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KOMMUNALES<br />
UNSERE STADT <strong>Stadtgemeinde</strong> <strong>Stockerau</strong><br />
Ausschank und Abgabe von Alkohol an Jugendliche<br />
Verstärkte Kontrollen der<br />
Gewerbetreibenden<br />
Im Zuge der Gewerberechtsnovelle<br />
wurde die<br />
Bestimmung des § <strong>11</strong>4<br />
der Gewerbeordnung 1994<br />
(GewO 1994) neu formuliert<br />
um die Maßnahmen<br />
zur Bekämpfung des gesellschaftlichen<br />
Problems des<br />
Alkoholmissbrauchs durch<br />
Jugendliche abzurunden<br />
bzw. zu komplettieren.<br />
Den Gewerbetreibenden ist<br />
es demnach untersagt,<br />
selbst oder durch die im<br />
Betrieb beschäftigten Personen<br />
alkoholische Getränke<br />
an Jugendliche auszuschenken<br />
oder ausschenken<br />
zu lassen bzw. abzugeben<br />
oder abgeben zu lassen,<br />
wenn Jugendliche die-<br />
ses Alters nach den landesrechtlichenJugendschutzbestimmungen<br />
der Genuss<br />
von Alkohol verboten ist.<br />
Nach den Bestimmungen<br />
des NÖ Jugendgesetzes<br />
dürfen junge Menschen bis<br />
zur Vollendung des 16. Lebensjahres<br />
alkoholische<br />
Getränke und Tabakwaren<br />
an allgemein zugänglichen<br />
Orten und bei öffentlichen<br />
Veranstaltungen weder erwerben,<br />
besitzen noch kon-<br />
sumieren. Dem Verbot des<br />
§ <strong>11</strong>4 GewO 1994 unterliegen<br />
nicht nur Gastgewerbebetriebe<br />
sondern auch<br />
Handelsbetriebe und alle<br />
sonstigen Gewerbetreibenden,<br />
die im Rahmen ihres<br />
Gewerbes – sei es entgeltlich<br />
oder unentgeltlich – Alkohol<br />
abgeben oder ausschenken.<br />
Weiters sieht § <strong>11</strong>4 GewO<br />
1994 nunmehr vor, dass die<br />
Gewerbetreibenden und<br />
die im Betrieb beschäftigten<br />
Personen die Vorlage eines<br />
amtlichen Lichtbildausweises<br />
oder einer speziellen<br />
Jugendkarte, die nach<br />
den jeweiligen landesrechtlichenJugendschutzbestimmungen<br />
zum Nachweis<br />
des Alters geeignet ist,<br />
verlangen müssen, um das<br />
Alter der Jugendlichen festzustellen.<br />
Die Vorlage eines<br />
Ausweises wird lückenlos<br />
und jedenfalls dann verlangt<br />
werden müssen,<br />
wenn berechtigte Zweifel<br />
bestehen, dass die betreffende<br />
Person das zum Genuss<br />
von Alkohol erforderliche<br />
Alter bereits erreicht<br />
hat.<br />
Gemäß § 367 a GewO 1994<br />
begeht eine Verwaltungsübertretung,<br />
die mit Geldstrafe<br />
von mindestens Eu-<br />
ro 180,- bis zu Euro 3.600,zu<br />
bestrafen ist, wer entgegen<br />
den oben angeführten<br />
Geboten bzw. Verboten Alkohol<br />
ausschenkt, abgibt<br />
oder ausschenken bzw. abgeben<br />
lässt. Durch die hohe<br />
Strafdrohung soll das große<br />
öffentliche Interesse an der<br />
Vermeidung der Gefährdung<br />
Jugendlicher durch<br />
Alkoholmissbrauch zum<br />
Ausdruck kommen. Bei der<br />
Höhe der Strafbemessung<br />
wird besondere Rücksicht<br />
auf generalpräventive Erwägungen<br />
und die damit<br />
zusammenhängende abschreckende<br />
Wirkung zu<br />
nehmen sein. Liegen mehrmals<br />
Verstöße gegen diese<br />
Bestimmungen vor, so hat<br />
die Gewerbebehörde insbesondere<br />
auch das Vorliegen<br />
eines Gewerbeentziehungsgrundes<br />
zu prüfen.<br />
Vor dem Hintergrund der<br />
vorstehenden Ausführungen<br />
ist mit verstärkten Kontrollen<br />
und gezielten<br />
Schwerpunktaktionen, ob<br />
diese Bestimmungen eingehalten<br />
werden, zu rechnen.<br />
(Quelle: Amtsblatt der BH<br />
Korneuburg, Nr.<strong>11</strong>/132. Jahrgang;<br />
10. Juni 2008)<br />
Juli/August 2008 19