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mullejan 82 - Aachen Ultras

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<strong>mullejan</strong> <strong>82</strong>aachen ultras infozine // ATSV-ARMINIA BIELEFELD // kostenlos


vorwortHejHej,seid gegrüßt Freunde und Freundinnen,Interessierte und Sponsoren.Wir <strong>Aachen</strong> <strong>Ultras</strong> freuen uns, dass ihr das Heft einweiteres Malin den Händen haltet.Wer jetzt gerade im verrauchten Wohnzimmerrumhängt, sich der Prokastination hingibt und dabeiden neuesten Ultra-Klatsch aus <strong>Aachen</strong> liest, auch aneuch ein HalloHallo!Wichtig ist heute die Spendensammlung für das CaféPlattform,das einen Anlaufpunkt für Wohnungslose anbietet.Wer die Sachspenden vergessen hat oder erst jetzt indiesem Moment von der Aktion erfährt,ist herzlich eingeladen, dem Café in direkter Form miteiner Geldspende zu helfen.DankeDanke schon jetzt für eine hoffentlich wiedergelungene Sache!Das letzte Spiel in 2012 steht an,gleichzeitig schon der Beginn der Rückrunde.Lasst uns ein bisschen Spaß haben!Die Redaktion2


alemanniavflosnabrück 0:124.11.12, 12.031 zuschauer, neues stadionWiedermal Heimspielbericht. Yeah! Verplantwie jedes mal und natürlich nichtpünktlich eingereicht – Sorry an die restlicheRedaktion. Ich gelobe Besserung.In jedem Heimspielbericht inhaltlich aufden Spieltag einzugehen ist angesichtsder aktuellen Lage müßig, da sich meistensnicht Erwähnenswertes ereignet. VonSpiel zu Spiel wird mir der Scheiß auf demPlatz egaler. Dieses mal gibt es aber sogarein Ergebnis in meinem Bericht. Eins zuNull hat Osnabrück glaube ich gewonnen!Glaube ich. In unserem Block war es teilweiseganz spaßig, leider nur teilweise.Teilweise war das aber auch wieder sehrsehr schwach, um das mal vorsichtig auszudrücken.Natürlich fällt es schwer losgelöstvom Geschehen auf dem Platz alleszu geben, aber zu schweigen oder motivationlosvor sich hin zu singen bringt in derjetzigen Situation auch nichts.Also heute gegen Bielefeld einfach nochmalalles geben und einfach das beste ausder Situation machen – motiviert eure Nebenmenschenund lasst es einfach einencoolen Spieltag werden.Um den Ansprüchen unseres Mullejandesignersnoch gerecht zu werden fülleich die restlichen Zeilen mal mit ein paarnebensächlichen Themen, vielleicht auchnur mit einem Thema mal gucken wie dasvom Platz so reicht. Was bietet sich aktuellbesser zum Lücken füllen an als über denGästeauftritt zu urteilen? Richtig, nichts.Osnabrück also wieder mit nem vollenBlock und ner Choreo. Choreo war nichtsonderlich inovativ, aber alles in allemdoch ganz pasabel. Sonst nicht wirklichwas zu hören von den Lila-Weißen, dahermein Fazit: Schlechter als bei den letztenSpielen.Zum Abschluss gilt der Dank eigentlichnur noch unseren Gästen, bei denen wiruns herzlich für den Besuch bedanken. Biszum nächsten mal.MittelrheinpokalVon ehemaligen Zuhältern undTraditionsvereinenMit dem SV Eilendorf wurde in Runde einsein nominell drei Klassen tiefer spielendesTeam mehr schlecht als recht niedergerungen.Einige Akteure auf dem Rasen3


schienen nicht verstanden zu haben, dassSpiele gegen Landesligisten für die Alemanniadurchaus mehr als ein Testkicksein können. Was damals wohl kaum jemandahnte, diese Pokalspiele sind mittlerweiledas Einzige, bei dem wirklich waszu gewinnen ist. Das sollte Ansporn genugsein, im nächsten Spiel alles in die Waagschalezu werfen. Denn mit der Leistungaus Runde eins wird beim kommendenGegner nichts zu holen sein.Die Auslosung der zweiten Runde bescherteuns eine Art vorgezogenes Finale. Mitdem FC Viktoria Köln trifft man schonfrühzeitig auf einen der wohl stärkstenKonkurrenten im Kampf um das Ticketzum DFB-Pokal. Mit einem Punkt Vorsprungliegt der Regionalligist am vorletztenSpieltag der Hinrunde an der Tabellenspitzevor dem Lokalrivalen Fortuna,Schalke II und Rot-Weiss Essen. Doch bevorich mit dem eigentlichen Vorberichtzum letzten echten Pflichtspiel des Jahresbeginne, sei mir eine Anekdote gestattet.Vor einigen Monaten war ich auf eine Fotostreckein der Online-Ausgabe des KölnerStadtanzeigers gestoßen. Zu sehenwar der aktuelle Regionalligakader derViktoria samt Trainer- und Betreuerteam.Ich klickte kurz durch und wollte die Seitefast schon schließen, als mich das letztePortrait innehalten ließ. Das Gesicht desMannes auf dem Foto kam mir irgendwiebekannt vor. Doch woher sollte ich denBetreuer eines Viertligisten kennen? BeimLesen des Namens unter dem Foto kamich schließlich darauf und musste spontangrinsen.Udo Schmidt hat vor einigen Jahrzehntenselbst Fußball gespielt, nicht professionell,mehr so zum Spaß und der Kontaktewegen. Hauptberuflich war er das, wasman einen ‚Jungen aus dem Leben’ nannte.Mit dem FC Johnny, einer Mannschaftaus Zuhältern und anderen Halunken,trat der Schmidte Udo, wie er in seinerHeimat Köln so liebevoll genannt wird,in den Siebziger- und Achtziger-Jahrengegen ebenso zwielichtige Freizeitkickeraus ganz Deutschland an. Hin und wiederwurden auch inkognito und getarnt mitGoldkettchen Spieler wie Noel Campellund Gintaras Oleknavicius – beide damalsaktiv beim Bundesligisten FortunaKöln – eingesetzt. Udo Schmidt teilte sichbei Auswärtsspielen öfter das Zimmer mitdem ehemaligen Nationalspieler und Mittelstürmerdes 1. FC Köln, Heinz Flohe.Wer jetzt an üble Nachrede denkt, dem seiversichert, dass diese abenteuerliche Storydie Wahrheit ist. Der heutige Betreuer hathierüber mit Peter F. Müller gesprochen.Zu sehen ist das auf einer wunderbarenDVD mit dem Titel „Wir waren das Miljö“aus dem Jahr 2011. Wem das nicht reicht,dem sei das begleitende Buch „Chicago amRhein“ wärmstens empfohlen. Die Bildervon Minipli-Mackern in Trainingsanzügenund Schlangenlederoutfit sind geradezulegendär. Sogar das Fußballmagazin11Freunde berichtet in seiner November-Ausgabe von der „Meisterschaft der Luden“,wobei Schmidte Udo in Adilettenund Jogging-Botz natürlich nicht fehlendurfte.Wer sich traut, kann den solide gewordenenEx-Luden bei Heimspielen der Viktoriahinter der Haupttribüne ansprechen.Er ist zwar ein wenig gealtert, aber immernoch eine eindrucksvolle Erscheinung,wie mir erst kürzlich das Foto eines Bekanntenbewies; er hatte sich am Randeeines Ligaspiels mit der ehemaligen „Unterweltgröße“ablichten lassen.Doch zurück zum Fußballclub ViktoriaKöln 1904 e.V. Hinter der traditionellenAufschrift verbirgt sich eine wechselvolleGeschichte, für die dieses Heft zu klein ist.Nur soviel: 1904 ist das Gründungsjahr desersten Vorläufers der Viktoria, des FC GermaniaKalk. Der ehemalige rechtsrheinischeArbeitervorort ist heute ein Stadtteilvon Köln und erlangte 1994 durch den Film„Voll normaaal“ zweifelhafte Bekanntheit.Nach zahlreichen Fusionen und Namenswechselnentstand die heutige Viktoria.4


Einzige Konstante war, dass alle Vorgängeraus dem Rechtsrheinischen kamen.Ergebnis von Fusionen zu sein, ist fürKölner Fußballvereine bekanntlich nichtsUngewöhnliches. Nicht weniger als 16Vorläufer sind hingegen ein beachtlichesAlleinstellungsmerkmal. Einer der Bekanntestenist der SC Preussen Dellbrück,der in den Fünfziger-Jahren regelmäßigzu Gast am Tivoli war. In der OberligaNordrhein 1993/94 spielte die Alemanniasogar kurzzeitig mit gleich zwei Vorgängervereinen,dem SC Brück und dem ehemaligenZweitligisten SC Viktoria Kölnvon 1957, in einer Liga.Der heutige FC Viktoria wurde im Jahr2010 gegründet, nachdem der unmittelbareVorgänger SCB Viktoria Köln 1996 e.V.finanziell am Ende war. 2011 griff man indie juristische Trickkiste und übernahmdie erste Herrenmannschaft des frischgekürten Verbandsligameisters FC Junkersdorfsamt Lizenz und fusionierte damitquasi zum ersten Mal in der über hundertjährigenVereinsgeschichte mit einemlinksrheinischen Kölner Club. So kam es,dass der neue Verein zur Saison 2011/12 inder NRW-Liga gegen Alemannias Zweiteantrat, direkt in die Regionalliga durchmarschierte und heute wieder um denAufstieg spielt. Der FC Junkersdorf nimmtseitdem übrigens nicht mehr am Ligabetriebteil.Der Erfolg der Viktoria ist dabei nichtetwa der Euphorie des Neuanfangs, sondernerheblicher finanzieller Mittel desUnternehmers Franz-Josef Wernze geschuldet.Er ist Vorstand eines Steuerberatungsunternehmens;sein Privatvermögenwird auf mehrere Hundert MillionenEuro geschätzt. Im Fußball machte er sichzunächst einen Namen als Förderer desTSV Germania Windeck, der in den Jahren2009-2011 drei Mal in Folge den Mittelrheinpokalgewann. Obwohl der Vereinsportlich für die Regionalliga qualifiziertwar, verlagerte Franz-Josef Wernze seinenSchwerpunkt nach Köln-Höhenberg. Zwarunterstützt er Windeck auch heute noch.Ein stärkeres Engagement im 2.500-Seelen-DorfDattenfeld schien jedoch nichtweiter lohnenswert.Das erklärte Ziel ist die Etablierung derViktoria als Nummer zwei hinter demgroßen FC Köln, bei dem der Unternehmerganz nebenbei auch seine Finger imSpiel hat. So beteiligte er sich nicht nur ander Finanzierung des Rücktransfers vonLukas Podolski, sondern profitierte auchvom späteren Verkauf des Nationalspielerszum FC Arsenal. Mittlerweile sitzt eraußerdem im Verwaltungsrat des Geißbock-Clubs.Ich möchte an dieser Stellenicht anfangen, Kritik an übermäßigemSponsoring zu reproduzieren; hierüberwurde an anderer Stelle schon genug geschrieben.Dass man gerade beim LigarivalenFortuna Köln und auch unter traditionellenAnhängern des FC argwöhnischauf die Aktivitäten des Unternehmersschaut, verwundert kaum. Beim Spiel derKölner Amateure gegen den Wernze-Clubpöbelten Anhänger der linksrheinischenClubs gemeinsam gegen die Fußballer vonder „Schäl Sick“.Finanziell beteiligt war Herr Wernze auchan der kürzlich abgeschlossenen Sanierungdes Heimstadions im SportparkHöhenberg. Seit Abschluss der Arbeitenbietet das preisgekrönte ehemalige FlughafenstadionPlatz für 6.214 BesucherInnen,die sich etwa hälftig auf Steh- undSitzplätze verteilen.Im Kader von Trainer Wolfgang Jerat stehennicht weniger als sieben Zweitligaveteranen,von denen vier sogar eine Weilein der Bundesliga gespielt haben. Im Einzelnensind dies Alexander Voigt (BMG),Mariusz Kukielka (Dresden u. Cottbus),David Müller (RWO) und Aziz Bouhaddouz(FSV Frankfurt). Letzte spektakuläre Zugängewaren Giovanni Federico (u.a. BVB,zuletzt Bochum) und Andrew Sinkala (zuletztAugsburg). Zum wichtigsten Spieleravancierte bereits in der NRW-Liga-SaisonMike Wunderlich (FSV Frankfurt), als er5


mit 32 Treffern in 34 Spielen Torschützenkönigwurde. Wie wichtig der Mittelfeldspielerfür das Team mit dem höchstenAltersdurchschnitt der Liga ist, zeigtsich daran, dass der Aufstiegsaspirant seitdessen Verletzung ins Straucheln geratenist. Erst kürzlich musste man sich FortunaKöln im eigenen Stadion mit 1:3 geschlagengeben. Um diesem Trend entgegen zuwirken und mit Blick auf den möglichenAufstieg in die Dritte Liga, liebäugelt HerrWernze bereits zur Winterpause mit derVerpflichtung des aktuellen Alemannia-Spielers Albert Streit. Der Arbeitsweg desWahlkölners dürfte sich erheblich verkürzen.Die Viktoria muss nicht nur sportlich,sondern auch um ZuschauerInnen mitden anderen Kölner Vereinen konkurrieren.Dennoch wirkt Erfolg naturgemäßanziehend. Besuchten in der vergangenenNRW-Liga-Saison noch durchschnittlich950 ZuschauerInnen die Spiele in Höhenberg,sind es aktuell in der Regionalligaum die 2.200. Hierbei muss man berücksichtigen,dass Gäste wie der KFC Uerdingen,Rot-Weiss Oberhausen, Rot-Weiss Essenund Fortuna Köln den Schnitt deutlichin die Höhe treiben.Über die Fanszene des Vereins war wenigzu erfahren. Früher sei die Viktoria als„Verein der alten Leute“ bekannt gewesen,sagte mir kürzlich ein Bekannter; er selbstist langjähriger Anhänger der Fortuna…naja. Wegen den oft parallel stattfindendenSpielen der Alemannia kam ich bishernicht dazu, mir selbst ein Bild zu verschaffen.Bestätigt wurde mir nur die Existenzeines Fanclubs namens „13 Meter ohneKopf“. Ein kurzfristiges Interview kamleider nicht mehr zustande. Lassen wiruns überraschen wer oder was sich hinterZaunfahnen mit der Aufschrift „JuniorsHöhenberg“ und „Fanclub Vollpfosten“verbirgt.gegen die regelnAusstellung gegen Homophobieim SportVergangene Woche wurde im Haus derStädteregion <strong>Aachen</strong> eine Ausstellungpräsentiert die wir euch nicht vorenthaltenmöchten. Wir hoffen das ihr vielleichtsogar selbst die Möglichkeit hattet euchein Bild von dieser, für die Gesellschaftsehr wertvollen Ausstellung, zu machen.Der Titel des ganzen: „Gegen die Regeln“lässt sich dabei auch gut auf unsere Bewegungübertragen die bestehende Regelungen,Denkweisen und Autoritätenkritisch hinterfagt. Auch die eigentlicheThematik ist als ein äußerst wichtigerPunkt nicht nur im Fußball sondern in derGesellschaft im allgemeinen zu sehen. Esging nämlich um „Lesben und Schwule imSport“. Leider eine Thematik für die vielzu wenige Menschen entsprechend sensibilisiertsind. In den meisten Ultragruppenund auch bei vielen Fanclubs dürfte esbeispielsweise fast unmöglich sein zu einergleichgeschlechtlichen sexuellen Orientierungzu stehen. Homophobe Äußerungenwie „Schwuchtel“, „Schwule Sau“oder „Hauptstadt der Schwulen“, um nureinige wenige zu nennen, sind dafür leidernoch viel zu verankert in den Köpfen.Grade eine solche Ausstellung kann einenwichtigen Teil dazu beitragen das Menschensich selbst reflektieren und ihreMeinung ändern. Schließlich leben wir jain einer aufgeklärten Zeit in der Homosexualitätin den meisten Gesellschaftsformenbereits deutlich weniger Probleme6


ultras-standim fantreff unter der südtribünehervorruft als im Sport. Grade hier stehenwir alle in der Pflicht diesen Prozessvoranzutreiben, beispielsweise durchKampagnen wie „Fußballfans gegen Homophobie“.Dem Veranstalter dieser Ausstellungdem LesBiSchwulen Sportverein„Rainbow Sports <strong>Aachen</strong>“ gebührt dabeiebenfalls Dank für die Arbeit die dort seitnunmehr 10 Jahren betrieben wird.Konkret setze sich die Ausstellung mit dergesamten Bandbreite des Sports auseinanderund so fand man als sportbegeisterterMensch auf den 37 Ausstellungsbannernschnell interessante und teilssehr abscheuliche Informationen aus denunterschiedlichsten Sportarten. Natürlichwar auch der Fußball durch einige Ausstellungstafelnvertreten. Der niederländischeSchiedsrichter John Blankensteinwurde beispielsweise porträtiert für denein Outing im Profisport wohl wenigerschwer fiel als für Profifußballer, schließlichsei man als Referee eh schon die unbeliebtestePerson auf dem Rasen.Man kann nur hoffen das sich solche Veranstaltungenin der Stadt etablieren undviele Menschen zum Nachdenken anregen.Weitere Infos findet ihr übrigens unter:www.rainbow-sports.de und www.fussballfansgegenhomophobie.blogsport.de/»ATSV-SHIRT«10€»AUFKLEBER-PAKET«50STK. 2,50€»TRANSPARENT-MAGAZIN 2« 4€»BLICKFANG ULTRA‘24« 3,50€»BILDBAND ULTRASITALIEN« 14,90€»VERSCHIEDENEBUTTONS« 1,00€impressumHerausgeber: <strong>Aachen</strong> <strong>Ultras</strong> 1999 Kontakt: aachen-ultras.de / <strong>mullejan</strong>@aachen-ultras.deAuflage: ca. 400 Erhältlich: Am <strong>Ultras</strong>-Stand unter der Südtribüne und an den Eingängenzu Block S6. Ebenfalls nach jedem Spiel als .PDF Download auf unserer Homepage.7

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