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wenn unsere katholische kirche - und Kulturzentrum Deutscher Sinti ...

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Gegenwärtig bilden <strong>Sinti</strong> <strong>und</strong> Roma mit etwa 10 bis 12 MillionenAngehörigen die größte Minderheit in Europa. Die furchtbare Erfahrungder systematischen Vernichtung im nationalsozialistischbesetzten Europa, der eine halbe Million <strong>unsere</strong>r Menschenzum Opfer fiel, hat sich tief in das kollektive Gedächtnis dernationalen <strong>Sinti</strong>- <strong>und</strong> Roma-Minderheiten eingebrannt. Aus demhistorischen Gedächtnis der jeweiligen Mehrheitsgesellschaftenhingegen wurde dieser Zivilisationsbruch fast vollständig verdrängt.Als Konsequenz des Holocaust gibt es heute in der internationalenPolitik eine große Sensibilität für die unterschiedlichen Erscheinungsformendes Antisemitismus. Demgegenüber existiertim Falle der <strong>Sinti</strong> <strong>und</strong> Roma weder ein Bewusstsein für diehistorische Dimension der an <strong>unsere</strong>r Minderheit begangenenVerbrechen noch für den gegenwärtigen Rassismus, dem<strong>unsere</strong> Menschen in vielen Staaten ausgesetzt sind.Nach Untersuchungen der „Europäischen Beobachtungsstellefür Rassismus“ sind <strong>Sinti</strong> <strong>und</strong> Roma wie keine andere Gruppevon Diskriminierung <strong>und</strong> Ausgrenzung betroffen. In Ost- wiein Westeuropa verzeichnen die Behörden seit Jahren einendeutlichen Anstieg rassistisch motivierter Gewalt: Allein inTschechischen Republik fielen seit der Wende 27 Angehörige<strong>unsere</strong>r Minderheit Morden mit neonazistischem Hintergr<strong>und</strong>zum Opfer, ohne dass dies zu einem öffentlichen Aufschreigeführt hätte.In Anbetracht dieser dramatischen Lage habe ich am 30. Mailetzten Jahres mit Unterstützung der nationalen Roma-Organisationen aus den Niederlanden, Österreich, Polen, derSlowakei <strong>und</strong> der Tschechischen Republik ein Bittgesuch umeine Privataudienz an Benedikt XVI. gerichtet.13

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