Untersuchungsgebiet ein Überhang<br />

des weiblichen Geschlechts <strong>mit</strong> 51,4% gegenüber 48,6% Männern festzustellen<br />

(Verhältniszahl m/w = 0,95). Im Vergleich zur Gesamtstadt <strong>mit</strong> einem Frauenanteil<br />

von 51,9% zu dem Männeranteil von 48,1%, liegt der Männeranteil geringfügig<br />

darüber, was keine gesicherte Interpretation zulässt. Gleiches gilt für die<br />

Historische Altstadt. Lediglich das Teilgebiet Vorstadt weicht <strong>mit</strong> einem<br />

Frauenanteil von 49,7% bzw. Männeranteil von 50,3% von den<br />

Durchschnittswerten der Gesamtstadt bzw. des Gesamtgebiets ab, was am<br />

deutlich erhöhten Anteil von Familien <strong>mit</strong> Kindern bzw. der deutlich geringeren<br />

Überalterung der Bevölkerung in der Vorstadt liegen dürfte. Der<br />

„Überalterungsfaktor 1“ beträgt in der Vorstadt 0,80 gegenüber 0,66 in der<br />

Gesamtstadt, die sich stark überaltert darstellt.<br />

Altersstruktur<br />

Abb. 9: Altersstruktur von Gesamtstadt und Untersuchungsgebiet im Vergleich<br />

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Bei der Interpretation der Altersstruktur im Untersuchungsgebiet im Vergleich zur<br />

Gesamtstadt fällt auf, dass die Gesamtstadt Rothenburg bezüglich des<br />

Verhältnisses von unter 18-Jährigen zur über 65-Jährigen (Überalterungsfaktor 1 =<br />

0,66) stark überaltert ist. Dies ist im Wesentlichen auf große Teile des<br />

Untersuchungsgebiets zurückzuführen (0,58), wobei das kleine Teilgebiet „An der<br />

Erlbacher Straße“ <strong>mit</strong> 0,33 (Verhältnis 1:3!) sowie die Altstadt <strong>mit</strong> 0,52 die<br />

markantesten Werte liefern. Lediglich das Teilgebiet Vorstadt hat <strong>mit</strong> 0,80 einen<br />

günstigeren Wert und ist da<strong>mit</strong> wohl wegen der Siedlungsstruktur, die zumindest<br />

teilweise einem Generationenwechsel unterworfen ist, weniger „überaltert“.<br />

Teilweise siedelten sich junge Familien im Wesentlichen auf noch nicht bebauten<br />

bzw. nachverdichteten Grundstücken z.B. entlang von Jahn- und Lehmusstraße<br />

an. Offensichtlich ist, dass v.a. in der Altstadt (11,9%-Anteil der unter 18-Jährigen)<br />

und im Teilgebiet „an der Erlbacher Straße“ (10,9%) jüngere Jahrgänge schwach<br />

vertreten sind und da<strong>mit</strong> einer weiteren Überalterung dringend durch die<br />

Ansiedlung von Familien <strong>mit</strong> Kindern im Rahmen einer forcierten<br />

Innenentwicklung entgegengewirkt werden sollte. Weitere Daten sind der<br />

vorstehenden Tabelle zu entnehmen.<br />

Nationalitäten und Migrantenanteil<br />

Nachfolgende Abbildung 10 verdeutlicht die relativen Anteile der<br />

Bevölkerungsgruppen <strong>mit</strong> nicht deutscher Herkunft bzw. Nationalität an der<br />

Gesamtbevölkerung im Untersuchungsgebiet.<br />

Von 64 in Rothenburg vertretenen Nationaliäten sind die zehn stärksten<br />

Migrantengruppen, demnach die Türken, Rumänen, Italiener, Ungarn, Russen,<br />

Kasachen, Kroaten, Japaner, Chinesen und US-Amerikaner. Grundsätzlich stellt die<br />

Gruppe der Türken in allen Teilgebieten die stärkste Gruppe dar. Ihr Anteil<br />

schwankt dabei je nach Teilgebiet zwischen 2,6% du 9,8% an der<br />

Gesamtbevölkerung des jeweiligen Gebiets.<br />

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Tab. 2: Die 10 stärksten Migranten-Gruppen<br />

(Ausländer + Pers. <strong>mit</strong> 2. Staatsangehörigkeit)<br />

Nationalitäten- Gesamtstadt Gesamtgebiet Hist. Altstadt<br />

gruppen<br />

Soziale Stadt (Teilgebiet<br />

( C, D, E) von B)<br />

Vorstadt<br />

(Teilgebiet<br />

von B)<br />

Ergänzungsgebiet<br />

- An der<br />

Erlbachstraße<br />

(Teilgebiet v. B)<br />

A B C D E<br />

Einwohner 12447 3929 2896 941 92<br />

Türkei 432 152 104 39 9<br />

3,5% 3,8% 2,6% 4,1% 9,8%<br />

Rumänien 198 53 44 8 1<br />

1,6% 1,3% 1,1% 0,9% 1,1%<br />

Italien 123 70 69 1 0<br />

1% 1,8% 2,4% 0,1% 0%<br />

Ungarn 95 21 14 7 0<br />

0,8% 0,5% 0,5% 0,7% 0%<br />

Russland 87 29 18 10 1<br />

0,7% 0,7% 0,6% 1,1% 1,1%<br />

Kasachstan 79 13 12**) 0 0<br />

0,6% 0,3% 0,3% 0% 0%<br />

Kroatien 74 34 32 2 0<br />

0,6% 0,7% 1,1% 0,2% 0<br />

Japan 35 28 28 0 0<br />

0,3% 0,7% 1,0% 0% 0%<br />

China 25 24 24 0 0<br />

0,2% 0,6% 0,8% 0% 0%<br />

USA 57 22 18 4 0<br />

0,5% 0,6% 0,6% 0,4% 0%<br />

Zehn Bewohner von Bronnen-, Steinmühle und Wildbad bleiben unberücksichtigt!<br />

* Ausländer + Personen <strong>mit</strong> doppelter Staatsangehörigkeit,<br />

** Ungereimtheiten in der Statistik<br />

Der Anteil von Personen <strong>mit</strong> ausländischer Staatsangehörigkeit bzw. von Personen<br />

<strong>mit</strong> Migrationshintergrund (Ausländer und Personen <strong>mit</strong> 2. Staatsangehörigkeit)<br />

ist im gesamten Untersuchungsgebiet <strong>mit</strong> 13,8% bzw. 18,1% gegenüber der<br />

Gesamtstadt <strong>mit</strong> 8,8% bzw. 13,3% überdurchschnittlich. Die Werte der Vorstadt<br />

liegen <strong>mit</strong> 9,4% bzw. 11,9% unter denen der Altstadt <strong>mit</strong> 12,6% bzw. 16,9%. Einen<br />

Spitzenwert hat das Teilgebiet an der Erlbacher Straße <strong>mit</strong> 25,0% bzw. 27,17%.<br />

Das jeweilige Verhältnis zwischen Deutschen und Ausländern nach Straßen im<br />

Untersuchungsgebiet zeigt die Graphik auf der nächsten Seite.<br />

Religionszugehörigkeit<br />

Nachfolgende Tabelle zeigt die Bewohner nach Teilgebieten bzw. der Gesamtstadt<br />

in Bezug auf ihre Religionszugehörigkeit. Mitgliederstärkste Glaubensrichtung ist<br />

demnach <strong>mit</strong> 53,6% im Untersuchungsgebiet und 58,0% in der Gesamtstadt die<br />

Gruppe evang. lutherischer und evang. freikirchlicher Mitglieder. Die röm. Kath.<br />

Glaubensgruppe ist <strong>mit</strong> 19,7% bzw. 18,6% vertreten. Die sonstigen sogenannten<br />

Weltreligionen (Islam, Buddhismus, Hinduismus, Judentum) sind <strong>mit</strong> 5,4% bzw.<br />

5,1% vertreten.<br />

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Tab. 3: Bevölkerung nach Religionszugehörigkeit<br />

Merkmal Gesamtstadt Gesamtgebiet<br />

Soziale Stadt<br />

( C, D, E)<br />

Hist. Altstadt<br />

(Teilgebiet<br />

von B)<br />

Vorstadt<br />

(Teilgebiet<br />

von B)<br />

Ergänzungs-<br />

gebiet<br />

An der<br />

Erlbachstraße<br />

(Teilgebiet<br />

von B)<br />

A B C D E<br />

evangelisch* 7221 / 58,0% 2107 / 53,6% 1542 537 28<br />

röm.-katholisch 2326 / 18,6% 773 / 19,7% 579 166 28<br />

Weltreligionen 631 / 5,1% 214 / 5,4% 147 57 10<br />

griech.-orthodox 19 / 0,2% 11 / 0,3% 1 10 0<br />

Sonstige 2250 / 18,1 824 / 21,0% 628 170 26<br />

Summe 12447 / 100% 3929 / 100% 2897 940 92<br />

Erläuterungen: * inklusive evangelische Freikirchen<br />

A<br />

Abb. 11: Verhältnis Deutsche und Ausländer nach Straßen im Untersuchungsgebiet<br />

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Soziale Situation<br />

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4.2. Soziale Situation<br />

Die soziale Situation der Bevölkerung im Untersuchungsgebiet lässt sich <strong>mit</strong> den<br />

vorhandenen Daten nur sehr eingeschränkt beschreiben. Zu Bildung und<br />

Qualifikation der Bevölkerung im Untersuchungsgebiet liegen keine<br />

grundlegenden quantitativen sowie qualitativen Daten vor. Im Rahmen der<br />

durchgeführten Experteninterviews u.a. <strong>mit</strong> Schulleitern sowie über die<br />

durchgeführten Befragungen konnten einzelne Hinweise zur kleinräumigen<br />

Situation gewonnen werden.<br />

Demnach beherbergen v.a. die Altstadt sowie das kleine Teilgebiet an der<br />

Erlbacher Straße als Folge der bereits geschilderten baulichen und<br />

sozioökonomischen Entwicklungen (Leerstände, Mindernutzungen, zum Teil<br />

Gebäude <strong>mit</strong> Sanierungsbedarf etc.) in bestimmten Bereichen v.a. auch sozial<br />

schwache Haushalte bzw. Familien. Diese Entwicklung wurde durch das<br />

Wegziehen von jungen Leuten aus der der Mittelschicht, von Eigentümern und<br />

Mietern aufgrund eines in Teilbereichen „eher bescheidenen Wohnimages“ und<br />

einer fehlenden Innenentwicklung begünstigt. Frei werdende Gebäude bzw.<br />

Wohnungen standen, oftmals relativ kostengünstig, zur Nachfolgenutzung zur<br />

Verfügung bzw. stehen bis heute leer. Als Folge schritt die Überalterung der<br />

Wohnbevölkerung voran und nimmt heute einen Spitzenwert im Stadtgebiet ein<br />

(Verhältnis der unter 18-jährigen zu den über 65-jährigen liegt bei 1: 1,92 in der<br />

Altstadt bzw. 1:3 an der Erlbacher Straße). Dem gegenüber stehen<br />

infrastrukturelle, gestalterische bzw. bauliche Bestrebungen vor allem durch<br />

Sanierung bzw. Neuordnung des öffentlichen Raumes, die diesem Trend<br />

entgegenwirken sollen. Es fehlt jedoch nach wie vor an einer Strategie für die<br />

bauliche Innenentwicklung insbesondere im Wohnbereich.<br />

Bildung<br />

Das Bildungsangebot in der großen Kreisstadt Rothenburg ist breit (siehe Angaben<br />

unter 4.2.). Über die kleinräumige Situation der Bevölkerung im Hinblick auf<br />

Bildung bzw. Ausbildung liegen keine verwertbaren Angaben vor.<br />

Anzunehmen ist, dass die schulische Situation einzelner Schüler mehr oder weniger<br />

stark von ihrer sozialen Herkunft bzw. der sozioökonomischen Situation<br />

(überdurchschnittlicher Anteil an sozial schwachen Haushalten sowie Migranten<br />

in Altstadt und Teilgebiet „An der Erlbacher Straße“) geprägt ist. Auffallend sind lt.<br />

Aussage von Experten und Multiplikatoren einige wenige Kinder aus Problemfamilien,<br />

bei welchen es meist an einer Betreuung v.a. in den Nach<strong>mit</strong>tagsstunden<br />

fehlt. Demzufolge dürfte, trotz des qualitativ guten sowie gut erreichbaren schulischen<br />

Angebots in der Rothenburger Innenstadt, der Anteil der Kinder aus den<br />

Problembereichen „An der Erlbacher Straße“ und Teilen der Altstadt, die an weiterführende<br />

Schulen gehen, eher unterdurchschnittlich sein. Der sehr niedrige<br />

Anteilswert von Schülern ausländischer Herkunft an Realschulen (2007/08 = 1,4%)<br />

bzw. Gymnasien (2007/08 = 2,7%) gegenüber dem in Grundschulen (2007/08 =<br />

10,7%) bzw. der Hauptschule (2007/08 = 11,3%) v.a. auch in Rothenburg ob der<br />

Tauber weist auf das grundsätzliche Problem hin. Die beiden Grundschulen befinden<br />

sich direkt im Untersuchungsgebiet, ebenso wie die Realschule und sind fußläufig<br />

sehr gut zu erreichen. Die Hauptschule und das -Gymnasium liegen am<br />

südlichen Bereich der Stadt <strong>mit</strong> einer für das Untersuchungsgebiet akzeptablen<br />

Erreichbarkeit über geschützte Fuß- und Radwege. Während die durchschnittlichen<br />

Klassenstärken an Hauptschulen Bayerns, wie auch in Rothenburg in den<br />

letzten Jahren eher abgenommen haben dürften (2007/08 = 22,2 Schüler an<br />

Grund- und Hauptschulen Rothenburgs), bewegen sich die Klassenstärken an weiterführenden<br />

Schulen bei über 27 Schülern.<br />

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Beschäftigung<br />

Kleinräumige Aussagen zur Beschäftigungs- bzw. Arbeitslosensituation im<br />

erweiterten Untersuchungsgebiet liegen nach Aussage der zuständigen<br />

Arbeitsagentur in Ansbach nicht vor. Die Situation in der großen Kreisstadt<br />

Rothenburg ob der Tauber in 2008 gibt nachfolgende Tabelle 4 wieder.<br />

Stadt<br />

Rothenburg<br />

absolut<br />

Stadt<br />

Rothenburg in<br />

%<br />

Landkreis<br />

Ansbach<br />

absolut<br />

Landkreis<br />

Ansbach in %<br />

Bayern<br />

absolut<br />

Vergleich der Arbeitslosenquoten Dezember 2008<br />

Arbeitslose<br />

insgesamt<br />

davon 15 -<br />

20<br />

davon 15 -<br />

25<br />

davon 50<br />

und älter<br />

davon 55<br />

und älter<br />

darunter<br />

Ausländer<br />

258 13 35 59 27 47<br />

100,00% 5,04% 13,57% 22,87% 10,47% 18,22%<br />

3213 122 489 858 479 348<br />

100,00% 3,80% 15,22% 26,70% 14,91% 10,83%<br />

262770 5021 23527 76681 43579 51557<br />

Bayern in % 100,00% 1,91% 8,95% 29,18% 16,58% 19,62%<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit: Arbeitsmarkt in Zahlen Arbeitslosenzahlen - Arbeitslose nach Gemeinden<br />

Dezember 2008<br />

Es ist davon auszugehen, dass sich die Arbeitslosensituation in den Teilgebieten<br />

Altstadt und An der Erlbacher Straße gegenüber der Gesamtstadt eher verschärft<br />

darstellt. Auffallend ist der überdurchschnittliche Anteilswert für 15-20-jährige<br />

gemessen am Landkreis- und Landesdurchschnitt bzw. der der Ausländer<br />

gemessen am Landkreisdurchschnitt.<br />

Soziale Bedürftigkeit<br />

Laut der Aufstellung des Rothenburger Amtes für Soziales lassen sich für 2007<br />

folgende Fallzahlen für die Rothenburger Gesamtstadt dokumentieren. Eine<br />

kleinräumige Differenzierung nach Teilgebieten (insbesondere Altstadt, Vorstadt,<br />

An der Erlbacher Straße) ist leider nicht möglich.<br />

Bedarfsgemeinschaften für 2007 (Quelle: ARGE Ansbach)<br />

236 Bedarfsgemeinschaften<br />

469 Personen<br />

160 Kinder (ungefähr)<br />

Hilfe zum Lebensunterhalt für 2007 (Quelle: Landratsamt Ansbach, SGB XII)<br />

5 Personen - Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

58 Personen – Grundsicherung im Alter<br />

Wohngeld (Quelle: Landratsamt Ansbach, Wohngeldstelle)<br />

Keine statistische Aufschlüsselung möglich – auch Heimfälle!<br />

2006 2007<br />

Wohngeld Antragsteller 156 141<br />

Lastenzuschuss Antragsteller 10 11<br />

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Rothenburger Tafel (Quelle: Diakonie)<br />

2007 2008<br />

Kundenstand: Berechtigungsausweise 252 269<br />

Erwachsene 376 400<br />

Kinder 196 213<br />

Laut Aussage der Leitung der Tafelgeschäftsstelle kommt ein nicht geringer Teil<br />

der Kunden aus der Rothenburger Altstadt. Bemerkenswert ist die ansteigende<br />

Zahl der Bedürftigen, was allein der Vergleich der Jahre 2007 und 2008 zeigt. Die<br />

Rothenburger Tafel stützt sich gegenwärtig bei ihrer Arbeit auf 57 ehrenamtliche<br />

Mitarbeiter und 18 Sponsoren.<br />

Die Rothenburger Tafel ist ein Projekt des Diakonischen Werkes des Evang.-Luth.<br />

Dekanatsbezirks Rothenburg e.V., das am 04.05.2004 eingeweiht wurde. Bislang<br />

ist die Tafel im Erdgeschoß des Gebäudes Alter Keller 13 untergebracht. Aufgrund<br />

des steigenden Kundenstammes genügen die angemieteten Verkaufsräume nicht<br />

mehr den Anforderungen. Es ist beabsichtigt, den neuen Tafelladen um ein Cafe`<br />

zu erweitern, das während der Tafelausgabe als Warteraum dienen soll. Da<strong>mit</strong><br />

wären die Kunden nicht mehr vor dem Laden der Witterung und der Öffentlichkeit<br />

ausgesetzt, sondern könnten sich im Cafe`-Treff bei günstigen, alkoholfreien<br />

Getränken zusammensetzen und austauschen.<br />

Die Stadt Rothenburg ob der Tauber bietet als freiwillige kommunale Leistung<br />

einen Rothenburg-Pass an, vor dem Hintergrund der Verantwortung, die sie<br />

bedürftigen Personen gegenüber empfindet. Da<strong>mit</strong> sollen insbesondere Kinder,<br />

Jugendliche, Familien und Alleinstehende bei der Teilhabe am sozialen und<br />

gesellschaftlichen Leben unterstützt werden, um insbesondere Erziehungs-,<br />

Betreuungs-, Bildungs- und Kulturangebote wahrzunehmen.<br />

Situation der Familien<br />

Aussagen über die Soziale Situation von Einzelpersonen bzw. Familien im Bereich<br />

des Rothenburger Untersuchungsgebiets lassen sich nur eingeschränkt treffen.<br />

Grundsätzlich kann jedoch gelten, dass sowohl Alleinerziehende als auch Eltern<br />

zumeist einer Doppelbelastung durch Beschäftigung und Haushalt sowie Kindererziehung<br />

unterliegen, die nicht selten zu anhaltenden familiären Spannungen<br />

und Defiziten führen. Immer häufiger finden Kinder zu Hause in der Familie keinen<br />

ausreichenden Rückhalt bzw. Unterstützung und sind häufig, vor allem in den<br />

Nach<strong>mit</strong>tagsstunden, sich selbst überlassen. Diese Nachteile, welche die Kinder<br />

erleiden, sind in der Regel schon in der Grundschule zu erkennen und können <strong>mit</strong><br />

zunehmendem Alter zu verstärkten Problemen führen. Ein Schulabschluss und der<br />

da<strong>mit</strong> verbundene mögliche Eintritt ins Berufsleben sind dann häufig gefährdet.<br />

Präventive Maßnahmen ab der Grundschule wie Hausaufgabenbetreuung und<br />

ausreichend zur Verfügung stehende Hortplätze können Alleinerziehende und<br />

Familien unterstützen bzw. entlasten. Weitere Problemfaktoren, wie niedriges<br />

Bildungsniveau, mutmaßlich überdurchschnittliche Arbeitslosenquote von Eltern<br />

führen dazu, dass nur sehr wenige Schüler aus sozial schwachem Umfeld den<br />

Übertritt in weiterführende Schulen schaffen (starke Milieuverhaftung).<br />

Rothenburg-spezifische Aussagen zu diesem Themenkreis sind nicht bekannt.<br />

Situation der Kinder und Jugendlichen<br />

Die geschilderten – aus dem Milieu herrührenden – Problemfaktoren, wie<br />

- problematische, wenig impulsfördernde Ausgangslage durch Elternhaus und Wohnumfeld,<br />

- eingeschränkte eigene Mobilität etc.,<br />

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führen häufig zu Defiziten bis hin zu Verhaltensauffälligkeiten, die meist spät<br />

erkannt werden und dann nur noch schwer zu korrigieren bzw. in Griff zu<br />

bekommen sind, wie z.B. Gewaltbereitschaft, Alkohol- bzw. Drogenkonsum.<br />

Diesen, aus dem Elternhaus herrührenden Defiziten, sollte, wenn auch nur<br />

bedingt, durch geeignete Angebote in Schule, Jugend- und Freizeiteinrichtungen<br />

sowie im Wohnumfeld entgegengewirkt werden.<br />

Als Reaktion auf festgestellte Defizite bei Kinder- und Jugendangeboten bzw. im<br />

Hinblick auf eine entsprechende Prävention sind in Rothenburg v.a. nötig:<br />

- Großzügiges Freiflächenangebot innerhalb des wohnungsnahen Rothenburger Grüngürtels<br />

attraktiveren: d.h. Spielplätze sanieren und thematisch ausrichten;<br />

- Spielgelegenheiten, bzw. -flächen für Kinder in den Hinterhöfen der Altstadt geschaffen;<br />

- (Überdachte) Treffpunkte für Jugendliche in und um die Altstadt schaffen;<br />

- Attraktive wohnungsnahe Betreuungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche<br />

bereithalten (Kindergarten, Hort, Schule, Jugendzentrum etc.);<br />

- Durch die Verlagerung des städtischen Jugendzentrums sowie eine attraktive Jugendarbeit<br />

z.B. der evangelischen Kirche speziell am Nach<strong>mit</strong>tag und Abend attraktive Aufenthalts- und<br />

Bewegungsräume sowie -angebote schaffen;<br />

- Angebot von mindestens 2 kombinierten Basketball- sowie Bolzplätzen im südlich und<br />

nördlichen Bereich des Grüngürtels um die Altstadt;<br />

- Kombinierten Grill- und Zeltplatz für Jugendliche in Innenstadtnähe einrichten.<br />

Weiter Anregungen sind dem Integrierten Handlungskonzept unter 6. zu<br />

entnehmen.<br />

Situation der Senioren<br />

Wie die aktuellen Einwohnerkennzahlen zeigen, ist Rothenburg stark überaltert.<br />

Dies gilt besonders für die Teilgebiete Altstadt und An der Erlbacher Straße.<br />

Rothenburg wird insbesondere wegen der allgemeinen demographischen<br />

Entwicklung und gerade auch wegen seiner Bekanntheit sowie trotz eines<br />

verstärkten Bemühens in der Zukunft, vorrangig Familien <strong>mit</strong> Kindern anzusiedeln,<br />

weiterhin attraktiver Alterssitz für Senioren sein bzw. einen hohen Seniorenanteil<br />

aufweisen.<br />

Das Angebot Rothenburgs für Senioren ist, wie u.a. auch von Experten und<br />

Multiplikatoren geschildert wird, breit angelegt und durchaus attraktiv. Es basiert<br />

neben den Angeboten der Kirchen, Vereine, Selbsthilfegruppen und Institutionen<br />

vor allem auch auf dem regen gesellschaftlichen Leben in der Stadt, an dem<br />

Senioren großen Anteil haben. Es wird jedoch von Seiten der Experten darauf<br />

hingewiesen, dass es insbesondere an einer entsprechenden Koordinierung fehlt.<br />

Darüber hinaus weisen Seniorenvertreter darauf hin dass es noch einige<br />

ergänzende Einrichtungen sowie Angebote - gerade auch für aktive Senioren -<br />

geben sollte, wie ein Seniorenaktivplatz, einen Fühl- bzw. Erlebnispfad oder<br />

entsprechende Angebote der Vereine für diese Personengruppe.<br />

Sonstige Problemfaktoren<br />

Zielgruppenspezifische Rundgänge <strong>mit</strong> Kindern und Jugendlichen, Experten- bzw.<br />

Multiplikatoren-Gespräche sowie die Befragungen weisen auf bislang geringe aber<br />

dennoch eher zunehmende Probleme einzelner Jugendlicher insbesondere <strong>mit</strong><br />

Alkohol hin. Harte Drogen scheinen im Untersuchungsproblem kein besonderes<br />

großes Problem darzustellen. In Einzelfällen wurde über Vandalismus berichtet.<br />

Das Thema Kriminalität bzw. Delinquenz ist in der Rothenburger Innenstadt<br />

jedoch kein herausragendes Thema. Negativ sind Kinder und Jugendliche von<br />

Verschmutzungen auf Spielplätzen und Freiflächen z.B. durch Hundekot<br />

betroffen. Auf die Existenz bzw. Arbeit des Rothenburger AK Prävention wird in<br />

diesem Zusammenhang hingewiesen.<br />

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Soziale Infrastruktur<br />

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4.3. Soziale Infrastruktur und Versorgung<br />

Versorgung <strong>mit</strong> Schulen, Bildungseinrichtungen, Sozial- und Gemeinbedarfseinrichtungen<br />

Die Innenstadt von Rothenburg ist <strong>mit</strong> öffentlichen Einrichtungen<br />

überdurchschnittlich versorgt.<br />

Das nach städtischen, staatlichen, kirchlichen und sonstigen Trägern differenzierte<br />

Angebot von Sozial- und Gemeinbedarfseinrichtungen ist der umfangreichen<br />

Tabelle im Anhang zu entnehmen. Ein Großteil der Einrichtungen ist innerhalb der<br />

Innenstadt untergebracht. Nachfolgend wir das Angebot an Kindertagesstätten<br />

und Schulen aufgeführt.<br />

Kindertagesstätten / Kindergärten (im Gebiet bzw. <strong>mit</strong> Gebietsbezug)<br />

- Montessori-Kindergarten Rappelkiste (<strong>mit</strong> Gebietsbezug)<br />

- Kindergarten Heckenacker (<strong>mit</strong> Gebietsbezug)<br />

- Kindergarten Alter Stadtraben, Alter Stadtgraben 18<br />

- Kindergarten St. Josef, Rosengasse 17<br />

- Kindergarten St. Johannis, Erlbacher Str. 17 (<strong>mit</strong> Gebietsbezug)<br />

- Kinderhort Rothenburg der AWO, Topperweg 15a<br />

Schulen<br />

Das Bildungsangebot in der großen Kreisstadt Rothenburg ob der Tauber ist breit.<br />

Mit Ausnahme einer Fachoberschule (FOS) und Berufsoberschule (BOS) sind alle<br />

Schularten vor Ort vertreten:<br />

- Luitpoldschule, Grundschule, Hornburgweg (im Gebiet)<br />

- Topplerschule, Grundschule, Topplerweg (im Gebiet)<br />

- Schule zur individuellen Lernförderung, Ansbacher Straße (<strong>mit</strong> Gebietsbezug)<br />

- Valentin-Icksamer-Hauptschule <strong>mit</strong> M-Zweig, Schulzentrum an der Nördlinger Straße<br />

(Gebietsbezug)<br />

- Private Montessorischule (seit 2008), im ehemaligen Goetheinstitut (im Gebiet)<br />

- Oskar v. Miller Realschule, Topplerweg (im Gebiet)<br />

- Reichsstadtgymnasium, Schulzentrum an der Nördlinger Straße (<strong>mit</strong> Gebietsbezug)<br />

- Staatliche Berufsfachschule I Rothenburg-Dinkelsbühl <strong>mit</strong> Berufsfachschule und<br />

Berufsaufbauschule im Gebäude des ehemaligen Reichsstadtgymnasiums am Bezoldweg (im<br />

Gebiet)<br />

- Berufsfachschule für Krankenpflege am Krankenhaus Rothenburg o.d.T.<br />

- Gastronomisches Fortbildungszentrum <strong>mit</strong> Internat des Landkreises Ansbach, Bereich hinter<br />

dem ehem. Reichsstadtgymnasium am Bezoldweg (im Gebiet)<br />

Sonstige Bildungs- und Qualifizierungseinrichtungen<br />

Darüber hinaus existieren die Stadtbücherei sowie die Volkshochschule <strong>mit</strong> Sitz in<br />

der Klingengasse sowie die städtische Musikschule <strong>mit</strong> Musiksaal am Kirchplatz.<br />

Das Reichsstadtmuseum am Klosterhof bietet ein museumspädagogisches<br />

Angebot, das in Zukunft noch intensiviert werden soll. Die Rothenburger<br />

Projektschmiede e.V. in der Schlachthofstraße ist Beschäftigungsinitiative für<br />

Rothenburg und das Umland und Mitglied im Dachverband des Diakonischen<br />

Werkes in Bayern e.V. (Näheres unter www.projektschmiede.org).<br />

Die Jugendarbeit in Rothenburg decken das städtische Jugendzentrum in der<br />

Deutschherrngasse 1 (Näheres unter www.rothenburg.de) <strong>mit</strong> einem breiten<br />

Angebot insbesondere auch in den Sommerferien sowie die Evangelische Jugend<br />

am Kirchplatz 13 ab. Als Jugendbeauftrager der Stadt Rothenburg o.T. ist Herr<br />

Bernhard Benz (Hauptschulrektor und Stadtrat) bestellt.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Versorgung <strong>mit</strong> Geschäften und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs<br />

Die Rothenburger Innenstadt weist trotz ihres umfangreichen Geschäftebestands<br />

(siehe seitliche Graphik aus dem Rothenburger ROTOUR-Magazin) zunehmend<br />

Defizite bei der Versorgung <strong>mit</strong> Waren des täglichen Bedarfes auf. In puncto<br />

Nahversorgung existieren neben verschiedenen Bäckereien und wenigen<br />

Metzgereien nur noch wenige Geschäfte <strong>mit</strong> Nahversorgungsangeboten („Tante<br />

Emma Laden“ in der Rödergasse, Reformhaus / Naturkostladen, Drogerien /<br />

Drogeriemarkt, Zeitschriften- bzw. Buchläden etc.) die sich zunehmend auch an<br />

der touristischen Nachfrage orientieren. Ein breites Angebot an Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

fehlt in der Altstadt sowie nördlichen Vorstadt, in fußläufig erreichbarer<br />

Entfernung. Die entlang der Ansbacher- und Bensenstraße liegenden Discounter<br />

sowie das am Innenstadtrand gelegene Einkaufszentrum haben ausreichende<br />

Angebote des täglichen Bedarfs sowie ergänzende Sortimente des nicht<br />

alltäglichen Bedarfs. Die Fachgeschäfte der Altstadt haben ihr Angebot zum<br />

großen Teil auf den Tourismus ausgerichtet.<br />

Der auf dem Marktplatz stattfindende Wochenmarkt hat ebenfalls<br />

Nahversorgungscharakter und kann auf eine treue Kundschaft aus der Innenstadt<br />

sowie auf Gelegenheitskäufer auch aus dem Kreis der Touristen zurückgreifen.<br />

Insgesamt verbessert er die Nahversorgung und sollte gestärkt bzw. noch<br />

ausgebaut werden. Die Versorgung <strong>mit</strong> Dienstleistungen ist ausreichend gegeben.<br />

Lediglich drei der Innung angehörige Handwerksbertriebe existieren noch in der<br />

Altstadt.<br />

Weitergehende <strong>Analyse</strong>n und Aussagen sind der in 2004/2005 erstellten CIMA-<br />

Untersuchung zu entnehmen.<br />

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Beteiligung Akteure<br />

Expertengespräche<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

4.4. Meinungsbilder der beteiligten Akteure<br />

Im Folgenden werden die Ergebnisse der verschiedenen Komponenten der<br />

Akteursbeteiligung – zusammengefasst - wiedergegeben. Die Anregungen aus den<br />

Beteiligungsrunden sind, nach Handlungsfeldern geordnet Punkt 6.2. zu<br />

entnehmen (Integriertes Handlungskonzept).<br />

4.4.1. Experten- und Multiplikatorengespräche nach Handlungsfeldern<br />

Auf der Basis möglicher Handlungsfelder wurden Gesprächspersonen in<br />

Absprache <strong>mit</strong> dem Auftraggeber aus verschiedensten Bereichen des öffentlichen<br />

Lebens sowie der Basisarbeit in der Innenstadt bzw. Gesamtstadt (siehe<br />

Teilnehmerliste im Anhang) ausgewählt. Innerhalb von nachfolgend aufgeführten<br />

sechs Gruppengesprächen wurden 31 Personen im Zeitraum Juli – Okt. 2008<br />

anhand eines einfach aufgebauten Gesprächsleitfadens diskursiv befragt (Fragen<br />

zu Stadtimage / Defiziten / Potentialen / Handlungsschwerpunkten /<br />

Besonderheiten der vertretenen Einrichtung bzw. Fachrichtung etc.):<br />

- Jugend / Familie / Integration / Sport / Zusammenleben (08.07.2008)<br />

- Tourismus / Stadtmarketing / Gastronomie / Kultur (08.07.2008)<br />

- Lokale Ökonomie / Einzelhandel / Dienstleistung (29.07.2008)<br />

- Stadtentwicklung / Wohnen / Wohnumfeld (17.09.2008)<br />

- Öffentlicher Raum / Verkehr (24.09.2008 und 08.10.2008)<br />

- Kunst und Kultur (08.10.2008)<br />

Darüber hinaus wurde ein zweiseitiger Fragebogen an die TeilnehmerInnen<br />

verteilt. Hierbei wurde ein Rücklauf von 17 Bögen (50%) erreicht.<br />

Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Befragten die Gespräche als adäquate<br />

Beteiligungsrunde nutzten und sich rege an der jeweiligen Diskussion beteiligten.<br />

Die Ergebnisse der Expertengespräche flossen maßgeblich in das Integrierte<br />

Handlungskonzept ein.<br />

Ergebnisse des Zusatzfragebogens<br />

An der Beantwortung des zusätzlich ausgegeben Fragebogens beteiligten sich 17<br />

der 31 befragten Personen – überwiegend sehr umfangreich. Dabei wurde klar,<br />

dass den beteiligten Experten und Multiplikatoren die vielfältigen Potentiale bzw.<br />

Stärken durchaus bewusst sind und dass viele Bürger letztlich auf den „Startschuss<br />

für Veränderungen“ warten.<br />

Genannte Stärken der Rothenburger Innenstadt sind demnach insbesondere:<br />

- Weltruhm, historische Altstadt, Ambiente;<br />

- Menschenfreundliches Umfeld, positive Atmosphäre durch Übersichtlichkeit und<br />

Kleinräumigkeit, kurze Wege;<br />

- Reizvolle Bau- und Fassadenstruktur;<br />

- Reizvoller öffentlicher Straßenraum;<br />

- Naturanbindung, Grünflächen, Burggraben;<br />

- Soziale Einrichtungen, wie Jugendzentrum, Kindergärten, Schulen;<br />

- Abdeckung der Versorgungs- und Dienstleistungsbedürfnisse;<br />

- Breites kulturelles Angebot etc.<br />

Dreizehn der 17 befragten Personen sehen gegenwärtig Probleme, die es<br />

anzugehen gilt. Die genannten defizitären Aspekte bewegen sich im Bereich der<br />

bekannten aber sehr breit angelegten Felder, wie:<br />

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Rundgänge<br />

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- Leerstehende Wohnungen und fehlende Innenentwicklung;<br />

- Überalterung, zu wenig junge Familien;<br />

- Problematische Bevölkerungsstruktur in dem Gebiet „An der Erlbacher Straße“<br />

- Bauliche Probleme;<br />

- Probleme durch Denkmalschutzauflagen;<br />

- Probleme beim Einzelhandel (fehlende Fachgeschäfte und Nahversorgung, touristische<br />

Monostruktur);<br />

- Probleme <strong>mit</strong> dem Massentourismus, Fassadendasein als Folgeproblem;<br />

- Verkehrsprobleme etc.<br />

Ansatzpunkte im sozialen, gemeinwesenorientierten, kulturellen sowie das<br />

Zusammenleben betreffenden Bereich sind demnach:<br />

- Soziale Angebote insbesondere auch im Seniorenbereich bündeln und vernetzen;<br />

- Vielfältig vorhandene kulturelle Aktivitäten vernetzen;<br />

- Erweiterte Angebote für Kinder und Jugendliche schaffen;<br />

- Fußgänger- und Kulturelles Leitsystem schaffen;<br />

- Stadtnahe Grünflächen und Ruhezonen für Bewohner schaffen;<br />

- Ver<strong>mit</strong>tlung von Freiwilligendiensten einrichten;<br />

- Bessere Zugänglichkeit von öffentlichen Gebäuden für Kinderwägen und Rollstuhlfahrer<br />

ermöglichen etc.<br />

Auf die Frage der ausreichenden Einbindung in Planungsprozesse antworteten 10<br />

von 17 Personen <strong>mit</strong> einem „Nein“. Nur 3 Personen bejahten die Frage. Die<br />

wichtigsten Verbesserungsvorschläge lauten:<br />

- Regelmäßig erscheinendes Amtsblatt <strong>mit</strong> Neuerungen aus der Planung;<br />

- Arbeitsgruppen / Planungstreffen / Runder Tisch in allen Bereichen für interessierte Bürger<br />

wiederbeleben und bestehende Interessengruppen einbeziehen;<br />

- Flyer an Haushalte, Homepage <strong>mit</strong> Möglichkeiten zur Meinungsäußerung;<br />

- Die betroffenen Bürger rechtzeitig befragen etc.<br />

Die sehr umfangreichen Ergebnisse sind dem Anhang zu entnehmen. Sie liegen<br />

ebenfalls dem integrierten Handlungskonzept zugrunde.<br />

4.4.2. Zielgruppenspezifische Rundgänge <strong>mit</strong> Kindern und Jugendlichen<br />

Organisiert durch das Jugendzentrum und eingebunden in das<br />

Sommerferienprogramm der Stadt Rothenburg o.T. erfolgten folgende Rundgänge<br />

am 13.08.2008:<br />

- Rundgang <strong>mit</strong> Kindern: „Mit anderen Augen – Gemeinsam erkunden wir unsere Heimatstadt<br />

Rothenburg <strong>mit</strong> den Stadtplanern“ (Teilnehmer: 3 Kinder, Jugendzentrumsleiter, 2<br />

Praktikantinnen, Stadtplaner)<br />

- Rundgang <strong>mit</strong> Jugendlichen „Ich sag meine Meinung – Gemeinsam erkunden wir unsere<br />

Heimatstadt Rothenburg <strong>mit</strong> den Stadtplanern“ (5 Jugendliche, Jugendzentrumsleiter, 2<br />

Praktikantinnen, Stadtplaner)<br />

Beide Rundgänge waren, trotz Ankündigung im Ferienprogramm sowie einer<br />

entsprechenden Mundpropaganda durch das Jugendzentrum nur schwach<br />

besucht. Vielleicht lag die geringe Beteiligung aber auch am Termin, <strong>mit</strong>ten in den<br />

Sommerferien. Dabei wurden die Teilnehmer aufgefordert, ihre Meinung zur<br />

Rothenburger Innenstadt zu sagen und <strong>mit</strong> den Stadtplanern durch die Innenstadt<br />

zu laufen sowie „Lieblingsorte“ bzw. „Provokationsorte“ aufzuzeigen. Die wenigen<br />

Teilnehmer waren hoch motiviert und „sprudelten nur so vor Ideen“, angemerkter<br />

Kritik sowie Anregungen. Mittels Polaroid und Digitalkamera wurden die<br />

verschiedenen Orte gemeinsam festgehalten (Spielplätze, Treffpunkte,<br />

Provokationsorte etc.).<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Ergebnisse des Stadtrundgangs <strong>mit</strong> Kindern im Rahmen des Ferienprogramms,<br />

13.08.2008 Rothenburg on der Tauber Altstadt<br />

Julian (8, Altstadt), Marc (8, Altstadt), Tobias (10, Bleiche) und Begleiter<br />

Allgemeine Aussagen / Kritik<br />

- die Touristen werden der Meinung eines Kindes nach als wichtiger für die Stadt eingeschätzt<br />

als die Einwohner;<br />

- viele Bürger wollen nicht in die Altstadt ziehen bzw. ziehen aus der Altstadt weg, da es hier<br />

sehr strenge Denkmalschutzauflagen gibt; so dürfen beispielsweise keine Solaranlagen auf den<br />

Dächern installiert werden, keine Außendämmung angebracht werden und keine<br />

Satellitenschüsseln montiert werden;<br />

- Wegen zu geringer Wohnungsgrößen verlassen Familien die Altstadt;<br />

- die Spielplätze in der Altstadt werden von den Kindern größtenteils als langweilig eingeschätzt<br />

und deshalb wenig genutzt, v.a. Kinder, die nicht in der Altstadt wohnen, nutzen dortige<br />

Angebote kaum;<br />

- „die Plätze in der Stadt sind nicht sehr interessant für die Kinder“;<br />

- in der Altstadt gibt es kaum Möglichkeiten zum Fußballspielen;<br />

- Schmierereien an Stadtmauer stören;<br />

- Stadtbücherei wird gerne genutzt;<br />

Vorschläge<br />

- Fahrradwege fehlen;<br />

- Kletterwand/ -turm fehlt;<br />

- Hundetränken fehlen;<br />

- Mehr Grünanlagen in der Altstadt werden angeregt;<br />

- Bolzplatz <strong>mit</strong> Toren und Netzen am Spielplatz nördlich des Rödertors bauen;<br />

- Ehemalige Tränken wieder <strong>mit</strong> Wasser füllen;<br />

- Spielplatz hinter Reichstadtmuseum im Klostergarten errichten;<br />

- Es gibt zu viel Müll in der Stadt und auf den Straßen; die Wassertränke Klingen- / Judengasse<br />

sollte z.B. „entmüllt“ und wieder <strong>mit</strong> Wasser gefüllt werden.<br />

Aussagen zu Spielplatz nördlich des Rödertors (am Hornburgweg)<br />

- Bislang eher langweilig für Altersgruppe 8 – 12 Jahre;<br />

- Kinder wollen eine neue Schaukel, ein Klettergerüst, eine Seilbahn, Rutsche, Wunsch nach<br />

einer Kletterwand, wo man <strong>mit</strong> Seilen gesichert wird und die mindestens einmal in der Woche<br />

nutzbar ist;<br />

- der Weg zum Spielplatz soll asphaltiert werden, da<strong>mit</strong> man Inlineskates fahren kann.<br />

Aussagen zu Spielplatz Stadteingang vom Friedrich Hörner Weg zum<br />

Siebersturm<br />

- Verschmutzung durch Hundekot (am Tag es Rundgangs zu sehen!);<br />

- in den Fußballtoren fehlen Netze;<br />

- Neu und attraktiver gestalten.<br />

Ergebnisse des Stadtrundgangs <strong>mit</strong> Jugendlichen, 13.08.2008 Rothenburg/<br />

Tauber Altstadt<br />

Phillip, Maximilian sowie drei Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahre (ohne<br />

Namensnennung) angetroffen auf dem Basketballfeld am Sportgelände, und<br />

Begleiter<br />

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Jugendforum<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Allgemeine Aussagen, Kritik<br />

- die Jugendlichen verbringen oft auf der Pfingstwiese ihre Freizeit;<br />

- die Stadtmauer wird als positiv angesehen, hier trifft man sich auch oft;<br />

- die jungen Leute treffen sich meistens in der Altstadt <strong>mit</strong> Freunden; es gibt aber keine<br />

konkreten festen Orte und Plätze um sich zu treffen;<br />

- Große Touristenzahl, Lärm ratternder Koffer, bleiben meist nur eine Nacht …;<br />

- Marktplatz abends manchmal von komischen Gestalten besucht, Gefühl der Unsicherheit bei<br />

älteren Kindern und Jugendlichen;<br />

- Basketballplatz Realschule: trotz Absprache <strong>mit</strong> Rektor von Hausmeister vertrieben!<br />

Vorschläge<br />

- Es sollte eine Fahrrad- und BMX-Bahn in Innenstadtnähe geben, welche auch von Jüngeren<br />

befahren werden kann, da auf der schon vorhandenen Anlage starke Konkurrenz durch die<br />

älteren Jugendlichen vorhanden ist ( die Bahn liegt zur Zeit am Modellflugplatz und ist zu weit<br />

außerhalb der Stadt);<br />

- Bolzplatz auf AEG- Gelände bauen;<br />

- Skaterplatz auf Platz bei Realschule verlagern;<br />

- Mögliche Standorte, falls Skaterplatz aufgelöst werden muss: neben Bolzplatz hinter der<br />

Realschule oder auf Realschulgelände (dort werden sie aber immer wieder durch den<br />

Hausmeister vertrieben!), oder am bestehenden Bolzplatz unterhalb des Faulturms;<br />

- Basketballfeld an der Skaterbahn wird gut angenommen, am Bolzplatz unterhalb des Faulturms<br />

könnte Hartplatz <strong>mit</strong> zwei Basketballkörben (um richtige Spiele durchzuführen zu können)<br />

entstehen und zusätzlich im Graben am Kummereck als zweiter Platz für Jugendliche aus dem<br />

nördlichen Bereich;<br />

- Hundeautomat zur Reduzierung der Hinterlassenschaften an Stadtmauer einrichten.<br />

4.4.3. Jugendforum des Oberbürgermeisters am 20.11.2008<br />

Das jährlich stattfindende Jugendforum des Oberbürgermeisters am 20.11.2008<br />

konnte aktiv genutzt werden, um die Bedürfnisse der Jugendlichen zu eruieren. Es<br />

fand im Jugendzentrum der Evangelischen Kirchengemeinde St. Jakob am<br />

Kirchplatz zwischen 18.00 und 19.40 Uhr statt. Ungefähr 18 TeilnehmerInnen im<br />

Alter zwischen 14 und 18 Jahren sowie der OB, Stadträte und die Mitarbeiter des<br />

Jugendzentrums der Stadt sowie der Kirchengemeinde St Jakob nahmen daran<br />

teil. Der Oberbürgermeister thematisierte offen die Möglichkeit der Verlagerung<br />

des städtischen Jugendzentrums aus verschiedenen Gründen in den ehemaligen<br />

Schlachthof. Hintergrund sei die abnehmende Akzeptanz der Einrichtung in der<br />

Altstadt (einseitiges Klientel, fehlende Freiflächen und Ausstattung, wie z.B.<br />

Übungsräume für Musikgruppen) Demnach könnten am neuen Standort<br />

Übungsräume, ein Treffpunkt sowie in Verbindung <strong>mit</strong> der Projektschmiede und<br />

dem nahen Sportgelände neue positive Aspekte (Werkstätten, Sportangebote<br />

etc.) geschaffen werden.<br />

Während der anschließenden Diskussion kamen insbesondere folgende Themen<br />

zur Sprache:<br />

- Grillplatz für spontane Grillfeste von Jugendlichen, Jugendgruppen ausweisen bzw. einrichten;<br />

- Zeltplatz für spontanes Zelten ausweisen bzw. einrichten; ggf. sollten beide Möglichkeiten an<br />

einem Ort gegeben sein. Als Möglichkeiten wurden genannt: Essigkrug, südlich des Kobolzeller<br />

Tores, Taubertal Richtung Bettenfeld, Areal des Wildbades etc.);<br />

- Abenteuerspielplatz: Areal <strong>mit</strong> Selbstbaumöglichkeiten in Innenstadtnähe;<br />

- Basketballspielmöglichkeiten im Freien anbieten (komplettes Spielfeld <strong>mit</strong> 2 Körben),<br />

möglichst im südlichen und nördlichen Bereich der Innenstadt;<br />

- Ausflugsfahrten anbieten (z.B. nach Nürnberg, Würzburg, Ansbach, Museumsbesuche,<br />

Musikveranstaltungen etc.);<br />

- Die Vertreter der evang. Jugendarbeit sprach die möglichen Auswirkungen der Verlagerung des<br />

städtischen Jugendzentrums in den ehemaligen Schlachthof an und rieten zum Ausschluss von<br />

unnötiger Konkurrenz zwischen den Einrichtungen.<br />

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AG-Sozialarbeit<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

4.4.4. Beteiligung der Arbeitsgemeinschaft Sozialarbeit Rothenburg<br />

Die Beteiligung der AG Sozialarbeit erfolgte im Rahmen zweier Sitzungen am<br />

07.05.2008 und am 15.10.2008 anlässlich der Jubiläumssitzung zum 20-jährigen<br />

Bestehen der AG Sozialarbeit. Darüber hinaus wurden verschiedene Themen am<br />

27.01.2009 im Jugendzentrum <strong>mit</strong> einer Unterarbeitsgruppe besprochen. Bereits<br />

am 07.05.2008 kam es nach einem Einführungsvortrag von Herrn Friedrich Meyer<br />

zum Thema „Soziale Stadt“ zu einer regen Diskussion über Ziele der Sozialarbeit in<br />

Rothenburg. Es wurde vereinbart, dass interessierte Institutionsvertreter<br />

Vorschläge formulieren sollten, die dann über den Jugendzentrumsleiter an die<br />

Planungsgruppe weitergeleitet wurden. Nachfolgende Übersicht gibt die<br />

Anregungen zusammengefasst wieder.<br />

Rothenburger Projektschmiede e. V.:<br />

- Bürgerhaus / Bürgerbüro, <strong>mit</strong> integriertem Projektbüro für Bündnis für Familien;<br />

- Mehrgenerationenhaus, Freiwilligenagentur;<br />

- Trimm-Dich-Pfad, besser: „Energieweg“ (vgl.: www.projektschmiede.org);<br />

- Neuer (größerer) Verkaufsladen für die Rothenburger Tafel;<br />

Evangelische Jugendsozialarbeit (EJSA):<br />

- Deutlicher Auftrag der politisch Verantwortlichen (OB, Stadtrat) an die Multiplikatoren, die<br />

Akteure zum Mitmachen zu motivieren, ausgeprägter, deutlich formulierter politischer Wille,<br />

die Anliegen aller Akteure gleich zu behandeln;<br />

- Ausbau der Berufsbezogenen Jugendhilfe (Details siehe: PDF-Datei „Beschreibung von Bedarf<br />

und Vorhaben der BBJH“ der EJSA Rothenburg), dazu: Prüfen, inwieweit auch auf Rothenburg<br />

zutrifft, dass etwa 15% der Menschen zwischen 20 und 29 als „Ungelernte“ tätig sind bzw.<br />

Arbeit suchen � hier Abhilfe schaffen, stärkere betriebliche Förderung;<br />

- Zuwanderer aus 64 Nationen leben in Rothenburg und arbeiten häufig weit unter ihrer<br />

„<strong>mit</strong>gebrachten“ Qualifikation, dies sollte verändert werden, betriebliche Förderung;<br />

- Verknüpfung von Vorhaben im Programm Soziale Stadt <strong>mit</strong> Maßnahmen der Berufsbezogenen<br />

Jugendhilfe;<br />

- Realisierung einer <strong>mit</strong>telalterlichen Bau- und Möbelschreinerei in Altstadtnähe;<br />

- erlebnisorientierte Stadt- und Kirchenbauführungen in der Altstadt;<br />

- Inanspruchnahme des Ergänzungsprogramms „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier<br />

(BIWAQ)“ – Volumen ab 200.000,- €, 75 % ESF, 18 % Bundes<strong>mit</strong>tel und 7 % Eigen<strong>mit</strong>tel<br />

Jugendzentrum / Arbeitskreis Prävention:<br />

- vorhandene Netzwerke (z. B. Arbeitskreis Prävention, Arbeitsgemeinschaft Sozialarbeit)<br />

erhalten, stärken und ausbauen;<br />

- neue Netzwerke schaffen: Für Kindergärten, Jugendarbeit, Vereine und Verbände;<br />

Koordinierende Stelle für die Planung von Veranstaltung zur Vermeidung ungewünschter<br />

Häufungen und Konkurrenzen;<br />

- Schaffung einer Stelle für allgemeine Jugend- und Sozialarbeit (Gemeindliche Jugendarbeit /<br />

Gemeinwesenarbeit);<br />

- Haus der Vereine und Verbände; Räume für Musik- und Theatergruppen u. ä.;<br />

- mehr Bolzplätze; Wiederherstellung des viel genutzten Bolzplatzes zwischen Realschule und<br />

Bensenstraße / Bahnübergang bzw. adäquater Ersatz;<br />

- <strong>mit</strong>telgroße, „robuste“ Veranstaltungsräume schaffen und vorhandene verbessern, z. B. Schall-<br />

und Wärmedämmung der Schrannenscheune;<br />

- Überprüfen und Systematisieren von Beteiligungen einzelner Akteure, um Zufälligkeiten,<br />

Beliebigkeiten oder Willkür bzw. den Eindruck davon zu vermeiden.<br />

Seniorenwohnen Bürgerheim Rothenburg:<br />

- Anschaffung eines Behinderten-Kleinbusses durch die Stadt, der von Heimen und<br />

Privatpersonen gemietet werden kann;<br />

- Rollstuhlgeeignete Wege in der Altstadt – auch speziell zur Reichsstadthalle;<br />

- Behindertengerechte Parkplätze im Spitalhof;<br />

- Sitzgruppen auf Wiese zwischen Bürgerheim und Reichsstadthalle, evtl. <strong>mit</strong> kleinem Brunnen;<br />

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Stadtratsseminar<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Außenbestuhlung vor Hegereiterhaus (= Altenbegegnungsstätte im Spitalhof);<br />

- Sinnespfad (z. B. Barfußweg) und Erlebnisecke für Kinder im Spitalhof<br />

- Bürger-Schiebedienst für Rollstühle bei Veranstaltungen an der Stöberleinsbühne etc.;<br />

- Erzähl-Cafe im Bürgerheim als regelmäßige Einrichtung: Begegnungen zwischen Senioren aus<br />

der ganzen Stadt und Schülern bzw. Jugendlichen zu verschiedenen Themen;<br />

- Stadtfest vor und in der Reichsstadthalle; Begegnung der Generationen und Kulturen;<br />

Gemeinsames Feiern und Essen; Kulturelles Programm - verschiedene Musikgruppen;<br />

- Zusammenarbeit <strong>mit</strong> gastronomischem Bildungszentrum.<br />

Behindertenhilfe Diakonie Neuendettelsau:<br />

- Freiwilligenagentur;<br />

- Barrierefreie Gestaltung öffentlicher Wege und Plätze, viele Ruhezonen für Menschen, die<br />

öfter einmal eine Pause brauchen ( <strong>mit</strong> Aussicht, Schatten, Begegnungsmöglichkeiten, ohne<br />

Bewirtung);<br />

- Barrierefreier Zugang zu öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen;<br />

- Barrierefreie Gestaltung des Internetauftritts (leichte Sprache): neben den Menschen <strong>mit</strong><br />

Körperbehinderung auch an die <strong>mit</strong> einer Sinnesbehinderung, Lernschwierigkeiten oder<br />

Problemen im Bereich der Kommunikation denken;<br />

- Gut erreichbare Arztpraxen u. Apotheken / Behindertenparkplätze;<br />

- Kann man bei der Gelegenheit eine/n Behindertenbeauftragte/n einsetzen;<br />

- Einrichtungen / Orte für die Vernetzung von Hilfe und Selbsthilfe schaffen;<br />

- Wegenetz für Senioren im Altstadtbereich entwickeln (wo sie gut gehen können, sich<br />

orientieren können, alltägliche Besorgungen erledigen können);<br />

- Bolz- und Aktionsflächen für Kinder /Jugendliche vermehren, besser ausstatten und vor allem<br />

die vorhandenen ordentlich pflegen;<br />

- Im Programm fairen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen und Themenbereichen<br />

gewährleisten.<br />

Evang.-Luth. Kirchengemeinde Hl. Geist:<br />

- Überprüfen, ob an einer „Großeltern-Ver<strong>mit</strong>tlung“ Interesse besteht – sei es als Oma / Opa<br />

oder als Eltern / allein Erziehende, die sich für Ihre Kinder Großeltern wünschen. Hierzu gibt es<br />

bereits einige konkrete Überlegungen seitens der Kirchengemeinde.<br />

4.4.5. Leitbildseminar des Stadtrates in Bad Kissingen im Okt. 2008<br />

Im Rahmen des zweitägigen Seminars der Rothenburger Stadtrates am 17.10. und<br />

18.10.2008 im Bad Kissingen war der erste Abend zur gemeinsamen Diskussion<br />

und Einstieg in die Entwicklung eines Stadtleitbildes reserviert. Nach einem<br />

Vortrag über die Aktivitäten der Stadt Hersbruck zum Thema „Slow City / Citta<br />

Slow“ wurde der Workshop in zwei Phasen in folgenden Schritten durchgeführt:<br />

- Moderation durch die Herren Friedrich Meyer und Marc Kücking, Planungsgruppe Meyer-<br />

Schwab-Heckelsmüller, Fürth;<br />

- Abgabe von Kurzstatements der 5 Stadtratsfraktionen sowie des Oberbürgermeisters;<br />

- Input-Vortrag von Herrn Friedrich Meyer, Planungsgruppe zum Zwischenstand der Ergebnisse<br />

der <strong>Vorbereitende</strong>n <strong>Untersuchungen</strong> sowie zu möglichen Entwicklungsschwerpunkten<br />

(Leitsätze, Ziele, Handlungsansätze) sowie Diskussion der Ergebnisse;<br />

- Bildung von Arbeitsgruppen zu folgenden Handlungsfeldern: Stadtimage und Tourismus,<br />

Wohnen und Arbeiten, Lokale Ökonomie, Kunst und Kultur, Soziales und Zusammenleben,<br />

Stadtbild und Stadtstruktur, Öffentlicher Raum und Grünflächen sowie Mobilität und Verkehr.<br />

- Arbeitsgruppenarbeit zum Thema Leitsatz, ergänzende Ziele und Maßnahmen;<br />

- Vorstellung der Ergebnisse durch die Arbeitsgruppensprecher;<br />

- Kurze Zusammenfassung der Ergebnisse sowie Information über weiteres Vorgehen.<br />

Die umfassende Dokumentation des Stadtrats-Workshops ist dem Anhang zu<br />

entnehmen.<br />

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Bürgerversammlungen<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

4.4.6. Beteiligung der Akteure anlässlich von vier Bürgerversammlungen<br />

in der Kernstadt, in Bettenfeld, in Leuzenbronn und Detwang<br />

sowie der Auslegung der Planunterlagen im Nov. 2008<br />

Im Rahmen von vier im November 2008 turnusgemäß stattgefundenen<br />

Bürgerversammlungen sowie der Auslegung der Planunterlagen im Bauamt<br />

wurden die Bürger über einen Vortrag der Planungsgruppe sowie durch die<br />

Ausgabe eines Infoblattes zu den vorliegenden Zwischenergebnissen informiert<br />

und gleichzeitig <strong>mit</strong>tels eines Kurzfragebogens „aktivierend“ befragt (255<br />

Exemplare wurden allein über die Bürgerversammlungen ausgegeben). Der<br />

Fragebogen, der auch in das Internetportal der Stadt Rothenburg o.T. eingestellt<br />

wurde, sollte allen Bürgern, Geschäfteleuten etc. die Möglichkeit geben – über<br />

bereits erfolgte Beteiligungsmöglichkeiten hinaus - sich zu Problemen und<br />

Lösungsmöglichkeiten zu äußern. Insgesamt wurden nach ca. 3 Wochen 28<br />

Fragebögen abgegeben.<br />

Ergebnisdarstellung Fragebogen Bürgerversammlungen<br />

Die Ergebnisse decken sich weitgehend <strong>mit</strong> Beiträgen der beteiligten Experten<br />

bzw. Multiplikatoren. Insgesamt wurde ein breites Spektrum von Hinweisen zu<br />

Hauptproblemen bzw. Ansatzpunkten und Verbesserungsmöglichkeiten<br />

zusammengetragen, das im Einzelnen dem Anhang zu entnehmen ist.<br />

Herauszuheben sind insbesondere:<br />

- Themen wie Ökologie, Nachhaltigkeit, Einsatz erneuerbarer Energien, Dämmung von<br />

denkmalgeschützten Objekten, Nahwärmekonzept etc. sollten in das Integrierte<br />

Handlungskonzept aufgenommen werden. Hierzu sollte ein Arbeitskreis eingerichtet werden!<br />

- Intensivierung der Stadtwerbung vor dem Hintergrund sinkender Besucherzahlen (Aktivitäten<br />

wie Stadtmosphärenfest sind wichtig)<br />

- Koordinierung und Ausgleich im Kulturbereich auch bezüglich „gleichwertiger“ Spielstätten.<br />

Auf die Frage „Sind Sie als Rothenburger Bürger ihrer Meinung nach bislang<br />

ausreichend in Planungsprozesse eingebunden?“ antworteten 10 von 28<br />

Befragten <strong>mit</strong> „Nein“, 7 <strong>mit</strong> „Ja“ und 7 äußerten sich indifferent. Vier Personen<br />

beantworteten diese Frage nicht. Als Verbesserungsvorschläge wurden genannt:<br />

- Informationsveranstaltungen;<br />

- Bürgerversammlungen;<br />

- Einrichtung eines Stadtteilbüros;<br />

- Befragung der Bürger;<br />

- Gemeinde- und Kommunalblatt, Stadtanzeiger;<br />

- Stadtteilbegehungen,<br />

- Bürgersprechstunden bzw. die<br />

- Beteiligung von Kindern und Jugendlichen.<br />

Vor dem Hintergrund der vielen Möglichkeiten und Potentiale wurden die<br />

Befragten zu den wichtigsten Verbesserungsmöglichkeiten bzw. Projekten in der<br />

Innenstadt befragt. Neben einer Reihe von Einzelnennungen wurden <strong>mit</strong><br />

mindesten 2 Nennungen folgende Aspekte aufgeführt:<br />

- Attraktiveren Einzelhandel, weniger Souvenirläden etc.;<br />

- Denkmalschutzrichtlinien abschwächen, weniger Auflagen, Einzelengagement fördern;<br />

- Familienfreundliches und generationenübergreifendes Wohnen besonders fördern;<br />

- Gesamtstädtische Konzepte erstellen, Gesamtstadt stärken;<br />

- Mehr Veranstaltungen für die einheimische Bevölkerung;<br />

- Verkehrsregelungen ändern und Verkehr beruhigen;<br />

- Kinderfreundlichkeit erhöhen;<br />

- Jugendkulturzentrum Schlachthof einführen.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong><br />

Untersuchung<br />

Geschichte<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

5. Städtebauliche Untersuchung (VU)<br />

5.1. Geschichtliche Entwicklung, Funktionale Bedeutung und aktuelle<br />

Nutzungen<br />

Geschichtlicher Überblick<br />

10.- 04. Jh. v. Chr. Nachweis menschlicher Ansiedlungen im Raum<br />

1200 – 800 v. Chr. Urnenfelder<br />

800 – 500 v. Chr. Hallstattzeit, Wohnsiedlungen und Höhenbefestigungen (Engelsburg)<br />

500 – Christi Geburt Bau gewaltiger keltischer Fliehburgen, Finsterlohr<br />

960 n. Chr. Erste Siedlung im Bereich des Taubertals (Detwang)<br />

970 n. Chr. Erstmalige Erwähnung einer Rothenburger Burganlage<br />

1142 Bau der Reichsburg („castrum imperiale“) durch den Hohenstaufenkönig<br />

Konrad den III.<br />

1140 – 1150 Beginn des Baues der ersten Stadtanlage<br />

1274 Rothenburg wird freie Reichsstadt durch Privileg König Rudolfs<br />

von Habsburg<br />

1356 Ein Erdbeben zerstört Teile der Stadt, darunter die Burganlage<br />

1378 Beitritt der Stadt zum Schwäbischen Städtebund<br />

1373 – 1408 Unter Bürgermeister Heinrich Toppler erreicht die Stadt die größte<br />

Blüte, <strong>mit</strong> mehr als 5000 Einwohnern zählt Rothenburg zu den größeren<br />

Städten des Reiches; Kampf um das Landgericht und das Stadtterritorium<br />

1525 Im Bauernkrieg verbündet sich Rothenburg <strong>mit</strong> den Auf-<br />

ständischen um Florian Geyer, der Abstieg der Stadt beginnt<br />

1544 Die Reformation hält Einzug<br />

1618 - 1648 Im Dreißigjährigen Krieg wird die protestantische Stadt<br />

mehrmals besetzt, 1631 Eroberung durch Tilly<br />

1803/1803 Verlust der Reichsun<strong>mit</strong>telbarkeit, Rothenburg kommt zu Bayern<br />

1810 Vertrag von Paris; Rothenburg verliert den westlichen<br />

Teil des Hinterlandes an Württemberg<br />

1818 Bayerisches Gemeindeedikt und Gemeindeverfassung;<br />

Rothenburg wird kreisun<strong>mit</strong>telbare Stadt<br />

1873 Eisenbahnanschluss Rothenburg - Steinach, später Weiterführung<br />

nach Dombühl<br />

1881 Uraufführung des historischen Festspiels - Der Meistertrunk<br />

1871 – 1910 Anstieg der Einwohnerzahl von 5382 auf 8612<br />

1935 – 1948 Kreisangehörigkeit Stadt Rothenburg<br />

1945 Bombenangriff durch die Alliierten auf die Stadt. Die östliche Altstadt<br />

wird zerstört, mehr als 40% des damaligen Gebäudebestandes gehen<br />

in Flammen auf.<br />

Nachkriegsjahre Mithilfe großzügiger Spenden aus aller Welt werden die zerstörten<br />

Bereiche wieder aufgebaut<br />

1948 – 1972 Kreisun<strong>mit</strong>telbare Stadt Rothenburg<br />

1972 Rothenburg verliert die Kreisun<strong>mit</strong>telbarkeit und wird<br />

Große Kreisstadt<br />

(…) (…)<br />

2003 - 2005 Rothenburg steigt in die Stadtentwicklungs-Diskussion ein, mehrere<br />

Gutachten werden in Auftrag gegeben (Moser & Ziegelbauer, CIMA,<br />

Döllinger Architekten etc.) – thematische Arbeitskreise werden gebildet<br />

2008 Rothenburg wird in das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Stadt-<br />

und Ortsteile <strong>mit</strong> besonderem Entwicklungsbedarf – die Soziale Stadt“<br />

aufgenommen – Vergabe von <strong>Vorbereitende</strong>n <strong>Untersuchungen</strong> und<br />

Integriertem Handlungskonzept unter Beteiligung der Akteure<br />

Quellen: Internetseiten der Stadt Rothenburg, FNP Rothenburg 1976, LP 1998, Textteil des offiziellen Stadtplans<br />

<strong>mit</strong> Rundgang, eigene Angaben<br />

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Funktionen<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Funktionsbereiche des Untersuchungsgebiets<br />

Das Untersuchungsgebiet lässt sich grob in folgende vier stadträumliche Bereiche<br />

sowie den eng <strong>mit</strong> der Innenstadt verbundenen Grünbereich unterteilen:<br />

- Historische Altstadt begrenzt durch die Stadtmauer;<br />

- Nördliche Vorstadt zwischen Mergentheimer Straße, Philosophenweg, Würzburger Straße,<br />

Vorm Würzburger Tor und Bezoldweg;<br />

- Östliche Vorstadt zwischen Friedrich-Hörner-Weg, Topplerweg, Hornburgweg, Vorm<br />

Würzburger Tor, Ludwig-Siebert-Straße, Bahnhofstraße, Ansbacher Straße, Schlachthof- und<br />

Bensenstraße;<br />

- Städtische Wohnsiedlung „An der Erlbacher Straße“, beiderseits der Falckstraße;<br />

- Grüngürtel um die historische Altstadt <strong>mit</strong> Teilen des Hangbereichs zur Tauber und dem<br />

Rothenburger Wildbad.<br />

Als wichtige funktionale Verbindungen zwischen den stadträumlichen Bereichen<br />

fungieren einerseits das Ringstraßennetz um die Altstadt, die direkt auf die<br />

historische Altstadt zuführenden Straßenachsen, wie Erlbacher Straße, Ansbacher<br />

Straße, Schweinsdorfer Straße / Vorm Würzburger Tor etc. sowie der radiale<br />

Grüngürtel <strong>mit</strong> begleitenden Straßen und Wegen um die Altstadt. Aufgrund dieser<br />

historisch gewachsenen Struktur hat sich ein organischer Stadtraum entwickelt,<br />

der sich durch den reizvollen Wechsel von Bau- und Grünflächenstrukturen<br />

auszeichnet. Während v.a. die historische Altstadt und die östliche Vorstadt 1945<br />

durch Kriegszerstörungen - trotz des gelungenen Wiederaufbaus - Veränderungen<br />

hinnehmen musste, hat sich die Gesamtstruktur der historisch gewachsenen<br />

<strong>mit</strong>telalterlichen Altstadt samt Grüngürtel <strong>mit</strong> Tauberhang als Ensemble von<br />

nationaler Bedeutung und weltweiter Bekanntheit erhalten.<br />

Besonders hervorzuheben ist die einmalige Verbindung von gebauter<br />

<strong>mit</strong>telalterlicher Stadt zu den Grünbereichen um die Altstadt bzw. zwischen<br />

Altstadt und Vorstadt.<br />

Weite Bereiche des Grüngürtels dienten ehemals einerseits dem Schutz der Stadt<br />

(Befestigungsgraben, Wall, steiler Abhang zur Tauber etc.) gegenüber Angreifern<br />

und andererseits dem städtischen Leben (Bewegungsraum, Verbindungsraum in<br />

die Umgebung etc.) sowie der Versorgung der Stadt (Wasserversorgung,<br />

Hausgärten, Weinanbau, Nahrungs<strong>mit</strong>tel-, Energieversorgung durch die Mühlen<br />

im Taubertal etc.). Trotz der Überformung der Grünbereiche in jüngster Zeit<br />

(Wanderwege, Spielplätze, „Touristenpfade“ etc.) blieben Form und Funktion des<br />

Grüngürtels weitestgehend erhalten, was in dieser Form nahezu einmalig ist. Dies<br />

wird v.a. in folgenden Bereichen deutlich: Parkplatz am Bezoldweg, Bereiche am<br />

Klingentor, zwischen Spitaltor und Sauturm sowie an der Rothenburger Riviera.<br />

Gleiches gilt für Bereiche innerhalb der historischen Altstadt, wie z.B. Burggarten,<br />

Bereich zwischen Roßmühlgasse und Spitalhof.<br />

Mittlerweile bedarf der Grüngürtel samt großer Bereiche des Hangs zur Tauber<br />

und der parkartigen Struktur der Wildbad-Anlage einer Stärkung durch behutsame<br />

Ergänzung und strukturelle Verbesserung sowie einer Intensivierung der Pflege im<br />

öffentlichen Raum und vor allem auch auf privaten Flächen.<br />

Bemerkenswert ist die Anordnung wichtiger Einrichtungen zur Infrastrukturachse<br />

am Rande des Grüngürtels östlich der Altstadt, wie Kindergärten, Schulen,<br />

Fortbildungszentren, Kinderspielplätze, Sportflächen, Friedhof und Amtsgebäude.<br />

Der Grüngürtel um die Altstadt erfüllt dabei eine wichtige naturnahe<br />

Verbindungsfunktion für die Gesamtstadt.<br />

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Geschäftsbereiche<br />

„Spielwiese Galgengasse“ von<br />

Robert Hellenschmidt<br />

Tourismus<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Geschäftsbereiche und –achsen<br />

Wichtige Bereiche der lokalen gewerblichen Entwicklung haben sich, historische<br />

bedingt, entlang der durch Einfahrtstore führenden Geschäftsstraßen<br />

(Galgengasse, Röder-, Hafengasse, Spitalgasse, weniger Klingengasse) oder um die<br />

Platzräume (Marktplatz <strong>mit</strong> Teilen der Herrn- und anderer Gassen, Kapellenplatz)<br />

herausgebildet. Diese sind auch heute noch die wichtigsten Geschäftsbereiche,<br />

werden aber zunehmend durch touristische Nutzungen ergänzt und stark<br />

überformt. Hier ist sicherlich eine Grenze erreicht, die nicht weiter überschritten<br />

werden sollte. Die aktuelle Entwicklung führte zu einer starken Abnahme bzw.<br />

Verdrängung von Nahversorgungsbetrieben innerhalb der Altstadt. Gefördert<br />

wurde diese Entwicklung durch eine Abnahme der Nachfrage innerhalb der<br />

Altstadt aufgrund verschiedener Faktoren, denen es entgegenzuwirken gilt:<br />

- Abfluss von Kaufkraft durch gesellschaftliche Entwicklungen, wie die Abwanderung aus den<br />

Altstädten an die Peripherie der Städte (Neubaugebiete Bleiche und Heckenacker etc.)<br />

- Abfluss von Kaufkraft aus der Altstadt durch Sanierungsstau und fehlende Innentwicklung;<br />

- Abfluss von Kaufkraft durch verändertes Einkaufsverhalten bzw. Angebote in den Vorstädten<br />

bzw. auf der grünen Wiese (z.B.: Centro-Einkaufszentrum am Bahnhof, noch in „halbwegs<br />

integrierter Lage“, Märkte an der Ansbacher- und Bensenstraße etc.).<br />

Demgegenüber steht eine für Rothenburg typische Entwicklung der Zunahme<br />

touristischer Infrastruktur im Einzelhandels-, Gastronomie- und Hotellerie-Bereich<br />

innerhalb der Innen- und v.a. Altstadt, die für Rothenburg selbst durchaus positive<br />

Impulse brachte. Siehe dazu auch die Ausführungen der CIMA-Untersuchung aus<br />

2004/2005. Es ist jedoch darauf zu achten, dass in Zukunft ein Ausgleich zwischen<br />

einer ausreichenden Nah- bzw. Fachgeschäfteversorgung und dem touristischen<br />

Angebot besteht, um die Altstadt nicht weiter in Richtung „Kulisse“ sondern<br />

vielmehr in Richtung „lebendige und bewohnte Altstadt“ zu entwickeln.<br />

Touristische Bereiche und - achsen<br />

Der Tourismus ist wichtiger Wirtschaftsfaktor für Rothenburg und in dieser<br />

Funktion weiter zu entwickeln und zu stärken. Aufgrund seiner weltweiten<br />

Bekanntheit und des zwar treuen internationalen Publikums aus Japan, Italien,<br />

USA etc. ist Rothenburg besonders stark von weltweiten wirtschaftlichen<br />

Entwicklungen bzw. dem da<strong>mit</strong> eng verknüpften Reiseverhalten abhängig.<br />

Nachfolgende Abbildung 12 zeigt die Entwicklung der Gästezahlen zwischen 2001<br />

und 2006.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Legt man die offizielle Bayerische Fremdenverkehrsstatistik in 2007 zugrunde,<br />

weist Rothenburg <strong>mit</strong> einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste von<br />

nur 1,5 Tagen einen, verglichen <strong>mit</strong> anderen Orten (es gibt jedoch kaum einen Ort<br />

<strong>mit</strong> vergleichbaren Verhältnissen!), „Tiefstwert“ auf. Dies gilt nicht für die <strong>mit</strong><br />

41,9% angegebene Auslastung der angebotenen Betten, bzw. für den <strong>mit</strong> 58%<br />

herausragenden Anteil ausländischer Gäste (Oberammergau 46,2%, Garmisch<br />

26,8%, Feuchtwangen 11,3%, Oberstdorf 6,4%). Der Anteil von Übernachtungen je<br />

Tausend Einwohner ist für Rothenburg <strong>mit</strong> 38.821 Gästen respektabel (Garmisch<br />

34.360, Oberammergau 40.421, Feuchtwangen 5.760).<br />

Umso mehr sollte die Angebotsstruktur auf mehrere Säulen gestellt und<br />

ausgebaut werden, was <strong>mit</strong>tlerweile durchaus erkannt wurde. Dabei gilt es v.a.<br />

Antworten darauf zu finden, wie die durchschnittliche Aufenthaltsdauer,<br />

verlängert werden kann. Um dies zu erreichen, geht es u.E. vorrangig um die<br />

Verbesserung der Infrastruktur sowie die Diversifizierung und qualitativ<br />

hochwertige Ausgestaltung der Angebote unter weiter Einbindung des fränkischhohenlohischen<br />

Umlandes, bzw. der verstärkten Prägung und Bewerbung des<br />

Begriffs des „Rothenburger Landes“.<br />

Innerhalb der Stadtmauern frequentieren, insbesondere Tagestouristen bevorzugt<br />

bestimmte Achsen und Platzräume, die sich zum großen Teil <strong>mit</strong> den für die (Nah-<br />

) Versorgung genutzten (Lebens-) Räumen überlagern. Inwieweit eine<br />

Funktionstrennung zwischen Bewohner-Versorgung und touristischer Versorgung<br />

sinnvoll ist, sollte anlässlich der in Zukunft zu forcierenden Innentwicklung im<br />

Einzelfall entschieden werden. Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, Läden <strong>mit</strong><br />

rein touristischen Angeboten in bestimmten Achsen und Platzräume zu<br />

konzentrieren. Umgekehrt macht das nur in Einzelfällen Sinn, wenn im Falle der<br />

baulichen Entwicklung, vom Touristenstrom abgelegener Gebäudeblöcke und<br />

Gassen, Nahversorgung v.a. im Lebens<strong>mit</strong>telbereich direkt vor Ort nötig und<br />

überlebensfähig ist. Grundsätzlich ist jedoch eine gemischte Geschäftestruktur<br />

einer entmischten vorzuziehen.<br />

Hauptachsen <strong>mit</strong> saisonal starker touristischer Frequenz:<br />

- Galgen- Georgen- und Klostergasse<br />

- Röder-, Hafen- und Herrengasse<br />

- Schrannenplatz, Heugasse, Marktplatz, Obere und Untere Schmied- sowie Spitalgasse<br />

Platzräume <strong>mit</strong> saisonal starker touristischer Frequenz:<br />

- Marktplatz<br />

- Kirchplatz<br />

- Schrannenplatz<br />

Ergänzend sei hier auf die vertiefte Auseinandersetzung <strong>mit</strong> diesem Thema im<br />

Rahmen der CIMA-Untersuchung aus 2005 verwiesen.<br />

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Ergebnisse Altstadt<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

5.2. Untersuchungsergebnisse Altstadt<br />

Die wesentlichen Erkenntnisse der Untersuchung von Moser und Ziegelbauer<br />

wurden unter Punkt 3 zusammengefasst wiedergegeben und bewertet. Aufgrund<br />

ergänzender Begehungen durch die Planungsgruppe in 2008 konnten die<br />

Grundaussagen der in 2003/2004 getätigten Untersuchung bestätigt werden.<br />

Allenfalls in wenigen Fällen wie z.B. im Falle einer Neubebauung an der Ecke<br />

Wenggasse / Erbsengässchen wurden zwischenzeitlich Neubebauungen bzw.<br />

Neuordnungen bei leergefallenen bzw. mindergenutzten Arealen vorgenommen.<br />

Gebäudesanierungen wurden seit 2003 nur in geringem Umfang getätigt. Die<br />

Ergebnisse der Gebäudebewertung von damals wurden deshalb in den aktuellen<br />

Rahmenplan „Gebäude und Private Freiflächen“ aufgenommen und um die in<br />

2008 erfolgten Untersuchungsergebnisse in der Vorstadt ergänzt. Auf die<br />

Zusammenfassung der damaligen Untersuchung (Präsentationsunterlagen von<br />

Moser und Ziegelbauer aus 2004) wird verwiesen.<br />

Tab. 6: Bewertungskriterien für den Gebäude- und Freiflächenzustand in der<br />

Altstadt lt. Untersuchung des Büros Moser und Ziegelbauer in 2003<br />

Gebäude Bewertungsansatz Freiflächen Bewertungsansatz<br />

hellblau Gut, d.h. Investitionen zur Verbesserung und<br />

Erhaltung der Bausubstanz sind nach Augenschein<br />

nicht oder nur in ganz geringem Umfang<br />

notwendig. Es fallen keine Baukosten an<br />

(Anm.: = laufende Instandhaltung)<br />

<strong>mit</strong>telblau Leichte Mängel, d.h. Investitionen zur<br />

Verbesserung und Erhaltung der Bausubstanz sind<br />

nach Augenschein in relativ geringem Umfang<br />

notwendig. Es fallen Modernisierungskosten in<br />

einer Höhe von einem Drittel der Neubaukosten<br />

an<br />

violett Schwere Mängel, d.h. Investitionen zur<br />

Verbesserung und Erhaltung der Bausubstanz sind<br />

nach Augenschein in erheblichem Umfang<br />

notwendig. Es fallen Modernisierungskosten in<br />

einer Höhe von zwei Drittel der Neubaukosten an<br />

(260 Euro/m³).<br />

schwarz Sehr schwere Mängel, d.h. der Gebäudezustand<br />

ist so bedenklich, dass die Sanierungskosten sich<br />

den Kosten für einen vergleichbaren Neubau<br />

nähern oder sogar überschreiten (360 Euro/m³)<br />

Nicht<br />

bewertet<br />

- -<br />

- -<br />

- -<br />

erfolgt<br />

Eine grobe Schätzung gibt einen Anhaltspunkte für die Höhe der reinen Baukosten, die entstehen<br />

würden, wenn man die Bausubstanz im Untersuchungsgebiet zum jetzigen Zeitpunkt (2003) in einem<br />

dem heutigen Standard entsprechenden Zustand bringen wollte (Moser u. Ziegelbauer, 2004, S. 9)<br />

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Ergebnisse Vorstadt<br />

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5.3. Untersuchungsergebnisse Vorstadt sowie Ergänzungsgebiete „An<br />

der Erlbacher Straße“ und Handbereich <strong>mit</strong> Wildbad<br />

Vorstadt<br />

Vor dem Hintergrund der bereits 2003 durchgeführten baulichen Untersuchung<br />

der Rothenburger Altstadt wurden durch die Planungsgruppe ergänzend<br />

Begehungen in der Vorstadt durchgeführt. Dabei wurden an zwei Tagen<br />

(20.05.2008 und 21.05.2008) Haupt- und Nebengebäude sowie Freiflächen in der<br />

Regel von außen <strong>mit</strong>tels einer Checkliste erfasst und bewertet. Die<br />

Bewertungsskala orientierte sich – was Gebäude anbetrifft – an der von Moser<br />

und Ziegelbauer für die Altstadt. Dadurch liegen vergleichbare Ergebnisse für<br />

Gebäude im gesamten Untersuchungsgebiet vor. In der Vorstadt wurden darüber<br />

hinaus 2008 Balkone, historische Zäune und Freiflächen <strong>mit</strong> Sanierungsbedarf<br />

festgehalten. Untersuchungsrelevante Anregungen von angetroffenen Eigentümer<br />

wurden aufgenommen und flossen ebenfalls in die Untersuchung <strong>mit</strong> ein. Parallel<br />

zur Begehung wurden von allen Flurstücken Aufnahmen der Frontfassade und ggf.<br />

weitere situative Aufnahmen gemacht.<br />

Ergänzende Untersuchung der Gebäude und Freiflächen in der Vorstadt<br />

In Anlehnung an Moser und Ziegelbauer lagen für Gebäude folgende<br />

Bewertungskriterien zugrunde. Sie wurden um Bewertungskriterien für<br />

Freiflächen ergänzt:<br />

Tab. 7: Bewertungskriterien für den Gebäude- und Freiflächenzustand in der<br />

Vorstadt lt. aktueller Untersuchung in 2008<br />

Gebäude Bewertungsansatz Freiflächen Bewertungsansatz<br />

Weiß,<br />

nicht<br />

markiert<br />

Gut, d.h. (= laufende<br />

Instandhaltung)<br />

orange Gebäude <strong>mit</strong> sanierungsrelevantem<br />

Maßnahmenbedarf<br />

(entspricht Kat. 3, leichte Mängel<br />

nach M & Z)<br />

rot Gebäude <strong>mit</strong> umfassendem,<br />

sanierungsrelevantem<br />

Maßnahmenbedarf (entspricht Kat.<br />

4, schwere Mängel nach M & Z)<br />

dunkelrot Gebäude <strong>mit</strong> äußerst hohem,<br />

sanierungsrelevantem<br />

Maßnahmenbedarf (entspricht Kat.<br />

5, sehr schwere Mängel nach<br />

M & Z)<br />

Farbe<br />

orange-<br />

gestreift<br />

rot-<br />

gestreift<br />

Dunkelrot-<br />

gestreift<br />

Freiflächen <strong>mit</strong><br />

sanierungsrelevantem<br />

Maßnahmenbedarf<br />

Freiflächen <strong>mit</strong> umfassendem,<br />

sanierungsrelevantem<br />

Maßnahmenbedarf<br />

Freiflächen <strong>mit</strong> äußerst hohem,<br />

sanierungsrelevantem<br />

Maßnahmenbedarf<br />

Eine grobe Schätzung gibt einen Anhaltspunkte für die Höhe der reinen Baukosten, die entstehen<br />

würden, wenn man die Bausubstanz im Untersuchungsgebiet zum jetzigen Zeitpunkt (2008) in einem<br />

dem heutigen Standard entsprechenden Zustand bringen wollte (lt. Moser u. Ziegelbauer, 2004, S. 9)<br />

Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:<br />

Bei 344 in der Vorstadt begangenen Flurstücken existiert demnach<br />

Sanierungsbedarf auf 51 Flurstücken (14,8%). Acht stadtbildprägende historische<br />

Zaunanlagen, überwiegend <strong>mit</strong> Sanierungsbedarf, wurden festgehalten. Nach<br />

außen hin sichtbare Leerstände wurden in 13 Fällen festgestellt.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Gebäude Vorstadt<br />

Abb. 13: Sanierungsbedürftigkeit von Gebäuden in der Rothenburger Vorstadt<br />

Sanierungsbedürftige, in Einzelfällen auch abrisswürdige Gebäude sind<br />

überwiegend auf den zur Neuordnung anstehenden Flächen ehemaliger Betriebe<br />

bzw. Produktionsstätten (Brauhaus-, HASA-, Hepp-, Moll-, Schlachthofgelände) zu<br />

finden, die zum kleineren Teil brach liegen bzw. meist unter Wert genutzten<br />

werden. Darüber hinaus in Einzellagen <strong>mit</strong> dem Schwerpunkt auf die östliche<br />

Vorstadt (siehe Rahmenplan 2). In 7 Fällen liegen sehr schwere Mängel vor, die<br />

nach Einzelfallklärung auch einen Abriss bedeuten können, in 9 Fällen schwere<br />

Mängel sowie in 35 Fällen leichte Mängel.<br />

Freiflächen Vorstadt<br />

Abb. 14: Sanierungsbedürftigkeit von Freiflächen in der Rothenburger Vorstadt<br />

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Ergebnisse<br />

Ergänzende Bereiche<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Der Sanierungsbedarf bei Freiflächen gliedert sich wie folgt: leichte Mängel auf 10<br />

Flurstücken, schwere Mängel auf 7 und sehr schwere Mängel auf 2 Flächen. Da<strong>mit</strong><br />

besteht auf 6 % der Flurstücke in der Vorstadt Handlungsbedarf. Die<br />

Schwerpunkte liegen dabei im Bereich von großflächigen, leerstehenden bzw.<br />

mindergenutzten Gewerbe-Arealen in Form von Freiflächengestaltung im Rahmen<br />

von Neuordnungen. Im Einzelnen sind dies folgende Flächen:<br />

- Brauhausgelände, <strong>mit</strong> umfangreichem Neuordnungs- und Gestaltungsbedarf.<br />

- Privat angelegter Spielplatz auf dem Gelände des Tennisvereins an der Garten- bzw.<br />

Kreuzerstraße, der heutigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr entspricht. Es wird dringend<br />

geraten, den von einer Privatperson notdürftig „gewarteten“ Spielplatz zu schließen bzw. zu<br />

erneuern und heutigen Sicherheitsstandards anzupassen!<br />

- Ehemaliges Gewerbeareal an der Gesnerstraße, <strong>mit</strong> z.T. abrisswürdigen Gebäuden, das einer<br />

Neuordnung bzw. Neubebauung bedarf, eher schlecht erreichbar. Aufgrund seiner Lage<br />

innerhalb des Wohngebiets ist es für eine Wohnbaunutzung geeignet.<br />

- HASA-Gelände, am Rande der Altstadt gelegen, es wird gegenwärtig v.a. provisorisch genutzt.<br />

Ein klassischer Fall für eine Neuordnung <strong>mit</strong> gewerblichem Schwerpunkt bzw. Mischnutzungs-<br />

Charakter.<br />

- Hepp-Gelände, das gegenwärtig als Lagerfläche einer Baufirma in dieser zentralen Lage minder<br />

genutzt wird. Ein klassischer Fall für eine Neuordnung <strong>mit</strong> Mischnutzungs-Charakter.<br />

- Im rückwärtigen Blockbereich gelegenes Grundstück der Dt. Telekom <strong>mit</strong> Gestaltungs- und<br />

Begrünungsbedarf.<br />

- Bahnhofs-Areal <strong>mit</strong> Bahnhofsgebäude sowie sanierungs- bzw. neugestaltungsbedürftigen<br />

Freiflächen.<br />

- Moll-Gelände, innenstadtnahes, <strong>mit</strong> abrisswürdigen Gebäuden bestandenes desolates Areal<br />

<strong>mit</strong> Zwischennutzungs-Charakter, welches einer Neuordnung zuzuführen ist.<br />

- Ehemaliger Schlachthof <strong>mit</strong> großem Gelände zwischen Schlachthofstraße, Erlbacher Straße und<br />

angrenzender Wohnbebauung gelegen. Freiflächen <strong>mit</strong> großem Potential aber überwiegend<br />

gestaltungsbedürftigem Zustand. Gegenwärtig an „prominenter Stelle“ eher minder genutzt,<br />

Neuordnung erforderlich.<br />

- Wohnungsnahe Freiflächen entlang der Falckstraße im Teilgebiet an der Erlbacher Straße <strong>mit</strong><br />

Neustrukturierungs- und Gestaltungsbedarf.<br />

An der Erlbacher Straße<br />

Das kleine Teilgebiet an der Erlbacher Straße umfaßt die Gebäude beiderseits der<br />

Falckstraße, die sich alle in städtischem Eigentum befinden. Diese Gebäude sind,<br />

was die Struktur und Substanz anbetrifft, überwiegend sanierungs- bzw.<br />

modernisierungsbedürftig. Gleichzeitig bedarf es meist einer energetischen<br />

Sanierung (Fassaden <strong>mit</strong> Fenstern, Dächer, Kellerdecken, Modernisierung der<br />

Heizanlagen etc.). Die dazugehörigen Freiflächen sind, was die Gestaltung und<br />

da<strong>mit</strong> Nutzbarkeit anbetrifft, überwiegend neuordnungs- und gestaltungsbedürftig.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Hangbereich zu Tauber <strong>mit</strong> Wildbad, Bronnen- und Steinmühle<br />

Große Teile des Hangbereichs sind Teil des Grüngürtels, der die Altstadt umgibt<br />

bzw. weisen einen engen und charakteristischen Zusammenhang zur Altstadt auf.<br />

Der Grüngürtel <strong>mit</strong> Hangbereich stellt den Rahmen des herausragenden<br />

Ensembles von nationaler Bedeutung und internationaler Bekanntheit dar <strong>mit</strong> den<br />

Funktionen Kulisse, Schutz, Kultur, Begegnung, stadtnahes Naturerlebnis etc.,<br />

ohne den die historische Altstadt in dieser Form nicht funktionieren würde. Dieser<br />

Zusammenhang ist ein schützens- und entwicklungswürdiges Gut. Der<br />

Hangbereich - einschließlich des halböffentlichen und öffentlich zugänglichen<br />

Areals des historischen Wildbades weist in großen Teilen parkähnliche Struktur,<br />

Funktion und Nutzungen auf, traditionell genutzt von Altstadtbewohnern. Der<br />

westliche Randbereich weist außerdem eine wichtige Ausgleichsfunktion für die<br />

eng bebaute Altstadt auf, im Hinblick auf Ökologie, Stadtklima, Erholung,<br />

Bewegung, Spiel und Gesundheit.<br />

Teile des Hangbereiches können aufgrund der überkommenen Struktur<br />

(Wegenetz etc.) und fehlenden Qualität (veraltete Hinweisschilder und<br />

Ausstattung, fehlende Attraktionen v.a. auch für Kinder, Verwilderung,<br />

Verbuschung etc.) ihre Funktion nicht mehr richtig erfüllen.<br />

Im Bereich des Wildbades besteht Sanierungsbedarf bei Teilen der Fassade, dem<br />

Eingangs-Pavillon, der Treppenanlage sowie bei Nebengebäuden. Ebenso müsste<br />

der Eingangsbereich zur Altstadt hin einladender gestaltet werden, um die<br />

einmalige Verbindung zwischen Wildbad und Altstadt besser herauszustellen und<br />

zu beleben.<br />

Darüber hinaus ist die Errichtung eines Grill- und Aufenthaltsplatzes für<br />

Jugendliche innerhalb des Wildbadgeländes bzw. im Bereich des „Essigkruges“<br />

vorstellbar, was auf einen ausdrücklichen Wunsch anlässlich der Beteiligung von<br />

Jugendlichen zurückgeführt werden kann. Grundsätzlich sollte das parkähnliche<br />

Gelände, das aus verschiedenen Richtungen zugänglich ist, besser in das Fuß- und<br />

Rundwegenetz der Stadt einbezogen werden. Die seit einigen Jahren im<br />

Sommerhalbjahr betriebene Öffnung der Gastronomie des Wildbades bietet einen<br />

zusätzlichen Anziehungspunkt.<br />

Weiterer Sanierungsbedarf bei Gebäuden besteht darüber hinaus im Falle der<br />

Bronnenmühle, die zum Teil gastronomisch bzw. als Wohnhaus genutzt wird.<br />

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Ausgangssituation nach<br />

Handlungsfeldern<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

5.4. Beschreibung der Ausgangssituation nach zehn Handlungsfeldern<br />

Im Folgenden wird die gegenwärtige, in den <strong>Vorbereitende</strong>n <strong>Untersuchungen</strong><br />

festgehaltene Ausgangssituation für alle im Integrierten Handlungskonzept<br />

aufgegriffenen Handlungsfelder kurz und stichwortartig zusammengefasst<br />

dargestellt.<br />

Stadtorganisation (1) - Ausgangssituation<br />

- Dienstleistungsorientierung und Neustrukturierung der städtischen Verwaltung wurde bereits<br />

angegangen.<br />

- Bedarf an Organisation, Vernetzung und Strukturierung auf Stadtteilebene in verschiedenen<br />

thematischen Bereichen (Soziales/Zusammenleben, Lokale Ökonomie und Kunst/Kultur).<br />

- Verbesserungen bei der Bürgerbeteiligung wurden bereits angegangen, es besteht jedoch<br />

weiterer Bedarf.<br />

- Weitere Verbesserung der Bürgerinformation auf Stadtteilebene nötig (Stadtteilblatt,<br />

Internetforum etc.).<br />

- Die Verbesserung der Stadtatmosphäre (Lebensgefühl, Ziel, Vision, Perspektive) erfordert<br />

strukturelle Unterstützung (Strukturen, Information, Kommunikation, Innenstadtmanagement,<br />

Angebote etc.).<br />

Stadtimage und Tourismus (2) - Ausgangssituation<br />

- Weltweite Bekanntheit durch einmaliges <strong>mit</strong>telalterliches Stadtbild (Weltmarke).<br />

- Aus der Tradition begründetes Image in Deutschland und der Region – <strong>mit</strong>tlerweile bei weitem<br />

nicht ausgeschöpft, es gibt viele gute Ideen, tatsächlich hat jedoch keine nennenswerte<br />

„Weiterentwicklung“ des Images und der da<strong>mit</strong> verbundenen Angebote stattgefunden! Viele<br />

Bürger warten jedoch auf den „Startschuss“ für Veränderungen.<br />

- Treues internationales Publikum v.a. aus Japan, Italien, USA und weiteren Ländern, der<br />

Welttourismus und da<strong>mit</strong> die Zahl der Besucher in Rothenburg ist jedoch stark abhängig von<br />

internationalen Entwicklungen, Währungskursen etc.<br />

- Dominierende Tagestouristen (geschätzt 2,5 Mio.), <strong>mit</strong> einer durchschnittlichen<br />

Aufenthaltsdauer von nur 1,5 Tagen.<br />

- Die Struktur der Touristen hat sich in den letzten Jahren verändert, den sogenannten<br />

„Massentourismus“ gibt es nach Ansicht von Experten nicht mehr. Seit 1994 gehen die Zahlen<br />

zurück - überschlägig minus 30% bei Japanern, minus 28% bei US-Amerikanern, minus 17% bei<br />

Deutschen, 50 % der Touristen kommen aus Deutschland, von den übrigen Gästen sind 1/3<br />

Japaner und 1/3 US-Amerikaner.<br />

- Defizite bei der Angebotsstruktur, wie z.B. eines leistungsfähigen Mietwagenunternehmens,<br />

fehlende Ausflugsangebote für Touristen in die Umgebung (Rothenburger Land, Taubertal etc.)<br />

und in Nachbarstädte.<br />

- Das Fehlen eines 4 oder 5-Sterne Hotels wird von Fachleuten angemerkt.<br />

- Das Wildbad als Tagungs- und Anziehungspunkt ist in der Wahrnehmung nach außen zu wenig<br />

präsent. Eine attraktive inhaltliche Verbindung zur Altstadt fehlt.<br />

- Strukturelle und städtebauliche Defizite in der Innenstadt, die sich auch auf das Image<br />

auswirken können.<br />

- Gute Verkehrserschließung für den Motorisierten Individualverkehr über Autobahn und<br />

Staatsstraßen.<br />

- Anbindung an das überregionale Bahn-Netz ebenso wie Bahnhofs-Infrastruktur<br />

(Bahnhofsgebäude, Bahnhofsteig und Umfeld) verbesserungsbedürftig.<br />

- …<br />

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Wohnen und Arbeiten (3) - Ausgangssituation<br />

- Missverhältnis realer zentralörtlicher Funktion und zu geringer Stadtgröße.<br />

- Zäsur durch Lage an der Landesgrenze <strong>mit</strong> Folgeproblemen.<br />

- Bevölkerungsstagnation seit Jahrzehnten u.a. durch fehlende Innentwicklung.<br />

- Es gibt nur noch wenige Familien <strong>mit</strong> Kindern in der Altstadt, in einzelnen Straßenzügen des<br />

Untersuchungsgebiets besteht die Gefahr einer Gettoisierung durch einseitige<br />

Bevölkerungsstruktur.<br />

- Soziale Brennpunkt werden im Gebiet an der Erlbacher Straße sowie am Spielplatz Bezoldweg<br />

gesehen, der Spielplatz im Stadtgraben wird von Kindern zum Teil als „unheimlich“ empfunden<br />

(„Angstraum“).<br />

- Strukturelle und städtebauliche Defizite in der Innenstadt - Leerstände, Mindernutzungen,<br />

fehlende ausreichende Nahversorgung <strong>mit</strong> Lebens<strong>mit</strong>teln<br />

- Nahversorgungsdefizite in der Altstadt, z.T. zu große bzw. unsanierte Wohnungen,<br />

energetische Probleme bei der Sanierung.<br />

- Fehlender sanierter Wohnraum u.a. für Familien und Senioren in der Altstadt<br />

- Gründe für den Sanierungsstau sind: ungeklärte Eigentumsverhältnisse, Überalterung bei<br />

Eigentümern, Generationenwechsel, Wegzug der Eigentümer in Vororte etc.<br />

- Akzeptable Verkehrsanbindung der Altstadt sowie gute Verkehrserschließung durch den<br />

Motorisierten Individualverkehr (MIV) über Autobahn und Staatsstraßen.<br />

- Anbindung an das überregionale Bahn-Netz <strong>mit</strong> verbesserungsbedürftiger Infrastruktur<br />

(Bahnhof und Umfeld).<br />

- …<br />

Lokale Ökonomie (4) - Ausgangssituation<br />

- Problematik der Zäsur durch Lage an der Landesgrenze.<br />

- Problematik realer zentralörtlicher Funktion und zu geringer Stadtgröße.<br />

- Zu geringe Kaufkraftbindung in der Altstadt durch abnehmende bzw. fehlende Anwohnerschaft<br />

aus der Mittelschicht.<br />

- Allgemeine strukturelle und städtebauliche Defizite in der Innenstadt, wie Leerstand und<br />

Mindernutzungen in einer Größenordnung von 18,9% der Gesamtfläche (= 79.155m² BGF), was<br />

insbesondere die oberen Geschosse betrifft, Sanierungsbedürftigkeit, Nutzungswandel etc.<br />

- Laden- und Büroleerstände aufgrund von Strukturproblemen (Lagedisparitäten,<br />

Generationenwechsel, Nachfolgeproblematik, bauliche Defizite etc.).<br />

- Defizite im Angebotsbereich in der Altstadt (defizitäre bzw. fehlende Nahversorgung für<br />

Anwohner v.a. im food-Bereich, überdurchschnittlich viele Souvenirgeschäfte etc.).<br />

- Es fehlen „Frequenzbringer“ und weitere Anreize für nicht-touristische Artikel bzw. den Einkauf<br />

in der Altstadt (Kaufhaus, Markthalle etc.), Entwicklungspotential z.B. in der Rödergasse noch<br />

nicht ausgeschöpft.<br />

- Bisherige Anreiz-Förderaktionen z.B. über das alternative Zahlungs<strong>mit</strong>tel „Taubertaler“ oder<br />

die „City-Card“ haben nicht richtig gegriffen, oder sind „eingeschlafen“.<br />

- Zum Teil strukturelle und bauliche Defizite bei Gastronomie und Hotelerie, fehlende<br />

Ausflugsangebote in die Umgebung bzw. in Nachbarstädte, fehlender leistungsfähiger<br />

Mietwagenservice.<br />

- Der Investitionsstau v.a. in der Altstadt hat durch fehlende Aufträge negative Auswirkungen<br />

auf das örtliche Handwerk (nur noch 3 Innungsbetriebe in der Altstadt), das sich dadurch stark<br />

überregional orientieren muss. Dies hat wiederrum negative Auswirkungen auf die<br />

Beschäftigungslage.<br />

- Akzeptable Verkehrsanbindung der Altstadt sowie gute Verkehrserschließung durch den<br />

Motorisierten Individualverkehr (MIV) über Autobahn und Staatsstraßen.<br />

- Anbindung an das überregionale Bahn-Netz ebenso wie Bahnhofs-Infrastruktur<br />

(Bahnhofsgebäude, Bahnhofsteig und Umfeld) verbesserungsbedürftig.<br />

- …<br />

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Kunst und Kultur (5) - Ausgangssituation<br />

- Stadt als kulturelle Kulisse.<br />

- Kultureinrichtungen <strong>mit</strong> überörtlicher Bedeutung.<br />

- Breites Kunst- und Kulturangebot, teilweise <strong>mit</strong> Qualitätsproblemen und fehlender<br />

Koordination. Es gibt ca. 50 Vereine und Institutionen, 11 private und 14 städtische<br />

Räumlichkeiten für Kunst und Kultur.<br />

- Seit Jahren etabliertes Kunst und Kulturangebot durch die Initiative „Kunst und Korn“.<br />

- Initiative der Kulturbrauerei „hat vieles bewegt“, braucht aber Spiel- und Kristallisationsort,<br />

Entwicklungsmöglichkeiten für „alternative“ bzw. Nischenkultur (Kleinkunst etc.).<br />

- Nach außen hin ist die für die Stadt keine ausreichende kulturelle Akzentuierung erkennbar.<br />

- Defizite in der Außenwirkung und Öffentlichkeitsarbeit insgesamt.<br />

- Diversifizierung u.a. durch Theaterangebote (Toppler-Theater, Stöberleinsbühne etc.) und<br />

Museen erkennbar aber in der Akzentuierung und Außendarstellung noch ausbaufähig.<br />

- Durch weltweite Besucher hohes Potential bei Angebot und Nachfrage.<br />

- Rothenburger Spielorte (fünf Gebäude, Säle) <strong>mit</strong> überwiegend nicht moderner<br />

Technikausstattung.<br />

- Teilweise Sanierungsdefizite bei Einrichtung, Infrastruktur und öffentlichem Raum <strong>mit</strong><br />

Auswirkungen auf das Image.<br />

- …<br />

Soziales und Zusammenleben (6) - Ausgangssituation:<br />

- Die nach innen aber auch nach außen wirkende „Stadtatmosphäre“ (Lebensgefühl, Ziel, Vision,<br />

Perspektive) wird oft als verbesserungsbedürftig beschrieben („die Bürger und die Stadt sollten<br />

sich gemeinsam feiern“ etc.).<br />

- Breites Schulangebot <strong>mit</strong> Grundschule, Hauptschule, Berufsschule, Realschule und Gymnasium.<br />

- Breites Angebot an Sozialeinrichtungen einer Großen Kreisstadt.<br />

- Differenzierte Stadtgesellschaft <strong>mit</strong> einer Reihe von Institutionen, Vereinen und<br />

Gruppierungen.<br />

- Reichhaltiges Vereinsleben der weiterentwickelt werden kann.<br />

- Vielfältiges Bürgerengagement insbesondere auch bei öffentlichen Veranstaltungen<br />

(Reichsstadttage etc.)<br />

- Fehlendes Forum für Migranten, bzw. fehlende Integration von Müttern aus<br />

Migrantenfamilien.<br />

- Bereich um die Falkstraße <strong>mit</strong> überdurchschnittlich hohem Migrantenanteil (25 %<br />

Ausländeranteil / 27,2 % Migrantenanteil).<br />

- Rothenburger Tafel sichert Versorgung sozial schwacher Personen <strong>mit</strong> Lebens<strong>mit</strong>teln, wird gut<br />

angenommen, hat aber Raumprobleme – es fehlt darüber hinaus ein Cafe-Treff für Leute <strong>mit</strong><br />

geringem Einkommen.<br />

- Defizite bezüglich Hol- und Bringdienst für Senioren.<br />

- Defizite bei Angeboten für aktive Senioren (Bewegung und Sport, Ausflüge etc.)<br />

- Defizite bei der Vernetzung der Seniorenarbeit.<br />

- …<br />

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Stadtbild, Stadtstruktur und Gebäude (7) - Ausgangssituation<br />

- Bislang (noch) nicht verbaute Stadtsilhouette zum Teil von wucherndem Grün verdeckt.<br />

- Die letzte große Stadtbildbereinigung fand 1919 statt, seit den Zerstörungen des 2. Weltkriegs<br />

und deren bemerkenswertem Wiederaufbau ist das Stadtbild schleichenden Veränderungen<br />

unterworfen, die zu Problemen führen können (durch potentielle Neubauprojekte, Stadt-<br />

Mobiliar, Verkehr, Minder- und Umnutzung, Leerstand, Verfall etc.).<br />

- Struktur und Gestaltungsdefizite in der Altstadt im öffentlichen Raum und bei Gebäuden.<br />

- Leerstände und Mindernutzungen im Altstadtbereich bei Gebäuden und Freiflächen durch<br />

fehlende Innenentwicklung.<br />

- Leerstehende bzw. minder genutzte Gewerbeareale am Innenstadtrand<br />

- Mangelnde Gestaltqualität bei Altstadt begleitenden Grünflächen, Beleuchtung,<br />

Straßenmöblierung etc.<br />

- Defizite bei öffentlichen Infrastruktureinrichtungen (Fehlendes Leitsystem, in die Jahre<br />

gekommenes Wegenetz, sanierungsbedürftige Toilettenhäuschen, Spielplätze und<br />

Aufenthaltsräume.<br />

- Bauliche und strukturelle Defizite bei einzelnen öffentlichen Gebäuden (Klosterhof 6,<br />

sogenanntes Pesthaus <strong>mit</strong> Steinhaus, Hegereiterhaus, Reichstadtmuseum etc.).<br />

- …<br />

Öffentlicher Raum und Grünflächen (8) - Ausgangssituation<br />

- Hauptachsen und Platzräume in der Altstadt <strong>mit</strong> Gestaltungsdefiziten und bislang überwiegend<br />

ohne barrierefreien Ausbau für Behinderte, Senioren, Familien <strong>mit</strong> Kindern (Obere<br />

Schmiedgasse, Marktplatz, Georgengasse, Galgengasse, Klosterhof, Spitalhof etc.).<br />

- Nebenstraßen <strong>mit</strong> Gestaltungsdefiziten (z.B. Burggasse, Röderschütt).<br />

- Schutzwürdigkeit sensibler Freiraumbereiche gegeben bei Klingengraben, Parkplatz <strong>mit</strong><br />

Streuobstbestand am Bezoldweg, Wässerle, Spitalgraben, Randbereiche des Spitalhofs zur<br />

Roßmühlgasse <strong>mit</strong> Stöberleinsbühne etc.<br />

- Grüngürtel um die Altstadt teilweise <strong>mit</strong> Gestaltungs- und Pflegedefiziten, naturnahe Bereiche<br />

sollten erhalten werden.<br />

- Hangwald deutlich verbuscht und verwildert, dadurch wird zunehmend die Stadtsilhouette<br />

verdeckt, Neudefinition und teilweise Neuordnung naturnaher und genutzter<br />

Freiraumbereiche nötig.<br />

- Blickbeziehungen vom Altstadtrand in die Landschaft bzw. das Taubertal und umgekehrt durch<br />

wucherndes Grün nur noch lückenhaft vorhanden<br />

- …<br />

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Klimaschutz und Ökologie (9) - Ausgangssituation<br />

- Städtischer Gebäudebestand <strong>mit</strong> Bedarf an energetischer Sanierung (Wärmedämmung,<br />

Heizungssanierung etc.), zum Teil leerstehend.<br />

- Vermietbarkeit von nicht gedämmten Gebäuden bzw. Wohnungen in Zukunft nur<br />

eingeschränkt gegeben (hohe bzw. steigende Nebenkosten aufgrund langfristig steigender<br />

Energiepreise etc.).<br />

- Hoher Bedarf bei Gebäudedämmungen (Außen-, Innenhaut, Fassade, Kellerdecke etc.) bei<br />

Altbaubestand in Altstadt- und Vorstadt gegeben.<br />

- Gebäudedämmungen bei denkmalgeschützten Gebäuden vor allem in der Altstadt nicht, nur<br />

eingeschränkt bzw. nur als Innenraumdämmung zu realisieren.<br />

- Sanierungsbedarf bei Heizanlagen.<br />

- Nahwärmekonzepte empfehlenswert bzw. zu prüfen z.B. über BHKW <strong>mit</strong> Holzhackschnitzeln<br />

oder Pellets.<br />

- Hohe qualitative Anforderungen an umgebendes Grün bzw. an umgebende Landschaft<br />

aufgrund des gegebenen Arten-, Natur- und Landschaftsschutzes.<br />

- Potential bei Regenwassernutzung (zum Beispiel zu Bewässerung / Umwälzung / Belüftung von<br />

Stadtgräben am Röder- oder Klingentor) bzw. Regenwasserversickerung (Rigolen etc.) bei<br />

weitem nicht ausgeschöpft.<br />

- Regenwasser wird nur teilweise im Trennsystem abgeführt, dadurch hohe „Mengenbelastung“<br />

der städtischen Kläranlage<br />

- …<br />

Mobilität und Verkehr (10) - Ausgangssituation<br />

- Randlage im Verkehrsverbund Großraum Nürnberg und verbesserungsbedürftige ÖPNV-<br />

Anbindung an das fränkisch-hohenlohische Umland.<br />

- Defizite bei der Bahnanbindung (Bedienzeiten) sowie – Infrastruktur (Umfeld Bahnhof, Weg<br />

zwischen Innenstadt und Bahnhof).<br />

- Defizite bei der kleinräumigen Erreichbarkeit über den Stadtbus - nur 2 Innenstadthaltestellen<br />

am Schrannenplatz und Spitaltor, zu geringe Taktfrequenzen, ggf. Routenoptimierung.<br />

- Diskrepanz zwischen Erreichbarkeitsanspruch über OPNV der Bevölkerung und tatsächlicher<br />

Nutzung <strong>mit</strong> direkten Auswirkungen auf die Finanzierung.<br />

- Außer dem öffentlichen Stadtbus können nur „Übernachtungsbusse“ <strong>mit</strong> einer über das Hotel<br />

ausgestellten Ausnahmegenehmigung, ausschließlich über das Galgentor ein- und ausfahren.<br />

- Gute bis ausreichende Erreichbarkeit durch Motorisierten Individualverkehr (MIV) in Kern-,<br />

Innen- und Altstadt.<br />

- Die gesamte innere Altstadt ist als „Verkehrsberuhigter Bereich“ ausgewiesen. Es existiert eine<br />

Anwohnerparkregelung <strong>mit</strong> zwei Abschnitten A und B.<br />

- Das tatsächliche Angebot an Parkplätzen in der Innenstadt und da<strong>mit</strong> die Erreichbarkeit über<br />

den MIV werden eher unterschätzt. Zwei Altstadt-Plätze sind zum Parken freigegeben: der<br />

Kapellenplatz (gebührenpflichtige Kurzparkplätze) und der Schrannenplatz (teilweise<br />

bewirtschaftet, Bewohner parken ganztägig ohne Beschränkung). Der Schrannenplatz wird,<br />

wohl wegen der aufwändigeren Zufahrt, als Altstadtparkplatz relativ schlecht angenommen.<br />

- Eine Parkraumüberwachung erfolgt durch 2 Halbtagskräfte und sporadisch durch die Polizei.<br />

- Tageszeitlich-, wochentäglich bzw. saisonal schwankender Verkehrsdruck auf Innen- bzw.<br />

Altstadt <strong>mit</strong> Folgeproblemen aufgrund unterschiedlicher Anforderungen und Bedürfnisse der<br />

verschiedenen Nutzergruppen (Anwohnerbeschwerden, Störungen im stark touristisch durch<br />

Fußgänger genutzten Straßenraum etc.).<br />

- Zum Teil Probleme <strong>mit</strong> Kutschen für Touristen in der Altstadt (Behinderung, Verschmutzung,<br />

Belastung des Straßenbelages etc.). Aber auch Stimmen, die das touristische Angebot<br />

begrüßen.<br />

- …<br />

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Begründung förmliche<br />

Festlegung<br />

Missstände und Defizite<br />

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5.5. Begründung der Sanierungsbedürftigkeit und Rechtfertigung der<br />

Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“<br />

Die förmliche Festlegung eines Sanierungsgebietes setzt vor allem voraus, dass<br />

gemäß § 136 Baugesetzbuch (BauGB) städtebauliche Missstände nachgewiesen<br />

werden, zu deren Behebung das Gebiet durch Sanierungsmaßnahmen wesentlich<br />

verbessert oder umgestaltet werden soll (Abs. 2 und 3) und die einheitliche<br />

Vorbereitung und zügige Durchführung dieser Sanierungsmaßnahmen im<br />

öffentlichen Interesse liegt (Abs. 1).<br />

Beurteilung der Sanierungsbedürftigkeit<br />

Aus den <strong>Vorbereitende</strong>n <strong>Untersuchungen</strong> <strong>mit</strong> sozialräumlicher <strong>Analyse</strong> geht<br />

eindeutig hervor, dass im Untersuchungsgebiet „Innenstadt Rothenburg ob der<br />

Tauber“ zusammengefasst insbesondere folgende Missstände bzw. Defizite<br />

bestehen:<br />

- „Einseitige Bevölkerungsstruktur“ in der historischen Altstadt <strong>mit</strong> einem sehr<br />

hohen Maß an Überalterung (Verhältnis der unter 18-Jährigen zu den über 65-<br />

Jährigen = 0,52; gegenüber 0,80 in der Vorstadt bzw. 0,65 in der Gesamtstadt).<br />

- Überdurchschnittlicher Ausländer- bzw. Migrantenanteil (Migranten =<br />

Ausländer + Personen <strong>mit</strong> 2. Staatsbürgerschaft) im Teilgebiet „Innenstadt“<br />

13,8% bzw. 18,1 % und im Teilgebiet „An der Erlbacher Straße“ von 25,0%<br />

bzw. 27,2% gegenüber 8,8% bzw. 13,4% in der Gesamtstadt.<br />

- Gravierende Leerstände und Mindernutzung in der historischen Altstadt v.a. in<br />

den oberen Geschoßen aber auch bei Läden und Nebengebäuden; 18,9% der<br />

Gesamtfläche stehen leer, das sind 79.155m² BGF.<br />

- Teilweise gravierende Modernisierungs- und Gestaltungsdefizite bei<br />

Gebäuden und privaten Freiflächen v.a. im Teilgebiet „Altstadt“ sowie „An der<br />

Erlbacher Straße“ (sanierungsbedürftige Bebauung beidseitig der Falckstraße).<br />

- Ausbleibende Innenentwicklung seit Jahrzehnten, v.a. in Obergeschoßen, in<br />

den rückwärtigen Blockbereichen bzw. abseits der durch die Touristenströme<br />

frequentierten Hauptachsen.<br />

- Strukturelle Defizite bei mehreren Gewerbe-Arealen im Innenstadtbereich <strong>mit</strong><br />

entsprechendem Neuordnungsbedarf (Bahnhofsumfeld, Brauhaus-, HASA-,<br />

Hepp-, Mollgelände etc.).<br />

- Defizite bei der Nahversorgung von Bewohnern der Altstadt (insbesondere im<br />

Lebens<strong>mit</strong>telbereich).<br />

- Existenzprobleme für Teile des Einzelhandels in der Innenstadt (täglicher<br />

Bedarf, aperiodischer Bedarf) aus unterschiedlichen Gründen (Strukturwandel,<br />

Nachfolgeproblematik, saisonale Schwankungen etc.), zum Teil auch wegen<br />

der Standort-Konkurrenz zu Läden <strong>mit</strong> touristischen Angeboten in stark<br />

touristisch frequentierten Lauflagen;<br />

- Nicht ausgeschöpftes Kaufkraftpotential aus dem fränkisch / hohenlohischen<br />

Umland.<br />

- Qualitäts- und Gestaltungsdefizite im öffentlichen Straßenraum insbesondere<br />

in der historischen Altstadt (fehlende Barrierefreiheit, z.T. „geflickter“<br />

Straßenbelag, Begrünungs- und Ausstattungsdefizite etc.).<br />

- Strukturelle und gestalterische Defizite bei den die Alt- bzw. Innenstadt<br />

umgebenden Grünbereichen (Grüngürtel) und insbesondere auch am<br />

Hangbereich zur Tauber hin <strong>mit</strong> veralteter bzw. fehlender Wege-Struktur<br />

sowie Qualitäts-, Infrastruktur- und Ausstattungsdefiziten (Toilettenanlagen,<br />

Bänke, Wegweiser etc.). Nutzungskonkurrenzen zwischen dem v.a. für die<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Altstadtbewohner wichtigen und gut genutzten Wegenetz, der<br />

Kulturlandschaft, dem Weinbau sowie naturnahen Flächen, die teilweise neu<br />

geordnet und gestärkt werden müssen.<br />

- Von den gegenüberliegenden Hängen und dem Taubertal nur noch<br />

ungenügende Blickbeziehungen auf die historische Stadt-Silhouette bzw. aus<br />

der Stadt heraus in die umgebende Kulturlandschaft. Hintergrund ist die<br />

„Verwilderung“ von Teilen des Hangbereichs wodurch eine geordnete Pflege<br />

erschwert wird. Da<strong>mit</strong> Störung des „Stadtensembles“, das aus der engen<br />

Verbindung von gebauter historischer Altstadt, dem in großen Teilen durch<br />

die Altstadtnähe geprägten Hangbereich sowie den Mühlen im Taubertal<br />

besteht.<br />

- Wildbad-Komplex <strong>mit</strong> baulichen Defiziten (Treppenanlage, Eingangs-Pavillon,<br />

Teile der Fassade, Nebengebäude etc.); Parkähnliches Areal des Wildbades <strong>mit</strong><br />

strukturellen und Gestaltungsdefiziten, bislang ungenügend an Altstadt<br />

angebunden, Potentiale bei weitem nicht ausgeschöpft;<br />

- Ungenügende gestalterische Anbindung des Bahnhofs <strong>mit</strong> Umfeld an die<br />

Altstadt;<br />

- Infrastrukturdefizite bezüglich der Ausstattung des öffentlichen Raumes<br />

(fehlendes Leitsystem, z.T. veraltete Straßenbeleuchtung, „in die Jahre<br />

gekommene“ bzw. ungenügend ausgestattete öffentliche Toilettenanlagen<br />

sowie defizitäre Spiel- und Bolzplätze in der Innenstadt).<br />

Aufgrund der detaillierten <strong>Untersuchungen</strong> des Büros Moser und Ziegelbauer<br />

(Ende 2003) bestand in der Rothenburger Altstadt ein akuter Sanierungsbedarf<br />

bei Gebäuden in der Höhe von 24,5 Mio. Euro. In der dazugehörigen Abbildung<br />

(eingearbeitet in die Rahmenpläne der vorliegenden Untersuchung) ist zu<br />

erkennen, dass die Gebäude <strong>mit</strong> schweren und sehr schweren Mängeln über das<br />

gesamte Untersuchungsgebiet gestreut liegen; allenfalls punktuelle Häufungen<br />

sind zu erkennen. Eine Deckung von schlechtem Bauzustand <strong>mit</strong> Nicht- bzw.<br />

Nebennutzungen ist festzustellen. Die Häufung von Gebäuden <strong>mit</strong> schweren bis<br />

sehr schweren baulichen Mängeln ist, nach der Aussage des damals<br />

untersuchenden Büros, ein eindeutiger Sanierungsindikator. Die Ergebnisse für<br />

die historische Altstadt belegen, dass dieser Bereich zu Recht bereits als<br />

Sanierungsgebiet festgesetzt worden war. Die damals bereits festgestellten<br />

Sanierungsmerkmale auf Privatgrundstücken und im öffentlichen Straßenraum<br />

bestehen auch heute noch zum überwiegenden Teil, was aktuelle Begehungen der<br />

Planungsgruppe in 2008 bestätigen.<br />

Die ergänzend, im Rahmen der Begehungen zwischen Mai und September 2008,<br />

von der Planungsgruppe erhobenen baulichen Zustände auf Privatgrundstücken<br />

in der Vorstadt von Rothenburg o.d.T. belegen einen Sanierungsbedarf auf 15%<br />

der Flurstücke (Gebäude und/oder Fassaden und/oder private Freiflächen) in<br />

diesem Bereich.<br />

Die festgestellten städtebauliche Missstände bzw. Defizite im Sinne des § 136<br />

BauGB rechtfertigt die förmliche Festsetzung als Sanierungsgebiet für den<br />

gesamten Bereich der Innenstadt (Altstadt und Vorstadt), das Teilgebiet „An der<br />

Erlbacher Straße“ sowie Teile des Hangbereichs zur Tauber, einschließlich der<br />

Anlage des historisch bedeutsamen „Rothenburger Wildbades“. Ebenso ist die<br />

Aufnahme in das Programm Soziale Stadt gerechtfertigt.<br />

Die festgestellten sozialen, ökonomischen, funktionalen und gestalterischen<br />

Defizite bzw. Missstände beeinträchtigen die Funktion des Gebiets. Trotz der<br />

vielfältig vorhandenen Potentiale der Rothenburger Innenstadt und ihrer<br />

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Werte und Potentiale<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

reizvollen Umgebung ist eine Selbstheilung des Gebiets ohne Zutun der<br />

öffentlichen Hand in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.<br />

Beurteilung der Sanierungsfähigkeit<br />

Den geschilderten Defiziten steht eine Reihe von Werten und Potentialen<br />

gegenüber, die es in Zukunft besser zu nutzen bzw. zu entwickeln gilt, wie<br />

beispielsweise:<br />

- Gutes Stadtimage und weltweite Bekanntheit;<br />

- Einmaliges Stadtbild bzw. Stadtstruktur der historischen Altstadt, <strong>mit</strong><br />

Entwicklungspotential;<br />

- Nähe zum landschaftlich attraktiven Taubertal bzw. zur umgebenden<br />

Kulturlandschaft <strong>mit</strong> einer entwicklungsfähigen Anbindung an überörtliche<br />

Fuß-, Wander- und Radwege;<br />

- Gute Erreichbarkeit von Rothenburg ob der Tauber und insbesondere auch<br />

der Innenstadt durch Motorisierten Individualverkehr; Lagegunst bzw.<br />

Anbindung an / durch BAB 7, Burgenstraße, Romantische Straße;<br />

- Akzeptable und ausbaufähige Erreichbarkeit durch den Öffentlichen Personen<br />

Nahverkehr (ÖPNV, Bus und Bahn); Bahnhof in fußläufiger Entfernung zur<br />

historischen Altstadt;<br />

- Großzügig bemessener öffentlicher (Straßen-) Raum <strong>mit</strong> Platzstrukturen und<br />

bereits eingeleiteter Gestaltung, die es weiter zu führen gilt;<br />

- Potentiale an privaten und öffentlichen Grundstücken zur Neubebauung bzw.<br />

Neustrukturierung;<br />

- Gute Grundversorgung einer großen Kreisstadt <strong>mit</strong> öffentlichen und<br />

Gemeinwesen- Einrichtungen (Kommunale Verwaltung, Schulen, VHS,<br />

Musikschule, Museen, verschiedene Gemeinwesen-Einrichtungen der Stadt,<br />

Diakonie und anderer Einrichtungen wie z.B. Rothenburger Tafel);<br />

- Nicht ausgeschöpfte bzw. „gerade noch vorhandene“, überwiegend am<br />

Tourismus ausgerichtete, Geschäftestruktur <strong>mit</strong> einem Einkaufszentrum in<br />

„halbwegs“ integrierter Lage am Innenstadtrand und einem<br />

Entwicklungspotential bezüglich der Verbindung zur historischen Altstadt;<br />

- Reges öffentliches Leben einer großen Kreisstadt <strong>mit</strong> attraktiven kulturellen<br />

Angeboten sowie entwicklungsfähigem Bürgerengagement.<br />

Darüber hinaus wünscht sich ein Großteil der Betroffenen dringend<br />

Veränderungen und signalisiert eine entsprechende Mitmachbereitschaft („Die<br />

Ideen und Bereitschaften, die in der Stadt schlummern, müssen nur geweckt<br />

werden. Jeder wartet auf den Startschuss“. Treffende Aussage eines<br />

Multiplikators). Bezüglich der Einbindung in Planungsprozesse ergibt sich jedoch<br />

weiterer, im Rahmen der Befragungen durch die Bürger geäußerter,<br />

Verbesserungsbedarf (frühzeitige Information, Stadtteilbüro, Amtsblatt,<br />

Stadtanzeiger, Stadtteilbegehungen, Bürgersprechstunden etc.).<br />

Darüber hinaus zeigt sich, dass das Bemühen um die Sanierung von Privatobjekten<br />

weiter betrieben bzw. intensiviert werden sollte. Unseres Erachtens sollte zur<br />

Intensivierung der Innenentwicklung eine Stadtentwicklungsgesellschaft<br />

gegründet werden. Das bisherige Vorgehen der Stadt, die Sanierung von<br />

öffentlichen Plätzen und Straßenbereichen voranzubringen, wird von Eigentümern<br />

und Bewohnern durchaus positiv gesehen und hat eine wichtige Vorbildfunktion.<br />

Die Untersuchung zeigt auf, dass neben der Förderung von Objektsanierungen<br />

weitere Förderaspekte relevant sind. Diesbezüglich ist das Angebot eines so<br />

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Abgrenzung<br />

Sanierungsgebiet<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

genannten Sanierungsergänzungsprogramms <strong>mit</strong> folgenden Fördergegenständen<br />

empfehlenswert:<br />

- Fassadensanierung einschl. der sichtbaren Dachanschlüsse, Aufbauten, Giebel etc.;<br />

- Hofsanierung einschließlich der angrenzenden Mauern, Einfriedungen;<br />

- Anbau von Balkonen (in Einzelfällen im Blockinnenbereich);<br />

- Mauern, Einfriedungen, historischen Zaunanlagen sowie<br />

- Fassaden- bzw. Hauseingangsbegrünungen.<br />

Grundbedingung für die Förderung sollte ein sanierter bzw. zeitgemäßer Zustand<br />

der Wohn- bzw. Gewerbeeinheiten sein, bzw. deren parallel betriebene<br />

Modernisierung.<br />

Erfahrungsgemäß sollte der Prozess „Soziale Stadt“ <strong>mit</strong> seinen beabsichtigten<br />

Impulsen und Veränderungen im Stadtgefüge bzw. Stadtleben vor allem über ein<br />

Quartiersmanagement weiter bekannt gemacht werden. Vorstellbar sind neben<br />

der Durchführung öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen (z.B. Forum Soziale<br />

Stadt, Werkstattgespräche, thematische Informationsveranstaltungen und<br />

Rundgänge) ein Angebot von Informationsmaterial zur aktiven Werbung für<br />

Förderprogramme (z.B. Flyer des Quartiersmanagements, Förder- und<br />

Gestaltungsfibel). Die erweiterten Abschreibungsmöglichkeiten für umfassende<br />

Sanierungsaufwendungen innerhalb förmlich festgesetzter Sanierungsgebiete<br />

bzw. bei denkmalgeschützten Objekten sind dabei entsprechend hervorzuheben.<br />

5.6. Abgrenzung des Sanierungsgebiets<br />

Der Geltungsbereich des zukünftigen Sanierungsgebiets „Innenstadt Rothenburg<br />

ob der Tauber“ (siehe nachfolgender Plan auf Seite 62) sollte sich deshalb auf<br />

folgende Teilbereiche erstrecken:<br />

- Innenstadt <strong>mit</strong> den räumlichen Teilbereichen historische Altstadt<br />

(gegenwärtiges Sanierungsgebiet Altstadt), nördliche und östlichen Vorstadt,<br />

ergänzt um die beiden Teilflächen:<br />

- Stadt- und Landschaftsbild prägender Hangbereich zwischen Altstadt und<br />

Tauber einschließlich der historisch bedeutenden Anlage des Rothenburger<br />

Wildbades,<br />

- Teilgebiet „An der Erlbacher Straße“, entlang der Falckstraße.<br />

Das Einbeziehen von Teilen des Tauberhanges im Westen sowie der Parkanlage<br />

des Wildbades in das Sanierungsgebiet erscheint uns insbesondere aus folgenden<br />

Gründen empfehlenswert:<br />

- Enger, charakteristischer Zusammenhang des Grüngürtels um die Altstadt<br />

sowie von Teilen des Hangbereichs <strong>mit</strong> der Historischen Altstadt. Der<br />

Grüngürtel <strong>mit</strong> Hangbereich stellt den Rahmen des herausragenden<br />

Ensembles von nationaler Bedeutung und internationaler Bekanntheit dar <strong>mit</strong><br />

den Funktionen Kulisse, Schutz, Kultur, Begegnung, stadtnahes Naturerlebnis<br />

etc., ohne den die historische Altstadt in dieser Form nicht funktionieren<br />

würde. Dieser Zusammenhang ist ein schützens- und entwicklungswürdiges<br />

Gut.<br />

- Der Hangbereich - einschließlich des halböffentlichen und öffentlich<br />

zugänglichen Areals des historischen Wildbades - ist Element des<br />

geschlossenen Grüngürtels um die historische Altstadt <strong>mit</strong> in Teilen<br />

parkähnlicher Struktur, Funktion und Nutzung traditionell v.a. durch<br />

Altstadtbewohner.<br />

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- Ausgleichsfunktion des Hangbereiches zur eng bebauten Altstadt im Hinblick<br />

auf Ökologie, Stadtklima, Erholung, Bewegung, Spiel und da<strong>mit</strong> Gesundheit<br />

der StadtbewohnerInnen.<br />

- Ein weitergehendes Einbeziehen des Wildbad-Areals in das Innenstadtleben,<br />

durch entsprechende Nutzung, Frequentierung etc., ist dringend anzustreben.<br />

Dabei sind Synergie-Effekte gezielt zu nutzen.<br />

In Bezug auf die Abgrenzung im Norden des Untersuchungsgebiets sollte der<br />

Geltungsbereich die in West-Ost-Richtung zu entwickelnde Fuß- und<br />

Radwegeachse zwischen Mergentheimer- und Würzburger Straße (Turmseelein)<br />

umfassen. Ihr kommt eine wichtige Verbindungs- und Verteilerfunktion in West-<br />

Ost-Richtung sowie zwischen der Innenstadt und den Neubaugebieten an der<br />

Peripherie zu. Die im Untersuchungsgebiet befindlichen Flächen nördlich des<br />

Philosophenwegs, die als Wohnbaugebiet vorgesehen sind, sollten nicht in den<br />

Geltungsbereich <strong>mit</strong> aufgenommen werden (siehe Plan).<br />

Das kleine Teilgebiet an der Erlbacher Straße ist einerseits durch den<br />

Sanierungsbedarf bei Gebäuden und privaten Freiflächen und andererseits durch<br />

die überwiegend sozial schwache Bevölkerung geprägt. Der Ausländer- bzw.<br />

Migrantenanteil beträgt 25,0% / 27,2% an der Bevölkerung und stellt da<strong>mit</strong> den<br />

Spitzenwert innerhalb des Stadtgebiets dar.<br />

Das zukünftige, vorbehaltlich der Entscheidung des Stadtrates, förmlich<br />

festzusetzende Sanierungsgebiet „Innenstadt Rothenburg ob der Tauber“ würde<br />

so<strong>mit</strong> ein Gesamtgebiet von ca. 140 ha <strong>mit</strong> einer Wohnbevölkerung von ca. 3940<br />

Einwohnern umfassen. Der nachfolgende Lageplan (Abb. 15) gibt den<br />

Abgrenzungsvorschlag für die förmliche Festsetzung als Sanierungsgebiet wieder.<br />

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Sanierungsverfahren<br />

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5.7. Wahl des Sanierungsverfahrens<br />

Die geplanten bzw. empfehlenswerten Maßnahmen liegen in folgenden Bereichen<br />

- Öffentliche Bau- und Ordnungsmaßnahmen;<br />

- Öffentliche Infrastrukturmaßnahmen;<br />

- Modernisierung bzw. Sanierungsmaßnahmen im historischen Altbaubestand.<br />

Im Fortgang des Verfahrens sind Veränderungen bezüglich der Art und des Maßes<br />

der baulichen Nutzung, bezüglich von Grundstückszusammenlegungen sowie<br />

bezüglich der Erschließung zu erwarten. Von erheblichen sanierungsbedingten<br />

Bodenwertsteigerungen, die die Erhebung von Ausgleichsbeiträgen rechtfertigen,<br />

ist durch die geplanten Verbesserungsmaßnahmen zunächst nicht auszuzugehen.<br />

Die Sanierung sollte deshalb, wie bereits bisher im Sanierungsgebiet „Altstadt“<br />

praktiziert, im vereinfachten Verfahren durchgeführt werden. Die Anwendung<br />

der besonderen Sanierungsvorschriften nach den §§ 152 – 156a BauGB ist weder<br />

erforderlich, noch würde sie die Durchführung erleichtern. Sollten sich durch die<br />

Sanierung Vorteile für die Betroffenen ergeben, ist im Einzelfall zu prüfen, ob und<br />

in welcher Höhe Kosten z.B. von Straßenbaumaßnahmen nach<br />

Kommunalabgabengesetz (KAG) auf die Anlieger umgelegt werden können und ob<br />

bei Modernisierungen sanierungsbedingte Wertsteigerungen bei der pauschalen<br />

Modernisierungsförderung zu berücksichtigen sind.<br />

Um das Ziel einer planvoll und zügig durchgeführten Sanierung zu gewährleisten,<br />

sind von vornherein Maßnahmen zu verhindern, die die Durchführung der<br />

Sanierung unmöglich machen, wesentlich erschweren oder den Zielen der<br />

Sanierung zuwider laufen.<br />

Mit der Entscheidung für das vereinfachte Verfahren würden der Stadt<br />

Rothenburg ob der Tauber im Sanierungsgebiet „Innenstadt Rothenburg o. T.“<br />

folgende sanierungsrechtliche Steuerungselemente erhalten bleiben:<br />

- Der Gemeinde steht nach § 24 Abs. 1 Nr. 3 BauGB ein gesetzliches Vorkaufsrecht beim Kauf<br />

von Grundstücken zu.<br />

- Ein Grundstück kann in bestimmten Fällen auch zugunsten eines Sanierungsträgers enteignet<br />

werden.<br />

Darüber hinaus räumt das BauGB für bestimmte Vorhaben und Rechtsvorgänge<br />

einen Genehmigungsvorbehalt nach § 144 ein, wobei vornehmlich bauliche<br />

Veränderungen im Sanierungsgebiet geregelt werden. Das bedeutet, dass<br />

nachfolgend genannte Anwendungen der schriftlichen Genehmigung bedürfen:<br />

- Vorhaben, die die Errichtung, Änderung oder Nutzungsänderung von baulichen Anlagen zum<br />

Ziel haben;<br />

- die Beseitigung baulicher Anlagen;<br />

- der Abschluss und die Veränderung längerfristiger schuldrechtlicher Nutzungsverträge an<br />

Grundstücken, Gebäuden oder Gebäudeteilen (z.B. Verpachtungen).<br />

Die Finanziell-rechtliche Vorgänge im Sanierungsgebiet sind in § 144 Abs. 2<br />

BauGB geregelt. Dies sind: Grundstücksverkäufe, bestimmte schuldrechtliche<br />

Grundstücksbelastungen sowie Grundstücksteilungen. Die Anwendung des § 144<br />

Abs.2 BauGB ist darüber hinaus <strong>mit</strong> Eintrag eines Sanierungsvermerks im<br />

Grundbuch verbunden. Aufgrund der in der Altstadt vorherrschenden kleinteiligen<br />

Parzellenstruktur ist nach heutigem Kenntnisstand nur <strong>mit</strong> wenigen<br />

Grundstücksteilungen zu rechnen. Bauliche Veränderungen, Grundstückverkäufe<br />

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Sanierungsgrundsätze<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

und Grundstücksbelastungen, die die Durchführung der Sanierung erschweren<br />

können, sind nicht auszuschließen.<br />

Es wird deshalb empfohlen, die Vorschriften des § 144 Abs. 1 und 2 zunächst<br />

vollständig zur Anwendung zu bringen. Bei Bedarf lässt das BauGB einen<br />

Verfahrenswechsel vom vereinfachten zum umfassenden Verfahren zu. Die<br />

Möglichkeit zur Aufstellung von Bebauungsplänen zur Umsetzung der<br />

angestrebten Ziele bleibt davon unberührt.<br />

5.8. Grundsätze im Sanierungsfall<br />

Folgende Grundsätze sollten im Sanierungsfall auf das Sanierungsgebiet<br />

„Innenstadt von Rothenburg o.d.T.“ angewendet werden:<br />

- Die Stadt Rothenburg o.d.T. und die zur Sanierung Beauftragten werden alle<br />

betroffenen und interessierten Bürger umfassend und regelmäßig über alle<br />

Sanierungsbelange informieren.<br />

- Für Bewohner <strong>mit</strong> ausländischer Staatsbürgerschaft gelten alle Grundsätze im<br />

gleichen Maße wie für Deutsche.<br />

- Jede Person, die bis zum heutigen Zeitpunkt im Sanierungsgebiet Eigentum<br />

besitzt, wohnt oder arbeitet, sollte, sofern sie dort weiterhin Eigentum<br />

besitzen, wohnen oder arbeiten möchte, dies zu zumutbaren Bedingungen<br />

auch nach der Sanierung tun können.<br />

- Sollte im Falle der Sanierung von Gebäuden, Nebengebäuden sowie<br />

Freiflächen die vorübergehende Umsiedlung oder Verlagerung von<br />

Bewohnern, Arbeitnehmern oder Gewerbetreibenden nötig werden, so sind<br />

deren Belange zu wahren und unbillige Härten zu vermeiden. Die Stadt<br />

Rothenburg o.d.T. bemüht sich, die Betroffenen dabei - soweit möglich - zu<br />

unterstützen.<br />

- Auf die besonderen Bedürfnisse von alten und behinderten Menschen sowie<br />

Familien <strong>mit</strong> Kindern ist Rücksicht zu nehmen bzw. besonders einzugehen.<br />

- Soweit es die Billigkeit erfordert, sollte im begründeten Einzelfall auf der Basis<br />

des § 181 BauGB ein Härteausgleich angestrebt werden.<br />

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Integriertes<br />

Handlungskonzept<br />

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6. Stadtentwicklungskonzept für die Innenstadt von Rothenburg ob<br />

der Tauber – Integriertes Handlungskonzept - 2008<br />

6.1. Handlungsebenen, Kommunikation und Partizipation<br />

Das Stadtentwicklungskonzept – Integriertes Handlungskonzept für die Innenstadt<br />

von Rothenburg ob der Tauber baut einerseits auf den bereits zwischen 2003 und<br />

2005 durchgeführten <strong>Untersuchungen</strong> und Beteiligungsverfahren im Rahmen des<br />

damals eingeleiteten Stadtentwicklungsprozesses auf. Andererseits konnte der<br />

Stadtentwicklungsprozess Anfang 2008 durch die Aufnahme des Rothenburger<br />

Stadtzentrums in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ entscheidend<br />

konkretisiert und weiterentwickelt werden. Neben den durch den Stadtrat<br />

eingeleiteten <strong>Vorbereitende</strong>n <strong>Untersuchungen</strong> erfolgten <strong>mit</strong>tlerweile<br />

verschiedene Beteiligungsschritte sowie eine Auseinandersetzung des<br />

Rothenburger Stadtrates <strong>mit</strong> dem Rothenburger Leitbild. Der in der Innenstadt<br />

angestoßene Prozess hat deshalb vielfältige Auswirkungen gerade auch auf die<br />

zukünftige Entwicklung der Gesamtstadt. Zielperspektive des vorliegenden<br />

Konzepts ist der Zeitraum bis 2020.<br />

Der Schlüssel zur baulichen, sozialen und ökonomischen Stabilisierung der<br />

Rothenburger Innenstadt liegt unseres Erachtens im rechtzeitigen Erkennen und<br />

Reagieren auf Problemlagen sowie im Einleiten zielgerichteter Maßnahmen.<br />

Andernfalls droht die weitere Verschlechterung bzw. Verfestigung der durch die<br />

VU festgestellten Probleme in der Innenstadt, dem Herz der Rothenburger<br />

Gesamtstadt.<br />

Abgeleitet aus der Problemanalyse baut das Integrierte Handlungskonzept <strong>mit</strong><br />

Leitbild auf folgenden Handlungsebenen auf:<br />

- Schaffung resortübergreifender Strukturen und Arbeitsweisen auf Verwaltungsebene.<br />

- Ausrichten des Handels auf das gemeinsame Integrierte Handlungskonzept, das als offenes<br />

Konzept zu verstehen ist und deshalb von Zeit zu Zeit <strong>mit</strong> den jeweils geltenden baulichen,<br />

sozialen bzw. ökonomischen Rahmenbedingungen abzugleichen ist.<br />

- Aktivieren der Betroffenen zur Beteiligung an Planungs-, Entscheidungs- und<br />

Umsetzungsprozessen.<br />

- Aufbau von Strukturen zur Verbesserung der Kommunikation, des Zusammenlebens und der<br />

Koexistenz der Grundfunktionen Wohnen, Arbeiten, Wirtschaften, Einkaufen, Tourismus etc.<br />

- Gemeinsame Entwicklung der vielfältigen Potentiale Rothenburgs auf der Basis eines<br />

Grundkonsenses.<br />

Das Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Stadt- und Ortsteile <strong>mit</strong><br />

besonderem Entwicklungsbedarf - die Soziale Stadt“ bietet hierfür als<br />

Leitprogramm der Städtebauförderung ein fachübergreifendes Hilfs- und<br />

Handlungsangebot. Es fordert den gebündelten und zielgenauen Einsatz aller<br />

verfügbaren Ressourcen und (Förder-) Programme. Verbindlich vorgeschrieben<br />

sind die Einführung eines (Stadtteil-) bzw. Quartiersmanagements sowie deren<br />

begleitende Verankerung im Stadtteil durch eine Anlaufstelle (Büro) sowie ein<br />

Stadtteilgremium (Stadtteilforum, Meinungsträgerkreis, Quartiersbeirat o.Ä.). Die<br />

Stadtverwaltung selbst verpflichtet sich auf ein zielgerichtetes, flexibles,<br />

koordiniertes und resortübergreifendes Handeln. Neben dem in Rothenburg<br />

federführenden Stadtbauamt hat die Lenkungsgruppe die Aufgabe der<br />

fachübergreifenden Koordination aller Aufgabenstellungen, der Finanzierungssteuerung<br />

und des Controllings. Durch die Projektsteuerung werden der<br />

Oberbürgermeister, einzelne Fachämter, städtische Gremien sowie der Stadtrat<br />

als souveränes Entscheidungsorgan entsprechend eingebunden.<br />

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Leitbild von<br />

Rothenburg ob der<br />

Tauber<br />

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6.2. Leitbild, Entwicklungsziele und Maßnahmen nach<br />

Handlungsfeldern<br />

„Die Ideen und Bereitschaften, die in der Stadt schlummern, müssen nur geweckt werden.<br />

Jeder wartet auf den Startschuss“. (Aussage eines Akteurs)<br />

Präambel<br />

Pax intrantibus–salus exeuntibus*<br />

Willkommen in einer weltoffenen Stadt<br />

* Nach der Inschrift am äußeren Torbogen der Spital-Bastei in lateinischer Sprache – übersetzt:<br />

Friede den Eintretenden und Heil bzw. Wohlergehen den Hinaustretenden.<br />

Rothenburg ob der Tauber ist vielfältig, lebendig, hautnah erlebbar und<br />

weltweit bekannt.<br />

Auf der Basis<br />

seiner historischen Bedeutung als <strong>mit</strong>telalterlich geprägte Stadt,<br />

seiner baulichen Zeugnisse und denkmalpflegerischen Werte,<br />

seiner einmaligen Lage oberhalb des Taubertales,<br />

seiner landschaftlich reizvollen Einbettung in die Kulturlandschaft des<br />

„Rothenburger Landes“,<br />

ist die Stadt heute ein attraktiver Wohn- und Gewerbestandort sowie<br />

Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt.<br />

Die Stadt ist attraktiv für unterschiedliche Bevölkerungsschichten sowie<br />

Nutzer, entwickelt sich kontinuierlich weiter und ist Neuerungen<br />

gegenüber aufgeschlossen. Noch existierende Struktur- bzw.<br />

Substanzschwächen <strong>mit</strong> einhergehenden Folgeproblemen werden in den<br />

nächsten Jahren im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderprogramms<br />

„Soziale Stadt“ konsequent angegangen.<br />

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Handlungsfelder<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Als übergeordnete Aspekte eines nachhaltigen Stadtentwicklungsprozesses<br />

sollten folgende generellen Ziele Berücksichtigung finden:<br />

- Vielfältige Potentiale weiterentwickeln;<br />

- Lokale Akteure beteiligen;<br />

- Qualität statt Quantität;<br />

- Bedarfsorientierung;<br />

- Mittelbündelung;<br />

- Synergie-Effekte nutzen;<br />

- Klare Profile und Zielgruppenansprache;<br />

- Konkurrenz- und Konfliktpotentiale vermeiden;<br />

- Kontinuität und Nachhaltigkeit anstreben.<br />

Handlungsfelder<br />

Im Rahmen der <strong>Vorbereitende</strong>n <strong>Untersuchungen</strong> nach BauGB wurde von Seiten<br />

des beauftragten Planungsbüros differenzierter Handlungsbedarf festgestellt.<br />

Dieser basiert einerseits auf Anregungen der eingebundenen Akteure vor Ort<br />

sowie andererseits auf durchgeführten <strong>Untersuchungen</strong> und <strong>Analyse</strong>n des<br />

Planungsbüros.<br />

Demgegenüber stehen vielfältige Potentiale und Werte, die es zu entwickeln<br />

bzw. herauszustellen gilt.<br />

Anhand folgender zehn Handlungsfelder wird der Handlungsbedarf – thematisch<br />

gegliedert – dargestellt. Es handelt sich dabei um eine Zusammenstellung von<br />

Leitsätzen, Hinweisen zu wichtigen Potentialen, Zielen und Handlungsansätzen.<br />

Abb. 16: Handlungsfelder-Übersicht<br />

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Handlungsfeld 1<br />

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Stadtorganisation<br />

Leitsatz<br />

Rothenburg ob der Tauber versteht sich als historisch geprägte,<br />

weltoffene, bürgerfreundliche und serviceorientierte Kommune. Die<br />

Arbeitsweise der Stadtverwaltung ist resortübergreifend und orientiert<br />

sich an Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz. Die Integration<br />

ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger wird gefördert. Sie strebt<br />

nachhaltige Lösungen an. Rothenburg ob der Tauber bemüht sich<br />

ausdrücklich um eine gute Kooperation <strong>mit</strong> allen Akteuren vor Ort, den<br />

Nachbargemeinden und weltweiten Partnern sowie den Partnerstädten<br />

zum Wohle der Stadt.<br />

Potentiale<br />

- Oberbürgermeister, Bürgermeister, Stadtrat und Verwaltung stehen neuen<br />

Leitbildern und Strukturen offen gegenüber.<br />

- Städtische Organe beteiligen sich offen an dem durch das Bund-Länder-<br />

Städtebauförderprogramm intensivierten Stadtentwicklungsprozess.<br />

- Strukturverbesserungen werden bereits praktiziert bzw. sind angedacht<br />

(Diskurs <strong>mit</strong> der Bevölkerung, Barriere freier Zugang öffentlicher Gebäude,<br />

Behördenverlagerung etc.) …<br />

Ziele<br />

- Auf der Basis einer großen Bereitschaft der Zusammenarbeit sowie der<br />

frühzeitigen Diskussion ist ein „Miteinander“ zu erreichen<br />

- Eine zukunftsweisende Stadtentwicklung braucht konkrete Ziele,<br />

Perspektiven und Visionen aber auch konkrete Umsetzungsaspekte wie eine<br />

Auftaktveranstaltung, die Realisierung von Projekten sowie Feste und<br />

Veranstaltungen zur Einbindung der Bürgerschaft<br />

- Das Image soll nach innen und nach außen hin verbessert werden<br />

- Auf der Basis gebündelter Ideen sind Prioritäten zu setzen und deren<br />

Umsetzung muss angegangen werden<br />

- …<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen<br />

- Bürgernahe Verwaltung umsetzen (Weiterhin gute Informationsarbeit über<br />

Medien, Informationsveranstaltungen, Bürgerversammlungen, Foren für die<br />

verschiedenen Generationen, ggf. zusätzlich „Forum-Soziale-Stadt“ sowie<br />

Arbeitsgruppen und Planungsworkshops sowie Rundgänge zu aktuellen<br />

Themen etc.)<br />

- <strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> (VU) und Integriertes Handlungskonzept<br />

erarbeiteten<br />

- Stadtentwicklungsprozess „Soziale Stadt“ in Zeitzusammenhang bringen<br />

(Auftaktveranstaltung, Fest zwischendurch, Projekttage etc.)<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Klärung der Trägerschaft des Innenstadtmanagements (QM)<br />

- Rothenburger Innenstadt- und Kulturmanagement (RIK) einrichten, Objekt<br />

sanieren bzw. anmieten und einrichten<br />

- Einstellung eines Innenstadt- und Kulturmanagement-Teams (QM, 2-3<br />

Personen)<br />

- Innenstadt- / Imagebroschüre entwickeln, die nach „Innen“ auf die<br />

Bewohner wirkt. Mehr das Positive betonen. Die Qualität des Vorhandenen<br />

verbessern und vorhandene Angebote besser kommunizieren<br />

- Sanierungsergänzungsprogramm anbieten<br />

- Faltblatt Förder- und Abschreibungsmöglichkeiten entwerfen<br />

- Arbeitsgruppen in allen Bereichen für interessierte Bürger wieder beleben<br />

- Informationsveranstaltungen, Bürgerbefragungen und Stadtteilbegehungen<br />

anbieten<br />

- Intensivierung der Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Medien, um vorhandene<br />

Potentiale optimal auszuschöpfen<br />

- Regelmäßig erscheinende Stadtteilzeitung des QM zur Bürgerbeteiligung<br />

einführen (z.B. monatlich, Information über Neuerungen und<br />

Planungsaspekte integrieren)<br />

- Behindertenbeauftragte/n einsetzen<br />

- Barrierefreie Gestaltung des Internetauftritts (leichte Sprache): neben den<br />

Menschen <strong>mit</strong> Körperbehinderung auch an die <strong>mit</strong> einer Sinnesbehinderung,<br />

Lernschwierigkeiten oder Problemen im Bereich der Kommunikation<br />

- Stadtentwicklungsgesellschaft zur Sanierung / Entwicklung der Altstadt<br />

gründen<br />

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Handlungsfeld 2<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Stadtimage und Tourismus<br />

Leitsatz<br />

Stadtimage und Tourismus in Rothenburg ob der Tauber sind<br />

professionell strukturiert und werden nach außen hin gut beworben, <strong>mit</strong><br />

neuen Ideen und Visionen unter den Prämissen „Qualität statt Quantität“<br />

sowie „Weltmarkte besetzen“.<br />

Potentiale<br />

- Weltweite Bekanntheit durch einmaliges <strong>mit</strong>telalterliches Stadtbild<br />

(Weltmarke)<br />

- Treues nationales und internationales Publikum aus den europäischen<br />

Ländern und aus Übersee<br />

- Gute Verkehrserschließung für den Motorisierten Individualverkehr über<br />

Autobahn und Staatsstraßen sowie Bahnanschluss …<br />

Ziele<br />

- Die Ernennung der Stadt zum Erholungsort<br />

- Entwicklungsziel in Anlehnung an die europaweite „Slow City-Bewegung“ d.h.<br />

Stärkung und Betonung regionaler Aspekte und Beziehungen vor dem<br />

Hintergrund weltweiter Beziehungen<br />

- Zentralörtliche Funktionen stärken und fränkisch-hohenlohisches Umland<br />

einbinden<br />

- Persönlichkeit der Stadt (Corporate Identity) weiterentwickeln und pflegen<br />

- Weltmarke besetzen, auch als die romantische Stadt in Deutschland<br />

- Klare Profile herausarbeiten und Zielgruppenansprache verbessern<br />

- Image der „Mittelalterlichen Stadt“ weiterentwickeln<br />

- Infrastruktureinrichtungen verbessern und an internationalen Standards<br />

ausrichten<br />

- Qualitative Aufwertung des öffentlichen Raumes von Freiflächen und<br />

Gebäuden<br />

- Angebotsstruktur und –Qualität von Hotelerie und Gastronomie verbessern<br />

- Zusammenarbeit und Vernetzung lokaler Akteure verbessern<br />

- Stärkung der Identifikation der Bürger, Gewerbetreibenden <strong>mit</strong> ihrer Stadt<br />

durch Einbindung in die kontinuierliche Ausgestaltung des Stadtentwicklungsprozesses<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen<br />

Strukturen<br />

- Stadtmarketing in Tochtergesellschaft ausgliedern, neu besetzen und<br />

ausbauen<br />

- Den touristischen aber auch Heimat-Begriff „Rothenburger Land“ aktiv<br />

einsetzen, <strong>mit</strong> den Nachbargemeinden abstimmen und in Tourismus- und<br />

Umlandwerbung einbauen<br />

- Innenstadtmanagement <strong>mit</strong> den Arbeitsschwerpunkten Wohnbevölkerung,<br />

Lokale Ökonomie sowie Kunst und Kultur einrichten, am „Stadtimage nach<br />

innen“ arbeiten<br />

- Thematische Stadtpläne erarbeiten und auf bestimmte Nutzergruppen<br />

ausrichten (Touristen, Kinder und Jugendliche, Behinderte etc.)<br />

- Fußgängerleitsystem aufbauen (Schilder, Info-Stelen, Info-Broschüren und –<br />

Karten etc.)<br />

- Touristische Leitsysteme aufbauen (Zug-/ Busgast, Bildungsgast, Wanderer,<br />

Radfahrer etc.) dabei neue Medien nutzen<br />

- Fuß- und Radwegenetz sanieren, verbessern und auf Themenrouten<br />

ausrichten<br />

- Öffentlichen Raum attraktiver gestalten (barrierefrei gestaltete Straßen- und<br />

Plätze)<br />

- Verbesserung des Spielplatzangebots u.a. für Gäste durch Sanierung und<br />

thematische Akzentuierung<br />

Inhalte / Maßnahmen<br />

- Vor dem Hintergrund eines diversifizierten touristisches Angebotsportfolios<br />

Tourismuswerbung regional und international verbessern und intensivieren<br />

(neues Layout, neue Qualität, neue Inhalte etc.)<br />

- Mit aktuellem Touren-Flyer am Verteilersystem des Verkehrsverbunds<br />

Nürnberg beteiligen<br />

- Hilfsangebote vor Ort für Behinderte, Senioren etc. herausarbeiten und<br />

herausstellen<br />

- Kinderferienprogramm für Einheimische und Kinder von Gästen aufbauen<br />

- Qualifizierungsoffensive von Gastronomie und Hotellerie einleiten<br />

- Themenrouten aufbauen bzw. anbieten (Mittelalter, Geschichte,<br />

Kulturlandschaft und Taubertal, modernes Rothenburg, Rothenburger Land<br />

etc.) und Fremdenführung attraktiver gestalten<br />

- Radwanderpaket <strong>mit</strong> zugehöriger Infrastruktur in der Altstadt anbieten<br />

(Fahrradabstellscheune, Schließfächer)<br />

- Ausflugsangebote in die Umgebung (Rothenburger Land, Taubertal,<br />

Fränkisches Seenland,) und in Städte anbieten (Ansbach, Nürnberg,<br />

Würzburg, Bad Mergentheim, Bad Windsheim etc.)<br />

- Taubertalfestival als wichtiges „Aushängeschild“ erhalten und <strong>mit</strong><br />

betroffenen Anwohnern abstimmen<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Rundwege aufwerten, thematisch gestalten und bewerben<br />

- Tauber-Mühlenweg weiter ausbauen und bewerben<br />

- Weihnachtsmarkt neu akzentuieren und <strong>mit</strong> Zusatzangeboten ausstatten<br />

- Rothenburger Blütenzauber im Frühjahr einrichten<br />

- Lichtwochen (Lichtinszenierungen) in den umsatzschwachen Herbst- und<br />

Wintermonaten einrichten<br />

- Charakteristisches Burgmauerfeuerwerk, das durch Höhenfeuerwerk<br />

abgelöst wurde, wieder einführen<br />

- Pauschalangebote bzw. Angebote, wie z.B. Reiturlaube,<br />

Nachtwächterführungen etc. einführen<br />

- Leistungsfähige Autovermietung ansiedeln<br />

Einrichtungen<br />

- Sanierung von Infrastruktureinrichtungen (Toilettenhäuschen, Infosäulen,<br />

Beschilderung etc.)<br />

- Fahrradabstellscheune <strong>mit</strong> Schließfächern schaffen und einrichten<br />

- Wellness- und Fitness-Angebote zusammen <strong>mit</strong> örtlichen Partnern ausbauen<br />

und bewerben<br />

- Hochwertiges Tagungshotel im 4- oder 5-Sterne Bereich ansiedeln<br />

- Kunsthalle u.U. <strong>mit</strong> überregionalen Kunstevents aber auch für örtliche<br />

Künstler aufbauen und bewerben (Neubau oder Kunstscheune)<br />

- Mehrzweckhalle für Veranstaltungen bauen (Sport, Gesellschaft, Vereine,<br />

überregionale Veranstaltungen etc.) und zusammen <strong>mit</strong> örtlichem (Tagungs-)<br />

Hotel bewirtschaften<br />

- Mittelalter-Spielplatz einrichten<br />

- Minigolfplatz einrichten<br />

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Handlungsfeld 3<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Wohnen und Arbeiten<br />

Leitsatz<br />

Rothenburg ob der Tauber hat Zukunft und bietet Lebensqualität– durch<br />

verstärkte Innenentwicklung von historischer Altstadt und den<br />

angrenzenden Quartieren sowie eine zurückhaltende Außenentwicklung<br />

an der Peripherie wird die Innenstadt weiter belebt und die<br />

Bevölkerungsstruktur nachhaltig stabilisiert. Ein gutes, respekt- und<br />

vertrauensvolles Miteinander von Wohnen und Arbeiten ist Grundlage<br />

des Zusammenlebens in der Stadt.<br />

Potentiale<br />

- Neuordnungspotentiale leerstehender und mindergenutzter Gebäude,<br />

Wohnungen bzw. Gewerbeeinheiten<br />

- Verbesserungspotentiale des Wohnumfelds<br />

- Kurze Wege zu Grünflächen und in die Natur<br />

- Akzeptable Verkehrsanbindung der Altstadt sowie gute Verkehrserschließung<br />

- Anbindung an das überregionale Bahn-Netz <strong>mit</strong> verbesserungsbedürftiger<br />

Infrastruktur (Bahnhof und Umfeld) …<br />

Ziele<br />

- Zentralörtliche Funktionen stärken<br />

- Umland besser einbinden<br />

- Innenentwicklung als Maxime vorantreiben, unter Beachtung des<br />

historischen Stadtbildes<br />

- Außenentwicklung behutsam fördern<br />

- Innenstadtmanagement (QM) u.a. unter dem Aspekt der Förderung von<br />

Wohnen und Arbeiten in der Innenstadt ausrichten<br />

- Attraktiven Zusammenhang von Wohnen und Arbeiten in historischem und<br />

naturnahem Ambiente herausarbeiten, darstellen und fördern (qualitätvolles<br />

Leben, kurze Wege, Rothenburger (Um-) Land, differenzierte Gesellschaft<br />

einer großen Kreisstadt <strong>mit</strong> ausgeprägtem öffentlichen Leben etc.)<br />

- Außendarstellung als Wohn- und Arbeitsstandort deutlich verbessern<br />

- Verwaltungs- und Organisationsstrukturen stärken, effektivieren und nach<br />

außen darstellen (Resort übergreifendes Denken und Handeln, sich als<br />

Dienstleister sehen, leistungsfähige und gut erreichbare Dienststellen,<br />

Transparenz von Planungs- und Umsetzungsvorgängen gewährleisten etc.)<br />

- …<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen:<br />

Strukturen / Rahmenbedingungen<br />

- Umsetzung bürgernaher Verwaltung - Weiterhin gute Informationsarbeit<br />

über Medien, Informationsveranstaltungen, Bürgerversammlungen,<br />

Jugendforum, ggf. zusätzlich „Forum-Soziale-Stadt“ sowie Arbeitsgruppen<br />

und Planungsworkshops sowie Rundgänge zu aktuellen Themen,<br />

eGovernment (elektronische Information und Kommunikation) etc.<br />

- Stadtentwicklungsgesellschaft zur Sanierung / Entwicklung der Altstadt<br />

gründen<br />

- Innenstadt- und Kulturmanagement (QM) als niederschwellig organisierte<br />

Anlaufstelle (Büro) zeitnah u.a. zur Unterstützung der Wohnbevölkerung<br />

einrichten und <strong>mit</strong> den Handlungsschwerpunkten, wie Information,<br />

Konfliktmoderation, Projektentwicklung, Planungsbeteiligung etc. ausstatten<br />

- Freiwilligenagentur aufbauen und gezielt zur Unterstützung von Bewohnern,<br />

Einrichtungen und Bedürftigen einsetzen.<br />

- Attraktiven Zusammenhang von Wohnen und Arbeiten in historischem und<br />

naturnahem Ambiente herausarbeiten und darstellen - Kurze Wege,<br />

öffentliches Leben etc.<br />

- Förderprogramme einsetzen bzw. bündeln - Objektsanierung,<br />

Sanierungsergänzungsprogramm <strong>mit</strong> folgenden Aspekten: Fassaden-,<br />

Dachaufbauten-, Hinterhof-Sanierung, energetische Sanierung/Innendämmung,<br />

Sanierung historischer Zäune etc.<br />

- Barrierefreien Verwaltungsstrandort umsetzen<br />

- Versorgungsstrukturen und Infrastruktureinrichtungen strukturell und<br />

baulich verbessern sowie vernetzen. Durch Aufbau eines Innenstadt- und<br />

Leerstands-Managements, durch Aufwertung bzw. Sanierung von<br />

öffentlichen Toiletten, Spielplätzen etc.<br />

- Attraktives Wohnumfeld schaffen durch Verbesserungen im öffentlichen<br />

Raum, wie Wegesanierungen, barrierefreie Erreichbarkeit der Innenstadt,<br />

Schaffung von gut ausgestatteten Aufenthaltsorten, Einrichtung eines<br />

Fußgängerleitsystems etc.<br />

- Gewerbegebiete am Rande der Innenstadt und in der Peripherie entwickeln<br />

und nach außen bewerben<br />

Inhalte<br />

- Den Heimat- und touristischen Begriff „Rothenburger Land“ aktiv einsetzen<br />

und da<strong>mit</strong> in Stadt und Umland „Wir-Gefühl“ erzeugen (Broschüren, Internet)<br />

- Förderung und Umsetzung von attraktivem Wohnen in Alt- und Vorstadt<br />

durch Sanierung, behutsame Nachverdichtung bzw. Neubau (zeitgemäße<br />

Antwort auf historischen Kontext)<br />

- Entwicklung und Neunutzung von Brachen und Leerständen in<br />

Blockinnenbereichen<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Infostand Wohnen in der Altstadt / Innenstadtsanierung auf Rothenburger<br />

Regionalmesse durchführen<br />

- Investorenworkshop zur Altstadtentwicklung / Sanierung durchführen<br />

- Infotage Wohnen und Arbeiten in Altstadt (Stand, Veranstaltungen, Flyer,<br />

Plakate, Transparente)<br />

- Wettbewerbe / Gutachterverfahren zur Innenentwicklung durchführen<br />

- Stadtführungen für potentielle Neubürger durchführen und zu<br />

Sanierungsmöglichkeiten informieren<br />

- Modernisierung und energetische Sanierung städtischer Gebäude,<br />

insbesondere die Patrizierhäuser in der Herrngasse <strong>mit</strong> sehr großen, nicht<br />

mehr zeitgemäßen Wohnungen<br />

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Handlungsfeld 4<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Lokale Ökonomie<br />

- Einzelhandel, Dienstleistung, Handwerk, Gastronomie und Hotelerie<br />

Leitsatz<br />

Rothenburg ob der Tauber bietet Gewerbebetrieben und freiberuflich<br />

Tätigen gute Rahmenbedingungen, klare Zielsetzungen, konkrete und<br />

konsensfähige Qualitätsziele, einen hochwertig gestalteten öffentlichen<br />

Raum, eine leistungsfähige Infrastruktur sowie Vernetzung und<br />

Koordination.<br />

Potentiale<br />

- Weltweite Bekanntheit<br />

- Hohe Besucher- bzw. Touristenfrequenz<br />

- Entwicklungspotentiale durch Laden- und Büroleerstände<br />

- Breites Angebot der Gastronomie und Hotellerie<br />

- Akzeptable Verkehrsanbindung der Altstadt sowie gute Verkehrserschließung<br />

- Anbindung an das überregionale Bahn-Netz <strong>mit</strong> verbesserungsbedürftiger<br />

Infrastruktur (Bahnhof und Umfeld)<br />

- Verbesserung des ÖPNV und der Fußgänger- und Radwegeverbindungen<br />

- Anbindung an den Flugverkehr …<br />

Ziele<br />

- Zentralörtliche Funktionen stärken<br />

- Umland besser einbinden<br />

- Außendarstellung deutlich verbessern<br />

- Nutzungsmischung in der Altstadt und angrenzenden Quartieren<br />

gewährleisten dabei zentrale Anziehungspunkte sowie Plätze betonen<br />

(weniger Souvenirläden, breiteres Angebot insbesondere an Fachgeschäften<br />

und Nahrungs<strong>mit</strong>telbetrieben fördern)<br />

- Weitere qualitativ höherwertigere Fachangebote fördern<br />

- Innenentwicklung im Altstadtbereich unter dem Aspekt der wohnortnahen<br />

Kaufkraftbindung vorantreiben<br />

- Angebote von Handel und Gastronomie an Bevölkerung orientieren<br />

- Innenentwicklung im gewerblichen Bereich als Maxime durch vorrangige<br />

Nutzung innerstädtischer Entwicklungsflächen vorantreiben<br />

- Handwerk durch Innenentwicklung einbinden und stärken<br />

- Gewerbliche Außenentwicklung nur auf langfristig ausgewiesenen Flächen<br />

oder in begründeten Ausnahmefällen zulassen<br />

- Innenstadt- und Kulturmanagement (QM) u.a. zur Unterstützung des<br />

Gewerbes ausrichten<br />

- Infrastruktureinrichtungen strukturell und baulich verbessern, vernetzen etc.<br />

- Kreative Entwicklungspotentiale unter Darstellung des weltweiten Rufs<br />

(Weltmarke) nutzen<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen<br />

Strukturen / Rahmenbedingungen<br />

- Innenstadt- und Kulturmanagement (QM) u.a. zur Stützung der lokalen<br />

Ökonomie aufbauen; Tätigkeitsbereiche: Leerstandsmanagement,<br />

Unterstützung von EH, DL, Handwerk, Gastronomie und Hotellerie (Aktionen,<br />

Flyer etc.)<br />

- Attraktiven Zusammenhang von Wohnen und Einkaufen in der Innenstadt<br />

über Broschüre herausarbeiten und in vielfältigen Zusammenhängen<br />

darstellen (auf Messen, in der Region, im Internet etc.)<br />

- Attraktives Einkaufsumfeld schaffen und <strong>mit</strong>tels Aktionen bewerben<br />

- Anreize zum innerstädtischen Einkauf schaffen durch weitere Verbreitung<br />

der Rothenburg-Card <strong>mit</strong> Vergünstigungen beim Einkauf, Flyer über<br />

Sortiments-Ausstattung, öffentliche Toiletten, Parkmöglichkeiten,<br />

Einkaufsweg etc.<br />

- Förderprogramm zur Aktivierung und Sanierung von Läden in weniger<br />

frequentierten Lagen einrichten<br />

- Neue Strukturen und Attraktionen im öffentlichen Raum schaffen<br />

(Lichtinstallationen zur Durchführung von Lichtwochen in den<br />

Wintermonaten oder bei Aufführungen, Kunst- oder Skulptureninstallationen<br />

im öffentlichen Raum, bessere Einbindung des altstadtumgreifenden<br />

Grüngürtels sowie Taubertales durch Themenwege z.B. über Weinberg,<br />

Kneippanlage, Spielplätze etc.)<br />

- Organisation einer Kinderbetreuung bzw. -beschäftigung an stark<br />

frequentierten Einkaufstagen (Samstagen, verkaufsoffenen Sonntagen,<br />

Veranstaltungstagen) für Einkaufende und/oder Touristen unter Einbindung<br />

der großzügigen und thematisch zu gestaltenden Freiflächen (Grüngürtel,<br />

Stadtmauer, Hänge zum Taubertal etc.). Z.B. in Form von Themenrundgängen<br />

bzw. –wanderungen, Freiem Spiel auf neu gestalteten Spielplätzen etc.<br />

- …<br />

Inhalte / Maßnahmen<br />

- Publikumswirksame Veranstaltungen zum Nutzen des lokalen Gewerbes<br />

aktiv einsetzen (Reichsstadttage, Taubertal-Festival, Frühjahrs- und<br />

Herbstmesse, verkaufsoffene Sonntage etc.)<br />

- Informations- und Leitsystem auch im Hinblick auf gewerbliche<br />

Themenrouten aufbauen (historischer Einkaufsweg, Markt- und<br />

Handwerkerweg etc., <strong>mit</strong> Flyer im Umland und über Touristinformation<br />

bewerben). Dabei Bahnhof, Einkaufszentrum und Baumarkt einbinden.<br />

- Qualitätsoffensive bei Gastronomie, Hotellerie und Einzelhandel:<br />

gemeinsam tragen und umsetzen sowie über Arbeitskreis begleiten<br />

- Rothenburger Lichtwochen im Herbst und Winter nach Schaffung der<br />

Voraussetzungen wie Masterplan Licht, entsprechenden Lichtinstallationen<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Wochenmarkt auf dem Marktplatz ausbauen und <strong>mit</strong> thematischen<br />

Veranstaltungen verbinden<br />

- Markt <strong>mit</strong> Publikum für regionale Produkte aufbauen und bewerben<br />

(bevorzugter Standort Schrannenplatz)<br />

- Rathaus-Arkaden für Gastronomie bzw. Einzelhandel nutzbar machen<br />

- Markthalle /Altstadtkaufhaus bauen bzw. ansiedeln, um die Nahversorgung<br />

v.a. bei Nahrungs<strong>mit</strong>teln zu verbessern und Kunden in die Altstadt zu locken<br />

- Gewerbegebiete in und am Rande der Innenstadt vorrangig entwickeln und<br />

nach außen bewerben dazu Nutzung moderierter Ideen- und<br />

Planungsworkshops (Einladung von Investoren, Bauträgern, Hochschulen etc.)<br />

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Handlungsfeld 5<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsfeld Kunst und Kultur<br />

Leitsatz<br />

Rothenburg ob der Tauber bietet vielfältige Kunst- und Kulturangebote<br />

für alle Generationen im Spannungsfeld von historisch geprägtem,<br />

öffentlichem Kunstraum, regionaler Verwurzelung und weltweiter<br />

Offenheit. Durch neu geschaffene Strukturen bietet es Unterstützung im<br />

Hinblick auf professionelle Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung zur<br />

Unterstützung der Kunst- und Kulturschaffenden. Die Stadt Rothenburg<br />

ob der Tauber ist sich der Bedeutung eines breiten kulturellen Angebotes<br />

als Standortfaktor bewusst.<br />

Potentiale<br />

- Stadt als kulturelle Kulisse<br />

- Kultureinrichtungen <strong>mit</strong> überörtlicher Bedeutung<br />

- Für Kleinstadt sehr breites Kunst- und Kulturangebot<br />

- Diversifizierung u.a. durch Theaterangebote (Toppler-Theater, Stöberleinsbühne<br />

etc.) und Museen erkennbar, Akzentuierung und Außendarstellung<br />

entwicklungsfähig<br />

- Treues Kunst- und Kulturpublikum<br />

- Durch weltweite Besucher hohes Potential bei Angebot und Nachfrage …<br />

Ziele<br />

- Kulturelle Schwerpunkte herausarbeiten und bewerben<br />

- Kunst- und Kulturangebot in Teilbereichen qualitativ verbessern<br />

- Aufwertung bestehender Einrichtungen, Schaffung professioneller<br />

Präsentationsmöglichkeiten, Technikausstattung etc.<br />

- Verbesserung der Rahmenbedingungen für Kunst- und Kulturschaffende<br />

- Eigene Kulturarbeit für Jugendliche und junge Erwachsene anbieten<br />

- Verbesserung der Vernetzung zwischen Einrichtungen und Vereinen<br />

- Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit<br />

- …<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen<br />

Strukturen / Rahmenbedingungen<br />

- Innenstadt- und Kulturmanagement / Kulturbüro einrichten<br />

- Vorhandene, vielfältige künstlerische und kulturelle Angebote durch das<br />

Kulturbüro vernetzen<br />

- Wiedererkennbare Kunst- und Kulturmeile bzw. Kunst- und Kulturquartier<br />

herausarbeiten und in kulturelles Leitsystem integrieren (Fußgänger- bzw.<br />

Touristisches Leitsystem, Flyer, Stadtpläne, Themenrouten etc.)<br />

- Sanierung des „öffentlichen Kunst- und Kulturraumes“ (Platzgestaltungen:<br />

Klosterhof, Spitalhof, Burggasse etc.)<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Leitsysteme auf Kunst- und Kulturangebot abstimmen<br />

- Qualitativ hochwertige öffentliche Infrastruktur schaffen (Sanierung<br />

öffentlicher Toiletten, Wege etc.)<br />

Inhalte<br />

- Reichsstadttage und Pfingstfestspiele zum Alleinstellungsmerkmal<br />

entwickeln und überregional Bewerben (Themenangebote Gastronomie und<br />

Hotellerie etc.)<br />

- Thematische, erlebnisorientierte Stadtführungen entwickeln (Altstadt,<br />

Stadtmauer, Grüngürtel <strong>mit</strong> Spielplätzen, Taubertal <strong>mit</strong> Wildbad, Mühlen und<br />

dem Stadtteil Detwang,<br />

- Kunstpädagogisches Angebot schaffen (z.B. Kinder- und Jugendkunstschule,<br />

mögliche Trägerschaft städtisch, privat oder zusammen <strong>mit</strong> einer externen<br />

Institution)<br />

- Interkulturelles Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche entwickeln:<br />

nutzbar für Bewohner, Besucher aus der Region und Touristen, möglichst in<br />

Verbindung <strong>mit</strong> Jugend-Übernachtungs-Programmen zu den Themen<br />

Kunst/Kultur, Erlebnis/Abenteuer/Geschichte.<br />

- (Jugend-) Bauhütte in Verbindung <strong>mit</strong> Reichsstadtmuseum schaffen und<br />

thematisch ausrichten (Bildungsstätte für Denkmalkultur, Einbindung in<br />

interkulturelles Ferienprogramm etc.)<br />

- Einrichtungen <strong>mit</strong> Kunst- und Kulturbezug sanieren: z.B. Nachbar- bzw.<br />

Technikgebäude des Toppler-Theaters (Klosterhof 6); leerstehende oder<br />

mindergenutzte Gebäude im Spitalbereich, wie Pesthaus etc.<br />

- Kunstort Spitalbereich, geeignet für Kunstangebote, Kunstevents und u.U.<br />

einer noch zu schaffenden Kunsteinrichtung. Denkbar ist, beispielsweise das<br />

Pesthaus einer oder mehreren Kunstakademie(n) (z.B. Nürnberg) als Atelier-<br />

und Freizeichnungs-„Stützpunkt“ zur Verfügung zu stellen<br />

- Bürger- bzw. Jugendkulturzentrum alter Schlachthof <strong>mit</strong> dem Schwerpunkt<br />

auf Kleinkunst, experimentelle Kunst, Nischenkultur aufbauen etc.<br />

- Lichtkonzept <strong>mit</strong> der Möglichkeit von Lichtevents entwerfen und umsetzen,<br />

eingebunden in Masterplan Licht<br />

- Open-Air-Kino auf der Stöberleinsbühne<br />

- Public-Viewing auf dem Marktplatz, Schrannenplatz bzw. anderem<br />

geeigneten Ort in der Innenstadt anbieten<br />

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Handlungsfeld 6<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Soziales und Zusammenleben<br />

Leitsatz<br />

Rothenburgs Stadtleben ist vielfältig und legt großen Wert auf Toleranz<br />

und gegenseitiges Verständnis, es nutzt vielfältige Kommunikationsorte<br />

und hat ausreichende Entwicklungsmöglichkeiten. Dadurch entsteht ein<br />

positives Zusammengehörigkeitsgefühl, das sich auch in der<br />

Weltoffenheit seiner Bürger widerspiegelt. Das Zusammenleben der<br />

Generationen soll gefördert werden.<br />

Potentiale<br />

- Breites Schulangebot <strong>mit</strong> Förderschule, Grundschule, Hauptschulen,<br />

Berufsschule, Realschule und Gymnasium<br />

- Breites Angebot an Sozialeinrichtungen einer großen Kreisstadt<br />

- Differenzierte Stadtgesellschaft <strong>mit</strong> einer Reihe von Institutionen, Vereinen<br />

und Gruppierungen<br />

- Reichhaltiges Vereinsleben<br />

- Vielfältiges Bürgerengagement insbesondere auch bei öffentlichen<br />

Veranstaltungen (Reichsstadttage etc.)<br />

- Breites Sportangebot …<br />

Ziele<br />

- „Wir-Gefühl“ unter den Bewohnern fördern und Stadtatmosphäre positiv<br />

gestalten<br />

- Erhalt bzw. Stärkung eines breiten Angebots an sozialen Einrichtungen für<br />

unterschiedliche Bevölkerungsschichten und Altersgruppen<br />

- Verbesserung der Information über vorhandene Angebote<br />

- Unterstützung von jungen Familien <strong>mit</strong> Kindern und Jugendlichen, von<br />

Senioren sowie Bedürftigen<br />

- Weiterführung der Integration von Migranten und insbesondere von Frauen<br />

bzw. Müttern<br />

- Verbesserung von Infrastruktureinrichtungen<br />

- Stärkung des innenstadtnahen Sportstandortes in Verbindung <strong>mit</strong> einer<br />

Sanierung der städtischen Sportanlagen<br />

- Gemeinsame Pflege des sozialen und kulturellen Erbes<br />

- Vernetzung der Bürgergesellschaft<br />

- Großes Schul- und Bildungsangebot nach außen besser darstellen<br />

- Bessere Verknüpfung (der Angebote) der verschiedenen Kirchengemeinden<br />

- Berufsbezogene Jugendhilfe auf- und ausbauen<br />

- Bei Spielplatzumgestaltungen genügend Raum für kreative Betätigung von<br />

Kindern schaffen<br />

- Realisierung einer Mehrzweckhalle<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen<br />

Strukturen<br />

- Innenstadt- und Kulturmanagement (QM) als Bindeglied zwischen Bürgern<br />

und der Stadtverwaltung aufbauen<br />

- Freiwilligenagentur schaffen, vorhandenen Institution wie Projektschmiede<br />

und Wegwarte einbinden (Bürgerschiebedienst für Behinderte und Senioren,<br />

Großeltern-Ver<strong>mit</strong>tlung, etc. einrichten)<br />

- Zentrale Begegnungsstätte für Jung und Alt zusammen <strong>mit</strong> Bürgerbüro<br />

(„Bürgerhaus, Mehrgenerationenhaus, Haus der Vereine und Verbände“)<br />

u.a. <strong>mit</strong> integriertem Projektbüro für das „Bündnis für Familien“ und<br />

Veranstaltungsräumen einrichten<br />

- Thematische Stadtpläne erarbeiten und auf bestimmte Nutzergruppen<br />

ausrichten (Behinderte, Kinder/Jugendliche, Neubürger, Touristen etc.)<br />

- Fahrradwegenetz grundsätzlich erweitern (u.a. Kinderwunsch)<br />

- Barrierefreie Toiletten zusätzlich einrichten<br />

- Akustikleitsystem an Ampeln für Sehbehinderte einrichten<br />

Inhalte / Einrichtungen<br />

- Bürger-, Stadtteil- bzw. Straßenfeste (z.B. Spitalhof, Kappenzipfel-,<br />

Galgengassenfest) anregen bzw. einrichten zur Förderung und Pflege der<br />

Gemeinschaft und lokalen Identität<br />

- Bürger- Jugendkulturzentrum im ehemaligen Schlachthof realisieren<br />

- Erweiterte Räumlichkeiten für die Rothenburger Tafel suchen und einrichten,<br />

Verkaufsraum <strong>mit</strong> integriertem offenen Treff, Freibereich etc. (Bistro)<br />

- Neuen Standort für Türkischen Kulturverein (bislang neben der<br />

Jugendherberge untergebracht) in der Innenstadt suchen<br />

- Forum für Migranten einrichten<br />

- Spielfest für Bewohner anbieten<br />

- Empfang und Begleitung von Neubürgerinnen und Neubürgern<br />

Kinder und Jugendliche<br />

- Integrative Schulprojekte (in allen Schularten) zur Stadtgeschichte kreieren<br />

und durchführen, um den Kindern ihre eigene Stadt näher zu bringen<br />

- Zusätzliche begleitete Ausflugsfahrten zu Musik- und Sportereignissen <strong>mit</strong><br />

dem Zug oder Bus z.B. nach Ansbach, Nürnberg oder Würzburg anbieten<br />

- Kunstpädagogisches Angebot nach dem Beispiel der gut angenommenen<br />

städtischen Musikschule schaffen (z.B. Kinder- und Jugendkunstschule)<br />

- Kinderspielplätze pflegen und attraktiv halten<br />

- Wasserspielplatz einrichten<br />

- Abenteuerspielplatz einrichten<br />

- Mittelalter-Spielplatz einrichten<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Sinnespfad (z.B. Barfußweg) und Erlebnisecke für Kinder z.B. im Spitalhof<br />

einrichten<br />

- Spielplätze attraktiver gestalten<br />

- Basketball- und Bolzplätze im Bereich zwischen Realschule und Bensenstraße<br />

sowie am Kummereck neu bauen bzw. sanieren<br />

- Bolzplatz <strong>mit</strong> Toren und Netzen nördlich des Rödertores schaffen<br />

- Öffentlichen Grillplatz in Stadtnähe einrichten<br />

- Jugendgruppenzeltplatz z.B. auf dem „Essigkrug“ unter Verwaltung der<br />

Jugendherberge schaffen<br />

- Minigolfplatz einrichten<br />

- BMX-Bahn am Altstadtrand anbieten<br />

Senioren<br />

- Beratungsstelle für Senioren schaffen bzw. in vorhandene Einrichtung<br />

integrieren (evtl. über Hegereiterhaus oder Innenstadtmanagement)<br />

- Altenbegegnungsstätte Hegereiterhaus (Außenbestuhlung) besser in<br />

Stadtteil einbinden und <strong>mit</strong> anderen Einrichtungen vernetzen sowie<br />

Bekanntheitsgrad erhöhen<br />

- Erzähl-Cafe im Bürgerheim als regelmäßige Einrichtung einführen<br />

- Angebote für „aktive Senioren“ schaffen (Bewegung und Sport, Lauf- bzw.<br />

Wandertreff, Tagesausflüge)<br />

- Senioren- bzw. Mehrgenerationenspielplatz einrichten<br />

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Handlungsfeld 7<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Stadtbild / Stadtstruktur / Gebäude<br />

Leitsatz<br />

Rothenburgs einmaliges Stadtbild und die unverwechselbare<br />

Stadtstruktur sind erlebbares Spannungsfeld zwischen Mittelalter,<br />

Landschaftserlebnis und Moderne. Die Stadt bietet hohe Gestalt- und<br />

Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum und geht die Revitalisierung<br />

bestimmter Altstadtbereiche weiter an, um heutigen Anforderungen<br />

gewachsen zu sein.<br />

Potentiale<br />

- Weltweit bekanntes historisches Stadtbild <strong>mit</strong> einmaliger Struktur<br />

- Bislang nicht verbaute Stadtsilhouette und Ausblicke in das Taubertal<br />

- Attraktives Zusammenspiel von gebauter Stadt und Landschaftserlebnis<br />

- Attraktive öffentliche Räume und einmalige Freiraumsituationen<br />

- Vielfältiger Gebäudebestand <strong>mit</strong> Entwicklungspotentialen …<br />

Ziele<br />

- Erhalt der Stadtsilhouette bei Neubauvorhaben<br />

- Einheitliches Gestaltungskonzept anstreben<br />

- Im Einzelfall moderne Elemente zulassen und <strong>mit</strong> historischer Altstadt<br />

verbinden“<br />

- Behutsame Nachverdichtung bzw. Blockschließung in der Altstadt<br />

- Revitalisierung, Neuordnung und Neubebauung von leerstehenden bzw.<br />

mindergenutzten Arealen<br />

- Stadtbildverträgliche Standortsicherung bzw. Schaffung öffentlicher<br />

Einrichtung (Bürger-, bzw. Jugendzentrum, Sportanlagen, Mehrzwecksporthalle,<br />

Kinostandort etc.)<br />

- Schaffung inhaltlicher Beziehungen zwischen bedeutenden Gebäuden bzw.<br />

Einrichtungen (z.B. Altstadt und Wildbad)<br />

- Sicherung und Erhalt der historischen Bausubstanz und Strukturen<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen<br />

Strukturen Rahmenbedingungen<br />

- Außengestaltungsverordnung überarbeiten und abstimmen<br />

- Liste <strong>mit</strong> gefährdeten Baudenkmälern in der Altstadt anlegen und offen<br />

diskutieren, Denkmalliste ggf. um einzelne Gebäude aus der Vorstadt<br />

ergänzen<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Stadtbild, Stadtstruktur<br />

- Stadtmöblierung hochwertig ausführen, vereinheitlichen und pflegen<br />

- Masterplan Licht erstellen und erste Beleuchtungsmaßnahmen wie<br />

Fassadenbeleuchtungen umsetzen<br />

- Leitsystem aufbauen und an Stadtbild und Straßenmöblierung anpassen<br />

- Schaffung von Ruhezonen in der Altstadt<br />

- Sanierung bzw. Neugestaltung von Platzräumen (Marktplatz, Herrengasse,<br />

Klosterhof, Schrannenplatz, Spitalhof)<br />

- Aufwertung und Sanierung des Bahnhofs-Umfeldes (Bahnhofsgebäude <strong>mit</strong><br />

Vorbau, Bahnsteig, Zuwege etc.)<br />

- Bei Neubauten - soweit möglich bzw. verträglich - Pkw-Stellplätze in<br />

Gebäude integrieren<br />

- Freistellen der historischen Brücke an der Würzburger Straße im Zuge des<br />

Fuß- und Radwegebaus am Philosophenweg<br />

- Stadtbildverträgliche Neuordnung bzw. Neubebauung von HASA-, Moll und<br />

Hepp-Gelände sowie des Geländes an der Bahnlinie gegenüber der VR-Bank.<br />

Öffentliche Infrastruktur (Sicherung von Standorten, Neubau, Sanierung etc.)<br />

- Jugendkulturwerkstatt im ehemaligen Schlachthof aufbauen<br />

- Sportanlagen an der Schlachthofstraße sanieren und neuordnen<br />

- Alte Sporthalle an der Schlachthofstraße abreisen<br />

- Sicherung eines Kinostandortes in Altstadtnähe durch Neubau (z.B. Standort<br />

an der Bensenstraße)<br />

- Sanierung der Klingentorbrücke<br />

- Konzeptentwicklung und Aufbau „Haus der Jüdischen Kultur in Rothenburg<br />

o.d.T.“ auf der Basis zweier Gebäude in der Judengasse, die ggf. durch die<br />

Stadt oder Investor zu erwerben wären<br />

- Sanierung und Umnutzung des Pesthauses zu Kunstwerkstatt /<br />

„Kunstakademie“<br />

- Konzeptentwicklung und Umnutzung ehemaliges Brauhausgelände ggf. auf<br />

der Basis eines Experten- und Investorenworkshops<br />

- Umnutzung einer oder mehrere Scheunen zu Fahrradparkhäusern <strong>mit</strong><br />

Schließfachangebot<br />

- Barrierefreier Zugang zu Verwaltungsgebäuden wie Spitalhof, Spitalgebäude<br />

nach Umzug der Verwaltung einrichten<br />

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Handlungsfeld 8<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Öffentlicher Raum und Grünflächen<br />

Leitsatz<br />

Rothenburgs Grün- und Freiflächen weisen eine hohe Qualität auf.<br />

Innerstädtische Grünflächen, der Grüngürtel um die Altstadt sowie die<br />

Übergänge in das Taubertal (Hänge) werden revitalisiert und attraktiver<br />

gestaltet. Dies erfolgt im Hinblick auf eine zukunftsorientierte<br />

thematische Akzentuierung, Struktur- und Qualitätsverbesserung und<br />

Pflege.<br />

Potentiale<br />

- Einmaligkeit bestimmter Freiraumbereiche in der Altstadt und am<br />

Altstadtrand<br />

- Großzügiger Grüngürtel um die Altstadt<br />

- Blickbeziehungen vom Altstadtrand in die Landschaft bzw. das Taubertal sind<br />

entwicklungsfähig<br />

- Nähe zur umgebenden Landschaft und zum Taubertal …<br />

Ziele<br />

- Erhalt der die Altstadt umgebenden Kulturlandschaft des Taubertales<br />

- Einzelne unverwechselbare Bereiche innerhalb des Grüngürtels um die<br />

Altstadt sowie im Spitalbereich erhalten (Parkplatz am Bezoldweg,<br />

Stadtgraben zwischen Spitaltor-Bastei und Sauturm etc.)<br />

- Neuordnung des öffentlichen Raumes und altstadtnaher Grünflächen wie z.B.<br />

des Grüngürtels, dabei Erhalt bzw. Neuschaffung naturnaher Bereiche<br />

- Erhalt der Blickbeziehungen zwischen Altstadt und Taubertal bzw. in<br />

umgekehrte Richtung<br />

- Bei Neupflanzungen möglichst einheimische Gehölze verwenden<br />

- Ressourcenschonende und effektive Pflege von Grünräumen<br />

- …<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen<br />

Strukturen / Rahmenbedingungen<br />

- Innenstadt- und Kulturmanagement (QM) bei der Bürgerbeteiligung<br />

einbinden<br />

- Fördermöglichkeiten über das Städtebauförderprogramm Soziale Stadt aktiv<br />

nutzen und zusammen <strong>mit</strong> den erweiterten Abschreibungsmöglichkeiten in<br />

Sanierungsgebieten bzw. denkmalgeschützten Objekten bewerben<br />

- Fördermöglichkeiten für die Gestaltung von Hinterhöfen, für historische<br />

Zaunanlagen und Hauseingangsbegrünungen schaffen<br />

Inhalte<br />

- Fußgängerleitsystem entwickeln und umsetzen<br />

- Barrierefreie Umgestaltung öffentlicher Wege, Gassen bzw. Straßen vor<br />

allem bezogen auf Zugänge zur Altstadt, zu Parkplätzen und zum Bahnhof<br />

- Sanierung und barrierefreie Umgestaltung von Platz und Straßenräumen<br />

wie Obere Schmiedgasse, Marktplatz Georgengasse, Galgengasse, Burggasse,<br />

Herrngasse, Hafengasse, Rödergasse, Klosterhof, Spitalhof etc.<br />

- Entwicklung thematischer Wege: Trimm-Dich-, Sinnespfad, Energieweg etc.<br />

- Wegenetz für Senioren in und um die Altstadt aufbauen und herausstellen<br />

- Wanderwege in die Umgebung bekannter machen und in Entwicklungen <strong>mit</strong><br />

einbeziehen: z.B. Tauber-Mühlenweg, Wanderwochen<br />

- Neubau Fuß- und Radwegeverbindung entlang des Philosophenweges <strong>mit</strong><br />

Unterführung der Würzburger Straße und Anbindung an östlich und nördlich<br />

gelegene Siedlungsgebiete<br />

- Sitzgruppe in Grünflächen vor dem Bürgerheim bzw. der Reichstadthalle im<br />

Rahmen einer Neugestaltung des Platzraumes<br />

- Mehr Grün in die Stadt: Fassadenbegrünungen, Straßenbäume, Ruhezonen,<br />

Patenschaften für Grünflächen etc.<br />

- Pflegekonzepte für öffentliche Grünflächen entwickeln bzw. verbessern<br />

- Spiel und Aufenthaltsflächen für Kinder und Jugendliche in der Altstadt<br />

schaffen (z.B. am Klosterhof, nähe Jugendherberge)<br />

- Kinderspielplätze am Altstadtrand aufwerten<br />

- „Spielplatz im Wallgraben am Galgentor“ im Graben aufwerten, evtl. als<br />

Mittelalterspielplatz<br />

- Wasserspielplatz einrichten<br />

- Minigolfplatz einrichten<br />

- Bolz- und Aktionsflächen für Kinder und Jugendliche schaffen<br />

- Fischkästen und Brunnen reaktivieren<br />

- Öffentliche Toiletten sanieren und Barriere-frei gestalten<br />

- Patenschaften für Grünflächen einführen<br />

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Handlungsfeld 9<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Klimaschutz und Ökologie<br />

Leitsatz<br />

Die Stadt Rothenburg ob der Tauber berücksichtigt ökologische Aspekte<br />

bei der Stadtentwicklung, vor dem Hintergrund knapper werdender<br />

Ressourcen und klimatischer Bedrohungen. Dadurch wird die Umwelt<br />

erhalten und werden nachhaltige Strukturen geschaffen.<br />

Potentiale<br />

- Städtischer und privater Gebäudebestand <strong>mit</strong> Entwicklungspotential<br />

bezüglich energetischer Sanierung (Wärmedämmung, Heizungssanierung<br />

etc.), zum Teil leer stehend<br />

- Potential bei Regenwassernutzung bzw. Regenwasserversickerung (Rigolen<br />

etc.) bei weitem nicht ausgeschöpft<br />

- Hohe qualitative Anforderungen an umgebendes Grün bzw. an umgebende<br />

Landschaft aufgrund des gegebenen Arten-, Natur- und Landschaftsschutzes<br />

…<br />

Ziele<br />

- Erhalt naturnaher Bereiche des Grüngürtels um die Altstadt und im<br />

Hangbereich zur Tauber bzw. im Taubertal, die in enger Beziehung u.a. auch<br />

zur historischen Altstadt stehen<br />

- Intensivierung der energetischen Sanierung im Innenstadtbereich<br />

- Intensivierung der Wärmedämmung auch bei Gebäuden in der Altstadt und<br />

ausdrückliche Abstimmung <strong>mit</strong> Belangen des Denkmalschutzes<br />

- Intensivierung des Einsatzes von Photovoltaik- und Brauchwasser-<br />

Solaranalagen und ausdrückliche Abstimmung <strong>mit</strong> Belangen des<br />

Denkmalschutzes sowie Stadtbildes<br />

- Prüfung der Eignung von Nahwärmekonzepten im Innenstadt- bzw.<br />

Altstadtbereich <strong>mit</strong> vorrangigem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen<br />

(Holzhackschnitzel, -pellets, Biogas etc.)<br />

- Förderung des ÖPNV aus Gesichtspunkten der Erreichbarkeit aller<br />

Bevölkerungsgruppen und des Ressourcenschutzes<br />

- Nist- und Brutmöglichkeiten (Fledermäuse, Mauersegler, Turmfalken etc.) in<br />

der Innenstadt vorhalten bzw. gewährleisten<br />

- …<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen<br />

Strukturen<br />

- Förderprogramme über Innenstadtmanagement (QM) unterstützt durch<br />

Stadtverwaltung und örtliche Banken (Kfw-Darlehen) bewerben<br />

- Förderprogramm um energetische Aspekte erweitern (Fassaden-,<br />

Innenraum- bzw. Dachdämmung etc.)<br />

- Einführung einer Energieberatung u.a. auch für bedürftige Personen<br />

- Ausstellung von Anschauungsobjekten zur u.a. Innenraumdämmung im<br />

Stadtteilbüro<br />

- Energietag / Messeteilnahme des Innenstadtmanagements zur Information<br />

Eigentümern und Mietern unter Einbindung von Banken und Sparkassen<br />

durchführen<br />

- Kfw-Darlehen bzw. –Förderungen zur Co2-Reduzierung und<br />

Energieeinsparung zusammen <strong>mit</strong> den Banken und Sparkassen aktiv<br />

bewerben<br />

- Bei größeren Sanierungsvorhaben und Neubauvorhaben Nahwärmekonzepte<br />

prüfen und ggf. einführen<br />

Inhalte<br />

- Modellhafte Projekte zur energetischen Sanierung im denkmalgeschützten<br />

Bestand fördern, z.B. über Musterhaus<br />

- Naturschutzprojekt Nist- und Brutmöglichkeiten zusammen <strong>mit</strong> Schulen, LBV<br />

und BN<br />

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Handlungsfeld 10<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Mobilität und Verkehr<br />

Leitsatz<br />

Rothenburg ob der Tauber ist im Stadtgebiet und insbesondere auch in<br />

der Innenstadt bestrebt, die Mobilität aller Bevölkerungsgruppen bzw.<br />

Nutzer sicherzustellen. Das Verkehrssystem weist eine überschaubare<br />

Struktur sowie verständliche Regeln auf und stellt einen Kompromiss<br />

zwischen verschiedenen Interessenlagen dar, der auf gegenseitigem<br />

Verständnis basiert. Grundsätzlich sollte der Motorisierte<br />

Individualverkehr besonders in der Altstadt für Anwohner, Gewerbe und<br />

Gäste verträglich sein.<br />

Potentiale<br />

- Gute Erreichbarkeit durch Motorisierten Individualverkehr (MIV) in Kern-,<br />

Innen- und Altstadt<br />

- Anbindung an überörtliches Straßennetz gut (Autobahn, Burgenstraße,<br />

Romantische Straße etc.)<br />

- Ausbaufähiger ÖPNV über vorhandenen Bahnanschluss an überregionales<br />

Schienennetz und regionales Busnetz über Verkehrsverbund, ÖPNV<br />

Erschließung der Innenstadt <strong>mit</strong> Entwicklungspotential<br />

- Anbindung an regionales und überregionales Wander- und Radwandernetz<br />

ausgeprägt<br />

- Zahlreiche, um die Altstadt liegende Parkplätze …<br />

Ziele<br />

- Verbesserung der DB-Anbindung an die Kreisstadt Ansbach sowie die<br />

Großräume Nürnberg/Fürth/Erlangen und Würzburg etc.<br />

- Verbesserung der Anbindung zu den Nachbargemeinden in Baden-<br />

Württemberg<br />

- Weiterentwicklung des Verkehrskonzeptes für die Altstadt<br />

- Bessere Erschließung von Altstadt und Wohngebieten durch ein<br />

angemessenes Stadtbussystem<br />

- Verbesserung der Mobilität und Infrastruktur für Menschen <strong>mit</strong><br />

Behinderungen<br />

- Sicherung einer entsprechenden Parkraumüberwachung<br />

- Schaffung von Parkplätzen und Garagen auf Privatgrundstücken in der<br />

Altstadt bzw. von Quartiersgaragen<br />

- Sollten Tiefgaragen im Bereich des Grüngürtels unumgänglich sein, so sollte<br />

eine Begrünung des ebenerdigen Deckels unbedingt erfolgen, um den<br />

Gesamteindruck des Grüngürtels zu erhalten<br />

- Entwicklung einer Alternative, da<strong>mit</strong> Reisebusse die Hotels in der Altstadt<br />

nicht mehr anfahren müssen<br />

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Planungsempfehlung<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Optimierung der Parkraumbewirtschaftung zur Förderung der Zentralität der<br />

Altstadt<br />

- Ausweisung des Schrannenplatzes vorwiegend als Parkraum für die<br />

gewerbliche Nutzung …<br />

Handlungsansätze / Maßnahmen<br />

Strukturen<br />

- Information / Öffentlichkeitsarbeit (Broschüre etc.) Verkehr- und Parkraum<br />

anbieten sowie Kontrolle des fließenden und ruhenden Verkehrs<br />

gewährleisten<br />

- Optimierung von Struktur und Zustand des öffentlichen Raumes sowie des<br />

Wegenetzes für Fußgänger und Radfahrer<br />

Inhalte<br />

- Straßenbaumaßnahme Bezoldweg <strong>mit</strong> Neubau bzw. Erneuerung Rad- und<br />

Fußweg, Entschärfung der Kurve<br />

- Neubau Fuß- und Radwegeverbindung entlang des Philosophenweges <strong>mit</strong><br />

Unterführung der Würzburger Straße und Anbindung an östlich und nördlich<br />

gelegene Siedlungsgebiete<br />

- Bau von Quartiersgaragen bzw. gebäudebezogenen (Tief-)Garagen in der<br />

Altstadt, wobei der Bedarf Einzelfall-bezogen – in Abhängigkeit vom zu<br />

erwartenden Ziel und Quellverkehr der jeweiligen Baumaßnahme - beurteilt<br />

werden sollte<br />

- Schaffung von Behindertenparkplätzen am Spitalhof<br />

- Umnutzung von Scheunen zu Fahrradabstellräumen.<br />

- Kleinbus für Senioren und Behinderte einführen (keine Konkurrenz zu Taxen)<br />

- Einführung akustischer Leitsysteme an Ampeln für Sehbehinderte<br />

- Umwandlung des verkehrsberuhigten Bereichs in eine Parkverbotszone in<br />

der gesamten Altstadt<br />

- Langfristig: Kreisverkehre einrichten, z.B. am Döhler-Knoten vor der<br />

Araltankstelle und an der Kreuzung Vorm Würzburger Tor-, Würzburger-,<br />

Schweinsdorfer- und Ludwig-Siebert-Straße …<br />

6.3. Umsetzung und planerische Empfehlung<br />

Auf der Basis der zusammen <strong>mit</strong> den Akteuren erarbeiteten und in 6.2. nach<br />

Handlungsfeldern zusammengestellten Leitsätze, Ziele und Handlungsansätze /<br />

Maßnahmen werden unter 6.3. die Empfehlungen der Planungsgruppe - analog<br />

der 4 Rahmenpläne - zusammengefasst wiedergegeben. Unbestritten ist der<br />

Handlungsbedarf im gesamten unter 5.6. abgegrenzten Untersuchungsgebiet. Es<br />

bedarf jedoch eines differenzierten Vorgehens, das auf die unterschiedlichen<br />

Teilräume entsprechend eingeht.<br />

Im Hinblick auf die weitere Umsetzung wird dringend empfohlen, das Integrierte<br />

Handlungskonzept <strong>mit</strong> den Rahmenplänen und Empfehlungen als „Richtschnur“<br />

dem weiteren Stadtentwicklungsprozess zugrunde zu legen und entsprechend<br />

fortzuschreiben.<br />

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Rahmenplan 1<br />

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6.3.1. Rahmenplan 1 - Städtebau und Freiraumentwicklung<br />

Aus dem Blickwinkel einer städtebaulichen und freiraumplanerischen Betrachtung<br />

sind nachfolgend genannte Aspekte besonders hervorzuheben:<br />

„Ankommen in der Stadt“ – Betonung der Zufahrtsstraßen – Aufbau eines<br />

attraktiven Leitsystems<br />

Rothenburg als weltbekannte und weltoffene Stadt sollte besonders auf das erste<br />

Bild, das Gäste von ihr bekommen, wenn sie in der Stadt ankommen, achten. Vor<br />

allem sind die auf die historische Altstadt hinführenden Straßen durch folgende<br />

Maßnahmen zu gestalten:<br />

- Baumreihen und Alleen ergänzen;<br />

- Verbesserung der Orientierung für ankommende Bahnreisende vom Bahnhof zur Innenstadt;<br />

- Verbesserte Querung der Bahnhofstraße für Fußgänger am Bahnhof (z.B. Belagwechsel);<br />

- Verbesserung der Gestaltung von Grünflächen zu Stadteingängen, <strong>mit</strong> den Zielen einer<br />

verbesserten Aufenthaltsqualität sowie einer guten räumlichen Orientierung hin zu den<br />

Altstadteingängen;<br />

- Aufbau eines Leitsystems, das bereits vor der historischen Altstadt beginnt und Hinführung zu<br />

den Stadteingängen <strong>mit</strong> einbezieht.<br />

Erhalt und Betonung der Stadteingänge<br />

Die Stadteingänge sind auch die Visitenkarten der historischen Altstadt und<br />

sollten sich deshalb entsprechend saniert präsentieren. Darüberhinaus sollte<br />

gelten:<br />

- Einbeziehen der Stadteingänge in das Leitsystem;<br />

- Verbesserung der Eingangssituation am Rödertor u.a. durch Sanierung des Mauergrabens (z.B.<br />

Belüftung des stehenden Gewässers) sowie Gestaltung von Möblierung und Beschilderung;<br />

- Aufwertung der „kleine Stadteingänge“ durch die Stadtmauer z.B. durch Aufwertung der<br />

Grünflächen vor/neben den Eingängen;<br />

- Vom Parkplatz Galgengasse einen barrierefreien Zugang durch die Stadtmauer herstellen;<br />

Sanierung, Neugestaltung und barrierefreier Ausbau öffentlicher Straßen- und<br />

Platzräume:<br />

Die Stadt Rothenburg sollte den bereits eingeschlagenen Weg der Aufwertung des<br />

öffentlichen (Straßen-) Raumes konsequent weiter verfolgen. Sie geht dabei<br />

gegenüber den Bürgern und der Öffentlichkeit „<strong>mit</strong> gutem Beispiel voran“ und<br />

schafft günstige Bedingungen für Privatsanierungen. In Sanierung befindliche bzw.<br />

noch zur Sanierung anstehende Straßen und Plätze sind Rahmenplan 1 zu<br />

entnehmen. Zusätzlich werden folgende Maßnahmen angeregt:<br />

- Anpflanzung von Straßenbäumen/ Baumreihen in breiteren Straßen der Altstadt. Dabei sollten<br />

z.B. in der Galgengasse/ Wenggasse nur kleinkronige Bäume gepflanzt werden, die dem<br />

Ambiente einer Altstadt angepasst sind, wie z.B. Rotdorn, Weißdorn;<br />

- Gestaltung des halböffentlichen Platz im Spitalhof zusammen <strong>mit</strong> dem Vorplatz zur<br />

Reichsstatthalle, dabei Aufenthaltsqualitäten verbessern unter Berücksichtigung der<br />

Anforderungen im Umfeld von Spital-, Hegereiterhaus und Bürgerheim.<br />

- Umgestaltung und Aufwertung des Schrannenplatzes: Pflanzung von Baumreihen, Etablierung<br />

eines „Messe-Marktes“ bzw. Regionalmarktes.<br />

- Umgestaltung des Klosterhofs zum entsprechenden Vorplatz für das Reichsstadtmuseum und<br />

Toppler-Theaters.<br />

- Aufwertung des Spitaltorparkplatzes <strong>mit</strong> Baumreihen <strong>mit</strong> in Teilen Entsiegelung und<br />

Gestaltung der Flächen z.B. <strong>mit</strong> versickerungsfähigem Fugenpflaster, Schotter, gestaltete<br />

Grünstreifen, Sitzgelegenheiten, überdachte Wartemöglichkeiten etc. Dieser Parkplatz ist<br />

besonders wichtig für Busreisende und größere Reisegruppen. Die Besucher sollten bereits auf<br />

dem Parkplatz in einem angenehmen Ambiente empfangen werden.<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Baulücken, Areale und Hinterhöfe <strong>mit</strong> Entwicklungspotential<br />

Die Innenentwicklung der Altstadt sollte ebenso forciert vorangetrieben werden,<br />

wie die Um- bzw. Neunutzung von leerstehenden Gewerbe-Arealen insbesondere<br />

in der östlichen Vorstadt. Die historische Altstadt sollte durch Förderung der<br />

Sanierung bzw. Reaktivierung von Blockbereichen und da<strong>mit</strong> des Zuzugs, u.a. von<br />

Familien <strong>mit</strong> Kindern, weiter belebt werden. Dabei geht es auch um die Bindung<br />

von Kaufkraft durch Zuzug von Mittelschichtbewohnern und die Verbesserung der<br />

einseitigen, durch Überalterung gekennzeichneten, Bevölkerungsstruktur. Zur<br />

Förderung dieses Prozesses bedarf es günstiger Rahmenbedingungen, wie z.B.<br />

Förderprogramme und Hilfsangebote, eines gestalteten öffentlichen Raumes,<br />

eines intakten Wohnumfeldes <strong>mit</strong> attraktiver Infrastruktur z.B. im Bereich<br />

Nahversorgung, Kinderbetreuung, Kinderspielplätze etc. Zusätzlich sollte sich das<br />

neu einzurichtende Innenstadtmanagement (Quartiersmanagement, siehe hierzu<br />

die Ausführungen unter 7.) der Werbung für Sanierung und Zuzug annehmen. Die<br />

Stadt sollte diesen Prozess durch die Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft<br />

vorantreiben, welche diesen Prozess unterstützt und vor allem auch<br />

die u.a. energetische Sanierung stadteigener Gebäude voranbringt. Weitere<br />

Maßnahmen sind:<br />

- Auslobung von Architekturwettbewerben zum Thema „Neues Wohnen in der Altstadt“.<br />

- Energetische Musterhaussanierung im denkmalgeschützten Bestand durchführen / ausstellen.<br />

- Nachverdichtung zur Stärkung des Zentrums in Bezug auf „Wohnen/ Leben und Arbeiten“ in<br />

der Altstadt<br />

- Areale nördlich der Galgengasse entwickeln und dazu Nutzungs- bzw. Gebäude-Typologien<br />

erarbeiten (evtl. auch Aussagen zu Balkonen, Abriss, Gärten etc.).<br />

- Abriss von alten Hallen, „minderwertigen“ Scheunen sowie Umnutzung der freiwerdenden<br />

Flächen für Gärten und eine behutsame Nachverdichtung.<br />

- Entwicklung von ungenutzten oder mindergenutzen Standorten für Einzelhandel und Gewerbe<br />

in der Altstadt: z.B. Lebens<strong>mit</strong>telgeschäft, alternativer Kinostandort.<br />

Innerstädtische Freiflächen weiterentwickeln, schützen und pflegen<br />

Insbesondere der Burggarten sowie der Klostergarten sind in die Jahre gekommen<br />

und bedürfen einer behutsamen Überarbeitung, Neuakzentuierung und Pflege:<br />

- Zeitgemäße Umgestaltung des Burggartens wie neue Möblierung, differenzierte<br />

Wegegestaltung, neue Pflanzbeete etc.<br />

- Weiterentwicklung des Klostergartens unter Einbeziehung des Innenhofs der Ruine und des<br />

Bereichs zur Klostergasse.<br />

- Verbesserung der Aufenthaltsqualität von innerstädtischen, öffentlichen Grünflächen im<br />

Bereich des gesamten Grüngürtels.<br />

Umgang <strong>mit</strong> „Sensiblen Bereichen“<br />

Insbesondere in den Bereichen des Übergangs zwischen Spitalhof und Umfeld der<br />

Stöberleinsbühne, am Spitaltor, am Klingentor bzw. der Klingentor-Bastei sowie<br />

am Parkplatz zwischen Bezoldweg und Pulverturm sollte eine Umgestaltung bzw.<br />

Überformung möglichst zurückhaltend erfolgen. Dort sollte das „<strong>mit</strong>telalterlich<br />

anmutende Ambiente“ erhalten werden, denn hier „atmet das historische<br />

Rothenburg noch am ursprünglichsten“. Zur Umgestaltungen sollten nur<br />

Materialien und Pflanzen verwendet werden, die im Umfeld vorhanden sind und<br />

sich einfügen z.B. keine Betonsteine für Wegebeläge, keine importierten<br />

Natursteine aus Übersee, keine Tropenhölzer, keine exotischen Pflanzen etc.<br />

Wasser in der Stadt sollte als erlebbares und gestaltendes Element neu eingesetzt<br />

werden z.B. bei Brunnen, Fischbecken, Wasser führenden Burggräben:<br />

- Restaurierung und Reaktivierung der Fischkästen soweit möglich als Anziehungspunkte und<br />

Attraktion für Kinder.<br />

- Restaurierung und Reaktivierung von alten Brunnen, wie bereits angegangen.<br />

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Rahmenplan 2<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Sanierung, Säuberung und Verbesserung der Wasserqualität (z.B. durch Erhöhung des<br />

Durchflusses oder Belüftung) in den beiden verbliebenen Burggräben am Rödertor und der<br />

Klingentor-Bastei. Im zweiten Schritt kann über eine Bepflanzung <strong>mit</strong> Wasserpflanzen<br />

nachgedacht werden (Seerosen, Schwertlilien etc.).<br />

Initiierung von bürgerschaftlichem Engagement als Identifizierungsfaktor<br />

einerseits und Unterstützung der Bürger bei Maßnahmen auf Privatgrundstücken<br />

andererseits. Im Einzelnen sind empfehlenswert:<br />

- Förderung von „Patenschaften für Grünflächen“ .<br />

- Einbindung von aktiven Bürgern bei gemeinschaftlichen Maßnahmen, wie des Baus von<br />

Kinderspielplätzen bzw. von Rundwegen und Pfaden.<br />

- Förderung des Anbaus von Balkonen unter Berücksichtigung von Denkmalschutz und Stadtbild<br />

zur Aufwertung des Wohnens in der Innenstadt.<br />

- Förderung der denkmalgerechten Fassadensanierung.<br />

- Förderung der Umgestaltung von Gärten und ungenutzten Flächen in Blockinnenbereichen/<br />

Hinterhöfen zur Verbesserung der Wohn-/Lebensqualität in der Altstadt .<br />

- Förderung der Sanierung von historischen Zäunen, zum Erhalt des ortstypischen Stadtbildes.<br />

- Förderung von Fassadenbegrünung unter Beachtung des Denkmalschutzes.<br />

6.3.2. Rahmenplan 2 – Maßnahmenbedarf Gebäude, Areale und<br />

private Freiflächen<br />

Wie bereits ausgeführt, steht die Stadt Rothenburg vor dem Hintergrund des<br />

immensen Sanierungsbedarfs bei Gebäuden, allein in der historischen Altstadt,<br />

vor großen Herausforderungen. Im vorliegenden Rahmenplan 2 werden einerseits<br />

die Untersuchungsergebnisse der Gebäudeuntersuchung von Moser und<br />

Ziegelbauer aus 2003 für die Altstadt dargestellt, andererseits wurden die<br />

Ergebnisse der <strong>Untersuchungen</strong> der Gebäude und Freiflächen durch die<br />

Planungsgruppe für die Vorstadt <strong>mit</strong> integriert. Aus der Planunterlage lässt sich<br />

da<strong>mit</strong> der Sanierungsbedarf bei Gebäuden für die gesamte Innenstadt ableiten.<br />

Das Vorankommen bei der Sanierung bzw. Entwicklung leerstehender Gebäude<br />

bzw. Areale hängt unseres Erachtens eng von günstigen Rahmenbedingungen ab,<br />

deren Bereitstellung vorrangig erfolgen sollte:<br />

- Einrichtung eines „Sanierungsergänzungsprogramms“ <strong>mit</strong> den Förderaspekten Fassade, Anbau<br />

von Balkonen, Hinterhöfe, historische Zäune, Hauseingangsbegrünungen.<br />

- Ergänzende Förderung von Gewerbebetrieben (EH, DL, Handwerk) bei nachbarschaftsverträglicher<br />

Ansiedlung, Umsiedlung und Renovierung in der historischen Altstadt.<br />

- Aktiver Einsatz des Innenstadtmanagements (QM) zur „Bewerbung“ von Sanierungen und<br />

Gestaltungsmaßnahmen bei Privateigentümern in der Altstadt. Entwicklung von Förderfibeln<br />

und Flyern etc. Hinweis auf erweiterte Abschreibungsmöglichkeiten bei umfangreichen<br />

Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Sanierungsgebiet sowie von Baudenkmälern.<br />

- Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft zur Sanierung des eigenen Gebäude- und<br />

Freiflächenbestands sowie zur Unterstützung der Stadtentwicklung allgemein bzw. von<br />

Privateigentümern im Besonderen (Auslobung von Wettbewerben, Musterhaus etc.).<br />

- Soweit es um die Entwicklung größere Areale geht wird auf die Hinweise unter 6.3.4<br />

verwiesen.<br />

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Rahmenplan 3<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

6.3.3. Rahmenplan 3 – Soziales, Lokale Ökonomie, Kunst und Kultur<br />

Lösungsansätze Soziales und Gemeinwesen-Arbeit<br />

Grundsätzlich geht es um eine weitere Verbesserung der Rahmenbedingungen für<br />

das Leben von Familien <strong>mit</strong> Kindern aber auch für Jedermann in Alt- bzw.<br />

Innenstadt. Dies betrifft einerseits Verbesserungen im direkten Wohnumfeld<br />

(Aufenthalts- und Rückzugsräume, Leitsystem, Wege, Spielplätze, Spielgeräte in<br />

Zusammenhang <strong>mit</strong> Wohngebäuden etc.) und andererseits die optimierte<br />

Vernetzung, Ver<strong>mit</strong>tlung und Außendarstellung aller am Gemeinwesen<br />

orientierten Einrichtungen und Angebote für Kinder, Familien und Senioren.<br />

Empfehlenswert ist der Aufbau einer Grund-Infrastruktur für Gemeinwesen-<br />

Arbeit in der Innenstadt von Rothenburg ob der Tauber:<br />

- Innenstadt- und Kulturmanagement („RIK“ = Quartiersmanagement) <strong>mit</strong> gut erreichbarem<br />

Innenstadtbüro einrichten.<br />

- Freiwilligenagentur <strong>mit</strong> „Serviceagentur für die Stadtgesellschaft“ aufbauen, Vernetzung von<br />

Einrichtungen für Hilfe und Selbsthilfegruppen, „Wegwarte“ <strong>mit</strong> einbeziehen und als<br />

Nachbarschaftshilfe stärken, Angebote wie z.B. vorgeschlagenen „Bürger-Schiebedienst für<br />

Rollstühle“ anbieten.<br />

- Netzwerk Gemeinwesen-Arbeit aufbauen und Einrichtungen sowie vorhandene Netzwerke<br />

wie z. B. Projektschmiede, Evangelische Jugendsozialarbeit (EJSA), Arbeitskreis Prävention,<br />

Arbeitsgemeinschaft Sozialarbeit aktiv einbinden.<br />

- Kirchen, vorhandene Institutionen und Vereine stärken und aktiv in die Stadtteilarbeit<br />

einbinden. Service-Leistungen für Gemeinwesen- und kulturelle Einrichtungen (Serviceagentur<br />

etc.) anbieten.<br />

- Jugendkulturzentrum <strong>mit</strong> Übungsräumen für Musiker, multifunktionalen Räumen etc. schaffen<br />

und <strong>mit</strong> Angeboten auf den zur Sanierung anstehenden Sportflächen kombinieren sowie in das<br />

Netzwerk-Gemeinwesen-Arbeit einbinden.<br />

- Rothenburger Tafel stärken und neuen erweiterungsfähigen Standort bereitstellen sowie<br />

Ausgabestelle <strong>mit</strong> einem Cafe`-Treffpunkt kombinieren.<br />

- Mittelfristig sollte ein Bürgerhaus als Begegnungszentrum aufgebaut werden u.a. <strong>mit</strong><br />

folgenden Angeboten / Einrichtungen: Bürgertreff, Innenstadt- und Kulturmanagement,<br />

Freiwilligenagentur, Projektbüro für Bündnis für Familie, sowie ggf. Schaffung einer Stelle für<br />

Gemeinwesen- sowie allgemeine Jugend- und Sozialarbeit (mögl. Standort: Spitalhof <strong>mit</strong><br />

Hegereiter-, Pest- und Steinhaus etc.)<br />

Ergänzend wird auf die Zusammenstellung aller erarbeiteten Ziele und<br />

Handlungsansätze aus dem Integrierten Handlungskonzept unter 6.2. verwiesen.<br />

Besonders wichtig sich u.E. folgende Maßnahmen:<br />

Kinder, Jugendliche, Familien<br />

- Kinderspielplätze sanieren und ergänzende Standorte in und um die Altstadt schaffen. Spiel-<br />

und Aufenthaltsqualität in der Altstadt und innerhalb des Grüngürtels schaffen (Wasser in der<br />

Stadt, Wasserspielplatz, wohnungsbezogene Kinderspielplätze in Höfen)<br />

- Kombinierte Basketball- und Bolzplätze im südlichen und nördlichen Bereich des Grüngürtels<br />

einrichten.<br />

- Grillplatz auf dem Essigkrug, zwischen Fisch- und Kalkturm oder im Bereich des Wildbades<br />

einrichten.<br />

- Einrichtungen wie z.B. Mittelalter-Spielplatz bzw. Minigolfplatz in Innenstadtnähe schaffen.<br />

- Den Schülern ihre eigene Stadt und Umgebung näher bringen. Dieses Kennenlernen in den<br />

Unterricht <strong>mit</strong> einfließen lassen. Projekt an Schulen zum Thema „die eigene Stadt und ihre<br />

Umgebung“ entwickeln etc.<br />

Migration und Integration<br />

- Entwicklung von Interkulturellen Ferienprogrammen für Kinder und Jugendliche unabhängig<br />

von ihrer Herkunft (könnte auch als touristischer Faktor ausgebaut werden).<br />

- Projektwoche an Schulen: zum Thema Herkunft u. Integration.<br />

- Errichtung eines Forums für Migranten.<br />

- Neuen zentrumsnahen Standort für Türkischen Kulturverein aus der Roßmühlgasse suchen.<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

- Ergänzende Maßnahmen bezüglich des potentiellen sozialen Brennpunkts „An der Erlbacher<br />

Straße“ schaffen.<br />

Senioren<br />

- Koordinierungsstelle für Seniorenarbeit beim Innenstadtmanagement schaffen.<br />

- Außenbestuhlung der Altenbegegnungsstätte im Hegereiterhaus in Zusammenhang <strong>mit</strong> einer<br />

Platzgestaltung schaffen. Das Hegereiterhaus ist u.U. auch als Bürgerhaus geeignet.<br />

Lösungsansätze Lokale Ökonomie<br />

Neben einer verbesserten Außendarstellung als attraktiver Touristen-, Erlebnis-<br />

und Einkaufsort sollten die zentralörtlichen Funktionen (Bildungs-, Kultur-,<br />

Einkaufs-, Messe- bzw. Arbeitsstandort) weiter gestärkt werden. Das fränkischhohenlohische<br />

Umland sollte verstärkt in die weitere Entwicklung eingebunden<br />

werden. Mit dem Umland sind, wie bereits praktiziert, kommunale und<br />

touristische Allianzen einzugehen bzw. auszubauen. Der touristisch bereits<br />

existierende Begriff des „Rothenburger Landes“ sollte überregional etabliert<br />

werden.<br />

Das Innenstadtmanagement sollte sich der lokalen Ökonomie (Einzelhandel,<br />

Dienstleistungen, Freie Berufe, Handwerk etc.) in der Innenstadt verstärkt<br />

widmen und der Innenstadt zugute kommende Angebote wie Einkaufstage,<br />

Regionalmessen etc. erarbeiten sowie aktiv einzusetzen (siehe Vorschlag des<br />

Aufgabenbereichs unter 7.). Dabei sollte eng <strong>mit</strong> dem Einzelhandels- bzw.<br />

Gewerbeverband sowie der Handwerkskammer zusammengearbeitet werden.<br />

Der weiteren Innenentwicklung kommt auch im gewerblichen Bereich besondere<br />

Bedeutung zu. Hierzu sind Förderinstrumente, wie Sanierungsergänzungsprogramm<br />

(Fassaden, Höfe etc.) und „Gewerbeförderprogramm“ zu Ansiedlung<br />

und qualitativen Aufwertung (Fassade, Schaufenster, Ladenrenovierung etc.)<br />

einzurichten und einzusetzen. Die Entwicklungsflächen am Innenstadtrand sind<br />

entsprechenden Nutzungen zuzuführen (siehe auch unter 6.3.4.).<br />

Ergänzend wird auf die Zusammenstellung aller erarbeiteten Ziele und<br />

Handlungsansätze aus dem Integrierten Handlungskonzept unter 6.2. verwiesen,<br />

die es umzusetzen gilt.<br />

Lösungsansätze Kunst und Kultur<br />

Das Herausarbeiten und Betonen der Stärken im Kunst und Kulturbereich ist<br />

wichtig. Neben dem etablierten Kunst- und Kulturangebot, zu dem auch die<br />

Kulturvereine <strong>mit</strong> ihren Rothenburg-typischen Kulturangeboten gehören (Hans-<br />

Sachser, Historischer Schäfertanz, Historisches Festspiel Der Meistertrunk,<br />

Kulturforum e.V. sowie Verein Alt Rothenburg e.V.), sollte die weniger etablierte<br />

freie bzw. alternative Kunst- und Kulturszene gefördert werden<br />

(Jugendkulturzentrum als Übungs- und Auftrittsort, Stöberleinsbühne, denkbares<br />

Atelierhaus bzw. Akademiebaus für die Schönen Künste etc.).<br />

Rothenburg besitzt mehrere herausragende kulturelle Einrichtungen wie Rathaus,<br />

Stadtkirche St.-Jakob, Reichsstadtmuseum oder Mittelalterliches Kriminalmuseum,<br />

die allein gesehen vor der imposanten <strong>mit</strong>telalterlichen Stadtkulisse aus<br />

verschiedenen Gründen nicht voll zur Geltung kommen können (z.B.<br />

Abgelegenheit des Reichsstadtmuseums etc.). Andere, die weniger bekannt sind,<br />

tun sich schwer, eine tragende Besucherfrequenz zu erreichen (Puppen- und<br />

Spielzeugmuseum, Handwerkerhaus, Klingentor-Bastei <strong>mit</strong> St.-Wolfgangskirche<br />

und Spitaltor-Bastei etc.). Deshalb geht es vor allem darum, diese Einrichtungen<br />

<strong>mit</strong> unterschiedlichem „Gewicht“ in Beziehung zueinander zu bringen. Eine<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Möglichkeit ist das Kreieren einer Kunst- und Kulturmeile, die es – angeregt durch<br />

einen attraktiven Prospekt <strong>mit</strong> entsprechender Werbung – zu besuchen gilt.<br />

Andererseits geht es um ein zukunftsorientiertes thematisches Miteinander der<br />

Einrichtungen bzw. Angebote unter einem gemeinsamen Aspekt (Meile). Dadurch<br />

kann der einzelne Standort langfristig und nachhaltig gestärkt werden. Darüber<br />

hinaus kann sich Rothenburg o.d.T. so als ein bedeutender Kunst- und<br />

Kulturstandort darstellen.<br />

Wichtige Maßnahmen im Kunst- und Kulturbereich sind demnach:<br />

- Innenstadt- und Kulturmanagement <strong>mit</strong> gut erreichbarem Innenstadtbüro einrichten und<br />

Vernetzung und Koordinierung kultureller Einrichtungen und Veranstaltungen darüber<br />

organisieren. Gegebenenfalls später in ein erweitertes Kulturmanagement überführen (siehe<br />

Vorschläge des Kulturforums sowie von Fraktionen im Stadtrat).<br />

- Herausarbeiten eines Kunst- bzw. Kulturquartiers bzw. einer Kulturmeile und in Leitsystem<br />

einbinden sowie angeschlossene Einrichtungen stärken.<br />

- Bildungs- und Kulturzentrum Altstadt aufbauen und bestehende Einrichtungen thematisch<br />

einbinden, wie Reichstadtmuseum (Museumspädagogik), Haus der Jüdischen Kultur (Jüdisches<br />

Leben und Kultur in Rothenburg), evang. Gemeindezentrum, ehem. Goetheinstitut /<br />

Montessorischule, Nachfolgenutzung jetziges Jugendzentrum (Bildungs- und Sprachangebote,<br />

Internationales/interkulturelles Ferienprogramm), Bauhütte Jakobskirche (nach Abschluss der<br />

Bauarbeiten z.B. in Jugendbauhütte der Dt. Stiftung Denkmalschutz umwidmen) etc.<br />

- Aufbau einer Jugendkulturwerkstatt auf dem ehemaligen Schlachthof-Areal als neue Heimat<br />

des städtischen Jugendzentrums, dem in der Altstadt Entwicklungsmöglichkeiten fehlen.<br />

Zusätzlich sollen integriert werden: Probenräumen für junge MusikerInnen,<br />

Freiwilligenagentur, Muster-Werkstätten, Projektschmiede (Beschäftigungsgesellschaft). Eine<br />

inhaltliche Verbindung <strong>mit</strong> den aufzuwertenden Sportflächen des TSV wird angestrebt.<br />

Ergänzend wird auf die Zusammenstellung aller erarbeiteten Ziele und<br />

Handlungsansätze aus dem Integrierten Handlungskonzept unter 6.2. verwiesen,<br />

die es anzugehen gilt.<br />

Lösungsansätze Tourismus<br />

Einerseits sind effektive Organisationsstrukturen zu schaffen. Stadtverwaltung,<br />

Kulturamt sowie Innenstadt- und Kulturmanagement (QM) sollten eng<br />

zusammenarbeiten. Die Ausgliederung des Stadtmarketings in eine<br />

Tochtergesellschaft ist darüber hinaus empfehlenswert. Grundsätzlich sollten<br />

folgende Ziele konsequent weiter verfolgt werden:<br />

- Corporate Identity weiterentwickeln und pflegen sowie Weltmarkte besetzen.<br />

- Image der „Mittelalterlichen Stadt“ weiterentwickeln“.<br />

- Infrastruktureinrichtungen erneuern und internationalen Standards anpassen sowie<br />

Angebotsbreite erweitern (Naturerlebnis, Fahrradtouren, Erlebnistouren, Internationales<br />

Ferienangebot etc.).<br />

- Öffentlichen Raum und Freiflächen, auch des Grüngürtels um die Altstadt qualitativ aufwerten<br />

- Angebotsstruktur und –qualität von Gastronomie und Hotellerie kontinuierlich verbessern<br />

- Rothenburger Land sowie die angrenzenden Naherholungsräume wie z.B. das fränkische<br />

Seenland sowie die Ballungsräume in die Angebotsstruktur einbinden<br />

- Tourismuswerbung regional und international verbessern und intensivieren.<br />

- Tourismus und Innenentwicklung kombinieren: bei internationalem Publikum für die<br />

Ansiedlung, Nutzung von Wohnungen und Gewerbeeinheiten werben.<br />

In puncto Umsetzung bedeutet dies:<br />

Begonnene Umgestaltungsmaßnahmen im öffentlichen Raum sollten Schritt für<br />

Schritt konsequent weiter verfolgt werden. Erste Schritte einer Verbesserung der<br />

Infrastruktur betreffen das touristische Leitsystem sowie die Überarbeitung des<br />

Wege- und Spielplatzangebots sowie die Sanierung der öffentlichen Toiletten,<br />

die es umzusetzen gilt. Ergänzend wird auf die Zusammenstellung aller<br />

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Rahmenplan 4<br />

Entwicklungsschwerpunkt 1<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

erarbeiteten Ziele und Handlungsansätze aus dem Integrierten Handlungskonzept<br />

unter 6.2. verwiesen. Besonders hervorzuheben sind:<br />

- Thematische Stadtpläne erarbeiten und auf bestimmte Nutzergruppen ausrichten.<br />

- Touren-Flyer zusammen <strong>mit</strong> dem Verkehrsverbund (VGN) entwickeln und herausgeben.<br />

- Internationales Kinderferienprogramm für Einheimische und Gäste entwickeln und anbieten.<br />

- Themenrouten entwickeln und bewerben.<br />

- Radwanderpakete <strong>mit</strong> dazugehöriger Infrastruktur (Begleitung, Abstellmöglichkeiten etc.)<br />

anbieten.<br />

- Fitness-und Wellness-, Pauschal-, sowie Ausflugsangebote in benachbarte Naherholungsbiete<br />

(Fränkisches Seenland / Weinland, Hohenlohe etc.) und Verdichtungsräume (Nürnberg,<br />

Würzburg etc.) entwickeln und umsetzen.<br />

- Angebote schaffen / neu akzentuieren: Rothenburger Blütenzauber, Lichtwochen,<br />

Weihnachtsmarkt etc.<br />

- Weitere Attraktionen anbieten: Mittelalter-Spielplatz, Minigolfplatz etc. sowie<br />

- Infrastruktureinrichtungen ansiedeln: 4-/5-Sterne-Hotel <strong>mit</strong> Fitness-, Wellness-,<br />

Tagungsangebot, Kunsthalle.<br />

6.3.4. Rahmenplan 4 - Entwicklungsschwerpunkte<br />

Rothenburgs Stadtentwicklung kann auf vielfältige Potentiale aufbauen, wie z.B.<br />

auf das historische Stadtbild und die reizvolle Einbindung in die Natur. Doch das<br />

zum Teil schon im Mittelalter Gebaute ist in die Jahre gekommen und birgt nicht<br />

nur den Scharm vergangener Jahrhunderte in sich. Es bedingt laufend nicht zu<br />

unterschätzende Erhaltungs- und Sanierungsinvestitionen. Die Stadt braucht<br />

darüber hinaus Antworten auf die heutige Zeit und muss sich den Aufgaben einer<br />

noch nicht bewältigten Innenentwicklung der historischen Altstadt stellen. Die<br />

Infrastruktur ist darüber hinaus an den heutigen Bedürfnissen auszurichten.<br />

Es wird deshalb vorgeschlagen 7 Entwicklungsschwerpunkte Schritt für Schritt<br />

anzugehen und zielgerichtet einer Umsetzung zuzuführen. Dies wird meist nicht in<br />

einem Zug gelingen und erfordert Geduld, Konsequenz und Beharrlichkeit.<br />

Bildungs- und Kulturzentrum Rothenburg ob der Tauber<br />

Ein wichtiger Ansatz stellt unseres Erachtens der Aufbau einer Jugend- und<br />

Erwachsenenbildungsstätte dar, von überregionaler für Teilaspekte (Sprache etc.)<br />

vielleicht sogar weltweiter Bedeutung. Als Angebote bieten sich die thematischen<br />

Aspekte Kunst- und Kultur-Pädagogik, Museumspädagogik, Denkmalschutz und<br />

Sprachkurse an.<br />

Räumliche Ansatzpunkt: Im Bereich um die Stadtkirche St. Jakob konzentrieren<br />

sich eine Reihe öffentlicher Einrichtungen, wie:<br />

- Stadtkirche St.-Jakob <strong>mit</strong> Bauhütte St.-Jakob<br />

- Altes Gymnasium, evangelischen Gemeindehaus<br />

- Reichstadtmuseum im Franziskanerkloster <strong>mit</strong> Klostergarten<br />

- Toppler-Theater neben dem Reichsstadtmuseum und dem städtischen Gebäude Klosterhof 6<br />

- Gebäude des städtischen Jugendzentrum<br />

- Städtische Musikschule<br />

- Stadtbücherei <strong>mit</strong> Volkshochschule<br />

- denkbare Dokumentationsstätte Jüdischen Lebens in Rothenburg in der Judengasse 12 und 14<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Aber auch das ehemalige Goetheinstitut in der Herrngasse <strong>mit</strong> der Montessori-<br />

Schule liegt in un<strong>mit</strong>telbarer Nähe und könnten eingebunden werden. Darüber<br />

hinaus ist eine enge Kooperation <strong>mit</strong> allen Rothenburger Schulen und<br />

Bildungseinrichtungen sinnvoll.<br />

Zugrundeliegende Handlungsfelder<br />

- Stadtorganisation<br />

- Stadtimage und Tourismus<br />

- Kunst und Kultur<br />

- Soziales und Zusammenleben<br />

- Wohnen und Arbeiten<br />

Ziele<br />

- Stärkung der Zentralität Rothenburgs<br />

- Stärkung und gestalterische Aufwertung innerstädtischer Teilgebiet<br />

- Sicherung und Stärkung vorhandener Funktionen bzw. Einrichtungen<br />

- Bündelung und Verknüpfung von Aufgabenbereichen, Funktionen und Inhalten<br />

Zielgruppen<br />

- Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Erwachsene aus Rothenburg o.d.T., der Region und<br />

aus aller Welt<br />

Angebotsinhalte<br />

- Interkulturelles Lernen und Verstehen<br />

- Denkmalpädagogik<br />

- Museumspädagogik<br />

- Kunst- und Kulturpädagogik<br />

- Sprachkurse etc.<br />

Mögliche Einrichtungen – Angebote<br />

- Aufbau Innenstadt- und Kulturbüro - Verknüpfung sowie Stärkung verschiedener<br />

Einrichtungen einerseits zur Kulturmeile sowie andererseits zum Kunst- bzw. Kulturquartier<br />

(Areal um das Reichstadtmuseum, Toppler-Theater, Klosterhof Nr. 6, Jugendzentrum,<br />

Musikschule und Stadtbücherei).<br />

- Denkmal- und Museumspädagogisches Zentrum z.B. Stiftung, gemeinsam getragen von der<br />

Stadt Rothenburg, dem Reichstattmuseum und der evang. Kirchengemeinde St.-Jakob<br />

(Jugendbauhütte, Workshops, Interkulturelles Ferienprogramm, Sprachkurse etc.).<br />

- Jugendbauhütte in den Räumen des ehemaligen städtischen Jugendzentrums einrichten z.B.<br />

über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Hier erhalten Jugendliche, die das Freiwillige Jahr<br />

der Denkmalpflege (FJD) absolvieren, Einblicke in historische Handwerkstechniken. Darüber<br />

hinaus erhalten sie Kenntnisse über Architekturgeschichte und lernen Arbeitsgebiete der<br />

Denkmalpflege kennen. (Einbindung der Bauhütte von St. Jakob, von Schauwerkstätten im<br />

ehemaligen Schlachthof, der örtlichen Handwerkerschaft etc.).<br />

- Internationales Sprachzentrum in noch zu schaffenden Räumlichkeiten, ggf. zurückgreifen auf<br />

bestehende Schulgebäude (Ganzjahresangebote, Ferienkurse für junge Leute aus der ganzen<br />

Welt, Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Goetheinstitut Schwäbisch Hall bzw. privatem Sprachkursträger).<br />

- Ferienzentrum <strong>mit</strong> interkulturellem Ferienprogramm für „Einheimische und Auswärtige“ in<br />

Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Jugendherberge und dem Beherbergungsgewerbe.<br />

- Entwicklungsimpulse für Gebäudekomplexe, die neue Nutzungsmöglichkeiten bringen können<br />

(ehemaliges städt. Jugendzentrum oder Gebäude Gründer Markt 1 nach Umzug von Teilen der<br />

Stadtverwaltung).<br />

Umsetzungshinweise<br />

- „Runder Tisch Bildungs- und Kulturzentrum“ <strong>mit</strong> allen Beteiligten initiieren durch das<br />

Innenstadtmanagement sowie den Oberbürgermeister.<br />

- Planungsinitiative - Ideen- und Planungsworkshop <strong>mit</strong> ausgesuchten Experten- und<br />

Multiplikatoren durchführen.<br />

- Gemeinsam Konzeption entwickeln und Inhaltliche Schwerpunkte setzen, <strong>mit</strong> Hilfe des<br />

Programms „Soziale Stadt“ etc. realisieren.<br />

- Weitere Partner suchen, z.B. Träger, Stiftung, Verein gründen, Förder<strong>mit</strong>tel bündeln etc.<br />

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Entwicklungsschwerpunkt 2<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Modernisierung Sportzentrum / Jugendkulturzentrum im ehemaligen<br />

Schlachthof<br />

Die Stadt Rothenburg hat <strong>mit</strong> der Sanierung und Aufwertung der innerstädtischen<br />

Sportflächen eine Entscheidung getroffen, welche die Verknüpfung <strong>mit</strong> anderen<br />

Einrichtungen und Angeboten, wie z.B. der staatlichen Realschule oder aber des in<br />

der Diskussion stehenden Jugendkulturzentrums im ehemaligen Schlachthof<br />

zulässt bzw. empfiehlt.<br />

Zugrundeliegende Handlungsfelder<br />

- Soziales und Zusammenleben<br />

- Kunst und Kultur<br />

- Wohnen und Arbeiten etc.<br />

Ziele<br />

- Stärkung zentraler Funktionen Rothenburgs<br />

- Stärkung eines innerstädtischen Teilgebiets<br />

- Gestalterische Aufwertung eines wichtigen Innenstadtbereichs<br />

- Sicherung und Stärkung vorhandener Funktionen bzw. Einrichtungen<br />

- Reaktivierung einer mindergenutzten städtebaulichen Dominante (Schlachthof) unter<br />

Berücksichtigung des Anwohnerschutzes<br />

- Bündelung, Verknüpfung von Aufgabenbereichen, Funktionen und Inhalten<br />

Zielgruppen<br />

- Rothenburger Bürger, SportlerInnen aller Altersgruppen und Gäste<br />

- Kunst-, Kultur- und Sport-Veranstaltungs-Teilnehmer<br />

- Kunst- und Kulturschaffende<br />

- Insbesondere Jugendliche und Junge Erwachsene<br />

Angebote Sportzentrum<br />

- Aufbau eines leistungsfähigen Sport- und Vereinszentrum in Innenstadtnähe (Abriss der alten<br />

Turnhalle, Bau einer Sport- und Mehrzweckhalle in Innenstadtnähe, Sanierung bzw. Umbau<br />

von drei Spiel- und Trainingsplätzen, neue Tribüne und Vereinsheim, zugehörige Infrastruktur)<br />

- Breites Sportangebot auf optimierten Sportplätzen<br />

- Aufbau von speziellen Angeboten zusammen <strong>mit</strong> den benachbarten Einrichtungen Jugend-<br />

Kultur-Zentrum sowie Realschule<br />

- Angebot von freien Spielangeboten sowie Lauftreffs<br />

- Gemischte bzw. Mehrgenerationen-Angebote<br />

- Betreuung von Bolz- bzw. Basketballplätzen in der Innenstadt<br />

Angebote Jugend- und Kulturzentrum<br />

- Jugendkulturwerkstatt auf dem ehemaligen Schlachthof-Areal als neue Heimat des städtischen<br />

Jugendzentrums, das in der Altstadt Nachbarschaftsprobleme hat<br />

- Gemeinsames Konzept aller Einrichtungen (Jugendzentrum, Projektschmiede, Kunst- und<br />

Kulturinitiative etc.)<br />

- Realisierung von lärmgeschützten Probenräumen für Musikgruppen und multifunktionalen<br />

Räumlichkeiten sowie eines Treffs (Bistro etc.)<br />

- Aufbau eines Ortes für „alternative bzw. Nischen-Kultur“<br />

- Aufbau von ergänzenden Angeboten (Freiwilligenagentur, Schauwerkstätten etc.)<br />

- Grundsanierung des ehemaligen Schlachthofes auf der Basis eines oben genannter Konzepts<br />

Umsetzungshinweise<br />

- „Runder Tisch aller Beteiligten“ durch Innenstadtmanagement initiieren<br />

- Konzeption entwickeln und über Soziale Stadt einrichten<br />

- U.U. weitere Kooperations-Partner suchen<br />

- Schwerpunkte setzen, Synergie-Effekte nutzen<br />

- Förder<strong>mit</strong>tel bündeln.<br />

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Entwicklungsschwerpunkt 3<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Bürgerzentrum Spitalhof<br />

Am südlichen Ende der historischen Altstadt könnte ein Bürgerzentrum<br />

entstehen, das einerseits Angebote der Stadtverwaltung im Spitalgebäude<br />

aufnimmt und andererseits den schon vorhandenen Seniorenschwerpunkt<br />

(Hegereiterhaus, Heilig-Geist-Spital als Altenwohnheim) zum Bürgerschwerpunkt<br />

(Bürgerhaus <strong>mit</strong> Außensitzfläche etc.) erweitert. Der im Vergleich zum quirligen<br />

Stadtzentrum Ruhe und Distanz ausstrahlende Spitalhof bietet <strong>mit</strong> der<br />

Reichsstadthalle und Freilichtbühne Orte für Bürgerveranstaltungen. Er bedarf in<br />

diesem Zusammenhang dringend der Umgestaltung.<br />

Zugrundeliegende Handlungsfelder<br />

- Stadtorganisation<br />

- Soziales und Zusammenleben<br />

- Kunst und Kultur<br />

- Stadtbild, Stadtstruktur und Gebäude<br />

Ziele<br />

- Stärkung zentraler Funktionen Rothenburgs<br />

- Stärkung eines innerstädtischen Teilgebiets<br />

- Sicherung und Stärkung vorhandener Funktionen bzw. Einrichtungen<br />

- Bündelung, Verknüpfung von Aufgabenbereichen, Funktionen und Inhalten<br />

- Gestalterische Aufwertung eines wichtigen Innenstadtbereichs<br />

- Schaffung von Einrichtungen für das städtische Gemeinwesen<br />

Zielgruppen<br />

- Rothenburger Bürger aller Altersgruppen und Gäste<br />

- Veranstaltungsteilnehmer und Veranstalter<br />

- Stadtverwaltung, modernisiert und bürgernah<br />

Einrichtungen – Angebote<br />

- Spitalhof, ensembleartiger Hofbereich, verbindet verschiedene Gebäude und Funktionen,<br />

attraktive Gestaltung vorgesehen. Ort für Veranstaltungen, Versammlungen, Feste oder<br />

einfach zum Treffen im (halb-) öffentlichen Raum (Räumlichkeiten in vorhandenen Gebäuden,<br />

Freilichtbühne, Platzraum)<br />

- Verwaltungszentrum der Stadt Rothenburg o.d.T., barrierefrei erreichbar, nach der Sanierung<br />

des Spitals ist ein Umzug von Teilen der Stadtverwaltung denkbar (öffentliche Dienstleistungen<br />

und Verwaltung).<br />

- Reichsstatthalle (ehemalige Zehntscheuer), Versammlungsstätte <strong>mit</strong> bis zu 600 Plätzen und<br />

Gastronomie sowie ansprechendem Ambiente vor historischer Kulisse<br />

- Stöberleinsbühne, Freilichtbühne vor historischer Stadtmauerkulisse, durch die Initiative der<br />

Rothenburger Projektschmiede in 2008 geschaffen, Erweiterung geplant in 2009<br />

- Heilig-Geist-Spital, saniertes Seniorenheim <strong>mit</strong> attraktivem Umfeld<br />

- Bürger(-haus) und Seniorentreff Hegereiterhaus in historischen Räumen <strong>mit</strong> gestaltetem<br />

Freibereich und Entwicklungsmöglichkeiten als Bürgertreff im südlichen Altstadtbereich,<br />

Vernetzung <strong>mit</strong> anderen Einrichtungen in der Stadt. Ggf. später als Bürgerhaus nutzbar.<br />

- Ehemaliges Pesthaus und weiteres Gebäude (Steinhaus)<strong>mit</strong> zusätzlichen Potentialen, daneben<br />

Keller- und Bachhaus (Nutzung durch Jugendherberge)<br />

- Kunstort, geeignet für Kunstangebote, Kunstevents und u.U. einer noch zu schaffenden<br />

Kunsteinrichtung. Denkbar ist beispielsweise das Pesthaus einer Kunstakademie (z.B.<br />

Nürnberg) als Atelier- und Freizeichnungs-„Stützpunkt“ zur Verfügung zu stellen (Außenstelle<br />

eines Kooperationspartners)<br />

- Daneben Spitalkirche, Stöberleins- und Sauturm sowie Spital-Bastei als historische Kulisse.<br />

Umsetzungshinweise<br />

- „Runder Tisch aller Beteiligten“ durch Innenstadtmanagement initiiert<br />

- Konzeption entwickeln und über Soziale Stadt einrichten<br />

- Gestaltungskonzept für Spitalbereich erarbeiten und umsetzen<br />

- Weitere Kooperations-Partner suchen<br />

- Schwerpunkte setzen, Synergien nutzen<br />

- Förder<strong>mit</strong>tel bündeln<br />

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Entwicklungsschwerpunkt 4<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Infrastrukturverbesserungen in und um die Altstadt<br />

Straßen- und Platzräume sowie die innerstädtische Infrastruktur sind an heutige<br />

Verhältnisse anzupassen. Dabei sollten insbesondere der Denkmalschutz sowie<br />

gestalterische Anforderungen beachtet werden.<br />

Zugrundeliegende Handlungsfelder<br />

- Öffentlicher Raum und Grünflächen<br />

- Stadtbild, Stadtstruktur und Gebäude<br />

- Wohnen und Arbeiten<br />

- Lokale Ökonomie<br />

- Soziales und Zusammenleben<br />

- Kunst und Kultur<br />

Ziele<br />

- Stärkung zentraler Funktionen Rothenburgs<br />

- Stärkung der Innenstadt<br />

- Barrierefreie Gestaltung von Straßen und Plätzen<br />

- Sanierung bzw. Modernisierung von Kanalisation, Gas- und Wasserleitungen<br />

Zielgruppen<br />

- Rothenburger Bürger aller Altersgruppen und Gäste bzw. Touristen<br />

Maßnahmen<br />

- Barrierefreie und behindertenfreundliche Umgestaltung des Straßenraums bei:<br />

- Neugestaltung Untere und Obere Schmiedgasse<br />

- Neugestaltung Galgengasse<br />

- Neugestaltung Burggasse<br />

- Neugestaltung Klosterhof (zentraler Platz vor dem Reichstadtmuseum)<br />

- Neugestaltung Marktplatz<br />

- Neugestaltung Herrngasse<br />

- Neugestaltung Spitalgasse<br />

- Neugestaltung Spitalhof (zentraler Platz um das ehemalige Spital Integration<br />

verschiedener Einrichtung; siehe Handlungsschwerpunkte 3)<br />

- Infrastruktureinrichtungen im öffentlichen Raum: Leit- und Informationssysteme schaffen<br />

bzw. verbessern, öffentliche Toilettenanlagen sanieren <strong>mit</strong> Alten- bzw. Behinderten- gerechten<br />

Ausstattung, Spielplätze erneuern und thematisch neu gestalten etc.<br />

Umsetzungshinweise<br />

- Wie aktuell durch das Stadtbauamt praktiziert: gute Informations- und<br />

Abstimmungstätigkeit, Bürger, Anwohner, Betriebe, Institutionen, Verbände in den<br />

Planungsprozess einbeziehen<br />

- Mit Städtebauförderung abstimmen<br />

- An Gesamtkonzeption ausrichten<br />

- Etc.<br />

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Entwicklungsschwerpunkt 5<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Freiflächenentwicklung Grüngürtel um die Altstadt (5)<br />

Der Grüngürtel um die historische Altstadt erfüllt vielerlei Funktionen, als Schutz-,<br />

Verbindungs-, Treffpunkts- Bewegungs- und Naherholungsraum. Wege,<br />

Ausstattung und Grünstrukturen sind in die Jahre gekommen und sollten<br />

behutsam überarbeitet werden. Dabei geht es um Qualitätsverbesserung,<br />

ergänzende Ausstattung und Gestaltung sowie um eine behutsame Zurücknahme<br />

von Grün zum Zwecke einer besseren Aussicht bzw. Nutzbarkeit bzw. einer<br />

wirtschaftlichen „Pflege“, vor dem Hintergrund eines langfristigen Erhalts der<br />

einmaligen Grünstrukturen bzw. der Kulturlandschaft zum Taubertal hin. Den<br />

Anforderungen des Landschafts- und Naturschutzes ist entsprechend Rechnung zu<br />

tragen.<br />

Zugrundeliegende Handlungsfelder<br />

- Öffentlicher Raum und Grünflächen<br />

- Stadtbild, Stadtstruktur und Gebäude<br />

- Soziales und Zusammenleben<br />

- Klimaschutz und Ökologie<br />

Ziele:<br />

- Betonung der Eingänge in die Altstadt<br />

- Thematisches Rundwegekonzept um die Altstadt für Bewohner und Touristen Ausblicke,<br />

Plätze, Kanzeln<br />

- Kinderspielplätze: Um- und Neugestaltung der verschiedenen Standorte<br />

- Wasser in Burggräben aktivieren bzw. sanieren<br />

- Erhalt der Bezüge zum Taubertal durch Freihalten von Blickachsen, zu den Mühlen etc.<br />

Zielgruppen<br />

- Rothenburger Bürger aller Altersgruppen und Gäste bzw. Touristen<br />

Denkbare Maßnahmen<br />

- Wegenetz optimieren und teilweise erneuern<br />

- Ausstattung der Wege und Aufenthaltsflächen verbessern<br />

- Neues Leitsystem anpassen und schrittweise Beleuchtung optimieren<br />

- Themenwege verbessern bzw. neu einführen<br />

- Spielplätze umgestalten<br />

- Plätze für sonstige Aktivitäten schaffen (Basketball- und Bolzplätz, Fühlpfad, Energieweg, Grill-<br />

und Zeltplatz für Jugendgruppen etc.)<br />

- Blickbeziehungen durch behutsame Rodungen bzw. Rückschnitte herbeiführen etc.<br />

Umsetzungshinweise<br />

- Planung zusammen <strong>mit</strong> Akteuren (Bürgern, Betroffenen, Institutionen und Ämtern)<br />

abstimmen<br />

- Planungsebenen verknüpfen (Leitsystem, Wegeplanung etc.)<br />

- Rahmenplan erarbeiten<br />

- Umsetzung schrittweise angehen, ggf. Bürger ehrenamtlich einbinden<br />

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Entwicklungsschwerpunkt 6<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Innenentwicklung Altstadt im Hinblick auf Wohnen und Gewerbe /<br />

Privatsanierung<br />

Auf die Bedeutung einer forcierten Innentwicklung wurde mehrfach hingewiesen.<br />

Sie ist der Schlüssel für eine lebendige und langfristig funktionierende Alt- bzw.<br />

Innenstadt. Zu diesem Zweck sollte die Stadt Rothenburg eine eigene<br />

Stadtentwicklungsgesellschaft in Form einer GmbH gründen (siehe Ausführungen<br />

unter 6.3.1.).<br />

Zugrundeliegende Handlungsfelder<br />

- Soziales und Zusammenleben<br />

- Wohnen und Arbeiten<br />

- Lokale Ökonomie<br />

- Stadtbild, Stadtstruktur und Gebäude<br />

- Öffentlicher Raum und Grünflächen<br />

- Klimaschutz und Ökologie<br />

Ziele<br />

- Behebung von städtebaulichen Missständen, wie Leerständen und Mindernutzungen<br />

- Sanierung, Modernisierung und behutsame Nachverdichtung<br />

- Energetische Sanierung von Gebäuden in Abstimmung <strong>mit</strong> dem Denkmalschutz (Fenster,<br />

Außendämmung in Einzelfällen, Innendämmung, Dämmung von Dach und Kellerdecke,<br />

Heizungsmodernisierung, Nahwärmekonzepte prüfen etc.)<br />

- Vitalisierung durch Nutzungsmischung innerhalb der Altstadt einerseits und kleinräumige<br />

Nutzungstrennung nach Straßen-, Gassen bzw. Platzbereichen, Achsen bzw. vertikal nach<br />

Stockwerken andererseits<br />

- Altstadtbereiche <strong>mit</strong> Schwerpunkt auf Wohnen, Beherbergung etc. entwickeln<br />

(Blockinnenbereiche, rückwärtige Bereiche, nördlich und südlich der Galgengasse etc.)<br />

- Altstadtbereiche <strong>mit</strong> Schwerpunkt auf Einzelhandel, Dienstleistung, Tourismus, Gastronomie,<br />

Hotelerie etc. entwickeln (Achse: Heugasse, Markt, Marktplatz, Untere und Obere<br />

Schmiedgasse, Innere Spitalgasse; Achse: Herrngasse, Marktplatz, Hafen- und Rödergasse;<br />

Achse: Klingengasse obere Klostergasse <strong>mit</strong> Grüner Markt, Georgengasse, Galgengasse)<br />

Zielgruppen<br />

- Bewohner und Eigentümer der Alt- bzw. Innenstadt, potentielle Neubürger, Kunden,<br />

Investoren etc.<br />

Maßnahmen<br />

- Verbesserung der Information und Unterstützung durch das Innenstadtmanagement (QM) in<br />

Form von Veranstaltungen, Informationsmaterial, Stadtteilzeitung, Führungen etc.<br />

- Angebot von Fördermöglichkeiten (Sanierungsergänzungsprogramm, Bewerbung der<br />

Abschreibungsmöglichkeiten in Sanierungsgebieten bzw. bei Baudenkmälern etc.)<br />

- Einführung Leerstandsmanagement und Förderung der Ladeninstandsetzung<br />

- Verbesserung der innerstädtischen Infrastruktur als Rahmenbedingung<br />

- Fußgänger- und Touristisches Leitsystem<br />

- Masterplan Licht (Beleuchtungskonzept) <strong>mit</strong> einzelnen Beleuchtungsmaßnahmen<br />

- Maßnahmen zur Aufwertung der öffentlichen Grün- und Freiflächen<br />

- Maßnahmen zur Aufwertung der öffentlichen Straßen- und Platzräume<br />

- Verbesserung der Nahversorgung <strong>mit</strong> Hilfe von Leerstandsmanagement,<br />

Förderprogramm etc.<br />

- Behutsame Nachverdichtung bzw. Schließung von Baulücken - Einzelfallbetrachtung<br />

- Entwicklung Korngelände, Gebäudeblöcke nördlich der Galgen- und Hirtengasse sowie Gasthof<br />

Hirsch etc.<br />

- Entwicklung von Hinterhöfen als „Grüne Oasen der Ruhe“<br />

Umsetzungshinweise<br />

- Planungsinitiative historische Altstadt – Workshop-Verfahren<br />

- Auslobung von Architektur-Wettbewerben bzw. Gutachterverfahren „Neues Wohnen in der<br />

Altstadt“<br />

- Beispielhafte Sanierung von Häusern in der Altstadt unter Berücksichtigung von energetischen<br />

und denkmalpflegerischen Belangen (Musterhaus / Musterwohnung)<br />

- Sanierungsführungen durch die Altstadt für Interessierte etc.<br />

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Entwicklungsschwerpunkt 7<br />

Beispiel aus der Untersuchung von<br />

Döllinger-Architekten, 2004<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Sichern, Aktivieren und Aufwerten von altstadtnahen Standorten sowie<br />

potentiellen Entwicklungsflächen (7)<br />

Innerhalb der Innenstadt stehen mehrere größere Entwicklungsflächen zur<br />

Verfügung, die bislang nicht bzw. mindergenutzt werden. Sie befinden sich in der<br />

nördlichen und östlichen Vorstadt und sind in der Regel gut erreichbar. Ein<br />

inhaltlicher bzw. funktionaler Bezug zur direkten Umgebung (Vorstadt,<br />

Bahnhofsumfeld etc.) bzw. zur historischen Altstadt ist herstellbar, was für eine<br />

sinnvolle Nutzung bzw. einen potentiellen Investor wichtig ist.<br />

Zugrundeliegende Handlungsfelder<br />

- Stadtbild, Stadtstruktur und Gebäude<br />

- Wohnen und Arbeiten<br />

- Öffentlicher Raum und Grünflächen<br />

- Mobilität und Verkehr<br />

Ziele<br />

- Behebung von städtebaulichen Missständen, wie Leerständen und Mindernutzungen<br />

- Entwicklung leerstehender Areale und Nutzung als Ergänzungsfunktionen für die Innenstadt im<br />

Hinblick auf Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Tourismus etc.<br />

Zielgruppen<br />

- Investoren bzw. Grundeigentümer<br />

- Mögliche Nutzer<br />

Einzelobjekte / Maßnahmen<br />

- Neubau eines Kinostandorts am Altstadtrand als Attraktion für Bürger, Touristen und<br />

Umlandbevölkerung möglicher Standort am südlichen Altstadtrand, <strong>mit</strong> Anbindung an die<br />

bestehenden Großparkplätze in der Nähe des Spitaltors, Anforderung des Erhalts der<br />

sichtbaren Stadtsilhouette bzw. weitere Altstadt-, bzw. altstadtnahe Standorte. Hintergrund:<br />

Mietverträge des bestehenden Altstadtkinos laufen in 2011 aus. Ergänzende Maßnahme:<br />

Neubau eines Fuß- und Radwegetunnels unter der Bensenstraße (Staatsstraße) hindurch.<br />

- Neubau einer Sport- und Mehrzweckhalle zwischen Altstadtrand, Schulen und Sportanlage <strong>mit</strong><br />

Anbindung an die bestehenden Großparkplätze Nähe Spitaltor, Anforderung des Erhalts der<br />

sichtbaren Stadtsilhouette<br />

- Ansiedlung eines hochwertigen Tagungshotels<br />

- Entwicklung Bahnhof und Umfeld (einschließlich Ladehofgelände)<br />

- Entwicklung ehemaliges Brauhausgelände - das nördlich der Altstadt gelegene Areal ist in<br />

städtischem Eigentum und sollte einer wirtschaftlich tragbaren und sinnvollen Nutzung <strong>mit</strong><br />

dem Ziel der Wiederbelebung der nördlichen Altstadt zugeführt werden. Infrage kommen 4-<br />

bzw. 5-Sterne- / Tagungs-Hotel, Kunsthalle, Schulungszentrum, Mehrgenerationenwohnanlage<br />

in der Parkanlage etc.<br />

- Ehemaliges HASA Gelände (Stadteingangssituation)<br />

- Ehemaliges Hepp Gelände<br />

- Ehemaliges Moll Gelände (Stadteingangssituation)<br />

- VR Bank Gelände am Bahnhof (Stadteingangssituation)<br />

Umsetzungshinweise<br />

- Planungsinitiative Standortentwicklung – Workshop-Verfahren <strong>mit</strong> Architekten, Planern,<br />

Projektentwicklern, Investoren etc.<br />

- Darauf aufbauend Masterplan Standortentwicklung aufstellen und einzelne Standorte<br />

zielgerichtet zur Entwicklung vorbereiten (Eigentümergespräche, potentielle Investoren <strong>mit</strong><br />

Eigentümern zusammenbringen, u.U. Starthilfe über Entgegenkommen bei<br />

Infrastrukturausstattung etc.)<br />

- Fallweise Auslobung von Architektur-Wettbewerben bzw. Gutachterverfahren für die<br />

Entwicklungsflächen<br />

- Aufbau bzw. Einschalten der Wirtschaftsförderung etc.<br />

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Maßnahmen - Zeit<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

6.4. Maßnahmen – Zeit – Betrachtung<br />

Anmerkungen:<br />

Maßnahmen grau hinterlegt = investiv<br />

Maßnahmen weiß hinterlegt = nicht investiv<br />

Rot hinterlegte Felder = Realisierungszeitraum / Laufzeit<br />

Maßnahmen – Zeit – Übersicht - 2009 bis 2013 und danach<br />

Handlungsfeld 1 Umsetzungszeitraum<br />

Stadtorganisation 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

VU / Integriertes Handlungskonzept<br />

Laufzeit 2008/2009<br />

Trägerschaft Innenstadtmanagement -<br />

Klärung (RIK = QM)<br />

Sanierung Innenstadt- und Kulturbüro /<br />

siehe unter Handlungsfeld Kultur<br />

Ausstattung Innenstadt- und Kulturbüro /<br />

stadteigenes Büro<br />

Eventualposition: Anmietung Büro<br />

Innenstadtmanagement (RIK) –<br />

Personalkosten<br />

Verfügungsfonds für RIK (VF, Öffentlich-<br />

keitsarbeit, Förderfibel etc.)<br />

Weitere <strong>Untersuchungen</strong><br />

Innenstadt-, Imagebroschüre des RIK<br />

Siehe Verfügungsfonds<br />

Sanierungsergänzungsprogramm<br />

einführen – Richtlinien / Beschluss<br />

Faltblatt Fördermöglichkeiten im<br />

Sanierungsfall - Verfügungsfonds<br />

„Stadtteilzeitung“ – über<br />

Verfügungsfonds<br />

Behindertenbeauftragte einsetzen<br />

…<br />

Handlungsfeld 2 Umsetzungszeitraum<br />

Stadtimage und Tourismus 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

Aktuelle Touren-Fyer für VGN entwickeln<br />

und über VGN realisieren<br />

Themenrouten ausarbeiten und über<br />

Flyer herausgeben<br />

Informationsmaterial zur Tourismus-<br />

Werbung überarbeiten<br />

Thematische Angebote zusammen <strong>mit</strong><br />

Gastronomie und Hotellerie entwickeln<br />

Rothenburger Blütenzauber im<br />

Frühjahr durchführen<br />

Lichtwochen in den Wintermonaten<br />

durchführen<br />

…<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsfeld 3 Umsetzungszeitraum<br />

Wohnen und Arbeiten 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

Stadtentwicklungsgesellschaft gründen<br />

Infostand Wohnen in der Altstadt / Innen-<br />

stadtsanierung auf Messe<br />

Investoren-Workshop zur Altstadt-<br />

Entwicklung / Sanierung<br />

Infotage Wohnen und Arbeiten in der<br />

Altstadt durchführen – RIK<br />

Wettbewerb / Gutachterverfahren<br />

Innenentwicklung<br />

Stadtführung für potentielle Neubürger<br />

Sanierungsinfo - RIK<br />

Energetische Musterhaussanierung eines<br />

Städtischen Gebäudes / Wohnungen<br />

…<br />

Handlungsfeld 4 Umsetzungszeitraum<br />

Lokale Ökonomie 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

Einkaufsbroschüre anbieten – RIK zus. <strong>mit</strong><br />

Einzelhandelsverband<br />

Gewerbliche Themenrouten zus. <strong>mit</strong><br />

Einzelhandelsverband kreieren<br />

„Regionalmarkt“ anlässlich der Frühjahrs-/r<br />

Herbstmesse am Schrannenplatz<br />

Optimierung Herbstmesse / Einbindung<br />

Schrannen-Platz<br />

Kinderbetreuung an stark frequentierten<br />

Einkaufstagen einführen<br />

…<br />

Handlungsfeld 5 Umsetzungszeitraum<br />

Kunst und Kultur 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

Innenstadt- und Kulturbüro siehe auch<br />

unter Handlungsfeld Stadtorganisation<br />

Kulturelles Leitsystem / Kulturmeile<br />

entwickeln – Konzept / Umsetzung<br />

Kulturmeile: BA Sanierung Klosterhof 6,<br />

Bücherei<br />

Erlebnisorientierte Stadtführungen<br />

einführen<br />

Kulturelle Veranstaltungen auf<br />

Stöberleinsbühne durchführen<br />

Public-Viewing auf geeignetem, zentralen<br />

Platz in der Altstadt durchführen<br />

Lichtevents durchführen<br />

Interkulturelles Ferienprogramm <strong>mit</strong><br />

kunstpädagogischem Angebot<br />

Jugendkulturangebot im Schlachthof<br />

Bildungszentrum – Jugendbauhütte<br />

Konzeption<br />

…<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsfeld 6 Umsetzungszeitraum<br />

Soziales und Zusammenleben 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

Modernisierung Bürgerheim<br />

Kompetenzzentrum <strong>mit</strong> Freiwilligen-<br />

Agentur aufbauen<br />

Bürger- und Spielfest durchführen<br />

(Stadtmosphärenfest /Innenwirkung)<br />

Schulprojekt zur Stadtgeschichte starten<br />

Ausflugsfahrten der Jugendzentren in<br />

Großstädte, zu Events anbieten etc.<br />

Angebot für Aktiv-Senioren einrichten<br />

(zus. <strong>mit</strong> Sportvereinen)<br />

Altenbegegnungsstätte Hegereiterhaus<br />

/ Spitalhof Erzähl-Cafe aufbauen<br />

Jugendkulturzentrum Schlachthof<br />

Projektentwicklung / Planung<br />

Jugendkulturzentrum Schlachthof<br />

Umsetzung<br />

Neue Räumlichkeiten für die Tafel<br />

(abhängig von Verfügbarkeit)<br />

…<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsfeld 7 Umsetzungszeitraum<br />

Stadtbild/Stadtstruktur/Gebäude 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

Masterplan Licht u.a. als Voraussetzung<br />

für Lichtevents erarbeiten<br />

Umsetzung erster Licht-Maßnahmen<br />

Straßenmöblierung ergänzen, erneuern<br />

Modernisierung Stadiongelände<br />

Wege-, Infrastrukturanbindung<br />

Sportplätze<br />

Abriss alte Turnhalle Schlachthofstraße<br />

Bau eines Fußgängertunnels unter der<br />

Bensenstraße hindurch<br />

Neubau Sport- und Mehrzweckhalle<br />

Öffentliche / private Baumaßnahmen<br />

Sanierungsergänzungsprogramm<br />

Private Baumaßnahmen konkret<br />

Alter Stadtgraben<br />

Private Baumaßnahmen konkret<br />

Herrngasse 14<br />

Private Baumaßnahmen konkret: Sanierung<br />

Pesthaus, Spitalhof 7, Hospital Stiftung<br />

Private Baumaßnahmen<br />

Sonstige<br />

… ( )<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsfeld 8 Umsetzungszeitraum<br />

Öffentlicher Raum - Grünflächen 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

Fußgänger- und touristisches Leitsystem<br />

entwickeln und umsetzen<br />

Rundwegekonzept <strong>mit</strong> Blickachsen und<br />

Hangwaldkonzeption<br />

Sanierung der öffentlichen Toiletten<br />

Barrierefreier Ausbau / Neugestaltung<br />

Obere Schmiedgasse<br />

Barrierefreier Ausbau / Neugestaltung<br />

Burggasse BA I<br />

Barrierefreier Ausbau / Neugestaltung<br />

Pfäffleinsgäßchen<br />

Barrierefreier Ausbau / Neugestaltung<br />

Brudergäßchen<br />

Barrierefreier Ausbau / Neugestaltung<br />

Bronnengäßchen<br />

Barrierefreier Ausbau / Neugestaltung<br />

Burggasse BA II / Heringsbronnengasse<br />

Barrierefreier Ausbau / Neugestaltung<br />

Herrngasse BA I<br />

Barrierefreier Ausbau / Neugestaltung<br />

Herrngasse BA II<br />

Barrierefreier Ausbau / Neugestaltung<br />

Zugang Spitalgasse / Durchg. Stadtmauer<br />

Umpflasterung / Neugestaltung<br />

Marktplatz<br />

Sanierung / Neugestaltung der<br />

Kinderspielplätze<br />

Spielplatzumgestaltung am Klosterweth<br />

Verlagerung Skater-Platz<br />

Sanierung Fischkästen<br />

Umpflasterung, Neugestaltung Spitalhof<br />

Senioren- bzw. Mehrgenerationen-<br />

Spielplatz, Sinnespfad- /Energieweg<br />

Öffentlicher Grillplatz in Innenstadt-<br />

nähe einrichten<br />

Basketball- und Bolzplatz – SÜD<br />

Basketball- und Bolzplatz – NORD<br />

Mittelalter- / Abenteuerspielplatz o.ä.<br />

einrichten<br />

…<br />

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Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Handlungsfeld 9 Umsetzungszeitraum<br />

Klimaschutz und Ökologie 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

Fördermöglichkeiten Energ. Sanierung<br />

zusammen <strong>mit</strong> lokalen Banken bewerben<br />

Einführung einer Energieberatung<br />

Ausstellung von Anschauungsobjekten<br />

für Innenraumdämmung<br />

Durchführung Energietag / Einbindung<br />

in lokale Messe<br />

Modellhafte energetische Sanierung<br />

eines Gebäudes in der Altstadt<br />

…<br />

Handlungsfeld 10 Umsetzungszeitraum<br />

Mobilität und Verkehr 2009 2010 2011 2012 2013 ab 2014<br />

Verkehrs- und Parkraumbroschüre<br />

Umwandlung des verkehrsberuhigten<br />

Bereichs Altstadt in Parkverbotszone<br />

Fuß- und Radwegeverbindung<br />

Philosophenweg / Unterführung<br />

Fuß- und Radwegeverbindung<br />

Bezoldweg<br />

Schaffung von Behindertenparkplätze am<br />

Spitalhof<br />

Kleinbus für Senioren und Behinderte<br />

einrichten<br />

Akustische Leitsysteme an Ampeln für<br />

Behinderte<br />

Bau von Quartiersgaragen,<br />

fallweise<br />

Hangaufzug Taubertal – Altstadt z.B.<br />

Im Bereich der Klinge einrichten<br />

…<br />

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Maßnahmen - Kosten<br />

Bund-Länder-Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“ - Stadtentwicklungskonzept Rothenburg o.d.T. 2009 -<br />

<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

6.5. Maßnahmen – Kosten – Betrachtung<br />

Der gebündelte und zielgenaue Einsatz aller verfügbaren Ressourcen, Mittel und<br />

(Förder-) Programme ist eines der Ziele des Bund-Länder-Städtebauförder-<br />

Programms „Soziale Stadt“.<br />

Auf Grund des breiten Entwicklungs- und da<strong>mit</strong> Maßnahmenbedarfs von „Soziale-<br />

Stadt-Gebieten“ kommen neben der klassischen Städtebauförderung zwangsläufig<br />

auch Finanzhilfen anderer Förderbereiche zum Einsatz. Dabei gilt grundsätzlich<br />

auch hier das Subsidiaritätsprinzip - d.h. zuerst ist zu klären, ob und in wieweit<br />

andere Förderprogramme bzw. Finanzhilfen eingesetzt werden können. So<strong>mit</strong><br />

wird immer nur ein Teil der vielfältigen Maßnahmen <strong>mit</strong> Städtebauförder<strong>mit</strong>teln<br />

gefördert werden. Durch die Bündelung der einzelnen Programme sollen überdies<br />

Synergie-Effekte <strong>mit</strong> einer höheren Effizienz beim Mitteleinsatz entstehen.<br />

Die nachfolgende Kosten- und Finanzierungsübersicht für das Untersuchungsgebiet<br />

berücksichtigt einerseits für den Zeitraum 2008 – 2013 bereits abschätzbare<br />

Kosten lt. pauschalem Ansatz der Stadtverwaltung, durch Moser und Ziegelbauer<br />

2003/2004 pauschal er<strong>mit</strong>telte Kosten für Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden in<br />

der Altstadt (**) sowie durch Meyer-Schwab-Heckelsmüller pauschal er<strong>mit</strong>telte<br />

Kosten für Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden, Freiflächen bzw. Arealen in der<br />

Vorstadt (einschl. hist. Balkone und Zäune) sowie Maßnahmen im Bereich des<br />

Grüngürtels (***). Zum Teil sind Kosten zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht abschätzbar<br />

(*). Die Gesamtsumme von gut 78 Millionen Euro stellt deshalb eine<br />

„Hilfsgröße“ bezüglich des gegenwärtig er<strong>mit</strong>telbaren Sanierungsbedarfs im Untersuchungsgebiet<br />

dar, die zur Orientierung dienen soll. Die Kostenplanung sollte<br />

jeweils vom Stadtbauamt zusammen <strong>mit</strong> der Stadtkämmerei fortgeschrieben und<br />

innerhalb von Stadtverwaltung, Lenkungsgruppe und Stadtrat diskutiert werden.<br />

Von den jeweils zugrundeliegenden Kosten erhält die Stadt jedoch höchstens 60%,<br />

der als förderfähig anerkannten Kosten, von Bund und Land. Der kommunale<br />

Mindestanteil beträgt demnach 40% der förderfähigen Kosten.<br />

Maßnahmen – Kosten – Finanzierungsübersicht 2008/2009 bis 2013<br />

Soweit gegenwärtig abschätzbar!<br />

Art der Maßnahmen<br />

In Euro (Bruttosumme)<br />

1 Vorbereitung der Sanierung<br />

1.1 Vorbereitung nach § 140 BauGB: <strong>Vorbereitende</strong> Unter-<br />

Suchungen – Integriertes Handlungskonzept<br />

1.2 Planungen / <strong>Untersuchungen</strong> / Konzepte<br />

1.3 Umsetzung Konzepte (Leitsystem, Rundwege,<br />

Licht etc.)<br />

1.4 Öffentlichkeitsarbeit<br />

1.5 Vergütungen Innenstadtmanagement<br />

(5 x 75.000)<br />

1.6 Verfügungsfonds (5 x 10.000)<br />

1.7 Sonstige Beauftragte<br />

1.8 …<br />

Teilsumme der Kosten<br />

Vorbereitung der Sanierung<br />

Voraussichtliche<br />

Gesamtinvestitionen<br />

In €<br />

65.000<br />

171.000<br />

170.000<br />

10.000<br />

375.000<br />

50.000<br />

30.000<br />

871.000<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Fortsetzung der Tabelle<br />

Art der Maßnahmen<br />

In Euro (Bruttosumme)<br />

2 Soziale, ökonomische etc. Maßnahmen<br />

(nicht investiv)<br />

2.1 Maßnahmen zur Stärkung des sozialen Gefüges<br />

(Kooperationen / Förderung Freiwilligenagentur)<br />

2.2 Maßnahmen zur Stärkung der lokalen Ökonomie<br />

2.3 Maßnahmen zur Stärkung des Tourismus<br />

2.4 …<br />

Teilsumme der Kosten<br />

Soziale und ökonomische Maßnahmen<br />

3 Ordnungsmaßnahmen<br />

3.1 Bewohnerumzug / Unterbringung in Zwischen-<br />

Unterkünften / Härteausgleich (Sozialplan)<br />

3.2 Bodenordnung einschließlich des Erwerbs<br />

von Grundstücken<br />

3.3 Freilegung von Grundstücken (Abbruch von<br />

Haupt- und Nebengebäuden etc.)<br />

3.4 Gestaltung von öffentlichen Straßen<br />

3.5 Gestaltung öffentlicher Grün- bzw. Freiflächen (Grün-<br />

Gürtel, Hang zur Tauber, Parkplätze etc.)<br />

3.6 Parkplätze, Quartiersgaragen, Tiefgaragen<br />

(Erschließungsanlagen)<br />

3.7 Ordnungsmaßnahmen als Ausgleich für Eingriffe<br />

In die Natur<br />

3.8 …<br />

Teilsumme der Kosten<br />

Ordnungsmaßnahmen<br />

4 Baumaßnahmen Stadt<br />

4.1 Modernisierung Bürgerheim<br />

4.2 Modernisierung / Umbau Stadiongelände<br />

4.3 Neugestaltung Spielplätze<br />

4.4 San. Jugendkulturzentrum / Projektschmiede<br />

Ehem. Schlachthof<br />

4.5 Kulturmeile - Klosterhof / Bücherei<br />

4.6 …<br />

Teilsumme der Kosten<br />

Baumaßnahmen Stadt<br />

Voraussichtliche<br />

Gesamt-<br />

investitionen<br />

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In €<br />

10.000<br />

10.000<br />

1.955.000<br />

*)<br />

*)<br />

*)<br />

*)<br />

*)<br />

4.450.000 ***)<br />

6.405.000<br />

715.000<br />

1.210.000<br />

200.000<br />

400.000<br />

600.000<br />

3.125.000<br />

*)<br />

*)


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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Fortsetzung der Tabelle<br />

Art der Maßnahmen<br />

In Euro (Bruttosumme)<br />

5 Baumaßnahmen Privat<br />

Maßnahmen konkret<br />

5.1 Hospitalstiftung: Abbruch Hinterhaus<br />

5.2 Hospitalstiftung: Sanierung Rückgebäude<br />

Herrngasse 14<br />

5.3 Hospitalstiftung: Sanierung Pesthaus,<br />

Spitalhof 7<br />

5.4 Sanierungsergänzungsprogramm: Fassaden<br />

Balkone, Höfe …<br />

5.5 Sonstige private Maßnahmen (geschätzt)<br />

5.6 Maßnahmenbedarf Gebäude Altstadt - pauschal<br />

Lt. Kalkulation von Moser und Ziegelbauer 2003/2004<br />

5.7 Maßnahmenbedarf Gebäude Vorstadt - pauschal<br />

5.8 Maßnahmenbedarf Freiflächen Vorstadt - pauschal<br />

5.9 Maßnahmenbedarf historische Balkone und Zäune<br />

Vorstadt - pauschal<br />

Teilsumme der Kosten<br />

Baumaßnahmen Privat<br />

Summe der privaten und öffentlichen<br />

Investitionen im Gesamtgebiet (2009 – 2013)<br />

Voraussichtliche<br />

Gesamt-<br />

investitionen<br />

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In €<br />

70.000<br />

330.000<br />

120.000<br />

280.000<br />

400.000<br />

24.500.000 **)<br />

37.580.000 ***)<br />

4.860.000 ***)<br />

62.000 ***)<br />

68.202.000<br />

78.613.000<br />

*) Zum gegenwärtigen Zeitpunkt (Februar 2009) noch nicht abschätzbar<br />

**) Pauschalisierter Gesamtbedarf in der Altstadt lt. Abschätzung durch Moser und Ziegelbauer in<br />

2003/2004 (!) ohne Neuordnung größerer zusammenhängender Areale (!)<br />

***) Pauschalisierter Gesamtbedarf Vorstadt (Gebäude, Freiflächen, Areale) und Grüngürtel lt.<br />

Abschätzung durch Meyer-Schwab-Heckelsmüller GbR in 2009 (siehe Anlage)


Nachhaltige Strukturen<br />

Innenstadtmanagement<br />

Schwerpunkte der<br />

Quartiersmanagement-<br />

Arbeit<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

7. Aufbau nachhaltiger Strukturen - Quartiersmanagementarbeit<br />

Die Untersuchung zeigt, dass es auf den verschiedenen inhaltlichen Ebenen der<br />

zehn Handlungsfelder einen breit gestreuten Handlungsbedarf in der Innenstadt<br />

von Rothenburg ob der Tauber gibt. Erfahrungen aus einer Reihe von<br />

Programmgebieten zeigen, dass Stadtverwaltungen <strong>mit</strong> der Weiterentwicklung<br />

und Umsetzung der Handlungskonzepte allein „überfordert“ sind, da sie hierzu<br />

vor allem personell nicht ausreichend ausgestattet sind. Umso wichtiger ist die<br />

zeitnahe Einrichtung eines „Ver<strong>mit</strong>tlers“ und „Motors“ im Stadtviertel in Form des<br />

sogenannten Quartiersmanagements.<br />

In Anlehnung an die Anforderungen des Programms „Soziale Stadt“ sollte die<br />

Stadt Rothenburg ob der Tauber deshalb möglichst zügig ein lokal tätiges<br />

Quartiersmanagement (QM) einrichten, um den zeitlichen Abstand zwischen<br />

Erarbeitung des Integrierten Handlungskonzepts und der systematischen Arbeit<br />

im Stadtteil nicht zu groß werden zu lassen. Vor dem Hintergrund der<br />

Verschneidung vielfältiger Handlungsebenen innerhalb der Innenstadt<br />

Rothenburgs, wie Bauen/Sanieren, Wohnen, Arbeiten, Einzelhandel,<br />

Dienstleistung, Tourismus, Gastronomie, Hotellerie etc., sind da<strong>mit</strong> große<br />

Herausforderungen verbunden. Wegen des breiten Handlungs- bzw.<br />

Aufgabenspektrums ist unseres Erachtens eine fachübergreifende und<br />

teamorientierte Ausrichtung des QM sinnvoll.<br />

Schwerpunkte der Arbeit des Quartiersmanagements, das in Rothenburg<br />

beispielsweise „Innenstadt- und Kulturmanagement“ heißen könnte, sind<br />

insbesondere die Handlungsfelder „Soziales und Zusammenleben“ (Bevölkerung),<br />

„Wohnen und Arbeiten (Innenentwicklung)“, „Lokale Ökonomie“(Nahversorgung<br />

etc.) sowie „Kunst und Kultur“ (Koordinierung und Vernetzung etc.). Diese<br />

erfordern ein hohes Maß an Unterstützung der Akteure und eine entsprechende<br />

(Weiter-) Entwicklung der Inhalte zusammen <strong>mit</strong> Stadtverwaltung und Akteuren.<br />

Das Innenstadt- und Kulturmanagement sollte demnach möglichst als<br />

interdisziplinäres Team konzipiert und <strong>mit</strong> mindestens 2 Personen besetzt<br />

werden. Umsetzungsmöglichkeiten bestehen in Abstimmung <strong>mit</strong> dem<br />

Fördergeber über eine Ausschreibung „freiberuflicher Leistungen“ oder die<br />

Anstellung über einen geeigneten und möglichst neutralen Träger vor Ort, wie z.B.<br />

eingetragenen Verein, Karitative Institution, kommunale Wohnungsbau- oder<br />

Stadtentwicklungsgesellschaft <strong>mit</strong> eigenständiger Rechtsform. Aus nachfolgender<br />

Abb.: 17 gehen die Arbeitsfelder des Innenstadtmanagements hervor:<br />

Soziales<br />

und<br />

Zusammen<br />

-leben<br />

Kunst<br />

und Kultur<br />

Lokale<br />

Ökonomie<br />

Wohnen<br />

und<br />

Arbeiten<br />

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Aufgaben<br />

Forum-Soziale-Stadt<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Basisaufgaben des „Innenstadt- und Kulturmanagements“ (QM)<br />

- Betreuen von Bürgern, Gewerbetreibenden und Nutzern;<br />

- Informationsstelle für Innenstadt-Angelegenheiten (keine Touristinfo!);<br />

- Organisatorisches und thematisches Mitgestalten des Stadtentwicklungsprozesses;<br />

- Durchführen des Innenstadtplenums „Forum-Soziale-Stadt“ und der<br />

thematischen Arbeitsgruppen bzw. -gemeinschaften;<br />

- Ver<strong>mit</strong>teln zwischen Akteuren, Institutionen und der Stadtverwaltung;<br />

- Konfliktmanagement (Nachbarschaftskonflikte, Konflikte zwischen Vereinen,<br />

Institutionen etc.);<br />

- Information über Förderprogramme und Abschreibungsmöglichkeiten bei<br />

Sanierungen, Bewerben des Sanierungsergänzungsprogramms;<br />

- Verwaltung bzw. Zugriff auf Verfügungsfond in Absprache <strong>mit</strong> der<br />

Stadtverwaltung;<br />

- Öffentlichkeitsarbeit über lokale Presse, Internet, Stadtteilblatt;<br />

- Dokumentation des Gesamtprozesses;<br />

Zusätzliche inhaltliche Aufgaben in der Innenstadt<br />

- Unterstützung der Stadt bei der Forcierung der Innenentwicklung (Sanieren,<br />

Bauen, Neuordnen etc.)<br />

- Koordinieren und unterstützen der Gewerbetreibenden;<br />

- Koordinieren und unterstützen der Kunst- und Kulturschaffenden;<br />

- Koordinieren und Vernetzen von Einrichtungen insbesondere der Jugend-<br />

und Seniorenarbeit in enger Abstimmung <strong>mit</strong> den Einrichtungen;<br />

- Enge Zusammenarbeit <strong>mit</strong> der Freiwilligenagentur ProPolis;<br />

- Aufbau und Pflege einer Datei über Versammlungsräume für Initiativgruppen<br />

- Etc.<br />

Zur Abstimmung des Gesamtprozesses Soziale Stadt über einen längeren<br />

Zeitraum ist ein so genanntes „Forum-Soziale-Stadt“ in Form eines<br />

niederschwellig angelegten „Werkstattgesprächs“ bzw. ein Meinungsträgerkreis<br />

od. Stadtteilarbeitskreis empfehlenswert. Dieses sollte mehrmals pro Jahr<br />

stattfinden. Hierbei werden interessierte bzw. beteiligte Akteure durch das<br />

„Innenstadt- und Kulturmanagement“ (QM) und die Stadtverwaltung auf dem<br />

Laufenden gehalten. Genügend Zeit sollte für die Diskussion und Abstimmung<br />

konfliktträchtiger Themen eingeräumt werden. Empfehlenswert ist jeweils ein<br />

thematischer Schwerpunkt, der <strong>mit</strong>tels eines Impulsreferates eingeführt wird. Bei<br />

Bedarf wird aus den Arbeitsgruppen bzw. Arbeitsgemeinschaften heraus vor dem<br />

Plenum berichtet.<br />

Es wird darüber hinaus vorgeschlagen – im Rahmen des Prozesses Soziale Stadt -<br />

thematische Arbeitsgruppen nach dem Beispiel der bereits existierenden<br />

Arbeitsgemeinschaft (AG) Sozialarbeit bzw. der bereits praktizierten<br />

Arbeitsgruppen im Rahmen des zurückliegenden Stadtentwicklungsprozesses zu<br />

bilden. Herausragende, noch weiter unter den Akteuren abzustimmende<br />

Handlungsfelder sind insbesondere Stadtgestaltung, Kunst und Kultur sowie<br />

Tourismus und Lokale Ökonomie. Die Arbeitskreise sind beim<br />

Innenstadtmanagement angesiedelt und tagen bei Bedarf.<br />

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Rothenburger<br />

Innenstadt- und<br />

Kulturmanagement<br />

(RIK)<br />

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<strong>Vorbereitende</strong> <strong>Untersuchungen</strong> – Sozialräumliche Untersuchung – Integriertes Handlungskonzept<br />

Für das „Innenstadt- und Kulturmanagement“ (QM) ist eine geeignete, möglichst<br />

zentral gelegene, barrierefrei zu erreichende Räumlichkeit einzurichten. Hierfür<br />

kommt - nach gegenwärtigem Kenntnisstand - insbesondere das Gebäude<br />

Klosterhof 6 nach einer entsprechenden Sanierung in Frage. Es ist in städtischem<br />

Eigentum und wird gegenwärtig bzw. zusätzlich für die Kulturarbeit (Toppler<br />

Theater) genutzt. Andere Standorte sind ebenfalls vorstellbar.<br />

Zusätzlich sollte ein sogenannter Verfügungsfonds für Unkosten sowie Projekte<br />

des „Innenstadt- und Kulturmanagements“ (QM) bzw. von Mikroprojekten auf<br />

Stadtteilebene eingerichtet werden. Dieser wird in enger Absprache <strong>mit</strong> der<br />

Stadtverwaltung und ggf. der Lenkungsgruppe vom QM verwaltet.<br />

Nachfolgende Graphik stellt vereinfacht das modellhafte Zusammenwirken aller<br />

Akteure im Rahmen des Bund-Länder-Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“<br />

dar. Die zu wählende „Organisationsstruktur“ sollte in hohem Maße von den<br />

örtlichen Akteuren (Betroffenen), von der Stadtverwaltung und dem Stadtrat<br />

<strong>mit</strong>getragen werden.<br />

Abb. 18: Zusammenwirken der Akteure – Innenstadt von Rothenburg ob der Tauber<br />

Stadtrat, Oberbürgermeister, Stadtverwaltung, Lenkungsgruppe<br />

Lenkungsgruppe koordiniert Prozess - Mitglieder:<br />

OB, Vertreter Stadtratsfraktionen, Vertreter Verwaltung,<br />

Innenstadt- und Kulturmanagement, Projektsteuerung<br />

Projektsteuerung<br />

In Benehmen <strong>mit</strong><br />

federführendem<br />

Bauamt durch<br />

externes Fachbüro<br />

Innenstadt- und<br />

Kulturmanage-<br />

ment (QM)<br />

betreibt Stadtteilbüro,<br />

Ver<strong>mit</strong>tlungs-,<br />

Beratungs-und<br />

Bündelungsfunktion,<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

etc.; Koordination<br />

durch externes Büro,<br />

Träger vor Ort:<br />

Stadtwerke<br />

Rothenburg ob der<br />

Tauber GmbH<br />

Forum-<br />

Soziale-<br />

Stadt<br />

mögliches<br />

Innenstadtplenum<br />

(wird<br />

z.B. 1-2-mal pro<br />

Jahr einberufen)<br />

Denkbare Arbeitsgruppen / Partner:<br />

AG Sozialarbeit (eigenständige Organisation,<br />

bereits seit 20 Jahren existierend)<br />

z.B. AG Kunst und Kultur<br />

z.B. AG Tourismus, Lokale Ökonomie<br />

z.B. AG Stadtgestaltung/Innentwicklung<br />

Freiwilligenagentur, soz. Träger etc.<br />

Akteure als Basis und Partner (Bewohner, Eigentümer, Gewerbetreibende, Nutzer, Institutionen etc.)<br />

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