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Stadtumbau:<br />
Wohnungsunternehmen<br />
gehen in die Offensive<br />
1.2011<br />
Wir dürfen den<br />
Anschluss nicht verlieren<br />
zur<br />
Zukunf t<br />
des<br />
wohnens<br />
demografiScher Wandel:<br />
die entwicklung neuer<br />
Wohnformen
Editorial<br />
Im Zusammenhang mit der Studie Städtebaulicher Investitions- und Förderbedarf 2007 bis 2013<br />
in Deutschland schrieb der Bund: „Die Studie zeigt deutlich, dass Bund und Länder in ihren Anstrengungen<br />
für eine nachhaltige Stadtentwicklung – auch und gerade für die Bereitstellung der<br />
erforderlichen finanziellen Mittel – nicht nachlassen dürfen,“ und veröffentlichte mit der Evaluierung<br />
des Bund-Länder-Programms Stadtumbau Ost weiter: „Das Programm hat sich nach den<br />
Befunden zu Ausgangslagen, zur Programmausgestaltung, Adressierung und Umsetzung sowie<br />
insbesondere zu den Wirkungen im Sinne der Zielerreichung bewährt. Die Wirksamkeit wäre aber<br />
in zentralen Teilbereichen ohne flankierende Instrumente (Altschuldenhilfegesetz – dort insbesondere<br />
§ 6a; Investitionszulage) begrenzt geblieben.“<br />
Wie sieht es heute beim Bund nach etwas mehr als zwei Jahren aus?<br />
Er kürzt trotz seiner vielfältigen Wirkungen die Mittel für die Städteb<strong>auf</strong>örderung um „nur“ 25<br />
Prozent und Verantwortliche, gerade im Bundesbauministerium, halten eine weitere Altschuldenhilfeentlastung<br />
für den Fortgang des Stadtumbauprozesses für nicht erforderlich.<br />
Die Erkenntnis, die man als Partner in einer nachhaltigen Stadtentwicklung daraus gewinnen kann,<br />
ist, dass man sich ebenso nachhaltig wenig <strong>auf</strong> politische Zusagen verlassen kann. Dies gilt augenscheinlich<br />
insbesondere dann, wenn derartige Aussagen wie in den vorgenannten Fällen wissenschaftlich<br />
unterlegt und veröffentlicht werden. Andererseits sollte man aber auch die Initiative des<br />
Sächsischen Innenministeriums begrüßen, durch Zinssenkungen in den Wohnungsbauprogrammen<br />
wenigstens ein positives Signal zu setzen. Dies wollen wir an dieser Stelle auch nachhaltig tun!<br />
Sieg fried Schneider
inhalt<br />
2 editorial<br />
3 inhalt/iMPreSSuM<br />
4 newS <strong>auf</strong> einen blick<br />
Hartz-IV-Kompromiss: Umstrittene Pauschalierung kommt<br />
OECD: Liberalere Wohnungspolitik fördert Wachstum<br />
Rechnet sich energetische Modernisierung?<br />
Fachausschusssitzung zur multimedialen Versorgung von Wohnungen<br />
BGH-Urteil: Stromschulden sind allein Sache des Mieters<br />
Denkmalschutz: Chance vergeben<br />
8 titeltheMa<br />
Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren<br />
Zur Zukunft des Wohnens<br />
12w iM dialog<br />
Neue Wege bei der Betreuung von Senioren<br />
<strong>vdw</strong> AKTUELL sprach mit Heike Perszewski, Alpha gGmbH<br />
14 engageMent<br />
Eingeschworene Gemeinschaft: Grimmaer Mieter waren Häuslebauer<br />
Integration statt Isolation: Heidenau engagiert sich für Spätaussiedler<br />
Adorfer Wohnungsgesellschaft kämpft für Stadt und Bürger<br />
CAWG und GGG glänzen mit neuen Internetpräsentationen<br />
Tag des Azubis<br />
20 wohnungSPolitik<br />
Stadtumbau: Mehr Unterstützung gefordert<br />
22 einblicke<br />
Geschäftsführerseminar <strong>auf</strong> Schloss Schweinsburg<br />
Hedwig Reiter, eine Frau mit Charakter<br />
Curt Bertram, Wohnungswirtschaft verabschiedet einen Enthusiasten<br />
Wurzen macht sich Sorgen<br />
26 Verband iM geSPrach<br />
Das neue Gesicht im <strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong>: Katja Schober<br />
Tagungen der Fachausschüsse<br />
Jubiläen: Bewegte Jahre im Dienste der Wohnungswirtschaft<br />
28 blickPunkt<br />
Arbeitgeberverband der deutschen Immobilienwirtschaft e. V.<br />
30 terMine<br />
iMPreSSuM<br />
Aktuell<br />
Das <strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong> Magazin<br />
Herausgeber:<br />
<strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
Verband der Wohnungs- und<br />
Immobilienwirtschaft e. V.<br />
Weißeritzstraße 3<br />
01067 Dresden<br />
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Fax: 0351 49 177 - 11<br />
E-Mail: info@<strong>vdw</strong>-sachsen.de<br />
Web: www.<strong>vdw</strong>-sachsen.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt (i. S. d. P.):<br />
Siegfried Schneider, Verbandsdirektor<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Evelyn Thurm, <strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
Tel.: 0351 49 177 - 22<br />
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Konzept, inhaltliche und grafische Umsetzung:<br />
my:uniquate GmbH<br />
Hohe Str. 37<br />
09112 Chemnitz<br />
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unter redaktioneller Mitarbeit des<br />
<strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong><br />
Druck:<br />
Buch- und Offsetdruckerei Max Schlutius,<br />
Magdeburg<br />
aktuell<br />
Fotos und Illustrationen:<br />
iStockphoto, Photocase, <strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong>, Marie Luise Emmermann,<br />
Alpha gGmbH, Werner Tiki Küstenmacher, Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft<br />
m.b.H. Chemnitz, Stadt Schneeberg, Arbeitgeberverband<br />
der Deutschen Immobilienwirtschaft e. V., Wohnungsbaugesellschaft<br />
Stadt Delitzsch mbH, CAWG eG, David Baur + Lena Billmeier,<br />
Grimmaer Wohnungs- und Baugesellschaft mbH, Wurzener Gebäudeund<br />
Wohnungsgesellschaft mbH, my:uniquate GmbH<br />
Produktionsjahr:<br />
2011<br />
Erscheinungsweise:<br />
zweimonatlich<br />
Copyright by:<br />
<strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong> und my:uniquate GmbH<br />
Nächster Redaktions- und Anzeigenschluss:<br />
11. März 2011<br />
INHALT<br />
Der <strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong> ist Mitglied im GdW Bundesverband deutscher<br />
Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V.
VDW aktuell<br />
Seite : 4<br />
Hartz-IV<br />
-Kompromiss:<br />
Umstrittene Pauschalierung kommt<br />
Mit dem Kompromiss zur Hartz-IV-Reform wird auch die Übernahme der Wohnkosten neu geregelt. Die gesetzlichen<br />
Änderungen, die Ende Februar nach <strong>lange</strong>m Streit von Bundestag und Bundesrat verabschiedet wurden,<br />
ermöglichen es den Kommunen, künftig per Satzung Obergrenzen oder gar Pauschalen für Unterkunfts- und<br />
Heizkosten festzulegen. Das heißt: Die Kommunen können, wenn das Land den entsprechenden Rahmen vorgibt,<br />
selbst festlegen, bis zu welcher Wohnungsgröße und Miethöhe sie die Kosten für Unterkunft und Heizung übernehmen.<br />
Als Orientierung soll dabei das untere Ende des örtlichen Mietspiegels gelten. Bisher mussten die Wohn-<br />
und Heizkosten in der jeweiligen tatsächlichen Höhe übernommen werden, sofern diese als „angemessen“ galten.<br />
Die jetzt beschlossene Satzungsermächtigung und die Möglichkeit der Pauschalierung finden jedoch außer beim<br />
Bund und den Kommunen, die gemeinsam für die Kosten <strong>auf</strong>kommen und Sparpotentiale wittern, kaum Befürworter.<br />
Verbände der Wohnungswirtschaft, Gewerkschaften, Sozialverbände und der Deutsche Mieterbund liefen monatelang<br />
Sturm dagegen. Selbst zuständige Fachausschüsse des Bundesrats hatten empfohlen, <strong>auf</strong> die Satzungsermächtigung<br />
zu verzichten. Befürchtet wird nun, dass die künftigen Pauschalen in vielen Fällen niedriger ausfallen<br />
als die bisherigen Angemessenheitsgrenzen und damit oft nicht mehr bedarfsgerecht sind. Die Neuregelung berge<br />
zudem die Gefahr der sozialen Segregation – einer „Ghettobildung“ – und sei <strong>auf</strong>grund der steigenden Mietschulden<br />
schlicht unpraktikabel, kritisiert der GdW, Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen.<br />
Sozialverbände und Oppositionspolitiker äußern klare verfassungsrechtliche Bedenken. Welche Kommunen<br />
nun tatsächlich entsprechende Obergrenzen oder Pauschalierungen einführen dürfen, hängt jedoch noch von den<br />
Landesregierungen ab, die frei entscheiden können, ob sie ihren Kommunen eine entsprechende Ermächtigung<br />
erteilen und wie die Rahmenbedingungen dafür aussehen sollen. Der Deutsche Mieterbund hat die Länder bereits<br />
<strong>auf</strong>gerufen, keine entsprechenden Satzungen zu beschließen.<br />
Der Streit um die Aufteilung der Wohnkosten für Langzeitarbeitslose zwischen Bund und Kommunen ist unterdessen<br />
auch beigelegt. Im Zuge der Hartz-IV-Reform billigte der Bundesrat einen Vorschlag der Bundesregierung.<br />
Demnach beteiligt sich der Bund im l<strong>auf</strong>enden Jahr mit durchschnittlich rund 25 Prozent an den Unterkunftskosten,<br />
was rund 3,6 Milliarden Euro entspricht. Der Vorschlag war zunächst im Bundesrat gescheitert und im Vermittlungsausschuss<br />
gelandet. Nun wurde er aber doch in der ursprünglichen Version gebilligt, weil die Hartz-IV-Reform<br />
im Gegenzug Entlastungen für die Kommunen vorsieht. Der höhere Anteil, den der Bund bei den Unterkunftskosten<br />
für Hartz-IV-Empfänger künftig an Städte und Gemeinden überweist, soll diesen wiederum den Spielraum<br />
geben, das Bildungspaket zu finanzieren.<br />
News <strong>auf</strong> eiNeN Blick
News <strong>auf</strong> eiNeN Blick<br />
OecD:<br />
LiBerALere<br />
WohnungsPoLitiK<br />
Fördert WAchstuM<br />
experten der organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und entwicklung<br />
(oecd) fordern, steuervorteile für Wohneigentum zu streichen<br />
und die Kreditvergabe an häuslebauer <strong>auf</strong> den Prüfstand zu stellen. eine<br />
hohe Wohneigentumsquote fördere nicht etwa Wohlstand und Wachstum,<br />
sondern behindere die wirtschaftliche entwicklung, so die these der Forscher.<br />
Wichtigste rahmenbedingung für steigende Beschäftigungsquoten<br />
und kräftiges Wachstum sei eine hohe Mobilität der Arbeitskräfte, die im<br />
Falle einer hohen Quote an eigenheim- bzw. Wohnungsbesitzern nicht gegeben<br />
sei. die oecd-experten bemängeln daher, dass in vielen Ländern<br />
Wohneigentum steuerlich subventioniert wird und investitionen in immobilien<br />
damit gegenüber anderen, produktiveren Kapitalanlagen bevorzugt<br />
werden. eine freizügige Kreditvergabe an häuslebauer in Kombination mit<br />
steuerlich absetzbaren schuldzinsen öffne nicht nur der immobilienspekulation<br />
tür und tor, sondern hemme auch die Mobilität der Arbeitnehmer<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 5<br />
und damit das Wirtschaftswachstum, argumentieren die Forscher. in der<br />
Konsequenz fordern sie, die subventionen zu streichen oder die entsprechenden<br />
steuervorteile mit einer immobiliensteuer auszugleichen. Mit sorge<br />
blickt die oecd auch <strong>auf</strong> den verhältnismäßig hohen regulierungsgrad<br />
<strong>auf</strong> dem deutschen Mietwohnungsmarkt. die strenge Mietpreisregulierung<br />
beispielsweise schränke die ertragschancen für investoren stark ein<br />
und wirke sich damit negativ <strong>auf</strong> das Wohnraumangebot aus. eine Liberalisierung<br />
könne die Mobilität in deutschland deutlich erhöhen und so die<br />
Wirtschaft ankurbeln, glauben die Forscher.<br />
rechnet sich<br />
energetische<br />
Modernisierung?<br />
Für kontroverse diskussionen hat eine studie zur Wirtschaftlichkeit energetischer Modernisierungen in Mietwohnungsbeständen<br />
gesorgt. die deutsche energie-Agentur gmbh (dena) hatte untersucht, in welchem Verhältnis<br />
die Aufwendungen für energetische sanierungen zu den anschließenden einsparungen bei den energiekosten<br />
stehen. dabei wurden verschiedene sanierungsstandards bei unterschiedlichen sanierungsbedürftigen häusern<br />
– vom Altbau bis zum 70er-Jahre-Wohnblock – einbezogen. 350 Praxisbeispiele untersuchte die dena. resultat:<br />
Vermietete Mehrfamilienhäuser seien in aller regel warmmietneutral energetisch sanierbar. „horrorrechnungen“<br />
von eigentümerverbänden, die Pläne für schärfere Auflagen bei der energetischen sanierung torpedieren wollten,<br />
seien falsch, kommentierte dena-chef stephan Kohler das ergebnis der studie in einem dpa-gespräch. Beim <strong>vdw</strong><br />
sachsen beurteilt man die studie und ihre ergebnisse indes skeptisch. „die gewählten rahmenbedingungen der<br />
Musterrechnung sind fragwürdig“, kritisierte Verbandsdirektor siegfried schneider. „das beginnt beim Ansatz des<br />
Leerstandes und der gewählten Ausgangsmiete für unsanierte gebäude und endet bei der zugrundeliegenden<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung, die nur die energieeffizienzbedingten Mehrkosten einbezieht.“ die dena gmbh, ein<br />
Zentrum für energieeffizienz und erneuerbare energien, befindet sich mehrheitlich in Besitz des Bundes. der überwiegende<br />
teil der l<strong>auf</strong>enden Mittel wird von der energiewirtschaft, vornehmlich den vier großen energiekonzernen,<br />
bezahlt. in die Kritik geriet das unternehmen 2009 mit einer studie über eine angeblich drohende stromunterversorgung.<br />
dar<strong>auf</strong>hin waren der dena methodische schwächen und politische Zweckpropaganda vorgeworfen<br />
worden.
VDW aktuell<br />
Seite : 6<br />
FAchAusschusssitZung<br />
Zur<br />
MuLtiMediALen<br />
Versorgung<br />
Von Wohnungen<br />
der datenhunger der Anwender wächst und damit auch die Forderungen<br />
nach mehr Bandbreite und höheren Übertragungsgeschwindigkeiten.<br />
so gerät das „normale“ Kupferkabel mehr und mehr an<br />
sein Leistungslimit. das Koaxialkabel, ein klassisches Antennenkabel,<br />
könnte hierfür eine „kupferne“ Alternative sein. Zukunftsfähige und<br />
erweiterbare Bandbreiten kommen aber um einen glasfaserausbau<br />
der netzinfrastruktur nicht herum. daher wird die Verglasung künftig<br />
in größerem umfang als bisher erfolgen.<br />
die Fachausschüsse Multimedia des <strong>vdw</strong> sachsen und des VsWg<br />
sind sich dieser entwicklung bewusst und hatten zu ihrer letzten<br />
sitzung einen Vertreter der deutsche telekom zu einem Fachreferat<br />
über die zukünftige multimediale Versorgung von Wohnungen eingeladen.<br />
dieser präsentierte aktuell l<strong>auf</strong>ende und geplante Projekte<br />
beim glasfaserausbau.<br />
Bgh-urteiL:<br />
stroMschuLden<br />
sind ALLein<br />
sAche des<br />
Mieters<br />
Mieter können keine Mietminderung geltend machen, wenn ihnen<br />
<strong>auf</strong>grund von stromschulden der strom abgestellt und der Zähler<br />
ausgebaut wurde. das hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschieden<br />
und damit einem urteil des Landgerichts dresden widersprochen.<br />
im konkreten Fall hatte ein Mieter aus dresden seinen<br />
strom nicht bezahlt, wor<strong>auf</strong>hin ihm der energieversorger nicht nur<br />
den strom abdrehte, sondern später auch den Zähler ausbaute, weil<br />
auch die Kosten für sperrung und entsperrung des Anschlusses<br />
nicht bezahlt wurden. der empörte Mieter minderte dar<strong>auf</strong>hin die<br />
Miete um 50 Prozent und argumentierte gegenüber seinem Vermieter,<br />
wegen des ausgebauten Zählers liege ein Wohnungsmangel<br />
vor. der Vermieter sah das nicht ein, klagte <strong>auf</strong> volle Zahlung der<br />
Miete und schob gleich noch eine räumungsklage hinterher. das<br />
Landgericht dresden gab zunächst dem Mieter recht. die Mietminderung<br />
sei rechtens, weil der Vermieter seinen Mietern Zugang zum<br />
allgemeinen stromversorgungsnetz ermöglichen müsse. Andernfalls<br />
sei die „gebrauchstauglichkeit“ der Wohnung eingeschränkt. das sah<br />
der Bgh allerdings anders. Zwar sei der Ausbau des Zählers in der<br />
tat ein Wohnungsmangel, jedoch sei dieser allein der „sphäre des<br />
Mieters“ zuzurechnen. die richter sahen deshalb die nachzahlung<br />
der geminderten Miete und auch die räumungsklage als gerechtfertigt<br />
an, da der Vermieter nicht für Fehler seiner Mieter <strong>auf</strong>kommen<br />
müsse.<br />
(AZ: Viii Zr 113/10)<br />
News <strong>auf</strong> eiNeN Blick
News <strong>auf</strong> eiNeN Blick<br />
denkmAlschutz:<br />
chance vergeben<br />
der denkmalschutz in sachsen wird nicht gelockert. das<br />
sächsische innenministerium hat die vieldiskutierten Pläne<br />
einer novellierung des denkmalschutzgesetzes endgültig<br />
beerdigt. nach einer Anhörung von sachverständigen und<br />
einer Beratung des denkmalrates sei die entscheidung<br />
gefallen, teilte innenminister Markus ulbig (cdu) in einem<br />
schreiben an die sächsischen Bundestagsabgeordneten<br />
von cdu und FdP mit. ein zentrales Vorhaben der schwarzgelben<br />
Landesregierung, das auch im Koalitionsvertrag<br />
festgeschrieben ist, wurde damit <strong>auf</strong>gegeben. in der Wohnungswirtschaft<br />
stößt die entscheidung <strong>auf</strong> unverständnis<br />
und Kritik. „hier wurde eine chance vergeben, den denkmalschutz<br />
im Freistaat sachsen aus seinem historischen traum<br />
herauszureißen und die wirklich wichtigen und erhaltungswürdigen<br />
gebäude aus der Masse herauszuheben“, bedauert<br />
der Verbandsdirektor des <strong>vdw</strong> sachsen, siegfried<br />
schneider, die entscheidung. „Künftig wird es in sachsen<br />
weiterhin nur ‚normale’ denkmäler geben. Zwinger und<br />
Frauenkirche werden einem beliebigen gebäude der 20er<br />
Jahre gleichgestellt. Mit dem diskutierten entwurf wären bedeutende<br />
objekte deutlich herausgehoben worden, was mit<br />
Blick <strong>auf</strong> die Finanzen der öffentlichen hand eine richtige<br />
entscheidung gewesen wäre.“ ein Ziel der geplanten novellierung<br />
soll allerdings laut innenministerium weiter verfolgt<br />
werden: Bei reparaturen an geschützten gebäuden soll ein<br />
Anzeigeverfahren eingeführt werden, damit entsprechende<br />
Vorhaben beschleunigt werden können. ein schwacher trost<br />
für die organisierte Wohnungswirtschaft, die große hoffnungen<br />
in eine Lockerung des restriktiven denkmalschutzes<br />
gesetzt hatte. „ein denkmal wird am besten geschützt,<br />
wenn es genutzt wird“, kommentiert siegfried schneider das<br />
Aus für die novellierung. „Für viele denkmäler in sachsen<br />
wird nun die Zeit zum unerbittlichen scharfrichter.“<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 7
VDW aktuell<br />
Seite : 8<br />
Wir dÜrFen den<br />
AnschLuss nicht VerLieren<br />
Zur Zukunft des<br />
Wohnens<br />
Auch in duisburg beschäftigt man sich mit den Wohnformen der Zukunft.<br />
dort bildeten die seit 1995 l<strong>auf</strong>enden Forschungsarbeiten des<br />
Fraunhofer-instituts <strong>auf</strong> dem gebiet der smarten haus- und gebäudeautomation<br />
den grundstein für zwei Anlagen, in denen nun Zukunft<br />
hautnah erlebbar wird.<br />
in Anlage 1 des sogenannten inhaus-Zentrums beschäftigen sich<br />
Wissenschaftler und Partner aus der Wirtschaft im smarthome mit<br />
dem Bereich der Wohnimmobilie, Anlage 2 ist für die erforschung neuer<br />
technologie- und Anwendungslösungen im Bereich der nutzimmobilie,<br />
im smartBuilding, entwickelt worden. Anlage inhaus 1 verfügt<br />
über einen Wohnbereich, um Applikationen unter realbedingungen<br />
testen und die Akzeptanz neuer Komponenten überprüfen zu können,<br />
sowie über Labor und Werkstatt. das gesamte haus wird mit einem<br />
PdA gesteuert, mit dem sich sämtliche elektrische geräte bedienen<br />
lassen, die defekte von selbst an service- und reparaturstellen melden.<br />
in der Küche dient ein touchscreen als Kochbuch, das gleichzeitig<br />
als Lebensmittelmanager fungiert und sofort <strong>auf</strong>listet, wenn eine benötigte<br />
Zutat fehlt. Zudem wird das haus von sensoren überwacht, die<br />
druck, temperatur und Luftfeuchtigkeit messen und den energieverbrauch<br />
regulieren.<br />
doch die Forscher arbeiten nicht nur an Lösungen, die das Leben in<br />
der Zukunft einfacher, bequemer und effizienter machen, sondern beschäftigen<br />
sich auch mit der Frage, wie das Wohnen älterer oder kranker<br />
Menschen durch assistive technologien unterstützt werden kann,<br />
damit sie länger in der eigenen Wohnung bleiben können. dr. Viktor<br />
titelthema<br />
das haus der Zukunft steht am rande von Wien. es ist ein futuristisches gebäude, dessen grundriss sich<br />
nicht in der klassischen einteilung wie Wohnzimmer, schlafzimmer, Küche, Bad und Kinderzimmer erschöpft,<br />
sondern sich in vier themenwelten gliedert: Love, think, guests und the hub. das Bauwerk verfügt über<br />
leuchtende Wände und Böden, die je nach Laune der Bewohner farblich verändert werden können, einen<br />
großen garten, der sich selbst bewässert, und es dient zudem als Baustein für künftige energienetzwerke<br />
mit aktiv-ökologischem Ansatz. standesgemäß residiert in diesem haus ein renommierter Zukunftsforscher.<br />
in hamburg kann man sich ebenfalls schon heute einen Vorgeschmack <strong>auf</strong> das Wohnen von morgen<br />
verschaffen. Vom Fernsehsessel aus steuert man bei der Q-data service gmbh die gesamte Wohnung: Mit<br />
einem Knopfdruck ist es möglich, die Jalousien zu bewegen, die temperaturen zu regeln, die Lüftung ein- und<br />
auszuschalten. das dahinter stehende, intelligente system analysiert darüber hinaus den tagesabl<strong>auf</strong> der<br />
Bewohner und sorgt zum Beispiel dafür, dass morgens pünktlich zur Frühstückszeit der Kaffee gekocht ist.<br />
grinewitschus ist Mitinitiator und co-Leiter des inhaus-Zentrums<br />
und erläutert den gedanklichen Ansatz dieses Forschungsfeldes: „in<br />
anderen Anwendungsbereichen wie zum Beispiel beim Kraftfahrzeug<br />
haben sich Assistenzsysteme bereits etabliert. unser Ziel ist es, einen<br />
ähnlichen Komfort auch in der eigenen häuslichkeit zu ermöglichen.“<br />
dabei geht es den Forschern nicht um „Bevormundung durch technik“,<br />
sondern vielmehr um „ermöglichungen“.<br />
der demografische Wandel und der damit weiter anwachsende Pflegebedarf<br />
bei gleichzeitig sinkenden Budgets benötigt eine Aktivierung<br />
des gesundheitsstandortes haushalt, ist auch Prof. rolf g. heinze,<br />
Wissenschaftlicher direktor des instituts für Wohnungswesen und<br />
immobilienwirtschaft, überzeugt. Laut heinze leiden rund 50 Prozent<br />
der deutschen inzwischen unter einer chronischen erkrankung und ihr<br />
Anteil wird mit dem Alter noch weiter ansteigen. die Pflegestatistik<br />
spricht von augenblicklich knapp 2,5 Millionen pflegebedürftigen Bundesbürgern.<br />
Mehr als zwei drittel von ihnen werden zu hause versorgt,<br />
wobei die Angehörigen enorme Belastungen zu tragen haben. technische<br />
Lösungen, die Menschen dabei unterstützen, trotz Krankheit<br />
und Alter so <strong>lange</strong> wie möglich eigenständig zu bleiben, sind für heinze<br />
ein gewaltiger und noch weitestgehend unausgeschöpfter Zukunftsmarkt:<br />
„ich kenne keine studie über die Aussichten von wirtschaftlichen<br />
Branchen, die nicht betont, dass der gesundheitsbereich einer<br />
der großen Wachstumsmotoren werden wird.“ dabei sind die technischen<br />
Möglichkeiten inzwischen ausgefeilt und vor allem benutzerfreundlich.<br />
Konkrete Anwendungen finden sich momentan vor allem<br />
im Bereich der sicherheit. so wird der nutzer gewarnt, wenn etwa<br />
Bügeleisen oder herd fälschlicherweise noch eingeschaltet sind, der
titelthema VDW aktuell<br />
Seite : 9<br />
spiegel im Bad erinnert an die regelmäßige hygiene oder Medikamenteneinnahme<br />
und ein spezieller Fußbodenbelag sendet<br />
signale, welche an ein notrufsystem weitergeleitet werden,<br />
sollte der Bewohner gestürzt sein und hilfe brauchen. Auch die<br />
telemedizin bietet zahlreiche Varianten, Menschen das Leben<br />
mit Krankheiten zu vereinfachen. Anstatt stundenlang beim<br />
Arzt des Vertrauens warten zu müssen, werden die relevanten<br />
daten beispielsweise bei herzinsuffizienzpatienten regelmäßig<br />
an ein telemedizinisches Zentrum übertragen. dort kann das<br />
Fachpersonal sofort <strong>auf</strong> Abweichungen reagieren. chronisch<br />
Kranke sind dadurch im Alltag gelassener, weil sie sich sicherer<br />
fühlen. Letztlich können durch derartige Präventivmaßnahmen<br />
sogar Krankenhaus<strong>auf</strong>enthalte reduziert und damit Kosten gespart<br />
werden. in Finnland ist es mittlerweile selbstverständlich,<br />
dass Ärzte im Bereich der telemedizin ausgebildet werden, weiß<br />
Prof. heinze. „Viele Menschen leben dort <strong>auf</strong> dem Land, weit weg<br />
von Arztpraxen und Apotheken. durch die telemedizin gelingt<br />
es, diese Menschen trotzdem medizinisch zu versorgen.“ Auch<br />
es geht den Forschern nicht uM „BevOrmundung<br />
durch technik“, sondern VieLMehr uM<br />
„ermöglichungen“.<br />
Foto: Marie Luise emmermann
VDW aktuell<br />
Seite : 10<br />
in den niederlanden ist die telemedizin <strong>auf</strong> dem Vormarsch. „Als diabetiker könnte ich regel-<br />
mäßig mit meinem Arzt elektronisch in Kontakt treten und meine Vitaldaten direkt mit einem<br />
telemedizinischen Zentrum austauschen. Von diesem würde ich dar<strong>auf</strong>hin passende Verhaltens-,<br />
ernährungs- oder Bewegungstipps erhalten“, erklärt heinze. um nicht technikverliebt<br />
am endverbraucher vorbeizuentwickeln, arbeitet man im inhaus-Zentrum eng mit der Wirtschaft<br />
und den nutzern zusammen. in duisburg wurde beispielsweise der Pflegedienst alpha,<br />
ein unternehmen des sozialwerks st. georg, bei der Ausstattung einer Wohngemeinschaft für<br />
demenziell erkrankte unterstützt und ein gemeinsames Forschungsprojekt zur optimierung<br />
der ambulanten Betreuung durchgeführt. „Was nicht benötigt wird, lässt sich nur schwer verk<strong>auf</strong>en.<br />
da die Anwender das ganze ja am ende bezahlen sollen, regelt das der Markt“, erklärt<br />
dr. grinewitschus. doch der Markt gibt sich hinsichtlich der Anwendung der technischen neuerungen<br />
zögerlich. Viel zu zögerlich, findet Prof. heinze. „es geht hier nicht allein um technik, es<br />
geht um Akzeptanz“, erläutert er seine sicht der dinge. „Wir sollten ernsthaft <strong>auf</strong>passen, dass<br />
wir gegenüber anderen Ländern, die inzwischen viel weiter sind, den Anschluss nicht verlieren.<br />
Wir müssen die neuen technologien auch adäquat sozial umsetzen, sonst dürften wir in Zukunft<br />
in der wirtschaftlichen ebene Probleme bekommen.“<br />
Auch dr. grinewitschus wünscht sich, die Anwender würden sich stärker als bisher über den<br />
stand der technik informieren. „es gibt mehr, als man denkt. das inhaus-Zentrum wird in diesem<br />
Zusammenhang von interessierten gruppen stark frequentiert, da man hier Lösungen<br />
bereits sehen kann. Aber notwendig ist natürlich die Bereitschaft, diese neuen dinge auch auszuprobieren.“<br />
und genau da ist laut Prof. heinze der haken. „im grunde genommen sind es<br />
eher die einzelnen organisationseinheiten, die noch lernen müssen zu kooperieren. das gestaltet<br />
sich leider schwierig.“ Vernetztes Wohnen scheiterte bisher nicht an den Möglichkeiten<br />
der technischen Vernetzung, sondern vielmehr an der Vernetzungsbereitschaft der beteiligten<br />
Akteure. „Versorgungsnetzwerke sind schwierig zu realisieren, weil jeder erst einmal nach seinem<br />
eigenen – vielleicht auch finanziellen – Bereich schaut. dadurch entstehen Widerstände“,<br />
weiß der Professor aus leidvoller erfahrung. neue innovative informations- und Kommunikationstechnologien,<br />
neue Formen des vernetzten Wohnens sind also erst möglich, wenn sie auch<br />
gesellschaftlich akzeptiert werden. „Wir verfügen in deutschland im Bereich gesundheit, Wohnen<br />
und Krankenversicherung über ein hoch zersplittertes system. Verschiedene, auch langjährig<br />
erprobte Pfeiler stehen dicht beieinander – der Pflegebereich beispielsweise neben dem<br />
gesundheitsbereich. so gibt es kaum eine Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren, aber<br />
auch wenig Kooperationsbereitschaft zwischen der Wohnungswirtschaft und den Verantwortlichen<br />
der sozialen dienste und der gesundheit.“ dr. grinewitschus vermutet die ursache im<br />
‚töpfchendenken‘: „in unserem gesundheitssystem geht es weniger um die optimierung des<br />
gesamtnutzens, sondern um die Frage, aus welchem topf was bezahlt wird.“ hier könnte das<br />
engagement der Wohnungswirtschaft greifen. in Zeiten des demografischen Wandels und des<br />
prognostizierten Leerstands eröffnet sich ihr dadurch die Möglichkeit, gegenüber dem Wettbewerb<br />
Alleinstellungsmerkmale zu schaffen und Mieter so<strong>lange</strong> wie möglich in ihren Wohnungen<br />
zu belassen. ginge es nach Prof. heinze, könnte die Wohnungswirtschaft diesbezüglich künftig<br />
eine große, neue rolle spielen, denn vernetztes Wohnen steigert nicht nur die Lebensqualität<br />
der Bewohner, sondern ist auch für die Zukunftsfähigkeit der sozialen sicherungssysteme und<br />
für die Bewältigung der demografischen herausforderungen von enormer Bedeutung.<br />
WettBeWerBsAusschreiBung<br />
sächsischer Altershilfepreis 2011<br />
„Alt werden in gewohnter umgebung“<br />
der sächsische Altershilfepreis wird erstmals im september 2011<br />
vergeben. schirmherrin ist die sächsische staatsministerin für soziales<br />
christine clauß.<br />
Mit dem sächsischen Altershilfepreis sollen zukunftsweisende Modelle,<br />
Konzepte und Projekte, die die selbständigkeit, selbstverantwortung<br />
und entscheidungsfähigkeit älterer Menschen unterstützen<br />
und fördern und ihnen damit ein Leben in Würde, sicherheit und<br />
geborgenheit ermöglichen, prämiert werden.<br />
unter dem titel „Alt werden in gewohnter umgebung“ stehen insbesondere<br />
folgende themenbereiche im Mittelpunkt:<br />
titelthema<br />
Altern im Quartier, kommunale netzwerke, sozialraumgestaltung,<br />
„ambulant vor stationär“, generationsübergreifende Projekte, Potentiale<br />
des Alterns und technikunterstützung.<br />
der sächsische Altershilfepreis wird alle 2 Jahre für den gesamten<br />
Freistaat sachsen vom Förderverein sächsischer Altershilfepreis e. V.<br />
ausgelobt und im rahmen der PFLege+hoMecAre LeiPZig vom<br />
27.-29.09.2011 vergeben.<br />
Mehr infos zur Messe unter: www.pflege-homecare.de<br />
einsende- und Bewerbungsschluss ist der 15. Mai 2011.<br />
Bewerbungsunterlagen und weitere informationen erhalten sie bei:<br />
Förderverein sächsischer Altershilfepreis e. V.,<br />
Am Brauhaus 8, 01099 dresden<br />
oder im internet unter www.saechsischer-altershilfepreis.de.<br />
(der rechtsweg ist ausgeschlossen.)
titelthema<br />
die Wohnungswirtschaft kennt die betreffenden Menschen, ihre sorgen und vor allem ihre<br />
Wünsche und Möglichkeiten. „sie weiß genau, was der Mieter will, und könnte im künftigen<br />
Leitmarkt ‚vernetztes Wohnen‘ Koordinator und schnittstellenmanager sein.“ Wohnungsunternehmen<br />
sprechen mit dem örtlichen handwerker, um die Wohnungen <strong>auf</strong> den neuesten stand<br />
zu bringen, sie kümmern sich darum, dass im Winter der schnee geräumt ist. sie koordinieren<br />
bereits die verschiedensten Partner. Würde man diese Kompetenz <strong>auf</strong> soziale dienstleister,<br />
Wohlfahrtsverbände, Krankenkassen und Ärzteverbände erweitern, wären die Wohnungsunternehmen<br />
in jener neuen rolle. Für dr. grinewitschus wäre schon viel erreicht, wenn die<br />
Wohnungswirtschaft bei sanierungen infrastrukturen vorsehen würde, die den einbau von<br />
künftigen Lösungen erleichtern. „Für die entwicklung von geschäftsmodellen ist es wichtig, zu<br />
betrachten, wer den nutzen, wer die Kosten hat und wer gegebenenfalls für einen finanziellen<br />
Ausgleich sorgen kann, der den einsatz der Lösungen im endeffekt für alle preiswerter machen<br />
würde.“ hierbei wären neben den immobilienbesitzern auch Pflegedienstleister und Anwender<br />
gefragt. Letzteren würde jedoch die notwendige einsicht fehlen. „es scheint unter den Bürgern<br />
nach wie vor einigkeit darüber zu herrschen, dass für die Finanzierung der gesundheit nicht der<br />
einzelne selbst, sondern vielmehr der staat verantwortlich sei“, weiß heinze. „Wenn wir uns hingegen<br />
anschauen, was Menschen ausgeben für – im weitesten sinne – gesundheitserhaltung,<br />
was sie zahlen für manchmal zweifelhafte Produkte im Bereich der Vitaminergänzungsmittel,<br />
dann sieht man, welch unheimliche summen schon heute in den Markt der gesundheitserhaltung<br />
fließen.“<br />
Was der staat heute nicht kann, wird er in Zukunft noch viel weniger können. die jetzigen einsparungen<br />
in den öffentlichen Bereichen sind lediglich Vorboten dafür, dass es künftig wesentlich<br />
weniger geld geben wird. so wäre es an der Zeit, jetzt umzusteuern, doch an eine rasche<br />
umsetzung des nötigen glaubt heinze nicht. „ich denke vielmehr, dass wir in den nächsten<br />
Jahren eine große debatte in deutschland darüber bekommen werden, was der staat überhaupt<br />
noch leisten kann, um dann die Frage zu stellen, was muss der Bürger selbst bezahlen.“<br />
in studien aus den usA und skandinavien wurde bereits nachgewiesen, wie gut präventive Wirkungen<br />
von netzwerkeinbindungen funktionieren können und um wie viel günstiger es für das<br />
gesundheitssystem wäre, würden ältere Menschen in den eigenen vier Wänden statt in Krankenhäusern<br />
oder Pflegeheimen bleiben. sie werden nachweislich weniger krank und verbrauchen<br />
weniger Arzneimittel. „Aber es dauert, bevor sich ein großer tanker bewegt. daher braucht<br />
man flinke, wendige Beiboote, welche die richtung weisen. solche Beiboote könnten die unternehmen<br />
der Wohnungswirtschaft <strong>auf</strong> dem Weg in ein neues Zeitalter des Wohnens sein“, meint<br />
heinze und dr. grinewitschus ist sicher, dass technische Wohnassistenzsysteme in nicht allzu<br />
ferner Zukunft genauso selbstverständlich sein werden, wie ABs, Airbags und Motorelektronik<br />
in Kraftfahrzeugen. Wir stehen am Beginn enormer Veränderungen im Bereich des Wohnens<br />
und es gibt bereits unternehmen der Wohnungswirtschaft, die mit gutem Beispiel vorangehen.<br />
„um heute schon etwas zu bewegen, braucht es auch die Verbände“, schließt heinze, „sie könnten<br />
helfen, dass sich noch mehr unternehmen der Wohnungswirtschaft als sozial- und Wohnquartiermanager<br />
verstehen. nicht nur weil man den alten Menschen einen gefallen tun will,<br />
sondern weil man weiß, dass es sich auch gesamtwirtschaftlich rechnet.“ Als Prof. heinze kürzlich<br />
mit seinen dänischen Kollegen anlässlich eines Kongresses über die situation in deutschland<br />
sprach, lachten diese. „es ist doch gar nicht schwer und trotzdem bekommt ihr das nicht<br />
zusammen?“ ...<br />
sÄchsische WohnungsunternehMen AuF deM Weg in die ZuKunFt<br />
immer mehr sächsische Wohnungsunternehmen setzen inzwischen ebenfalls <strong>auf</strong> vernetzte Wohnlösungen und engagieren<br />
sich für ihre älteren Mieter, damit diese länger in ihren Wohnungen bleiben können.<br />
so entwickelt beispielsweise die Wohnungsgenossenschaft Aufbau dresden eg gemeinsam mit Partnern, wie der tu dresden,<br />
der Firma ennovatis und dem Arbeiter-samariter-Bund, innerhalb eines Forschungsprojektes eine Automatisierte Assistenz<br />
in gefahrensituationen (AutAgeF). das system soll erkennen, wann in einer Wohnung ein notfall für den Mieter<br />
vorliegt, und bei Bedarf selbsttätig einen notruf abgeben. gleichzeitig wird es mit dieser technik möglich sein, dass der Mieter<br />
dabei unterstützt wird, ein effizienteres energiemanagement zu betreiben.<br />
Auch die Wohnungsbaugesellschaft Bergstadt schneeberg mbh arbeitet innerhalb des Projektes ALis (Altersgerechtes Leben<br />
in schneeberg) eng mit den Johannitern und der Arbeiterwohlfahrt zusammen und hält für ihre Mieter diverse services<br />
wie medizinische Pflegeangebote, ein hausnotrufsystem und senioren- bzw. nachbarschaftstreffpunkte bereit, um älteren<br />
Mietern die teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern. so vollzieht man auch in sachsen erste wichtige schritte<br />
<strong>auf</strong> dem Weg, sich den demografischen herausforderungen zu stellen. Weitere informationen finden sie im AKtueLL 2.2011.<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 11
VDW aktuell<br />
Seite : 12<br />
DIE ALPhA gGmbh GEhT BEI DEr<br />
BETrEUUnG VOn KranKEn UnD<br />
SEnIOrEn nEUE WEGE<br />
GEMEInSAM MIT DEM FraUnhOFEr-inhAUS-ZEnTrUM EnTWIcKELT<br />
DAS UnTErnEhMEn WOhnFOrMEn DEr ZUKUnFT.<br />
<strong>vdw</strong> AKTUELL SPrach MIT PrOKUrISTIn hEIKE PErSZEWSKI.<br />
Die Alpha gGmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, hilfsbedürftige Menschen zu Hause zu<br />
versorgen, um ihnen ein Leben außerhalb stationärer Einrichtungen zu ermöglichen. Was war<br />
der Anlass, dabei auch neue Technologien einzubeziehen?<br />
Wir hatten uns schon im Vorfeld mit den Möglichkeiten der Technik beschäftigt und bereits<br />
konkrete Ideen. Als nächstes suchten wir uns Partner: einen privaten Investor und das Fraunhofer-inhaus-Zentrum<br />
in Duisburg. Wir in der Trägerschaft des Sozialwerks St. Georg haben die<br />
fachliche Kompetenz, denn wir wissen durch unsere tägliche Arbeit, welche hilfestellungen die<br />
Menschen brauchen, und so war auch klar, dass wir die Konsortialführung übernehmen.<br />
Die Suche nach entsprechenden Partnern für das Projekt ging also von Ihnen aus?<br />
So ist es. Technisch ist inzwischen vieles möglich, aber die konkreten Bedürfnisse der späteren<br />
nutzer kennt der Techniker nicht. Woher soll er auch wissen, dass der Demenzkranke sturzgefährdet<br />
ist und dass er deshalb eine bessere Beleuchtung benötigt? Das müssen Menschen<br />
formulieren, die täglich damit zu tun haben. Wir wissen, wie der demenzkranke Mensch begleitet<br />
werden muss, und kennen die Probleme, die in der Betreuung <strong>auf</strong>tauchen.<br />
Wie eine Symbiose aus Technik und dem Erhalt größtmöglicher Selbständigkeit des alten oder<br />
kranken Menschen aussehen kann, zeigt Ihr Projekt `Just in Time Assistance´, kurz JUTTA.<br />
JUTTA ist ein zukunftsorientiertes Projekt und eigentlich eine Umorganisation des Pflegedienstes<br />
im Quartier. Der Mensch erhält in seiner Wohnung die Sicherheit, immer dann hilfe und<br />
Betreuung zu erhalten, wenn er sie braucht. Bisher kam der Pflegedienst beispielsweise einmal<br />
pro Woche nach Plan in die Wohnung des zu Betreuenden. Aber man weiß, dass Menschen, die<br />
allein in ihrer Wohnung leben, unvorhergesehen stürzen können. Wir hörten schon von Fällen,<br />
bei denen jemand nach einem Sturz drei Tage liegen bleiben musste, weil er erst dann gefunden<br />
wurde. JUTTA hingegen beinhaltet Sicherheitskomponenten, die das verhindern. Die Technik<br />
ermöglicht es uns, dass wir sofort erkennen, wenn jemand in eine notsituation oder in eine<br />
Pflegesituation gerät. Über JUTTA wurde zum Beispiel ein Feuchtigkeitssensor entwickelt, der<br />
<strong>auf</strong>zeigt, wann jemand neue Inkontinenzmittel braucht, damit die haut nicht in Mitleidenschaft<br />
gezogen wird, wenn Menschen zu <strong>lange</strong> in ihrem Urin liegen.<br />
Sie haben auch eine „Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenzerkrankungen“ ins Leben<br />
gerufen. Was unterscheidet diese besondere WG von regulären Wohngemeinschaften?<br />
Es handelt sich um drei ambulante Wohngemeinschaften. Jeweils sieben demenziell beeinträchtigte<br />
Menschen leben dort zusammen. Die Wohngemeinschaften sind nach einem gewissen Milieu<br />
ausgerichtet. Das heißt, wir haben ein bestimmtes Farbkonzept, ein besonderes personelles<br />
Konzept, aber wir haben auch ein technisches Konzept. Die Menschen bewegen sich völlig frei,<br />
denn es ist uns wichtig, dass wir die Dinge, die sie noch können, fördern und sie auch weiterhin<br />
an der Gesellschaft teilhaben lassen. Aber wir geben ihnen Orientierungshilfen und Sicherheit.<br />
Wir reglementieren sie nicht. Ein Türkontakt gibt uns Bescheid, wann ein Bewohner das haus<br />
verlässt. Sie können auch den herd benutzen, der aber nur funktioniert, wenn man in einer Ecke<br />
eine Eieruhr <strong>auf</strong>dreht. Der herd schaltet sich dann automatisch wieder ab, so dass es auch in<br />
dieser hinsicht kein Gefahrenpotential gibt. Wenn die Bewohner des nachts <strong>auf</strong>stehen, geht<br />
selbständig das Licht an und sie werden von einem Bewegungsmelder erfasst. Die nachtbereitschaft,<br />
die vor Ort ist, bekommt dann sofort eine Information und kann bei Bedarf nach dem<br />
rechten sehen. Dabei spüren die Demenzerkrankten die Technik gar nicht, sie tragen auch keine<br />
entsprechenden Komponenten am Körper. Dadurch fühlen sie sich hier in der regel sehr wohl.<br />
Sie sind gerade dabei, im Rahmen eines Nachfolgeprojekts von JUTTA über 40 Wohnungen<br />
speziell an die Bedürfnisse von Senioren anzupassen. Wann werden die ersten Bewohner einziehen?<br />
Wir befinden uns augenblicklich noch in der konzeptionellen Planung und es sind noch nicht<br />
alle Wohnungen vollständig ausgestattet. Zielgruppen sind Senioren, kognitiv eingeschränkte<br />
ältere Menschen, aber auch Menschen mit pflegerischem hilfebedarf. Unser Ziel ist es, ihnen<br />
zu ermöglichen, so<strong>lange</strong> wie möglich in ihrer eigenen Wohnung zu bleiben. Auch hier hilft uns<br />
die Technik. Wir können zum Beispiel über Türkontakte an den Kühlschränken sehen, ob der<br />
Bewohner noch regelmäßig in einem bestimmten Zeitkorridor zum Kühlschrank geht. Daran<br />
erkennen wir, ob er sich noch selbst versorgen kann. Oder ob er noch zum Kleiderschrank oder<br />
ins Bad <strong>auf</strong> die Toilette geht. Wir können sehen, ob der Betroffene ein regelmäßiges Leben führt<br />
oder ob er unsere hilfe braucht.<br />
Bis zu welcher Pflegestufe ist die technische Assistenz möglich? Wo ziehen Sie die Grenze, an der<br />
Technik nicht mehr helfen kann?<br />
Das ist ganz unterschiedlich. Man muss immer den individuellen Fall sehen. Wenn jemand bettlägerig<br />
ist, lebt er in der regel nicht mehr allein zu hause. Eine gewisse Mobilität sollte noch vorhanden<br />
sein. Aber die Technik kann nicht nur dem Senioren helfen, sondern natürlich auch den<br />
pflegenden Angehörigen. Die unterstützt zum Beispiel der bereits erwähnte Feuchtigkeitssensor,<br />
der darüber informiert, ob das Inkontinenzmaterial gewechselt werden muss. Das ist auch eine<br />
ganz konkrete hilfestellung.<br />
Wie sieht die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut aus? Sagen Sie „wir bräuchten“,<br />
oder informiert Sie die Forschungseinrichtung und meint vielmehr „wir haben“?<br />
Das ist sehr ausgewogen. Die Zusammenarbeit gestaltet sich sehr gemeinschaftlich. Das inhaus-<br />
Zentrum sagt, wir haben hier dieses und jenes, könntet ihr euch das vorstellen, und wir prüfen<br />
dann, wie es fachlich eingesetzt werden könnte.<br />
Welche konkreten Dinge sind innerhalb dieser Zusammenarbeit bereits entwickelt worden?<br />
Alle unsere Wohngemeinschaften haben wir gemeinsam verwirklicht. In unserem aktuellen<br />
Projekt geht es vorrangig um Sensorik und hardware. hier verantworten wir wieder den Inhalt.<br />
Darüber hinaus wollen wir die Ergebnisse von JUTTA gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut,<br />
dem inhaus-Zentrum in ein Quartier in Gelsenkirchen implementieren.<br />
Was würden Sie Wohnungsbaugesellschaften bei ihrem Anliegen, Mieter möglichst <strong>lange</strong> in den<br />
eigenen vier Wänden wohnen zu lassen, empfehlen?<br />
Man sollte es den Menschen ermöglichen, im Alter nicht mehr umziehen zu müssen. Ohne Frage<br />
müssen die Wohnungen barrierefrei sein. Wenn man den Mietern aber darüber hinaus ein<br />
gewisses Servicepaket, ein Sicherheitspaket anbietet, kann man sie natürlich damit auch langfristig<br />
binden.<br />
Technik kostet Geld. Kann sie auch Geld einsparen helfen?<br />
im dialog<br />
Wir in der Trägerschaft bejahen das. Selbstverständlich muss man erst einmal investieren. Die<br />
Krankenkassen zu einer Finanzierung zu bewegen, ist noch ein sehr, sehr weiter Weg. Aber wir<br />
technisieren beispielsweise unsere Dokumentation. Das spart viel Zeit. Zeit, die wir den Menschen<br />
wieder zugutekommen lassen können. Man muss also in Vorleistung gehen, kann dann<br />
aber auch zukunftsträchtige Angebote im Bereich des Wohnens vorweisen.<br />
Wenn wir vom vernetzten Wohnen sprechen und dabei nicht nur von der Vernetzung technischer<br />
Komponenten, sondern auch von der Vernetzung der Akteure, geht Letzteres nur schleppend<br />
voran. Ihr Projekt zeigt, dass solch ein gemeinsames Konzept funktionieren kann. Wie gelingt<br />
es, dass Wohlfahrts- und Pflegeverbände, Wohnungsbaugesellschaften und vielleicht sogar<br />
auch Krankenkassen ein Stück weit näher zusammenrücken?<br />
Das ist ein sehr schwieriges Thema. Ich glaube, das Problem ist, dass jeder erst einmal nur <strong>auf</strong><br />
seine Kompetenzen schaut. Das ist erst einmal richtig. Aber viele sind befangen von ihrer jeweiligen<br />
Thematik und jeder möchte in solchen Vernetzungen den hut <strong>auf</strong>haben. Man muss deshalb<br />
ganz genau schauen, wer die Vorgaben macht und wer als Partner beteiligt sein soll. Das ist das
im dialog<br />
Die ALPhA gGmbh bietet kranken, alten und behinderten Menschen in deren häuslicher Umgebung<br />
hilfe an. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft des Sozialwerks St. Georg, das mit mehr als<br />
400 Mitarbeitern in rund 50 stationären Einrichtungen und circa 30 ambulanten Anl<strong>auf</strong>stellen hilfsbedürftigen<br />
Menschen Unterstützung anbietet. Das Sozialwerk St. Georg ist korporatives Mitglied des<br />
caritasverbandes, Mitglied im Bundesverband caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V. (cBP)<br />
sowie Gründungsmitglied des „Brüsseler Kreises“, ein Zusammenschluss von großen christlichen Sozialunternehmen<br />
in Deutschland.<br />
Wichtigste. Wenn möglich, sollte man bei derartigen Projekten auch immer jemanden aus der<br />
Pflegeträgerschaft mit einbeziehen. Man muss Know-how, über das man nicht verfügt, hinzuziehen.<br />
Wenn man den Gedanken, einzelne Wohnungen oder gar Häuser mit technischen Hilfsmitteln<br />
zu bestücken, fortführt, landet man alsbald beim Gesundheitsquartier. Wie realistisch ist solch<br />
ein umfassender planerischer Ansatz?<br />
Ich kann mir eine optimale Versorgung im Quartier sehr gut vorstellen. nicht nur über technische<br />
hilfsmittel, sondern auch über den Einbezug der nachbarschaft und ehrenamtlicher helfer.<br />
Man muss verstärkt auch das Mehrgenerationenwohnen einbeziehen und wenn man das alles<br />
vernetzt, ist schon viel geschafft.<br />
Welche weiteren Visionen für die Zukunft haben Sie?<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 13<br />
Ich würde mir wünschen, dass die Menschen so <strong>lange</strong> wie möglich in ihren eigenen Wohnungen<br />
bleiben und versorgt werden können. Und ich wünsche mir, dass es Ziel aller Akteure ist, gemeinsam<br />
daran mitzuwirken.<br />
Interessierten Unternehmen bietet die Alpha gGmbh gemeinsam mit der inhaus Gmbh, ein<br />
Spin-off-Unternehmen des Fraunhofer-inhaus-Zentrums, Beratungen und Besichtigungstermine<br />
an.<br />
Kontakt:<br />
ALPhA gGmbh<br />
Ehrenstraße 19 a, 47198 Duisburg ,<br />
Tel.: 02066 99389-0 , Fax: 02066 99389-10 ,<br />
alpha@sozialwerk-st-georg.de<br />
ALPhA gGmbh
VDW aktuell<br />
Seite : 14<br />
eingeschWorene<br />
Gemeinschaft<br />
Grimmaer Mieter WAren hÄusLeBAuer<br />
„Die Republik braucht alle, alle brauchen die Republik.“<br />
- Getreu dieser Losung der ehemaligen DDR-<br />
Führung erfolgte in den 50er und 60er Jahren der<br />
Wieder<strong>auf</strong>bau. Dafür zuständig war das von der<br />
Regierung gegründete Nationale Aufbauwerk,<br />
kurz NAW. „Zur Erfüllung der Aufgaben des 5.<br />
Parteitages der SED, in verstärktem Maße Wohnraum<br />
zu schaffen, wird auch in Grimma mit dem<br />
Bau von 56 Wohneinheiten begonnen“, heißt es in<br />
einer Zeitungsnotiz vom Januar 1959. Der 83-jährige<br />
Rentner Fredo Groß trug damals maßgeblich<br />
mit zum Gelingen bei. „In der Zeitung habe ich gelesen,<br />
dass man sich für Neubauwohnungen in<br />
der August-Bebel-Straße bewerben konnte. Das<br />
habe ich gemacht.“ Mit seiner Frau und seinem<br />
Sohn wollte er heraus aus der heruntergekommenen,<br />
viel zu engen Wohnung im Grimmaer Stadtzentrum.<br />
Vielen anderen ging es ähnlich. Von sogenannten<br />
Wohnungskommissionen wurden die<br />
Bewerber sorgfältig ausgewählt, alle Schichten<br />
der Bevölkerung sollten vertreten sein. Als ausgebildeter<br />
Handwerker und Leiter der Feuerwehr<br />
kam Groß den Genossen gerade recht. Er wurde<br />
überzeugt, ein Mieterkollektiv zu gründen und zu<br />
leiten, das den Bau der eigenen neuen Wohnungen<br />
aktiv mit unterstützen sollte. „Ich bekam eine<br />
Liste, da standen 36 Interessenten dr<strong>auf</strong>.“ Fredo<br />
Groß besuchte sie alle persönlich, überzeugte sie,<br />
für ihre Zukunft selbst mit anzupacken.<br />
Zu Beginn bestand das Kollektiv aus drei Männern<br />
und zwei Frauen. Regelmäßig traf man sich<br />
zum NAW-Einsatz. Jede Stunde wurde dabei penibel<br />
<strong>auf</strong>geschrieben und abgerechnet. Es gab genaue<br />
Sollvorgaben: Hier waren es 6626 Stunden,<br />
geleistet jedoch wurden weitaus mehr. Und wer<br />
zusätzlich Geld übrig hatte, konnte Obligationen<br />
von je 100 Mark erwerben, die später verzinst<br />
zurückgezahlt werden sollten. „Jeden Sonnabend<br />
und Sonntag zogen wir als künftige Mieter mit<br />
Hacke und Sch<strong>auf</strong>el zum Aufbaugelände“, erinnert<br />
sich Fredo Groß. „Erst errichteten wir eine<br />
Straße für die B<strong>auf</strong>ahrzeuge, dann schleppten wir<br />
Zementsteine für das Haus, dann Ziegel für das<br />
Dach - Männer wie Frauen.“ Antrieb aller war allein<br />
der Gedanke, an der eigenen Wohnung mitzuwirken.<br />
Fast aller. Denn einige wenige gab es, die<br />
sich nicht zum Arbeitseinsatz überwinden konnten<br />
oder sich nur recht selten <strong>auf</strong> der Baustelle<br />
blicken ließen. „Die konnten wir nicht gebrauchen<br />
und die Stadt auch nicht.“ So wurden sie kurzerhand<br />
wieder von der Einzugsliste gestrichen und<br />
andere rückten nach. Am Ende, erinnert sich Groß,<br />
sei alles so geworden, wie er und seine Frau es<br />
sich vorgestellt hatten.<br />
Bis heute wohnen in den Häusern August-Bebel-<br />
Straße 50 bis 54 noch ungewöhnlich viele jener<br />
Mieter, die damals beim Aufbau der Häuser mitgewirkt<br />
und über 50 Jahre zu deren Erhalt beigetragen<br />
haben. Eine mit dem Bau begonnene und<br />
schließlich darüber hinaus über Jahrzehnte gewachsene,<br />
eingeschworene Gemeinschaft ist so<br />
entstanden, die sich umeinander gekümmert und<br />
zusammen gefeiert hat. Der heute weitestgehend<br />
sanierte Block und damit auch seine treuesten<br />
Mieter gehören jetzt zur Grimmaer Wohnungs-<br />
und Baugesellschaft mbH. „In den vergangenen<br />
Jahren konnte ich allein hier acht Mieter für ihr<br />
50-jähriges Treuewohnen auszeichnen“, sagt Jutta<br />
Vetterlein, Geschäftsführerin der Gesellschaft.<br />
Und allesamt haben sie damals am Bau mitgewirkt.<br />
„Die Zeiten haben sich geändert. Wir sind<br />
jetzt Dienstleister für die Menschen, die bei uns<br />
wohnen und große Erwartungen an uns stellen.<br />
Heute wäre wohl auch keiner mehr dazu bereit,<br />
eNgagemeNt<br />
Bis heute wohnen in den<br />
Häusern August-Bebel-<br />
Straße 50 bis 54 noch ungewöhnlich<br />
viele jener<br />
Mieter, die damals beim<br />
Aufbau der Häuser mitgewirkt<br />
und über 50 Jahre zu<br />
deren Erhalt beigetragen<br />
haben.<br />
am Haus selbst mitzuwirken oder es gar mit zu<br />
erbauen. Es sei denn, es würde ihm dann auch<br />
tatsächlich gehören.“<br />
Und auch Mieter, die Jahrzehnte in derselben<br />
Wohnung bleiben, wird es künftig immer weniger<br />
geben. Aus Sicht von Jutta Vetterlein steigt<br />
die Wohnverweildauer heute ab einem Alter von<br />
über 40 Jahren, da erst dann Familie und Arbeitsplatz<br />
relativ gewiss sind. Darüber hinaus werden<br />
praktische Dinge wie moderne Wohnungen mit<br />
Dusche und Bad, einem Balkon oder wenigstens<br />
Kleingarten, einem Fahrstuhl und möglichst<br />
einem Blick ins Grüne darüber entscheiden, wie<br />
<strong>lange</strong> es einen Mieter hält. Ihre alteingesessenen<br />
Mieter hingegen sind weitaus pflegeleichter.<br />
So wird Jutta Vetterlein womöglich auch Mietern<br />
zum 55. oder 60. Mietjubiläum gratulieren können.<br />
Fredo Groß zumindest hat - wie alle anderen<br />
Altmieter auch - nicht vor, noch einmal umzuziehen,<br />
anders als seine Frau, deren Einweisung in<br />
ein Pflegeheim <strong>auf</strong>grund fortgeschrittener Altersdemenz<br />
unumgänglich war. „Ich wohne jetzt über<br />
50 Jahre in ein und derselben Wohnung. Sie ist ein<br />
Teil von mir.“ Ob sein Wunsch jedoch in Erfüllung<br />
gehen wird, hängt davon ab, ob er eines Tages <strong>auf</strong><br />
Hilfe angewiesen sein wird oder nicht. Denn um<br />
die Häuser und Wohnungen altersgerecht ausstatten<br />
zu können, sind sie zu klein. „Wir haben<br />
in Gesprächen darüber informiert, dass wir altersgerechte<br />
Wohnungen mit Fahrstühlen in anderen<br />
Wohngebieten anbieten können“, so Jutta Vetterlein.<br />
„Aber die Menschen wollen nicht weg. Nicht<br />
aus dem Haus und aus dem Gebiet schon gar<br />
nicht, da sind 50 Jahre voller Erinnerung einfach<br />
zu lang.“
eNgagemeNt<br />
integratiOn stAtt<br />
isoLAtion<br />
sechs Jahre wohnt der Mittfünfziger Pavel genne jetzt schon mit seiner Familie<br />
in heidenau im oberen elbtal südöstlich von dresden. in Kirgisistan geboren,<br />
hat er später viele Jahre als dampfturbinenmaschinist in sibirien gearbeitet,<br />
bevor er 2003 der Familie wegen nach deutschland kam. Verwandte hatten<br />
sich hier schon ende der achtziger Jahre niedergelassen. „Wir haben viel gutes<br />
über den umgang mit Aussiedlern in heidenau gehört, also sind wir nach umwegen<br />
über ostfriesland und neustadt hierher gekommen”, erzählt genne. in<br />
den vergangenen Jahren hat es viele spätaussiedler in das etwa 16.500 einwohner<br />
zählende städtchen gezogen. Meist kommen sie aus Ländern, die einst<br />
zum gebiet der sowjetunion zählten, und haben deutsche Wurzeln. „heidenau<br />
hat eine Magnetwirkung”, erklärt sonnhild ruffani, geschäftsführerin der Wohnungsbau-<br />
und Wohnungsverwaltungsgesellschaft heidenau mbh (WVh). „es<br />
hat sich herumgesprochen, dass bei uns spätaussiedler willkommen sind und<br />
dass unser Wohnungsunternehmen gute integrationsarbeit leistet.”<br />
Auch in heidenau ist die demografische entwicklung zu spüren und wird sich<br />
in den kommenden Jahren noch verschärfen. schon vor Jahren hat das hiesige<br />
kommunale Wohnungsunternehmen daher Migranten als neue Zielgruppe<br />
für sich entdeckt. etwa sieben Prozent der gesamten Mieterschaft sind bereits<br />
spätaussiedler. Was für die Leerstandssituation des Wohnungsbestandes gut<br />
ist, birgt <strong>auf</strong> der anderen seite aber auch erhebliche Probleme und reicht bis<br />
hin zu Konflikten in Wohngebieten mit der angestammten deutschen Mieterschaft.<br />
„ein großes hindernis ist natürlich die sprache”, meint Pavel genne.<br />
„Wenn sie sich nicht verständigen können, bleiben sie isoliert. dann bewegen<br />
sie sich nur in ihren eigenen Kreisen und werden immer der Fremde bleiben.”<br />
sonnhild ruffani sagt: „Wir können Konflikten nur begegnen, wenn wir wissen,<br />
wer hierher gezogen ist, wenn wir uns mit den schicksalen der Menschen beschäftigen<br />
und wenn wir versuchen, das Fremde zu überwinden, indem wir<br />
die Menschen <strong>auf</strong> einer persönlichen Basis zusammenbringen.” so wurde <strong>auf</strong><br />
initiative der WVh 2005 der Verein „gemeinsam in heidenau” gegründet, um<br />
aktive integrationsarbeit leisten zu können. Mit der durchführung von traditionellen<br />
Veranstaltungen wie russischen Festen etwa soll der interkulturelle<br />
dialog zwischen den einheimischen und den hinzugezogenen spätaussiedlern<br />
gefördert werden. daneben gibt es tanz- und theaterprojekte, Kochnachmittage<br />
oder reisezirkel. ein weiteres wichtiges Ziel der WVh und des Vereins ist<br />
ein hilfsangebot zur selbsthilfe. so werden die Menschen bei Problemen mit<br />
Behörden unterstützt, in deutschkurse vermittelt oder über befristete Arbeitsverhältnisse<br />
fit für die deutsche gesellschaft gemacht. „Über ein Förderprojekt<br />
mit der Arge haben wir zum Beispiel ein Jahr lang sechs Männer als hausmeister<br />
in verschiedenen Wohngebieten mit unseren regulären hausmeistern<br />
zusammenarbeiten lassen”, erzählt sonnhild ruffani. Auch Pavel genne war<br />
dabei: „eine tolle sache, wenn es auch nicht immer leicht war. Wir konnten nur<br />
deutsch sprechen und mussten uns auch mit Problemen der Mieter auseinandersetzen.<br />
die WVh und ihre Mitarbeiter haben uns dabei aber gut unterstützt.<br />
schade, dass es nur ein Jahr ging.”<br />
sonnhild ruffani ist davon überzeugt, dass integration nur gelingen kann, wenn<br />
Migranten und deutsche miteinander leben. so sind die Aussiedlerfamilien in<br />
heidenau <strong>auf</strong> mehrere Wohngebiete in der ganzen stadt verteilt. in einem haus<br />
leben lediglich ein bis zwei entsprechende Familien. „durch unser engagement<br />
haben wir die Wohngebiete stabilisiert und es sind keine Parallelwelten entstanden.<br />
Wir sind hier aber erst ganz am Anfang.” dabei hofft ruffani <strong>auf</strong> mehr<br />
Verständnis und unterstützung von seiten der Politik. „Wenn zum Beispiel die<br />
hartz-iV-sätze bei uns pauschalisiert werden, haben wir eigentlich verloren.<br />
dann werden sich alle nur noch billige Wohnungen mieten wollen und das, was<br />
wir seit Jahren erfolgreich verhindern, würde eintreten: eine ghettoisierung in<br />
den Wohngebieten mit dann wieder ausgegrenzten Minderheiten. das beträfe<br />
dann nicht nur Migranten.” Pavel genne indes ist in heidenau angekommen<br />
und fühlt sich gut in das gesellschaftliche Leben integriert, auch dank der WVh.<br />
„Wir sind hier zu hause und fühlen uns nicht mehr fremd. nur Arbeit brauche<br />
ich noch. Von 20 Bewerbungen habe ich nur drei Absagen bekommen. das<br />
scheint wohl aussichtslos mit über 50 und noch dazu als Aussiedler.”<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 15<br />
Wohnungsbaugesellschaft heidenAu engagiert sich für sPÄtAussiedLer<br />
Der <strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong> würdigte jüngst die engagierte Arbeit<br />
in Heidenau mit einer Spende in Höhe von 500 Euro.<br />
Verbandsdirektor Siegfried Schneider sagte bei der<br />
Überreichung des Schecks an die Vorsitzende des Vereins<br />
„Gemeinsam in Heidenau“, Katharina Hermann:<br />
„Wir sind begeistert vom Engagement. Mit dieser<br />
Arbeit zeigt das Wohnungsunternehmen gemeinsam<br />
mit dem Verein <strong>auf</strong> vorbildliche Art und Weise, welch<br />
großen Beitrag gerade kommunale und genossenschaftliche<br />
Wohnungsgesellschaften bei der Integration<br />
von ausländischen Mitbürgern leisten.” Traditionell<br />
verzichtet der <strong>vdw</strong> <strong>Sachsen</strong> <strong>auf</strong> den Versand von<br />
Weihnachtskarten und würdigt stattdessen zum Jahresende<br />
herausragende gemeinnützige Projekte.
VDW aktuell<br />
Seite : 16<br />
Das Land <strong>Sachsen</strong> sieht in seiner Stadtentwicklungsstrategie 2020<br />
die Fortentwicklung der Innenstädte im Fokus künftiger Förderpolitik.<br />
Wie nah politische Vorstellungen und pragmatische Realitäten beieinander<br />
und zugleich auch wieder entfernt liegen können, zeigt sich<br />
in dem kleinen vogtländischen Städtchen Adorf. Wie in vielen anderen<br />
Orten des Freistaates ist auch hier seit der Wiedervereinigung städtebaulich<br />
eine Menge passiert. „Gerade im Altstadtkern haben wir viele<br />
attraktive Häuser und Wohnungen geschaffen”, sagt Mariechen Bang,<br />
Bürgermeisterin von Adorf und Aufsichtsratsvorsitzende des dortigen<br />
Wohnungsunternehmens. „Damit haben wir vielleicht schon damals<br />
ein Stück weit unbewusst der heutigen demografischen Notwendigkeit<br />
entsprochen, uns städtebaulich <strong>auf</strong> die Innenstadt zu konzentrieren.”<br />
Maßgeblichen Einfluss dar<strong>auf</strong> hat bis heute auch die stadteigene<br />
Wohnungsgesellschaft Adorf/Vogtl. mbH, die in diesen Tagen<br />
ihr zwanzigjähriges Bestehen feierte und bisher insgesamt etwa neun<br />
Millionen Euro investiert hat. Die Gesellschaft ist zwar größter Vermieter<br />
der Stadt, gehört aber mit 465 Wohnungen zu den eher kleineren<br />
Wohnungsgesellschaften in <strong>Sachsen</strong>, mit nur wenig Handlungsspielraum.<br />
Dennoch werden an das Unternehmen in Zeiten ungünstiger<br />
Rahmenbedingungen große Erwartungen gestellt. Kati Stein, seit 2008<br />
Geschäftsführerin der Wohnungsgesellschaft Adorf, steht dabei vor<br />
großen Herausforderungen. „Wie alle städtischen Wohnungsunternehmen<br />
halten auch wir ein breitgefächertes Wohnungsangebot für<br />
alle sozialen Schichten und unterschiedlichen Bedürfnisse der Bevölkerung<br />
bereit. Und wir engagieren uns vor allem im sozialen Bereich.<br />
Das gehört zu unseren Grund<strong>auf</strong>gaben. Auch dann, wenn unsere wirtschaftliche<br />
Situation es eigentlich anders gebietet.”<br />
Eine aktuelle Leerstandsquote von 19,5 Prozent lässt Kosten für die<br />
Grundversorgung von Wohnraum steigen und Mieteinnahmen eklatant<br />
sinken, so dass gegenwärtige Ausgaben für Kapitaldienstleistungen<br />
und notwendige Instandhaltungsmaßnahmen nicht zu decken<br />
sind. Die angespannte wirtschaftliche Situation machte jüngst sogar<br />
eine Mieterhöhung unumgänglich. Dennoch hofft Kati Stein <strong>auf</strong> Verständnis<br />
unter ihrer Mieterschaft, die sich ansonsten von ihrer Wohnungsgesellschaft<br />
gut betreut fühlt. Einerseits ist hier schon heute<br />
jeder zweite Neumieter <strong>auf</strong> bedarfsgerechten öffentlich finanzierten<br />
Wohnraum angewiesen, den die Wohnungsgesellschaft Adorf auch<br />
zur Verfügung stellt. Andererseits gibt es in der Stadt eine überdurchschnittlich<br />
hohe Nachfrage nach großen und gut sanierten Altbauwohnungen,<br />
die das Unternehmen in der Vergangenheit ebenfalls decken<br />
konnte. Denn für eine kommunale Wohnungsgesellschaft eher ungewöhnlich<br />
hat das Unternehmen einen großen und teilweise unter<br />
Denkmalschutz stehenden Altbaubestand, der in den vergangenen<br />
Jahren betriebswirtschaftlichen Negativrechnungen zum Trotz größtenteils<br />
saniert werden konnte - vor allem im Sinne der Aufwertung<br />
des Stadtbildes. Der Rest wurde rückgebaut und, wo es sich anbot,<br />
auch verk<strong>auf</strong>t. Kati Stein erklärt: „Wer sollte es auch machen, wenn<br />
nicht wir? Wir sanieren doch die Häuser, obwohl sich das für keinen<br />
rechnet und dennoch haben wir und die Stadt etwas davon, nämlich<br />
dann, wenn die Menschen und damit wieder auch unsere Mieter sich<br />
eNgagemeNt<br />
„Wer, Wenn nicht Wir?”<br />
AdorFer WohnungsgeseLLschAFt KÄMPFt<br />
unter Widrigen Bedingungen FÜr stAdt<br />
und BÜrger<br />
in Adorf wohlfühlen und in der Stadt und damit auch bei uns bleiben.”<br />
Anders als im Neubaugebiet gibt es im sanierten Altbaubestand fast<br />
keinen Leerstand. Im Gegenteil. Für die noch nicht sanierten Häuser<br />
gibt es bereits mehr Interessenten, als Wohnungen zur Verfügung<br />
stehen - wenn sie denn alle saniert wären. Die Sanierung eines Altbaus<br />
ist noch bis 2012 geplant, die Finanzierung indes steht in den<br />
Sternen, seit Bund und Land die Städteb<strong>auf</strong>örderung massiv eingekürzt<br />
haben. „Das macht mir für die Zukunft schon etwas Angst”, so<br />
Bürgermeisterin Bang. „Im innerstädtischen Bereich kommen wir im<br />
Augenblick nicht gut voran, weil die öffentliche Förderung bis <strong>auf</strong> zinsgünstige<br />
Darlehen zu gering ist, so dass unsere Wohnungsbaugesellschaft<br />
die Aufgaben allein nicht stemmen kann. Dadurch wird die von<br />
der Landespolitik gewünschte Konzentration <strong>auf</strong> die Innenstadt kaum<br />
gelingen, obwohl sanierte Wohnungen dann schon vermietbar wären.”<br />
Anders sieht es hingegen in einem Gebiet aus, in dem auch für das<br />
kommunale Unternehmen eine Sanierung von alten, vor allem großen<br />
Häusern unmöglich ist. „Wir haben noch Rückbauobjekte. Eines<br />
allerdings liegt ein paar Meter über der Grenze vom offiziell ernannten<br />
Rückbaugebiet - einen Steinwurf entfernt”, so Kati Stein. Hier befindet<br />
sich ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude, das sich nur noch<br />
zum Abriss eignet. Die Denkmalschutzbehörden haben unlängst zugestimmt,<br />
allein die Sächsische Aufbaubank verneint eine Förderung<br />
unter Berufung <strong>auf</strong> die Förderstatuten. Das Gebäude liege eben <strong>auf</strong><br />
der falschen Seite der Grenze zum Rückbaugebiet, da sei nichts zu machen.<br />
Währenddessen sich <strong>auf</strong> richtigem Gebiet, nämlich dem für den<br />
Rückbau bestimmten, ein ebenso abrissbedürftiges Altgebäude befindet,<br />
das wiederum der Denkmalschutz als erhaltenswert betrachtet<br />
und es vor dem Untergang bewahren will, obwohl sowohl Land<br />
als auch Stadt entsprechende Mittel zur Verfügung stellen würden.<br />
Mariechen Bang verfolgt hierbei einen pragmatischen Ansatz: „Wenn<br />
Städtebauer und Wohnungswirtschaft gemeinsam sagen, das ist lohnenswert,<br />
wäre es schön, wenn es unkompliziert Unterstützung gäbe.<br />
Dabei sollte man auch etwas mehr Vertrauen in die Menschen vor Ort<br />
haben, die ihr Geschäft verstehen und genau wissen, hier lohnt sich<br />
eine Investition oder hiervon sollte man lieber die Finger lassen.” Auch<br />
im Neubaugebiet Schillerstraße gibt es dringenden Handlungsbedarf<br />
für Rückbau und Aufwertung. Hier ist der Leerstand besonders hoch<br />
und das wird sich in den nächsten Jahren entsprechend allen Prognosen<br />
auch nicht ändern, im Gegenteil. Mitte der 90er Jahre ist weitestgehend<br />
jeder Plattenbaublock in Adorf saniert worden, mit einer<br />
bis heute anhaltend hohen Kapitaldienstbelastung. Insbesondere jene<br />
Blöcke, die mit 4-Raum-Wohnungen ausgestattet sind, stehen jetzt<br />
leer. Die Erwartungen damals waren andere. Also auch Rückbau? Dafür<br />
müsste das Wohngebiet Schillerstraße erst einmal von der Stadt<br />
zum förderfähigen Rückbaugebiet erklärt werden.<br />
„Wir werden auch am Stadtrand wieder rückbauen”, sagt Bürgermeisterin<br />
Bang. „Ich sehe das aber erst nach 2012. Jetzt müssen wir erst<br />
einmal durchatmen.” Und auch dann wäre der Rückbau für die Wohnungsgesellschaft<br />
nur das kleinere Übel.<br />
Die Doppelbelastung aus Neuschulden der Sanierung wegen und
eNgagemeNt<br />
Die Doppelbelastung aus Neuschulden der Sanierung wegen und Altschulden<br />
blieben vorerst bestehen, denn die Bundesregierung hat erst kürzlich<br />
einer Anschlussregelung zur Altschuldenfrage eine Abfuhr erteilt. So bleibt<br />
die Gesellschaft vorerst über weite Strecken unbeweglich, kann nicht vor<br />
und nicht zurück. Weniger Pauschalisierung und mehr Differenzierung<br />
würden sich Mariechen Bang und Kati Stein gemeinsam von der Politik<br />
künftig wünschen. Schließlich sind die regionalen und lokalen Bedingungen<br />
und Anforderungen so individuell und unterschiedlich wie die Städte<br />
selbst. Auch von der Lokalpolitik und ihrer Gesellschafterin, der Stadt Adorf,<br />
erwartet Kati Stein klare Aussagen und Entscheidungen für die künftige<br />
Entwicklung. „Es ist noch nicht zu spät. Wenn wir jetzt gemeinsam mit der<br />
Stadt die richtigen Weichen stellen, werden wir bald wieder <strong>auf</strong> einem guten<br />
Weg sein.” Kati Stein und ihre Mitarbeiter kämpfen weiter für ein einladendes<br />
Stadtgesicht, für bedarfsgerechten, adäquaten Wohnraum und für<br />
Mieten, die auch morgen noch für alle Schichten der Bevölkerung bezahlbar<br />
sind. Und Bürgermeisterin Bang ist sich sicher: „Vor allem für die Schaffung<br />
und Vorhaltung von sozialem und allen Generationen gerecht werdendem<br />
Wohnraum sind kommunale Wohnungsbaugesellschaften unverzichtbare<br />
Partner und notwendig für das soziale Gleichgewicht“.<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 17
VDW aktuell<br />
Seite : 18<br />
eNgagemeNt<br />
caWG und GGG<br />
gLÄnZen Mit neuen<br />
internet-<br />
PrÄsentAtionen<br />
gleich zwei große chemnitzer Wohnungsunternehmen wollen mit überarbeiteten<br />
Web<strong>auf</strong>tritten mehr Kunden erreichen. Beide haben dabei sowohl das design<br />
ihrer internetseiten grundlegend überarbeitet als auch strukturierung und<br />
inhalte dem aktuellen nutzerverhalten angepasst. dennoch heben sich beide<br />
Angebote deutlich voneinander ab. Während die ggg einen sachlich-informativen<br />
stil verfolgt, setzt die cAWg <strong>auf</strong> eine für die Wohnungswirtschaft eher<br />
ungewöhnliche darstellung. Beide Angebote zeigen, wie gut und zugleich vollkommen<br />
unterschiedlich sich wohnungswirtschaftliche unternehmen präsentieren,<br />
<strong>auf</strong> ihre besondere, ganz eigene Weise einen Akzent im World Wide Web<br />
setzen und sich damit deutlich voneinander abheben können. Auch für jene,<br />
die derzeit keine Wohnung im raum chemnitz suchen, lohnt sich ein Klick <strong>auf</strong>:<br />
www.cawg.de und www.ggg.de
eNgagemeNt<br />
taG<br />
Des AZuBis<br />
Fast 30 Auszubildende haben am 9. Februar 2011 zum „tag des Azubis“ <strong>auf</strong> der<br />
Besuchertribüne des sächsischen Landtags die debatte der Volksvertreter zum<br />
Antrag der Fraktionen von cdu und FdP zur sicherung des Fachkräftebedarfs verfolgt.<br />
grund für diese Aussprache im Landtagsplenum ist die tatsache, dass im<br />
Jahr 2014 den Arbeitsmarkt mehr Arbeitnehmer verlassen, als in diesem Jahrgang<br />
schulabgänger vorhanden sind.<br />
im anschließenden Abgeordnetengespräch mit Patrick schreiber (cdu), Mario Pecher<br />
(sPd) und Mike hauschild (FdP) berichteten die Abgeordneten über ihre politische<br />
L<strong>auf</strong>bahn, den ständigen Kontakt zu den Bürgern und die Wirklichkeit des<br />
politischen Alltags.<br />
Am Vormittag hatte der Verbandsdirektor des <strong>vdw</strong> sachsen, siegfried schneider,<br />
die Auszubildenden im 2. Lehrjahr über seinen Fach- und interessenverband informiert.<br />
dabei ging er vor allem <strong>auf</strong> den Zusammenhang zwischen interessenvertretung<br />
für die Mitgliedsunternehmen und den Bedürfnissen der Menschen in<br />
sachsen nach gutem und sicherem Wohnen ein. dr. Lieselotte steveling vom europäischen<br />
Bildungszentrum in Bochum erläuterte die Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
in der Branche.<br />
Während im ersten teil des tages die tätigkeit der interessenverbände im Vordergrund<br />
stand, wurde im zweiten teil „Politik zum Anfassen“ geboten. Auf der Besuchertribüne<br />
des sächsischen Landtags konnten die Auszubildenden hören und<br />
sehen, wie sich die Abgeordneten in der debatte zu verschiedenen politischen Fragen<br />
austauschten.<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 19
VDW aktuell<br />
Seite : 20<br />
es sollte ein klares signal, ein deutliches Bekenntnis zum stadtumbau<br />
werden, als der chemnitzer stadtrat am 4. november 2009 das stadt-<br />
entwicklungskonzept „seko“ verabschiedete. es sieht vor, dass bis 2020<br />
zwischen 8.000 und 16.000 weitere Wohnungen abgerissen werden,<br />
um den Wohnungsmarkt stabil zu halten. Ambitionierte Pläne. es folgte<br />
jedoch ein Jahr, in dem der Abriss und rückbau von Wohnhäusern<br />
so drastisch zurückging, dass die Ziele des „seko“ schon jetzt kaum<br />
noch zu erreichen sind. gerade einmal 600 Wohnungen verschwanden<br />
2010 vom Markt, so wenige wie seit acht Jahren nicht mehr. Wie aus<br />
einer anderen Zeit wirken die Vergleichszahlen aus dem Jahr 2006, als<br />
zu spitzenzeiten des stadtumbaus knapp 2.400 Wohnungen, also das<br />
Vierfache, in chemnitz vom Markt genommen werden konnten.<br />
der stadtumbau gerät zunehmend in eine sackgasse, weil nicht alle<br />
Player <strong>auf</strong> dem Wohnungsmarkt sich in gleichem Maße daran beteiligen.<br />
Bisher war es zu großen teilen die organisierte Wohnungswirtschaft,<br />
die mit engagierten Abriss- und rückbauprojekten den<br />
Leerstand drückte und den Wohnungsmarkt entlastete. Private einzeleigentümer<br />
profitierten von der Marktentwicklung, traten aber<br />
selbst kaum in erscheinung, denn ihre häuser sind überwiegend Altbauten,<br />
die vor 1949 errichtet wurden, und genau da liegt das Problem:<br />
gegenwärtig werden alle häuser mit Baujahr vor 1949 grundsätzlich<br />
wohNuNgspolitik<br />
stAdtumBAu: Mehr<br />
unterstÜtZung geFordert<br />
der stadtumbau ist ins stocken geraten. drückende Altschulden, fehlende<br />
investitionsanreize und mangelnde einbindung privater eigentümer<br />
bremsen den notwendigen rückbau zunehmend aus. die<br />
chemnitzer Wohnungsunternehmen gehen nun in die offensive und<br />
ver<strong>lange</strong>n mehr unterstützung von Freistaat und Kommune.<br />
und ohne Prüfung des einzelfalls geschützt. Privateigentümer sind damit<br />
weitestgehend raus aus der Verantwortung, sie bleiben bei Abriss<br />
und rückbau außen vor. Mittlerweile hat sich dadurch das gleichgewicht<br />
<strong>auf</strong> dem Wohnungsmarkt so weit verschoben, dass 60 Prozent<br />
des chemnitzer Wohnungsbestandes in privater hand sind. da die organisierte<br />
Wohnungswirtschaft nun nach vielen Jahren der Bestandsdezimierung<br />
ihr rückbaupotential zu großen teilen ausgeschöpft sieht,<br />
kommt der stadtumbau zwangsläufig mehr und mehr zum erliegen.<br />
ohne Veränderungen in der gesetzeslage und stärkere einbindung der<br />
Privateigentümer wird sich die immer noch zu hohe Leerstandsquote<br />
nicht weiter verringern lassen.<br />
hinzu kommt für die Wohnungsunternehmen das zunehmend drückende<br />
Altschuldenproblem, für das seit Jahren keine Lösung in sicht<br />
ist. Weil mit dem einigungsvertrag Altschulden aus ddr-Zeiten <strong>auf</strong><br />
die Wohnungswirtschaft verteilt wurden, bleiben die unternehmen<br />
im Falle eines Abrisses vielfach <strong>auf</strong> unbebauten grundstücken sitzen,<br />
müssen die Altschulden weiter tilgen, erzielen aber keine einnahmen<br />
mehr. setzen sie stattdessen <strong>auf</strong> teilrückbau, entstehen erhebliche<br />
Mehrkosten, die sich angesichts des vergleichsweise niedrigen Mietniveaus<br />
- wenn überhaupt - nur zu einem kleinen teil <strong>auf</strong> die Miete<br />
umlegen lassen. so wird auch eine an sich attraktive Alternative zum<br />
Abriss, die den Mietern einen Verbleib in ihrem Viertel ermöglicht, unwirtschaftlich.<br />
Bei energetischen sanierungen, die mit dem teilrückbau<br />
fast immer einhergehen, kommen durch die Verschärfung der energieeinsparverordnung<br />
aus dem Jahr 2009 weitere immense Kostensteigerungen<br />
hinzu. Zwar können bis zu elf Prozent der Modernisierungskosten<br />
<strong>auf</strong> die Miete umgelegt werden, der volle Betrag würde aber das<br />
einsparpotential bei den energiekosten weit überschreiten und wäre<br />
daher kaum einem Mieter vermittelbar. in der Konsequenz lohnt sich<br />
die energetische sanierung in vielen Fällen weder für den Vermieter<br />
noch für den Mieter.<br />
Zehn große chemnitzer Wohnungsunternehmen wollen nun nicht<br />
mehr tatenlos zusehen und haben sich mit einem Appell an den<br />
Freistaat gewandt. Anlässlich ihres neujahrsempfangs forderten sie
wohNuNgspolitik<br />
Lockerungen der Vorschriften für den Abriss von Altbauten, eine Altschuldenentlastung<br />
für alle Wohnungsabrisse, die Beibehaltung der<br />
Förderung sowie neue investitionsanreize für innerstädtische Kerngebiete,<br />
erhöhte Fördersätze für den teilrückbau und den Verzicht <strong>auf</strong><br />
eine Verschärfung der energieeinsparverordnung. in der Pflicht sehen<br />
die chemnitzer Wohnungsunternehmen aber auch die Kommune und<br />
haben dabei die ständige steigerung der Betriebskosten im Blick, die<br />
sie auch <strong>auf</strong> die sparpolitik der stadt zurückführen: „damit das Wohnen<br />
von morgen bezahlbar bleibt“, heißt es in einem Positionspapier,<br />
müsse „der kontinuierlichen steigerung von gebühren und steuern“,<br />
gemeint sind vor allem grundsteuer, Ver- und entsorgungskosten und<br />
energiepreise, „gleichermaßen begegnet werden, wie der Verschärfung<br />
von Verordnungen und Bau<strong>auf</strong>lagen.“ Zudem müssten die stadtteilkonzepte,<br />
die gerade im rahmen des stadtentwicklungskonzeptes<br />
„seko“ erarbeitet werden, konkrete städtebauliche Ziele enthalten und<br />
mit allen Beteiligten diskutiert werden. in diesem Zusammenhang<br />
kritisierten die Wohnungsunternehmen auch die Zusammensetzung<br />
des neu geschaffenen Kuratoriums stadtumbau, in dem überwiegend<br />
Fachleute von außerhalb sitzen. die vor ort aktiv an der stadtentwicklung<br />
beteiligten Akteure seien dagegen „bestenfalls stimmlose<br />
Zuschauer“.<br />
unter den gästen und rednern des neujahrsempfangs des Arbeitskreises<br />
chemnitzer Wohnungsunternehmen befanden sich die chemnitzer<br />
oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (sPd), der Leiter der Abteilung<br />
stadtentwicklung, Bau- und Wohnwesen im sächsischen<br />
innenministerium Percy rooks, der Verbandsdirektor des <strong>vdw</strong> sachsen<br />
siegfried schneider sowie der Vorstand des Verbandes sächsischer<br />
Wohnungsgenossenschaften e. V. dr. Axel Viehweger. dem Arbeitskreis<br />
chemnitzer Wohnungsunternehmen gehören mit ggg und cAWg<br />
auch zwei Mitgliedsunternehmen des <strong>vdw</strong> sachsen an.<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 21<br />
Bisher war es zu großen teilen<br />
die organisierte Wohnungswirtschaft,<br />
die mit engagierten Abriss-<br />
und rückbauprojekten den<br />
leerstand drückte und den Wohnungsmarkt<br />
entlastete. Private<br />
einzeleigentümer profitierten von<br />
der marktentwicklung.
VDW aktuell<br />
Seite : 22<br />
eiNBlicke<br />
Geschäftsführerseminar<br />
Bei WinterroMAntiK AuF schLoss schWeinsBurg<br />
ein eisiger hauch lag über den tälern von neukirchen im Zwickauer Land.<br />
hier hatten sich die geschäftsführer und Vorstände des <strong>vdw</strong> sachsen in den<br />
ersten dezembertagen 2010 zu ihrem jährlichen seminar eingefunden, um<br />
gemeinsam für die künftigen herausforderungen gewappnet zu sein.<br />
unter dem Leitgedanken „die Veränderung des Blickwinkels<br />
schafft neue Perspektiven.“ lud der <strong>vdw</strong> sachsen seine Mitgliedsunternehmen<br />
<strong>auf</strong> schloss schweinsburg ein. dabei verbanden<br />
sich interessante themen mit kompetenten referenten zu einem<br />
abwechslungsreichen Programm. ob ein erstklassiger Jurist, ein<br />
brillanter rhetoriker, ein faszinierender Karikaturist oder ein leidenschaftlicher<br />
Web 2.0er - alle widmeten sich wohnungswirtschaftlichen<br />
themen aus jeweils ihrem Blickwinkel und boten dem<br />
Auditorium damit ein breit gefächertes spektrum.<br />
hauptaugenmerk wurde <strong>auf</strong> strategien und gestaltungsmöglichkeiten<br />
für moderne und leistungsfähige Wohnungsunternehmen<br />
gelegt. siegfried schneider, Verbandsdirektor des <strong>vdw</strong> sachsen und<br />
gastgeber der Veranstaltung, begrüßte die angereiste hörerschaft<br />
und betonte die Bedeutung der themen des seminars für ein erfolgreiches<br />
Agieren von kommunalen und genossenschaftlichen<br />
Wohnungsunternehmen. „diese seit Jahren gewachsene Veranstaltung<br />
ist Abschluss und zugleich höhepunkt unseres jährlichen<br />
seminarprogramms“, erläuterte schneider. Mit Ausblick <strong>auf</strong> die<br />
künftigen, schwierigen wohnungswirtschaftlichen rahmenbedingungen<br />
und wohnungspolitischen herausforderungen zog auch<br />
sorge um die Zukunft der sächsischen städte <strong>auf</strong>. „das Jahr 2010<br />
endete mit dem Kahlschlag der städteb<strong>auf</strong>örderung“, so schneider.<br />
Zum Auftakt erwartete die seminarteilnehmer ein Blick <strong>auf</strong> den<br />
immobilienmarkt. dr. thomas Beyerle, Bereichsleiter global research,<br />
Aberdeen immobilien KAg in Frankfurt am Main, ist seit<br />
über 10 Jahren Lehrbe<strong>auf</strong>tragter an verschiedenen immobilienwirtschaftlichen<br />
hochschulen und Fortbildungsinstitutionen. er<br />
widmete sich in seinen Ausführungen dem deutschen immobilienmarkt<br />
zwischen Kapitalmarktchancen und sanierungsstau. in<br />
seinem Vortrag machte er deutlich: „der Kapitalhunger ist wieder<br />
da, Wohnimmobilien sind ein künftiges Anlagegut. sie waren noch<br />
nie so attraktiv wie im Moment.“<br />
nach einer Pause bei Kaffee, glühwein und bezaubernden Feuerspielen<br />
im winterlich weißen Barockgarten wandte man sich einer<br />
anderen nicht minder wichtigen sichtweise <strong>auf</strong> die Wohnungswirtschaft<br />
zu. Mit humor- und gehaltvollen Karikaturen mahnte Werner<br />
tiki Küstenmacher, Buchautor und Karikaturist aus München:<br />
„Wir nehmen uns zu viel vor und unterschätzen die Kraft der kleinen<br />
schritte.“ getreu dem Motto „simplify your business“ legte er<br />
seine sicht von modernen und leistungsfähigen Wohnungsunternehmen<br />
dar. Beispiele hierfür seien das „Wegwerfen <strong>auf</strong> Probe“,<br />
das „entmanagen“ oder das „entstapeln“. Laut Küstenmacher<br />
seien „stapel nicht getroffene entscheidungen“. und weiter eröffnete<br />
er den staunenden gästen: „der durchschnittliche Büroangestellte<br />
arbeitet an 65 Projekten gleichzeitig. im schnitt hat er<br />
acht Windows-Fenster offen und wird alle zehn Minuten unterbrochen.<br />
es bedarf weiterer 25 Minuten, um wieder zum thema<br />
zurückzukehren“, so der Karikaturist. Viel input, der die geschäftsführer<br />
und Vorstände trotz deftigen rittermals am Abend weiter<br />
beschäftigte.<br />
Als Vertreter des Bundes konnte Axel gedaschko, senator a. d., seit<br />
Februar 2011 neuer Präsident des gdW, Bundesverband deutscher<br />
Wohnungs- und immobilienunternehmen e. V., begrüßt werden.<br />
er nahm die gelegenheit wahr, um seine gedanken zur künftigen<br />
bundesweiten politischen interessenvertretung darzulegen.<br />
der zweite tag begann mit einblicken in die denkweise von internet-<br />
und Kommunikationsagenturen. Überall zu hören, stetig<br />
präsent und viel diskutiert: sinn und unsinn des networking im<br />
Web 2.0. Kristian Voigt, geschäftsführer der creativ clicks gmbh,<br />
chemnitz, referierte über „Was moderne geschäftsführer in modernen<br />
unternehmen über moderne Kommunikationsmöglichkeiten<br />
wissen sollten“ und berichtete über die gesellschaftliche<br />
und wohnungswirtschaftliche Bedeutung der online-Lebenswelten<br />
wie Web 2.0 als „Paradigmenwechsel in der Kommunikation“<br />
und gab Antworten <strong>auf</strong> die allgegenwärtige Frage, wie man diese
eiNBlicke<br />
neuen Angebote gewinnbringend in die Marketing-strategie einbringen<br />
kann. die teilnehmer erhielten tipps für das tägliche online-geschäft,<br />
beginnend beim Mehrwert des Web 2.0 bis hin zu haftungsrisiken und<br />
rechtsverletzungen.<br />
Wie schwierig es ist, geltende gesetzesregelungen im unternehmen<br />
umzusetzen, machte Jurist Prof. dr. Michael Worzalla, Vorstandsmitglied<br />
des Arbeitgeberverbandes der deutschen immobilienwirtschaft<br />
e. V., deutlich. er bezog mit seinen Ausführungen stellung zu den aktuellen<br />
Fragen der rechtssicherheit für gmbh-geschäftsführer. „ihre<br />
Position als gmbh-geschäftsführer macht sie zum Mitglied eines exklusiven<br />
Kreises von entscheidungsträgern – und steht gleichzeitig wie<br />
kaum eine andere im Fokus von gesetz und rechtsprechung.“ rechtliche<br />
grundlagen und regelungsalternativen für die gestaltung der Anstellungsverträge<br />
von geschäftsführern wurden in theorie und Praxis<br />
dargelegt. schnell stand fest: „Verträge sind nicht für schönwetterzeiten<br />
da, sondern um rechtssicherheit im Fall der Fälle zu schaffen.“ Prof. dr.<br />
Michael Worzalla stellte darüber hinaus klar, dass ein Vertragsmuster<br />
„nur ein Leitfaden und kein Königsweg“ ist.<br />
Aus aktuellem Anlass wurde außerdem <strong>auf</strong> die Querschnittsprüfung der<br />
geschäftsführerverträge kommunaler Wohnungsunternehmen durch<br />
den sächsischen rechnungshof eingegangen.<br />
Mit einem gemeinsamen Mittagessen klang es aus – das geschäftsführerseminar<br />
des <strong>vdw</strong> sachsen 2010. die statistische Zufriedenheitsanalyse<br />
bestätigte den eindruck der Veranstalter: es war ein großer erfolg.<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 23
VDW aktuell<br />
Seite : 24<br />
heDWig reiter<br />
eine FrAu Mit chArAKter<br />
curt bertram<br />
die cheMnitZer WohnungsWirtschAFt<br />
VerABschiedet einen ihrer<br />
größten enthusiAsten<br />
Wer curt Bertram kennt, weiß um seinen großen elan und das außerordentliche<br />
engagement für die Wohnungswirtschaft. in chemnitz ist er zu hause, hier<br />
schlägt sein herz für die Menschen und hier wohnt er seit den 70er Jahren in<br />
einer cAWg-Wohnung im Yorckgebiet. er ist ein Mann, der das Vertrauen seiner<br />
Mieter genießt, weil er authentisch ist. sein Wirken brachte ihm auch großes Ansehen<br />
bei Kollegen und geschäftspartnern ein. seit 1990 vertritt er als Vorsitzender<br />
des Vorstandes der cAWg eg die interessen seiner Mitglieder - stets mit<br />
dem Blick <strong>auf</strong> soziale notwendigkeiten und menschliche Prämissen. unter seiner<br />
Leitung entwickelte sich die genossenschaft zu jenem modernen und sozial verpflichteten<br />
unternehmen, das sie heute ist.<br />
der <strong>vdw</strong> sachsen ehrte ihn für seine Verdienste in der unternehmerischen Wohnungswirtschaft<br />
und verlieh ihm die ehrenurkunde mit ehrennadel in gold. in seiner<br />
Laudatio dankte siegfried schneider, Verbandsdirektor des <strong>vdw</strong> sachsen, für<br />
sein „vielseitiges und fruchtbares engagement, das nachhaltig die entwicklung<br />
der sächsischen Wohnungs- und immobilienwirtschaft beeinflusst hat“.<br />
gäste aus Politik und Wirtschaft, darunter Jürgen steinert, senator a. d. und ehemaliger<br />
Präsident des gdW, sowie Maren Kern, Vorstandsmitglied der BBu, nahmen<br />
an den Feierlichkeiten zu ehren curt Bertrams teil.<br />
eiNBlicke<br />
es ist schwer, sich die Wohnungsbaugesellschaft stadt delitzsch mbh (Wgd) ohne hedwig<br />
reiter, die ehemalige geschäftsführerin, vorzustellen, war sie doch seit 1994 das gesicht<br />
der gesellschaft und der „Motor“ bei der stetigen entwicklung der stadt und des<br />
dortigen Wohnraumbestandes.<br />
„eine Frau mit charakter“, so der einstimmige tenor aus dem Kreis der Kollegen und<br />
Freunde. und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich zur Verabschiedung und ehrung<br />
ihrer Verdienste am 21. dezember 2010 zahlreiche Menschen einfanden. gerührt<br />
gab hedwig reiter dann auch unumwunden zu: „so etwas habe ich nicht erwartet.“<br />
ihre Berufung in der Wgd fand hedwig reiter anfänglich gleich in einer heiklen, aber<br />
umso wichtigeren Aufgabe. es ging, wie so oft, um viel geld. der Antrag <strong>auf</strong> Altschuldenhilfe<br />
und das entsprechende Konzept mussten bei den Banken eingereicht und durchgesetzt<br />
werden. sicherlich kamen ihr hier die erfahrungen aus ihrem 16-jährigen hauptbuchhalterischen<br />
Wirken zugute. dennoch, bei einem erteilten erlass von 33 Millionen<br />
Mark lässt sich der druck hinter dieser Aufgabe nur unschwer ergründen. Was folgte,<br />
waren beispiellose Jahre, in denen die Wgd 550 Wohnungen ohne Zwischenerwerber privatisierte,<br />
unzählige Wohneinheiten sanierte und auch die Problematik „Leerstand“, der<br />
derzeit bei acht Prozent liegt, angehen musste. es waren nicht immer einfache Zeiten.<br />
doch wie sagt hedwig reiter selbst: „Mein größtes hobby ist die Wgd.“<br />
der <strong>vdw</strong> sachsen dankt hedwig reiter für ihre Verdienste um die sächsische Wohnungs-<br />
und immobilienwirtschaft und verleiht ihr gemeinsam mit der ehrenurkunde die ehrennadel<br />
in gold.
eiNBlicke<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 25<br />
Wurzen mAcht sich sOrgen<br />
eine stAdt sucht nAch Lösungen<br />
Anlässlich einer informationsveranstaltung zum thema „Wie geht es<br />
weiter mit dem stadtumbau ost – Fördermöglichkeiten für die Kommunen“<br />
lud die Wurzener gebäude- und Wohnungsgesellschaft mbh<br />
am 19. Januar in den Plenarsaal der stadtverwaltung Wurzen ein.<br />
eigens angereist war auch der sächsische staatsminister des innern,<br />
Markus ulbig. er verwies in seiner rede dar<strong>auf</strong>, dass Wurzen vor großen<br />
herausforderungen stehe, und plädierte für den geordneten Abriss<br />
von Wohngebäuden. dazu empfehle er den Kommunen die Aufstellung<br />
von konkreten stadtentwicklungskonzepten und stellte zugleich<br />
die unterstützung der sächsischen staatsregierung in Aussicht.<br />
die gäste fanden sich nicht zufällig in Wurzen ein, denn die stadt wurde<br />
bereits vor Jahren von der sächsischen staatsregierung zur Modellstadt<br />
für zukunftsweisende stadtentwicklung erklärt. Mit einem<br />
reizvollen Altstadtkern, Bürgerhäusern aus vier Jahrhunderten, dem<br />
gotischen Mariendom und dem spätgotischen Bischofsschloss macht<br />
sich Wurzen malerisch aus. den norden prägen Plattenbau- und großblocksiedlungen<br />
aus der ddr-Zeit, den osten hingegen gründerzeithäuser<br />
und Wohnanlagen aus der Zeit der Weimarer republik. das<br />
Besondere an Wurzen ist aber nicht nur die Architektur, sondern auch<br />
die tatsache, dass die Zukunft hier bereits einzug gehalten hat. eine<br />
Zukunft, die vielen deutschen städten bevorsteht: denn hier spürt<br />
man ihn schon, den prognostizierten demografischen Wandel. hinter<br />
den sanierten Fassaden verbergen sich allzu oft leere Wohnungen. die<br />
Überalterung der gesellschaft und der rückgang der einwohnerzahlen<br />
sind in Wurzen bereits realität.<br />
die Zukunft der stadt ist es, um die man sich hier sorgen macht, denn<br />
wie sieht das Morgen unter derlei Bedingungen aus?<br />
daher war die Kernfrage, welche die gäste im Plenarsaal an diesem tag<br />
umtrieb: Wie geht es nun weiter in Wurzen?<br />
Anhand von praktischen Beispielen – sowohl für Abriss als auch für<br />
Freiflächengestaltung – präsentierte heike Pönicke, geschäftsführerin<br />
der Wurzener gebäude- und Wohnungsgesellschaft mbh, den Beitrag<br />
ihres unternehmens zur stadtentwicklung in den Jahren 2002 bis<br />
2010. in ihren Ausführungen machte sie deutlich, dass „in diesem Zeitraum<br />
der stadtumbau ost eine erfolgsgeschichte und ein gelungener<br />
einstieg in die Lösung der Probleme schrumpfender städte und den<br />
Abbau der Wohnungsleerstände in Wurzen war“. das Konzept basierte<br />
<strong>auf</strong> zwei säulen: stadtumbauprogramm und Altschuldenhilfe. die geschäftsführerin<br />
erklärt weiter: „die Förderung des rückbaus nicht mehr<br />
benötigter und die Aufwertung verbliebener Wohnungen wären ohne<br />
entlastung unseres Wohnungsunternehmens nicht möglich gewesen.<br />
unsere weitere Beteiligung am stadtumbau ist ohne die Aufrechterhaltung<br />
dieser beiden tragenden säulen für die Zukunft nicht denkbar.“<br />
siegfried schneider, Verbandsdirektor des <strong>vdw</strong> sachsen, nahm<br />
in seiner rede den stadtumbau ost als zentrale herausforderung ins<br />
Visier und mahnte: „ich sehe als grundlage für eine weitere erfolgreiche<br />
stadtentwicklung in Wurzen vor allem die schaffung passender politischer<br />
rahmenbedingungen. die ungeschmälert fortgesetzte städteb<strong>auf</strong>örderung<br />
sowie die endgültige Klärung der Altschuldenfrage sind<br />
dabei nur einige unserer Forderungen.“<br />
der <strong>vdw</strong> sachsen unterstützte die Wurzener gebäude- und Wohnungsgesellschaft<br />
mbh auch in ihrer wohnungspolitischen Forderung,<br />
dass im rahmen des rückbaus neben dem Komplexabriss der teilrückbau<br />
als eine städtebauliche Komponente durch höhere Fördersätze<br />
„endlich Akzeptanz finden muss“.<br />
„diese von uns ins Leben gerufene informationsveranstaltung machte<br />
deutlich, dass die herausforderungen des stadtumbaus ost nur gemeinsam<br />
mit der Politik bewältigt werden können“, resümierte die<br />
geschäftsführerin am ende der Veranstaltung. „Wir werden mit der<br />
unterstützung des <strong>vdw</strong> sachsen weiterhin den konstruktiven dialog<br />
mit der staatsregierung suchen, um als sächsisches Wohnungsunternehmen<br />
auch künftig als verlässlicher Partner der Politik agieren zu<br />
können, und für optimale Wohn- und Lebensbedingungen für Bürger<br />
und Bürgerinnen, unsere Mieter und Mieterinnen, sorgen“, so heike<br />
Pönicke.<br />
Konkrete strategien sind bislang nicht in sicht. die Zukunft bleibt ungewiss,<br />
für Wurzen und seine – noch – 17.000 einwohner.<br />
die gäste fanden sich nicht zufällig in Wurzen ein, denn die stadt wurde<br />
bereits vor Jahren von der sächsischen staatsregierung zur Modellstadt<br />
für zukunftsweisende stadtentwicklung erklärt.
VDW aktuell<br />
Seite : 26<br />
Als gebürtige dresdnerin ist Katja schober nicht nur ihrer stadt sehr<br />
verbunden, sondern auch über die aktuellen politischen Vorkommnisse<br />
der Wohnungswirtschaft in sachsen gut informiert. ihre weitreichenden<br />
erfahrungen in der organisation und durchführung von<br />
Veranstaltungen sowie den operativen Aufgaben in und um die wirtschaftlichen<br />
Be<strong>lange</strong> internationaler unternehmen wird Katja schober<br />
in die vielfältigen Aufgaben des Verbandes sehr gut einbringen können.<br />
„die dynamik einer erfolgreichen Veranstaltung ist eine wunderbare<br />
erfahrung, die mir auch in der Vergangenheit bereits sehr viel spaß<br />
gemacht hat. und es ist besonders schön, diesen teil auch in meine<br />
Arbeit im Verband einfließen lassen zu können“, so Katja schober. „ich<br />
freue mich <strong>auf</strong> die bevorstehenden Aufgaben und <strong>auf</strong> die herausforderungen<br />
meiner tätigkeit hier. Zwar ‚tickt‘ ein Verband anders als ein<br />
Wirtschaftsunternehmen, aber genau diese unterschiede sind es, die<br />
mich gereizt haben, hierher zu wechseln. es macht spaß, sich die notwendige<br />
Zeit für Aufgaben nehmen zu können, um sie ganzheitlich<br />
anzugehen.“<br />
um die zukünftige Arbeit der Fachausschüsse<br />
des <strong>vdw</strong> sachsen erfolgreicher<br />
untereinander abzustimmen sowie die<br />
tätigkeit jedes einzelnen <strong>vdw</strong>-Fachausschusses<br />
aktiver in die tägliche Verbandsarbeit<br />
einzubinden, hat der <strong>vdw</strong> sachsen<br />
alle Vorsitzenden und Verantwortlichen<br />
der Fachausschüsse am 18. Januar 2011<br />
zu einer gemeinsamen sitzung nach<br />
dresden eingeladen. der Verband nahm<br />
dieses treffen außerdem zum Anlass,<br />
danke zu sagen für die bisherige ehrenamtliche<br />
Verbandsarbeit der Vorsitzenden.<br />
eine Übersicht aller Fachausschuss-<br />
Vorsitzenden ist <strong>auf</strong> der homepage des<br />
<strong>vdw</strong> sachsen einsehbar.<br />
Am 24. november 2010 trafen sich die<br />
Mitglieder des gdW-Fachausschusses<br />
„steuern“ zu ihrer letzten sitzung im Jahr<br />
2010. Auf der tagesordnung standen themen<br />
wie das Jahressteuergesetz 2010, die<br />
reform der grundsteuer und der gemein-<br />
VerBaNd im gesprach<br />
„Wer nichts tut,<br />
VerÄndert Auch nichts.“<br />
Das neue gesicht im <strong>vdw</strong> sachsen: Katja schober<br />
Auch privat ist Katja schober eine Frau mit vielen interessen. Auf ihren<br />
reisen nach Asien hat sie nicht nur interessante, <strong>auf</strong>geschlossene Menschen<br />
kennen gelernt, sondern konnte auch einen Blick hinter die schillernden<br />
touristischen Fassaden werfen. „es gibt so viel elend <strong>auf</strong> der Welt.<br />
die Armut und das damit verbundene Leid der Menschen geht mir immer<br />
wieder unter die haut. Man fühlt sich dann sehr hilflos“, gesteht Katja<br />
schober. „das war der grund, mich bei Amnesty international zu engagieren.<br />
ich bin überzeugt, dass auch kleine schritte, beginnend mit dem einsatz<br />
der eigenen stimme, schritte in die richtige richtung sind. Wer nichts<br />
tut, verändert auch nichts.“<br />
Für die Mitglieder des Verbandes wird Katja schober zentrale Anl<strong>auf</strong>- und<br />
Koordinationsstelle für die vielfältigen internen und externen Aufgaben<br />
sein und somit den Vorstand und den Verbandsdirektor bei der Wahrnehmung<br />
der Aufgaben operativ und planerisch unterstützen.<br />
sie erreichen Katja schober unter<br />
tel.: 0351 49177-13<br />
e-Mail: buerovd@<strong>vdw</strong>-sachsen.de<br />
tAgungen der FAchAusschÜsse<br />
Katja schober ist das neue gesicht im <strong>vdw</strong> sachsen. sie wird<br />
ab sofort für die be<strong>lange</strong> der mitgliedsunternehmen zuständig<br />
und direkt dem Verbandsdirektor sowie dem Verbandsvorstand<br />
unterstellt sein. nach über 10 Jahren als assistentin der geschäftsleitung<br />
von ernst & Young und dem damit verbundenen<br />
Projektmanagement suchte Katja schober neue berufliche herausforderungen<br />
– und fand sie.<br />
definanzen, die e-Bilanz, das BMF-schreiben<br />
zu § 8c Kstg und die Veröffentlichung<br />
des koordinierten Ländererlasses zu § 6a<br />
grstg.<br />
der Fachausschuss „Wohnungswirtschaftliche<br />
Analytik“ des <strong>vdw</strong> sachsen<br />
traf sich zu seiner letzten sitzung im Jahr<br />
2010 am 15. november. in Auswertung<br />
der durch den Fachausschuss initiierten<br />
erhöhung der transparenz bei Betriebskostenabrechnungen<br />
konnte erfolgreich<br />
festgestellt werden, dass einsprüche und<br />
nachfragen seit dem Aufbringen des siegels<br />
der geislinger Konvention bei den Abrechnungen<br />
signifikant zurückgegangen<br />
sind.<br />
gastgeber für die am 30. november 2010<br />
stattgefundene sitzung des Fachausschusses<br />
„rechnungswesen und steuern“<br />
des <strong>vdw</strong> sachsen war die stesAd<br />
gmbh dresden. die Mitglieder setzten<br />
sich unter anderem mit den Methoden<br />
der investitionsrechnung auseinander.<br />
unterstützt wurden sie hierbei durch dr.<br />
Frank Winkler, geschäftsführender gesellschafter<br />
der Finanz- und Wirtschaftsberatung<br />
dr. Winkler gmbh.<br />
in Leipzig fand am 7. dezember die gemeinsame<br />
sitzung der Fachausschüsse<br />
„Berufliche Bildung“ vom <strong>vdw</strong> sachsen<br />
und dem VsWg statt, bei der die Berichte<br />
über die positiven fachlichen und persönlichen<br />
entwicklungen der Auszubildenden<br />
besonders gelobt wurden. Weiterhin sind<br />
die erfahrungen der Ausbildungsbetriebe<br />
bei der realisierung der handlungsorientierten<br />
Ausbildung nach der novellierung<br />
des Ausbildungsrahmenplanes diskutiert<br />
und ausgewertet worden.<br />
die details zu allen informationen sowie wichtige ergebnisse<br />
zu den <strong>auf</strong>geführten themen dieser und weiterer Fachausschüsse<br />
finden sie in der Publikation inFo 1.2011, zu beziehen<br />
bei der geschäftsstelle des <strong>vdw</strong> sachsen oder unter<br />
office@<strong>vdw</strong>-sachsen.de.<br />
..
..<br />
juBilaeN<br />
BeWegte JAhre<br />
iM dienste der<br />
WohnungsWirtschAFt<br />
40 Jahre WOhnbau raDeberg – KOmmunale WOhnungsbaugesellschaft mbh<br />
20 Jahre J. Zschiesche – grunDstücKsVerWaltungsgesellschaft Kg<br />
20 Jahre WOhnungsbaugesellschaft bergstaDt schneeberg mbh<br />
20 Jahre WOhnungsbaugesellschaft eibenstOcK mbh<br />
20 Jahre WOhnungsbaugesellschaft mbh baD elster<br />
20 Jahre WOhnungsbaugesellschaft mbh mittWeiDa<br />
20 Jahre WOhnungsgesellschaft mbh franKenberg/sachsen<br />
20 Jahre WOhnungsgesellschaft mbh hOYersWerDa<br />
20- oder gar 40-jährige firmenjubiläen sind etwas ganz Besonderes. Der<br />
<strong>vdw</strong> sachsen möchte den Jubilaren seine anerkennung zum ausdruck<br />
bringen und herzlich gratulieren:<br />
Von Anfang an haben sie, unsere Mitgliedsunternehmen, die positive entwicklung der Wohnungs-<br />
und immobilienwirtschaft nicht nur miterlebt, sondern aktiv gestaltet.<br />
ihr immobilienvermögen stellt nach 20 Jahren unternehmensgeschichte ein beachtliches städtebauliches<br />
Vermögen dar. Wohnquartiere wurden durch sie insbesondere in den 90er Jahren<br />
umfangreich saniert und modernisiert. und so kann man heute <strong>auf</strong>wändige und denkmalgerechte<br />
Altbausubstanzen wieder nutzen. die neubauten der 70er und 80er Jahre, die noch heute das<br />
Wohnumfeld von sächsischen städten und gemeinden prägen, erhielten durch ihren enthusiasmus<br />
eine deutliche erhöhung des Wohnkomforts. ihre tägliche Arbeit prägt die Bilder unserer<br />
städte.<br />
Liebe Mitgliedsunternehmen, der Blick <strong>auf</strong> ihre 20-jährige geschichte zeigt, dass sie gewaltige<br />
Aufgaben zu lösen hatten. neben originären Arbeiten widmeten sie sich auch den Fragen der<br />
stadtentwicklung, engagierten sich im stadtumbau und der umgestaltung von städten und Kommunen,<br />
auch oder gerade wegen der neuen herausforderungen der Zeit, wie der Bevölkerungsrückgang,<br />
das Altern der gesellschaft und die geänderten Lebensgewohnheiten der Menschen, die<br />
eine Anpassung von Wohnstandards notwendig machten. Aber auch die Beteiligung ihrer unternehmen<br />
am gesellschaftlichen Leben der städte ist eine wichtige Aufgabe. Viele unserer Wohnungsunternehmen<br />
leisteten spenden für ihre region und verbanden so ihre Arbeit mit einem<br />
guten Zweck. sie zeigten auch durch viele große und kleine Aktivitäten, dass sie ein verlässlicher<br />
Partner ihrer stadt sind.<br />
die Mitglieder des Verbandsvorstandes, des Verbandausschusses und der geschäftsstelle des<br />
<strong>vdw</strong> sachsen wünschen ihnen, liebe Jubilare, für die Zukunft viele förderliche ideen und das notwendige<br />
glück, was auch der tüchtige braucht, und natürlich auch ebenso verlässliche Partner, die<br />
sie unterstützen. der <strong>vdw</strong> sachsen will und wird seinen kommunalen und genossenschaftlichen<br />
Mitgliedsunternehmen ein solch verlässlicher Partner sein und bleiben.<br />
VDW aktuell<br />
Seite : 27
VDW aktuell<br />
Seite : 28<br />
Prof. dr. Michael Worzalla, Mitglied des Vorstandes<br />
<strong>vdw</strong> aKtuell:<br />
Was bietet ihr Verband seinen mitgliedern?<br />
Prof. dr. Michael Worzalla:<br />
unsere Kernkompetenz ist das tarif- und Arbeitsrecht und die damit<br />
zusammenhängenden Fragen aus dem sozialversicherungs-,<br />
steuer- und gesellschaftsrecht. Wir beraten unsere Mitgliedsunternehmen<br />
nahezu rund um die uhr in allen personalrechtlichen<br />
Fragen. nach unserer Philosophie ist der beste rechtsstreit<br />
jener, der nicht geführt werden muss. Kommt es trotzdem dazu,<br />
können wir die unternehmen in allen drei instanzen der Arbeits-<br />
und sozialgerichtsbarkeit kostenlos vertreten.<br />
Warum sollte sich ein unternehmen an tariflöhne binden?<br />
in den unternehmen der Wohnungswirtschaft ist vor allem der<br />
demografische Wandel gerade auch im hinblick <strong>auf</strong> die gewinnung<br />
qualifizierter Arbeitnehmer zu beachten. die Vergütung nach<br />
tarifvertrag ist für viele junge, leistungsfähige Arbeitnehmer eine<br />
Benchmark für die entscheidung, zu welchem unternehmen sie<br />
gehen.<br />
Die kürzlich beendete tarifrunde sieht steigerungen vor und macht<br />
keinen unterschied mehr zwischen Ost- und Westdeutschland.<br />
Zu welchem ergebnis kamen sie und gibt es für die im arbeitgeberverband<br />
organisierten unternehmen möglichkeiten, davon abzuweichen?<br />
die tarifvereinbarung sieht eine moderate erhöhung vor und besitzt<br />
eine L<strong>auf</strong>zeit von 25 Monaten. sie begann am 01.12.2010 und<br />
endet am 31.12.2012. die ersten 13 Monate gibt es – beginnend<br />
mit der Vergütungszahlung für Januar 2011 – eine erhöhung von<br />
3,0 Prozent. Ab dem 01.01.2012 kommen dann noch einmal 1,0<br />
Prozent hinzu. das macht eine tarifmathematische steigerung<br />
BlickpuNkt<br />
der<br />
ArBeitgeBerverBAnd<br />
der deutschen<br />
immOBilien-<br />
WirtschAft e. v.<br />
der AgV Vertritt die interessen Von 1300 Wohnungs-<br />
und iMMoBiLienunternehMen BundesWeit.<br />
VdW AKtueLL steLLt den VerBAnd Vor.<br />
über die gesamte L<strong>auf</strong>zeit von ca. 1,8 Prozent. unternehmen, denen<br />
das zu teuer ist, können sich <strong>auf</strong> die öffnungsklauseln zur l<strong>auf</strong>enden<br />
Vergütung und zum urlaubsgeld berufen. damit können sie mit Zustimmung<br />
des Arbeitgeberverbandes und der gewerkschaften von<br />
den Vergütungshöhen nach unten abweichen. das gleiche gilt für<br />
das urlaubsgeld, das von manchen unternehmen im rahmen der<br />
öffnungsklausel gar nicht gezahlt wird.<br />
Können unternehmen im falle einer mitgliedschaft über eine tarifbindung<br />
selbst entscheiden?<br />
Ja, denn es gibt zwei Formen der Mitgliedschaft: die “klassische“ mit<br />
Bindung an die tarife und die sogenannte “Betreuungsmitgliedschaft“<br />
ohne tarifbindung. diese Form der Mitgliedschaft hat das<br />
Bundesarbeitsgericht mehrfach anerkannt. die betreffenden unternehmen<br />
können dann ohne tarifbindung trotzdem alle dienstleistungen<br />
unseres Verbandes nutzen.<br />
Was kostet eine mitgliedschaft?<br />
unsere Mitgliedsbeiträge sind gestaffelt je nach Bruttolohn- und<br />
-gehaltssumme, die im vorletzten Jahr an die Berufsgenossenschaft<br />
gemeldet worden ist. danach zahlen kleine unternehmen 180,00<br />
euro, die größten 3.200,00 euro. regelmäßig liegt der Jahresbeitrag<br />
für die unternehmen damit irgendwo in der Mitte.<br />
Weitere Auskünfte erhalten interessierte unternehmen unter:<br />
arbeitgeberverband der Deutschen immobilienwirtschaft e. V.<br />
Peter-müller-str. 16<br />
40468 Düsseldorf<br />
telefon: 0211 961350<br />
telefax: 0211 233987 - 1000<br />
e-mail: kontakt@agv-online.de
aNzeige
VDW aktuell<br />
Seite : 30<br />
terMine 2011<br />
Datum Veranstaltung<br />
15. März 2011 Fachausschuss „Betriebswirtschaft und hausbewirtschaftung“ des gdW in Berlin<br />
16. März 2011 Fachausschuss „steuern“ des gdW in Berlin<br />
17. März 2011 Fachausschuss „edV“ des <strong>vdw</strong> sachsen<br />
22. März 2011 Fachausschuss „rechnungswesen und steuern“ des <strong>vdw</strong> sachsen in dresden<br />
15. Mai 2011 Fachausschuss „Planung, technik und energie“ des gdW in Berlin<br />
17. Mai 2011 Fachausschuss „Berufliche Bildung“ des <strong>vdw</strong> sachsen in chemnitz<br />
24. Mai 2011 Fachausschuss „Kommunikation“ des <strong>vdw</strong> sachsen in Leipzig<br />
25. Mai 2011 Fachausschuss „recht“ des <strong>vdw</strong> sachsen in dresden<br />
15. Juni 2011 Fachausschuss „Betriebswirtschaft und hausbewirtschaftung“ des gdW in Berlin<br />
16. Juni 2011 Fachausschuss „steuern“ des gdW in Berlin<br />
23. Juni 2011 Fachausschuss „Multimedia“ des <strong>vdw</strong> sachsen<br />
28. Juni 2011 Fachausschuss „rechnungswesen und steuern“ des <strong>vdw</strong> sachsen in dresden<br />
06. Juli 2011 24. Verbandstag des <strong>vdw</strong> sachsen im radisson sAs Park hotel dresden in radebeul<br />
07. Juli 2011 öffentliches wohnungspolitisches Forum des <strong>vdw</strong> sachsen und des VsWg<br />
im radisson sAs Park hotel dresden in radebeul<br />
07. september 2011 Fachausschuss „recht“ des <strong>vdw</strong> sachsen in dresden<br />
13. september 2011 Parlamentarischer Abend der sächsischen Wohnungs- und immobilienwirtschaft in dresden<br />
14. september 2011 Fachausschuss „steuern“ des gdW in Berlin<br />
15. september 2011 Fachausschuss „Multimedia“ des <strong>vdw</strong> sachsen<br />
23. september 2011 Beratung Arbeitsgemeinschaft Wohnungsgenossenschaften<br />
10. oktober 2011 Beratung Arbeitsgemeinschaft Kleine Wohnungsunternehmen<br />
12. oktober 2011 Fachausschuss „hausbewirtschaftung/sozialmanagement“ des <strong>vdw</strong> sachsen in dresden<br />
18. oktober 2011 Fachausschuss „Betriebswirtschaft und hausbewirtschaftung“ des gdW in Berlin<br />
03. november 2011 Fachausschuss „edV“ des <strong>vdw</strong> sachsen<br />
24. november 2011 Fachausschuss „Multimedia“ des <strong>vdw</strong> sachsen<br />
30. november 2011 Fachausschuss „steuern“ des gdW in Berlin<br />
30. november + 01. dezember geschäftsführerseminar des <strong>vdw</strong> sachsen im hotel Kloster nimbschen bei grimma<br />
06. dezember 2011 Fachausschuss „Berufliche Bildung“ des <strong>vdw</strong> sachsen in dresden<br />
seMinArAngeBote MÄrZ und APriL 2011<br />
themengruPPe termin/DOZent thema unD inhaltliche schWerPunKte<br />
edV 13.04.2011 heute schon getwittert?<br />
Kristian Voigt Was moderne Menschen in modernen unternehmen über moderne<br />
Kommunikationsmöglichkeiten wissen sollten<br />
Kommunikation 17.03.2011 erfolgreiche Verhandlungsstrategien<br />
Frank W. schmidt die interessen des unternehmens richtig vertreten<br />
Management 03.03.2011 compliance – Modisches Feigenblatt oder notwendige strategie?<br />
dozententeam Vermeidung von haftung und Korruption im Wohnungsunternehmen<br />
14.04.2011 das unternehmenskonzept im Wohnungsunternehmen<br />
Frank Winkler instrument zur Kommunikation, Krisenvorsorge und strategieentwicklung<br />
rechnungswesen 30.03.2011 steuern in der Finanzbuchhaltung von Wohnungsunternehmen<br />
stefan Mayer-ehrling den steuerberater besser verstehen – das steuerrecht besser<br />
durchschauen<br />
recht 16.03.2011 ohne Anwalt von der Mahnung bis zur räumungsklage<br />
Beate heilmann Zahlungsverzug des Mieters, Kündigungserklärung und räumungsklage<br />
des Vermieters<br />
16.03.2011 das Betriebsverfassungsgesetz im Wohnungsunternehmen<br />
Michael Worzalla Betriebsratswahl, Betriebsversammlung, Betriebsvereinbarungen,<br />
Mitbestimmung<br />
23.03.2011 Mietrechtliche Fragen bei tod des Mieters<br />
Mario Viehweger ohne Zeitverzug die richtigen Maßnahmen einleiten<br />
Wohnungseigentum 06. + 07.04.2011 Buchhaltung in der Weg-Verwaltung<br />
Kerstin Bonk Besondere Anforderungen, Wirtschaftsplan, sonderumlagen<br />
termiNe
aNzeige<br />
Die Praxis sollte das Ergebnis<br />
des Nachdenkens<br />
sein, nicht umgekehrt.<br />
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VDW aktuell<br />
Seite : 31
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