Das Millionen Rennen - WDR.de

14 das millionen rennen
Was hat Ihnen am Drehbuch besonders gefallen?
Ich habe es in den Ferien in einem Rutsch durchgelesen
und mich dabei sehr amüsiert. Die Sprache ist
sehr direkt, wie ich sie aus dem Ruhrgebiet kenne und
schätze. Diese »kleiner Mann was nun Story« und dann
taucht dieser Looser Ronny auf, der ja nun aber auch
gar nix mehr zu verlieren hat. Einfach super gebaut. Das
Schöne war übrigens auch, dass der Drehbuchautor bei
einer Leseprobe dabei war. Es gab dann ein paar Stellen,
bei denen wir gesagt haben: Lass’ uns da noch einmal
drüber reden. Ich fand das sehr positiv, dass sich ein
Dreh buchautor mit uns Schauspielern an einen Tisch
setzt, dass man miteinander reden kann. Deshalb ist das
Ergebnis auch so gut geworden.
In Ihrer ersten Szene sagen Sie kein Wort ...
Ich liebe diesen Auftritt. Ich würde am liebsten in
jedem Film als erstes so auftreten.
Das hat so etwas Outlawmäßiges.
Ronny ist eine arme Wurst auf seine Art. Eigentlich
sind beide Männer arme Würste. Bei diesem ersten Auftritt
ist aber noch keine Wertung da. Der Zuschauer weiß
noch nicht, was er jetzt zu erwarten hat vom Lohmeyer.
Ich mag das gerne.
Sind die beiden Männer – also die armen Würste – im
Endeffekt nicht immer noch kleine Jungs?
Also, wenn man die beiden Männer jetzt mal als
komplette Menschen sieht, mit allem, was dazugehört,
haben sie sich schon weiterentwickelt. Aber bei dieser
Konkurrenzsituation zwischen ihnen werden sie tatsächlich
auf ihre Kindheit zurückgeworfen. Sie haben
nicht gelernt, miteinander umzugehen.
Immerhin: Die Frauen sind vernünftig.
Wenn Männer unter Strom stehen oder in Not sind,
wer soll ihnen dann Vernunft geben, wenn nicht die
Frauen?
Das haben Sie jetzt schön gesagt.
Ich mag die Frauenfiguren in dem Film sehr gerne,
sie sind auch alle toll gespielt. Eine dieser Figuren ist
aller dings so unvernünftig, dass sie mit mir ins Bett
geht. Und dann kommt der Marder.
Ein Massaker. Das sieht wirklich schlimm aus.
Großes Lob an die Ausstattung. Das war zwar nur
Kunstblut, aber wirklich ein bisschen eklig.