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mullejan 82 - Aachen Ultras

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schienen nicht verstanden zu haben, dassSpiele gegen Landesligisten für die Alemanniadurchaus mehr als ein Testkicksein können. Was damals wohl kaum jemandahnte, diese Pokalspiele sind mittlerweiledas Einzige, bei dem wirklich waszu gewinnen ist. Das sollte Ansporn genugsein, im nächsten Spiel alles in die Waagschalezu werfen. Denn mit der Leistungaus Runde eins wird beim kommendenGegner nichts zu holen sein.Die Auslosung der zweiten Runde bescherteuns eine Art vorgezogenes Finale. Mitdem FC Viktoria Köln trifft man schonfrühzeitig auf einen der wohl stärkstenKonkurrenten im Kampf um das Ticketzum DFB-Pokal. Mit einem Punkt Vorsprungliegt der Regionalligist am vorletztenSpieltag der Hinrunde an der Tabellenspitzevor dem Lokalrivalen Fortuna,Schalke II und Rot-Weiss Essen. Doch bevorich mit dem eigentlichen Vorberichtzum letzten echten Pflichtspiel des Jahresbeginne, sei mir eine Anekdote gestattet.Vor einigen Monaten war ich auf eine Fotostreckein der Online-Ausgabe des KölnerStadtanzeigers gestoßen. Zu sehenwar der aktuelle Regionalligakader derViktoria samt Trainer- und Betreuerteam.Ich klickte kurz durch und wollte die Seitefast schon schließen, als mich das letztePortrait innehalten ließ. Das Gesicht desMannes auf dem Foto kam mir irgendwiebekannt vor. Doch woher sollte ich denBetreuer eines Viertligisten kennen? BeimLesen des Namens unter dem Foto kamich schließlich darauf und musste spontangrinsen.Udo Schmidt hat vor einigen Jahrzehntenselbst Fußball gespielt, nicht professionell,mehr so zum Spaß und der Kontaktewegen. Hauptberuflich war er das, wasman einen ‚Jungen aus dem Leben’ nannte.Mit dem FC Johnny, einer Mannschaftaus Zuhältern und anderen Halunken,trat der Schmidte Udo, wie er in seinerHeimat Köln so liebevoll genannt wird,in den Siebziger- und Achtziger-Jahrengegen ebenso zwielichtige Freizeitkickeraus ganz Deutschland an. Hin und wiederwurden auch inkognito und getarnt mitGoldkettchen Spieler wie Noel Campellund Gintaras Oleknavicius – beide damalsaktiv beim Bundesligisten FortunaKöln – eingesetzt. Udo Schmidt teilte sichbei Auswärtsspielen öfter das Zimmer mitdem ehemaligen Nationalspieler und Mittelstürmerdes 1. FC Köln, Heinz Flohe.Wer jetzt an üble Nachrede denkt, dem seiversichert, dass diese abenteuerliche Storydie Wahrheit ist. Der heutige Betreuer hathierüber mit Peter F. Müller gesprochen.Zu sehen ist das auf einer wunderbarenDVD mit dem Titel „Wir waren das Miljö“aus dem Jahr 2011. Wem das nicht reicht,dem sei das begleitende Buch „Chicago amRhein“ wärmstens empfohlen. Die Bildervon Minipli-Mackern in Trainingsanzügenund Schlangenlederoutfit sind geradezulegendär. Sogar das Fußballmagazin11Freunde berichtet in seiner November-Ausgabe von der „Meisterschaft der Luden“,wobei Schmidte Udo in Adilettenund Jogging-Botz natürlich nicht fehlendurfte.Wer sich traut, kann den solide gewordenenEx-Luden bei Heimspielen der Viktoriahinter der Haupttribüne ansprechen.Er ist zwar ein wenig gealtert, aber immernoch eine eindrucksvolle Erscheinung,wie mir erst kürzlich das Foto eines Bekanntenbewies; er hatte sich am Randeeines Ligaspiels mit der ehemaligen „Unterweltgröße“ablichten lassen.Doch zurück zum Fußballclub ViktoriaKöln 1904 e.V. Hinter der traditionellenAufschrift verbirgt sich eine wechselvolleGeschichte, für die dieses Heft zu klein ist.Nur soviel: 1904 ist das Gründungsjahr desersten Vorläufers der Viktoria, des FC GermaniaKalk. Der ehemalige rechtsrheinischeArbeitervorort ist heute ein Stadtteilvon Köln und erlangte 1994 durch den Film„Voll normaaal“ zweifelhafte Bekanntheit.Nach zahlreichen Fusionen und Namenswechselnentstand die heutige Viktoria.4

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