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02/2008 - Bayerischer Turnspiel- Verband

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Lehrwesen<br />

6<br />

Kompetenz vermittelt Kompetenz<br />

Faustball-Trainerseminar in Haibach<br />

Kurz nach der Jahreswende erwarben 14 Teilnehmer aus<br />

Unterfranken, Schwaben und Oberbayern die Übungsleiterlizenz<br />

im Faustballsport. Die angehenden “Trainer“,<br />

übrigens mit unterschiedlichsten sportlichen Vergangenheiten<br />

(vgl. Interviews: „Wie war Haibach? - Eindrücke zum<br />

Übungsleiterseminar“) erarbeiteten sich die notwendigen<br />

Kenntnisse und das methodische Rüstzeug für ihre zukünftige<br />

Tätigkeit. Nebenbei erhielten sie auch Impulse<br />

für die Nachwuchsförderung. Frank Ehrhardt (TV Haibach)<br />

als Organisator des Seminars konnte dazu auf kompetente<br />

Referenten zurückgreifen und ein praxisgerechtes<br />

Gesamtkonzept anbieten.<br />

Wofür paukt ein Übungsleiter 120 Stunden Grundwissen?<br />

Wieso reichen nicht die praktischen Kenntnisse eines<br />

guten Faustballspielers aus für ein “gutes” Training?<br />

Wieso Übungsleiterausbildung? - Coole Köpfe für heiße<br />

Faustballübungen<br />

Umfangreiches Wissen ist Voraussetzung, um<br />

- möglichen Trainingsrisiken (z.B. bei falscher Be<br />

lastung) vorzubeugen,<br />

- Sportinteressierten Übungen verständlich zu vermit<br />

teln und<br />

- so den vermittelten Spielspass zumindest zu er<br />

halten.<br />

Dazu müssen Übungsleiter nicht nur viele faustballspezifische<br />

Übungen kennen, sondern auch deren Wirkungen<br />

auf den Körper abschätzen können. Also sind Kenntnisse<br />

über elementare Grundlagen der Sportmedizin notwendig.<br />

Auch methodische Grundsätze zur Variation von<br />

Übungskonzepten dürfen nicht fehlen. Übungsstunden<br />

bleiben damit spannend und Übungsleiter arbeiten – angesichts<br />

knapper zeitlicher Ressourcen - effizient.<br />

Nomen est omen - Bekannte Namen für kompetente<br />

Wissensvermittlung<br />

Ehrhardt gewann viele namhafte Referenten, u.a. Rekordnationalspieler<br />

Dieter Thomas zum Thema „Training zur<br />

Verbesserung von Schlaghärte und Schlagpräzision“.<br />

Weitere Referenten waren Bundeslehrwart und Bundesligaangreifer<br />

Rainer Frommknecht, Lehrwart BTB und Bundesligaabwehrspieler<br />

Alwin Oberkersch, Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />

im BTSV Dieter Kiaubs, der kommissarische<br />

Landeslehrwart im BTSV Thomas Röhling, sowie<br />

zahlreiche weitere Referenten zu den Themen Schulsport,<br />

Schiedsrichterwesen oder Erste Hilfe.<br />

Nachwuchsgewinnung – Rezepte, damit der<br />

Faustballsport wächst<br />

Viele Referenten gaben Tipps zur Nachwuchsgewinnung.<br />

Thomas Röhling etwa entwickelte ein Spielsystem für<br />

Minis mit höchstens fünf Spielern und stellte es als Rotationssystem<br />

mit drei Feldspielern (vereinfachte Darstellung)<br />

zur Diskussion.<br />

Thomas Krenz referierte über Einsatzmöglichkeiten von<br />

Übungsleitern im Schulsportunterricht. Er empfiehlt die<br />

direkte Kontaktaufnahme mit den Sportlehrern, u.U. dem<br />

Direktorat. Ende Juni sei ein geeigneter Zeitpunkt dafür,<br />

meint Krenz. Sinnvolle Möglichkeiten ergeben sich z.B.<br />

- in den Grundschulen der Klassen 3, 4 oder z.B. in<br />

der Hauptschulklasse 9<br />

- im Rahmen des Ganztagsschulenkonzepts (z.B.<br />

Faustball von 17-18 Uhr in der Schulturnhalle)<br />

- im Rahmen des differenzierten Sportunterrichts<br />

(Entscheidung des Direktors)<br />

Eigeninitiative an Schulen macht nur Sinn, wenn vor Ort<br />

auch geeignete Trainingsmöglichkeiten vorhanden sind<br />

(vgl. auch die Umfrage von Frederik Maier, <strong>Turnspiel</strong>report<br />

12/1007).<br />

Weitere Informationen sind im Internet verfügbar (Internetadressen<br />

siehe Kasten).<br />

Online-Infos zum Schulsport:<br />

www.laspo.de<br />

www.sportnach1.de<br />

www.isb.bayern.de<br />

Das “Haibacher Seminarmodell” - Informationsvorsprung<br />

als Resultat<br />

Der Übungsleiterlehrgang in Haibach bestand aus vier<br />

Blöcken während der Herbst- und Winterschulferien. Den<br />

Informationsvorsprung gegenüber vielen Faustballsportlern<br />

erarbeiteten sich die Teilnehmer in Gruppenarbeiten, mittels<br />

Präsentationen oder in Diskussionen mit den hochmotivierten<br />

Referenten. Dabei waren täglich vorgesehene<br />

Seminarzeiten von 9 Uhr bis 20 Uhr, in denen sich Theorie<br />

und Praxis abwechselten, keine Seltenheit. Die örtliche<br />

Pension, in der die Teilnehmer günstig nächtigten,<br />

wurde selten genutzt. Außerhalb des Seminars wiederholten<br />

und vertieften die Teilnehmer den Lehrstoff. Die<br />

Referenten benutzten selbstverständlich moderne Kommunikationsmittel<br />

wie Laptop, Beamer und Flipchart. Eine<br />

kurze Videoanalyse des Zuspiels vieler Teilnehmer nahm<br />

Oberkersch in der gut ausgestatteten örtlichen Sporthalle<br />

vor.<br />

Ein Ausflug in die überregional bekannte Brauereigaststätte<br />

„Schlappeseppel“ zählte zum zwangsläufig minimalisierten<br />

gesellschaftlichen Rahmenprogramm.<br />

Erfolgskontrolle - Qualität hat ihren Preis<br />

Frommknecht und Röhling formulierten als Prüfungskommission<br />

anspruchsvolle Prüfungsfragen getrennt nach<br />

fachlichen und überfachlichen Bereichen. Sie gaben auch<br />

die Themen für die Lehrproben vor, die von den Teilnehmern<br />

in vier lehrgangsfreien Tagen vorbereitet und später<br />

“live” präsentiert wurden. Zwei Teilnehmer scheiterten in<br />

der Prüfungsphase knapp. Die vom Prüferduo gebildeten<br />

Gesamtnoten der erfolgreichen Teilnehmer reichten von<br />

“sehr gut” bis “ausreichend”.<br />

Ausblick<br />

Eine Übungsleiterfortbildung wird in Haibach pünktlich zur

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