Zum Fressen gern -; Kannibalismus aus psychiatrischer Sicht
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Drei Kategorien des Sadismus nach Ludwig (in: Fink 2001)<br />
• Nicht-sexueller Sadismus:<br />
Persönlichkeit, die ihre Umwelt schikaniert, autoritätsfanatisch ist,<br />
Gehorsam einfordert und rasch straft.<br />
• Sexueller Sadismus:<br />
Demütigung und Mißhandlung des Sexualpartners als Vorbereitung<br />
zum Geschlechtsakt.<br />
• Perverser Sadismus:<br />
Weiterentwicklung des Quälens und Demütigens bis hin zur Tötung<br />
mit psychischem Zwang zur Wiederholung der Tat.<br />
Unterscheidung in inklinierten (freiwilligen) und periculären (gefährlichen)<br />
Sadismus (Fiedler 2004):<br />
Beim inklinierten sexuellen Sadismus handelt es sich nicht um eine paraphile,<br />
sondern harmlose Neigung, bei der im Konsens mit dem Partner<br />
Spiele <strong>aus</strong>geübt werden.<br />
Beim periculären Sadismus handelt es sich um die zwanghafte Form perversen<br />
Sadismus, deren Kontrolle dem Betroffenen entgleitet. Kennzeichnend<br />
ist die fließende Grenze zwischen Phantasietätigkeit und Handlungs<strong>aus</strong>führung.<br />
Dabei gilt, daß eher die Gewalttätigkeit selbst in der Phantasie sexuell erregend<br />
ist als die sexuelle Handlung. Untersuchungen zeigen auch, daß sexuell<br />
sadistische Täter daher häufig Gewaltmaterial aller Art und nicht streng<br />
pornographisches Material als Stimulanz bevorzugen.<br />
Der sexuelle Sadist erfährt Befriedigung in der totalen Beherrschung des<br />
Sexualobjektes.<br />
Durch Erniedrigung und Folter soll der Wille des Objektes gebrochen, eine<br />
totale Gefügigkeit und Abhängigkeit erzeugt werden. Durch diese absolute<br />
Asymmetrie im Machtverhältnis gelangt der Sadist in Bezug auf das Opfer<br />
in eine Gott-gleiche Position. Die Gottgleichheit wird durch die totale<br />
Macht über Leben und Sterben und die Art des Sterbens erzeugt. Intimität<br />
wird durch Macht und Kontrolle ersetzt.<br />
Der sexuelle Sadist vermeidet Intimität, weil diese in ihm Ängste und Bedrohlichkeit<br />
<strong>aus</strong>lösen. Die totale Kontrolle über das Opfer erzeugt beim<br />
Sadisten Sicherheit.<br />
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