Stahlbau Nachrichten - Verlagsgruppe Wiederspahn
Stahlbau Nachrichten - Verlagsgruppe Wiederspahn
Stahlbau Nachrichten - Verlagsgruppe Wiederspahn
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2 2012<br />
<strong>Stahlbau</strong><br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
� bauforumstahl � Der besondere <strong>Stahlbau</strong> � Bauen mit Stahl<br />
� Special: Tore + Türen � CAD im <strong>Stahlbau</strong> � Projekte und Produkte<br />
� Aus Wirtschaft und Verbänden � »wer macht was«
Zum zweiten Mal lobt die<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />
mit<br />
MixedMedia Konzepts<br />
einen Ideenwettbewerb aus.<br />
Lärmschutzwände<br />
sind diesmal das große Thema.<br />
Ingenieure, Architekten, Planer, Studierende und ausführende<br />
Unternehmen sind aufgerufen, zukunftsweisende Ideen und<br />
Konzepte für Lärmschutzwände zu entwickeln und einzureichen,<br />
die höchste Ansprüche erfüllen – in puncto Ästhetik, Technik,<br />
Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.<br />
Im Rahmen unserer Zeitschriften und Symposien engagieren<br />
wir uns seit Jahren für mehr Baukultur bei Ingenieurbauwerken –<br />
und dazu gehören selbstverständlich auch Lärmschutzwände<br />
an Bahnanlagen, Autobahnen, Schnell- und Stadtstraßen.<br />
Mit unserem Ideenwettbewerb wollen wir daher zur<br />
(weiteren) Qualitätsverbesserung im Infrastrukturbereich<br />
beitragen.<br />
Eine unabhängige und hochkarätig besetzte Fachjury wird alle<br />
eingesandten Entwürfe beurteilen.<br />
Die Ausschreibungsunterlagen stehen ab dem 2. Mai 2012<br />
im Internet unter www.mixedmedia-konzepts.de zum<br />
Download zur Verfügung.<br />
Biebricher Allee 11 b | 65187 Wiesbaden | Tel.: 0611/98 12 920 | Fax: 0611/80 12 52 |<br />
kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de | www.verlagsgruppewiederspahn.de | www.mixedmedia-konzepts.de<br />
INHALT 2 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
V E R L A G S G R U P P E<br />
W I E D E R S P A H N<br />
mit MixedMedia Konzepts
Editorial 4 bauforumstahl e.V. »neu« – Krönung jahrelanger<br />
Bemühungen<br />
bauforumstahl 6 Staab Architekten gewinnen Preis des<br />
Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es 2012<br />
9 <strong>Stahlbau</strong>-Förderpreis 2012: Gewinner kommen<br />
von der Münster School of Architecture<br />
11 Auszeichnung des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es 2012<br />
12 Wahl des Vizepräsidenten<br />
Rolf Heinecke wieder im DSTV-Vorstand<br />
13 Richtmeisterseminar in Finsterwalde<br />
Neu im DSTV<br />
14 Dresdner <strong>Stahlbau</strong>fachtagung 2012<br />
Der besondere <strong>Stahlbau</strong> 16 Das Konzept Contain‘t<br />
18 Kopf aus Stahl für die Bregenzer Festspiele<br />
20 Achterbahn namens »Freischütz« in Reisbach<br />
22 Ein Campus für die Wirtschaftsuniversität Wien<br />
24 Tram- und Busbahnhof »Münchner Freiheit«<br />
26 Moderne Stahlbrücke für das Limeskastell Pohl<br />
Bauen mit Stahl 28 Ein Parkhaus für Hilden<br />
30 Neue Bahnhofshalle am Ostkreuz in Berlin<br />
Special: Tore und Türen 33 Normen für den Brandschutz mit Türen und Toren<br />
35 Neue Verglasung für Industrietore von Teckentrup<br />
36 Denkende Tore als wichtiger Baustein zum Green Building<br />
CAD im <strong>Stahlbau</strong> 37<br />
Projekte und Produkte 39<br />
Aus Wirtschaft und Verbänden 55<br />
wer macht was 58<br />
Impressum 65<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
© RW Sollinger Hütte<br />
Alle Beiträge fi nden Sie auch im Internet unter www.stahlbau-nachrichten.de.<br />
3<br />
2 2012<br />
<strong>Stahlbau</strong><br />
<strong>Nachrichten</strong><br />
� bauforumstahl � Der besondere <strong>Stahlbau</strong> � Bauen mit Stahl<br />
� Special: Tore + Türen � CAD im <strong>Stahlbau</strong> � Projekte und Produkte<br />
� Aus Wirtschaft und Verbänden � »wer macht was«<br />
INHALT
STAHLBAU VOR ORT<br />
Architekten- und<br />
Ingenieurverein Wiesbaden e.V.<br />
Einladung<br />
zur Besichtigung der Baustelle<br />
Sanierung Hauptbahnhof Wiesbaden<br />
am 6. September 2012 um 14.00 Uhr<br />
Seit zwei Jahren erfolgt die Grundinstandsetzung des Wiesbadener<br />
Hauptbahnhofes: Nach Sanierung der Außenmauern werden derzeit das<br />
historische Stahltragwerk und die schadhafte Dachkonstruktion erneuert.<br />
Es handelt sich also um eine Baumaßnahme, die unter technischen wie<br />
betrieblichen Aspekten höchst anspruchsvoll ist.<br />
Die VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts und der<br />
Architekten- und Ingenieurverein Wiesbaden e.V. laden daher gemeinsam<br />
mit Eiffel Deutschland Stahltechnologie GmbH und Ed. Züblin AG zu einer<br />
Besichtigung dieses vielschichtigen Projektes ein: Die fachkundige Führung<br />
vor Ort übernimmt unter anderem die verantwortliche Projektleiterin der<br />
DB ProjektBau GmbH.<br />
Im Anschluss bietet sich die Möglichkeit zum zwanglosen »Get together«<br />
im neu gestalteten Bahnhofsrestaurant (Urban Kitchen mit Außenbewirtung).<br />
Freiexemplare der <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong> mit der Veröffentlichung<br />
»Sanierung des Wiesbadener Hauptbahnhofes« stehen hier zur Verfügung.<br />
Die Teilnahme an der Besichtigung ist kostenlos,<br />
um eine verbindliche Anmeldung per E-Mail an<br />
mwiederspahn@verlagsgruppewiederspahn.de<br />
wird jedoch gebeten.<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts | www.verlagsgruppewiederspahn.de | www.mixedmedia-konzepts.de<br />
4<br />
© Weihermüller & Vogel GmbH<br />
© Weihermüller & Vogel GmbH
Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Batzke<br />
© privat<br />
Am ersten Tag dieses Jahres wurde er nun gedrückt,<br />
der Startknopf für den neuen Verband,<br />
der die gesamte Wertschöpfungskette unserer<br />
<strong>Stahlbau</strong>weise repräsentiert.<br />
Zuvor musste eine ganze Reihe von »Einstellungsarbeiten«<br />
erledigt werden, schließlich gab<br />
es bis dato zwei Verbände mit unterschiedlichen<br />
Strukturen und Aufgabenstellungen. Organisations-<br />
und Verwaltungsaufgaben mussten neu<br />
geordnet und Fragen beantwortet werden: Wie<br />
stellt sich der neue Verband der Öffentlichkeit<br />
dar, wie sieht das neue Logo aus, wie reagieren<br />
Öffentlichkeit und angestammte Partner, und<br />
schließlich: Wie reagieren die eigenen Mitglieder<br />
beider Verbände auf die zu erwartenden<br />
Veränderungen? Nicht zu vergessen dabei die<br />
rechtlichen Fragen ...<br />
bauforumstahl e.V. »neu« – Krönung jahrelanger Bemühungen<br />
Dies ist nun fast alles schon Geschichte, und<br />
es ist erstaunlich, wie schnell die Mitarbeiter<br />
beider Verbände ihre teilweise neuen Rollen<br />
angenommen haben und das Miteinander leben.<br />
Vergessen sind die vielen Gespräche, in denen<br />
um Strukturen und personelle Zuordnungen<br />
gerungen wurde: So manche Missverständnisse<br />
mussten ausgeräumt werden.<br />
Besonders bei den Mitgliedern des Deutschen<br />
<strong>Stahlbau</strong>-Verbandes durfte nicht das Gefühl<br />
aufkommen, dass dies nun das Ende einer mehr<br />
als hundertjährigen Tradition bedeutete. Mit der<br />
Umwandlung der Mitgliedschaft im Deutschen<br />
<strong>Stahlbau</strong>-Verband zu einem Qualitätsbegriff<br />
wurde ein Weg gefunden, der unsere Mitglieder<br />
aufwertet. Diese Aufwertung wird sich auch<br />
in der Öffentlichkeit positiv niederschlagen.<br />
Gegenwärtig werden die Kriterien für dieses<br />
Gütesiegel »Mitglied im Deutschen <strong>Stahlbau</strong>-<br />
Verband DSTV« erarbeitet.<br />
Seit Beginn der aktuellen Fusionsbemühungen<br />
im Jahr 2008 zog sich als roter Faden die Frage<br />
nach dem Mehrwert eines neuen Verbandes<br />
durch die Gespräche. Es galt, eine Akzeptanz<br />
dieser Bestrebungen bei den Betroffenen, also<br />
den Mitgliedern beider Verbände, zu erreichen.<br />
Da bot sich als »erstes gemeinsames Projekt« die<br />
damals gerade aufkommende Diskussion über<br />
Nachhaltigkeit im Bauwesen geradezu an, war<br />
doch sehr schnell erkennbar, dass der Baustoff<br />
Stahl die Kriterien der Nachhaltigkeit wie kein<br />
anderes Baumaterial erfüllt. Über diese Vorteile<br />
ist zwischenzeitlich schon so viel berichtet worden,<br />
dass man meinen könnte, nichts könne den<br />
Baustoff Stahl in seinem Siegeszug aufhalten.<br />
Dennoch müssen wir leider feststellen, dass die<br />
systemimmanenten nachhaltigen Eigenschaften<br />
unserer Bauweise von den Baubeteiligten noch<br />
immer ungenügend wahrgenommen werden.<br />
Diese Erkenntnis ist nicht ganz neu, zeigt aber<br />
wieder einmal, dass eine noch so gute fachliche<br />
Arbeit in Forschung und Normung nicht<br />
ausreicht, wenn bei den aktuell anstehenden<br />
Bauaufgaben, wie beispielsweise Bauen im<br />
Bestand oder Berücksichtigung der in immer<br />
kürzeren Zeiträumen umnutzungsbedingt notwendig<br />
werdenden Anpassungsfähigkeit der<br />
Bausubstanz, die <strong>Stahlbau</strong>weise nicht eindeutig<br />
dominiert.<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Vielleicht liegt das auch daran, dass der <strong>Stahlbau</strong>,<br />
der von Grund auf bei den Ingenieurwissenschaften<br />
angesiedelt ist, den Architekten als<br />
Partner noch nicht so richtig ausgemacht hat.<br />
Dabei ist es ja durchaus so, dass in der modernen<br />
Architektur spektakuläre Bauten fast ausschließlich<br />
in <strong>Stahlbau</strong>weise errichtet werden.<br />
Wieso wird der Begriff Bauindustrie vom Massivbau<br />
oder bestenfalls noch vom Holz-, Mauerwerks-<br />
oder Erdbau, aber nur sehr selten vom<br />
<strong>Stahlbau</strong> besetzt?<br />
Im Bauwesen dominieren eindeutig die Architekten<br />
als Schöpfer der Bauwerke, Richtfest-<br />
oder Einweihungsreden werden ausschließlich<br />
von ihnen gehalten. Von den schöpferischen,<br />
oftmals originellen und genialen ingenieurtechnischen<br />
Lösungen ist in diesem Zusammenhang<br />
selten die Rede ...<br />
Wen wundert es also, dass eine Bauweise, die<br />
vornehmlich von Ingenieuren gestaltet wird, in<br />
der Öffentlichkeit nicht als zum Bauwesen gehörend<br />
wahrgenommen wird.<br />
Dabei gibt es nicht wenige <strong>Stahlbau</strong>er, die in<br />
ihrem Leistungsangebot Gewerbe- und Gesellschaftsbau<br />
führen, also Bauten, bei denen<br />
meistens der Architekt Bindeglied zwischen dem<br />
Bauherrn und dem ausführenden Betrieb ist.<br />
Also werden wir Strategien entwickeln müssen,<br />
mit denen wir erreichen können, dass sich die<br />
Architekten als unsere Partner erkennen und<br />
auch daran mitwirken, dass das notwendige und<br />
auch praktizierte Miteinander von Ingenieuren<br />
und Architekten öffentlichkeitswirksam dargestellt<br />
wird. Mit der Auslobung verschiedener Architektur-<br />
und Förderpreise ist bereits ein guter<br />
Anfang gemacht.<br />
Noch sind die Möglichkeiten des »neuen«<br />
bauforumstahl e. V. bei Weitem nicht ausgeschöpft,<br />
oder, wie es Dr. Bernhard Hauke im<br />
jüngsten Editorial dieser Zeitschrift ausdrückte:<br />
»Wie so oft im Leben stehen also auch hier<br />
neuen Möglichkeiten erweiterte Anforderungen<br />
gegenüber.« Somit dürfte es nicht schwerfallen,<br />
die Forderung nach einem spürbaren Mehrwert<br />
des »neuen« bauforumstahl e. V. zu erfüllen!<br />
Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Batzke<br />
5<br />
EDITORIAL
Staab Architekten gewinnen Preis des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es 2012<br />
Sonderpreis des BMVBS für nachhaltige Stahlarchitektur geht an kister scheithauer gross architekten<br />
Der diesjährige <strong>Stahlbau</strong>preis setzt Zeichen<br />
für die aktuellen Bauaufgaben in Deutschland:<br />
Objekte zu Umbau und Sanierung von Bestandsbauten<br />
landeten auf den vordersten Plätzen. So<br />
geht der Preis des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es 2012<br />
an Staab Architekten für den Umbau des Museums<br />
der Bayerischen Könige in Hohenschwangau.<br />
Die Jury lobte die vollendete Synthese aus<br />
deutender Formsetzung und ingeniöser Formfindung.<br />
Die neuen stählernen Gewölbeschalen<br />
spielten souverän mit der Historie und heraldischen<br />
Mustern. Zusätzlich erhalten Staab<br />
Architekten eine Auszeichnung für den Umbau<br />
des Albertinums in Dresden. Der mit 10.000 €<br />
dotierte, im Zweijahresrhythmus ausgelobte<br />
Preis des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es ist einer der ältesten<br />
Architekturpreise Deutschlands und wird<br />
nun von bauforumstahl verliehen.<br />
Den Sonderpreis des Bundesministeriums für<br />
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012 erhalten<br />
ksg kister scheithauer gross architekten<br />
und stadtplaner für die zukunftsfähige Modernisierung<br />
des Blau-Gold-Hauses in Köln, die im<br />
Urteil der Jury Maßstäbe setzt für eine weitere<br />
Nutzung früher Nachkriegsbauten. Der mit einem<br />
Preisgeld von 4.000 € verbundene Sonderpreis<br />
wurde zum zweiten Mal zuerkannt.<br />
Von 98 zum Wettbewerb eingereichten Objekten<br />
erhielten zehn weitere eine Auszeichnung,<br />
darunter vier ebenfalls aus der Kategorie Bauen<br />
im Bestand: das Albertinum Dresden, die Blue-<br />
BoxBochum, das Solardach des Carports des<br />
Abfallwirtschaftsbetriebes München sowie<br />
die Viaduktbrücke Binnenhafen Hamburg. Die<br />
Preisverleihung erfolgt am Tag der Stahl.Architektur<br />
auf dem Deutschen <strong>Stahlbau</strong>tag am<br />
19. Oktober 2012 in Aachen. Zu diesem Anlass<br />
erscheint auch eine umfassende Dokumentation<br />
des Wettbewerbs.<br />
Preis des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es 2012:<br />
Museum der Bayerischen Könige,<br />
Hohenschwangau<br />
Architekt: Staab Architekten, Berlin<br />
Ingenieur: IFB Frohloff Staffa Kühl Ecker, Berlin<br />
Bauherr: Schlosshotel Lisl, Hohenschwangau<br />
Auszug aus der Laudatio der Jury: »Das neue<br />
Museum über die Geschichte des Wittelsbacher<br />
Königshauses unterhalb der Schlösser<br />
Neuschwanstein und Hohenschwangau ist<br />
eine vollendete Synthese aus deutender Formsetzung<br />
und ingeniöser Formfindung. Seine<br />
Architektur ergibt sich wie selbstverständlich<br />
aus dem Dialog mit dem ›Genius Loci‹. Die konstruktiven<br />
Vorzüge der in großen Elementen<br />
vormontierten stählernen Gewölbeschalen<br />
verbinden sich räumlich und bis ins Detail der<br />
äußeren Dachdeckung und der inneren Lichtdecke<br />
zu einer architektonischen Formensprache,<br />
die souverän mit der Historie und heraldischen<br />
Mustern spielt.«<br />
bauforumstahl e.V. 6 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
<strong>Stahlbau</strong>preis: Museum der Bayerischen Könige Hohenschwangau, Staab Architekten<br />
© Marcus Ebener<br />
Sonderpreis: Blau-Gold-Haus in Köln, kister scheithauer gross architekten und<br />
stadtplaner GmbH<br />
© Hueck<br />
Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung 2012:<br />
Blau-Gold-Haus, Köln<br />
Architekt: kister scheithauer gross architekten<br />
und stadtplaner, Köln<br />
Ingenieur: Pfau & Helwig Ingenieurbüro für<br />
Tragwerksplanung, Köln<br />
Bauherr: LIG Lammerting Immobilien, Köln<br />
Auszug aus der Laudatio: »Die Architekten<br />
haben im Verbund mit Fachplanern die Umnutzung<br />
vorbildlich durchgeführt, das historische<br />
Fassadenbild wiederhergestellt und für eine moderne<br />
energetische Performance des Blau-Gold-<br />
Hauses gesorgt. Das Modernisierungsergebnis<br />
ist nachhaltig, weil es ein städtebauliches Kleinod<br />
unter aktuellen baulichen Anforderungen<br />
erhält. Die Architekten setzten so Maßstäbe für<br />
zukunftsfähiges Modernisieren und eine weitere<br />
Nutzung von frühen Nachkriegsbauten.«
Auszeichnung: Albertinum in Dresden, Staab<br />
Architekten<br />
© Marcus Ebener<br />
Auszeichnung: Keltenmuseum am Glauberg,<br />
kadawittfeldarchitektur GmbH<br />
© Werner Huthmacher<br />
Auszeichnung: St. Antony in Oberhausen, Ahlbrecht<br />
Felix Scheidt Kasprusch, Schülke Wiesmann<br />
Ingenieurbüro<br />
©AFSK|Schülke Wiesmann<br />
Auszeichnung: Carport Abfallwirtschaftsbetrieb<br />
München, Ackemann + Partner Architekten BDA<br />
© Ackemann + Partner Architekten BDA<br />
Auszeichnungen:<br />
– Sanierung und Neubau Zentraldepot<br />
Albertinum, Dresden<br />
Architekt: Staab Architekten, Berlin<br />
Ingenieur: EiSat GmbH Eisenlöffel, Sattler<br />
& Partner (Wettbewerb und Vorentwurf),<br />
Erfurth + Partner Beratende Ingenieure und<br />
Ingenieurbüro Kless Mueller (Entwurf und<br />
Ausführung)<br />
<strong>Stahlbau</strong>: Müller Offenburg, Offenburg<br />
Bauherr: Freistaat Sachsen, Sächsisches<br />
Staatsministerium der Finanzen, vertreten<br />
durch Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien-<br />
und Baumanagement<br />
– Keltenmuseum am Glauberg, Glauburg<br />
Architekt: kadawittfeldarchitektur, Aachen<br />
Ingenieur: B+G Ingenieure Bollinger und<br />
Grohmann, Frankfurt<br />
Bauherr: Land Hessen<br />
– Museum und Überdachung St. Antony,<br />
Oberhausen-Osterfeld<br />
Architekt: Ahlbrecht Felix Scheid Kasprusch,<br />
Essen<br />
Ingenieur: Schülke/Wiesmann Ingenieur<br />
Büro, Dortmund<br />
Bauherr: Landschaftsverband Rheinland,<br />
Köln<br />
– Solardach über dem Carport des Abfallwirtschaftsbetriebes<br />
München<br />
Architekt: Ackermann und Partner Architekten<br />
BDA, München<br />
Ingenieur: Christoph Ackermann, Beratendes<br />
Büro für Ingenieurwesen, München<br />
Bauherr: Landeshauptstadt München Abfallwirtschaftsbetrieb<br />
– Kernsanierung BlueBoxBochum, Bochum<br />
Architekt: Archwerk Generalplaner – Professor<br />
Wolfgang Krenz<br />
Ingenieur: T|S|B Ingenieurgesellschaft,<br />
Darmstadt<br />
Bauherr: Bau- und Liegenschaftsbetrieb<br />
NRW, NL Dortmund<br />
– PGE Arena Gdansk/Polen<br />
Architekt: Konsortium Stadion Gdansk unter<br />
Federführung von<br />
RWK Rhode Kellermann Wawrowsky<br />
Architektur+Städtebau, Düsseldorf<br />
mit RKW Rhode Kellermann Wawrowsky<br />
Spólska und HPP International<br />
Ingenieur: B+G Ingenieure Bollinger und<br />
Grohmann, Frankfurt,<br />
Konsultaxyine Biuro Projektowe Zoltowski/<br />
Polen<br />
Bauherr: Biuro Inwestycji Euro Gdansk/Polen<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Auszeichnung: Kernsanierung BlueBoxBochum,<br />
Archwerk Generalplaner KG<br />
© Archwerk<br />
Auszeichnung: PGE Arena Danzig, RKW Architektur +<br />
Städtebau<br />
© RKW Architektur + Städtebau<br />
7<br />
bauforumstahl e.V.
– U-Bahn-Viaduktbrücke Binnenhafen,<br />
Hamburg<br />
Architekt: Grundmann + Hein Architekten,<br />
Hamburg<br />
Ingenieur: Ingenieurbüro Grassl, Hamburg,<br />
WTM Engineers, Hamburg<br />
<strong>Stahlbau</strong>: <strong>Stahlbau</strong> Dessau, Dessau-Roßlau<br />
Bauherr: Hamburger Hochbahn AG<br />
– Pavillon Madeleine, Kayl-Tétange,<br />
Luxemburg<br />
Architekt: WW+ architektur + management,<br />
Trier<br />
Ingenieur: Schroeder & Associés,<br />
Luxembourg<br />
Bauherr: Gemeinde Kayl-Tétange,<br />
L-Kayl/Luxemburg<br />
– Q1 im ThyssenKrupp Quartier, Essen<br />
Architekt: JSWD Architekten, Köln,<br />
Chaix & Morel et Associés, Paris<br />
Ingenieur: Werner Sobek, Stuttgart<br />
(für Fassade Q1),<br />
IDN Ingenieurbüro Domke Nachfolger,<br />
Duisburg (Tragwerksplanung Gebäude)<br />
<strong>Stahlbau</strong>: stahl + verbundbau gesellschaft<br />
für industrielles bauen, Dreieich<br />
Bauherr: ThyssenKrupp AG, Essen<br />
– Skylink-The Squaire Metro, Flughafen<br />
Frankfurt am Main<br />
Architekt: Lengfeld+Wilisch Architekten<br />
BDA, Darmstadt<br />
Ingenieur: B+G Ingenieure Bollinger und<br />
Grohmann, Frankfurt<br />
Bauherr: IVG The Squaire Parking, Frankfurt<br />
Jury Preis des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es 2012:<br />
(v.l.n.r.) Prof. Dr.-Ing. Klaus Bollinger, Michael Frielinghaus, Prof.<br />
Sebastian Jehle, MinRat Hans-Dieter Hegner, Prof. Volkwin Marg,<br />
Prof. Dörte Gatermann (Vorsitzende), Christian Schittich, Dr. Bernhard<br />
Hauke (Moderation)<br />
© bauforumstahl e.V.<br />
Mitglieder der Jury:<br />
Prof. Dr.-Ing. Klaus Bollinger, B+G Ingenieure<br />
– Bollinger und Grohmann, Frankfurt am Main<br />
Michael Frielinghaus, BLFP Frielinghaus Architekten,<br />
Präsident Bund Deutscher Architekten<br />
BDA, Friedberg<br />
Prof. Dörte Gatermann (Vorsitzende),<br />
Gatermann + Schossig Architekten · Generalplaner,<br />
Köln<br />
MinRat Hans-Dieter Hegner, Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,<br />
Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Nachhaltiges<br />
Bauen, Bauforschung, Berlin<br />
Prof. Sebastian Jehle, Hascher Jehle Architektur,<br />
Berlin<br />
Prof. Volkwin Marg, gmp Architekten von<br />
Gerkan, Marg + Partner, Hamburg<br />
Christian Schittich, Chefredakteur der Zeitschrift<br />
Detail, München<br />
Dr. Bernhard Hauke (Moderation), Geschäftsführer<br />
bauforumstahl, Düsseldorf<br />
Weitere Informationen<br />
bauforumstahl e.V.<br />
40237 Düsseldorf<br />
www.bauforumstahl.de<br />
www.bauforumstahl.de/stahl-architektur-wettbewerbe<br />
bauforumstahl e.V. 8 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Auszeichnung: Viaduktbrücke am Binnenhafen in<br />
Hamburg, Grundmann + Hein Architekten<br />
© Grundmann + Hein Architekten<br />
Auszeichnung: Pavillon Madeleine in Luxemburg,<br />
WW+ architektur + management<br />
© Linda Blatzek Photography<br />
Auszeichnung: Gebäude Q1 im ThyssenKrupp Quartier<br />
in Essen, JSWD Architekten, Köln, mit Chaix & Morel<br />
et Associés<br />
© JSWD|AACMA<br />
Auszeichnung: Skylink Frankfurt,<br />
Lengfeld + Wilisch Architekten BDA<br />
© Lengfeld + Wilisch Architekten BDA
<strong>Stahlbau</strong>-Förderpreis 2012: Gewinner kommen von der Münster School of Architecture<br />
Der Studierendenwettbewerb für den Nachwuchs<br />
der Architekten und Bauingenieure<br />
prämiert alle zwei Jahre fortschrittliche Ideen<br />
und Lösungen für Stahlkonstruktionen im Hoch-<br />
und Brückenbau. Bei offener Aufgabenstellung<br />
wurden Entwürfe und Arbeiten zur kompletten<br />
Bandbreite der Einsatzfelder des Baustoffes<br />
Stahl eingereicht. Die Jury unter Vorsitz von<br />
Prof. Karsten Geißler hatte unter 60 Einreichungen<br />
mit 147 Teilnehmern die Wahl zu treffen.<br />
Der von bauforumstahl ausgelobte »Förderpreis<br />
des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es 2012« geht in<br />
diesem Jahr an Hendrik Brinkmann und Holger<br />
Harmeier, Studierende bei Prof. Herbert Bühler<br />
an der Fachhochschule Münster (msa), für ihre<br />
Semesterarbeit »Ausstellungsraum am Drubbel<br />
in Münster«. Die beiden 2. Preise erhalten André<br />
Hieronimus für den Entwurf »Brommybrücke<br />
in Berlin« (bei Prof. Peter Arnke, Prof. Karl<br />
Spies/Beuth Hochschule für Technik Berlin)<br />
sowie Daria Kokscharova für ihre »Temporäre<br />
Eisschnelllaufhalle für Olympia 2018« (bei Prof.<br />
Florian Musso, Prof. Rainer Barthel/Technische<br />
Hochschule München). Der 3. Preis wurde an<br />
Julia Pfeffer und Sandra Rogosch vergeben für<br />
ein »Ferienhaus im Wasser« (bei Prof. Gerd<br />
Gassmann, Prof. Stefan Zimmermann/Hochschule<br />
für Technik Stuttgart). Außerdem wurden<br />
fünf Lobe ausgesprochen.<br />
Der Entwurf »Ausstellungsraum am Drubbel in<br />
Münster«, der den 1. Preis gewann, überzeugte<br />
durch seinen sensiblen Umgang mit der Altstadtumgebung.<br />
Die Auffaltung des Geländes<br />
schafft neue Raumbezüge und Szenerien.<br />
Besonders positiv sticht in der konstruktiven<br />
Ausformulierung die Verbundbauweise hervor.<br />
Stahl zeigt für den Betrachter ablesbar und<br />
strukturiert seine Aufgabe und Stärke in diesem<br />
Projekt und wirkt gestaltprägend. Der Jury gefiel<br />
v. a. dieser innovative Einsatz des Materials.<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
9<br />
1. Preis: Ausstellungsraum<br />
© bauforumstahl e. V.<br />
2. Preis: Brommybrücke<br />
© bauforumstahl e. V.<br />
2. Preis: Eissporthalle<br />
© bauforumstahl e. V.<br />
3. Preis: Ferienhaus<br />
© bauforumstahl e. V.<br />
bauforumstahl e.V.
Den ersten 2. Preis erhielt der Entwurf der<br />
»Brommybrücke in Berlin«. Der Entwurf überzeugt<br />
besonders durch die Gestaltung in Form<br />
zweier gegenläufiger Kurven. Die Brücke fügt<br />
sich harmonisch in das zu erwartende Stadtbild<br />
ein. Die Wegeführung auf der Brücke ist<br />
gekennzeichnet durch zwei Möglichkeiten<br />
am Kreuzungspunkt zwischen Bogen und<br />
Spannband – den längeren Weg der Ruhe mit<br />
Verweilmöglichkeiten oder den der zügigen<br />
Querung. Dazu werden die Systeme Bogen und<br />
Spannband symbolisch verwendet. Der statische<br />
Grundansatz ist gelungen. Der Entwurf besticht<br />
durch seine Darstellung, auch in wesentlichen<br />
konstruktiven Details wie dem Geländer. Die<br />
wichtige Einheit zwischen Entwurf und Konstruktion<br />
ist gut erkennbar.<br />
Den anderen 2. Preis bekam der Entwurf der<br />
»Temporären Eisschnelllaufhalle für Olympia<br />
Unger Steel Group worldwide.<br />
2018«. Die leichte, filigrane Konstruktion ist in<br />
der Nähe der großen Vorbilder der Olympiabauten<br />
von 1972 gut vorstellbar. Initiiert von der<br />
kühlen Wirkung der Eisfläche entscheidet sich<br />
die Verfasserin für einen Kanon aus transluzenten<br />
und transparenten Hüllmaterialien. Das daraus<br />
resultierende milde Licht bindet den Raum<br />
atmosphärisch gut zusammen. Der nachhaltige<br />
Ansatz wird durch die gewichtsminimierte<br />
Konstruktion, die Nachnutzung und das Recyclingpotenzial<br />
glaubwürdig verfolgt. Die Arbeit<br />
ist von den Außenanlagen, über die vielfältigen<br />
Nutzungsansprüche, das Tragwerk und die Detaillierung<br />
sehr konsequent durchgearbeitet.<br />
Das »Ferienhaus im Wasser« (3. Preis): Der<br />
Entwurf für eine Ansammlung schwimmender<br />
Ferienhäuser setzt sich intensiv mit dem<br />
Zusammenspiel von Architektur und Tragwerk<br />
in einem außergewöhnlichen Raumumfeld<br />
steel<br />
Die langjährige Erfahrung im konstruktiven und<br />
architektonischen <strong>Stahlbau</strong> garantiert ein hohes Maß<br />
an Lösungsorientiertheit, schnelle<br />
Realisierung und perfekte Umsetzung.<br />
general contracting<br />
Als Spezialist für schlüsselfertige Lösungen<br />
übernimmt Unger die umfassende Projektsteuerung<br />
sowie das Projektmanagement von Beginn an und<br />
schließt intelligente Gebäudetechnik mit ein.<br />
real estate<br />
Die Unger Immobilien befasst sich mit Real Estate<br />
Agenden und strategischer Beratung, beginnend von<br />
Entwicklung, Planung und Umsetzung von eigenen<br />
oder externen Projekten.<br />
bauforumstahl e.V. 10 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
»Wasser« auseinander. Durch einen nahtlosen<br />
Übergang vom Ort über die Architektur zur Konstruktion<br />
wird durch spielerische Auseinandersetzung<br />
zwischen <strong>Stahlbau</strong> und Schiffsbau dem<br />
Auslobungsanspruch nach »fortschrittlichen<br />
und zukunftsweisenden Ideen und Lösungen«<br />
für den Baustoff Stahl Rechnung getragen. Die<br />
Arbeit zeigt über den Hochbau hinausgehende<br />
Anwendungsfelder auf.<br />
Am Tag der Stahl.Architektur werden die besten<br />
Arbeiten am 19. Oktober 2012 in Aachen<br />
anlässlich des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>tages vorgestellt.<br />
Zu diesem Anlass erscheint auch eine<br />
Dokumentation des Wettbewerbs.<br />
Weitere Informationen<br />
bauforumstahl e.V.<br />
40237 Düsseldorf<br />
Als erfahrener Komplettanbieter liefert die international tätige Unger Gruppe langjähriges und branchenübergreifendes Know-how in<br />
allen Baubereichen und trägt nachhaltig zum Erfolg ihrer Kunden bei. Jahrzehntelange Kompetenz in der stahlverarbeitenden<br />
Industrie und der ganzheitlichen Projektabwicklung machen das Unternehmen im Familienbesitz zu einem vertrauensvollen<br />
und verantwortungsbewussten Partner. Europaweit ist Unger die Nummer eins im <strong>Stahlbau</strong>.<br />
Erfolgsfaktoren: Termintreue, Qualität und maßgeschneiderte Lösungen<br />
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Auszeichnung des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es 2012<br />
Alle zwei Jahre vergibt der Deutsche <strong>Stahlbau</strong>-<br />
Verband DSTV jetzt zusammen mit bauforumstahl<br />
e.V. die »Auszeichnung des Deutschen<br />
<strong>Stahlbau</strong>es« an Personen der Wissenschaft, der<br />
Technik und der Wirtschaft als Anerkennung für<br />
hervorragende Leistungen, die das industrielle<br />
Bauen mit Stahl durch Weiterentwicklung der<br />
Technik oder der Wirtschaftlichkeit fördern. Ein<br />
vom Vorstand des DSTV benanntes Gremium<br />
unter dem Vorsitz von Dipl.-Ing. Hans-Ulrich<br />
Batzke, Rudolstadt, Vizepräsident des Deutschen<br />
<strong>Stahlbau</strong>-Verbandes DSTV, wählte unter<br />
den vorgeschlagenen Persönlichkeiten einstimmig<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hanswille,<br />
Bergische Universität Wuppertal, für diese hohe<br />
Auszeichnung aus. Die Begründung der Jury<br />
lautet:<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hanswille hat sich<br />
in herausragender Weise im <strong>Stahlbau</strong> und besonders<br />
im Stahlverbundbau eingesetzt. Er hat<br />
sich als national und international anerkannter<br />
Wissenschaftler in den letzten Jahrzehnten für<br />
den <strong>Stahlbau</strong> in besonderem Maße engagiert<br />
und mit seinen Forschungsarbeiten im Verbundbau<br />
die Verbundbauweise für die breite praxisgerechte<br />
Anwendung erschlossen. Durch sein<br />
Engagement konnte die Einführung der europäischen<br />
Verbundbaunormung in Deutschland und<br />
in Europa so reibungslos wie möglich realisiert<br />
werden. Sein Fachwissen und sein persönliches<br />
Engagement haben ihn über die Wissenschaft<br />
hinaus bei den <strong>Stahlbau</strong>firmen bekannt gemacht.<br />
Ihm ist es gelungen, praxisgerechte Lösungen<br />
für die Umsetzung der Verbundbauweise<br />
als Wissenschaftler und Ingenieur aufzuzeigen<br />
und als Tragwerksplaner und Prüfingenieur mit<br />
den am Bau beteiligten Gruppen zu realisieren.<br />
Durch seinen Einsatz hat sich für den Verbundbau<br />
der Weg von der Wissenschaft in die Praxis<br />
weiter geebnet. Seine Arbeiten und sein Engagement<br />
haben insbesondere das Zusammenspiel<br />
zwischen Wissenschaft, planenden Ingenieuren<br />
und ausführenden Firmen vorangebracht.<br />
Prof. Gerhard Hanswille (Jahrgang 1951) studierte<br />
und promovierte bei Prof. Roik an der<br />
Ruhr-Universität Bochum zum Thema: Zur<br />
Rissbreitenbeschränkung bei Verbundträgern.<br />
Anschließend arbeitete er als Oberingenieur<br />
am Lehrstuhl für <strong>Stahlbau</strong> der Ruhr-Universität<br />
Bochum. Im Jahre 1993 erhielt er den Ruf an die<br />
Bergische Universität-Gesamthochschule Wuppertal,<br />
zuerst als C3-Professor für <strong>Stahlbau</strong> und<br />
ab 1996 nach einem abgelehnten Ruf an die<br />
Universität Hannover als C4-Professor für das<br />
Fachgebiet Stahl- und Verbundkonstruktionen.<br />
Im Jahre 1996 richtete er erstmals in Deutschland<br />
die international bedeutende Konferenz<br />
»Composite Construction« als Chairman für die<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Gerhard Hanswille<br />
© bauforumstahl e.V.<br />
Engineering Foundation in New York aus.<br />
1998 erfolgte die Gründung des Instituts für<br />
Konstruktiven Ingenieurbau an der Bergischen<br />
Universität Wuppertal, an der er maßgebend<br />
mitwirkte und bis heute die Funktion des geschäftsführenden<br />
Direktors ausübt. Im Jahre<br />
2002 folgte wegen seiner besonderen Leistungen<br />
auf dem Gebiet des Verbundbaus seine Aufnahme<br />
in die Akademie der Wissenschaften des<br />
Landes Nordrhein-Westfalen. Seit 2000 ist Prof.<br />
Hanswille Mitglied des Deutschen Ausschusses<br />
für <strong>Stahlbau</strong> DASt, seit 2006 Vorsitzender des<br />
Forschungsbeirates des DAST und stellvertretender<br />
Vorsitzender des DASt.<br />
Prof. Hanswille arbeitet auf den verschiedensten<br />
Gebieten des Verbundbaus und hat hier schon<br />
viele Forschungsvorhaben der DFG, der AiF sowie<br />
Forschungsprojekte durchgeführt, die sich<br />
schwerpunktmäßig mit aktuellen Fragestellungen<br />
des Verbundbaus bezüglich der Tragfähigkeit,<br />
Dauerhaftigkeit und Gebrauchstauglichkeit<br />
beschäftigten. Im Sonderforschungsbereich<br />
398 der DFG hat er sich vertieft mit Fragen<br />
der lebensdauerorientierten Bemessung von<br />
Verbundkonstruktionen auseinandergesetzt.<br />
Im Institut für Konstruktiven Ingenieurbau der<br />
Universität Wuppertal wurde in den letzten<br />
zwanzig Jahren eine Vielzahl von der Industrie<br />
geförderter Forschungsvorhaben durchgeführt,<br />
deren Ergebnisse in Form von bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen unmittelbaren Eingang in die Baupraxis<br />
gefunden haben.<br />
Vor und während seiner Hochschultätigkeit<br />
arbeitete Prof. Hanswille als Tragwerksplaner<br />
beim Entwurf, bei der Planung sowie der Ausführung<br />
von Stahl- und Verbundkonstruktionen<br />
des Hoch- und Industriebaus sowie bei<br />
Brückenbauvorhaben in Stahl-, Verbund- und<br />
Spannbetonbauweise maßgeblich mit. Bei<br />
vielen großen Bauvorhaben war er zudem als<br />
Gutachter für Sonderfragen eingeschaltet. Seit<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
1997 ist Prof. Hanswille Partner der Ingenieurpartnerschaft<br />
HRA, Beratende Ingenieure im<br />
Bauwesen. Im selben Jahr erhielt er seine Anerkennung<br />
als Prüfingenieur für Baustatik und die<br />
Anerkennung als staatlich anerkannter Sachverständiger<br />
für die Prüfung der Standsicherheit.<br />
Seit 1998 ist er als Sachverständiger und<br />
Prüfingenieur für Eisenbahnbrückenbau,<br />
Stahlhoch- und Verbundbau anerkannt. In den<br />
letzten Jahren hat er an großen Brückenbauvorhaben<br />
mitgearbeitet. Exemplarisch seien<br />
hier die Strombrücke des Wasserstraßenkreuzes<br />
Magdeburg, die Talbrücke Wilde Gera, die neue<br />
Schrägseilbrücke über den Rhein bei Wesel und<br />
die Schrägseilbrücke über die Elbe bei Schönebeck<br />
sowie der derzeit in Bau befindliche Hochmoselübergang<br />
bei Zeltingen genannt.<br />
Prof. Hanswille arbeitet in vielen Normenausschüssen<br />
und Fachgremien mit und gestaltet<br />
damit maßgeblich die Randbedingungen für den<br />
Einsatz von Stahl- und Stahlverbundkonstruktionen<br />
im Bauwesen. So ist er:<br />
– Vorsitzender des DIN-Arbeitsausschusses<br />
»Verbundkonstruktionen im Hochbau« seit<br />
1992. Unter seinem Vorsitz wurden die DIN<br />
18800, Teil 5 und der Nationale Anhang<br />
zum Eurocode 4-1-1 erarbeitet.<br />
– Vorsitzender des DIN-Arbeitsausschusses<br />
»Verbundbrücken« seit 1997. Er wirkte bei<br />
der Erarbeitung des DIN-Fachberichtes 104<br />
für Verbundbrücken und der Nationalen Anhänge<br />
zum Eurocode 4-2 maßgebend mit.<br />
– Mitglied des CEN-Projekt-Teams Eurocode<br />
4, Teil 1-1,<br />
– Mitglied des CEN-Projekt-Teams Eurocode<br />
4, Teil 2 – Verbundbrücken,<br />
– Mitglied des Arbeitsausschusses Verbundkonstruktionen<br />
im Deutschen <strong>Stahlbau</strong>-<br />
Verband DSTV,<br />
– Mitglied des Lenkungsgremiums »Mechanische<br />
Festigkeit und Standsicherheit« im DIN<br />
(KOA 01),<br />
– Mitglied des Koordinierungsausschusses<br />
»Brückenbau« im DIN (KOA 07-1),<br />
– Mitglied der DIN-Arbeitsausschüsse »Stahlbrücken«<br />
und »Lager im Bauwesen«,<br />
– Mitglied des Sachverständigenausschusses<br />
»Verbundbau« beim Deutschen Institut für<br />
Bautechnik,<br />
– Mitglied des Prüfungsausschusses für die<br />
Zulassung von Prüfingenieuren beim Eisenbahnbundesamt,<br />
– Mitglied in verschiedenen Beratungsgremien<br />
des Eisenbahnbundesamtes.<br />
11<br />
bauforumstahl e.V.
Durch seine umfassenden Kenntnisse im Bereich<br />
des Stahl- und Stahlverbundbaus hat<br />
Prof. Hanswille maßgeblich zur Erarbeitung<br />
und Verbreitung der Verbundbauweise in<br />
Deutschland beigetragen. Sein Fachwissen im<br />
Verbundbau wird auch in Europa in besonderem<br />
Maße geschätzt und anerkannt. Hierdurch war<br />
es möglich, die deutschen Interessen bei der<br />
Erarbeitung des Eurocode 4 in hohem Maße<br />
zu berücksichtigen. Prof. Hanswille ist es zu<br />
verdanken, dass der Verbundbau in Deutschland<br />
einen festen Stellenwert als konkurrenzfähige<br />
Bauweise erlangt hat.<br />
Wahl des Vizepräsidenten<br />
Die Mitgliederversammlung des Deutschen<br />
<strong>Stahlbau</strong>-Verbandes DSTV am 14. Juni in Fulda<br />
war gut besucht. Dipl.-Ing. Hans-Ulrich Batzke,<br />
RSB Rudolstädter Systembau GmbH, Rudolstadt,<br />
setzte sich auch als Vizepräsident zwei<br />
Jahre engagiert für die Belange des Deutschen<br />
<strong>Stahlbau</strong>-Verbandes ein. Seine Vizepräsidentenschaft<br />
endete turnusgemäß nach zwei Jahren.<br />
Rolf Heinecke wieder im DSTV-Vorstand<br />
Dipl.-Ing. Rolf Heinecke<br />
© Christmann + Pfeifer<br />
Die Urkunde und die zugehörende Plakette für<br />
die »Auszeichnung des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>es<br />
2012« werden Prof. Hanswille anlässlich des<br />
Deutschen <strong>Stahlbau</strong>tages 2012 am 18. Oktober<br />
2012 in Aachen im festlichen Rahmen des<br />
<strong>Stahlbau</strong>-Forums überreicht.<br />
Volker Hüller<br />
Mit großer Mehrheit wurde nun zu seinem<br />
Nachfolger Dr. Armin Francke, Geschäftsführer<br />
der Gartner Steel and Glass GmbH, Würzburg,<br />
gewählt.<br />
Herzlichen Glückwunsch und gutes Gelingen für<br />
die anstehenden Aufgaben.<br />
Gabriele Staupe M.A.<br />
Dipl.-Ing. Rolf Heinecke, Geschäftsführer der<br />
Christmann & Pfeifer GmbH & Co. KG, bleibt<br />
dem DSTV-Vorstand auch weiterhin erhalten.<br />
Am 20.3. wurde er zum stellvertretenden Vorsitzer<br />
der Wahlgemeinschaft (WG) 1 gewählt. Als<br />
solcher ist Dipl.-Ing. Rolf Heinecke wieder Mitglied<br />
im DSTV-Vorstand. Bereits im März 1996<br />
war er durch die Wahl zum Vorsitzer der WG<br />
5 Vorstandsmitglied. Im November desselben<br />
Jahres wurde er Vorsitzer des Fachausschusses<br />
Öffentlichkeitsarbeit. Dieses wichtige Amt legte<br />
Dip.-Ing. Rolf Heinecke jedoch Anfang November<br />
2010 nieder, um anderen bzw. jüngeren<br />
Mitgliedern des DSTV Platz zu machen.<br />
Bereits seit 1985 engagiert sich Rolf Heinecke<br />
als Fachmann für Industriebau im DSTV. Zu<br />
bauforumstahl e.V. 12 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Beginn war er vier Jahre Mitglied des Beirats der<br />
Fachgemeinschaft Hallenbau und 1989–1997<br />
hatte er den Vorsitz dort inne. Seiner Wahl zum<br />
Vizepräsidenten (19.6.2000) folgte zwei Jahre<br />
später (2002) dann die Wahl zum Präsidenten<br />
des DSTV. Turnusgemäß wurde er nach vier<br />
Jahren (2006) neuer Vizepräsident. Zwei Jahre<br />
später (2008) war er als Vorsitzer des Fachausschusses<br />
Öffentlichkeitsarbeit wiederum als<br />
Mitglied des Vorstandes aktiv.<br />
Wir wünschen Dipl.-Ing. Rolf Heinecke weiterhin<br />
ein erfolgreiches Wirken im und für den<br />
DSTV.<br />
Gabriele Staupe M.A.
Neu im DSTV<br />
Wir freuen uns, dass sich im ersten Halbjahr<br />
2012 folgende Firmen für eine Mitgliedschaft<br />
im DSTV entschieden haben.<br />
Auf das Herzlichste begrüßen wir:<br />
– Max Bögl Stahl- und Anlagenbau GmbH &<br />
Co. KG, 92301 Neumarkt (om)<br />
– Unger <strong>Stahlbau</strong> GmbH, 40476 Düsseldorf<br />
(om)<br />
– Nestler System GmbH, 08056 Zwickau<br />
(aom)<br />
Richtmeisterseminar in Finsterwalde<br />
Am 11. und 12. Mai 2012 fand in Finsterwalde<br />
das Richtmeisterseminar »Verbindungstechniken<br />
bei der <strong>Stahlbau</strong>montage« statt.<br />
Die Teilnehmer wurden von Herrn Berkel,<br />
Teamleiter Non-Automotive der Firma August<br />
Friedberg GmbH, begrüßt. Danach stellte er die<br />
1884 gegründete Firma mit ihren Standorten<br />
in Deutschland (Gelsenkirchen, Finsterwalde),<br />
Nord- und Südamerika (USA und Brasilien)<br />
sowie Südostasien (Südkorea) vor. Bei dem anschließenden<br />
Betriebsrundgang konnten sich<br />
die Seminarteilnehmer ein Bild von der vielseitigen<br />
Produktionspalette machen.<br />
Die Vortragsreihe wurde dann durch Herrn Gutmann<br />
von der Rudolstädter Systembau GmbH<br />
mit einer Übersicht über die Arbeit des Arbeitsausschusses<br />
Montage, die Richtmeisterseminare<br />
und persönliche Montageerlebnisse eröffnet.<br />
Über »Hochfeste vorspannbare Schraubenverbindungen<br />
nach DIN EN 1993-1-8 und<br />
DIN EN 1090-2« referierte Dr.-Ing. Güres vom<br />
Gastgeber. Dabei ging er detailliert auf das<br />
Schraubenprogramm nach DIN EN 14399 ein –<br />
Kennzeichnung, Chargenverfolgung und Änderungen<br />
gegenüber bisher geltenden deutschen<br />
Produktnormen. Viele Teilnehmer wurden dabei<br />
erstmalig mit den Neuerungen und Abweichungen<br />
der DIN 18800 gegenüber den Eurocodes<br />
und der DIN EN 1090 im Bereich der Montage<br />
konfrontiert.<br />
Herr Hüssing von der Nord-Lock GmbH, Westhausen,<br />
konnte mit praktischen Vorführungen<br />
die Wirksamkeit bzw. Unwirksamkeit von Sicherungselementen<br />
in beeindruckender Form<br />
demonstrieren und stellte neue Materialien<br />
– Bayer Technology Services GmbH, 51368<br />
Leverkusen (för)<br />
– Ingenieurbüro Konstruktiver Ingenieurbau<br />
KON Dr.-Ing. Reiner Konowalcyk, 24784<br />
Westerrönfeld (aom)<br />
– Büchner Barella Assekuranzmakler GmbH,<br />
04103 Leipzig (för)<br />
– Fahrenholz Engineering GmbH, 64293<br />
Darmstadt (aom)<br />
– Halfkann + Kirchner Brandschutzingenieure,<br />
41812 Erkelenz (aom)<br />
für die Keilscheibenpaare der Firma Nord-Lock<br />
GmbH vor.<br />
Herr Gurschke von der SLV Halle GmbH stellte<br />
das Thema »Schweißen im Montageprozess«<br />
vor. Dabei stellte er auch die Veränderungen<br />
nach der neuen europäischen Normung in den<br />
Mittelpunkt seiner Ausführungen. Im Besonderen<br />
ging er auf die für den Schweißprozess<br />
wichtigen geltenden technischen Regeln<br />
ein. Die Thematik – Prüfung der Qualität der<br />
Schweißnahtvorbereitung an den angelieferten<br />
<strong>Stahlbau</strong>teilen, Heften und Schweißen unter<br />
Baustellenbedingungen – konnte dabei mit<br />
zahlreichen Bildern dokumentiert werden.<br />
Neue Geräte zum Vorspannen von HV-Garnituren<br />
stellten Frau Weidemann und Herr Gareis<br />
von der Lösomat – Schraubtechnik Neef GmbH,<br />
Vaihingen/Enz, vor. An verschiedenen Fallbeispielen<br />
wurde auf die Einflussfaktoren beim<br />
Verschrauben verwiesen und der Einsatz der<br />
Gerätetechnik vorgeführt.<br />
Der zweite Seminartag, der in Schwarzheide<br />
stattfand, begann mit dem Vortrag von Herrn<br />
Stolle vom Gastgeber zum Thema »Qualitätssicherung<br />
bei der Herstellung hochfester Schraubengarnituren<br />
für den <strong>Stahlbau</strong>«. HV-Schrauben<br />
werden sowohl kalt als auch warm in mehreren<br />
Umformstufen hergestellt und anschließend<br />
in speziellen Anlagen feuerverzinkt. Nach dem<br />
Feuerverzinken erfolgt das Nachwalzen des<br />
Gewindes. Muttern hingegen werden nach dem<br />
Abscheren zweistufig umgeformt, ausgestanzt<br />
und vergütet. Das Gewinde wird nach dem Verzinken<br />
gebohrt und dann erfolgt das Schmieren.<br />
Die Darstellung der fertigungsbegleitenden<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
– Keil Systemtechnik, 46284 Dorsten (aom)<br />
– RA Dr. Peter Hammacher, 69126 Heidelberg<br />
(aom)<br />
– Eusani-Hortmanns-Zahlten Ingenieurgesellschaft<br />
mbh, 42659 Solingen (aom)<br />
– Hescon s.r.o., SL-Trencin (aom)<br />
(om = ordentliche Mitgliedschaft, aom = außerordentliche<br />
Mitgliedschaft, för = förderndes<br />
Mitglied)<br />
Qualitätskontrolle und die Dokumentation der<br />
Daten ergänzten den Vortrag.<br />
Dr. Güres ging in seinem Beitrag »Sichern von<br />
Schraubenverbindungen« auf die Einflussfaktoren<br />
ein, die zur Zerstörung einer sicheren<br />
Schraubenverbindung führen können. Ursachen<br />
können sowohl Konstruktionsfehler (Schraubendurchmesser<br />
und -länge), Fertigungsfehler<br />
(Anstriche) als auch Montagefehler (falsche<br />
Anziehmomente) sein. Es folgte eine Übersicht<br />
über wirksame und unwirksame Schraubensicherungselemente.<br />
In »Wissenswertes und Neues aus der Normung«<br />
berichtete Herr Stolle über den Einsatz<br />
von HV-Garnituren nach DIN EN 14399 ff. Im<br />
Besonderen ging er auf die neu geregelten<br />
Anziehverfahren ein: Muss planmäßig auf<br />
Mindestvorspannkraft nach DIN EN 1993-1-8<br />
vorgespannt werden, muss bei der K-Klasse k1<br />
nach dem kombinierten Verfahren verspannt<br />
werden. Der nationale Anhang zum Eurocode 3,<br />
Teil 1-8, sieht für Vorkehrungen im Rahmen der<br />
Gebrauchstauglichkeit ein kontrolliertes Anziehen<br />
auf Höhe des bisherigen deutschen Vorspannkraftniveaus<br />
vor (weitere Erläuterungen<br />
siehe Depesche Nr. 07/2012 vom 13. April 2012).<br />
Die Richtmeisterseminare werden zu folgenden<br />
Themen regelmäßig angeboten:<br />
– Verbindungstechniken<br />
– Vermessungstechnik<br />
– Organisation einer zeitgerechten Montage<br />
– Versicherungs- und Rechtsfragen<br />
Christian Wadewitz<br />
13<br />
bauforumstahl e.V.
Dresdner <strong>Stahlbau</strong>fachtagung 2012<br />
Am 29. März fand die nunmehr 6. Dresdner<br />
<strong>Stahlbau</strong>fachtagung im Hörsaalzentrum der<br />
Technischen Universität Dresden statt. Der<br />
Trend steigender Teilnehmerzahlen konnte auch<br />
in diesem Jahr fortgesetzt werden. Zum 1. Juli<br />
2012 werden die Eurocodes in Deutschland bauaufsichtlich<br />
eingeführt. Aus diesem Grund stand<br />
die <strong>Stahlbau</strong>fachtagung 2012 ganz im Zeichen<br />
der Umstellung der nationalen Regelwerke auf<br />
die europäische Normung. Neben Beiträgen zur<br />
Bemessung von Stahl- und Verbundtragwerken,<br />
Schweißnähten und Verbundanschlüssen<br />
nach Eurocode, widmeten sich die Referenten<br />
auch verschiedenen Wand-, Decken- und<br />
Dachsystemen, dem Feuerverzinken tragender<br />
<strong>Stahlbau</strong>teile und der neuen Ausführungsnorm<br />
DIN EN 1090. Einen interessanten Abschluss<br />
dieser fachlich hochwertigen Tagung bildete die<br />
Vorstellung des Terminalgebäudes des neuen<br />
Flughafens Berlin-Brandenburg-International.<br />
Prof. Richard Stroetmann, Direktor des Instituts<br />
für Stahl- und Holzbau der TU Dresden, eröffnete<br />
die <strong>Stahlbau</strong>fachtagung und brachte seine<br />
Freude über das große Interesse an der Veranstaltung<br />
zum Ausdruck. In seinen Grußworten<br />
unterstrich der Präsident des Deutschen <strong>Stahlbau</strong>-Verbandes<br />
DSTV, Dipl.-Ing. Ralf Luther, die<br />
Wichtigkeit dieser Fachtagung. Im Anschluss<br />
ging er auf den Zeitplan bei der Einführung der<br />
DIN-EN-Eurocodes und der Aus führungsnorm<br />
DIN EN 1090 ein und mahnte die zeitnahe Umstellung<br />
auf die DIN EN 1090-2 an.<br />
Dipl.-Ing. Gregor Nüsse MSc von der FOSTA<br />
führte fachlich kompetent, sympathisch und<br />
eloquent durch das Programm der Fachtagung,<br />
das durch ausgezeichnete und namhafte Referenten<br />
geprägt war.<br />
Hörsaalzentrum der TU Dresden<br />
© TU Dresden<br />
Dipl.-Ing. Ralf Luther<br />
© TU Dresden<br />
bauforumstahl e.V. 14 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann<br />
© TU Dresden<br />
Der erste Vortragsblock behandelte vor allem<br />
die Bemessung von Stahltragwerken nach DIN<br />
EN 1993-1-1 und Zuggliedern nach DIN EN<br />
1993-1-11. Dieses Themengebiet eröffnete Prof.<br />
Stroetmann mit seinem Vortrag zur »Tragwerksbemessung<br />
im Hochbau nach DIN EN 1993«. In<br />
seinen Ausführungen stellte er Grundlagen zur<br />
Tragwerksplanung, die Regelungen zu Imperfektionsansätzen<br />
und die Möglichkeiten zur Bemessung<br />
stabilitätsgefährdeter Tragwerke nach<br />
DIN EN 1993 anschaulich dar.<br />
Prof. Rolf Kindmann von der Fakultät Bau- und<br />
Umweltingenieurwissenschaften der Ruhr-<br />
Universität Bochum stellte Methoden zur<br />
Bestimmung der rechnerischen Tragfähigkeit<br />
doppeltsymmetrischer I-Querschnitte vor und<br />
ging auf Veränderungen in der Nachweisführung<br />
ein. Anhand von Vergleichsrechnungen<br />
zeigte er, dass die N-M-Interaktionsnachweise<br />
nach DIN EN 1993-1-1 teilweise deutlich höhere<br />
Ausnutzungen der Querschnitte zulassen,<br />
und gab Empfehlungen für alternative Nachweisverfahren<br />
Intensive Diskussionen in den Pausen<br />
© TU Dresden<br />
Dr. Karsten Kathage, Vizepräsident des DIBt,<br />
rundete den Vormittagsblock mit seinen Ausführungen<br />
zur »Bemessung und Konstruktion<br />
von Zug gliedern nach DIN EN 1993-1-11« ab. Er<br />
stellte die neuen Bemessungsregeln für verschiedene<br />
Zugglieder vor und erläuterte, dass auch<br />
in diesem Teil des Eurocodes noch Bedarf zur<br />
Ergänzung und Präzisierung besteht.<br />
Den zweiten Komplex zum Thema Verbindungen<br />
eröffnete Prof. Thomas Ummenhofer vom<br />
Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Er<br />
referierte über »Schweißnahtverbindungen<br />
unter ruhender und nichtruhender Beanspruchung«<br />
und erläuterte die Nachweisverfahren<br />
nach DIN EN 1993-1-8, in der neben Kehl- und<br />
Stumpfnähten nunmehr auch Schlitznähte<br />
und Lochschweißungen geregelt sind. Zu den<br />
ermüdungsbeanspruchten Schweißverbindungen<br />
stellte Prof. Ummenhofer ein Verfahren vor,<br />
mit dem erstmals die Schädigungsentwicklung<br />
innerhalb der Nahtbereiche visualisiert werden<br />
kann.
Ergänzend zu den Schweißverbindungen sprach<br />
Prof. Ulrike Kuhlmann vom Institut für Konstruktion<br />
und Entwurf der Universität Stuttgart<br />
über »Verbundanschlüsse nach Euro code«.<br />
Dabei ging sie besonders auf die Duktilität und<br />
Steifigkeit der Anschlüsse ein. Sie betonte die<br />
Bedeutung der Anschlussauslegung auch im<br />
Hinblick auf die Forderung nach Robustheit und<br />
Schadenstoleranz in DIN EN 1990 und zeigte<br />
das damit verbundene zukünftige Entwicklungspotenzial<br />
auf.<br />
Nach der Mittagspause standen zunächst »Träger-<br />
und Deckensysteme im Stahlverbundbau«<br />
im Vordergrund. Prof. Wolfgang Kurz von der<br />
Universität Kaiserslautern hielt ein Plädoyer<br />
für den Verbundbau und stellte interessante<br />
multifunktionale Deckensysteme vor. Im Zusammenhang<br />
mit Fragen der Gebrauchstauglichkeit<br />
der Systeme warnte er vor übertriebener Genauigkeit,<br />
auch vor dem Hintergrund streuender<br />
Betoneigenschaften und Eigenspan nungen aus<br />
dem Richten und Überhöhen von Stahlträgern.<br />
»Bemessung und Ausführung von Dach- und<br />
Wandsystemen« waren Thema des Vortrages<br />
von Dr.-Ing. Ralf Podleschny, Geschäftsführer<br />
des Industrieverbands für Bausysteme und<br />
Metallleichtbau. Er zeigte grundlegende Zusammenhänge<br />
zur bauaufsichtlichen und normativen<br />
Regelung von Stahltrapezprofilen und<br />
Sandwichelementen auf. Darüber hinaus ging er<br />
auf konstruktionsspezifische bauphysikalische<br />
Aspekte und deren Zusammenhang mit den<br />
wachsenden Wärmeschutzanforderungen an<br />
Gebäuden ein.<br />
Im abschließenden Vortragsblock erläuterte zu<br />
Beginn Prof. Markus Feldmann von der RWTH<br />
Aachen, mit der Thematik der DASt-Richtlinie<br />
022 zum Feuerverzinken tragender <strong>Stahlbau</strong>teile<br />
bestens vertraut, wie die Schadensfälle bei<br />
feuerverzinkten <strong>Stahlbau</strong>teilen aus den Jahren<br />
Dipl.-Ing. Thomas Fackler<br />
© TU Dresden<br />
Dipl.-Ing. Gregor Nüsse<br />
© TU Dresden<br />
2000–2006 entstanden sind und zukünftig<br />
durch die Anwendung der DASt-Richtlinie 022<br />
vermieden werden. Dabei unterstrich er die Bedeutung<br />
der Zusammenarbeit aller am gesamten<br />
Fertigungsprozess Beteiligten und zeigte<br />
sich zufrieden über die Wiederherstellung der<br />
Vertrauensbasis mit der Verzinkungsbranche.<br />
Zum Abschluss der 6. Dresdner <strong>Stahlbau</strong>fachtagung<br />
wurde von Dipl.-Ing. Thomas Fackler<br />
vom Ingenieurbüro sbp schlaich bergermann<br />
und partner in Stuttgart das Tragwerk vom<br />
Terminalgebäude des neuen Flughafens Berlin-<br />
Brandenburg-International erläutert. Im Mittelpunkt<br />
seines interessanten Vortrages standen<br />
das statisch ausgefeilte, sowohl in funktionaler<br />
als auch ästhetischer Hinsicht überzeugende<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Dr.-Ing. Karsten Kathage<br />
© TU Dresden<br />
Nachtaufnahme Flughafen Berlin<br />
© Alexander Obst/Marion Schmieding/Berliner Flughäfen<br />
Dachtragwerk mit seinen Trapezstegträgern und<br />
die transparente Glasfassadenkonstruktion mit<br />
den Seilbindern.<br />
Die <strong>Stahlbau</strong>fachtagung ging mit vielen neuen<br />
Erkenntnissen und anregenden Diskussionen<br />
zu Ende. In seinem Schlusswort ermutigte Prof.<br />
Stroetmann noch einmal alle Teilnehmer, die<br />
Einführung der DIN-EN-Eurocodes mit Offenheit<br />
und einer positiven Grundeinstellung<br />
anzugehen.<br />
Dipl.-Ing. Peter Deepe<br />
cand. ing. Thomas Faßl<br />
Technische Universität Dresden<br />
Institut für Stahl- und Holzbau<br />
15<br />
bauforumstahl e.V.
Das Konzept Contain‘t<br />
(Mobile) Bauwerke temporärer Natur<br />
© plus+ Bauplanung GmbH<br />
Der gemeinnützige Kunst- und Kulturverein<br />
»Contain’t e.V.« erhält von der Stadt<br />
Stuttgart einen befristeten Mietvertrag für<br />
eine Teilfl äche des ehemaligen Güterbahnhofareals<br />
in Bad Cannstatt.<br />
Es werden Bauten temporärer Natur errichtet.<br />
Die bauliche Genehmigung soll<br />
sich auf zwei Jahre beschränken. Alle geplanten<br />
Objekte sind modular und demontierbar<br />
bzw. rückbaubar konzipiert.<br />
Die Situation<br />
Die Zwischennutzung steht hoch im Kurs. Optimierte<br />
Leerstandsvermarktung, Idealvoraussetzungen<br />
für Start-ups und eine lebhafte Kreativszene<br />
werden von der symbiotischen Allianz<br />
aus Eigentümern, Nutzern, Agenturen und Kommunen<br />
verheißungsvoll beschworen. Doch auch<br />
kritische Stimmen prägen den kulturpolitischen<br />
Dialog. Nicht kommerzielle Projekte können die<br />
Mieten der Zwischennutzungsagenturen nicht<br />
stemmen und Kunst- und Kulturschaffende aus<br />
den Off-Spaces müssen wider Willen häufige<br />
Produktionsstättenwechsel und fehlende Planungssicherheit<br />
in Kauf nehmen. Die künstlerische<br />
Zwischennutzung ist immer prekär, sie<br />
hat ihr Ende stets vor Augen. Zwölf Jahre lang<br />
befand sich die »Ateliergemeinschaft Bauzug<br />
3YG« in Zwischennutzung der Abstellgleise am<br />
Stuttgarter Nordbahnhof. Genügend Zeit, um<br />
die Vorzüge der preiswerten und ungewöhnlichen<br />
Waggonateliers ebenso kennenzulernen<br />
wie die Auswirkungen ständig wechselnder<br />
Mietvertragskonditionen auf den künstlerischen<br />
Schaffensprozess.<br />
Eine Endphase ohne mietvertragliche Basis und<br />
die Räumungsaufforderung im Januar 2011<br />
brachten den einstmals lebhaften Kunst- und<br />
Kulturbetrieb an »den Waggons« zuletzt gänzlich<br />
zum Erliegen. Unser Konzept Umschlagplatz<br />
ist ein Resultat aus diesen Entwicklungen und<br />
im Kontext mit den genannten Voraussetzungen<br />
in Stuttgart und im Allgemeinen zu verstehen.<br />
Die Idee ist der »Ateliergemeinschaft Bauzug<br />
3YG« entsprungen und schöpft aus der Erfahrung<br />
ihrer Akteure.<br />
Das Projekt<br />
Das Projekt Contain’t denkt den nicht kommerziellen<br />
und nachhaltigen Kulturort von morgen.<br />
Wo kaum kommerziell entlastete und dauerhaft<br />
verfügbare Räume vorhanden sind, schafft<br />
Contain’t diese in recycelten Überseefrachtcontainern<br />
selbst und macht sich deren modularen<br />
und mobilen Charakter zu eigen. Die Modularität<br />
ermöglicht einen ressourcenorientierten<br />
Struktur im Innern<br />
© plus+ Bauplanung GmbH<br />
DER BESONDERE STAHLBAU 16 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Auf- und Ausbau des Containerensembles. Zugleich<br />
wird die Einbindung innovativer Konzepte<br />
in der Zukunft befördert. Durch die ISO-Normierung<br />
der Frachtcontainer und den preiswerten<br />
Transport im globalen Verkehr ist der Austausch<br />
von Modulen und Inhalten mit ähnlichen<br />
Projekten denkbar und durchführbar. Von der<br />
vergleichsweise günstigen Zwischennutzung<br />
städtischer Brachen profitieren auch jene<br />
Kreativen, die nicht gewinnorientiert arbeiten<br />
– ein Effekt, der sich positiv auf die Zugangsoffenheit<br />
auswirken wird. Alleinstellungsmerkmal<br />
des Konzepts Contain’t ist seine Mobilität. Sie<br />
sichert den Erhalt von Räumlichkeiten und<br />
Strukturen auch im Falle des Ortswechsels und<br />
schafft einen dauerhaften Hafen für das freie<br />
künstlerische Potenzial in Stuttgart.<br />
Bei der Wahl des Projektnamens wurde nicht<br />
nur auf die Zäsur in der eigenen Projektgeschichte<br />
– den Wechsel von Waggons in Container<br />
– Bezug genommen. Contain’t lässt einen
Ort entstehen, der neben Flächen für die Ateliergemeinschaft<br />
auch Ausstellungs-, Veranstaltungs-<br />
und Präsentationsflächen anbietet, der<br />
Labor für Experimente und Interventionen ist,<br />
der Raum für Workshops und Seminare bereitstellt,<br />
und eine Plattform für die Vernetzung auf<br />
lokaler, überregionaler Ebene schafft. So haucht<br />
der Contain’t dem alten Güterbahnhof in Bad<br />
Cannstatt Leben ein und verleiht ihm zugleich<br />
ein neues Gesicht.<br />
Dieses wird geprägt von seinem Herzstück – einem<br />
Ensemble aus zwölf 40-Fuß-Frachtcontainern,<br />
welche Ausstellungs- und Veranstaltungsräume,<br />
Workshop, Büro, Werkstatt, Lager sowie<br />
sanitäre Anlagen beherbergen. Die konsequente<br />
Auseinandersetzung mit den Entfaltungsmöglichkeiten<br />
der Containerarchitektur mündet in<br />
der geplanten Anordnung der Container um<br />
einen großen, bespielbaren Innenhof und dessen<br />
mögliche Überdachung durch ein flexibles Dach,<br />
das im Falle des Umzugs ab- und wiederaufbaubar<br />
ist.<br />
Erfahrungsaustausch mit anderen Protagonisten<br />
aus Kunst und Kultur, Zusammenarbeit mit<br />
Hochschulen und Beteiligung am öffentlichen<br />
Dialog bilden die Grundlagen, um an der Mitgestaltung<br />
des zukünftigen Kulturstandorts Stuttgart<br />
aktiv teilzunehmen.<br />
Innenhof mit Überdachung<br />
© plus+ Bauplanung GmbH<br />
Ensemble aus Containern<br />
© plus+ Bauplanung GmbH<br />
Areal des Güterbahnhofs in Bad Cannstatt<br />
© plus+ Bauplanung GmbH<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Die Basis des Vereins Contain’t fußt auf dem<br />
ehrenamtlichen Engagement von motivierten<br />
Menschen aus Stuttgart. Das Neckartenzlinger<br />
Architekturbüro »plus+ bauplanung« und der<br />
Kölner Verein »Jack-in-the-Box«, der schon<br />
mehrere Containerprojekte realisiert hat, unterstützen<br />
das Projekt mit ihrer Erfahrung bei der<br />
Umsetzung.<br />
Dipl.-Ing. Matthias Knöller,<br />
Neckartenzlingen<br />
Entwurf und Ausführungsplanung<br />
plus+ bauplanung GmbH,<br />
Neckartenzlingen<br />
Projektleiter:<br />
Dipl.-Ing. Arch. Christoph Förster<br />
17<br />
DER BESONDERE STAHLBAU
Kopf aus Stahl für die Bregenzer Festspiele<br />
Das Bühnenbild der Oper »André Chénier«,<br />
die in der Saison 2011/2012 aufgeführt<br />
wird, ist spektakulär, besteht es doch vor<br />
allem aus einem Kopf aus Stahl, der hier<br />
als Kulisse dient. Gemeinsam von der<br />
Bitschnau GmbH und der Bitschnau<br />
project gmbh konstruiert, verfügt er in<br />
seinem Inneren über eine ausgeklügelte<br />
Technik: ein Zusammenspiel von Hydraulik<br />
und <strong>Stahlbau</strong>.<br />
Seebühne auf Pfählen<br />
Die Bregenzer Festspiele sind ein Kulturfestival,<br />
das jährlich im Juli und August stattfindet und<br />
Besucher aus aller Welt begeistert. Ihre erstmalige<br />
Durchführung erfolgte 1946, und seit 1950<br />
werden sie auf einem Pfahlbau veranstaltet<br />
– der größten im Wasser gelegenen Seebühne<br />
der Welt, die ein begehrter Schauplatz für zahlreiche<br />
Inszenierungen ist.<br />
Diese Bühne steht, mit Ausnahme eines zentralen<br />
Betonkerns, ausschließlich auf rund 300<br />
Stelzen, sogenannten Piloten (Rammpfählen),<br />
die bis zu 6 m Meter tief in den Seegrund reichen.<br />
Stahl und Fichtenholz sind die tragenden<br />
Materialien. Aus Stahl gefertigt wurde auch die<br />
aktuelle Konstruktion des Bühnenbildes.<br />
Transport, Einhebung und »Aufsetzen«<br />
© Bitschnau GmbH<br />
Visualisierung von Bühnenbild und Stahlkonstruktion<br />
© Bitschnau GmbH<br />
Stahlkonstruktion als Kulisse<br />
Kernstück der diesjährigen Kulisse ist der Kopf<br />
von Jean Paul Marat, einem der Anführer der<br />
Französischen Revolution. Er besteht aus einer<br />
17 m langen, 15 m breiten und 15 m hohen<br />
Stahlstruktur, die an eine bereits auf der Seebühne<br />
vorhandene, den Oberkörper Marats darstellende<br />
Konstruktion montiert wurde.<br />
Der Kopfteil ist an vier Punkten gelagert, zwei<br />
davon sind direkt an der Dreh- bzw. Kippachse<br />
angeordnet. Die beiden anderen befinden sich<br />
hingegen am Zylinder und können daher nur in<br />
Achsrichtung wirkende Kräfte aufnehmen. Mittels<br />
eines nahe am Schwerpunkt installierten<br />
Hydraulikzylinders lässt sich der Kopf ca. 7,40 m<br />
nach hinten fahren, wobei er bei einem Fahrweg<br />
von ca. 1,80 m an der Schnittkante des Halses<br />
zusätzlich um ca. 55° nach hinten klappt.<br />
DER BESONDERE STAHLBAU 18 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Für die Außenhülle kamen Rohrstabwerke zur<br />
Ausführung, die in Form von Dreiecken zusammengefügt<br />
wurden. Zwischen die Rohre wurden<br />
27 mm dicke 3-S-Platten gesetzt, die tangentiale<br />
Flächen zu den Rohrscheiteln aufweisen und<br />
an den angeschweißten Laschen angeschlossen<br />
wurden. Eine Kaschur bildet letztlich die Außenhaut<br />
des Kopfes bzw. das Bühnenbild. Um<br />
sie zu aufbringen, musste der Kopf zunächst<br />
komplett zusammengebaut und danach, für den<br />
Transport vor Ort, wieder in drei Teile zerlegt<br />
werden. Die erforderlichen Stöße waren infolgedessen<br />
sowohl demontierbar als auch biegesteif<br />
vorzusehen; zudem war darauf zu achten, dass<br />
die Schraubstöße mit den Flanschen ggf. in die<br />
Kaschurunterkonstruktion eindrangen.<br />
Ein eigens entwickeltes Grundgerüst gewährleistete<br />
hier die Realisierung eines perfekt erscheinenden<br />
Bühnenbildes.
Herstellung und Hydraulik<br />
Bei der Errichtung war insbesondere das Zusammenspiel<br />
zwischen Hydraulik, <strong>Stahlbau</strong> und<br />
Geometrie zu beachten. Die Hydraulikanlage<br />
wird z. B. für die Bewegung des Kopfes benötigt.<br />
Aus Containern mit Pumpen und Öltank, Zylinder,<br />
Regelventilen, Schlauch- und Rohrleitungen<br />
sowie Absperrhähnen bestehend, musste sie<br />
exakt angeordnet und installiert werden. Ähnliches<br />
gilt für das Schienensystem: Die ca. 2,50 m<br />
breiten und 1,00 m hohen Augen können dank<br />
eines hängenden Schienensystems die Lider verschließen<br />
und dienen zugleich als Auftrittsort<br />
für einen Sänger, der dafür extra einen Alpinkurs<br />
absolviert hat. Im Unterbau der gesamten Büste<br />
sind außerdem Zugangswege, Mechanik, Leitungen<br />
und Steuerungen versteckt. Insgesamt<br />
wiegt die Bühnenkulisse rund 350 t.<br />
Detaillierung und sogenannte Kollisionskontrolle<br />
erfolgten mithilfe der Software »Advance<br />
Steel«, sodass es möglich war, auch solche Bauteile<br />
einzubinden, die von anderen Unternehmen<br />
geliefert wurden. Bereits am Computer ließ<br />
sich anhand eines 3-D-Modells die realistische<br />
Darstellung überprüfen und, wo erforderlich,<br />
anpassen.<br />
Gabriele Staupe M.A.<br />
Endzustand: Kulisse für die Opernaufführung<br />
© Bitschnau GmbH<br />
Zusammenbau vor dem letzten Transport<br />
© Bitschnau GmbH<br />
Auftraggeber<br />
Bregenzer Festspiele, Bregenz<br />
Ausführender Künstler<br />
Bregenzer Festspiele (Kaschur, Künstler)<br />
Tragwerksplanung/Statik<br />
Bregenzer Festspiele 3D (Modell)<br />
Bregenz Planungsbüro BHM Ing. (Stabstatik<br />
und Prüfstatik)<br />
Bitschnau project GmbH (Knotenstatik),<br />
Nenzing<br />
<strong>Stahlbau</strong><br />
Bitschnau GmbH, Nenzing<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
19<br />
EISENBAHNBRÜCKE<br />
FRANKFURT<br />
INBETRIEBNAHME: 2008<br />
FAKTEN ZUR BESCHICHTUNG:<br />
HEMPADUR ZINC 87260 70 μm<br />
HEMPADUR 87431 80 μm<br />
HEMPADUR 87280-47560 80 μm<br />
HEMPADUR 87280-19290 80 μm<br />
HEMPATHANE TOPCOAT 87480 80 μm<br />
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DER BESONDERE STAHLBAU
Achterbahn namens »Freischütz« in Reisbach<br />
Achterbahnfans freuen sich über die neue<br />
Katapult-Achterbahn, die, im Mai 2012<br />
nun auch offi ziell eingeweiht, im idyllischen<br />
Bayernpark für Nervenkitzel sorgt.<br />
Die kompakte Bahn, die sich auf 483 m<br />
erstreckt und nur so von Inversionen und<br />
Fahrelementen strotzt, wendet sich an die<br />
Zielgruppe der »Adrenalinsüchtigen«.<br />
Spektakuläre Streckenführung<br />
Die Planungen begannen im Jahr 2009, der<br />
erste Spatenstich war im September 2010. 2011<br />
startete der Testlauf der 5 Mio. € teuren Achterbahn.<br />
Jetzt sind auch die beeindruckenden<br />
Außenanlagen fertig, sie orientieren sich thematisch<br />
an der Oper »Freischütz«. In Anspielung<br />
auf einen Gewehrlauf ist der Bahnhof aus stählernen<br />
Rundbögen konstruiert, die nach vorne<br />
hin enger gesetzt sind und kleiner werden. Der<br />
Ausgang führt über eine gedeckte Holzbrücke<br />
über die Wolfsschlucht. Die Achterbahn integriert<br />
sich gelungen in den Park. Der höchste<br />
Punkt von 24 m über dem Gelände liegt oben<br />
am Hang. Die atemberaubende Bahn besticht<br />
und verwirrt durch ihre vielen Kreuzungen und<br />
Überschneidungen. Bevor die Besucher den<br />
Jäger Max auf der wilden Fahrt mit der »Schicksalskugel«<br />
in die Teufelsschlucht begleiten können,<br />
müssen sie sich durch labyrinthartige Wege<br />
zum Einstieg durchkämpfen.<br />
Schrauben und ...<br />
© Coasters and more<br />
Loopings ...<br />
© Frank Lanfer/Gemi Verlag<br />
DER BESONDERE STAHLBAU 20 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Rendering der Gesamtkonstruktion<br />
© Project X<br />
Die Streckenführung kann sich sehen lassen:<br />
Abgesehen von der Beschleunigungsstrecke<br />
gibt es kein gerades Stück Schiene: Eine Kurve<br />
folgt der nächsten, und Looping, Schrauben und<br />
Heartline-Rolls vervollständigen die spektakuläre<br />
Streckenführung. Das Looping dominiert v. a.<br />
optisch die Bahn. Es erinnert an den Ring der<br />
Agathe. Anstatt der sonst üblichen englischen<br />
Namen haben die Fahrfiguren bayrische: So<br />
heißt beispielsweise der Top-Hat<br />
Schreigrampfraim (= Schreikrampfkurve).
Neuer Campus für die Wirtschaftsuniversität Wien<br />
Fünf renommierte Architekturbüros planten<br />
die neue Wirtschaftsuniversität Wien,<br />
die auf dem ca. 90.000 m² großen Gelände<br />
der ehemaligen Messe im Prater entsteht.<br />
Das Gesamtprojekt umfasst vier Kerne, die<br />
durch sogenannte Canyons auch räumlich<br />
voneinander unterschieden werden. Realisiert<br />
wird derzeit der Entwurf von Zaha<br />
Hadid für das Herzstück des Campus, das<br />
Library- and Learningcenter (LLC), das zum<br />
Teil wie eine liegende Acht wirkt und sich<br />
durch eine anspruchsvolle Stahltragkonstruktion<br />
auszeichnet. Unger Steel stellt<br />
damit erneut seine Kompetenz im architektonischen<br />
<strong>Stahlbau</strong> unter Beweis.<br />
Futuristisches Bauvorhaben<br />
Einen Blickfang stellt der 80 m lange Canyonträger<br />
dar, der in rund 17 m Höhe scheinbar frei<br />
schwebt und beachtliche ca. 350 t wiegt: Auf<br />
ihm ruht die gesamte Stahldachkonstruktion.<br />
Der erste Teil der Montage wurde im März<br />
erfolgreich abgeschlossen. Acht Einzelteile<br />
wurden vor Ort zusammengebaut, deren Transport<br />
ein 600-t-Autokran mit Schwebeballast<br />
übernimmt. Die Montageflächen müssen gesichert<br />
werden, damit sie der Drucklast der Kräne<br />
standhalten können. Insgesamt werden für das<br />
LLC zudem ca. 43.500 m³ Beton, ca. 109.000 m²<br />
Schalung und über 7.400 t Bewehrung benötigt.<br />
Tragkonstruktion des Hauptdachs<br />
Isometrie der Tragstruktur<br />
© UngerSteelGroup<br />
Künftiges Erscheinungsbild<br />
© Zaha Hadid Architects<br />
DER BESONDERE STAHLBAU 22 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Montage der Stahlkonstruktion<br />
© BIG<br />
Einhub eines Elements<br />
© UngerSteelGroup
Die Hauptdachtragkonstruktion besteht aus<br />
geschweißten Stahlprofilen, die eine Höhe bis<br />
zu 2,50 m aufweisen. Auf vorab betonierten<br />
Stahlrundrohrstützen werden diese Stahlträger<br />
aufgelegt und nach der Gesamtmontage weiter<br />
vorgespannt. Insgesamt werden 4.000 m² Fläche<br />
überbaut, die Tonnage beträgt 1.341 t, die<br />
schwebende Konstruktion endet auf rund 30 m<br />
Höhe. Das fertige Gebäude wird durch Eleganz<br />
und Besonderheit bestechen, denn die sichtbar<br />
belassenen, schlanken Stahlträger machen<br />
in Kombination mit Glas den Werkstoff Stahl<br />
erlebbar.<br />
Gesamtprojekt<br />
Bis Mitte 2013 sollen die Bauten mit rund<br />
100.000 m² Nutzfläche errichtet werden. Die<br />
Nettogesamtkosten werden 492 Mio. € betragen.<br />
Wenn alles nach Plan verläuft, dann<br />
wird mit dem Studienjahr 2013/2014 die Wirtschaftsuniversität<br />
endgültig von der Spittelau in<br />
den zweiten Bezirk umgezogen sein.<br />
Gabriele Staupe M.A.<br />
SAS BraceLok Zugstabsystem.<br />
Höchste Qualität und Ästhetik.<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Bauherr<br />
Projektgesellschaft Wirtschaftsuniversität Wien<br />
Neu GmbH, Wien<br />
Architekten<br />
BUSarchitektur, Wien<br />
Zaha Hadid Architects, London<br />
Generalplanung<br />
Vaska + Partner Ingenieure, Wien<br />
Baumeisterarbeiten<br />
Bauunternehmung Granit Gesellschaft m.b.H.,<br />
Graz<br />
<strong>Stahlbau</strong><br />
Unger Steel Group, Oberwart<br />
Stahlwerk Annahütte<br />
475 Jahre Stahlwerk Annahütte 1537 - 2012<br />
www.annahuette.com<br />
23<br />
DER BESONDERE STAHLBAU
Tram- und Busbahnhof »Münchner Freiheit«<br />
Die grün-weiße Dachlandschaft der Haltestelle<br />
der Linie 23 an diesem Tram- und<br />
Busbahnhof in München ist auch schon<br />
von Weitem ein »Hingucker«: Das futuristisch<br />
erscheinende Bauwerk, dessen<br />
Form an eine Grotte bzw. Tropfsteinhöhle<br />
erinnert, wurde, basierend auf dem Wettbewerbsentwurf<br />
von OX2 Architekten, als<br />
reine Stahlkonstruktion konzipiert und<br />
realisiert. Die Planung erfolgte von Mai<br />
2008 bis November 2009, die Bauzeit betrug<br />
16 Monate. Seit Dezember 2009 steht<br />
die »Münchner Freiheit« den Fahrgästen<br />
zur Verfügung.<br />
Gewölbeförmiges Dach<br />
Die Dachkonstruktion überspannt die Umsteigehaltestelle<br />
im Münchner Stadtteil Schwabing.<br />
Das heißt, über die projizierte Gesamtfläche<br />
von ca. 1.540 m² verteilen sich in unregelmäßigen<br />
Abständen 18 dreigliedrige Stützen (18 × 3<br />
= 54 Tripel), sodass sich eine gewölbeartige<br />
Struktur ergibt.<br />
Ihre äußeren Abmessungen betragen ca.<br />
73 m × 31 m. Die sternförmigen Öffnungen des<br />
Daches im Bereich der Stützen, die den Einfall<br />
von Tageslicht ermöglichen, machen das<br />
Bauwerk zu etwas Besonderem. Der Rand des<br />
Daches verläuft horizontal, ansonsten weist<br />
es aber je nach Spannweite bzw. Kraglänge<br />
unterschiedliche Stichhöhen zwischen 5,50 m<br />
Einheben der Tragelemente<br />
© Christoph Stepan<br />
Fertiggestelltes Bauwerk bei Dunkelheit<br />
© Christoph Stepan<br />
und 8,50 m auf. An seiner Unterseite sind neben<br />
den notwendigen Fahrleitungsdrähten auch<br />
Beleuchtungskörper abgehängt. Als Korrosionsschutz<br />
wurde zudem eine mehrlagige<br />
Oberflächenbeschichtung im Airless-Verfahren<br />
aufgebracht.<br />
Vorfertigung im Werk<br />
Die gesamte Stahlkonstruktion wurde von der<br />
Vorarlberger Bitschnau GmbH im Werk vorgefertigt.<br />
Die Dachhaut wurde dazu als eine im<br />
Grundriss fünfeckige Fläche (mit abgerundeten<br />
Ecken) aus dreidimensional verformten Stahlblechen<br />
auf Basis der statischen Berechnungen<br />
und der geometrischen Vorgaben aus dem<br />
DER BESONDERE STAHLBAU 24 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Ausbau im »Inneren«<br />
© Christoph Stepan<br />
3-D-Modell hergestellt. Diese fugenlose Fläche<br />
bildet die spätere Dachunterseite, die hier<br />
vorhandenen Schweißnähte wurden deshalb<br />
auch glatt eingeebnet. Auf der Oberseite wurden<br />
hingegen Stahlspanten vorgesehen, deren<br />
Anordnung entsprechend dem Dachverlauf erfolgte.<br />
Zunächst wurden die einzelnen Elemente<br />
in der Werkstatt auf Passgenauigkeit überprüft<br />
und anschließend vor Ort montiert, wobei 420 t<br />
Stahl zum Einsatz kamen.
Dachstruktur mit Öffnungen<br />
© Christoph Stepan<br />
»Allee« aus Stützen<br />
Die 18 baugleichen Stützen bestehen aus je drei<br />
gleichen vertikalen Einzelelementen und sind<br />
komplett aus Stahlblechen gefertigt. Zusammengesetzt<br />
zu sogenannten Tripeln, bilden sie<br />
einen innen offenen, am unteren und oberen<br />
Abschluss kreisförmigen Kelch. Im Inneren der<br />
Stützen verlaufen dazu Stege, die oben in die<br />
Spanten der Dachfläche übergehen. Nachdem<br />
die Querschnitte verbunden und in der Decke<br />
der angrenzenden U-Bahn-Station verankert<br />
worden waren, wurde der gesamte Bereich mit<br />
Stahlbeton »vergossen«. Am oberen Rand der<br />
Kelche befindet sich zudem eine umlaufende<br />
Gefällerinne, während transparente, bauseits<br />
der Stützen eingefügte Kuppeln gegen eindringendes<br />
Niederschlagswasser schützen.<br />
Die Umsteigehaltestelle besticht also nicht<br />
zuletzt durch die »Allee« aus 18 schlanken<br />
Stützen, die ein sanft geschwungenes Dach wie<br />
dichtes Laub über die Hälfte eines neuentstandenen<br />
Platzes zu heben scheinen. Inmitten des<br />
Verkehrs gleiten sie, die umgebenden Vorgänge<br />
gewissermaßen gliedernd, wie sich öffnende<br />
Kelche langsam auf den Boden zu, in dem sie<br />
wurzeln. Die 18 Stützen bieten auf die Weise<br />
Schutz und rufen zugleich einen durch Sichtbezüge<br />
inszenierten, einzigartigen Eindruck von<br />
der Münchner Freiheit hervor.<br />
Dachkonstruktion aus Stahl<br />
© Jörg Hempel<br />
Ebenfalls ein Grund, weshalb die Bitschnau<br />
GmbH mit der Software »Advance Steel« gerechnet<br />
und gezeichnet und dieses Projekt auch<br />
beim Graitec Projektwettbewerb 2010 eingereicht<br />
hat.<br />
Gabriele Staupe M.A.<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Bauherr<br />
Stadtwerke München GmbH, München<br />
Entwurf<br />
OX2 Architekten, Aachen<br />
Ausführungsplanung und Bauleitung<br />
RPM Architekten GmbH, München<br />
Tragwerksplanung<br />
Sailer Stepan und Partner GmbH, München<br />
<strong>Stahlbau</strong><br />
Bitschnau GmbH, Nenzing<br />
Bitschnau project gmbH, Nenzing<br />
Stützen als Tripel<br />
© Jörg Hempel<br />
25<br />
DER BESONDERE STAHLBAU
Moderne Stahlbrücke für das Limeskastell Pohl<br />
Direkt an der B 260 zwischen Wiesbaden<br />
und Koblenz (Bäderstraße, Deutsche Limesstraße)<br />
liegt das Limeskastell Pohl. Die<br />
Nachbauten von Limeskastell und Wachtturm<br />
in Pohl sind ein herausragender Vermittlungsort<br />
für römische Architektur und<br />
eine Attraktion im UNESCO-Weltkulturerbe.<br />
Ende Mai 2011 waren die Bauarbeiten<br />
abgeschlossen. Sozusagen als Schlussstein<br />
erstellt, verbindet nun eine moderne<br />
Stahlbrücke das römische Kleinkastell mit<br />
dem hölzernen Wachtturm. Seit dem Spätsommer<br />
2011 können die Besucher diesen<br />
einzigartigen Zugang nutzen.<br />
Einheben der Stahlkonstruktion<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Mertes GmbH<br />
DER BESONDERE STAHLBAU 26 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Gesamtanlage mit Zugangsbauwerk<br />
© Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz<br />
Konzept<br />
Über die 17,10 m lange Stahlkonstruktion<br />
gelangen die Besucher zum Wachtturm und<br />
betreten ihn, ganz wie in römischer Zeit, im<br />
ersten Obergeschoss. Der U-förmige Stahlfachwerkträger<br />
ist 1,44 m breit und 1,30 m hoch.<br />
Er wiegt 4,5 t und ist bewusst als moderne<br />
Stahlbrücke konzipiert und nicht als Nachbildung<br />
eines römischen Bauwerks. Wachtturm<br />
und Kastell standen, wie in den Grabungen der<br />
Reichs-Limeskommission festgestellt wurde,<br />
zwar genau in diesem Abstand zueinander. Eine<br />
Brücke hatte es aber hier in römischer Zeit nicht<br />
gegeben. Das Brüstungsgeländer der Brücke<br />
ist als filigranes Edelstahlnetz ausgeführt und<br />
sichert zusammen mit den Edelstahlhandläufen<br />
den Übergang. Die Konstruktion ist um 6 %<br />
geneigt und erlaubt den barrierefreien Zugang<br />
zum Obergeschoss des Wachtturmes. Diese<br />
Barrierefreiheit ist einmalig im gesamten Weltkulturerbe<br />
Limes.<br />
»Anschlussdetail«<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Mertes GmbH<br />
Montage<br />
Im <strong>Stahlbau</strong>betrieb vorgefertigt und mit einem<br />
Tieflader transportiert, wurde die hochwertige<br />
Stahlkonstrukton mithilfe eines Autokranes<br />
eingeschwebt und druck-, zug- und schubfest<br />
am Erdwall des Kastells und am Wachtturm<br />
befestigt.<br />
Von der ästhetisch gelungenen Stahlkonstruktion<br />
können sich die Besucher beispielsweise<br />
anlässlich der Römertage im September überzeugen.<br />
Dr. Jens Dolata,<br />
Mainz<br />
Steg zum Turm<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Mertes GmbH
Turm und Brücke bei ...<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Mertes GmbH<br />
Einweihungsfeier nach Fertigstellung<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Mertes GmbH<br />
Die Softwarelösung für<br />
Planung, Konstruktion, Fertigung und Montage.<br />
bocad-3D<br />
bocad-PS<br />
Nacht und Tag<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Mertes GmbH<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Auftraggeber<br />
Ortsgemeinde Pohl<br />
Planung und Projektleitung<br />
Architekten Kaffai + Schwarz, Limburg<br />
Stahlkonstruktion<br />
<strong>Stahlbau</strong> Mertes GmbH, Masburg<br />
Wissenschaftlicher Kurator<br />
Dr. Jens Dolata, Archäologe, Generaldirektion<br />
Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Mainz<br />
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27<br />
DER BESONDERE STAHLBAU<br />
R
Ein Parkhaus für Hilden<br />
2011 erhielt das Krefelder <strong>Stahlbau</strong>unternehmen<br />
Siebert & Möller den Auftrag für<br />
die technische Planung, Herstellung, Lieferung<br />
und Montage eines Parkhausneubaus<br />
in Hilden, ganz in der Nachbarschaft zur<br />
Großstadt Düsseldorf.<br />
Das Objekt liegt in der Stadtmitte im Bereich<br />
der Einkaufszone, umlaufend durch<br />
vorhandene Straßenparkplätze sowie Geschäftsbauten<br />
eingegrenzt.<br />
Generalunternehmer und Auftraggeber<br />
war die Firma Wiebe-Bau aus Achim bei<br />
Bremen. Der Leistungsbereich von Siebert<br />
& Möller umfasste die Teilgewerke <strong>Stahlbau</strong>,<br />
Hoesch-Additivdecke sowie Geländer<br />
und Anprallschutz aus Integra-Bausystemen.<br />
Allgemeines<br />
Der Parkhausbau bietet die Möglichkeit, Stahlkonstruktionen<br />
auch in dichter innerstädtischer<br />
Bebauung einzusetzen. Man kann so die Vorteile<br />
des <strong>Stahlbau</strong>s für weit gespannte, stützenfreie<br />
Parkdecks komfortabel nutzen und bei individueller<br />
Lösung wirtschaftlich bleiben. Dies gilt<br />
in hohem Maße für diesen innerstädtischen<br />
Standort in Hilden, der weitere Einschränkungen<br />
für ein regeltypisches Parkhaus mit sich<br />
brachte.<br />
Die Einschränkungen im Einzelnen:<br />
- Grenzbebauung mit erforderlichen Brandwänden,<br />
- geknickter Grundrissverlauf durch das<br />
vorgegebene Baugelände und den notwendigen<br />
Platzbedarf für technische Gebäudeausrüstungen,<br />
- verschachtelte Rampenführung durch die<br />
Vorgabe des Baugrundstücks,<br />
Montage von Stahlkonstruktion und ...<br />
© Siebert & Möller<br />
- Staffelgeschoss des oberen Parkdecks durch<br />
baurechtliche Höhenbeschränkung.<br />
- Andienung der im Erdgeschoss entstandenen<br />
Geschäfte durch mehrere Treppenhäuser<br />
und Aufzüge.<br />
Geometrie und Ausführung<br />
Das neue Parkhaus gründet sich auf einem<br />
Stahlbetonerdgeschoss, in dem mehrere Einzelhandelsgeschäfte<br />
entstanden sind. Vier darüberliegende<br />
Parkdecks haben eine Länge von<br />
ca.128 m (Oberdeck ca. 98 m) sowie eine Breite<br />
von ca. 16 m. Der Stützenabstand in Längsrichtung<br />
beträgt 5 m, somit auch der Abstand der<br />
mit Kopfbolzen und Auflagerknaggen bestückten<br />
Deckenträger, die bogenförmig zur Ent-<br />
Deckensystem<br />
© Siebert & Möller<br />
Fertiggestelltes Bauwerk<br />
© Siebert & Möller<br />
BAUEN MIT STAHL 28 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
wässerung überhöht wurden. Für die Fahrdecks<br />
sowie die Rampen ab dem 1. Obergeschoß wurde<br />
eine Hoesch-Additivdecke gewählt. Als seitlicher<br />
Abschluss im Bereich der Parkdecks wird<br />
ein Integra-Gittermattensystem genutzt. Dieses<br />
System dient sowohl als Geländer als auch als<br />
Absturzsicherung in den einzelnen Parkebenen<br />
sowie teilweise in den Rampenbereichen.<br />
Bauphase<br />
Die Enge des Baufeldes im Innenstadtbereich<br />
stellte an die Montage besondere Anforderungen.<br />
Es standen im Baufeld keine Zwischenlagermöglichkeiten<br />
des anzuliefernden Materials<br />
zur Verfügung. Auch die bauwerksauszusteifenden<br />
Treppentürme waren zum Zeitpunkt<br />
der Stahlmontage bauablaufbedingt teilweise<br />
noch nicht vorhanden. Der <strong>Stahlbau</strong> musste im<br />
Montagezustand über Hilfsaussteifungen bis<br />
zur endgültigen Herstellung der Betonaussteifungen<br />
stabilisieren.<br />
Für die Montage werden die vorhandenen Turmdrehkrane<br />
genutzt, und die Integra-Gittermattensysteme<br />
dienten auch in der Bauphase, hier<br />
speziell für die Betonierphasen der Decken, als<br />
Absturzsicherung. So konnten Kosten für temporäre<br />
Maßnahmen gespart werden.
»Gestaffelte« Geschosse<br />
© Siebert & Möller<br />
Rampen zur Erschließung<br />
© Siebert & Möller<br />
Anschlussdetail<br />
© Siebert & Möller<br />
Nutzung<br />
Das neu errichtete Parkhaus, in Verbindung mit Einzelhandelsgeschäften,<br />
zeigt die Möglichkeit der gemeinsamen Grundstücksnutzung<br />
auf. Unter Verwendung des Baustoffs Stahl konnten günstig<br />
Parkmöglichkeiten auf engstem Raum geschaffen werden.<br />
Siebert & Möller hat hierzu als <strong>Stahlbau</strong>er einen nennenswerten<br />
Beitrag geleistet. Zzt. befindet sich ein weiteres Parkhaus in der Bearbeitung.<br />
Dipl. Ing. Joachim Wahl<br />
Dipl. Ing. Frank Debecker<br />
Dipl. Ing. Andreas Wierichs<br />
Siebert & Möller<br />
Generalunternehmer<br />
Wiebe-Bau, Achim<br />
<strong>Stahlbau</strong><br />
Siebert & Möller, Krefeld<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
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29<br />
HÖCHSTE KRATZFESTIGKEIT<br />
BAUEN MIT STAHL
Neue Bahnhofshalle am Ostkreuz in Berlin<br />
Der Bahnhof Berlin-Ostkreuz, mit ca.<br />
150.000 Passanten pro Tag der am meisten<br />
genutzte Bahnhof Berlins, wird bereits<br />
seit dem Jahr 2006 von der Deutschen<br />
Bahn umgebaut. An diesem Knotenpunkt<br />
kreuzen sich 4 S- und Fernbahngleise in<br />
Nord-Süd und 8 S- und Fernbahngleise in<br />
West-Ost-Richtung. Die besondere Herausforderung<br />
bestand darin, eine 1.500 t<br />
schwere, vollverglaste Bahnhofshalle unter<br />
Aufrechterhaltung eines unbeeinträchtigten<br />
Verkehrsfl usses zu errichten, da der<br />
S-Bahn-Verkehr nur in einigen wenigen<br />
Sperrpausen ruhen durfte. Für Planung,<br />
Herstellung und Errichtung der S-Bahn-<br />
Halle F hat der Arge-Partner Hochtief<br />
Solutions AG <strong>Stahlbau</strong> Lamparter verpfl<br />
ichtet. Diese Aufgabe wurde schließlich<br />
ohne Störungen des S-Bahn-Betriebs gelöst:<br />
Seit dem 16. April 2012 führt der Weg<br />
der S-Bahn durch das imposante Stahl-<br />
Glas-Gebäude.<br />
Planung des Montagekonzeptes<br />
Die vorgefertigten Großbauteile der Bahnhofsplatte<br />
wurden von der Arge Ostkreuz mit Großkranen<br />
über alle Gleise und Verkehrswege in<br />
Sperrpausen gehoben. Die der Hallenkonstruktion<br />
vorausgegangenen Konzeptstudien ergaben,<br />
dass die Bauzeit nicht ausreichen würde<br />
und dass die Einbauorte mit Kranen nicht sinnvoll<br />
erreicht werden können. Der gekrümmte<br />
Grundriss der Halle stellte ein weiteres schwieriges<br />
Unterfangen dar.<br />
Aus diesem Grund entwickelt <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
folgendes Konzept: Eigenständig tragfähige<br />
Hallenteile sollten auf einem Vormontageplatz<br />
errichtet werden, um dann an den endgültigen<br />
Einbauort verfahren zu werden. Das Verfahren<br />
mit SPMT-Geräten (Modultransporter), wie sie<br />
oft im Einsatz zu sehen sind, wenn große Bauteile<br />
und schwere Lasten zu transportieren sind,<br />
scheiterte an der mangelnden Tragfähigkeit der<br />
Bahnhofsplatte und der Gleiströge für die neuen<br />
S-Bahn-Linien.<br />
Bahnhofshalle kurz vor Inbetriebnahme<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
So konzipierte man im Haus <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
die gemeinsame Montage von je vier Hallenstützen<br />
und -bindern mithilfe eines verfahrbaren<br />
Gerüstes. Hierfür wurden den vormontierten<br />
Hallenteilen Fahrwerke untergesetzt. Ein leichtes<br />
Vormontagegerüst wurde entworfen, das<br />
zusammen mit dem vormontierten Hallenteil<br />
eine Trageinheit bildet und auf Schienen verfahren<br />
werden konnte. Auf diese Weise wurde die<br />
Konstruktion zum Einbauort transportiert.<br />
Eine im Grundriss gekrümmte Hallenseite<br />
machte es nötig, für mehrere Schienenstränge<br />
parallel-längsversetzt zu verlegen, damit<br />
mit zwei Fahrwerken operiert werden konnte.<br />
Während des Längsverfahrens wurde auf der<br />
gekrümmten Hallenseite nach der erforderlichen<br />
Lastumlagerung der ca. 150 t schweren<br />
Einheit dann von einem zum anderen Fahrwerk<br />
umgelastet. Konstrukteure, Statiker und <strong>Stahlbau</strong>monteure<br />
wurden insbesondere im Hinblick<br />
auf die Planung der Zwischenstände herausgefordert,<br />
zumal während des Fahrwerkwechsels<br />
die Sturmsicherung der Verfahreinheit nicht<br />
einsetzbar war.<br />
Hauptmontage des Hallentragwerks<br />
Die Laufschienen und das verfahrbare Traggerüst<br />
wurden vor Beginn der Montagearbeiten<br />
verlegt und errichtet. Die Stützen und die unterspannten<br />
Binder der Hallenkonstruktion<br />
wurden auf dem Traggerüst vormontiert.<br />
Pfetten, Oberlichtunterkonstruktionen und<br />
Fassadenunterkonstruktionen wurden dabei so<br />
weit wie möglich bereits auf dem Vormontageplatz<br />
hinzugefügt. So entstanden außerhalb der<br />
eigentlichen Baustelle vormontierte Einheiten<br />
aus ca. 80 t Hallenkonstruktion und ca. 60 t<br />
BAUEN MIT STAHL 30 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
verfahrbarer Gerüstkonstruktion, die sukzessive<br />
gemeinsam zum Einbauort verfahren wurden.<br />
Die zu Beginn scheinbar nur sehr langsam von<br />
der Hand gehende Montage wurde im Verlauf<br />
der Arbeiten mehr und mehr zur Routine. Trotz<br />
des Auf- und Abbaus der Hallenteile und der<br />
aus geometrischen Gründen erforderlichen<br />
Umbauten am verfahrbaren Traggerüst mit den<br />
Dutzenden Fahrwerkswechseln verschnellte sich<br />
die anfänglich langsam erscheinende Montage.<br />
Bis zum Schluss hatte das Montageteam eine<br />
technisch höchst anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen.<br />
Die intensive Planungszeit sowie das<br />
Umsetzen einiger gesetzlicher Kontrollauflagen<br />
und die Praxis stärkten schließlich das Vertrauen<br />
in das Konzept, sodass am Ende bei Bauüberwachenden<br />
und beim Eisenbahnbundesamt<br />
schließlich vollste Zufriedenheit vorherrschte.<br />
Nach dem Absetzen der Hallenkonstruktion auf<br />
die Hallenlängsträger begannen die Schweißer<br />
mit dem Verbinden von Hallenstützen und<br />
Längsträgern. Es wurde im Mehrschichtbetrieb<br />
geschweißt. Nachdem 30 % der für den Endzustand<br />
notwendigen Nahtstärken realisiert<br />
waren, konnte die Gerüstkonstruktion entlastet<br />
werden. Das leere Gerüst wurde dann zurück<br />
zum Vormontageplatz verfahren. Auf dem Vormontageplatz<br />
warteten die in der Zwischenzeit<br />
vormontierten Hallenteile, um wieder mit der<br />
Gerüstkonstruktion zusammengefügt zu werden.<br />
Für das Einheben und Verankern der 15 t schweren<br />
Doppelstützen auf dem Gerüstwagen bei<br />
vorbeifahrender S-Bahn wurden entsprechende<br />
Abstimmungen mit den Zuständigen der Berliner<br />
Verkehrsbetriebe vorgenommen. Mithilfe<br />
von Sicherungspersonal, Schutzeinrichtungen
Traggerüstwagen mit aufgesatteltem Hallenteilstück<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
Darstellung aus der Montageplanung<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
Eine Hallendoppelstütze auf dem Gerüstwagen<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
Der erste Hallendoppelrahmen beim Verziehen<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
Der Doppelrahmen in Hallenmitte mit der<br />
Hallenlängsaussteifung<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
Die Giebelwand wird ergänzt<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Schweißdetail mit Schweiß- und Prüffolgeplan<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
Der Schweißstoß Stütze/Längsträger<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
31<br />
BAUEN MIT STAHL
Der Verglasen von der Halleninnenseite im Schutz der seilverspannten Textilwand<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
und Direktkontakt zu den S-Bahn-Mitarbeitern<br />
wurden diese Arbeiten bei laufendem Bahnbetrieb<br />
durchgeführt.<br />
Erschwerend für den Bauablauf kam hinzu, dass<br />
die Stützenfußpunkte nicht mehr, wie ursprünglich<br />
geplant, geschraubt, sondern aus statischen<br />
Gründen vollverschweißt werden mussten. Dies<br />
resultierte daraus, dass die im Vorfeld auf der<br />
Baustelle von <strong>Stahlbau</strong> Lamparter verschweißten<br />
135 m langen Hallenlängsträger zusammen<br />
mit den Stützen der Hallen die Trageinheit<br />
bilden. Die Betonpfeiler, auf denen der gesamte<br />
Bahnhof ruht, orientieren sich jedoch an den<br />
unter dem Bahnhof durchlaufenden Bahnstrecken.<br />
Die Hallenstützen haben im Gegensatz<br />
dazu einen regelmäßigen Feldabstand, sodass<br />
die vertikale Lasteinleitung der Hallenstützen<br />
nicht am gleichen Punkt wie die Lastweiterleitung<br />
an die Betonpfeiler geschieht. Die aus dem<br />
Versatz von Hallenstützen und Betonpfeilern<br />
resultierenden unterschiedlichen Verformungen<br />
der Hallenstützen und der Fassadenunterkonstruktion<br />
waren besonders zu berücksichtigen.<br />
Von den Hallenlängsträgern werden aber nicht<br />
nur die Vertikalkräfte übertragen, auch der<br />
Rahmenschub wird von den Hallenlängsträgern<br />
auf die Betonwiderlager abgetragen. Die Versatzmomente<br />
des Rahmenschubs verlangten<br />
daher zusätzlich einen biegesteifen Anschluss<br />
zwischen dem Hallenlängsträger und dem Stützenfuß.<br />
Die lasteinleitenden Rippen greifen kammartig<br />
ineinander. Um die Toleranzen in den Griff zu<br />
Die Textilschutzwand für für die Verglasung<br />
© <strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
bekommen, wurden die Stützen und Lasteinleitungsbleche<br />
in den Hallenlängsträgern mit<br />
Überlänge hergestellt. Nach dem Verlegen der<br />
Hallenlängsträger wurden diese dann vermessen<br />
und schließlich die mit Übermaß hergestellten<br />
Kammbleche auf der Baustelle eingekürzt.<br />
Eine komplexe Ingenieuraufgabe war hier zu<br />
lösen: Da sich die Hallenlängsträger durch die<br />
Sonneneinstrahlung bei Lufttemperaturen um<br />
die 0 °C–10 °C auf der sonnenzugewandten<br />
Seite auf über 20 °C erwärmten, verformten sich<br />
diese deutlich und ungleichmäßig.<br />
Die Messergebnisse wiesen entsprechende<br />
Schwankungen auf, sodass es schwierig war, das<br />
richtige Maß zu finden.<br />
Fassadenmontage<br />
Nachdem die ersten Hallenachsen montiert waren,<br />
begann die Montage der 3.000 m² Glasfassaden<br />
mit speziellem Montagegerät. Auf der der<br />
S-Bahn-Linie abgewandten Seite und an den<br />
Giebelseiten konnte mit Fassadengerüsten der<br />
notwendige Arbeitsraum geschaffen werden.<br />
Für die 1.400 m² Fassadenflächen, die direkt<br />
an der S-Bahn-Linie liegen, stand dieser Arbeitsraum<br />
nicht zur Verfügung. Da hier bei<br />
laufendem S-Bahn-Verkehr nur von der Halleninnenseite<br />
aus gearbeitet werden konnte,<br />
stellte <strong>Stahlbau</strong> Lamparter dem Bauherrn<br />
einen Fassadensonderentwurf, der Vorteile in<br />
zweierlei Hinsicht bot, vor. Auf der einen Seite<br />
konnte nun durchgängig an der Fassade bei<br />
Aufrechterhalten des S-Bahn-Betriebs gearbeitet<br />
werden und die Gläser später auch von innen<br />
im Wartungsfall getauscht werden. Auf der<br />
anderen Seite konnten mit diesem Entwurf die<br />
aus dem Entwurf resultierenden Verformungen<br />
der Fassadenkonstruktion aus der unterschiedlichen<br />
Durchbiegung der Hallenlängsträger sicher<br />
beherrscht werden.<br />
Da auch für die Fassadenmontage die Gewährleistung<br />
des unterbrechungsfreien Bahnbetriebes<br />
oberste Prämisse war, wurden vorsorglich<br />
Sicherungsseile gespannt. Bei einer Kranfehlbedienung<br />
hätten diese verhindert, dass die<br />
einzuhebenden Bauteile in den Gleisbereich<br />
geschwenkt wären.<br />
BAUEN MIT STAHL 32 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Vor dem Einsetzen der Gläser wurde die komplette<br />
Wand mit seilverspannten, reißfesten<br />
Textilplanen verschlossen. Im Schutze dieser<br />
Textilwand wurde dann die Verglasung mit über<br />
3 m breiten und 200 kg schweren Glasscheiben<br />
vorgenommen. Auch hier erfolgte die Montage<br />
bei ungestört weiterlaufendem Bahnverkehr.<br />
Der Ringbahnhof Ostkreuz ist im April 2012 in<br />
Betrieb gegangen. Die Konzepte, die <strong>Stahlbau</strong><br />
Lamparter zusammen mit Hochtief, DB Projektbau,<br />
den Berliner S-Bahn-Betrieben und dem<br />
Eisenbahnbundesamt entwickelte, stellten sicher,<br />
dass die vorgegebene Bauzeit eingehalten<br />
werden konnte. Der Termin der schon vor Jahren<br />
geplanten Sperrung der Berliner Ringbahn zum<br />
Zwecke der Gleisumschwenkung in die neue<br />
Ringbahnhalle, konnte in die Tat umgesetzt<br />
werden. Am Montag, den 16. April 2012 um<br />
4:02 fuhr der erste Zug in die lichtdurchflutete<br />
moderne Stahl-Glashalle des Ostbahnhofs ein.<br />
<strong>Stahlbau</strong> und Glasfassade inklusive Montage<br />
erfolgte durch das DSTV-Mitglied <strong>Stahlbau</strong><br />
Lamparter.<br />
Matthias Thiel<br />
<strong>Stahlbau</strong> Lamparter<br />
Bauherr<br />
Deutsche Bahn AG, Berlin<br />
Entwurfsplanung<br />
JSK Dipl.-Ing. Archtekten, Berlin<br />
Auftraggeber<br />
HochTief Solution AG NL Berlin<br />
Tragwerksplanung<br />
Gregull und Spang Ingenieurgesellschaft mbH,<br />
Berlin
Normen für den Brandschutz mit Türen und Toren<br />
Während die Diskussion um den Euro den<br />
Eindruck erweckt, dass die Europäer nicht viel<br />
gemeinsam haben wollen, verändern harmonisierte<br />
Normen Schritt für Schritt nationales<br />
Recht und heben es auf europäische Ebene –<br />
auch im Bauwesen. Ein Beispiel hierfür sind die<br />
Vorschriften für den Brandschutz mit Türen und<br />
Toren. Hier spielen viele verschiedene Normen<br />
zusammen. Sie sind zum Teil europäisch eingeführt,<br />
zum Teil noch im Stadium der Vornorm.<br />
Ein entscheidendes Datum ist z. B. der 1. Juli<br />
2013. Dann tritt die Bauproduktenverordnung in<br />
Kraft – aus einer Richtlinie wird ein Gesetz.<br />
Ein Blick auf die aktuelle Lage zeigt, dass Brandschutz<br />
mit zahlreichen Vorschriften festgelegt<br />
wird und eine Reihe Baubeteiligter betrifft.<br />
Nicht nur Architekten und Ingenieure sollten die<br />
gültigen Normen kennen. Auch die ausführen-<br />
Feuerschutzabschlüsse mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen für alle Einsatzbereiche<br />
© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />
den Monteure müssen fachkundig sein, ebenso<br />
die Hersteller von Brandschutzlösungen. Schon<br />
der Normenkanon für ein einzelnes Bauteil ist<br />
breit ausdifferenziert. Dies lässt sich im Hinblick<br />
auf »Tür und Tor« beispielhaft darstellen:<br />
Als Produktnormen fungieren die EN 14351-1/2<br />
für Türen bzw. die EN 13241 für Tore. Sie definieren<br />
allgemeine Anforderungen an das Bauteil,<br />
die also indirekt das Element »Feuerschutzabschluss«<br />
beeinflussen. Zudem sind Faktoren<br />
wie Wärmdämm- oder Schallschutzwert dort<br />
geregelt. Des Weiteren sind Klassifizierungs-,<br />
Prüf- und Berechnungsnormen zu berücksichtigen.<br />
Die Brandschutznorm EN 16034 wird voraussichtlich<br />
noch in diesem Jahr eingeführt. Auch<br />
die nationalen Normen zur Prüfung werden<br />
durch europäisches Regelwerk abgelöst: Anstelle<br />
der DIN 4102 tritt die Prüfnorm EN 1634/1-2,<br />
der Rauchschutz wird nicht mehr nach DIN<br />
18095, sondern gemäß EN 1634 - 3 nachzuweisen<br />
sein.<br />
Häufig wirken sich auch Elektronormen auf<br />
das Bauteil aus, da in vielen Fällen elektrische<br />
Antriebe, Sensoren oder Meldesysteme hinzukommen.<br />
Zu Normenfamilie EN 14351 und 16034 (Produktnormen<br />
Türen) zählen die Teile EN 14351-1<br />
»Fenster und Außentüren«, EN 14351-2 »Innentüren«<br />
und die EN 16034. Teil 1 (Außentüren)<br />
ist bereits gültiges Recht, auch die Koexistenzphase<br />
mit nationalen Normen ist abgeschlossen.<br />
Außentüren sind nur am Rande in den Brandschutz<br />
eingebunden. Bei Rauchschutztüren gelten<br />
noch die Vorgaben der DIN 18095. Teil 2 und<br />
EN 16034 (pr EN 14351-2 und pr EN 16034),<br />
derzeit im Stadium der Vornorm, stehen kurz vor<br />
der europaweiten Einführung. Die EN 16034 hat<br />
Auswirkungen auf beide Teile der EN 14351.<br />
EN 13241 (Produktnorm Tore): Tore unterliegen<br />
weitaus strengeren Vorschriften bei Einbau und<br />
Wartung. So dürfen grundsätzlich nur speziell<br />
qualifizierte Personen den Einbau verantworten.<br />
Dies geben die Hersteller in ihrer Einbauanleitungen<br />
vor, um sicherzustellen, dass diese<br />
wesentlich komplexeren Arbeiten sach- und<br />
fachgerecht ausgeführt werden. Aufgabe der<br />
Hersteller ist es, exakte Einbauanleitungen<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
mitzuliefern. Darüber hinaus sind regelmäßige<br />
Wartungen durchzuführen und zu dokumentieren.<br />
Hersteller von Feuerschutzabschlüssen und die<br />
zuständigen Stellen für die Zulassung haben<br />
weitere Vorschriften zu beachten: Klassifizierungsnormen,<br />
Prüf- und Berechnungsnormen,<br />
Normen zur Sicherheit elektrischer Geräte<br />
Die bauaufsichtliche Anforderung an den<br />
Brandschutz legt die DIN 4102 fest. Sie klassifiziert<br />
u. a. Baustoffe und Bauteile. Sie ist derzeit<br />
geltendes Baurecht und besteht aus 18 Teilen.<br />
Für Türen und Tore sind der Teil 5 »Feuerschutzabschlüsse«<br />
und Teil 18 »Feuerschutzabschlüsse,<br />
selbstschließend« als Norm von besonderer<br />
Bedeutung.<br />
An ihre Stelle tritt bald die EN 16034 Teil 1 – voraussichtlich<br />
Ende 2012/Anfang 2013. Dieser<br />
Schritt wirkt sich besonders auf die Zulassung<br />
von Brandschutzprodukten aus: Sie schreibt andere<br />
Prüfverfahren vor, sodass die Zulassungen<br />
nach DIN dann nicht mehr gültig sind. Allerdings<br />
verlieren die DIN-geprüften Bauteile nicht<br />
sofort ihre Einsatzerlaubnis: Die Koexistenzphase<br />
kann bis zu 60 Monate dauern; in diesem Fall<br />
ist ihre Dauer noch nicht definiert.<br />
Für die Planung, Ausschreibung und den Einsatz<br />
von Produkten im Brandschutz bedeutet dies,<br />
dass nach DIN zugelassene Türen und Tore noch<br />
einen gewissen Zeitraum eingebaut werden<br />
dürfen. Ab der Gültigkeit der europäischen Vorgabe<br />
gilt dann ein Sowohl-als-auch für die Zu-<br />
33 SPECIAL: TORE UND TÜREN
lassung nach DIN und EN. Erst mit dem Ende der<br />
Koexistenzphase kommt das Aus für nur nach<br />
DIN zugelassene Türen und Tore.<br />
Viele Hersteller sind schon auf die »Zeit nach der<br />
DIN« vorbereitet und haben bereits nach beiden<br />
Methoden Prüfungen durchführen lassen. Ein<br />
Beispiel ist die Feuerschutztür »Teckentrup 42«,<br />
die nach beiden Verfahren »erfolgreich durchs<br />
Feuer gegangen« ist. Mit Inkrafttreten der EN<br />
und der Aufnahme in die Bauregelliste, kann der<br />
Feuerschutzabschluss das CE-Zeichen erhalten.<br />
Nach Ablauf der Koexistenzphase sind nur noch<br />
Abschlüsse mit CE-Zeichen zulässig. Baubeteiligte<br />
sind damit generell auf der sicheren Seite<br />
Diese Regelung ist dann in allen europäischen<br />
Ländern gültig.<br />
Das CE-Zeichen bestätigt dann die normkonforme<br />
Bauweise eines Bauteils (siehe auch<br />
Abschnitt »Bauproduktenverordnung«). Für die<br />
Prüfungen und Zulassungen sind die Türen- und<br />
Torhersteller verantwortlich. Sie lassen ihre<br />
Bauteile beispielsweise von Materialprüfanstalten<br />
in Brandversuchen testen. Es kommen<br />
ausschließlich für den Einsatzzweck zugelassene<br />
Produkte infrage, diese dürfen bedenkenlos<br />
eingesetzt werden. Welche Klasse in welchem<br />
Bau wo einzusetzen ist, regelt die jeweilige Landesbauordnung<br />
(LBO).<br />
Die Vorschriften für den Rauchschutz sind in der<br />
DIN 18095 zusammengefasst. Auch hier steht<br />
eine Ablösung durch die Euronorm an: Teil 3 der<br />
EN 1634 wird hier maßgeblich werden.<br />
Seit dem 29.12.2009 gilt die europäische Maschinenrichtlinie.<br />
Sie betrifft all diejenigen, die<br />
Maschinen herstellen, importieren oder verändern.<br />
Für Türen und Tore mit Antrieben ist es<br />
in der Regel der einbauende Betrieb, der dieser<br />
Richtlinie unterliegt. Sie fordert, dass der Betrieb<br />
einen »Dokumentationsbevollmächtigten«<br />
hat, der für die Konformitäts- bzw. Einbauerklärung<br />
verantwortlich zeichnet.<br />
Die konkreten Vorgaben für die Bauausführung<br />
sind in den Landesbauordnungen festgeschrieben.<br />
Die Vorgaben beziehen sich beispielsweise<br />
auf die Brandwiderstandsdauer oder die Abstände<br />
von Rauchmeldern.<br />
Am 1. Juli 2013 löst die Bauproduktenverordnung<br />
(BPV) die Bauproduktenrichtlinie ab. Mit<br />
ihr wird das CE-Zeichen verbindlich, mit dem<br />
Hersteller dokumentieren, dass das Produkt die<br />
Leistungen erfüllt, die mit diesem Zeichen definiert<br />
sind. Tatsächlich ist dieser Wechsel sehr<br />
einschneidend: Ein Feuerschutzabschluss mit<br />
CE-Zeichen – wie dieses Zeichen auch definiert<br />
sein wird – braucht in den begleitenden Unterlagen<br />
also die Leistungserklärung, aus der der<br />
SPECIAL: TORE UND TÜREN 34 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Verwender erkennen kann, welche Merkmale<br />
bei diesem Produkt in welcher Qualität erfüllt<br />
werden. Das bislang gültige Verfahren ist dann<br />
obsolet.<br />
Die Arbeitsstättenrichtlinie klassifiziert u. a. das<br />
Gefahrenpotenzial verschiedener Tätigkeiten<br />
und weist ihnen zusätzliche Sicherheitsvorschriften<br />
zu.<br />
Keine spezifische Brandschutznorm, aber eine<br />
weitere europäische Vorgabe sind die »European<br />
Product Declarations« (EPDs). Sie analysieren<br />
Produkte ganzheitlich im Hinblick auf ihre Umwelteinflüsse.<br />
Es sollen für alle Produkte solche<br />
Deklarationen verfügbar gemacht werden, um<br />
ohne großen Aufwand ein »Umweltprofil« für<br />
ein gesamtes Bauwerk abzuleiten. Für manche<br />
öffentliche Ausschreibung ist bereits vorgesehen,<br />
nur Baustoffe und Bauteile einzusetzen,<br />
für die eine EPD vorliegt; darüber hinaus erleichtern<br />
diese Nachweise eine Zertifizierung<br />
nach DGNB-Standard erheblich. (Teckentrup hat<br />
bereits EPD-Zertifizierungen für Feuerschutzabschlüsse<br />
erfolgreich abgeschlossen.)<br />
Weitere Informationen<br />
Teckentrup GmbH & Co. KG<br />
33415 Verl-Sürenheide<br />
www.teckentrup.de
Neue Verglasung für Industrietore von Teckentrup<br />
Stegplatte, Detail<br />
© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />
Sie ist lichtdurchlässig, blickdicht und wärmedämmend – und vereint<br />
diese Eigenschaften optimal: Die neue Fünfkammerstegplatte für<br />
Industrietore vom Torhersteller Teckentrup (Verl). Mit einer um 50 %<br />
verbesserten Wärmedämmung im Vergleich zu herkömmlichen SL-Toren<br />
schützt sie effizient vor Wärmeverlusten. Die Lichtdurchlässigkeit<br />
erreicht 59 %. Zugleich bietet die neue Glaseinheit Sichtschutz – und ist<br />
robuster als gewöhnliche Scheiben.<br />
Verglasungen bei Industriesectionaltoren galten bislang als Energieschlupfloch.<br />
Mit dem innovativen Aufbau der Fünfkammerstegplatte von<br />
Teckentrup erreichen jetzt auch Tore mit hohem Glasanteil gute Dämmwerte<br />
– ein 5 m × 5 m großes Tor z. B. einen U D -Wert von 2,56 W/m²K.<br />
Transluzente Platten lassen Tageslicht in die Halle. Das spart Energie und<br />
wird von den meisten Menschen als das angenehmste Licht empfunden.<br />
Mit 59 % ist die Lichtdurchlässigkeit der neuen Platte besonders hoch.<br />
Zudem sind die Elemente sehr leicht und schlagfest. Trotz ihrer Lichtdurchlässigkeit<br />
lassen sich Mobiliar, Ausrüstung und Gegenstände in<br />
den Hallen nur schemenhaft erkennen. Das ist überall dort wichtig, wo<br />
Wertvolles vor Blicken zu schützen ist – z. B. Autos oder Anlagen. Der<br />
UV-Schutz der Elemente verhindert zudem negative Sonneneinwirkung<br />
wie das Verblassen von Lacken.<br />
Die Fünfkammerstegplatte eignet sich für alle Teckentrup-Industriesectionaltore.<br />
Damit sind sowohl reine »Lichttore« als auch Kombinationen<br />
mit hochdämmenden Sandwich-Panel-Sectionen möglich, bei denen<br />
dann beispielsweise ein einzelnes Lichtband als »Fenster« eingesetzt<br />
wird.<br />
Weitere Informationen<br />
Teckentrup GmbH & Co. KG<br />
33415 Verl<br />
www.teckentrup.biz<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
35<br />
SPECIAL: TORE UND TÜREN
Denkende Tore als wichtiger Baustein zum Green Building<br />
Die Verwendung ökologischer Rohstoffe, der<br />
Einsatz regenerativer Energien sowie die Anwendung<br />
energieeffizienter Technologien im<br />
gesamten Gebäude sind die Grundpfeiler einer<br />
nachhaltigen Architektur. Unter dem Begriff<br />
»Green Building« versteht man im Allgemeinen<br />
ein umweltverträgliches Gebäude.<br />
Im Industriebau spielt in diesem Zusammenhang<br />
die Tortechnologie eine wichtige Rolle:<br />
Jedes Industriegebäude nutzt an zahlreichen<br />
Stellen im und am Gebäude Tore. Schnelllauftore<br />
im Inneren des Gebäudes sowie Roll- und<br />
Sektionaltore in der Außenhaut der Gebäude.<br />
Im Inneren des Gebäudes befinden sich vielfach<br />
geheizte oder gekühlte Räume mit einer jeweils<br />
optimalen Temperatur zum Arbeiten oder Lagern.<br />
Dabei dürfen die geschlossenen Tore durch<br />
optimale Torblattisolierung und Dichtungen<br />
bereits als weitestgehend energieeffizient betrachtet<br />
werden. Energieverluste stellen sich<br />
somit lediglich beim Öffnen der Tore ein. Intelligente<br />
Torsteuerungen und Sensoren schaffen<br />
es, Energieverluste auf ein absolutes Minimum<br />
zu reduzieren.<br />
Doch dies geht nur, wenn Folgendes beachtet<br />
und umgesetzt wird:<br />
a) keine ungewollten Toröffnungen<br />
b) geringe Toröffnungshöhe/-weite<br />
c) kurze Toröffnungsdauer<br />
d) Unterstützung gewünschter Torschließungen<br />
Feig Electronic bietet intelligente und komfortable<br />
Komplettsysteme an, die höchste Anforderungen<br />
erfüllen. Unter dem Slogan »Intelligent<br />
Door Management« stehen ein umfassendes<br />
FEUER<br />
VERZINKEN<br />
bis 2,80 m Breite<br />
Angebot an Steuerungen für Industrietore sowie<br />
zahlreiche Sensoren für das Öffnen, Positionieren<br />
und den sicheren Betrieb von Toren bereit.<br />
Die Betreiber von Toranlagen können ohne<br />
Probleme ein Höchstmaß an Energieeffizienz<br />
realisieren.<br />
Zur Vermeidung ungewollter Toröffnungen<br />
eignen sich die Bewegungsmelder mit Querverkehrausblendung:<br />
Der Bewegungsmelder<br />
veranlasst nur dann die Öffnung des Tores,<br />
wenn sich ein Fahrzeug oder eine Person auf das<br />
Tor zubewegt. Diese Unterscheidung zwischen<br />
Fahrzeug und Person ist im Hinblick auf die Toröffnungshöhe<br />
von Bedeutung. So muss für die<br />
Durchfahrt eines Lkws das Tor höher aufgehen<br />
als für das Passieren einer Person. Die Steuerung<br />
öffnet das Tor dann entweder ganz (Lkw) oder<br />
nur bis zu einer im Vorfeld definierten Zwischenöffnung.<br />
Um die Toröffnungsdauer so gering wie möglich<br />
zu halten, hat Feig Electronic eine Vielzahl an<br />
Torsteuerungen mit integriertem Frequenzumrichter<br />
(FU) im Programm. Der FU sorgt<br />
dafür, dass das Tor zum einen mit sehr hoher<br />
Geschwindigkeit geöffnet und geschlossen wird<br />
und zum anderen kurz vor Erreichen der Endposition<br />
stark abbremst. Zudem verwaltet der<br />
FU verschiedene Zwischenhaltpositionen und<br />
Offenhaltezeiten.<br />
Die Unterstützung der gewünschten Torschließung<br />
wird folgendermaßen realisiert: Lichtgitter<br />
in der Torzarge sowie Induktionsschleifen<br />
vor dem Tor erkennen, wann ein Fahrzeug oder<br />
eine Person das Tor passiert hat und das Tor<br />
��0800 5892833*<br />
Seppeler – bei uns klappt’s. www.seppeler.de<br />
*gebührenfrei aus dem dt. Fest- und Mobilfunknetz<br />
SPECIAL: TORE UND TÜREN 36<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Torsteuerungen<br />
© Feig Electronic GmbH<br />
wieder geschlossen werden kann. Die Induktionsschleifen<br />
vor dem Tor sind für Fahrzeuge mit<br />
Anhänger erforderlich. Sie verhindern, dass das<br />
Tor genau dann schließt, wenn das Fahrzeug<br />
zwar schon in der Halle, der Anhänger aber noch<br />
vor dem Tor ist.<br />
Weitere Informationen<br />
Feig Electronic GmbH<br />
35781 Weilburg<br />
www.feig.de
Bemessung von <strong>Stahlbau</strong>anschlüssen nach Eurocode 3 mit Dlubal<br />
Mit RFEM und RSTAB lassen sich nicht nur Tragwerke,<br />
sondern auch <strong>Stahlbau</strong>anschlüsse nach<br />
Eurocode 3 bemessen. Dlubal bietet dafür drei<br />
leistungsfähige Zusatzmodule an. Mit Rahmeck<br />
Pro, DSTV und Hohlprof können die verschiedensten<br />
Anschlusssituationen abgebildet und<br />
nach EC 3 bemessen werden.<br />
Mit Rahmeck Pro werden biegesteif verschraubte<br />
Stützen-Riegel-Verbindungen nach Eurocode<br />
3 oder DIN 18800 ausgelegt und klassifiziert.<br />
Für I-förmige Profile lassen sich Knie-, T-,<br />
Kreuzstöße und Verbindungen mit durchlaufenden<br />
Stützen bemessen. Die Anschlüsse können<br />
mit Steifen, Stegblechen und Futterplatten<br />
verstärkt werden. Ebenso ist es möglich, Riegelvouten<br />
anzuordnen.<br />
Es lassen sich Anschlüsse von Strukturen, die<br />
in RSTAB oder RFEM berechnet wurden, nachweisen<br />
oder, wenn keine vorhandene Geometrie<br />
und Belastung vorliegen, manuelle Definitionen<br />
eingeben. Die Bemessung der Verbindungen<br />
wird für positive und negative Momente durchgeführt.<br />
Zudem wird im Modul überprüft, ob<br />
die erforderlichen Rand- und Lochabstände<br />
eingehalten werden und ob sich die bemessenen<br />
Anschlüsse schrauben lassen.<br />
Im Modus »Vorauslegung« schlägt Rahmeck<br />
Pro nach dem ersten Berechnungsgang verschiedene<br />
Varianten des Schraubenbildes und<br />
notwendiger Aussteifungen vor. Nach Wahl der<br />
gewünschten Variante erfolgt im Modul die<br />
Ausgabe sämtlicher Nachweise und Anschlussgrafiken.<br />
In DSTV werden momententragfähige und<br />
gelenkige I-Trägeranschlüsse für Stäbe gemäß<br />
dem Regelwerk »Typisierte Anschlüsse im Stahlhochbau«<br />
nach Eurocode 3 oder DIN 18800<br />
bemessen. Bei den bündigen und überstehenden<br />
momententragfähigen Verbindungen (IH1 bis<br />
IH4) werden die erforderlichen Schraubengrößen<br />
automatisch ausgelegt. Optional lassen sich<br />
hier, beim Anschluss an eine Stütze, mögliche<br />
Stützenquerschnitte nach DSTV vorschlagen.<br />
Die Nachweise der Winkel- (IW) und Stirnplattenanschlüsse<br />
(IS) lassen sich mit den Nachweisen<br />
der Trägerausklinkungen (IK) kombinieren.<br />
Visualisierung eines Anschlusses<br />
© Ingenieur-Software Dlubal GmbH<br />
Basisangaben des Zusatzmoduls<br />
© Ingenieur-Software Dlubal GmbH<br />
Mit Hohlprof werden geschweißte Verbindungen<br />
mit Rund-, Quadrat- oder Rechteckrohren<br />
ausgelegt bzw. vorhandene Anschlüsse nachgewiesen.<br />
Das Modul führt die Tragsicherheitsnachweise<br />
für ebene und räumliche Fachwerkknoten<br />
nach den Vorgaben der EN 1993-1-<br />
8:2005. Die Winkel zwischen den Streben und<br />
dem Gurtstab sind anpassbar. Des Weiteren<br />
lässt sich ein Spalt zwischen den Streben oder<br />
eine Überlappung der Streben berücksichtigen.<br />
Die Eingabe- und Ergebnisdaten werden, ebenso<br />
wie bei den vorgenannten Modulen, im RSTAB/<br />
RFEM-Ausdruckprotokoll dokumentiert.<br />
Weitere Informationen<br />
Ingenieur-Software Dlubal GmbH<br />
93464 Tiefenbach<br />
www.dlubal.de<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
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37<br />
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Biegen CNC<br />
Richten<br />
Flanschrichtmaschinen<br />
Schweissdrehvorrichtung<br />
Tel. +41-41-920 20 55<br />
Fax +41-41-920 24 55<br />
sales@stierli-bieger.com<br />
www.stierli-bieger.com<br />
CAD IM STAHLBAU 38 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Lösungen für Smart Design im Anlagenbau von ISD<br />
Zahlreiche Neuerungen<br />
© ISD Software und Systeme GmbH<br />
Auf der Achema 2012 präsentierte die ISD<br />
Group die neusten Versionen ihrer Softwarelösungen<br />
für das Engineering: HiCAD, die<br />
CAD-Software, HELiOS, die PDM-Lösung, und<br />
HELiCON, das Werkzeug zur Erstellung von Produktkonfiguratoren.<br />
Die Weiterentwicklungen<br />
stehen ganz unter dem Motto »Smart Design«:<br />
intelligente Unterstützung des Anwenders<br />
durch die Automatisierung von Aufgaben und<br />
Überprüfung definierter Regeln.<br />
HiCAD 2012 bietet zahlreiche Neuerungen für<br />
den Anlagenbau: Es gibt neue Tools und Erweiterungen<br />
für den Anlagenbau. So wurde das gesamte<br />
Branchenspektrum vom Maschinen- und<br />
Anlagenbau über die Blechbearbeitung bis hin<br />
zum Stahl- und Metallbau nochmals deutlich<br />
erweitert.<br />
Das Datenformat im Anlagenbau verwaltet<br />
Bauteile und Varianten zentral in Archiven und<br />
sorgt so für einen deutlich schnelleren Zugriff<br />
auf Bauteilvarianten über den Vault-Server.<br />
Zur Erstellung eigener Archive steht dem Anwender<br />
ein entsprechender Editor zur Verfügung.<br />
Weitere Brancheneuheiten sind Prüf- und<br />
Reportingtools zur schnellen und gezielten Prüfung<br />
der Zuordnungen zwischen R&I-Schema<br />
und Auftstellungsplan, neue und erweiterte Designvarianten<br />
für Anschlüsse und Verbindungen<br />
im <strong>Stahlbau</strong> sowie die neue Offsetfunktion für<br />
die Blechbearbeitung. Zudem gibt es neue Tools<br />
für mehr Konstruktionsqualität. Beispielsweise<br />
meldet der neue Design-Checker automatisch,<br />
ob bestimmte Konstruktionsrichtlinien eingehalten<br />
wurden, und liefert im Fehlerfall entsprechende<br />
Warnhinweise. Ein weiteres Highlight ist<br />
die Möglichkeit des 3-D-Design-Sharing. Dank<br />
der interaktiven Darstellung der 3-D-Konstruktion<br />
im 3-D-PDF-Format können die Modelle<br />
auch ohne HiCAD von allen Seiten betrachtet<br />
und beurteilt werden.<br />
Über einen HELiOS-Internetserver mit Web-<br />
Freigabe können HELiOS-Anwender ihren Kunden<br />
und Zulieferern den Zugriff auf bestimmte<br />
Projekte, Dokumente und Bauteile ermöglichen:<br />
Im Internet kann die Datenbank im Hinblick auf<br />
die jeweiligen Produktinformation durchsucht<br />
werden. Auch innerhalb eines geschlossenen<br />
Netzwerks lässt sich der HELiOS-Internetserver<br />
äußerst effektiv nutzen. Überall im Unternehmen<br />
ist ein verzögerungsfreier mobiler Zugriff<br />
auf Daten und Dokumente möglich.<br />
Diente der HELiOS-Internetserver bisher nur zur<br />
Beauskunftung, so präsentiert er sich in der Version<br />
2012 deutlich erweitert. Ziel der Weiterentwicklung<br />
ist es, ein universell einsetzbares Tool<br />
mit möglichst vollständigem Internetzugriff auf<br />
einen laufenden HELiOS-Server zur Verfügung<br />
zu stellen. Beispiele für die erste Stufe des Ausbaus<br />
sind eine erweiterte Benutzerverwaltung,<br />
differenzierte Zugriffsberechtigungsprüfungen,<br />
die zusätzliche Auflistung verknüpfter Objekte.<br />
Weitere Informationen<br />
ISD Software und Systeme GmbH<br />
44227 Dortmund<br />
www. isd.group.com
Vorzeigeobjekt ökologischer Nachhaltigkeit dank Zumtobel<br />
Zumtobel freut sich über einen neuen Millionenauftrag<br />
in der österreichischen Hauptstadt:<br />
Der Vorarlberger Lichtlösungsspezialist wird<br />
große Teile des neuen Campus der Wiener<br />
Wirtschaftsuniversität beleuchten. Im Rahmen<br />
dieses Großprojekts wird Zumtobel in einer<br />
Arbeitsgemeinschaft (Arge) mit vier Elektroinstallationsbetrieben<br />
auch die Installation der<br />
Leuchten übernehmen. Das Auftragsvolumen<br />
liegt bei 6,5 Mio. €. Rund zwei Drittel davon<br />
werden im gerade begonnenen Geschäftsjahr<br />
2012/13 ausgeliefert, das verbleibende Drittel<br />
im Folgejahr. Der neue WU-Campus ist aktuell<br />
eines der größten Bauprojekte in Wien, bestehend<br />
aus sechs Gebäudekomplexen, die von<br />
namhaften Architekturbüros wie Zaha Hadid<br />
Architects, London, NO.MAD Arquitectos,<br />
Madrid, Estudio Carme Pinós, Barcelona, Crab<br />
Studio, London, BUSarchitektur, Wien, und dem<br />
Atelier Hitoshi Abe, Sendai, entworfen wurden.<br />
Harald Sommerer, CEO der Zumtobel Group<br />
freute sich darüber, dass das Unternehmen die<br />
öffentliche Ausschreibung für dieses wegweisende<br />
Projekt gewinnen konnte: »Als Marktführer<br />
in Österreich konnten wir damit punkten,<br />
dass wir unser Know-how und unsere Qualität<br />
bereits in zahlreichen Großprojekten unter<br />
Beweis stellen konnten. In den letzten beiden<br />
Jahren haben wir in einem schwierigen Heimatmarkt<br />
unsere Marktanteile deutlich gesteigert.<br />
Mit dem Rückenwind aus dem WU-Campus-<br />
Projekt wollen wir diesen Weg auch in 2012/13<br />
fortsetzen.«<br />
Für die Beleuchtung der neuen Räumlichkeiten<br />
der Wirtschaftsuniversität wird ein umfassendes<br />
Portfolio an Leuchten zum Einsatz kommen,<br />
darunter zahlreiche Pendelleuchten, Lichtbandsysteme,<br />
Lichtlinien und Feuchtraumleuchten,<br />
die allesamt im Werk Dornbirn/Vorarlberg<br />
produziert werden. Strahler und Downlights<br />
werden aus dem deutschen Zumtobel-Werk in<br />
Lemgo geliefert. »In Summe werden wir rund<br />
12.000 Leuchten und weitere 10 km Lichtbänder<br />
an den WU-Campus nach Wien liefern. Mit<br />
dem Know-how und der Flexibilität unserer<br />
Werksmitarbeiter sind wir für Aufträge dieser<br />
Größenordung bestens gerüstet, und sie sind<br />
auch sehr wichtig für uns, um die Auslastung<br />
unserer Werke zu sichern«, so Thomas Bischof,<br />
als Operations Director verantwortlich für alle<br />
Zumtobel-Werke.<br />
Neuer Campus der Wiener Wirtschaftsuniversität<br />
© Zumtobel Lighting GmbH<br />
Die Auftraggeber, die Wirtschaftsuniversität<br />
und die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG),<br />
wollen ein »Vorzeigeobjekt ökonomischer und<br />
ökologischer Nachhaltigkeit« realisieren. Neben<br />
innovativen, energieeffizienten Leuchten<br />
wird vor allem eine intelligente Steuerung von<br />
Licht und Beschattung einen Beitrag zur Energieeinsparung<br />
leisten. Alle Leuchten sind mit<br />
ansteuerbaren elektronischen Vorschaltgeräten<br />
ausgestattet und können je nach Tageslicht und<br />
Raumnutzung auf das erforderliche Lichtniveau<br />
herauf- bzw. heruntergedimmt werden. Dazu<br />
werden alle Büros mit Tageslichtsensoren und<br />
Präsenzmeldern ausgestattet.<br />
Pendelleuchten und andere ...<br />
© Zumtobel Lighting GmbH<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Weitere Informationen<br />
Zumtobel Lighting GmbH<br />
A-6850 Dornbirn<br />
www.zumtobel.com<br />
Lichtlösungen mit Energieeinsparungseffekt<br />
© Zumtobel Lighting GmbH<br />
39 PROJEKTE UND PRODUKTE
Exakt auf Schiene: »Halbzeit« bei der Rautendach-Montage beim Projekt Hauptbahnhof Wien<br />
Das signifikante Rautendach aus Stahl des<br />
neuen Wiener Hauptbahnhofs hat eine Fläche<br />
von 40.000 m². Die Montage des Stahldaches<br />
ist pünktlich bei der Halbzeit angelangt: Derzeit<br />
ragen 8 der insgesamt 14 mächtigen Rautendächer<br />
mit einer Fläche von 25.000 m² in die Höhe.<br />
Nach Fertigstellung wird sich das imposante<br />
Rautendach mit einer Breite von 120 m und<br />
einer Länge von 420 m in 15 m über Bahnsteigniveau<br />
erstrecken.<br />
Bislang wurden 4.200 t Stahl verbaut. Auch<br />
bei diesem Großprojekt kommt es wieder auf<br />
Termintreue, höchste technische Lösungsorientiertheit<br />
und absolute Präzision an. UngerSteel<br />
realisiert das neue Wahrzeichen für Mobilität in<br />
bemerkenswerter Rekordzeit.<br />
<strong>Stahlbau</strong>-, Schlosser-, Glas- und Spenglerarbeiten<br />
liegen in einer Hand. Bernd Mühl,<br />
Geschäftsbereichsleiter <strong>Stahlbau</strong>, erklärt: »Wir<br />
konnten dem Wunsch des Bauherrn nach einem<br />
umfassenden Gesamtpaket aus einer Hand<br />
nachkommen. Dieses Großprojekt ist sowohl<br />
aus technischer, logistischer als auch zeitlicher<br />
Perspektive äußerst anspruchsvoll und bedarf<br />
besonderer Lösungsorientiertheit und Flexibilität.<br />
Durch unsere qualitativ hochwertige<br />
wie zeiteffiziente Lösung mit österreichischem<br />
Know-how tragen wir entscheidend zum Erfolg<br />
bei.«<br />
Fachwerk ...<br />
© Renee Del Missier<br />
Dachlandschaft vor Fertigstellung<br />
© Renee Del Missier/Unger Steel Group<br />
Hauptbahnhof als Rendering<br />
© Unger Steel Group<br />
Das gefaltete, rautenförmige Dach schwebt<br />
über die Bahnsteige. Die 14 markanten Rautenfachwerke<br />
messen jeweils 76 m und werden in<br />
Bahnsteigrichtung alle 38 m mit einer massiven<br />
Zwillingsstütze abgestützt. Im Zentrum der<br />
Raute öffnet sich die Konstruktion und gibt<br />
ein Oberlicht in Form eines Kristalls von etwa<br />
6 × 30 m frei. Integrierte Glaselemente machen<br />
es lichtdurchlässig.<br />
Neben hohen gestalterischen Ansprüchen und<br />
den damit verbundenen technischen wie logistischen<br />
Herausforderungen legt man großen<br />
Wert auf eine umweltbewusste Bauweise. Die<br />
verwendeten Materialien werden dem Anspruch<br />
der Nachhaltigkeit gerecht. Doch Stahl<br />
ist ein besonders nachhaltiger wie langlebiger<br />
Baustoff, der Stabilität, Beständigkeit und Flexibilität<br />
auf formschöne Art verbindet. Vor allem<br />
in Verbindung mit Glas wirkt Stahl trotz seiner<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE 40 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Stärke stets leicht, elegant und transparent.<br />
35 Experten der Unger-Gruppe, bestehend aus<br />
Planern und Konstrukteuren, kreieren realisierbare<br />
Stahlkonstruktionen, die den architektonischen<br />
Entwürfen entsprechen und allen<br />
bautechnischen Anforderungen standhalten.<br />
In jeder einzelnen Raute steckt eine außergewöhnliche<br />
Meisterleistung mit rd. 7.000 h<br />
Planungsleistung und rund 2.300 Trägern und<br />
12.700 Blechzuschnitten. Daraus ergeben sich<br />
in etwa 2.400 lose Bauteile und rund 1.000<br />
zusammengeschweißte Elemente. Allein für<br />
die Montage einer einzigen Raute werden ca.<br />
15.000 Schrauben mit einem Gesamtgewicht<br />
von 25 t in unterschiedlichen Winkeln, Knoten,<br />
Verstrebungen und Verbindungen zu einem<br />
Meisterwerk zusammengebaut. Von der Entstehung<br />
einer Raute bis zur finalen Montage<br />
dauert es durchschnittlich 3,5 Monate. Jedes
einzelne Rautendach ist aufgrund der leichten<br />
Neigung des gesamten Bahnhofsdaches für sich<br />
einzigartig.<br />
Federführend für die Entwicklung und Planung<br />
der Dachkonstruktion ist das »Wiener Team«,<br />
eine Arbeitsgemeinschaft von Architektur-,<br />
Planungs- und Ziviltechnikerbüros. <strong>Stahlbau</strong>,<br />
mit der die Unger Steel Group erfolgreich zusammenarbeit.<br />
ÖBB-Infrastruktur-Projektleiter<br />
Verkehrsstation Heinz Gschnitzer zeigt sich<br />
höchst zufrieden: »Mit der Unger Steel Group<br />
haben wir einen zuverlässigen, vertrauensvollen<br />
und international erfahrenen <strong>Stahlbau</strong>experten<br />
aus Österreich für dieses wesentliche Bahnhofselement<br />
Dachkonstruktion beauftragt.«<br />
Das gesamte Bauvorhaben wird in zwei Bauphasen<br />
realisiert.<br />
Die erste Bauphase begann 2011 und dauerte<br />
bis Ende April 2012. Rund 60 % des <strong>Stahlbau</strong>s<br />
wurden erfolgreich beendet.<br />
Die zweite Bauphase mit den finalen Montagearbeiten<br />
ist ab Frühjahr 2013 geplant. Ab<br />
diesem Zeitpunkt werden die restlichen sechs<br />
Rautenfachwerke eingehoben. Die Koordination<br />
und terminliche Abstimmung mit den Vor- und<br />
Nachgewerken wie Baumeister, Haustechnik,<br />
Elektroarbeiten bringen erheblichen Kontrollaufwand<br />
mit sich. Die finale Etappe soll mit der<br />
letzten Raute bis Ende 2013 realisiert sein.<br />
Bis zur Fertigstellung der größten Baustelle<br />
Österreichs werden ca. 254.000 Schraubengarnituren<br />
verarbeitet. Die Gesamttonnage beläuft<br />
sich auf mehr als 5.000 t, davon 2.700 t Bleche,<br />
2.300 t Profile.<br />
Verleihung des BauTechPreises 2012<br />
© Michael Hetzmannseder<br />
In der Kategorie »Nationale Projekte« wurde<br />
die Unger Steel Group für das »Rautendach<br />
des Wiener Hauptbahnhofs« mit dem SOLID<br />
BauTechPreis 2012 ausgezeichnet. Der einzige<br />
unabhängige Preis Österreichs wird jährlich von<br />
einer renommierten Expertenjury an bauausführende<br />
Unternehmen für besonders herausragende<br />
und zukunftsweisende Projekte vergeben.<br />
Die Unger Steel Group trägt mit maßgeschneiderten<br />
Lösungen wesentlich zur gelungenen<br />
Umsetzung bei. Mit der erfolgreichen Realisierung<br />
des Rautendaches wird dem Projekt<br />
Wiener Hauptbahnhof nicht nur ein starkes<br />
Dach, sondern auch internationale Bedeutung<br />
verliehen.<br />
Ideen werden Realität<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Bei zwei weiteren Preisträgerprojekten des<br />
SOLID BauTechPreises wirkt die Unger-Gruppe<br />
entscheidend mit: Bei der WU Wien und der<br />
Messe Salzburg zeigt Unger höchste Kompetenz<br />
im <strong>Stahlbau</strong> und trägt mit ihren Leistungen<br />
zu diesen prestigeträchtigen Bauprojekten<br />
maßgeblich bei. Bereits 2010 wurde das Unternehmen<br />
mit dem Projekt »Schiffstation Wien<br />
– Die neue Anlegestelle für die Twin City Liner«<br />
mit dem 1. Platz in nationaler Kategorie ausgezeichnet.<br />
Weitere Informationen<br />
Unger Steel Group<br />
A- 7400 Oberwart<br />
www.ungersteel.com<br />
HALLENBAU – MIT KOMPETENZ UND ERFAHRUNG<br />
MODERN – moderne Methodik in Planung, Fertigung und Ausführung<br />
EFFIZIENT – optimierte Konstruktionen mit hohem ästhetischem Anspruch<br />
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Dipl.-Ing. Michael Klein<br />
41<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE
Glas für die Sporthalle Pfalzgrafenweiler von Arnold<br />
Die Gemeinde Pfalzgrafenweiler im Landkreis<br />
Freudenstadt hat ein lebendiges Vereinswesen.<br />
Seit einem Jahr fehlten den sporttreibenden<br />
Vereinen jedoch entsprechende Räumlichkeiten.<br />
Vor gut einem Jahr war die Mehrzweckhalle zu<br />
einer Festhalle umgebaut worden. Zwischen<br />
April 2010 und September 2011 wurde dann für<br />
rund 5,5 Mio. € eine reine Sporthalle errichtet.<br />
Das Besondere: Die Fassade der Halle besteht<br />
komplett aus Glas. Mit Spezialgläsern von<br />
Arnold Glas konnten Sonnen-, Wärme- sowie<br />
Schallschutzeigenschaften mit Ballwurfsicherheit<br />
kombiniert werden.<br />
Kennzeichnend für das Gebäude ist ein klarer<br />
Aufbau, der dem Besucher eine gute Orientierung<br />
in der zweigeschossigen, insgesamt<br />
5.620 m² großen Halle ermöglicht. Dazu trägt<br />
auch die ästhetisch ansprechende Bauweise mit<br />
viel Glas bei. Das Gebäude, das vom Waldbronner<br />
Architekturbüro Weindel konzipiert wurde,<br />
ist in drei gleich große Bereiche abtrennbar. Dadurch<br />
können verschiedene Gruppen die Halle<br />
parallel nutzen.<br />
Die Abgrenzung zwischen Tribüne, Foyer und<br />
Mehrzweckraum besteht aus ballwurfsicherem<br />
Schallschutzglas Akustex, das auf rund<br />
80 m² eingebaut wurde und Lärm bis zu 45 dB<br />
dämmt. Rings von Glas umgeben, eröffnet sich<br />
vom Mehrzweckraum der Blick auf die Tribüne<br />
mit ihren 199 Sitzplätzen. Im Tribünenbereich<br />
wurde das Wärmeschutzglas Solarlux scandic<br />
auf rund 100 m² eingebaut, im Feldbereich auf<br />
ca. 200 m². Blick auf die Tribüne<br />
© Glaswerke Arnold Remshalden<br />
Blick nach außen<br />
© Glaswerke Arnold Remshalden<br />
Außenfront<br />
© Glaswerke Arnold Remshalden<br />
Die Alu-Pfosten-Riegel-Fassade ist mit 750 m²<br />
Sonnenschutzglas verglast. Dieses bietet mit<br />
einem g-Wert von 27 %, bei 53 % Lichtdurchlässigkeit<br />
einen optimalen sommerlichen Wärmeschutz.<br />
Gleichzeitig dringt im Winter dank eines Ug-<br />
Wertes von 1,1 kaum Wärme nach draußen. Die<br />
geringe Lichtreflexion von 17 % wirkt auf den<br />
Betrachter der Fassade leicht bläulich und sorgt<br />
damit für eine angenehme Wahrnehmung.<br />
Abgrenzung aus ballwurfsicherem Glas<br />
© Glaswerke Arnold Remshalden<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE 42 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Weitere Informationen<br />
Glaswerke Arnold Remshalden<br />
73630 Remshalden<br />
www.arnold-glas.de
BRÜCKENBAU<br />
CONSTRUCTION & ENGINEERING<br />
Zum<br />
13. Symposium Brückenbau<br />
lädt die<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />
mit<br />
MixedMedia Konzepts<br />
ins pentahotel nach Leipzig ein.<br />
Kühne Bauwerke ebenso wie umstrittene Bauwerke,<br />
technische Innovationen, Verfahren und Berechnungen<br />
werden erläutert und vorgestellt und sorgen dafür,<br />
dass die Arbeit im eigenen Unternehmen danach<br />
ausgerichtet werden kann.<br />
Unsere Referenten kommen wie immer aus großen<br />
Planungsbüros, Bauunternehmen und Hochschulen<br />
sowie von Auftraggebern aus dem In- und Ausland.<br />
Wir treffen uns am 19. und 20. Februar 2013<br />
im pentahotel Leipzig zu den Fachvorträgen,<br />
hoffen jedoch, Sie, wie gewohnt, bereits<br />
am 18.2.2013 beim Abendessen<br />
begrüßen zu können.<br />
Wir freuen uns auf Sie.<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Weitere Informationen und Anmeldung<br />
V E R L A G S G R U P P E<br />
W I E D E R S P A H N<br />
43<br />
mit MixedMedia Konzepts<br />
Biebricher Allee 11 b<br />
65187 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611/98 12 92-0<br />
Fax: 0611/80 12 52<br />
kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de<br />
www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />
www.mixedmedia-konzepts.de<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE
Fassadengestaltung mit I-SYS-Edelstahlseilen con Carl Stahl<br />
Sackgasse war gestern. Bewegung ist heute. In<br />
rund zweijähriger Bauzeit wurde auf der Duisburger<br />
Einkaufsmeile Königsstraße die bisherige<br />
GALERIA Duisburg abgerissen und als Königsgalerie<br />
neu aufgebaut. Mit dem nach mehreren<br />
Seiten offenen Neubau und einer extravaganten<br />
Fassade, die mit I-SYS-Edelstahlseilen von Carl<br />
Stahl angebracht ist, eröffnete sich ein exklusives<br />
Einkaufserlebnis.<br />
Im Gegensatz zum Vorgängerbau ist das Einkaufszentrum<br />
Königsgalerie nun ein attraktives<br />
Mietobjekt. Der bisherige Sackgassenstandort<br />
erhielt durch eine geschickte bauliche Gestaltung<br />
des Dortmunder Büros msp architekten<br />
GmbH eine Brückenfunktion. Die Flächen in der<br />
Königsgalerie wurden damit zur 1-A-Lage: Die<br />
Königsgalerie verbindet die beiden Duisburger<br />
Haupteinkaufsstraßen Königsstraße und Sonnenwall<br />
miteinander. Ein Übergang zur neuen<br />
Stadtbücherei erhöht die Aufmerksamkeit für<br />
das Einkaufszentrum.<br />
Die Dynamik, die diesen Bereich erfasst hat,<br />
wird auch in der Architektur sichtbar. Vor der<br />
großzügig gestalteten Glasfassade der Königsgalerie<br />
ist eine Wellenfassade aus goldenen<br />
Blechen angebracht. Gehalten wird die Fassade,<br />
die auch eine Hommage an den Duisburg durchfließenden<br />
Rhein ist, von I-SYS-Edelstahlseilen.<br />
Die 15 m langen 7×19-Drahtgeflechte aus<br />
Edelstahl tragen damit zu der vom Investor gewünschten<br />
Unverwechselbarkeit und durch ihre<br />
schlanke und transparente Erscheinungsform<br />
zu der eleganten Erscheinung des Gebäudes in<br />
der Kuhstraße 33 bei, ohne selbst ins Blickfeld<br />
zu treten.<br />
Durch die Verspannung der 4 m × 0,5 m großen<br />
Fassadenelemente mittels Edelstahlseilen ist<br />
die Gestaltung in Leichtbauweise auf elegante<br />
Weise möglich, während eine Anbringung mit<br />
Rundstelen starrer und steifer gewesen wäre<br />
und auch so gewirkt hätte. Mit gummiummantelten<br />
Klemmen sind die Bleche an den<br />
Edelstahlseilen befestigt. Die Seile selbst sind<br />
über Gewindeterminals auf dem Dach sowie im<br />
Boden sicher und stramm verspannt.<br />
Die einzigartige Gestaltung der Fassade setzt<br />
sich im Inneren fort. Hier schwebt eine überdimensionale<br />
Kaiserkrone an der Decke. Die<br />
goldene Krone, die der Heinrichs I. nachgebildet<br />
ist, hat einen Durchmesser von 2,5 m und ist<br />
ständig in Bewegung. In sieben Einzelstücke<br />
geteilt, bewegen sich diese Segmente an<br />
Stahlseilen auf und ab und kommen jeweils zur<br />
vollen Stunde lediglich für kurze Zeit zu einem<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE 44 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Fassade des Einkaufszentrums<br />
Königsgalerie in Duisburg<br />
© Carl Stahl GmbH<br />
Befestigung mittels gummiummantelter Klemmen<br />
© Carl Stahl GmbH<br />
Ganzen, einer vollständigen Krone, zusammen.<br />
Im Innenbereich sind Reste der Stadtmauer und<br />
eines Wehrturms aus dem 13. Jahrhundert zu<br />
bestaunen. Diese archäologischen Funde waren<br />
während der Bauarbeiten entdeckt worden und<br />
wurden in den Bau integriert: Statt normaler<br />
Bodenplatten wurden Glasplatten eingesetzt,<br />
die ein Stück Mittelaltergeschichte Duisburgs<br />
begehbar machen.<br />
Mit dem nach dem Baukastenprinzip aufgebauten<br />
I-SYS-Programm von Carl Stahl lassen sich<br />
ausgefallene Ideen mit individuellen Lösungen<br />
und einer Vielzahl an technischen Kombinationsmöglichkeiten<br />
realisieren.<br />
Weitere Informationen<br />
Carl Stahl GmbH<br />
73079 Süßen<br />
www.carlstahl.de
Weltweite MSM®-Patente für Maurer Söhne<br />
5 aus 27: Japan, Indien, China, Russland, Israel<br />
© Maurer Söhne Bauwerkschutzsysteme<br />
MSM® (Maurer Sliding Material) revolutionierte 2003 den Gleitlagerbau:<br />
bis zu 40-fach erhöhte Lebensdauer gegenüber dem bis dato üblichen<br />
PTFE – es lag auf der Hand, dass diese Leistungsfähigkeit auch Begehrlichkeiten<br />
wecken würde. Deshalb hat Maurer Söhne München seine<br />
Erfindung in 27 Ländern weltweit schützen lassen.<br />
Neun Jahre dauerte der bürokratische Patentrechtsmarathon. Das<br />
entspricht laut Dr. Christian Braun, Geschäftsführer im Bereich Bauwerkschutzsysteme<br />
bei Maurer Söhne, einer Gesamtinvestition von über<br />
230.000 €. »Aber wenn wir unseren Werkstoff nicht gegen den Wettbewerb<br />
schützen, verlieren wir unsere jahrelange Entwicklungsarbeit und<br />
die Entwicklungskosten.«<br />
Letzte Bastion in der MSM®-Patentoffensive war Japan. Die verzögerte<br />
Erteilung aus Japan war verursacht durch formale Bedenken und<br />
förderte die schlussendlich nutzlosen Aktivitäten eines europäischen<br />
Mitbewerbers in einem umfangreichen Patentstreit. Letztlich konnte<br />
aber auch diese Tatsache nicht verhindern, dass der erfolgreiche Gleitwerkstoff<br />
nun in 27 Ländern und damit auf allen relevanten Märkten<br />
patentrechtlich geschützt ist.<br />
Im Vergleich zum herkömmlichen Teflon (PTFE) hält MSM® mindestens<br />
doppelte Pressungen aus, 5-fache Gleitwegsummen und eine 7,5-fache<br />
Verschiebegeschwindigkeit – und das alles bei einem deutlich erweiterten<br />
Temperaturbereich von -50 bis + 70 °C. »Damit stieß MSM® in neue<br />
Leistungsbereiche vor«, erklärt Dr. Braun. Aufgrund der Leistungsdaten<br />
können seit der Erfindung von MSM® Gleitlager auch deutlich kleiner<br />
dimensioniert werden: Das bringt Kostenvorteile und erlaubt schlankere<br />
Konstruktionen.<br />
Weitere Informationen<br />
Maurer Söhne Bauwerkschutzsysteme<br />
80807 München<br />
www.maurer-soehne.de<br />
wird Anfang Oktober Wien<br />
zum Ziel haben<br />
Die VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts<br />
und der Architekten- und Ingenieurverein Wiesbaden e.V. laden zu<br />
einer Exkursion nach Wien ein.<br />
Die Begrüßung, Einführung und Begleitung wird<br />
Dipl.-Ing. Michael <strong>Wiederspahn</strong> übernehmen.<br />
Nachstehend aufgeführte Gebäude und Projekte werden unter<br />
kompetenter Führung der Planer, Ingenieure und <strong>Stahlbau</strong>firmen<br />
besichtigt und erläutert:<br />
• Schiffsanlegestation<br />
fasch&fuchs.architekten mit Unger Steel Group<br />
• Hauptbahnhof mit Rautendach<br />
Atelier Albert Wimmer mit Unger Steel Group<br />
• Campus der Wirtschaftsuniversität<br />
Zaha Hadid Architects mit Unger Steel Group<br />
und<br />
• Europas größte Passivhaussiedlung »Aspanggründen«<br />
Dietmar Feichtinger Architectes, Atelier Albert Wimmer, Vasko + Partner<br />
Dass daneben Kunst und Kultur nicht zu kurz kommen und Wiens<br />
Gastronomen beweisen werden, warum so viele Besucher von dieser<br />
Küche begeistert sind, brauchen wir sicher nicht gesondert zu betonen.<br />
Bitte lassen Sie uns wissen, ob Sie an dieser Reise interessiert sind.<br />
Gerne übermitteln wir Ihnen dann zunächst unverbindlich genauere<br />
Angaben zu Termin, Programm und Kosten. Wir gehen davon aus,<br />
bis Mitte August alle Fragen beantworten und Sie entsprechend<br />
informieren zu können.<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN mit MixedMedia Konzepts<br />
Biebricher Allee 11 b | 65187 Wiesbaden<br />
Tel.: 06 11/84 65 15 | Fax: 06 11/80 12 52<br />
www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />
www.mixedmedia-konzepts.de<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
45<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE
Leipzig – neue Industriebauten werden mit Hempel-Produkten beschichtet<br />
Hempel gehört zu den führenden Lieferanten<br />
von Beschichtungen beim Hochbau. Weltweit<br />
werden Industriebauten durch Hempel-Produkte<br />
geschützt. Das Sortiment umfasst<br />
Beschichtungslösungen für nahezu sämtliche<br />
Oberflächen. Dabei ist das Unternehmen vor<br />
allem bekannt für seine Kundenorientierung<br />
und Kundennähe – 45 Vertretungen weltweit<br />
unterstreichen diese Ausrichtung. Zahlreiche<br />
Hempel-Experten sind Frosio/Nace-zertifiziert<br />
und liefern branchenspezifische Beratung und<br />
Schulungen – ein wichtiger Beitrag, um Projekte<br />
zu rationalisieren und Beschichtungen zu garantieren,<br />
die exakt den jeweiligen Spezifikationen<br />
entsprechen.<br />
Erst kürzlich lieferte Hempel Produkte für zwei<br />
neue prestigeträchtige Industriebauten in Leipzig<br />
aus: für die Fertigungshalle einer neuen Porsche-Fabrik,<br />
in der auch das neue Modell »Cajun«<br />
produziert werden wird, sowie einen neuen<br />
Hangar für den Airbus A380 am Leipziger Flughafen.<br />
Beide Male wurde Hempels Beschichtung<br />
Reasolid 457DE verwendet, ein zweikomponentiges<br />
Polyurethanprodukt mit hoher Glanz- und<br />
Farbtonbeständigkeit. Das Produkt ist mit Zinkphosphatanteilen<br />
pigmentiert – für einen noch<br />
besseren Korrosionsschutz.<br />
Hempel erhielt für beide Projekte den Zuschlag,<br />
weil die Polyurethanprodukte des Unternehmens<br />
der Spezifikation entsprechen. Gefragt<br />
waren: eine hocheffiziente Beschichtung dank<br />
eines hohen Festkörperanteils und Leistungsfähigkeit,<br />
konnte eine Einschichtanwendung, die<br />
sich bei zahlreichen vergleichbaren Referenzprojekten<br />
bewährt hat, und ein Lieferant, der<br />
seine Leistungsfähigkeit bereits mehrfach unter<br />
Beweis gestellt hat, eingesetzt werden.<br />
Auch der technische Service von Hempel kam<br />
bei beiden Projekten zum Einsatz. Im Leistungsumfang<br />
enthalten: u. a. eine Testeinrichtung,<br />
bei der vorab aufgezeigt wurde, wie einfach die<br />
Anwendung ist – eine wichtige Anforderung bei<br />
beiden Projekten. Zusätzlich wurde der Generalunternehmer<br />
umfassend technisch beraten.<br />
Die Fertigstellung der Porsche-Fabrik (März<br />
2012) nahm insgesamt vier Monate in Anspruch.<br />
Die komplette Stahlkonstruktion<br />
(3.700 t) in der 264 m × 94 m × 15 m großen<br />
Halle erhielt nach einer entsprechenden Oberflächenbehandlung<br />
einen Einschichtanstrich<br />
mit 457DE-1900 und 80 µm Trockenfilmdicke.<br />
Die Bauzeit des neuen Hangars am Leipziger<br />
Flughafen betrug lediglich sechs Wochen (Dezember<br />
2011 bis Januar 2012). Die Montage der<br />
94 m × 92 m × 37 m großen Halle war aufgrund<br />
der stützenfreien Konstruktion anspruchsvoll.<br />
Umso wichtiger war es, dass die schnelltrocknende<br />
Einschichtapplikation ein zeitplangenaues<br />
Arbeiten ermöglichte.<br />
Die komplette Stahlkonstruktion (2.000 t)<br />
erhielt nach der Oberflächenbehandlung eine<br />
Einschichtbeschichtung mit 457DE-17160 und<br />
160 µm Trockenfilmdicke.<br />
Reasolid 2 K Pur 457DE ist eine zweikomponentige<br />
Polyurethanbeschichtung, gehärtet mit<br />
aliphatischen Isocyanaten. Sie zeichnet sich<br />
durch einen ausgezeichneten Glanz sowie große<br />
Farbechtheit aus und enthält Zinkphosphat. Bei<br />
dem Produkt handelt es sich um ein einschichtiges<br />
»Direkt-auf-Metall«-System zum Schutz<br />
von Stahlkonstruktionen in mäßig korrosiven<br />
Umgebungen.<br />
Der Volumenfestkörperanteil beträgt 68 %, die<br />
Staubtrockenzeit ungefähr eine Stunde bei<br />
20 °C.<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE 46 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Neue Porsche-Fabrik<br />
© Hempel GmbH<br />
Flughafen Leipzig<br />
© Hempel GmbH<br />
Alles in allem lieferte die 457DE-Polyurethanbeschichtung<br />
beiden Kunden eine Lösung mit<br />
sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und<br />
– aufgrund kurzer Trocknungszeiten – eine Einschichtanwendung,<br />
die schnelle Bearbeitungszeiten<br />
genauso ermöglichte wie die sichere Einhaltung<br />
des extrem anspruchsvollen Zeitplans.<br />
Diese beiden Objekte wurden von dem österreichischen<br />
Unternehmen Haslinger <strong>Stahlbau</strong><br />
hergestellt und montiert.<br />
Haslinger <strong>Stahlbau</strong> wurde 1949 in Feldkirchen<br />
gegründet. Heute gehört das Unternehmen,<br />
das jetzt mehrheitlich im Besitz der Hutter &<br />
Schrantz <strong>Stahlbau</strong> AG ist, zu den leistungsfähigsten<br />
<strong>Stahlbau</strong>unternehmen Europas.<br />
Weitere Informationen<br />
Hempel GmbH<br />
25421 Pinneberg<br />
www.hempel.de
Stahlrohre von V+M Tubes im Nationalstadion Warschau<br />
Jeder Fußballfan, der am 8. Juni das Auftaktspiel<br />
der Europameisterschaft live im Stadion mitverfolgte,<br />
wollte vor allem eins: einen freien Blick<br />
auf das Spielfeld. Dass sich jeder spannende<br />
Ballwechsel gut verfolgen lässt, machen Spitzenprodukte<br />
aus Deutschland möglich. Rund<br />
1.500 t Mannesmann-<strong>Stahlbau</strong>-Hohlprofile von<br />
Vallourec & Mannesmann Tubes, kurz MSH-Profile,<br />
sind im Nationalstadion Warschau verbaut<br />
– in der Fassade und im frei schwebenden Dach<br />
der neuen Sportarena. (Planung: JSK Architekci<br />
sp. z o.o (JSK) Warschau, gmp -Architekten von<br />
Gerkan, Marg und Partner, Hamburg, schlaich,<br />
bergermann und partner (sbp), Stuttgart)<br />
Die Dachkonstruktion funktioniert nach dem<br />
Speichenradprinzip: Zwischen einem inneren<br />
und einem äußeren Ring sind Zugseile wie<br />
Speichen angeordnet – so stören keine senkrechten<br />
Streben das Blickfeld. Den nötigen Halt<br />
für das Membrandach geben Querstreben aus<br />
MSH-Profilen. Sie sind dank ihrer statischen<br />
Eigenschaften überaus belastbar und zugleich<br />
ohne Naht besonders ästhetisch. Eine weitere<br />
Besonderheit: Nur zwei der Querstreben wiederholen<br />
sich in ihrer Abmessung. Der Großteil der<br />
Premiumprodukte wurde im Mülheimer Werk<br />
von Vallourec & Mannesmann Tubes individuell<br />
gefertigt.<br />
Frei schwebende Dachkonstruktion<br />
© NCS/J. Kosnik<br />
»Krone« in polnischen Nationalfarben<br />
© NCS/J. Kosnik<br />
Die deutschen Produkte spielen auch in der<br />
rot-weißen Fassade in den Nationalfarben eine<br />
tragende Rolle. Die Rohrprofile dienen als Befestigungsrahmen<br />
für die rund 700 Paneele.<br />
Gitterförmig angeordnet, sollen diese an ein<br />
landestypisches Weidengeflecht erinnern.<br />
Die vielseitigen Rohre von Vallourec & Mannesmann<br />
Tubes kommen außerdem in zwei<br />
weiteren neu errichteten EM-Stadiendächern<br />
zum Einsatz. 600 t deutscher MSH-Profile bilden<br />
Stützen im Miejski-Stadion in Breslau. Und<br />
im Ausweichstadion Slaski in Chorzow wurden<br />
rund 900 t Rohre verbaut.<br />
Gebogene Profi le und Seile ...<br />
© V & M Tubes<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Das Nationalstadion Warschau ist nur ein Beispiel<br />
von vielen Sportstätten, bei denen MSH-<br />
Profile von Vallourec & Mannesmann Tubes<br />
zum Einsatz kommen. Prominente Beispiele sind<br />
unter anderem das neu errichtete WM-Stadion<br />
im brasilianischen Belo Horizonte, das Londoner<br />
Wembley-Stadion, das Santiago-Bernabéu-<br />
Stadion in Madrid sowie die Veltins-Arena in<br />
Gelsenkirchen.<br />
Weitere Informationen<br />
V & M Deutschland GmbH<br />
40472 Düsseldorf<br />
www.vmtubes.de<br />
47<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE
Vollprofi unter den Stadtlieferwagen: Citan von Mercedes Benz<br />
Groß in der Leistung, citygerecht kompakt in<br />
den Abmessungen – Mercedes Benz komplettiert<br />
sein Transporter-Angebot erstmals mit<br />
einem Stadtlieferwagen.<br />
Seine Publikumspremiere wird der Mercedes-<br />
Benz Citan im September auf der IAA Nutzfahrzeuge<br />
in Hannover feiern.<br />
Mit seiner Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit<br />
liefert der neue Mercedes-Benz Citan die<br />
Antworten auf die verschiedensten Anforderungen<br />
an einen Stadtlieferwagen. Basis ist der<br />
Kastenwagen in drei Längen von 3,94 m über<br />
4,32 m bis 4,71 m.<br />
Wie jeder Mercedes-Benz, so verfügt auch der<br />
neue Citan über eine umfangreiche Sicherheitsausstattung.<br />
Im Mittelpunkt steht das serienmäßige<br />
elektronische Stabilitätsprogramm<br />
ADAPTIVE ESP®, das den Beladungszustand des<br />
Fahrzeugs mit berücksichtigt.<br />
Dieses innovative Fahrdynamikregelsystem verbindet<br />
die Funktionen von Antiblockiersystem<br />
ABS®, der Über- und Untersteuerungskontrolle<br />
VDC® (Vehicle Dynamic Control) sowie dem<br />
Traktionssystem TCS® (Traction Control System).<br />
Beladungsmöglichkeiten und ...<br />
© Mercedes Benz AG<br />
Es umfasst zudem die Antriebsschlupfregelung<br />
ASR® sowie eine Antriebs- und Bremsmomentregelung.<br />
Die markentypische Optik des neuen Mercedes-<br />
Benz Citan ist unverwechselbar. Basis seines<br />
charakteristischen Auftritts ist der selbstbewusste<br />
verchromte Stern in der prominenten<br />
und robusten Kühlermaske mit den drei<br />
sportlich gelochten Lamellen. Nicht weniger<br />
auffallend sind die markanten Scheinwerfer<br />
oder die Pfeilung der Motorhaube mit ihren klar<br />
definierten Kanten.<br />
Die Trapezform des Kühllufteinlasses im Stoßfänger<br />
betont Breite und kraftvollen Auftritt<br />
des Citan. Auch dieses Merkmal gehört zu den<br />
markentypischen aktuellen Stilelementen von<br />
Mercedes-Benz.<br />
Ebenso unverwechselbar ist der hochwertig<br />
ausgestattete Innenraum. Fahrer und Beifahrer<br />
nehmen auf gleichermaßen straff und komfortabel<br />
gepolsterten Sitzen Platz. Die körperbetonte<br />
Ausformung verleiht Seitenhalt und damit<br />
Komfort und Sicherheit. Der markentypisch<br />
gestaltete Stoffbezug der Sitze ist hautsympathisch,<br />
atmungsaktiv, pflegeleicht und robust.<br />
Kraftvoll und markant ist auch die fahrerorientierte<br />
Armaturentafel gestaltet, deren lederähnliche<br />
Oberfläche überzeugt in Optik und Haptik.<br />
Fahrer eines Mercedes-Benz fühlen sich im<br />
Cockpit des neuen Citan sofort zu Hause. Ob<br />
Kombischalter, Schaltknauf, Lichtschalter oder<br />
die Tasten in der Armaturentafel – Anordnung,<br />
Optik und Funktion des Fahrerplatzes entsprechen<br />
den gewohnten Maßstäben. Ein Zierelement<br />
über dem Handschuhfach wertet das<br />
Interieur weiter auf.<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE 48 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Innenraum<br />
© Mercedes Benz AG<br />
Breit ist auch die Auswahl der Motorisierung.<br />
Drei durchzugsstarke Turbodiesel-Direkteinspritzermotoren<br />
von 55 kW (75 PS) bis 81 kW<br />
(110 PS) Leistung sowie ein spritziger aufgeladener<br />
Benziner mit 84 kW (114 PS) decken<br />
alle üblichen Ansprüche ab. Alle Dieselmotoren<br />
verfügen serienmäßig über einen Partikelfilter.<br />
Fünf- und Sechsganggetriebe mit einem griffgünstigen<br />
Joystick-Schalthebel in der Mittelkonsole<br />
übernehmen die Kraftübertragung auf<br />
die Vorderräder.<br />
Besonderen Wert legten die Entwickler auf<br />
ein markentypisches Fahrverhalten mit einer<br />
Kombination aus Fahrdynamik, Agilität und<br />
Fahrkomfort. Die direkte Lenkung arbeitet sehr<br />
exakt und feinfühlig. Federung, Dämpfung und<br />
Stabilisatoren sind sorgfältig aufeinander abgestimmt.<br />
Sowohl leer als auch beladen zeigt der neue<br />
Citan ein präzises, fahrsicheres und gleichermaßen<br />
komfortables Fahrverhalten, wie es Fahrer<br />
bereits vom Sprinter und Vito gewöhnt sind.<br />
Serienmäßig für die Ausführung mit Benzinmotor<br />
und optional für die Diesel-Ausführungen<br />
ist ein BlueEffiency-Paket. Es umfasst u. a. die<br />
Eco-Start-Stopp-Funktion, Batterie- und Generatormanagement<br />
sowie variantenabhängig<br />
rollwiderstandsoptimierte Reifen, die den Kraftstoffverbrauch<br />
nochmals absenken.<br />
Weitere Informationen<br />
Mercedes Benz AG<br />
70322 Stuttgart<br />
www.citan.mercedes-benz.com
Regalrostböden mit entscheidenden Vorteilen von Staco<br />
Gitterroste sind moderne Sicherheitselemente<br />
für Podeste, Laufstege, Rampen, Treppenanlagen,<br />
Regale, Trenn- und Schutzwände und viele<br />
weitere Einsatzbereiche.<br />
Pressgitterroste sind ein hochstabiles Raster aus<br />
Trag- und Querstäben und durch ihre besondere<br />
Tragfähigkeit für hohe Flächen- sowie Punktlasten<br />
geeignet. Erst durch die Verzahnung der<br />
beiden Stabrichtungen können Maschenweiten<br />
von 11 mm × 11 mm bis 66 mm × 132 mm erreicht<br />
werden. Dank der Herstellung auf modernen,<br />
computergesteuerten Anlagen werden<br />
Gitterroste von Staco mit enormer Präzision<br />
gefertigt und ihrem individuellen Bedarf angepasst.<br />
Im anschließenden Korrosionsbad können<br />
Gitterroste aus Stahl direkt feuerverzinkt werden,<br />
um eine hohe Langlebigkeit der Produkte<br />
zu erzielen. Für einen ästhetischen Anblick<br />
können die Staco ® -Produkte aus Stahl, Edelstahl<br />
und aus Aluminium in den firmeneigenen Pulverbeschichtungsanlagen<br />
mit jeder gewünschten<br />
RAL-Farbe versehen werden.<br />
Die Verwendung der Staco-Gitterrosttechnologie<br />
in Lagerhallen oder Logistikzentren stellt<br />
gegenüber herkömmlichen Regalböden viele<br />
entscheidende Vorteile dar. Durch ihr relativ<br />
geringes Eigengewicht und die extrem hohe Belastbarkeit<br />
können Regalroste schnell und einfach<br />
montiert und demontiert werden. Dadurch<br />
lassen sich Regalsysteme flexibel anpassen und<br />
nach Ihren individuellen Wünschen gestalten.<br />
Durch die verschiedenen Maschenweiten können<br />
ebenfalls zusätzliche Sicherheiten erreicht<br />
werden:<br />
Wo werben?<br />
Anwendung: Schwerlastlagerung<br />
© Staco Deutschland GmbH<br />
Hochstabile Lösung<br />
© Staco Deutschland GmbH<br />
– Vor allem bei hohen Regalen kann die Beladung<br />
auch von unten gesichtet werden.<br />
Diese Eigenschaft ermöglicht den Lagermitarbeitern<br />
beim Planen, Beladen und Entladen<br />
eine enorme Zeitersparnis.<br />
– Ebenfalls bei Lagerhallen mit erforderter<br />
Luftzirkulation kann die Luft besser umgewälzt<br />
werden und damit höhere Sicherheitsstufen<br />
erreicht werden.<br />
– Speziell im Falle eines Brandes bieten Regalroste<br />
wenig Angriffsfläche, womit das<br />
Feuer, auch durch den Einsatz von Sprinkleranlagen,<br />
schnell zu löschen ist.<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Die hohe statische Qualität und die Variationsbreite<br />
in den Ausführungen machen Staco ® -Gitterroste<br />
zu besonders flexiblen Bauelementen,<br />
deren Einsatzmöglichkeiten nahezu unbegrenzt<br />
und dabei vergleichsweise kostengünstig sind.<br />
Staco-Regalroste bieten entscheidende Vorteile<br />
gegenüber herkömmlichen Regalböden:<br />
– Extrem hohe Tragfähigkeit<br />
– Geringes Eigengewicht<br />
– Individuelle Maschenweiten<br />
– Präzise computergesteuerte Verarbeitung<br />
– Korrosionsschutz durch Feuerverzinkung<br />
oder Pulverbeschichtung<br />
– Einfache Montage/Demontage<br />
– Sichtbarkeit der Regalbeladung von unten<br />
– Bessere Luftzirkulation<br />
– Effektiver Einsatz von Sprinkleranlagen<br />
Neben der CE-Zertifizierung hat sich Staco<br />
Holding BV verpflichtet – nach dem Konzept<br />
»Cradle to Cradle« –, ökoeffektive Produkte zu<br />
entwickeln, die Teil eines nachhaltigen Kreislaufsystems<br />
sind.<br />
Egal, ob Sie nach bewährten oder innovativen<br />
Lösungen suchen, mit Staco ® -Gitterrosten<br />
verfügen Sie über sichere und funktionelle Bauelemente.<br />
Fragen Sie uns, wenn Sie Ihr nächstes<br />
Projekt planen – wir unterstützen Sie gerne.<br />
Weitere Informationen<br />
Staco Deutschland GmbH<br />
41238 Mönchengladbach<br />
www.staco.de<br />
49<br />
Ganz einfach!<br />
Unsere Mediadaten<br />
können Sie als PDF unter<br />
www.stahlbaunachrichten.de<br />
downloaden.<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE
Optimales Zugstabsystem für Holz- und <strong>Stahlbau</strong> von Stahlwerk Annahütte<br />
Das Stahlwerk Annahütte ist Spezialist für die<br />
Herstellung warmgewalzter Gewindestähle<br />
im Durchmesserbereich zwischen 12 mm und<br />
75 mm. Die Auswahl an verschiedenen Durchmessern<br />
und Materialgüten bietet eine Vielzahl<br />
von Einsatzmöglichkeiten in der Verbindungs-<br />
und Befestigungstechnik.<br />
Unterspannungen von Stahl-, Holz- und<br />
Glaskonstruktionen sowie Abspannungen von<br />
Vordächern oder Balkonen sind schnell, sicher,<br />
einfach und kostengünstig zu bauen.<br />
Die SAS-Gewindestahlsysteme sind national,<br />
europäisch sowie international bauaufsichtlich<br />
zugelassen. Sie stellen die moderne Alternative<br />
zu verbolzten Spannseilen und verschweißten<br />
Bändern dar und werden vornehmlich zur<br />
Aussteifung von Verbänden im Industrie- und<br />
Hallenbau eingesetzt.<br />
Folgende Vorteile bietet das SAS-BraceLok-Zugstabsystem:<br />
Es hat eine hohe Tragfähigkeit bei<br />
geringem Eigengewicht. Die Stahllängen sind<br />
nach individuellen Anforderungen erhältlich.<br />
Es gibt optimierte Korrosionsschutzsysteme für<br />
Gewindestäbe und Zubehör. Die Gewindestäbe<br />
können durch Kopplung mit Muffen flexibel angepasst<br />
werden. Die Montage- und Lohnkosten<br />
sind dank der einfachen und schnellen Handhabung<br />
gering. Sie haben ein baustellengerechtes<br />
Abspannsystem mit durchgängig schraubbarem<br />
Grobgewinde.<br />
Die Verbindung des SAS-BraceLok-Zugstabsystems<br />
mit der Anschlusskonstruktion ist<br />
Innovative Filtertechnik von Grünbeck<br />
Seit Mitte Mai 2012 sind Filter der neuen Serie<br />
GENO®-Feinfilter FME der Grünbeck Wasseraufbereitung<br />
GmbH erhältlich. Sie sind zur Filtration<br />
von Trink- und Brauchwasser in Gewerbe und<br />
Industrie bestimmt. Durch den Einsatz mehrerer<br />
Filterkerzen schützen sie die Wasserleitungen<br />
und die daran angeschlossenen wasserführenden<br />
Systemteile vor Funktionsstörungen und<br />
Korrosionsschäden durch ungelöste Verunreinigungen<br />
(Partikel), wie beispielsweise Rostteilchen<br />
oder Sand. Die GENO®-Feinfilter FME<br />
können auch zur Filtration von Brunnenwasser<br />
verwendet werden und sind für den Einsatz im<br />
Saug-/Druckbereich geeignet.<br />
Für die vollkommen überarbeitete Serie kommt<br />
hochwertiger Edelstahl des Typs 1.4404 zum<br />
Anschluss- und Einsatzprinzip<br />
© Stahlwerk Annahütte<br />
Gewindestahlsystem<br />
© Stahlwerk Annahütte<br />
gesondert nachzuweisen. Bei einer zweischnittig<br />
ausgeführten Anschlusskonstruktion<br />
entspricht die Grenzlochleibungskraft der<br />
BraceLoks der Grenzzugkraft N R,d des Zugstabsystems<br />
für die Ausführung ohne Muffenstoß.<br />
Bei einer einsschnittig ausgeführten Anschlusskonstruktion<br />
entspricht die Grenzlochleibungskraft<br />
der BraceLoks den 0,83-fachen<br />
Eignung für Trink- und Brauchwasser<br />
© Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE 50 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Werten der Grenzzugkraft N R,d , des Zugstabsystems<br />
für die Ausführung ohne Muffenstoß.<br />
Das SAS-BraceLok-Zugstabsystem ist somit<br />
eine optimale Erweiterung der Anwendungsgebiete<br />
für SAS-Gewindestahlsysteme. Durch das<br />
entsprechende Zubehör und ein abgestimmtes<br />
Korrosionsschutzsystem eignet sich dieses Zugstabsystem<br />
sowohl für Innen- als auch Außenanwendungen.<br />
Weitere Informationen<br />
Stahlwerk Annahütte<br />
Max Aicher GmbH & Co. KG<br />
83404 Hammerau<br />
www.annahuette.com<br />
Einsatz. Die Schweißtechnik konnte weiter<br />
verbessert werden, was sich positiv auf die Haltbarkeit<br />
und Korrosionsbeständigkeit auswirkt.<br />
Die strömungstechnische Konstruktion bewirkt<br />
eine verbesserte Ausspülung von Störstoffen.<br />
Der FME-Filter wird in den Baugrößen DN 50,<br />
65, 80 und 100 angeboten. Es gibt Ausführungen<br />
für den Einsatz im Warmwasserbereich (bis<br />
90 °C) und für die Verwendung bei Kühlwasser<br />
oder Sonderanwendungen.<br />
Weitere Informationen<br />
Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />
89420 Höchstädt a. d. Donau<br />
www.gruenbeck.de
Neuer Bolzenanker von Simpson Strong-Tie<br />
Die Simpson-Strong-Tie-Gruppe, internationaler<br />
Hersteller und Weltmarktführer von innovativen<br />
Verbindungselementen für tragende<br />
Holzkonstruktionen und Befestigungssystemen<br />
für die Bauindustrie hat ihr Lieferprogramm im<br />
Bereich Schwerlastbefestigung um den neuen<br />
Bolzenanker WA erweitert.<br />
Der Bolzenanker WA, der über die Europäische<br />
Technische Zulassung ETA-11/0080 – Option<br />
7 verfügt, ist vorgesehen zur Verankerung im<br />
ungerissenen Beton. Mit dem Aufbringen des<br />
Montagedrehmoments wird der Konusbolzen<br />
kraftkontrolliert in den Spreizclip eingezogen.<br />
Die Spreizschalen öffnen sich und werden über<br />
Teilflächen fest an die Bohrlochwandung gepresst.<br />
Es entsteht eine dauerhafte mechanische<br />
Verankerung mittels Reibungshaftung.<br />
Der Bolzenanker verfügt über folgende herausragende<br />
Produkteigenschaften: hohe zulässige<br />
Verschleißfeste Brückenlager von RW Sollinger Hütte<br />
Seit 2008 hat die RW Sollinger Hütte GmbH<br />
eine europäische Zulassung für Kalottenlager<br />
mit dem neuen Gleitwerkstoff MPE (ETA-08-<br />
106). MPE steht für Modified Poly Ethylene.<br />
Durch diesen Gleitwerkstoff – hergeleitet aus<br />
UHMWPE (Polyethylen mit ultrahoher molekularer<br />
Masse = Ultra-High Molecular Weight<br />
Poly Ethylene) – soll der alte Gleitwerkstoff PTFE<br />
(Poly Tetra Fluor Ethylen) ersetzt werden. PTFE<br />
ist in der DIN EN 1337-2 geregelt. Da MPE nicht<br />
per Norm geregelt ist, benötigte es eine europäische<br />
Zulassung für das MPE-Kalottenlager.<br />
Die RW Sollinger Hütte hat auf nationaler Ebene<br />
erreicht, dass MPE nun auch in anderen Lagerbauarten<br />
verwendet werden kann. Es verfügt<br />
über folgende allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassungen (abZ) des DIBt:<br />
– Z-16.31-458 RWSH-MPE-Topfgleitlager,<br />
– Z-16.9-462 RWSH MPE-Führungslager,<br />
– Z-16.21-464 RWSH MPE-Verformungsgleitlager.<br />
Die Vorteile des neuen Gleitwerkstoffs bestehen<br />
in kleineren Reibbeiwerten, höherer Flächenpressung,<br />
sehr geringem Abrieb und einer sehr<br />
langen Lebensdauer.<br />
Die niedrige Reibungszahl ist auch im Hinblick<br />
auf die Bauwerksbemessung vorteilhaft, insbesondere<br />
bei Gleitlagern auf hohen, schlanken<br />
Pfeilern. Außerdem erlaubt die wesentlich niedrigere<br />
Temperaturuntergrenze die Anwendung<br />
der Gleitlager in Gebieten, in denen bisher nur<br />
Lasten, geringe Rand- und Achsabstände,<br />
einfache Montage, sofort belastbar. Zudem<br />
entspricht der Bohrdurchmesser dem Bolzendurchmesser.<br />
Der Durchmesserbereich liegt bei<br />
M6 – M20. Die Nutzlängen sind variabel. Der<br />
Einsatz ist flexibel und wirtschaftlich. Er eignet<br />
sich besonders gut bei Durchsteck- und Serienmontagen.<br />
Der Bolzenanker WA kommt überall dort zum<br />
Einsatz, wo einfache und wirtschaftliche Verankerungen<br />
gefordert sind, wie z.B. im Stahl- und<br />
Metallbau, für Geländer, Konsolen, Fassadenunterkonstruktionen,<br />
Kabeltrassen, Tore oder<br />
Holzkonstruktionen.<br />
Das Simpson-Strong-Tie-Produktprogramm<br />
hält eine breite Auswahl an mechanischen und<br />
chemischen Befestigungssystemen für vielfältige<br />
Anwendungen und Befestigungsaufgaben<br />
bereit. Zudem berät das Unternehmen rund um<br />
Kenndaten und Kennwerte<br />
© RW Sollinger Hütte GmbH<br />
reine Stahllager verwendet werden konnten. In<br />
Führungen und Arretierungen gilt für die Materialpaarung<br />
MPE/austenitischer Stahl µ = 0,10.<br />
In den Gleitreibungsversuchen an der MPAS<br />
wurde festgestellt, dass die Gleitkombination<br />
UHMWPE/austenitisches Edelstahlblech-Lager<br />
verschleißfrei arbeitet. Dadurch haben<br />
Gleitlager eine ähnlich lange Lebensdauer wie<br />
Bauwerke. Dies war beim Gleitwerkstoff PTFE<br />
nicht der Fall.<br />
Die folgende Tabelle stellt die charakteristischen<br />
Werte der aufnehmbaren Pressungen der beiden<br />
Gleitwerkstoffe MPE und PTFE gegenüber. In<br />
diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass<br />
für das Material im Laborversuch noch höhere<br />
Werte ermittelt worden sind, als in der ETZ angegeben.<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Schwerlastbefestigung ...<br />
© Simpson Strong-Tie GmbH<br />
die Befestigungstechnik. Einfache und schnelle<br />
statistische Berechnungen von Dübelbefestigungen<br />
sind mit dem Ankerbemessungsprogramm<br />
Anchor Selector auf der Website www.<br />
simpson-liebig.com möglich.<br />
Weitere Informationen<br />
Simpson Strong-Tie GmbH<br />
64319 Pfungstadt<br />
www.simpson-liebig.com<br />
Aufgrund der hohen charakteristischen Pressungen<br />
haben die Kalottenlager wesentlich kleinere<br />
Abmessungen als bei der Ausrüstung der Hauptgleitflächen<br />
mit PTFE. Dies senkt die Herstell-<br />
und Einbaukosten der Lager sowie die Baukosten<br />
der Brücke, da auch hier die geometrischen<br />
Abmessungen kleiner sind. Zudem passen sich<br />
die Kalottenlager mit MPE-Gleitwerkstoff sehr<br />
gut den modernen Hochleistungsbetonen an.<br />
Weitere Informationen<br />
RW Sollinger Hütte GmbH<br />
37170 Uslar<br />
www. rwsh.de<br />
51<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE
Multifunktionaler und kompakter Industrie-PC von PCS Systemtechnik<br />
Mit dem Intus 6200 stellte die PCS Systemtechnik<br />
auf der CeBIT erstmals einen neuen Industrie-PC<br />
in sehr kompaktem Format vor. Er besitzt<br />
einen hellen 10,4-Zoll-Bildschirm mit entspiegeltem<br />
Touch. Trotz seiner geringen Bautiefe<br />
von nur 53 mm arbeitet er lüfterlos. Der Intel-<br />
Atom-Prozessor hat 1,1 GHz, als Betriebssystem<br />
wird Windows embedded eingesetzt, das eine<br />
breite Auswahl an Werkzeugen und Anwendungen<br />
bereitstellt.<br />
Der kompakte Industrie-PC Intus 6200 fügt sich<br />
mit seinem schmalen Gehäuse und dem ansprechenden<br />
Design auch außerhalb der Fabrikhalle<br />
perfekt in seine Umgebung ein. Das Gerät ist<br />
rückseitig aus Metall gefertigt, um die Wärme<br />
des leistungsstarken Intel-Atom-Prozessors<br />
lüfterlos abzuleiten. Mit einer SSD (Solid State<br />
Disk) als Massenspeicher arbeitet das Gerät<br />
sogar komplett ohne rotierende Bauteile. Ein<br />
zuverlässiger 7×24-h-Betrieb ist gewährleistet.<br />
Das Gehäuse schützt die Elektronik zuverlässig<br />
vor Staub und Nässe bis IP65.<br />
Das TFT-Display ist mit über 500 cd/m² außergewöhnlich<br />
hell und sorgt selbst in modernen<br />
Produktionsumgebungen für präzise Darstellun-<br />
Bedienerfreundliche Form<br />
© PCS Systemtechnik GmbH<br />
Chemische Verankerungssysteme von Simpson Strong-Tie<br />
Simpson Strong-Tie, internationaler Hersteller<br />
von innovativen Verbindungselementen für<br />
tragende Holzkonstruktionen und Befestigungssystemen<br />
für die Bauindustrie, erweitert sein<br />
Programm an chemischen Verankerungssystemen.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Simpson Forschungs-<br />
und Entwicklungszentrum in Frankreich,<br />
das spezialisiert ist auf die Entwicklung<br />
von leistungsfähigen und hochwertigen<br />
chemischen Verankerungssystemen, wurden<br />
Injektionsmörtel-Systeme für den europäischen<br />
Markt entwickelt. Sie ergänzen das bisherige<br />
Produktsortiment gezielt: SET-XP, AT-HP und<br />
POLY-GP.<br />
SET-XP ist ein reiner Epoxidharzmörtel, der<br />
speziell für die Verankerung von Gewindestangen<br />
und Bewehrungsstäben im gerissenen<br />
und ungerissenen Beton entwickelt wurde. Es<br />
verfügt über die Europäische Technische Zulassung<br />
ETA Option 1. Das System eignet sich<br />
vor allem für große Durchmesser und längeren<br />
Verarbeitungszeiten (beispielsweise bei hohen<br />
Umgebungstemperaturen). Zudem kann es für<br />
Konstruktionen unter seismischen Beanspruchungen<br />
eingesetzt werden.<br />
AT-HP ist ein styrolfreier Injektionsmörtel auf<br />
Methacrylatharzbasis, der bei anspruchsvollen<br />
Verankerungen im ungerissenen Beton zum Einsatz<br />
kommt (z. B. für zahlreiche Befestigungsaufgaben<br />
in Stahlbetontragwerken und im<br />
Industrie- und Anlagenbau). AT-HP verfügt über<br />
die Europäische Technische Zulassung ETA.<br />
Das styrolfreie Polyesterharz POLY-GP wird<br />
für geringe bis mittlere Lasten im Lochsteinmauerwerk<br />
oder im massiven Untergrund<br />
eingesetzt. Das Anwendungsspektrum ist breit:<br />
viele Standardanwendungen (beispielsweise die<br />
Verankerung von Jalousien, Satellitenanlagen,<br />
Wasserspeichern, Regalen oder Toren). POLY-GP<br />
verfügt über die Zulassung des Prüfinstitutes<br />
SOCOTEC. AT-HP und POLY-GP sind sehr einfach<br />
zu verarbeiten und härten schnell aus. Für den<br />
Epoxidharzmörtel SET-XP steht eine spezielle<br />
Auspresspistole zur Verfügung.<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE 52 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
gen. Die Oberfläche des projiziert kapazitiven<br />
Touchs ist mikrogeätzt und stellt sicher, dass die<br />
Sichtbarkeit von Fingerabdrücken und Spiegelungen<br />
minimiert wird. Die hohe Auflösung von<br />
800 × 600 Pixel garantiert ein brillantes Bild<br />
bei POI-Anwendungen oder bei der Qualitätskontrolle.<br />
Über einen eingebauten Lautsprecher lassen<br />
sich für verschiedene Betriebszustände passende<br />
akustische Meldungen oder Signaltöne von<br />
einer MP3-Sound-Datei ausgeben. Sehbehinderte<br />
Mitarbeiter erhalten neben der optischen<br />
Anzeige zusätzlich akustische Hinweise.<br />
Eine Vielzahl von RFID-Lesern wie Mifare Desfire<br />
EV1 oder Legic advant ist in der Leserhaube<br />
untergebracht. MagicEye und LEDs zeigen den<br />
Status des Geräts gut sichtbar an.<br />
Der Intus 6200 ist mit Ethernet, RS232 und einem<br />
Mini-PCI-Express-Steckplatz ausgestattet.<br />
Der Intus 6200 ist kompatibel mit IPv6.<br />
Weitere Informationen<br />
PCS Systemtechnik GmbH<br />
81539 München<br />
www.pcs.com<br />
Zudem gibt es ein umfassendes Zubehörprogramm<br />
für eine praxisnahe und fachgerechte<br />
Ausführung der Befestigungen in unterschiedlichen<br />
Untergründen.<br />
Das Produktprogramm hält eine breite Auswahl<br />
an mechanischen und chemischen Befestigungssystemen<br />
für vielfältige Anwendungen<br />
und Befestigungsaufgaben bereit. Neben<br />
umfangreichen technischen Unterlagen bietet<br />
das Unternehmen eine fachlich kompetente<br />
Beratung rund um die Befestigungstechnik.<br />
Zur einfachen und schnellen statischen Berechnung<br />
von Dübelbefestigungen steht das<br />
Ankerbemessungsprogramm »Anchor Selector®«<br />
auf der Website www.simpson-liebig.com zur<br />
Verfügung.<br />
Weitere Informationen<br />
Simpson Strong-Tie GmbH<br />
64319 Pfungstadt<br />
www.simpson-liebig.com
Neuer PeddiWriter von Peddinghaus<br />
PeddiWriter 1250<br />
© Paul Ferd.<br />
Peddinghaus GmbH<br />
Der neue Peddinghaus PeddiWriter 1250 ist eine CNC-gesteuerte Maschine für<br />
einfache bis aufwendige Layoutmarkierungen. Das autarke System kann in den<br />
vorhandenen Workflow integriert werden.<br />
Mit dem neuen PeddiWriter 1250 bietet Peddinghaus eine Lösung für die zeitintensive<br />
und fehleranfällige manuelle Bearbeitung von Layoutmarkierungen für<br />
Schweißpositionen an allen Profilseiten an.<br />
Der PeddiWriter 1250 verfügt über zwei unabhängige Brennerachsen für die<br />
simultane Markierung von bis zu zwei Oberflächen gleichzeitig. Dazu sind zwei<br />
Hypertherm-Plasma-Arc-Writing-Brenner installiert. Diese Technik ist deutlich<br />
schneller als Hartmetallfräsen und bedeutend einfacher zu warten als Lasertechnik.<br />
Da der Brenner nur die Materialoberfläche bearbeitet, kommt er mit<br />
niedrigen 5 A aus. Da keine Abgase und Stäube entstehen, wird der PeddiWriter<br />
ohne eine Absaugung und ohne Filteranlage installiert.<br />
Ob einfache Markierung von Teilenummern an den Schweißpositionen, Teillinienmarkierung<br />
oder vollständige Konturmarkierung, der PeddiWriter markiert<br />
Konstruktionsteile schnell, präzise und zuverlässig: Er vermeidet aufwendiges<br />
Materialhandling, eliminiert umständliches Hantieren mit Werkstattzeichnungen<br />
und reduziert damit die Personalkosten. Zwei robuste Rollentaster am Brenner<br />
sorgen zudem dafür, dass der Brenner während des Markierprozesses stets<br />
den korrekten Abstand zur Oberfläche behält.<br />
Der PeddiWriter verfügt über eine Siemens-7-Achsen-CNC-Steuerung. Auch alle<br />
weiteren elektronischen Bauteile stammen aus dem Hause Siemens.<br />
Das Material – Profile bis zu 1.250 mm Breite, Quadrat- und Rechteckrohr, Winkel-<br />
und Flachstahl – wird mit dem bewährten Peddinghaus-Walzen-Messsystem<br />
durch die Anlage gefahren. Eingebaute Encoder messen den zurückgelegten<br />
Weg und garantieren so höchste Präzision. Ein Vor- und Zurückfahren – wie bei<br />
Greifersystemen erforderlich – fällt weg. Die Materiallänge wird lediglich durch<br />
das Gesamtgewicht begrenzt. Die Anlage kann so ohne Unterbrechung mit Material<br />
beschickt werden.<br />
Das System arbeitet autark. Kombiniert mit anderen Maschinen wie Bohr-Säge-<br />
Anlage oder Ausklinkanlage werden Bedienpersonal und aufwendiges Materialhandling<br />
weiter reduziert.<br />
Weitere Informationen<br />
Paul Ferd. Peddinghaus GmbH, Gevelsberg<br />
www.peddinghaus-pfp.de<br />
Arbeitsfl äche<br />
© Paul Ferd. Peddinghaus<br />
GmbH<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
MixedMedia<br />
Veranstaltungen der<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />
mit ihrem Event-Office MixedMedia Konzepts<br />
11. Symposium Brückenbau<br />
2. Symposium Flughafenbau<br />
4. Symposium Sportstättenbau<br />
(Bauen für Olympia und die WM)<br />
Parkhausbau als Fachveranstaltung:<br />
Hier werden Tiefgaragen, Parkhäuser sowie<br />
deren Erhaltung und Renovierung thematisiert.<br />
Weiterhin werden erörtert:<br />
Bau von Tank- und Rastanlagen einschließlich<br />
neuer Lkw-Rastplätze mit den erforderlichen<br />
Telematik-Einrichtungen.<br />
Informieren Sie sich doch einfach auf<br />
unserer Website www.mixedmedia-konzepts.de<br />
oder, noch besser, rufen Sie uns an.<br />
Wir stehen unter 06 11/98 12 92-0<br />
gerne Rede und Antwort.<br />
MixedMedia Konzepts<br />
53<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE
Ausgeklügelter Schweißkopf von Orbitalum für Kühlanlagen<br />
Die Typenbezeichnung HX 16 des neuen Orbitalschweißkopfs<br />
der Orbitalum Tools GmbH<br />
ist Programm: HX steht für Heat Exchanger<br />
(Wärmetauscher) und für das Verschweißen<br />
vormontierter Bögen in engen Rohrbündeln von<br />
Wärmetauschern zu einer Rohrschlange. Für<br />
diese Anwendung gibt es zurzeit weltweit keine<br />
vergleichbar effektive Lösung.<br />
Traditionell wurden die komplexen Wärmetauscher<br />
für Kühlanlagen in Kupfer gefertigt<br />
– die Rohrbögen dafür gelötet. Aufgrund des<br />
hohen Kupferpreises haben die Hersteller ihre<br />
Produktion auf Edelstahl umgestellt. Edelstahl<br />
lässt sich wirtschaftlich, zuverlässig und qualitativ<br />
hochwertig nur mit dem Wolfram-Inertgas-(WIG-)Verfahren<br />
in Verbindung mit dem<br />
mechanisierten Orbitalschweißen fügen. Alle<br />
marktüblichen offenen Orbitalschweißköpfe<br />
oder geschlossenen -schweißzangen benötigen<br />
viel Platz für ihre Positionierung zwischen den<br />
einzelnen Rohren eines Rohrbündels, was den<br />
Wirkungsgrad des Wärmetauschers mindern<br />
und dessen Bauweise vergrößern würde.<br />
Mit dem HX 16 gelingen das Positionieren und<br />
Spannen nun spielend. Der Schweißkopf wird in<br />
drei Baulängen geliefert.<br />
Geringer Außendurchmesser<br />
© Orbitalum Tools GmbH<br />
Verschweißen vormontierter Bögen<br />
© Orbitalum Tools GmbH<br />
Der ausgeklügelte Orbitalschweißkopf punktet<br />
in Sachen Wirtschaftlichkeit und Effizienz gegenüber<br />
handelsüblichen gleich mehrfach: Eine<br />
»Wand« mit Rohrauslässen kann vor dem Fügen<br />
komplett mit Bögen bestückt und in beliebiger<br />
Folge verschweißt werden. Es genügt das Erset-<br />
PROJEKTE UND PRODUKTE 54 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
zen des betroffenen Bogens. Dieser konstruktionsbedingte<br />
Vorteil macht das Orbitalum-<br />
System zudem zum idealen Werkzeug für die<br />
unschlagbar kostengünstige Reparatur. Der Kopf<br />
ist 1,5 kg leicht – im Gegensatz zu offenen Zangen<br />
mit zudem unhandlichem Schlauchpaket<br />
sind alle Anschlüsse für Strom, Gas, Kühlwasser<br />
fest integriert.<br />
Alle Orbitalschweißstromquellen erkennen den<br />
Kopf mit seinen Eigenschaften automatisch,<br />
sodass der Bediener vor Schweißbeginn nur sein<br />
vorgegebenes Fügeprogramm aufrufen und den<br />
-prozess starten muss.<br />
Die Produktivität kann noch gesteigert werden,<br />
indem mit bis zu zwei HX-Köpfen an einer Maschine<br />
im Wechsel gearbeitet wird. Rüst-/<br />
Leerlaufzeiten reduzieren sich auf diese Weise.<br />
Mit der Umschalteinheit Orbitwin kann automatisch<br />
das vorher zugeordnete Programm vom<br />
Speicher aufgerufen werden. Der nicht benutzte<br />
Schweißkopf ist in der Zwischenzeit verriegelt<br />
und kann bereits für die nächste Schweißung<br />
positioniert werden.<br />
Weitere Informationen<br />
Orbitalum Tools GmbH<br />
78224 Singen<br />
www.orbitalum.com<br />
Leichtes Positionieren und<br />
Spannen des Schweißkopfes<br />
© Orbitalum Tools GmbH
■ 50 Jahre Büchting + Streit<br />
Mit anspruchsvollen Ingenieurprojekten<br />
auf Erfolgskurs<br />
Die Büchting + Streit AG, Beratende Ingenieure<br />
VBI, feiert ihr 50-jähriges Bestehen des<br />
Ingenieurbüros. Das 1962 von Dipl.-Ing. Frank<br />
Büchting gegründete Unternehmen bietet Beratung,<br />
Planung, Prüfung, Begutachtung und<br />
Überwachung im Brückenbau und im sonstigen<br />
konstruktiven Ingenieurbau. Die Leistungen des<br />
Büros sind heute aufgrund der hohen fachlichen<br />
Kompetenz deutschlandweit und international<br />
gefragt.<br />
Das Ingenieurbüro ist stetig gewachsen. Der<br />
Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Planung<br />
und der bautechnischen Prüfung von Brückenbauwerken.<br />
So zeichnete das Büro für die<br />
Ausführungsplanung der Eisenbahnbrücke<br />
Scherkondetal – seit Kurzem Trägerin des Deutschen<br />
Brückenbaupreises 2012 – und der unterirdischen<br />
Schienenanbindung und des Bahnhofs<br />
des im nächsten Jahr eröffnenden Flughafens<br />
Berlin-Brandenburg verantwortlich. Die dem<br />
Unternehmen angehörenden Prüfingenieure<br />
prüfen derzeit u. a. die Planungsunterlagen der<br />
Saale-Elster-Talbrücke, nach ihrer Fertigstellung<br />
Deutschlands längste Eisenbahnbrücke,<br />
und des neuen Tunnels im Zuge des Mittleren<br />
Rings am Luise-Kiesselbach-Platz in München.<br />
Nach der im Jahr 2008 erfolgten Eingliederung<br />
von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Martin Mensinger und<br />
der Erweiterung der Kompetenzen im Bereich<br />
Stahl- und Metallbau wurden im vergangenen<br />
Jahr durch die Beteiligung an der Prof. Fischer<br />
Ingenieure GmbH unter Führung des neuen Vorstandsmitglieds<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver<br />
Fischer die Kompetenz und die Leistungsfähigkeit<br />
auch im Bereich Ingenieurtief- und Tunnelbau<br />
wirkungsvoll ausgebaut.<br />
Großen Wert legt das Unternehmen auf Sicherheit<br />
und Wirtschaftlichkeit der Konstruktion sowie<br />
Ressourcenoptimierung und Nachhaltigkeit.<br />
Auf der Grundlage der langjährigen Erfahrung<br />
und unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse<br />
aus Theorie und Praxis der Bautechnologie<br />
entwickeln die 40 hoch qualifizierten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Büros sichere<br />
und innovative Lösungen für anspruchsvollste<br />
Aufgaben des konstruktiven Ingenieurbaus. Die<br />
Kombination von Bauverfahren und die Wiederverwendung<br />
von Bauteilen spielen dabei eine<br />
ebenso wichtige Rolle wie der effiziente Einsatz<br />
neuer Materialien sowie die Erneuerbarkeit von<br />
Bauteilen.<br />
Die Büchting + Streit AG engagiert sich für die<br />
Umwelt. Der schonende Umgang mit Ressourcen<br />
ist einer ihrer definierten Qualitätsstandards.<br />
Das Unternehmen war als erstes deutsches<br />
Mitglied maßgeblich an der Etablierung<br />
der Idee von »1 % for the Planet« beteiligt. Im<br />
Rahmen dieser Initiative spendet das Büro mindestens<br />
1 % des Jahresumsatzes gemeinnützigen<br />
Organisationen, die sich für den Erhalt und<br />
die Wiederherstellung der Umwelt einsetzen.<br />
Weitere Informationen<br />
Büchting + Streit AG<br />
Beratende Ingenieure VBI<br />
80689 München<br />
www.buechting-streit.de<br />
■ Zeitnahe Betriebsprüfung<br />
Bundesweit einheitliche<br />
Rahmenbedingungen<br />
Erstmals werden bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen<br />
für eine zeitnahe Betriebsprüfung<br />
verbindlich festgelegt. Die Betriebsprüfung<br />
kann nur für die Prüfungszeiträume<br />
durchgeführt werden, zu denen dem Finanzamt<br />
vollständige Steuererklärungen vorliegen. Gegenwartsnah<br />
ist eine zeitnahe Betriebsprüfung<br />
nur, wenn die anfängliche Bereitschaft von Unternehmen<br />
und Finanzbehörde zu Effizienz und<br />
Kooperation während der gesamten Prüfungsdauer<br />
aufrechterhalten und aktiv in der Praxis<br />
umgesetzt wird. Steuerberater Roland Franz,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der Steuerberatungs-<br />
und Rechtsanwaltskanzlei Roland<br />
Franz & Partner in Essen, erklärt, was sich hinter<br />
dieser abstrakten Formulierung verbirgt: »Mit<br />
dem Entwurf zum Steuervereinfachungsgesetz<br />
2011 hatte die Bundesregierung u. a. das Thema<br />
›Zeitnahe Betriebsprüfung‹ aufgegriffen. Ziel ist<br />
es, Betriebsprüfungen künftig gegenwartsnäher<br />
durchzuführen, weil lange Zeiträume zwischen<br />
Entstehung der Steuer und der Betriebsprüfung<br />
sowohl aufseiten der Unternehmen als auch des<br />
Fiskus als nachteilig angesehen werden.«<br />
Einige Bundesländer haben aufgrund von Modellversuchen<br />
bereits erste Erfahrungen mit der<br />
zeitnahen Betriebsprüfung gemacht. Beispielsweise<br />
hatte die Oberfinanzdirektion Hannover<br />
einen Leitfaden zur zeitnahen Betriebsprüfung<br />
veröffentlicht. Bei diesen Modellversuchen<br />
lief die zeitnahe Betriebsprüfung zumeist als<br />
Jahrestaktprüfung ab; es wurden also nicht<br />
mehrere Jahre zusammengefasst, sondern der<br />
Prüfer erschien jährlich im Unternehmen. Dies<br />
ist in der geänderten Betriebsprüfungsordnung<br />
abweichend geregelt.<br />
Damit bietet die zeitnahe Betriebsprüfung sich<br />
insbesondere für solche Betriebe an, die nach<br />
den Größenmerkmalen der Betriebsprüfungsordnung<br />
als Großbetriebe eingestuft und daher<br />
lückenlos geprüft werden.<br />
Die bisherigen Modellversuche zur zeitnahen<br />
Betriebsprüfung haben auf eine entsprechende<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
Kooperationsbereitschaft der geprüften Unternehmen<br />
gesetzt mit der Folge, dass diesen eine<br />
verstärkte Mitwirkungspflicht auferlegt wurde.<br />
Deshalb war nach bisheriger Rechtslage gegen<br />
den Willen des Unternehmens eine zeitnahe<br />
Betriebsprüfung nicht zulässig. Demgegenüber<br />
erlaubt die Betriebsprüfungsordnung nun eine<br />
zeitnahe Betriebsprüfung auch gegen den Willen<br />
des betroffenen Unternehmens.<br />
Wie sich aus der amtlichen Begründung der<br />
Bundesregierung ergibt, sind Grundlagen der<br />
zeitnahen Betriebsprüfung die rechtsverbindlichen<br />
Steuererklärungen für die zu prüfenden<br />
Veranlagungsjahre. Damit hat der Gesetzgeber<br />
Klarheit geschaffen, dass – anders als in einigen<br />
Modellversuchen, in denen die Steuererklärungen<br />
vor der Jahrestaktprüfung ohne Unterschrift<br />
(Osnabrücker Modell) eingereicht werden konnten<br />
– nur auf der Basis unterschriebener Steuererklärungen<br />
geprüft werden kann.<br />
Weitere Informationen<br />
Roland Franz & Partner<br />
Steuerberater – Rechtsanwälte<br />
45130 Essen<br />
www.franz-partner.de<br />
■ Siegener Verzinkerei Holding<br />
erweitert die Geschäftsführung<br />
Ausbau des Kernmarktes<br />
Seit dem 1. April 2012 ist die Führungsmannschaft<br />
der Siegener Verzinkerei Holding (SVH)<br />
um den neuen Geschäftsführer John Hendrikx<br />
erweitert. Hendrikx wird vor allem für den Vertrieb<br />
der SVH/NedCoat-Leistungen und<br />
-Produkte verantwortlich sein. Damit übernimmt<br />
er sowohl einen Funktionsbereich von<br />
Paul Niederstein, der diese Aufgabe bei der<br />
SVH in den letzten Jahren verantwortet hat, als<br />
auch ein Ressort von Philippe Dupont, der als<br />
Mitglied der Geschäftsführung bisher u. a. für<br />
55<br />
John Hendrikx<br />
© Siegener Verzinkerei Holding GmbH<br />
AUS WIRTSCHAFT<br />
UND VERBÄNDEN
den Bereich Vertrieb bei den NedCoat-Werken<br />
zuständig war.<br />
Der schon seit vielen Jahren in Deutschland lebende<br />
gebürtige Niederländer hat in den letzten<br />
Jahren in internationalen Unternehmen leitende<br />
vertriebliche Funktionen bekleidet.<br />
»Wir sind sehr stolz, mit John Hendrikx unser<br />
Geschäftsführerteam zu verstärken. Denn er<br />
bringt Erfahrungen und Know-how mit, was<br />
dem Geschäft der SVH einen zusätzlichen<br />
Schub verleihen wird«, so der geschäftsführende<br />
Gesellschafter Paul Niederstein. »Seine<br />
Hauptaufgabe wird darin liegen, unsere Unternehmensgruppe<br />
vertrieblich hervorragend zu<br />
positionieren und hierbei bereits vorhandene<br />
Strukturen ideal zu nutzen, zu optimieren sowie<br />
neue einzuführen«, so Niederstein weiter. In den<br />
nächsten Jahren soll der Kernmarkt, die Feuerverzinkung,<br />
weiter ausgebaut und der Umsatz<br />
in anderen Beschichtungssystemen sowie im<br />
Dienstleistungsbereich erhöht werden.<br />
Des Weiteren wird Hendrikx die Umsetzung der<br />
vertrieblichen Maßnahmen und Aktionen im<br />
operativen Bereich in enger Kooperation mit<br />
den Verantwortlichen der Werke vor Ort obliegen.<br />
Für nächstes Jahr soll eine einheitliche Vertriebsstrategie<br />
für die gesamte Gruppe in den<br />
drei Ländern Deutschland, Holland und Belgien<br />
geschaffen werden. Hierfür wird der dezentrale<br />
und eigenverantwortliche Vertrieb in den jeweiligen<br />
Regionen berücksichtigt und gestärkt.<br />
John Hendrikx freut sich auf diese neue Herausforderung.<br />
»Das Ziel sehe ich darin, durch<br />
eine engere Zusammenarbeit mit den Kunden<br />
das Leistungsspektrum auszuweiten und deren<br />
Zufriedenheit zu erhöhen.«<br />
Weitere Informationen<br />
Siegener Verzinkerei Holding GmbH<br />
57072 Siegen<br />
www.zink-different.com<br />
■ Würdigung von Prof. Volkwin Marg<br />
HafenCity Universität Hamburg<br />
verleiht Ehrendoktorwürde<br />
Am 27. April fand im Hamburger Rathaus die<br />
feierliche Überreichung der Ehrendoktorwürde<br />
an Prof. Volkwin Marg, den bekannten Hamburger<br />
Architekten und Träger des Bundesverdienstkreuzes,<br />
statt.<br />
Die Verleihung der Ehrendoktorwürde für den<br />
Fachbereich Architektur war vom akademischen<br />
Senat der HafenCity Universität Hamburg (HCU)<br />
einstimmig beschlossen worden.<br />
Die HCU sprach der Behörde für Wissenschaft<br />
und Forschung für die Möglichkeit, die feierliche<br />
Überreichung im Hamburger Rathaus durchführen<br />
zu dürfen, ihren Dank aus.<br />
Dr.-Ing. Walter Pelka, Präsident der HCU führte<br />
in seiner Laudatio aus: »Die Begründung für<br />
diese Ehrung liegt sowohl in seinem architektonischen<br />
Werk, in seiner Tätigkeit als Hochschullehrer<br />
als auch in seinem gesellschaftlichen Engagement<br />
jenseits seines Berufes.« Und weiter<br />
hieß es in der Laudatio zur Verleihung: »Volkwin<br />
Marg hat die deutsche Architektur maßgeblich<br />
geprägt. Dies gründet aber nicht nur in seinem<br />
architektonischen Werk, seinen spektakulären<br />
Projekten, sondern er hat zu Zeiten, als noch<br />
niemand von Interdisziplinarität sprach, in allen<br />
Projekten die enge Zusammenarbeit mit den<br />
Ingenieuren gesucht. In der lebendigen Zusammenarbeit<br />
versteht er den Ingenieur nicht als<br />
Dienstleister, sondern als Mitentwerfer. Diese<br />
Haltung prägt seine Tätigkeit als Architekt, aber<br />
auch seine Lehrtätigkeit. Als Professor an der<br />
RWTH Aachen initiierte er Ringvorlesungen, in<br />
denen sich Architekten und Ingenieure nicht nur<br />
auf Augenhöhe begegneten.« Weiterhin wurde<br />
hervorgehoben, dass er den Studierenden die<br />
Befruchtung des Gesamtwerkes durch das dialogische<br />
Entwerfen nahebrachte. In dem einleitenden<br />
Interview des Kataloges zur Ausstellung<br />
»Konstruktion und Deutung« in der Akademie<br />
der Künste Hamburg spricht sich Marg für die<br />
Überwindung des Janusgesichts von Ingenieur<br />
und Architekt aus, denn »Technik und Kunst<br />
inszenierten baulich stets gemeinsam ihr Gesamtkunstwerk«.<br />
»Konzept der HCU ist es, unseren Studierenden<br />
die Fähigkeit zu vermitteln, komplexe Probleme<br />
des Bauens und der Planung fachübergreifend<br />
gemeinsam zu lösen. Dies zu vermitteln, ist Professor<br />
Marg als gelebtem Diskurs in der Lehre<br />
und Berufspraxis bewunderns- und nachahmenswert<br />
gelungen«, so Dr.-Ing. Walter Pelka,<br />
Präsident der HCU.<br />
Die Senatorin für Wissenschaft und Forschung<br />
und Zweite Bürgermeisterin der Stadt Hamburg,<br />
Dr. Dorothee Stapelfeldt, würdigte Prof. Marg<br />
mit folgenden Worten: »Volkwin Marg hat in<br />
der Architektur international Maßstäbe gesetzt.<br />
Ich gratuliere ihm zu dieser besonderen Ehrung<br />
durch die HCU, die als Universität für Baukunst<br />
und Metropolenentwicklung damit sein erfolgreiches<br />
Wirken für die Baukultur würdigt.«<br />
Weitere Informationen<br />
Andrea Pfeiffer<br />
Referatsleitung Universitätsentwicklung Hafen-<br />
City Universität Hamburg<br />
www.hcu-hamburg.de<br />
AUS WIRTSCHAFT<br />
UND VERBÄNDEN 56 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
■ Klimainfi sso 2013<br />
Neue Messe in Bozen<br />
Die Planungen für eine neue Messe in Bozen<br />
laufen an. Die Fachmesse Klimainfisso soll vom<br />
7. bis 9. März 2013 stattfinden. Zielgruppe sind<br />
alle Betriebe rund um die Produktionskette des<br />
Fenster, - Türen- und Fassadenbaus. Im Mittelpunkt<br />
stehen auch hier essenzielle Themen wie<br />
Energieverbrauch und Nachhaltigkeit.<br />
In Mailand wurde die Fachmesse im Rahmen<br />
einer Pressekonferenz den Fachmedien in der<br />
»Casa dell’Energia« vorgestellt. Klimainfisso<br />
wendet sich an Fenster-, Türen- und Fassadenbauer,<br />
Groß- und Einzelhandel, Wärmetechniker,<br />
Tischler, Bau- und Handwerksbetriebe,<br />
Metall-, Glas-, Holz- und Kunststoffverarbeitungsbetriebe,<br />
Ingenieure und Architekten, Verantwortliche<br />
in den Bereichen Forschung und<br />
Entwicklung. Sie ist passgenau auf die Bedürfnisse<br />
dieser Branche zugeschnitten. Die Endprodukte<br />
werden nicht Gegenstand der Messe<br />
sein. »Dies wurde bewusst so gewählt«, erklärt<br />
Reinhold Marsoner, Direktor der Messe Bozen.<br />
»Fachmessen, die eine klar definierte Zielgruppe<br />
von Ausstellern und Besuchern haben, sind eine<br />
Erfolgsformel.«<br />
Klimainfisso soll ein Treffpunkt und eine Informationsplattform<br />
für diese Branche werden.<br />
Nicht nur die Zulieferer sind angesprochen, sondern<br />
auch wichtige Verbände und Institutionen<br />
wie das Konsortium für Fenster- und Türenbauer<br />
Legno Legno und das Institut für Forschung und<br />
Zertifizierung in der Branche, ift Rosenheim.<br />
Die kommt in der Branche an: In den letzten<br />
Wochen haben sich bereits 50 Unternehmen<br />
angemeldet, wobei ungefähr 30 davon zu den<br />
Marktführern zählen. Eines davon ist Siegenia-Aubi,<br />
dessen Areamanager Paolo Licari<br />
Folgendes erklärt: »Wir sind seit zwei Jahren mit<br />
unserem Unternehmen auf der Klimahouse in<br />
Bozen zu Gast und haben in dieser Zeit ein stetig<br />
wachsendes Interesse vonseiten des Fachpublikums<br />
beobachten können. Eine Fachmesse<br />
wie Klimainfisso für den Fenster-, Türen- und<br />
Fassadenbau ermöglicht es, mit allen Gliedern<br />
der Produktionskette sowie mit den Händlern<br />
und Zwischenhändlern in Kontakt zu treten.<br />
Fachmessen bieten die einzigartige Möglichkeit,<br />
allen die eigenen Produkte näherzubringen.<br />
Dazu zählen Fenster, Türen, Fassaden, Zubehör<br />
und Belüftungen. Die Idee, in Italien eine Fachmesse<br />
mit einer klar definierten Zielgruppe, wie<br />
die Fensterbau in Nürnberg, zu schaffen, ist sehr<br />
gut.«<br />
In der Region um Bozen ist man offen für<br />
ökologische Belange und empfänglich für<br />
internationale Einflüsse aus dem Bereich des<br />
Umweltschutzes. Marsoner unterstreicht zudem<br />
die Tatsache, dass 80 % der Türen- und
Fensterbaubranche auf nationaler Ebene sich<br />
in einem Umkreis von drei Stunden befinden.<br />
Darüber hinaus hat die Messe Bozen eine wichtige<br />
Brückenfunktion für Handel und Technik<br />
zwischen Nord und Süd inne. »In unserer Region<br />
entwickelt sich gerade ein großes Know-how<br />
im Bereich der Solarenergie und im Bereich der<br />
erneuerbaren Energien. Beides Bereiche, die von<br />
großer Relevanz für den Fenster-, Türen- und<br />
Fassadenbau sind. Fenster und Türen müssen<br />
energieeffizient sein und sowohl im Winter<br />
als auch im Sommer, im Norden wie im Süden<br />
einen Komfort bieten und den Energieverbrauch<br />
minimieren, damit das ins Haus investierte Geld<br />
nicht wortwörtlich zum Fenster hinausgeworfen<br />
wird«, so Marsoner.<br />
»Die Energieeffizienz wird auch eine große Rolle<br />
in den Workshops, den Kongressen und den<br />
Konferenzen spielen, welche die Klimainfisso<br />
begleiten, denn das Richtlinien- und Zielpaket<br />
20 - 20 – 20, das von der Europäischen Union<br />
beschlossen wurde und die Steigerung der Energieeffizienz<br />
um 20 % vorsieht , wird in Zukunft<br />
große Veränderungen für den Gebäudesektor<br />
mit sich bringen.«<br />
Die Klimainfisso vom 7. bis zum 9. März 2013<br />
wird die Branche bereichern.<br />
Weitere Informationen<br />
I-35129 Padova<br />
www.klimainfisso.it<br />
■ Raico Bautechnik investiert<br />
in den Nachwuchs<br />
Einblicke in die Betriebspraxis<br />
Jedes Jahr unternehmen Auszubildende und<br />
Studenten der Raico Bautechnik GmbH eine<br />
Exkursion, um Geschäftspartner des Unternehmens<br />
kennenzulernen. Dieses Jahr standen<br />
die Firmen Roto Frank AG sowie seele GmbH<br />
und seele seedak GmbH auf dem Plan. »Damit<br />
erhalten unsere Nachwuchskräfte, wesentliche<br />
Einblicke in betriebsübergreifende Bereiche und<br />
können sich so einzelne Entwicklungsprozesse<br />
besser vorstellen«, erklärt Kathrin Goos, Personalleiterin<br />
bei Raico.<br />
Im Ausstellungsraum von Roto konnten sich die<br />
Azubis vor allem über das Beschlagssortiment<br />
informieren. Bei der Werksführung bekamen sie<br />
die Abläufe von den Azubis der Frank AG erklärt.<br />
»Von Azubis für Azubis – ein voller Erfolg«, stellte<br />
Ausbilder Jörg Weber fest. Ganz begeistert<br />
waren die angehenden Fachkräfte für Lagerlogistik<br />
von den automatisierten Abläufen und<br />
dem Kommissionierprinzip »Ware zum Mann«.<br />
Die angehenden Industriekaufleute von Roto<br />
werden auch in den Bereichen Fertigung und<br />
Montage eingesetzt, um technische Kenntnisse<br />
zu erwerben.<br />
In Gersthofen bei Augsburg warfen die Auszubildenden<br />
einen Blick hinter die Kulissen der<br />
seele GmbH und seele sedak GmbH & Co. KG.<br />
Wie das Folieren und Zuschneiden von Glas<br />
vonstattengehen, erfuhren sie bei seele sedak.<br />
Faszinierend war für die Azubis, dass alles aus<br />
einer Hand stammt: vom Zusammenbauen der<br />
Fassadenelemente über das Lackieren oder<br />
Sandbeschichten, das Lasern und Nippelstanzen<br />
bis hin zum Verschweißen der Tragkonstruktionen.<br />
Begeisterte Teilnehmer<br />
© Raico Bautechnik GmbH<br />
Die jungen Leute waren von der Exkursion begeistert<br />
und nahmen viele neue Eindrücke und<br />
Informationen für ihren weiteren beruflichen<br />
Weg mit.<br />
Weitere Informationen<br />
Raico Bautechnik GmbH<br />
87772 Pfaffenhausen<br />
www.raico.de<br />
■ Unterstützung durch Neptunus<br />
Weltwirtschaftsgipfel 2012<br />
Das schweizerische Ferienparadies Davos stand<br />
in der Woche vom 25. bis 29. Januar 2012 ganz<br />
im Zeichen der Weltwirtschaft. Rund 2.600 führende<br />
Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik<br />
Raumlösung in Davos<br />
© Neptunus GmbH<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
und Wissenschaft sind zum 42. Jahrestreffen<br />
des »World Economic Forum Annual Meeting<br />
2012« angereist, um über die globale Verschuldung<br />
und deren Folgen zu diskutieren. Motto<br />
der diesjährigen Veranstaltung: »Der große<br />
Wandel – Die Gestaltung neuer Modelle«. Als<br />
unabhängige internationale Organisation hat es<br />
sich das World Economic Forum, kurz WEF, zur<br />
Aufgabe gemacht, gemeinsam mit Unternehmen,<br />
Regierungen sowie der Zivilgesellschaft<br />
an der Verbesserung des Zustands der Welt zu<br />
arbeiten.<br />
Das Zeltbauunternehmen Neptunus arbeitet<br />
bereits seit mehreren Jahren erfolgreich mit<br />
dem World Economic Forum zusammen. Für<br />
den diesjährigen Jahreskongress hat der Spezialanbieter<br />
eine temporäre Raumlösung vom Typ<br />
Evolution errichtet.<br />
Die hochwertige Gestaltung in Verbindung mit<br />
der effizienten Dämmung machen Evolution<br />
zu einer optimalen Raumlösung für die Veranstaltung<br />
in Davos. Evolution besticht außerdem<br />
durch das innovative Bausystem mit Spaceframe-Dachkonstruktion<br />
und hydraulischem<br />
System. Vorteil: Der Aufbau ist im Handumdrehen<br />
erledigt. Neptunus hat den Auftrag im<br />
Sinne einer Turnkey-Solution im Gesamtpaket<br />
von Konzept und Verwirklichung bis zur Schlüsselübergabe<br />
ausgeführt.<br />
Weitere Informationen<br />
Neptunus GmbH<br />
40212 Düsseldorf<br />
www.neptunus.de<br />
■ maxwind von Max Bögl<br />
Windenergiefond geht<br />
an den Start<br />
Mit dem Windenergiefond maxwind geht<br />
Max Bögl einen weiteren Schritt in Richtung<br />
Energiewende. Passend zum Slogan »Saubere<br />
Energie verwurzelt in der Region« bringt die<br />
Firmengruppe Max Bögl ihre Erfahrung und das<br />
Know-How aus der Projektentwicklung, dem<br />
Bau und Betrieb von Windenergieanlagen in<br />
einen Fonds ein, wodurch die Menschen in der<br />
Region die Möglichkeit haben, sich selbst an<br />
der Energiewende zu beteiligen und dabei auch<br />
noch Geld zu verdienen.<br />
Eine Beteiligung an der maxwind 1 Fonds GmbH<br />
& Co. KG ist ab einer Höhe von 5.000 € zzgl.<br />
5 % Agio möglich. Bei einer prognostizierten<br />
Laufzeit von 21 Jahren handelt es sich bei<br />
maxwind um eine langfristige unternehmerische<br />
Beteiligung mit einer prognostizierten<br />
Gesamtauszahlung von 271,8 % (bezogen auf<br />
die Pflichteinlage ohne Agio). Dies entspricht<br />
laut Prognose einer geplanten Auszahlung von<br />
57<br />
AUS WIRTSCHAFT<br />
UND VERBÄNDEN
durchschnittlich 8,2% p.a. Gerade jetzt, wo die<br />
Rendite bei konventionellen Geldanlagen verhalten<br />
ist, ist ein Windenergiefonds eine attraktive<br />
Alternative. Allein in Bayern gibt es Stand<br />
Herbst 2011 rund 440 Windräder.<br />
In den nächsten zehn Jahren sollen mehr als<br />
1.000 neue Anlagen dazukommen.Und hier<br />
setzt der Windenergiefonds maxwind an. Der<br />
Fonds beteiligt sich an Windenergieanlagen<br />
im Süddeutschen Raum, an mindestens 3 verschiedenen<br />
Standorten, wodurch eine Streuung<br />
des Risikos erzielt wird. Die Projekte des Fonds<br />
stehen jedoch noch nicht fest, da es sich bei<br />
maxwind um einen geschlossen Fonds in Form<br />
eines Blind-Pools handelt. Sie werden erst nach<br />
Schließung des Fonds anhand von strengen<br />
Investitionskriterien ausgewählt. Diese Kriterien<br />
garantieren Windenergieanlagen der neuen Generation<br />
mit einer Mindestleistung von 2,4 MW,<br />
Rotordurchmessern von mindestens 100 m und<br />
Nabenhöhen von über 120 Metern. Denn bei<br />
Nutzung von Höhen jenseits der 100 m ist auch<br />
im Binnenland eine reiche Windernte möglich.<br />
Denn mit jedem weiteren Höhenmeter wird bis<br />
zu 1% mehr Strom produziert. Und von dieser<br />
Investition in moderne und leistungsstarke Anlagentechnik<br />
profitiert wieder der Anleger.<br />
Wer jetzt einsteigt, kann für die Natur, die nachfolgende<br />
Generationen, aber auch den eigenen<br />
Geldbeutel profitieren. Und wer noch 2012<br />
zeichnet erhält einen zusätzlichen Frühzeichnerbonus<br />
von 1,5 % p.a. gewinnunabhängige<br />
Verzinsung auf den Kommanditanteil bis maximal<br />
31.12.2012.<br />
maxwind im Überblick<br />
– Beteiligung ab 5.000 € zzgl. 5 % Agio<br />
– Prognostizierte Gesamtauszahlung von<br />
271,8 % (bezogen auf die Pflichteinlage<br />
ohne Agio)<br />
– Durchschnittlich 8,2 % prognostizierte<br />
jährliche Auszahlung an den Anleger<br />
– 21 Jahre prognostizierte Laufzeit<br />
– Frühzeichnerbonus: 1,5 % p.a. gewinnunabhängige<br />
Verzinsung auf den Kommanditanteil<br />
(bis 31.12.2012)<br />
– Investition in Windenergieanlagen im Süddeutschen<br />
Raum<br />
– Risikostreuung durch Beteiligung an Windenergieanlagen<br />
an verschiedenen Standorten<br />
– Langfristige Investition in moderne und<br />
leistungsstarke Anlagentechnik<br />
Investieren Sie jetzt in die Zukunft – in den<br />
Windenergiefonds von Max Bögl!<br />
Weitere Informationen<br />
Max Bögl Versicherungs- und<br />
Finanzdienstleistungs GmbH & Co. KG<br />
92318 Neumarkt<br />
www.maxwind.de<br />
■ Verleihung in Wien<br />
SOLID-Bautechpreis 2012<br />
Im April wurde hoch über den Dächern Wiens<br />
zum fünften Mal der SOLID-Bautechpreis feierlich<br />
verliehen. Mit diesem Preis werden bauausführende<br />
Unernehmen ausgezeichnet. Es ist<br />
Österreichs einzige unabhängige Auszeichnung<br />
für bauausführende Unternehmen. Insgesamt<br />
gab es fünf Hauptpreise sowie sechs Auszeichnungen.<br />
Differenziert wird noch in einzelne<br />
Kategorien. So gibt es jeweils die Kategorien<br />
National, International, KMU, Innovation und<br />
spektakulärster Baumaschineneinsatz. Im Folgenden<br />
stellen wir vier ausgezeichnete <strong>Stahlbau</strong>unternehmen<br />
vor.<br />
Zeman – Bahnsteigdächer für Salzburger<br />
Hauptbahnhof:<br />
Historische Konstruktion und moderne Elemente<br />
© Zeman & Co. GmbH<br />
In der Kategorie National erhielt die Zeman &<br />
Co. KG aus Wien für die neuen Bahnsteigdächer<br />
des Hauptbahnhofes Salzburg den SOLID-Preis.<br />
Die Leistung Zemans bestand darin, die denkmalgeschützten<br />
Tonnendächer in die Konstruktion,<br />
die eine Grundrissfläche von 22.000 m²<br />
umfasst, zu integrieren. Für die neuen Dächer<br />
kamen unterschiedliche Materialien zum Zuge.<br />
So wurde die Stahlunterkonstruktion mit Glas,<br />
Aluminium, Membrangeweben und pneumatisch<br />
betriebenen. Im Dezember 2013 sollen die<br />
letzten Arbeiten abgeschlossen sein.<br />
Waagner-Biro – Brücken für Algerien:<br />
Die Wiener Waagner-Biro Bridge Systems AG<br />
wurde für ein innovatives Brückenbauprojekt<br />
in Algerien ausgezeichnet. Innerhalb kürzester<br />
Zeit, die Bauzeit betrug noch nicht einmal einen<br />
Monat, wurden drei Paneelbrücken in der<br />
Provinzhauptstadt Annaba mit Stützweiten von<br />
40 m, 55 m und 67 m errichtet. Ohne die Brücken<br />
wäre die Realisierung eines Kraftwerkprojektes<br />
nicht möglich gewesen. Mit ihnen wurde dann<br />
sichergestellt, dass die erforderlichen Turbinen<br />
und Transformatoren zu ihrem Bestimmungsort<br />
gelangten. Das Paneelbrückensystem ist sehr<br />
flexibel, verfügt über einfache Verbindungen,<br />
hat sehr leichte Einzelkomponenten und ist. Die<br />
Brücken können Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht<br />
bis zu 512 t und Achslasten bis zu 30 t<br />
AUS WIRTSCHAFT<br />
UND VERBÄNDEN 58 <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong><br />
tragen. Waagner-Brio hat mit diesem Projekt<br />
unter Beweis gestellt, dass sich mit Paneelbrücken-Standardelementen<br />
schnell und ökonomisch<br />
sinnvoll, arbeiten lässt.<br />
Unger Steel – Rauten für den Wiener Hauptbahnhof:<br />
Hauptbahnhof als Rendering<br />
© Unger Steel Group<br />
Als herausragendes Projekt in der Kategorie National<br />
bekam Unger Steel eine Auszeichnung für<br />
das signifikante Dach des Wiener Hauptbahnhofes:<br />
Die 14 imposanten Rautendächer erstrecken<br />
sich mit einer Gesamtfläche von 25.000 m²<br />
in die Höhe. Die Zahlen sind beeindruckend: 14<br />
Rauten, fünf Einzelbahnsteige und der Vorplatz<br />
Süd bestehen aus 54.100 Profilzuschnitten,<br />
271.000 Blechzuschnitten und 254.000 Schrauben.<br />
Insgesamt werden 5.000 t Stahl verbaut.<br />
Die letzten Montagearbeiten sind ab Frühjahr<br />
2013 geplant.<br />
Haslinger <strong>Stahlbau</strong> – ein neuer Konzertsaal für<br />
die Elbphilharmonie:<br />
Ausgezeichnet in der Kategorie International<br />
wurde die Haslinger <strong>Stahlbau</strong> GmbH für ihre<br />
unter Beweis gestellte Kompetenz beim Ausbau<br />
des Großen Konzertsaales der Hamburger<br />
Elbphilharmonie. Das Unternehmen führte<br />
insgesamt folgende Arbeiten aus: Statik, Konstruktion,<br />
Fertigung, Lieferung und Montage der<br />
Stahlkonstruktion für den Großen und Kleinen<br />
Saal und die Foyertreppen. Ein Schlüsselgewerk<br />
ist die 1.585 t schwere Stahlkonstruktion des<br />
Großen Saales. Es wurden dreidimensionale<br />
Ausbildungen für über 14.000 Stahlknoten<br />
benötigt<br />
Weitere Informationen<br />
SOLID-Wirtschaft und Technik am Bau<br />
A-1070 Wien<br />
www.solidbau.at
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ABSAUGANLAGEN<br />
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Herausgeber Deutscher <strong>Stahlbau</strong>-Verband DSTV<br />
Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf<br />
Tel.: 02 11/670 78 00<br />
Fax: 02 11/670 78 20<br />
http://www.deutscherstahlbau.de<br />
contact@deutscherstahlbau.de<br />
Redaktionsbeirat Dipl.-Ing. Volker Hüller<br />
Elisabeth <strong>Wiederspahn</strong> (Vorsitz)<br />
Verlag VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />
mit<br />
MixedMedia Konzepts<br />
Biebricher Allee 11 b, 65187 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611/84 65 15<br />
Fax: 0611/80 12 52<br />
Chefredaktion:<br />
Dipl.-Ing. Michael <strong>Wiederspahn</strong><br />
Vorstandsmitglied im AIV Wiesbaden<br />
www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />
kontakt@verlagsgruppewiederspahn.de<br />
Anzeigen Ulla Leitner<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />
mit<br />
MixedMedia Konzepts<br />
stana-anzeigen@verlagsgruppewiederspahn.de<br />
Satz und Layout Birgit Siegel<br />
Druck Schmidt & more Drucktechnik GmbH,<br />
Ginsheim-Gustavsburg<br />
Erscheinungsweise Die <strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong> erscheinen<br />
4 × jährlich jeweils am Quartalsende.<br />
Einzelheft: € 10,–<br />
Abonnement € 40,– inkl. Porto + MwSt. Inland<br />
€ 44,– inkl. Porto Ausland<br />
Copyright Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge<br />
und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung<br />
des Verlages in irgendeiner Form – reproduziert oder in eine<br />
von Maschinen verwendbare Sprache – übertragen werden.<br />
Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.<br />
ISSN 0176-3083<br />
Juni 2012<br />
Beilagen Die Gesamtaufl age beinhaltet Beilagen der Firmen<br />
– SBS Metalltechnik<br />
– Kaltenbach<br />
– <strong>Stahlbau</strong> Verlags- und Service GmbH<br />
– bauforumstahl e. V.<br />
<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong> 65<br />
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