HANDLUNGSANWEISUNG - Sicherheitswesen Universität Heidelberg
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<strong>Universität</strong> <strong>Heidelberg</strong> – Zentralbereich Theoretikum<br />
<strong>HANDLUNGSANWEISUNG</strong> � ABGEHÄNGTE DECKEN<br />
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Stand:<br />
November 2005<br />
<strong>HANDLUNGSANWEISUNG</strong><br />
�<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Abgehängte Decken
<strong>Universität</strong> <strong>Heidelberg</strong> – Zentralbereich Theoretikum<br />
<strong>HANDLUNGSANWEISUNG</strong> � ABGEHÄNGTE DECKEN<br />
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1. Gültigkeit<br />
Diese Handlungsanweisung gilt für anzuwendende Schutzmaßnahmen infolge<br />
Asbestgefährdung bei<br />
• Notfallarbeiten,<br />
• Wartungsarbeiten und<br />
• kleinen Montagearbeiten<br />
innerhalb der Gebäude im Zwischendeckenraum und an den abgehängten Decken<br />
nach Nummer 2.4 Technische Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) 519 und einem<br />
Demontageumfang von maximal 20 m 2 abgehängter Decke (15 Deckenplatten).<br />
Dabei handelt es sich um Arbeiten mit geringer Exposition (gemäß TRGS 519,<br />
Pkt. 2.8).<br />
Bei Minutentätigkeiten (max. 15 Min.) siehe Handlungsanweisung �,<br />
z.B. Kontrollaufgaben.<br />
Für Notfall-, Wartungs- und Montagearbeiten, bei denen mehr als 20 m 2 abgehängte<br />
Decke demontiert werden, sind zusätzliche Schutzmaßnahmen nach der TRGS 519<br />
anzuwenden. Diese Schutzmaßnahmen dürfen nur von zugelassenen<br />
Asbestfachfirmen ausgeführt werden.<br />
2. Gefährdung<br />
Der Zwischendeckenbereich oberhalb der abgehängten Decken in den Gebäuden<br />
des Zentralbereiches Theoretikum ist über alle Geschosse mit asbesthaltigen<br />
Stäuben und geringen Mengen an Spritzasbestresten kontaminiert.<br />
Jede Person, die die abgehängten Decken ohne Schutzmaßnahmen demontiert,<br />
setzt sich und Dritte einer Gefährdung infolge Asbest aus.<br />
Spritzasbest ist ein locker gebundenes Material mit hohem Asbestanteil. Bereits bei<br />
geringer Beanspruchung werden einatembare Asbestfasern freigesetzt.<br />
Asbestfasern können vorübergehende Beschwerden auslösen und die Atemwege,<br />
die Haut und die Augen reizen (z.B. sind Husten und Juckreiz möglich).<br />
Ständig wiederkehrendes Einatmen faserhaltigem Staub kann zu Lungenschäden<br />
führen und Krebs erzeugen.<br />
3. Personelle und materielle Voraussetzungen<br />
Bevor Notfallarbeiten, Wartungsarbeiten und kleine Montagearbeiten im<br />
Zwischendeckenraum oder an den abgehängten Decken ausgeführt werden dürfen,<br />
sind folgende personelle und materielle Voraussetzungen zu erfüllen:<br />
a. Gemäß TRGS 519, Pkt. 5.4.2 (4) muss im Arbeitsbereich ein Aufsichtsführender<br />
mit Sachkunde gem. Anl. 5 TRGS 519 nach Punkt 2.7. (3)<br />
anwesend sein.<br />
b. Die Beschäftigten müssen über die Gefährdungen durch Asbest und die<br />
erforderlichen Schutzmaßnahmen unterwiesen sein.
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c. Jede Person muss gültige Untersuchungsergebnisse über die<br />
arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen G 1.2 (und optional G 26)<br />
besitzen.<br />
d. Alleinarbeiten in kontaminierten Bereichen sollten vermieden werden<br />
(TRGS 524, Pkt. 4.6.5. (2).<br />
e. Werden in den genannten Bereichen Reinigungsarbeiten an den Anlagen<br />
durchgeführt, ist ein berufsgenossenschaftlich zugelassener Industriesauger<br />
der Staubklasse H einzusetzen.<br />
f. Als Schutzausrüstung sind eine Atemschutzmaske (Halb-/Viertelmaske mit<br />
P2-Filter oder partikelfiltrierende Halbmaske FFP2), ein staubdichter<br />
Einwegschutzanzug Typ 5 sowie Schutzhandschuhe (Nitril- oder<br />
Butylkautschuk, wegen der PCB-haltigen Deckenplatten) zu verwenden.<br />
g. Für kontaminierte Abfälle, Schutzanzüge, Filter etc. sind bei jedem<br />
Arbeitseinsatz PE-Säcke mit Asbestaufdruck und Industrieklebeband<br />
bereitzuhalten.<br />
h. Zum Binden von freien Asbestfasern ist ein Sprühzerstäuber mit entspanntem<br />
Wasser (Spüli) mitzuführen.<br />
i. Für Abklebe- und Abschottungsarbeiten sind PE-Folie und Industrieklebeband<br />
bereitzuhalten (auch für Deckenplatten mit KFM-Auflage).<br />
j. Für Reinigungszwecke sind ein Eimer mit entspanntem Wasser (Spüli) und<br />
Einwegwischtücher bereitzuhalten.<br />
k. Für das Schließen der abgehängten Decke nach Beendigung des<br />
Arbeitseinsatzes sind nach Möglichkeit neue Deckenplatten vorzuhalten und<br />
einzusetzen.<br />
l. Für die Demontage und den Wiedereinbau der Deckenplatten sind Stehleitern<br />
oder kleine Arbeitsgerüste zu verwenden.<br />
4. Arbeitsablauf<br />
4.1 Notfallarbeiten, Wartungsarbeiten und Kleine Montagearbeiten<br />
mit einem maximalen Demontageumfang von 20 m 2 abgehängter Decke<br />
Folgender Arbeitsablauf ist einzuhalten:<br />
• Informieren des Nutzers über die anstehende Maßnahme und voraussichtliche<br />
Dauer der Aktion;<br />
• Kennzeichnen des Arbeitsbereichs durch Verbotszeichen „Halt Zutritt verboten<br />
- Asbestfasern“;<br />
• Abdecken von losem Inventar und Mobiliar mit Folie (möglichst staubdicht);<br />
• Bereithalten von neuen Deckenplatten (abgedeckt) innerhalb des<br />
Arbeitsbereiches;<br />
• Anbringen eines PE-Sackes für gebrauchte Atemschutzmasken im<br />
Eingangsbereich;<br />
• staubdichtes Abschotten des Arbeitsbereiches gegenüber Nachbarbereichen<br />
vom Fußboden bis Unterkante abgehängte Decke mit PE-Folie, Zugänge /<br />
Türen abschließen (glatte, leicht zu reinigende Oberflächen brauchen nicht<br />
abgeschottet werden);
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Aufgestellt:<br />
• Betreten des Arbeitsbereiches mit Schutzausrüstung, PE-Säcken,<br />
Industrieklebeband, Wassereimer und Einmalwischtüchern, H-Staubsauger<br />
und Werkzeug;<br />
• Demontieren der Deckenplatten, waagerechter Ausbau der ersten Platte und<br />
Besprühen mit entspanntem Wasser vor Abstellen (Staubbindung);<br />
• Besprühen der Oberflächen im Zwischendeckenbereich vor Abnahme weiterer<br />
Platten von der Öffnung aus mit entspanntem Wasser;<br />
• Abnehmen der Deckenplatten und abstellen im Arbeitsbereich (bei<br />
Wiederverwendung sind die KMF-Auflagen mit Folie zu kaschieren, im<br />
Entsorgungsfall sind die Platten mit Auflage staubdicht zu verpacken);<br />
• Befeuchten des Arbeitsbereichs im geöffneten Zwischendeckenbereich mit<br />
entspanntem Wasser;<br />
• Durchführen der Tätigkeit:<br />
Notfallarbeiten,<br />
Wartungsarbeiten und/oder<br />
kleine Montagearbeiten<br />
• Schließen der geöffneten abgehängten Decke (sind keine Deckenplatten<br />
verfügbar, ist die Öffnung mit PE-Folie und Industrieklebeband abzuschotten);<br />
• feucht Wischen aller glatten Oberflächen, absaugen der benutzten Werkzeuge<br />
und Abfallsäcke innerhalb des abgeschotteten Arbeitsbereiches mit H-Sauger;<br />
• Benetzen der Abdeckfolie mit entspanntem Wasser, vorsichtig<br />
zusammenlegen und in den PE-Sack verpacken;<br />
• Gegenseitiges Abwischen der Schutzausrüstung mit feuchten Einmaltüchern;<br />
• Ablegen der Schutzausrüstung (nicht der Atemschutzmaske) und staubdichtes<br />
Verpacken in PE-Sack;<br />
• Reinigen der Schuhsohlen mit einem feuchten Tuch;<br />
• Staubdichtes Verpacken der benutzten Wischtücher in PE-Sack;<br />
• Absaugen der PE-Säcke;<br />
• Ablegen und Verpacken der P2-Maske;<br />
• Transport der Abfallsäcke zum Sammelcontainer für Asbestabfälle;<br />
• Abbau der Abschottungen.<br />
Die Tragezeitbegrenzung für Schutzmasken beträgt maximal 2 Stunden. Nach 2<br />
Stunden ist eine Tragepause von 30 Minuten einzulegen.<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Heidelberg</strong><br />
Abteilung <strong>Sicherheitswesen</strong>