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Stahlbau Nachrichten - Verlagsgruppe Wiederspahn

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<strong>Stahlbau</strong>-<strong>Nachrichten</strong> Editorial 5<br />

Baukultur im <strong>Stahlbau</strong><br />

Bis zur endgültigen Zustimmung, Baukultur als Stiftung<br />

einzurichten und die Finanzierung zu sichern,<br />

war es ein langer Weg. Jetzt soll und muss Baukultur<br />

für die weitere Entwicklung in unseren Städten<br />

und Gemeinden ebenso wie im Brücken-, Straßen-<br />

und Wasserbau bestimmend sein.<br />

Zuvor hatte sich ein Förderverein gegründet, der<br />

diese Bundesstiftung nun begleiten wird. Könnte<br />

dabei die Gefahr entstehen, dass gut zahlende Fördermitglieder<br />

den Begriff Baukultur willkürlich für<br />

sich einsetzen, ohne den dafür absolut und zwingend<br />

notwendigen Qualitätsanspruch zu beachten?<br />

Wir lassen uns überraschen.<br />

Was wäre jedoch diese vielzitierte Baukultur ohne<br />

den Werkstoff Stahl?<br />

Jahrzehntelang wurden Betonpaläste errichtet und<br />

haben so eine bestimmte Zeit des Wiederaufbaus<br />

nach dem Krieg geprägt. Sie hatten zu der Zeit<br />

sicher ihre Berechtigung, denn damals waren<br />

vorwiegend große Wohnsiedlungen und Trabantenstädte<br />

notwendig, um den vielen Menschen – etwa<br />

neun Millionen mussten damals ihre angestammte<br />

Heimat verlassen – Wohnraum in der neuen Heimat<br />

zu bieten.<br />

Heute erwarten wir andere Bauweisen. Transparent,<br />

filigran, leicht und möglichst ressourcenschonend<br />

sollen sich neue Objekte präsentieren und weithin<br />

sichtbar für die Corporate Identity des Nutzers<br />

stehen. Und wenn der zum Einsatz kommende<br />

Baustoff dann noch recyclebar ist und große Spannweiten<br />

ohne störende Stützen zulässt, werden<br />

mehr und mehr Infrastrukturprojekte, Messe- und<br />

Ausstellungshallen, Einkaufszentren und hoffentlich<br />

auch Wohnbauten diesem Beispiel folgen.<br />

Stahl und Glas stehen hier als Baustoffe in vorderster<br />

Linie. Wer die Skyline von Frankfurt am Main mit<br />

den neuen Gebäuden am Wasser und die Entwürfe<br />

für die Europäische Zentralbank auf sich einwirken<br />

lässt, wird erkennen, dass nur diese Baustoffe die<br />

heute geforderte Transparenz und Eleganz bieten.<br />

Ob BMW-World in München, Gläserne Manufaktur<br />

in Dresden, der Lehrter Bahnhof in Berlin oder die<br />

Neue Messe Stuttgart mit ihrem spektakulären<br />

Parkhaus – alle diese Projekte stellen Baukultur im<br />

öffentlichen Raum immer wieder aufs Neue unter<br />

Beweis. Und die hohe Akzeptanz der Bürgerinnen<br />

und Bürger in den jeweiligen Städten zeigt deutlich,<br />

dass sich die <strong>Stahlbau</strong>er hier auf dem richtigen Weg<br />

befinden.<br />

Schade nur, dass unsere hervorragend ausgebildeten<br />

Ingenieure, die gerade bei diesen Bauwerken<br />

maßgeblich am Gelingen beteiligt waren und sind,<br />

nicht in dem wünschenswerten Umfang gewürdigt<br />

werden. Hier bleibt also noch viel zu tun, um die immer<br />

wieder betonte Zusammenarbeit von Ingenieuren<br />

und Architekten in das öffentliche Bewusstsein<br />

zu rücken. Nur wenn wir diese Leistungen deutlich<br />

erkennbar machen, wird der viele Jahre vernachlässigte<br />

Studiengang Bauingenieurwesen auch wieder<br />

das ihm gebührende Ansehen erhalten.<br />

Elisabeth <strong>Wiederspahn</strong>

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