11.07.2015 Aufrufe

wenn unsere katholische kirche - und Kulturzentrum Deutscher Sinti ...

wenn unsere katholische kirche - und Kulturzentrum Deutscher Sinti ...

wenn unsere katholische kirche - und Kulturzentrum Deutscher Sinti ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Um dies zu verstehen, ist ein kurzer Rückblick notwendig. Inseinem gr<strong>und</strong>legenden Erlass vom 8. Dezember 1938 ordneteHeinrich Himmler als Reichsführer SS die vollständige Erfassungaller im Deutschen Reich lebenden <strong>Sinti</strong> <strong>und</strong> Roma an. Mit der„Feststellung der Rassenzugehörigkeit“ wurde die in Berlin ansässige„Rassenhygienische Forschungsstelle“ unter Leitungvon Dr. Robert Ritter betraut. In dem Erlass ist explizit von derbeabsichtigten „endgültigen Lösung der Zigeunerfrage“ dieRede. Um dieses Ziel zu erreichen, führten Ritter <strong>und</strong> seineMitarbeiter im gesamten Reichsgebiet <strong>und</strong> in enger Kooperationmit dem SS- bzw. Polizeiapparat „rassenbiologische Untersuchungen“an <strong>Sinti</strong> <strong>und</strong> Roma durch. Unsere Menschen wurdenunter Androhung von KZ-Haft gezwungen, ihre Verwandtschaftsverhältnissepreiszugeben. Für die Erstellung umfassenderFamilienstammbäume griffen die „Rasseforscher“ zudem auf Unterlagenstaatlicher <strong>und</strong> kirchlicher Stellen zurück. Insbesonderedie Kirchenbücher waren eine wichtige Quelle, um „Zigeuner“bzw. Personen mit „zigeunerischer Abstammung“ zu identifizieren.Schon im Vorwort von Ritters Habilitationsschrift „Ein Menschenschlag“aus dem Jahr 1937, die seinen Ruf als führender„Zigeunerforscher“ des Dritten Reiches begründete, hatte diesersich lobend über die Unterstützung seiner Arbeit durch daserzbischöfliche Ordinariat in Freiburg <strong>und</strong> das bischöflicheOrdinariat Rottenburg geäußert. Ritter weiter: „So gingen unsauch immer wieder zahlreiche Pfarrer, Ärzte, Richter, Lehrer,Justiz- <strong>und</strong> Polizeibeamte in jeder Hinsicht hilfsbereit an dieHand.“Am 13. September 1940 sandte der „Reichsminister für diekirchlichen Angelegenheiten“ eine Abschrift des genanntenHimmler-Erlasses an die Deutsche Evangelische Kirche <strong>und</strong> anden Vorsitzenden der Fuldaer Bischofskonferenz, KardinalBertram. Dieser ließ im November 1940 im Kirchlichen Amtsblatt8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!