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wenn unsere katholische kirche - und Kulturzentrum Deutscher Sinti ...

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Nach dem Holocaust erfuhren die überlebenden <strong>Sinti</strong> <strong>und</strong> Romavon dieser Seite kaum Unterstützung; sie wurden lediglich in paternalistischerManier als „Randgruppe“ betreut. Insbesondereführende Vertreter der „<strong>katholische</strong>n Zigeuner- <strong>und</strong> Nomaden-Seelsorger“ wie Pfarrer Achim Muth oder die SozialarbeiterinSilvia Sobeck, die in den Siebzigerjahren als vermeintliche „Experten“einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf politischeEntscheidungsträger hatten, vertraten zutiefst rassistische Auffassungenüber „Zigeuner“.In der Grußbotschaft von Johannes Paul II. zum 60. Jahrestagder Befreiung von Auschwitz-Birkenau, die Kardinal Lustiger am27. Januar 2005 auf dem ehemaligen Lagergelände verlas,würdigte der Papst erstmals ausdrücklich die Holocaust-Opfer<strong>unsere</strong>r Minderheit: „Die Roma waren in Hitlers Plan ebenso fürdie totale Vernichtung vorgesehen. Man kann die Opfer anLeben nicht unterschätzen, die ihnen, <strong>unsere</strong>n Brüdern <strong>und</strong>Schwestern, im Todeslager von Auschwitz auferlegt wurden.“Trotz dieser wichtigen symbolischen Geste gibt es bis heutekein eindeutiges Bekenntnis des Vatikans oder der deutschenBischöfe zur Mitverantwortung der Katholischen Kirche mit Blickauf den vom NS-Staat organisierten Völkermord an den <strong>Sinti</strong><strong>und</strong> Roma <strong>und</strong> insbesondere zur Rolle der Kirche bei der Aussonderung<strong>unsere</strong>r Menschen <strong>und</strong> ihrer Deportation in dieKonzentrations- <strong>und</strong> Vernichtungslager. Für die Überlebendendes Holocaust <strong>und</strong> ihre Angehörigen ist diese ignorante Haltungihrer Kirche zutiefst bedrückend. Nicht wenige Angehörige<strong>unsere</strong>r Minderheit haben sich aufgr<strong>und</strong> dieser leidvollen Erfahrungvon der Katholischen Kirche abgewandt.12

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