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Projekt: Wohnen Gemeinschaftlich Selbstorganisiert Vielfältig

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<strong>Projekt</strong>: <strong>Wohnen</strong><br />

<strong>Gemeinschaftlich</strong><br />

<strong>Selbstorganisiert</strong><br />

<strong>Vielfältig</strong><br />

2. Stuttgarter Wohnprojektetag<br />

21. April 2012 I 10 bis 15 Uhr<br />

Rathaus Stuttgart<br />

Programm<br />

10 bis 10.30 Uhr<br />

Begrüßung Großer Sitzungssaal, 3. OG<br />

Matthias Hahn, Bürgermeister Referat Städtebau und Umwelt<br />

Rüdiger Arendt, <strong>Projekt</strong>gruppe Olgäle 2012<br />

Dagmar Lust, Anders <strong>Wohnen</strong> in Stuttgart<br />

Wilfried Münch, GLS Bank<br />

10.45 bis 11.45 Uhr und 12 bis 13 Uhr<br />

Forum 1 Großer Sitzungssaal, 3. OG<br />

Wohnprojekte hier und anderswo: Eine Einführung<br />

Das Spektrum der Wohnprojekte – Beispiele,<br />

Unterschiede, Gemeinsamkeiten<br />

Gabriele Gerngroß-Haas, Soziologin in Stuttgart und Sprecherin der<br />

Stuttgarter Plattform für selbstorganisiertes gemeinschaftliches <strong>Wohnen</strong><br />

Die Landschaft der Wohnprojekte in Stuttgart<br />

Martin Link, Diplom-Pädagoge in Stuttgart, Leiter des Paritätischen<br />

Bildungswerkes sowie Vorsitzender der pro…Wohngenossenschaft<br />

Forum 2 Mittlerer Sitzungssaal, 4. OG<br />

Von der Idee in die Tat – Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für Wohnprojekte<br />

Benedikt Altrogge, GLS Bank<br />

Forum 3 Kleiner Sitzungssaal, 3. OG<br />

Von der Idee ins Quartier auf die Parzelle<br />

Axel Fricke, Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung<br />

Yvonne Bast-Schöning, Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong><br />

Forum 4 Raum 406 bis 408, 4. OG<br />

Wabe, Glockenstraße und Co.: Erfahrungsberichte aus den<br />

Wohnprojekten<br />

Doris Kunkel, Wabe <strong>Projekt</strong>, Wabe Haus Burgholzhof<br />

Petra Schneider, Wabe <strong>Projekt</strong>, Generationenhaus Heslach<br />

Wallie Heinisch, Wohnprojekt Glockenstraße<br />

13 bis 15 Uhr<br />

Markt der Möglichkeiten 3. Obergeschoss<br />

Beim Markt der Möglichkeiten stellen sich Gruppen und Organisationen vor,<br />

die bereits <strong>Projekt</strong>e in Stuttgart realisiert haben oder noch auf der Suche<br />

nach einem geeigneten Objekt sind. Dabei werden sowohl <strong>Projekt</strong>e mit Eigentumswohnungen<br />

als auch solche mit Mietwohnungen präsentiert.<br />

Plattform für selbstorganisiertes<br />

gemeinschaftliches <strong>Wohnen</strong><br />

Netzwerk Stuttgarter<br />

Wohnprojekte


Konzeption und Koordination: LH Stuttgart 61-2 | Axel Fricke | 2012<br />

2. Stuttgarter Wohnprojektetag<br />

Begrüßung<br />

Matthias Hahn<br />

Referat Städtebau und Umwelt


Welche Entwicklung sehen wir ?<br />

� Trend zu Formen des dichten und nachbarschaftlichen <strong>Wohnen</strong>s<br />

� Soziale Differenzierung schreitet voran – Vielfalt an Konzepten und Trägern gefragt<br />

� Höherer Wettbewerb auf dem Wohnungsmarkt – gute, bezahlbare Wohnungen sind knapp<br />

� Bürger bauen mit – Stadtteilentwicklungen als Chance<br />

� Kooperation und Integration bei Quartiersprojekten zunehmend erforderlich<br />

Konzeption und Koordination: LH Stuttgart 61-2 | Axel Fricke | 2012


Was sind die konkreten Anliegen ?<br />

� Akquirierung / Bereitstellung eines ausreichenden Grundstücksangebots<br />

� Einrichten einer Kontaktstelle (one-stop-agency und „Kümmerer“)<br />

und Vernetzung der Interessentenkreise<br />

� Gewährleistung einer transparenten und möglichst unaufwendigen Verfahrensweise<br />

� Gewährleistung einer vorrangig qualitätsorientiertes Verfahrensweise<br />

� Gewährleistung von Planungssicherheit für Baugruppen<br />

Konzeption und Koordination: LH Stuttgart 61-2 | Axel Fricke | 2012


Konzeption und Koordination: LH Stuttgart 61-2 | Axel Fricke | 2012<br />

Grundstücksoptionen<br />

Konditionierung der Standorte<br />

Wohnprojektetag<br />

2012<br />

Gemeinderatsvorlage<br />

für Grundsatzbeschluss<br />

Baugemeinschaften<br />

Neue Kontaktstelle<br />

(Pilotzeitraum von 5 Jahren)<br />

Prüfbogen<br />

mit Vergabekriterien<br />

Fahrplan<br />

für mehrstufige<br />

Verfahrensweise<br />

!


Die zehn Städte mit den meisten Wohneinheiten in realisierten Baugemeinschaften (2011)<br />

Bislang realisierte <strong>Projekt</strong>e<br />

170 WE


Die zehn Städte mit den meisten Wohneinheiten bei geplanten Baugemeinschaften (2012)<br />

Neu geplante <strong>Projekt</strong>e<br />

250 WE<br />

Stuttgart holt auf !


Potenzial für Baugemeinschaften (aktuelle und künftige <strong>Projekt</strong>e)<br />

Killesberg 35 WE<br />

Azenberg-Areal 25 WE<br />

Schoch-Areal 30-40 WE<br />

Berg 30 WE<br />

Bernsteinstraße 15-20 WE<br />

Olga-Hospital 80-100 WE insg. 250 WE<br />

Bürgerhospital mind. 100 WE<br />

NeckarPark mind. 200 WE<br />

Rosenstein C1/C2 mind. 500 WE insg. 800 WE<br />

Konzeption und Koordination: LH Stuttgart 61-2 | Axel Fricke | 2012


Realisierte <strong>Projekt</strong>e:<br />

1 Generationen-Wohnprojekt Wabe, Burgholzhof<br />

2 Genossenschaftsprojekt „Haus Mobile“, Burgholzhof<br />

3 <strong>Wohnen</strong> und Kindertagestätte <strong>Projekt</strong> Gandhi, Burgholzhof<br />

4 Ehemalige Schnapsfabrik (GbR-<strong>Projekt</strong>), Heusteigstraße<br />

5 Ehemalige Nudelfabrik, Rohracker<br />

Aktuelle Grundstücke<br />

Stadt / Land<br />

Mögliche Standorte<br />

im RosensteinViertel<br />

Konzeption und Koordination: LH Stuttgart 61-2 | Axel Fricke | 2012<br />

Wolfbusch<br />

Alte Messe<br />

Killesberg<br />

Breitscheidstraße<br />

Rolandstraße<br />

Seestraße<br />

Burgholzhof<br />

Olgahospital<br />

Schnapsfabrik<br />

Glockenstraße<br />

Berg<br />

Frauengefängnis<br />

NeckarPark<br />

Nudelfabrik<br />

Bernsteinstraße<br />

Standortchancen für Baugemeinschaften in Stuttgart


Blick in den Park<br />

Schmidt / Pfrommer + Roeder Landschaftsarchitekten, Stuttgart<br />

Neues Stadtquartier am Killesberg, Stuttgart-Nord


Wohngebiet<br />

Adolf-Fremd-Weg<br />

Entwurf Auer+Weber<br />

ca. 35 WE


Die Ergebnisse der Ausschreibung – alle auf einem hohen Niveau !<br />

Baufeld 29 Baufeld 30 Baufeld 31<br />

Erstplatzierte …<br />

Baugemeinschaft Convenido<br />

Dr. Avelini<br />

Zweitplatzierte …<br />

Baugemeinschaft 7wohnen<br />

Think Green (DBW)<br />

Baufreunde Killesberg<br />

Hansjörg + Achim Bodamer<br />

Lehen Drei<br />

BGK-Lebenslanges <strong>Wohnen</strong> im Eigentum<br />

<strong>Wohnen</strong>³ GbR


Wohngebiet<br />

Bernsteinstraße, Heumaden<br />

ca. 80-100 WE<br />

H<br />

U7 / U8<br />

Haltestelle Heumaden


Potenzial für Baugemeinschaften<br />

bis zu 20 WE


Erstmals in Kooperation<br />

mit einem Bauträger !<br />

Azenberg-Areal in Stuttgart-Nord<br />

Epple <strong>Projekt</strong> GmbH, Heidelberg<br />

Potenzial für Baugemeinschaften<br />

ca. 25 WE


Wohnbaupotenzial<br />

ca. 250 WE<br />

Stuttgarter Zeitung vom 11.11.08


Planungswettbewerb für Olga-Areal entschieden<br />

(Nachnutzung Kinderklinik Olgahospital im Stuttgarter Westen nach 2013/14)<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Thomas Schüler Architekten, Düsseldorf / Faktorgrün Martin Schedlbauer, Freiburg<br />

Größe des Areals: 1,64 ha<br />

3.000 qm Läden (davon 1.500 qm Lebensmittelmarkt)<br />

ca. 200 Wohnungen<br />

davon in den Wohnhöfen mind. 80 WE für Baugemeinschaften<br />

.


NeckarPark<br />

Wohnungsbauschwerpunkt<br />

Baufelder für Baugemeinschaften<br />

Konzeptvielfalt<br />

LHS 61-2 Axel Fricke | 09-01-12


NeckarPark<br />

Rahmenplan<br />

Konzeption Pesch & Partner, Stand Jan. 2011<br />

1. BA<br />

2. BA<br />

Baufelder<br />

für Baugemeinschaften


Gute Resonanz …<br />

aus Berlin<br />

… zum 1. Wohnprojektetag 2010


Begrüßungsrede<br />

Herr Arendt, Olgäle 2012<br />

Frau Lust, aws e. V.<br />

Am Ende seines Vortrags beim 1. Stuttgarter Wohnprojektetag hat<br />

Andrej Holm zu den Funktionen von selbstorganisierten<br />

gemeinschaftlichen Wohnprojekten ausgeführt:<br />

„Wohnprojekte können für die Wohnungsversorgungssysteme der Städte<br />

Versorgungs-, Entlastungs-, Vorbild- und Experimentierfunktionen<br />

übernehmen.“<br />

Ihre Wirkungen auf die Stadtentwicklung kann man auf verschiedenen<br />

Ebenen beobachten:<br />

- <strong>Wohnen</strong> in der Stadt wird verstärkt als zentrales Element kommunaler<br />

Zukunftsstrategien verankert und verbessert die städtischen<br />

Entwicklungschancen.<br />

� Der Flächenverbrauch im Umland der Städte und die durch den<br />

Individual-Pendlerverkehr verursachte Umweltbelastung der Städte<br />

wird verringert<br />

� Bürgerschaftliche Mitwirkung und Verantwortungsübernahme für<br />

die Stadtentwicklung verfestigt sich.<br />

�<br />

Dadurch entsteht neue Lebens- und Aufenthaltsqualität in den<br />

Stadt-Quartieren.<br />

Wohnprojekte dienen zwar in erster Linie den Wohnbedürfnissen<br />

ihrer Bewohnerinnen und Bewohnern und doch gestalten diese mit<br />

ihrer Eigeninitiative, ihrer Mitwirkung und der Übernahme von<br />

Verantwortung ihre Stadt.<br />

Die Bewohner und Bewohnerinnen identifizieren sich mit ihrem<br />

Quartier.<br />

Darüber hinaus können Wohnprojekte flexibler auf<br />

gesellschaftliche Hausforderungen, wie dem demografischen<br />

Wandel, kultureller Vielfalt und den unterschiedlichen Lebensstilen<br />

in der Stadt reagieren und sind damit Motoren des<br />

gesellschaftlichen Wandels.


Man sollte also meinen, dass Städte und Gemeinden die großen<br />

Chancen von Wohnprojekten für die Stadtentwicklung erkennen und<br />

diese unterstützen. Die Städte, die sich auf diesen Weg gemacht haben,<br />

sind noch eine kleine Minderheit. Leider gehört unsere Stadt, die<br />

Landeshauptstadt Stuttgart noch nicht zu diesem Kreis. Vielmehr ist mit<br />

Stefan Krämer und Gerd Kuhn festzustellen:<br />

„Hohe Grundstückspreise, auch für Grundstücke in städtischem<br />

Eigentum, die den Bauwilligen angeboten wurden, häufig eine<br />

unattraktive Lage, komplizierte rechtliche Situationen… unzureichende<br />

Abstimmung beziehungsweise Koordination der städtischen Ämter oder<br />

fehlende Optionsverfahren als Planungsvoraussetzungen zur<br />

Baugruppenbildung verhinderten bisher die Realsisierung einer<br />

nennenwerten Anzahl von Baugemeinschaftprojekten.“<br />

In der jüngsten Zeit lassen sich allerdings Veränderungen in der Haltung<br />

der Stadt erkennen:<br />

Der langfristige Beteiligungsprozess zur Planung des künftigen Olgäle-<br />

Quartiers im Stuttgarter Westen, der von der <strong>Projekt</strong>gruppe Olgä#le2012<br />

angestoßen und beharrlich vertieft wird, hat zu einem offenen<br />

städtebaulichen Wettbewerb geführt. Dieser hat eine große Resonanz<br />

gefunden und hervorragende Ergebnisse erbracht. Die gute<br />

Zusammenarbeit der Bürgerinitiative mit dem Bezirksbeirat, mit<br />

Gemeinderatsfraktionen und den beteiligten städtischen Ämtern lassen<br />

hoffen, dass aus Fehlern gelernt worden ist. Jetzt müssen weitere<br />

wichtige Schritte folgen.<br />

Existierende Wohnbau- und Mietpolitische Instrumente, wie das<br />

Stuttgarter Innenentwicklungsmodell oder die Eigenheim- und<br />

Familienförderung sollten in Zukunft auf die Bedürfnisse von<br />

Wohnprojekten angepasst werden.<br />

So fordern wir, das Netzwerk der Stuttgarter Wohnprojekte, die<br />

Berücksichtigung von Wohnprojekten bei der Parzellierung von<br />

Baugrund und Reservierung geeigneter Grundstücke zur Vergabe<br />

an bau- und kaufwillige Gruppen.<br />

Dazu gehören ebenfalls:<br />

� Neue Träger-, Finanzierungs- und Kreditmodelle auf Stadtund<br />

Landesebene.<br />

� ein beteiligungsorientiertes Bebauungsplanverfahren, das auf<br />

den bestehenden Erfahrungen aufbaut.


� ein transparentes Verfahren für die Grundstückvergabe mit<br />

eindeutigen Kriterien, die in einem offenen Beteiligungs-<br />

Prozess ausgehandelt werden.<br />

� bessere Berücksichtigung von Mieter-<strong>Projekt</strong>en bei der<br />

Vergabe von Immobilien und Grundstücken der Stadt und des<br />

Landes.<br />

� Festpreise für die Grundstücke, die von einem<br />

Gutachterausschuss festgelegt werden.<br />

� die Beratung und Unterstützung von Wohnprojekten seitens<br />

der Stadtverwaltung<br />

Mit den Worten von Martin Link beim letzten Wohnprojektetag<br />

„Die Stadt Stuttgart hat viele Profile, warum sollte sie nicht auch zur<br />

Stadt der Wohnprojekte werden“<br />

wollen wir unsere Rede beschließen wünschen Ihnen ein<br />

informativen Wohnprojektetag und danken Ihnen für's Zuhören.


Das Spektrum der Wohnprojekte:<br />

Beispiele, Unterschiede, Gemeinsamkeiten<br />

Vortrag im Rahmen des 2. Stuttgarter Wohnprojektetages am 21.4.2012 1<br />

Gabriele Gerngroß-Haas, Stuttgart<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

ich steige gleich mitten ins Thema ein:<br />

<strong>Selbstorganisiert</strong>e gemeinschaftliche Wohnprojekte sind gegenwärtig im Kommen.<br />

Bei diesen <strong>Projekt</strong>en geht es darum, dass Menschen gemeinsam mit anderen Men-<br />

schen wohnen und leben wollen, in einer Form von <strong>Gemeinschaftlich</strong>keit, die über<br />

die übliche, normale Nachbarschaftlichkeit hinausgeht, und dass sie es gemeinsam<br />

und selbstbestimmt, selbstorganisiert in die Hand nehmen, so eine Wohnform zu rea-<br />

lisieren.<br />

Ich habe in den letzten Jahren eine Reihe von Wohnprojekten besucht und mit Be-<br />

wohnerinnen und Bewohnern ausführliche Gespräche, sog. sozialwissenschaftliche<br />

Intensivinterviews, zu ihren Erfahrungen mit den <strong>Projekt</strong>en geführt. Diese Erfahrun-<br />

gen werden in meinen Vortrag einfließen. Ich beginne mit den Beispielen.<br />

1 Der Vortrag wurde bereits beim 1. Stuttgarter Wohnprojektetag am 8. Mai 2010 gehalten. Als Einfüh-<br />

rung in die Thematik wurde er im Rahmen des Forum 1 des 2. Stuttgarter Wohnprojektetages am<br />

21.4.2012 in der gekürzten, hier wiedergegebenen Fassung wiederholt.


1. Beispiele<br />

Wie sehen einzelne Beispiele für selbstorganisiertes gemeinschaftliches <strong>Wohnen</strong> in<br />

der Praxis aus, und was sind die Motive, die Menschen dazu bewegen, sich für so<br />

ein Wohnprojekt zu engagieren und dann in so einem <strong>Projekt</strong> zu leben? Ich beginne<br />

mit einigen Zitaten, die aus Gesprächen stammen, die ich mit Bewohnern von Wohn-<br />

projekten geführt habe:<br />

Eine erste Stimme:<br />

„Ich bin ledig geblieben, und als ich auf die 60 zuging, merkte ich, ich hatte für mich<br />

überhaupt keine Perspektive nach der Berufstätigkeit entwickelt. Dann hab‘ ich mich<br />

umgehört, was gibt’s für Möglichkeiten. Und da war’s mir vollkommen klar, irgendwo<br />

alleine zu wohnen und anonym anzufangen, das will ich nicht. Ich möchte mit ande-<br />

ren Menschen zusammen leben, dass man sich gegenseitig unterstützt, sich gegen-<br />

seitig hilft, aber jeder hat seine eigenen vier Wände. Und mir war vor allem auch sehr<br />

wichtig, dass ich früh genug in so ein Wohnprojekt ziehe, um die Chance zu haben,<br />

mit anderen zusammen älter zu werden. Denn jedes Jahr, das man zusammen ge-<br />

lebt hat, verbindet.“<br />

Eine weitere Aussage:<br />

„Die Idee kam von meiner Lebenssituation her: nämlich, dass ich alleinlebend bin,<br />

dass ich das unheimlich gerne tue, dass ich mich nicht langweile, dass ich nicht ein-<br />

sam bin, bin ich alles nicht. Und dennoch weiß ich, ich kann das im Alter nicht fort-<br />

setzen. Und ich weiß ja auch, dass das Leben in so einem <strong>Projekt</strong> schön ist, einfach<br />

von den <strong>Projekt</strong>en her, die ich kenne.“<br />

Und noch eine Stimme:<br />

„Ich bin im Alter alleine, und ich denke, dass es ganz wichtig ist, dass alleinstehende<br />

Frauen und speziell solche, die sich wirklich nicht auf Kinder stützen können, sich<br />

zusammentun, und dann später im Alter füreinander ein Stück weit Verantwortung<br />

übernehmen, in dem Maß wie’s eben möglich ist.“<br />

2


Aus solchen Motiven heraus haben sich sog. „Hausgemeinschaften älterer Men-<br />

schen“ gebildet.<br />

Ein Beispiel für derartige Wohnprojekte wäre das <strong>Projekt</strong> „Nachbarschaftlich leben<br />

für Frauen im Alter“ in München-Pasing. Es wurde im Februar 1997 bezogen. Ge-<br />

genwärtig leben hier 8 Frauen, die zum Zeitpunkt meines Besuchs zwischen 65 und<br />

82 Jahre alt waren. Die Idee zu dieser Hausgemeinschaft entstand im Rahmen des<br />

Bildungsprogramms der Evangelischen Kirche, das sich mit seinem Angebot speziell<br />

an alleinstehende berufstätige Frauen wandte. 1985 fand hier eine Veranstaltung<br />

zum Thema „<strong>Wohnen</strong> im Alter“ statt, bei der sich die beteiligten Frauen kennen lern-<br />

ten. Das Modell wurde von den Frauen selbst entwickelt und in jahrelanger Arbeit,<br />

bei regelmäßigen Treffen, verwirklicht. Für die Frauen stehen in einem vom evangeli-<br />

schen Landeskirchenamt errichteten Haus, mitten im Stadtteil, 8 abgeschlossene<br />

Miet-Wohnungen zur Verfügung. Die Bewohnerinnen haben Einzelmietverträge mit<br />

dem Bauträger, dem Evang. Landeskirchenamt. Die Frauen wurden im Rahmen der<br />

Entwurfsplanung von den Architekten beteiligt. Für die Gruppe gibt es einen Gemein-<br />

schaftsraum, der eine Küche, eine Schlafmöglichkeit für Gäste und einen direkten<br />

Zugang zum Garten hat. Seit dem Bezug des <strong>Projekt</strong>s findet an jedem ersten Montag<br />

im Monat der so genannte „Jour fixe“ statt, bei dem alltägliche praktische Dinge, wie<br />

z.B. Gartengestaltung und –nutzung, bauliche Dinge oder Termine und Vorschläge<br />

für gemeinsame Unternehmungen besprochen werden. Das <strong>Projekt</strong> wurde von An-<br />

fang an durch eine von der Kirche bezahlte Sozialpädagogin begleitet. (Zusätzlich<br />

fand 2 Jahre lang einmal pro Monat eine gruppendynamische Begleitung in Form von<br />

Supervision statt.) (Vgl. z.B. Antje Henckmann: Aufbruch in ein gemeinsames Altern.<br />

Neue Wohnformen im Alter am Beispiel des Modellprojektes „Nachbarschaftlich le-<br />

ben für Frauen im Alter“, Hrsg.: Frau im Beruf, Juni 1998.)<br />

Ein weiteres Beispiel für solche Hausgemeinschaften älterer Menschen, das sich be-<br />

reits (im Mai 2008) bei unserer Stuttgarter Plattform für selbstorganisiertes gemein-<br />

schaftliches <strong>Wohnen</strong> vorgestellt hat, ist OLGA (Oldies leben gemeinsam aktiv) in<br />

Nürnberg.<br />

3


Das Wohnprojekt OLGA ist seit Dezember 2003 bezogen. Es wurde von der „wbg“,<br />

der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nürnberg (vergleichbar mit der SWSG in<br />

Stuttgart), realisiert. Mitarbeiter der wbg waren durch eine Studienreise nach Schwe-<br />

den beeindruckt von selbstorganisierten gemeinschaftlichen Wohnprojekten, die sie<br />

dort gesehen hatten, und wollten etwas Ähnliches in Nürnberg umsetzen. In dieser<br />

Situation hatten sich die Frauen der OLGA-Gruppe auf der Suche nach einer Reali-<br />

sierungsmöglichkeit für ihr <strong>Projekt</strong> an die wbg gewandt. Es wurde ein Altbau gefun-<br />

den, der von der wbg für die Zwecke der Gruppe umgebaut wurde. Die Gruppe wollte<br />

bewusst mieten und nicht kaufen. Letztlich konnten 12 abgeschlossene Wohneinhei-<br />

ten (Ein- und Zweizimmerwohnungen - einschließlich einer Wohnung zur gemein-<br />

schaftlichen Nutzung) für 11 Bewohnerinnen erstellt werden. Die Wohnungen haben<br />

Küche, Bad und großen Balkon, sind barrierefrei über Laubengänge und mit Aufzug<br />

zu erreichen. Das Haus mit den 12 Wohnungen wird an die Gruppe vermietet, der<br />

Mietvertrag wurde mit der Gruppe abgeschlossen. (Die Damen treten als GbR auf.)<br />

Die Gruppe hatte auch (selbstbezahlte) Supervision, die dann nicht weiter benötigt<br />

wurde; die Frauen wissen jedoch, dass sie sich im Bedarfsfall Hilfe holen können.<br />

Charakteristisch ist die Aussage einer Bewohnerin: „OLGA ist ein Lernfeld für Tole-<br />

ranz.“<br />

Warum bei dieser Art von Wohnprojekten, also den Hausgemeinschaften älterer<br />

Menschen, Frauen so häufig vertreten sind, hat verschiedene Ursachen: Spätestens<br />

ab der Lebensmitte sind Frauen damit konfrontiert, dass sie wahrscheinlich, selbst<br />

wenn sie momentan (noch) mit einem Partner leben, im Alter allein leben werden.<br />

Dies liegt an der höheren Lebenserwartung der Frauen und an der Tatsache, dass<br />

sie oftmals ältere Partner wählen. Die Statistik belegt dies eindrücklich: Im Jahr 2007<br />

lebten in Baden-Württemberg rd. 17% der Männer über 65 Jahre in einem Einperso-<br />

nenhaushalt, jedoch 45% der Frauen.<br />

Dazu kommt, dass Frauen offenbar interessierter und fähiger sind, sich auf derartige<br />

neue, alternative Wohnformen bewusst einzulassen und sie als eine ganz besondere<br />

Herausforderung in der Lebensgestaltung der vor ihnen liegenden Jahre zu sehen.<br />

Für diese Annahme spricht, dass manche Wohnprojekte, die zunächst offen für<br />

Frauen und Männer geplant waren, nur von Frauen bewohnt werden, da sich Männer<br />

nicht zum Einzug entschließen konnten.<br />

4


Aber es gibt natürlich auch eine ganze Reihe von Hausgemeinschaften älterer Men-<br />

schen, in denen von Anfang an Frauen gemeinsam mit Männern leben. Ein Beispiel<br />

hierfür wäre „Deutschland’s bekannteste WG“, wie sie manchmal (und fälschlich) ge-<br />

nannt wird:<br />

Bei der Hausgemeinschaft, die Henning Scherf gemeinsam mit Freunden in Bre-<br />

men gegründet hat, handelt es sich um eine „Baugemeinschaft“. 1988 zogen hier<br />

drei Paare und ein Single ein. Die meisten haben vorher-bewohnte, eigene große<br />

Häuser aufgegeben. Die Gruppe hat eine abbruchreife Stadtvilla gekauft und mit ei-<br />

nem befreundeten Architekten vom Keller bis zum Dach gründlich – auch unter bar-<br />

rierefreien Gesichtspunkten – umgebaut. Es wurden insgesamt sieben Wohnungen<br />

auf fünf Etagen gewonnen. Die Bewohner leben in eigenen, abgetrennten Wohnun-<br />

gen. Geteilt wird der Garten, die Werkstatt, die Waschküche, das Treppenhaus und<br />

die Gästezimmer. Das Haus wurde etagenweise unter den Beteiligten aufgeteilt und<br />

einzeln gekauft. Zu den festen Ritualen gehört von Anfang an z.B. das gemeinsame<br />

Frühstück am Samstagmorgen.<br />

Henning Scherf sagt über diese Wohnform: „Es ist wunderschön, mit dem Gefühl<br />

leben zu können, von Menschen umgeben zu sein, die einem nahe sind, die mitden-<br />

ken und denen man selbst auch wiederum beistehen kann, wenn es schwierig wird.“<br />

(Vgl. Henning Scherf: Grau ist bunt. Was im Alter möglich ist, Verlag Herder Freiburg<br />

im Breisgau, 2006.)<br />

Soweit einige Beispiele zu diesem ersten Typ von Wohnprojekten, zu den Hausge-<br />

meinschaften älterer Menschen.<br />

Bei einem zweiten Typ von <strong>Projekt</strong>en hören sich die Motive für den Einzug folgen-<br />

dermaßen an:<br />

Zunächst noch mal eine Stimme, die den Wunsch nach einer Perspektive fürs Alter<br />

betont:<br />

„Da hatten wir gesagt, nein, also das wollen wir mal nicht, in einem Altersheim an<br />

den Stadtrand geschoben werden, und also nur unter alten Menschen leben, das<br />

5


wollen wir nicht. Und dann kam so allmählich der Gedanke mit dem Generationen-<br />

übergreifenden. Hoffnungen waren die, dass ich mit Gleichgesinnten mal zusammen<br />

alt werden kann und eben auch mit Jüngeren, mit Lebendigem um mich herum.“<br />

Um gegenseitige Hilfe und Unterstützung zwischen den Generationen ging es auch<br />

bei einer alleinerziehenden Mutter. Sie schloss sich einer Gruppe an, die ein Wohn-<br />

projekt für Ältere und Alleinerziehende vorbereitete, und sagt: „... wir sind dann zu<br />

einer Versammlung gekommen, wo das Konzept noch mal erklärt wurde, dieses Ge-<br />

nerationsübergreifende, was ja hier der Schwerpunkt ist. Und dann war für mich ganz<br />

klar, man muss auch mal ein bisschen aus seiner eigenen Problematik raus, nur Al-<br />

leinerziehende, da kann man sich ganz schnell verrennen. Es ging darum, in der<br />

Großstadt fehlende Familienstrukturen zu ersetzen. Und das war so’n Satz, der mich<br />

bewogen hat, zu sagen, ja, das kann ich mir gut vorstellen. Das ist das geniale Kon-<br />

zept und <strong>Projekt</strong>.“<br />

Aus solchen Motiven heraus haben sich sog. generationenübergreifende Wohnpro-<br />

jekte gebildet.<br />

Ein Beispiel für derartige generationenübergreifende Wohnprojekte ist das <strong>Projekt</strong><br />

„Offensives Altern e.V.“ in Berlin-Neukölln (Buckow):<br />

im Mai 1999 bezogen<br />

(zum Zeitpunkt meines Besuchs:) 26 Frauen im Alter von 30 – 77 Jahren mit 15 Kin-<br />

dern zwischen 0 und 18 Jahren<br />

(10 Rentnerinnen, 1 Mitte 50, 15 alleinerziehende Mütter)<br />

besonders lange Vorgeschichte<br />

zurückgehend auf eine Initiative im Berliner Frauenzentrum (1977)<br />

1983 Verein „Offensives Altern“ � generationenübergreifendes Frauenwohn- und<br />

Selbsthilfeprojekt<br />

Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG<br />

24 abgeschlossene Einzelwohnungen mit 1 ½ - 4 Zimmern (+ 2 im Nachbargebäude)<br />

Mietwohnungen, Frauen = Mitglieder der Genossenschaft<br />

großer Gemeinschaftsraum mit Küche, Spielraum für die Kinder, Werkraum, Büro,<br />

Gästeappartement, Gartenanlage<br />

6


1 x monatlich „Plenum“ (1. Donnerstag im Monat)<br />

1992 – 99: öffentliche Förderung der Sachmittel des Vereins + ½ Sozialarbeiterstelle<br />

(� Supervision erwünscht)<br />

Der Wunsch nach generationenübergreifendem Zusammenleben ist für viele weitere<br />

<strong>Projekt</strong>e charakteristisch und natürlich auch für eine ganze Reihe von <strong>Projekt</strong>en, in<br />

denen auch Männer leben. Auch in Stuttgart gibt es einige gute Beispiele für derarti-<br />

ge, gemischtgeschlechtlich bewohnte, generationenübergreifende Wohnprojekte. Zu<br />

erwähnen wären hier z.B. die bereits realisierten <strong>Projekt</strong>e der Wabe bzw. Pro-<br />

Wohngenossenschaft auf dem Burgholzhof. Da auf diese und weitere <strong>Projekt</strong>e im<br />

folgenden Vortrag von Herrn Link noch ausführlicher eingegangen wird, wende ich<br />

mich jetzt einem dritten Typ von Wohnprojekten zu.<br />

Bei einem dritten Typ von Wohnprojekten geht es um die Verbindung von <strong>Wohnen</strong><br />

und Arbeiten. Hier hören sich die Beweggründe z.B. folgendermaßen an:<br />

„Die einen wollen eben nur wohnen und machen dann noch so ein bisschen was zu-<br />

sammen, während wir ja ein ziemlich ehrgeiziges <strong>Projekt</strong> sind. Bei uns ist der<br />

Schwerpunkt <strong>Wohnen</strong> und Arbeiten. Für uns ist der Punkt, dass wir Arbeitsplätze<br />

schaffen, dass wir selbständig und unabhängig sind und unser Leben selbst gestal-<br />

ten können ... Also ich wollte anders leben, als diese Welt mir geboten hat, mit hoch-<br />

interessierten, selbständigen, selbstbewussten Frauen zusammen“.<br />

Dieses Zitat, das ich Ihnen gerade vorgelesen habe, stammt von der Bewohnerin<br />

eines modernen Beginenhofes. Sie und ihre Mitstreiterinnen sehen ihr – in der Begi-<br />

nentradition stehendes – <strong>Projekt</strong> nicht nur als Wohn-, sondern als politisches <strong>Projekt</strong>.<br />

Die Beginen des Mittelalters waren spirituell unabhängige und wirtschaftlich selb-<br />

ständige Frauen, die gemeinschaftlich in Beginenhäusern oder –höfen lebten und die<br />

in unterschiedlichen Berufen tätig waren.<br />

Ich möchte Ihnen ein Beispiel für ein derartiges <strong>Projekt</strong> skizzieren, das ich im Jahr<br />

2002 besucht habe. Inzwischen gibt es das <strong>Projekt</strong> in dieser Form nicht mehr (aber<br />

7


es gibt ein Nachfolgeprojekt mit ähnlicher Zielsetzung). Ich möchte es Ihnen jedoch<br />

in der damaligen Form beschreiben, weil ich es für ein sehr anschauliches Beispiel<br />

halte.<br />

Beginenhof „Lieselotte“ in Tännich<br />

Tännich liegt in Thüringen, 30 km südlich von Erfurt und Weimar<br />

1998 gegründet, die ersten Bewohnerinnen zogen 1999 ein<br />

zum Zeitpunkt meines Besuchs: 13 Frauen im Alter von 28 – 65 Jahren (12 Wohnun-<br />

gen unterschiedlicher Größe),<br />

gedacht für bis zu 30 Frauen<br />

Arbeits- und Wohnprojekt auf der Grundlage der Beginentradition<br />

geplant waren Existenzgründungen im handwerklichen, sozialen, gastronomischen<br />

und im Bildungsbereich sowie im ökologischen Gemüseanbau<br />

� Schaffung von Arbeitsplätzen, selbstständig und unabhängig<br />

Gründung aus der Frauenbewegung heraus als politisches Ost-West-<strong>Projekt</strong> mit ge-<br />

sellschaftsverändernder Absicht<br />

(Männer haben – auch als Besucher – keinen Zutritt)<br />

denkmalgeschützte Hofanlage, Beginenzimmer, Büro, Bibliothek, Gymnastikraum,<br />

Tagungshaus, Gästehaus, Sonnenterrasse, Straßencafé, Wiesen, Wald, Äcker ...<br />

zum Zeitpunkt meines Besuchs: Veranstaltungsprogramm mit Kursen und Urlaubs-<br />

angeboten<br />

1 x wöchentlich Beginensitzung<br />

auf Darlehensbasis gekauft und sollte in eine Stiftung übergehen („Frauenstiftung<br />

Beginenhof Lieselotte Pohl, geb. Henn“ – ist nicht passiert)<br />

Förderverein Beginenhof<br />

(Inzwischen gibt es ein Nachfolgeprojekt, den Beginenhof Tännich, kleiner und nicht<br />

im selben Gebäude, aber im Prinzip mit ähnlicher Zielrichtung.)<br />

Auch bei dieser Art von <strong>Projekt</strong>en, die wohnen und arbeiten miteinander verbinden,<br />

gibt es natürlich eine ganze Reihe von gemischtgeschlechtlichen <strong>Projekt</strong>en. Auch<br />

hier kann ich wieder auf den folgenden Vortrag von Herrn Link und z.B. das <strong>Projekt</strong><br />

Glockenstraße in Stuttgart verweisen.<br />

8


Soweit eine Reihe einzelner, ganz unterschiedlicher Beispiele für gegenwärtig in<br />

Deutschland vorzufindende Wohnprojekte.<br />

Ich komme nun noch mal etwas systematischer zu ihren Unterschieden und Gemein-<br />

samkeiten.<br />

Zunächst zu den Unterschieden.<br />

2. Unterschiede<br />

Aus dem bisher Dargestellten wurden bereits die Dimensionen deutlich, in denen<br />

sich Wohnprojekte voneinander unterscheiden können. Zum Beispiel:<br />

• Anzahl der Bewohner/innen<br />

• „Zielgruppe“:<br />

− altershomogen: ausschließlich ältere oder jüngere Menschen<br />

− altersheterogen/ generationenübergreifend (mit Kindern, ohne Kinder)<br />

− geschlechtshomogen: ausschließlich Frauen oder Männer<br />

(geplant/ ungeplant)<br />

− gemischt-geschlechtlich: Frauen und Männer<br />

− interkulturelles Zusammenleben<br />

• Unterschiedliche Formen der (räumlichen) Nähe:<br />

− Wohngemeinschaften (eigenes Zimmer) – kommen bei den Wohnprojekten so<br />

gut wie nicht vor, auch wenn diese in der Presse oft als „WG“ bezeichnet wer-<br />

den<br />

− Hausgemeinschaften (eigene Wohnung)<br />

− mit anderen zusammen in einem Haus oder Gruppe ganz für sich<br />

• Standort<br />

− Stadt; mitten im Stadtteil<br />

− Land; relativ abgeschieden<br />

9


• Finanziell-rechtliche Konstruktion bzw. auf welchen Wegen und in welcher Form<br />

so ein <strong>Projekt</strong> realisiert wird:<br />

− Eigentümer/-innen / Baugemeinschaft (architekteninitiiert / selbstinitiiert)<br />

− Mieter/-innen (Einzelmietverträge – Mietvertrag mit der Gruppe)<br />

− Bauträger kann eine Genossenschaft sein<br />

− Sozialer Wohnungsbau (öffentliche Zuschüsse)<br />

− Stiftung (Stifter/-innen)<br />

− Gründung eines Vereins (Beispiel: München + Berlin) / Förderverein<br />

− Einzelprojekte - Netzwerk (z.B. Beginenstiftung Tübingen, Nachbarschaftlich<br />

leben für Frauen im Alter, Mietshäusersyndikat)<br />

• Unterstützung durch Politik oder Institutionen, z.B.<br />

− Grundstücke werden zur Verfügung gestellt oder in Erbpacht bzw. günstiger<br />

überlassen<br />

− Übernahme von Kosten für Gemeinschaftsbereiche<br />

− Finanzierung sozialpädagogischer Begleitung oder Supervision<br />

Mit diesem „Raster“ möglicher Unterschiede im Hinterkopf können Sie sich nachher<br />

auch beim „Markt der Möglichkeiten“ die dort vorgestellten <strong>Projekt</strong>e anschauen.<br />

3. Gemeinsamkeiten<br />

Trotz der großen Vielfalt bereits realisierter <strong>Projekt</strong>e gibt es eine ganze Reihe von<br />

Gemeinsamkeiten, z.B.:<br />

• Die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner sind in der Regel die Initiato-<br />

ren des <strong>Projekt</strong>s oder als Mitwirkende an der Planung (auch bezüglich der<br />

Grundrissplanung) beteiligt; sie spielen eine aktive Rolle bei der <strong>Projekt</strong>ent-<br />

wicklung sowie bei der Formulierung und Durchsetzung der eigenen Interes-<br />

sen.<br />

• Sie bestimmen selbst, mit wem sie zusammenleben, sowohl beim Erstbezug<br />

als auch bei später Nachrückenden; insofern handelt es sich um selbstgewähl-<br />

te Gemeinschaften (Stichwort „Wahlverwandtschaften“).<br />

10


• Die Gemeinschaft beginnt bereits vor dem Einzug, in der Vorbereitungsphase<br />

des <strong>Projekt</strong>s, die teilweise recht lange dauern kann; oft wird auch zur besse-<br />

ren Durchsetzbarkeit des <strong>Projekt</strong>s ein (gemeinnütziger) Verein, ein Förderver-<br />

ein, eine Genossenschaft, eine Baugemeinschaft oder eine Stiftung gegrün-<br />

det.<br />

• Die <strong>Projekt</strong>e entwickeln sich oft aus Gruppierungen gleich gesinnter Men-<br />

schen, die sich bei Veranstaltungen z.B. der (kirchlichen) Erwachsenenbil-<br />

dung, der Altenhilfe, bei Arbeits- oder Diskussionsgruppen im Frauenzentrum<br />

oder bei politischen Parteien gebildet hatten oder aus Gruppierungen oder<br />

Vereinen heraus, die bereits im Hinblick auf neue Wohnideen gegründet wor-<br />

den waren.<br />

• Die Beteiligten haben meistens eine gemeinsame, verbindende Idee oder<br />

Zielsetzung, die oft in der Konzeption des <strong>Projekt</strong>s formuliert ist.<br />

• Gegenseitige Unterstützung und Hilfe, ein gewisses Maß an Verantwortung<br />

füreinander und eine bewusste Organisation sozialer Netze sind typische<br />

Merkmale, aber oftmals auch hohe Erwartungen an die besondere Qualität<br />

des Gemeinschaftslebens.<br />

• Regelmäßige Treffen oder Besprechungsrunden (z.B. einmal im Monat das<br />

sogenannte Plenum oder wöchentlich der Jour fixe) sind ein wesentliches E-<br />

lement der Wohngruppe.<br />

• Die Wohngruppe muss „laufen lernen“, d.h. die Beteiligten müssen im Mitein-<br />

anderwohnen, -leben und –arbeiten zurechtkommen: hiermit ist der notwenige<br />

gruppendynamische Entwicklungsprozess der Wohnprojekte angesprochen,<br />

der oftmals auch turbulent oder mühsam verlaufen kann.<br />

• Auf der baulichen Ebene drückt sich die Gemeinschaftsorientierung darin aus,<br />

dass die <strong>Projekt</strong>e – neben den abgeschlossenen Einzelwohnungen - meist (in<br />

gemeinschaftsfördernder Absicht) über gemeinschaftlich nutzbare Flächen,<br />

wie einen Gemeinschaftsraum, gemeinsamen Garten, Werkraum etc. verfü-<br />

gen.<br />

• Die Beteiligten betreten mit dieser Wohnform Neuland, sowohl für sich persön-<br />

lich als auch gesellschaftspolitisch.<br />

Soweit eine erste Einführung in die Thematik.<br />

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

11


Stuttgarter<br />

Wohnprojektetag<br />

21. April 2012 I 10 bis<br />

15 Uhr<br />

Rathaus Stuttgart<br />

Die Landschaft der<br />

Wohnprojekte in<br />

Stuttgart<br />

Martin Link


•Was hat sich in den letzten 20 Jahren entwickelt?<br />

Was ist der Stand heute?<br />

Was gibt es an Wohnprojekten in welchen Strukturen und mit welchen<br />

Inhalten?<br />

•Was könnte sich in den nächsten 10 Jahren entwickeln?<br />

•Welche Rahmenbedingungen sind förderlich?


Neues <strong>Wohnen</strong> in Stuttgart<br />

Was hat sich in den letzten 20 Jahren entwickelt?<br />

•Der Verein Wabe<br />

•Wohnprojekt im Hallschlag<br />

•Gründung der Genossenschaft pro…gemeinsam bauen und leben<br />

•<strong>Gemeinschaftlich</strong>e Wohnprojekte Wabe Haus, Haus Mobile und Haus Mosaik auf dem<br />

Burgholzhof<br />

•Stuttgarter Plattform für selbstorganisiertes gemeinschaftliches <strong>Wohnen</strong><br />

•Netzwerk Stuttgarter Wohnprojekte


• Der Verein Wabe e.V. wurde im Oktober 1991 gegründet und als gemeinnützig anerkannt.<br />

Es dauerte bis etwa 1998, bis sich die ersten Wohnprojekte herauskristallisierten:<br />

Ein Umbau bzw. Renovierung von Altbau auf der Basis der Wohnidee von Wabe konnte<br />

zunächst nicht realisiert werden. So wagten wir uns an das Experiment „Neubau“.<br />

Suche nach Bauträgern<br />

Da mit den konventionellen Siedlungsgesellschaften u.ä. keine Zusammenarbeit mit Wabe<br />

e.V. entstehen konnte, wurde 1999 die Genossenschaft „pro – gemeinsam bauen und leben<br />

eG.“ gegründet, die als Bauträger den Mut zum Experiment aufbrachte.


• Wohnprojekt im Hallschlag<br />

• Anfänge 1994 Um- und Ausbau eines ehemaligen Kasernennebengebäudes gegeüber vom<br />

Römerkastell<br />

• 1996 Einzug z.Zt. wohnen dort 23 Erwachsene und 5 Kinder; Familien und<br />

Wohngemeinschaften<br />

• Die Bewohner sind von Anfang an stark in der Stadtteilarbeit engagiert<br />

• Träger ist ein gemeinütziger Verein mit 2 Verwaltungseinheiten: Wohnprojekt und Vorderhaus<br />

• Das Vorderhaus gehört dem Verein in Erbpacht. Einen Grossteil des Gebäudes ist an die Stadt<br />

vermietet und beherbergt allgemeinen Sozialdienst,Sozialberatung u.a.<br />

• Ebenfalls im Vorderhaus ist die "Nachbar" , ein Stadtteilcafe für Veranstaltungen und<br />

Mittagstisch; wird von Mitgliedern des Wohnprojekts betrieben.<br />

• Im Umfeld des Wohnprojekts haben sich mittlerweile eine ganze Reihe von anderen Pojekten<br />

angesiedelt. Die SWSG baut und renoviert dort in Zusammenarbeit mit<br />

• dem Wohnprojekt in der Siedlung. Seit Ende 2009 gibt es auch einen Mitgliederbioladen, der<br />

aus dem Wohnprojekt entstanden ist.


• Seit 1999 unterstützt die Wohngenossenschaft pro…<br />

Initiativen für gemeinschaftliche Wohnprojekte<br />

durch:<br />

– Beratung und Konzeptentwicklung<br />

– Unterstützung in der Planungsphase<br />

– Hilfe bei der Abstimmung mit Städten und Gemeinden<br />

bzgl. Planung, Finanzierung und Fördermöglichkeiten<br />

– Bau des Wohnprojekts in enger Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Projekt</strong>gruppe<br />

– Bau, Mitfinanzierung und Verwaltung genossenschaftlicher<br />

Mietwohnungen


Wabe-Haus, Stuttgart


Haus Mobile, Stuttgart


<strong>Projekt</strong> MOSAIK


Stuttgarter Plattform für selbstorganisiertes gemeinschaftliches <strong>Wohnen</strong><br />

Seit 2006<br />

2x im Jahr<br />

Dient dem Erfahrungsaustausch von Interessierten und Initiativgruppen<br />

Ermöglicht das Knüpfen von Kontakten<br />

Präsentiert einzelne <strong>Projekt</strong>e


<strong>Projekt</strong> Glockenstraße


Das November <strong>Projekt</strong><br />

Das November <strong>Projekt</strong> besteht seit 2000 und möchte Menschen aus<br />

unterschiedlichen Generationen zusammen führen, um individuelle<br />

Wohnprojekte zu verwirklichen. Die Gruppe will nicht kaufen, gedacht<br />

ist an Wohneinheiten in verschiedenen Größen, aber auch an den<br />

Zusammenschluss einzelner Haushalte. Gemeinsames Ziel ist ein<br />

Netzwerk der gegenseitiger Hilfe um für Beteiligte eine ehrliche<br />

Lebensqualität zu finden und zu sichern.<br />

Die Gruppe möchte sich im Zentrum von Stuttgart etablieren. Aktuell<br />

gibt es eine Zusage der SWSG in dem neuen geplanten Stadtquartier<br />

am Roten Stich in Zuffenhausen Rot zehn Wohnungen zur Miete zu<br />

bekommen. Baubeginn Herbst 2012, Einzug Herbst2013.


WohnVisionen e.V.<br />

12 Personen zwischen 40 und 60 Jahren, suchen ein Haus mit vielen<br />

Wohnungen, um in einer Hausgemeinschaft zusammen zu leben: Nicht mehr vereinzelt<br />

irgendwo in der Anonymität wohnen, sondern mit Bekannten und FreundInnen,<br />

die man schon seit langem aus dem politischen und sozialen Miteinander kennt und<br />

schätzt, den Alltag leben. Die Hausgemeinschaft kann spontan mehr Miteinander<br />

teilen und für einander da sein. Um auf das Altern und auf Krankheiten vorbereitet<br />

zu sein, plant WohnVisionene.V. einzelne barrierefreie Wohneinheiten.


Initiative Soziales Zentrum Heslach<br />

bunt wohnen, quer denken, anders leben... HAUSPROJEKT<br />

Böblingerstraße 105, Stuttgart-Heslach<br />

Die Idee<br />

• Durch die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, sowie<br />

vielfältigen Möglichkeiten für kulturelle, soziale und politische<br />

<strong>Projekt</strong>e und durch seinen Charakter als Ort des gemeinsamen<br />

Austauschs und Handelns unterschiedlicher Menschen und<br />

Kulturen, wird es in Stuttgart einmalig. Es soll billiger Wohnraum in<br />

zwei Etagen, mehrere Büros und Arbeitsräume, sowie ein Café und<br />

ein großer Veranstaltungsraum mit Bühne, geschaffen werden.<br />

• Das realisierte <strong>Projekt</strong> heißt: Linkes Zentrum Lilo Herrmann<br />

• <strong>Projekt</strong>gründung: 2009<br />

GmbH-Gründung 14.04.2010<br />

Kauf: 07.05.2010


Anders <strong>Wohnen</strong> in Stuttgart<br />

Vereinsgründung 2007<br />

Zur Zeit 14 Mitglieder<br />

Buntgemischte Gemeinschaft von Einzelpersonen, Paaren und Familien mit<br />

Kindern aller Altersgruppen.<br />

Geplant ist ein Wohnprojekte mit bis zu 30 Personen mit großem<br />

Gemeinschaftsbereich und abgeschlossenen Einzelwohnungen. Das <strong>Projekt</strong> ist<br />

Mitglied im Mietersyndikat, d.h. die Immobilie bleibt im gemeinschaftlichen Eigentum,<br />

alle Mitglieder des Hausvereins sind Mieter. Das <strong>Projekt</strong> ist selbstverwaltet.


<strong>Projekt</strong>gruppe Olgäle 2012<br />

Im Herbst 2007 hat sich die <strong>Projekt</strong>gruppe<br />

Olgäle2012 auf den Weg gemacht: Vor dem<br />

Hintergrund der absehbaren sozialen<br />

Entwicklungen (zunehmende Zahl betagter<br />

Menschen, Zerfall der traditionellen<br />

Familienstrukturen und nachbarschaftlicher<br />

Netze) ergibt sich im Stuttgarter Westen mit<br />

der Verlagerung des Olgahospitals im Jahr<br />

2013 die einmalige städtebauliche Chance,<br />

ein lebendiges Wohn-Quartier der Zukunft<br />

zu schaffen. Daran will Olgäle2012<br />

mitwirken. Getragen wird die <strong>Projekt</strong>gruppe<br />

von Bürgerinnen und Bürgern, die die<br />

lebens- und nachahmungswerten Züge des<br />

Stadtteils in dem neuen Quartier wieder<br />

finden und die Nachteile durch einen<br />

nachhaltigen Planungs- und<br />

Beteiligungsprozess vermeiden wollen.


<strong>Projekt</strong>gruppe Olgäle 2012<br />

Die <strong>Projekt</strong>gruppe Olgäle2012 bietet ein "Dach" für<br />

verschiedene Interessen.<br />

In den Baugemeinschaften treffen sich Interessierte,<br />

die auf dem Olgäle-Areal bauen wollen:<br />

a-w-s Anders <strong>Wohnen</strong> in Stuttgart e. V. –<br />

"der BAUKASTEN"<br />

"InWest"<br />

"KUBUS_2012“<br />

"MaxAcht “<br />

"Mehr als <strong>Wohnen</strong>"<br />

"Olga 07"<br />

"Olgäle2012"


<strong>Projekt</strong>gruppe Olgäle 2012<br />

Bewertungskriterien für die Vergabe von<br />

Grundstücken an Baugemeinschaften und<br />

andere Wohnprojekte<br />

In der Landeshauptstadt Stuttgart gibt es bisher<br />

kein geregeltes Verfahren für die Vergabe von<br />

Grundstücken an Baugemeinschaften und andere<br />

Wohnprojekte.<br />

Die <strong>Projekt</strong>gruppe Olgäle2012 setzt sich dafür ein,<br />

dass sowohl das Bewerbungsverfahren als auch<br />

das Bewertungsverfahren nach eindeutigen<br />

Kriterien transparent verlaufen :


Die Weiterentwicklung von Wohnprojekten hängt neben vielen anderen Faktoren auch<br />

immer von den Möglichkeiten ab, welche geeigneten Liegenschaften es dafür gibt.<br />

Wo könnten sich in Stuttgart weitere Wohnprojekte entwickeln?<br />

Mineralbad Berg<br />

Neckarpark in Bad Cannstatt<br />

Heumaden<br />

Azzenbergareal


Neues <strong>Wohnen</strong> in Stuttgart<br />

Was könnte sich in den nächsten 10 Jahren entwickeln?<br />

•Die Wahrnehmung und eine „Atmosphäre“ in der Stadt Stuttgart, dass Wohnprojekte zur<br />

Bereicherung der Stadtkultur möglich und erwünscht sind.<br />

•Eine Vielfalt von Wohnprojekten mit unterschiedlichen Schwerpunkten, Konzepten für ein<br />

breites Spektrum von Bürgern unterschiedlicher Generationen, Lebensstile und finanzieller<br />

Möglichkeiten in den unterschiedlichen Stadtteilen.<br />

•Ein Netzwerk der unterschiedlichen Akteure wie Initiativen, Gruppen, Bauträger,<br />

Investoren, Banken, Stiftungen, Stadtverwaltung und Gemeinderat zum Thema<br />

entwickeln.


Welche Rahmenbedingungen braucht es dafür?<br />

•Bürger über unterschiedliche Verfahren an der Gestaltung ihrer Stadt beteiligen.<br />

•In der Stadt ein Profil für Neues <strong>Wohnen</strong> entwickeln.<br />

•Entwicklungsprozesse in Initiativen unterstützen.<br />

•Flächen für diese Form des <strong>Wohnen</strong>s ausweisen.<br />

•Anreize schaffen<br />

•Kooperationen mit klassischen Wohnungsgesellschaften anstreben<br />

•Den öffentlichen Diskurs über das Thema weiter beleben (z.B. über die Stuttgarter<br />

Plattform, weitere Wohnprojektetage, Presseaktivitäten usw)<br />

•Die Vielfalt zulassen


Fazit<br />

Die Attraktivität einer Stadt erhöht sich,<br />

wenn alles Erdenkliche dafür getan wird, eine vielfältige Wohnkultur zu schaffen,<br />

wenn Gruppen, die in diesem Feld aktiv sind anerkannt, wertgeschätzt und<br />

unterstützt werden<br />

wenn ein öffentlicher Diskurs über Neues <strong>Wohnen</strong> in Stuttgart breit und öffentlich<br />

geführt wird<br />

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!


GLS Bank<br />

Finanzierungsmöglichkeiten für<br />

Wohnprojekte<br />

Benedikt Altrogge, Kreditbetreuer Wohnprojekte<br />

Kurzportrait im Rahmen des Wohnprojektetages<br />

21. April 2012


Aktuelle Zahlen<br />

Die GLS Bank<br />

� ca. 2,26 Mrd. Euro Bilanzsumme GLS Bank<br />

in Zahlen zum 31.12.2011�<br />

ca. 117,2 Mio. Euro Eigenkapital<br />

� ca. 21.600 Mitglieder<br />

� ca. 116.500 Kundinnen und Kunden<br />

� 391 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

� 22,5 % Wachstum der Bilanzsumme GLS Bank in<br />

2011


Unsere Investitionsbereiche<br />

Branchenportfolio<br />

� Sozial-ökologische Wirtschaft<br />

� Freie Schulen und Kindergärten<br />

� Leben mit Behinderung<br />

� Leben im Alter<br />

� Wohnprojekte<br />

� Regenerative Energien<br />

� Ökologische Landwirtschaft<br />

� Kultur<br />

� Gesundheit<br />

� Ökologisches Bauen<br />

GLS Bank | www.gls.de 3


Unsere Investitionsbereiche<br />

17.480 Kredite mit einem<br />

Volumen von 1.122,5 Mio. Euro<br />

Sozial- und Bildungseinrichtungen<br />

� Freie Schulen<br />

� Heilpädagogik<br />

� Seniorenprojekte<br />

40,1 %<br />

18,5 %<br />

41,4 %<br />

Stand: 31.12.2011<br />

Wohnbauprojekte<br />

und -finanzierungen<br />

Ökologisch orientierte<br />

Unternehmen<br />

� Biohandel und<br />

Verarbeitung<br />

� Regenerative Energien<br />

� Biolandwirtschaft


Die GLS – regional<br />

Hier finden Sie uns:<br />

• Bochum (Zentrale)<br />

• Frankfurt<br />

• Stuttgart<br />

• Freiburg<br />

• Hamburg<br />

• Berlin<br />

• München<br />

GLS Bank | www.gls.de 5


Finanzierung von Wohnprojekten


Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Steinbeker Hof eG, Steinbek<br />

Schloss Tonndorf eG<br />

Wogeno München<br />

GLS Bank | www.gls.de<br />

Assenland<br />

GmbH<br />

Frankfurt<br />

Jahnishausen<br />

<strong>Gemeinschaftlich</strong> <strong>Wohnen</strong>,<br />

Wiesbaden<br />

Bremer Höhe eG,<br />

Berlin<br />

7


Finanzierung von Wohnprojekten<br />

AGENDA<br />

� Gruppe<br />

� Objekt<br />

� Finanzierungsbeispiel<br />

� Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

� Netzwerk, Partner<br />

GLS Bank | www.gls.de 8


Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Gruppe<br />

• Ziele<br />

• Rechtsform<br />

• Organisation der Gruppe<br />

• Kontakte (Netzwerke, andere Gruppen)<br />

GLS Bank |www.gls.de 9


Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Objekt<br />

• Altbau, Neubau, Land, Stadt<br />

• Energetischer Standard<br />

•Architekt<br />

• Raster für Objektbewertung/Entscheidungsfindung<br />

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Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Kosten- und Finanzierungsplan<br />

Träger: Gemeinsam <strong>Wohnen</strong> eG<br />

Objekt: Himmelspforte 12, Höllenstadt<br />

Gesamtkosten:<br />

Grundstück €<br />

Erwerbsnebenkosten € 3,5 % GrESt, 1,5 % Notar/Gericht<br />

Kostengruppe 200 Herrichten / Erschließen €<br />

Kostengruppe 300 Bauwerk - Technische Anlagen €<br />

Kostengruppe 400 Bauwerk - Technische Anlagen €<br />

Kostengruppe 500 Außenanlagen €<br />

Kostengruppe 700 Baunebenkosten €<br />

Zinsen während der Bauzeit € Fremdfinanzierung x Zins x 0,5<br />

Rechts- und Beratungskosten €<br />

<strong>Projekt</strong>steuerung € 2%<br />

Bau-Kostenkontrolling € 1%<br />

Unvorhergesehenes € 10 % beim Altbau ?!<br />

Ausstattung €<br />

Summe: €<br />

€<br />

Ergänzende Angaben:<br />

Größe des Grundstückes:<br />

Wohn-/Nutzfläche:<br />

Anzahl der Wohneinheiten<br />

m³ umbauter Raum<br />

aufgestellt am:<br />

aufgestellt von:<br />

GLS Bank |www.gls.de<br />

11


Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Finanzierungsbeispiel<br />

Investitionen<br />

Kauf 500 T€<br />

Sanierung 550 T€<br />

__________<br />

Summe: 1050 T€<br />

Finanzierung<br />

Eigenkapital 250 T€<br />

Eigenleistung 50 T€<br />

Private Darlehen 100 T€<br />

GLS Bank 650 T€<br />

Summe: 1050 T€<br />

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Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Gesamtfinanzierung<br />

Finanzierungsplan: € Zins p.a. Tilgung Zins fest bKapitaldienst p.a.<br />

Eigenkapital (sofort verfügbar) 200.000,00<br />

Eigenkapital (Vorfinanzierung 50.000,00 5,00 1 Jahr 2.500,00<br />

Eigenleistungen 50.000,00<br />

Schenkungen/Spenden<br />

Private Darlehen 100.000,00 2,00 2,00 5 Jahre 4.000,00<br />

KfW Sanieren 300.000,00 1,50 2,75 10 Jahre 12.750,00<br />

Grundschulddarlehen 350.000,00 3,60 2,00 10 Jahre 19.600,00<br />

0,00<br />

Gesamtfinanzierung 1.050.000,00 38.850,00<br />

GLS Bank | www.gls.de 13


Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Mieteinnahmen €<br />

Miete p.a<br />

Wohnfläche: 900 6,00 5.400,00 x 12 ==> 64.800,00<br />

Wohnfläche 0,00 x 12 ==> 0,00<br />

Wohnfläche 0,00 x 12 ==> 0,00<br />

Gewerbefläche: 0 0,00 x 12 ==> 0,00<br />

Miete gesamt 6,00 5.400,00 x 12 ==> 64.800,00<br />

GLS Bank | www.gls.de 14


Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Einnahmen/Ausgaben<br />

€<br />

Miete gesamt<br />

Sonstige Einnahmen<br />

Erbbauzins<br />

64.800,00<br />

Instandhaltung -8.100,00 0,75 €/m²/Mt. € 0,50 bis 1,0 pro m² Wohnfläche/Monat<br />

Verwaltungskosten -3.000,00 250,00 WE € 210 bis € 260 pro Wohneinheit im Jahr<br />

Mietausfall -1.296,00 2,00 % mind. 2 % der Mietsumme<br />

Kapitaldienst gem. Fin.plan 0,00 19,13 % Bewirtsch.kosten insges.: sollten<br />

Sonstige Belastungen eher 20-25 % der Miete sein!!!<br />

Überschuß/Reserve 52.404,00 100,00 % mit dem Überschuss<br />

GLS Bank | www.gls.de<br />

Konkret<br />

angesetzt<br />

15


GLS Bank | www.gls.de 16


GLS-Bürgengemeinschaft<br />

GLS-Bank<br />

GLS Bank | www.gls.de<br />

Bürgengemeinschaft<br />

Rückzahlung<br />

Kredit<br />

<strong>Projekt</strong>


Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Netzwerk,<br />

Partner<br />

� Wohnbund<br />

� Netzwerk <strong>Gemeinschaftlich</strong> <strong>Wohnen</strong><br />

� Mietshäusersyndikat<br />

� Stiftungen (Edith-Maryon, GLS Treuhand, Georg-Kraus-<br />

Stiftung, Schader-Stiftung, Stiftung trias)<br />

� <strong>Projekt</strong>berater / Beratungsfirmen / Juristen<br />

� Architekten<br />

� bereits finanzierte <strong>Projekt</strong>e<br />

GLS Bank | www.gls.de 18


Finanzierung von Wohnprojekten<br />

Interessante<br />

Internetadressen<br />

ohne<br />

Anspruch<br />

auf<br />

Vollständigkeit<br />

www.aks-ev.de<br />

www.berliner-genossenschaftsforum.de<br />

www.dgrv.de<br />

www.experimentcity.net<br />

www.fgwa.de<br />

www.gemeinschaftliches-wohnen.de<br />

www.georg-kraus-stiftung.de/<br />

www.gls.de<br />

www.gls.de/die-gls-bank/ueber-uns/gls-treuhand.html<br />

www.hessen.de/irj/HSM_Internet?cid=61299767282d9bc803eaba296966fb2a<br />

www.maryon.ch<br />

www.schader-stiftung.de<br />

www.sozialnetz.de/ca/bj/bso/<br />

www.stiftung-trias.de<br />

www.syndikat.org<br />

www.wohnbund-beratung-nrw.de<br />

www.wohnbund.de<br />

www.wohnportal-berlin.de<br />

www.wohnprojekte-berlin.info<br />

www.wohnprojekte-portal.de<br />

www.wohnprojekte-50-plus.de<br />

GLS Bank | www.gls.de 19


… das macht Sinn<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Benedikt Altrogge, Kreditbetreuer Wohnprojekte<br />

GLS Gemeinschaftsbank eG<br />

Christstraße 9<br />

44789 Bochum<br />

Tel.: 0234 5797-300<br />

www.gls.de


Wohnbauförderung<br />

Yvonne Bast-Schöning<br />

Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong>


Bindung<br />

Adressat der<br />

Förderung<br />

Fördergeber<br />

Wohnraumförderung<br />

Art des<br />

Gebäudes<br />

Art der<br />

Nutzung<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012 Folie 1


Bindung<br />

Adressat der<br />

Förderung<br />

Fördergeber<br />

Wohnraumförderung<br />

Art des<br />

Gebäudes<br />

Art der<br />

Nutzung<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012 Folie 2


Bindung<br />

Adressat der<br />

Förderung<br />

Fördergeber<br />

Wohnraumförderung<br />

Art des<br />

Gebäudes<br />

Art der<br />

Nutzung<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012 Folie 3


Bindung<br />

Adressat der<br />

Förderung<br />

Fördergeber<br />

Wohnraumförderung<br />

Art des<br />

Gebäudes<br />

Art der<br />

Nutzung<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012 Folie 4


Bindung<br />

Adressat der<br />

Förderung<br />

Fördergeber<br />

Wohnraumförderung<br />

Art des<br />

Gebäudes<br />

Art der<br />

Nutzung<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012 Folie 5


Geförderter Wohnungsbau in<br />

Sozialmietwohnungen<br />

Mietwohnungen<br />

für mittlere<br />

Einkommensbezieher<br />

Wohnbauförderung mit Bindungen für den Fördernehmer:<br />

• Sozialmietwohnungen 15 Jahre bzw. 20 Jahre<br />

• Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher 20 Jahre<br />

• Preiswertes Wohneigentum /<br />

Städtisches Familienbauprogramm 10 Jahre bzw. 15 Jahre<br />

Einhaltung der Förderbestimmungen Stadt / Land<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012<br />

Städtisches<br />

Familienbauprogramm<br />

Preiswertes<br />

Wohneigentum<br />

Folie 6


Landesförderung<br />

(Landeswohnraumförderungsprogramm)<br />

Allgemeine<br />

Sozialmietwohnungen<br />

(Miet- und Belegungssubvention)<br />

Mietwohnungen<br />

für Haushalte mit<br />

besonderen Schwierigkeiten<br />

bei der Wohnraumversorgung<br />

(Zuschüsse/<br />

Darlehen)<br />

Geförderter Wohnungsbau in<br />

Beispiel: Mietwohnungsbau<br />

Städtische Förderung<br />

(Richtlinien +<br />

Gemeinderatsbeschlüsse)<br />

Sozialer<br />

Mietwohnungsbau<br />

(Grundstücksverbilligung<br />

und städtische<br />

Förderung)<br />

Mietwohnungen<br />

für mittlere<br />

Einkommensbezieher<br />

(Grundstücksverbilligung)<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012<br />

Weitere Förderung<br />

L-Bank<br />

eigenes Programm:<br />

- Mietwohnraum-<br />

Förderprogramm<br />

als Baustein 2 zusammen<br />

mit KfW-Darlehen<br />

Energieeffizient<br />

Bauen<br />

KfW-Programm<br />

- Energieeffizient<br />

Bauen<br />

- Als Baustein 1 zum<br />

L-Bank-Programm<br />

oder separat


Einkommensgrenzen Mietwohnraumförderung 2012<br />

Sozialmietwohnungen ab Förderjahr 2008 Mietwohnungen<br />

Haushalte mit<br />

besonderen<br />

Schwierigkeiten<br />

Allgemeine<br />

Sozialmietwohnungen<br />

Haushalt / Personen Beträge in Euro<br />

1 Person<br />

2 Personen<br />

3 Personen<br />

4 Personen<br />

5 Personen<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012<br />

für mittlere<br />

Einkommensbezieher<br />

Einkommensgrenze 22.900 36.750 / 25.725 1) 56.044<br />

Einkommensgrenze 29.400 36.750 56.044<br />

Einkommensgrenze 35.900 45.250 66.669<br />

Einkommensgrenze 42.400 53.750 77.294<br />

Einkommensgrenze 48.900 62.250 87.919<br />

1) Einkommensgrenze für Sozialmietwohnungen mit städtischem Belegungsrecht


Allgemeine Sozialmietwohnungen<br />

-Ablauf-<br />

Antragstellung<br />

Prüfung<br />

Antragsweiterleitung<br />

Entscheidung L-Bank<br />

Bewilligungsbescheid<br />

Baubeginn<br />

Bezug /<br />

Wohnungsvergabe<br />

zu dem im jeweiligen Landesprogramm festgelegten<br />

Stichtag bei der Wohnraumförderstelle<br />

durch die Wohnraumförderstelle: Vollständigkeit der<br />

Unterlagen und Erfüllung der Voraussetzungen<br />

an die L-Bank durch die Wohnraumförderstelle<br />

über die Reihenfolge der Mittelvergabe<br />

durch die L-Bank<br />

innerhalb von 12 Monaten nach<br />

Bewilligungsbescheid<br />

Belegungsrecht Stadt,<br />

aus Vormerkdatei mit Wohnberechtigungsschein<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012<br />

1. Tranche<br />

31.05.2012<br />

4 Wochen<br />

02.07.2012<br />

01.08.2012<br />

Ende 2012/<br />

Anfang 2013<br />

Ende 2013/<br />

Anfang 2014<br />

nach14-18 Monaten<br />

Mitte 2016<br />

z.B. 2012<br />

2. Tranche<br />

31.08.2012<br />

4 Wochen<br />

01.10.2012<br />

31.10.2012<br />

I./II. Quartal<br />

2013<br />

I./II. Quartal<br />

2014<br />

Nach 14-18 Monaten<br />

Ende 2016


Förderung Sozialmietwohnungen in<br />

Land Stadt<br />

Mietsubvention 3 Euro/m² Wfl./ Monat<br />

Mieter<br />

Belegungssubvention von bis zu<br />

1 Euro/m² Wfl./ Monat<br />

Investor<br />

durch verbilligte Darlehen<br />

Darlehenshöhe:<br />

1.000 Euro/m² förderfähige Wfl. (Sockelbetrag)<br />

+ bis zu 333 Euro/m² ff. Wfl. (Belegungssubvention)<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012<br />

Grundstücksverbilligung<br />

+<br />

Verlängerung<br />

auf 20 Jahre<br />

durch Zuschüsse<br />

Auszahlung bei Bezug<br />

abgezinst um 4 % p.a.<br />

1. Jahr 15. Jahr 16. Jahr 20. Jahr


Landesförderung<br />

(Landeswohnraumförderungsprogramm)<br />

Haushalte mit Kindern<br />

(Z-15-Förderdarlehen)<br />

Haushalte<br />

ohne Kinder<br />

(Optionsdarlehen)<br />

Haushalte<br />

mit Kindern<br />

(Ergänzungs-/<br />

Optionsdarlehen)<br />

Geförderter Wohnungsbau in<br />

Beispiel: Eigentumsförderung<br />

Städtische Förderung<br />

(Richtlinien +<br />

Gemeinderatsbeschlüsse)<br />

Preiswertes<br />

Wohneigentum<br />

(Grundstücksverbilligung)<br />

Familienbauprogramm<br />

(Baukosten- oder<br />

Zinszuschuss)<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012<br />

Weitere Förderung<br />

L-Bank eigene<br />

Programme:<br />

<strong>Wohnen</strong> mit Kind<br />

<strong>Wohnen</strong> mit Zukunft<br />

Energieeffizienz-<br />

Finanzierung<br />

(Bauen, Sanieren)<br />

KfW-Programme<br />

Energieeffizient Bauen<br />

Energieeffizient<br />

Sanieren<br />

KfW-Wohneigentumsprogramm


Einkommensgrenzen Eigentumsförderung 2012<br />

Förderprogramm Landeswohnraumförderungsprogramm<br />

Städtisches Familienbauprogramm<br />

Preiswertes Wohneigentum<br />

Einkommensgruppe<br />

I<br />

Einkommensgruppe<br />

II<br />

Haushaltsgröße Beträge in Euro<br />

2 Personen<br />

3 Personen<br />

4 Personen<br />

5 Personen<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012<br />

Einkommensgruppe<br />

III<br />

Einkommensgrenze 33.626 44.835 56.044<br />

Einkommensgrenze 40.001 53.335 66.669<br />

Einkommensgrenze 46.376 61.835 77.294<br />

Einkommensgrenze 52.751 70.335 87.919<br />

Einkommensgrenze + Werbungskostenpauschale (1.000 Euro) = zulässiges Bruttojahrseinkommen


Eigentumsförderung<br />

-Ablauf-<br />

Beratung beim Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong>, Abt. Wohnungswesen<br />

Antragstellung<br />

Prüfung und<br />

Entscheidung<br />

Antragsweiterleitung<br />

Entscheidung L-Bank<br />

Bewilligungsbescheid<br />

Kauf/Baubeginn<br />

beim Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong>, Abt. Wohnungswesen<br />

Vor: Abschluss eines Kaufvertrages (Grundstück + Immobilie)<br />

Abschluss eines Architektenvertrages oder Bauträgervertrages<br />

Vergabe der Baumaßnahmen, Beginn der Baumaßnahmen<br />

beim Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong><br />

- Persönliche Voraussetzungen - Einkommensgrenzen<br />

- Finanzierung des Vorhabens -Tragbare Belastung<br />

- Förderfähigkeit des Vorhabens (Objekt)<br />

Bewilligungsbescheid<br />

an die L-Bank mit Födervorschlag<br />

über die Darlehenszusage<br />

durch die L-Bank; Darlehensvertrag<br />

für die städtische Förderung<br />

Belegungsbindung: 10 bzw. 15 Jahre ab Bezug, Selbstnutzung<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012<br />

2 Wochen<br />

Nach Vorlage<br />

der vollständigen<br />

Unterlagen<br />

2 Wochen<br />

Nach Vorlage<br />

der vollständigen<br />

Unterlagen


Eigentumsförderung – Landesförderung I<br />

Grundlage ist das jeweils gültige Landeswohnraumförderungsprogramm<br />

Wer wird gefördert?<br />

– Paare und Alleinerziehende mit mind. einem Kind unter 18 Jahren<br />

– Schwerbehinderte mit speziellen Wohnbedürfnissen<br />

– Paare ohne Kinder<br />

Was wird gefördert?<br />

– Bau oder Kauf eines neuen Hauses oder einer neuen Eigentumswohnung<br />

– Kauf eines gebrauchten Hauses oder einer gebrauchten Eigentumswohnung<br />

– Ausbau-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen<br />

Was sind die Voraussetzungen für die Förderung?<br />

– Selbstnutzung des Förderobjekts<br />

– Energiestandard des Objekts: Neubauten mindestens „KfW-Effizienzhaus 70 (EnEV 2009)“<br />

– Vertragsschluss erst nach Förderzusage<br />

– Einhaltung von Einkommensgrenzen (Bsp.: 4-Personenhaushalt: 61.835 Euro)<br />

– Mind. 15 % der Gesamtkosten als Eigenkapital<br />

– Familiengerechter Wohnraum<br />

(Bsp: 4-Personenhaushalt = mind. 90 m 2 Wohnfläche,<br />

Kinderzimmer: mind. 10 m² Wohnfläche für ein Kind, mind. 15 m² Wohnfläche für 2 Kinder)<br />

– Bereits vorhandenes Wohneigentum in angemessener Größe schließt neue Förderung aus<br />

– Finanzielle Belastung muss tragbar sein<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012


Eigentumsförderung – Landesförderung II<br />

Welche Art der Förderung kann man beantragen?<br />

Z15-Darlehen<br />

Optionsdarlehen<br />

Ergänzungsdarlehen<br />

<strong>Wohnen</strong> mit Kind:<br />

KfW-Darlehen:<br />

Für 4-Personen-Haushalt: 143.000 Euro<br />

= Darlehen mit 15 jähriger Zinsverbilligung<br />

Darlehenshöhe: mind. 20.000 Euro, max. 75.000 Euro<br />

Bei Geburt eines Kindes innerhalb 6 Jahren als Ergänzungsförderung<br />

Für evtl. zusätzlichen Finanzierungsbedarf<br />

L-Bank eigenes Programm mit höheren Einkommensgrenzen<br />

Verschiedene Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (ohne<br />

Einkommensgrenzen)<br />

Wie kann die Förderung beantragt werden?<br />

Schriftlicher Antrag:<br />

Antragstellung:<br />

Vordrucke der L-Bank (www.l-bank.de)<br />

Zuständige Wohnraumförderstelle:<br />

Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong>, Hospitalstr. 8, 70174 Stuttgart<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012


Eigentumsförderung – Städtische Förderung<br />

Familienbauprogramm Preiswertes Wohneigentum<br />

• Einkommensabhängig gestaffelt<br />

• Baukosten- oder Zinszuschuss<br />

• als Finanzierungshilfe<br />

Bis zu 28.000 Euro Grundförderung und<br />

4.000 Euro „Öko“-Zuschlag für mind.<br />

KfW-Effizienzhaus 70 (EnEV 2009)<br />

Voraussetzungen:<br />

• Einkommensabhängig gestaffelt<br />

• Verbilligter Verkauf städtischer<br />

Grundstücke durch<br />

Verbilligung des Verkehrswertes<br />

um<br />

10 % - 40 % Grundförderung<br />

plus 2,5 % - 10 % Kinderzuschlag<br />

Bis max. 48.000 Euro Grundförderung<br />

und 12.000 Euro Kinderzuschlag<br />

•Einhaltung der erweiterten Einkommensgrenzen (Bsp.: 4-PersonenHaushalt: 77.294 Euro)<br />

•Kumulierbar mit L-Bank-Darlehen aus dem jeweiligen Landeswohnraumförderungsprogramm<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012


Wohnraumförderung in<br />

• Ansprechpartner beim Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong>,<br />

Abt. Wohnungswesen: Hospitalstraße 8, 70174 Stuttgart<br />

– Sozialmietwohnungen und<br />

Mietwohnungen für mittlere Einkommensbezieher:<br />

Frau Elsner-Hauser Telefon: 0711 216-91371<br />

Frau Riegger Telefon: 0711 216-91372<br />

Frau Bast-Schöning Telefon: 0711 216-91380<br />

– Eigentumsförderung:<br />

Frau Beck Telefon: 0711 216-91378<br />

Familienname Ansprechpartner Telefon<br />

A – C Frau Vogt 0711 216-91374<br />

D – Ha Frau Petri 0711 216-91375<br />

He – N Frau Ebeling 0711 216-91376<br />

O – Z Frau Reischl 0711 216-91377<br />

E-Mail-Adresse: Wohnbaufoerderung@stuttgart.de<br />

Infos: www.stuttgart.de/wohnbaufoerderung<br />

www.l-bank.de/wohnen<br />

Landeshauptstadt Stuttgart – Amt für Liegenschaften und <strong>Wohnen</strong> 18.4.2012

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