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wenn unsere katholische kirche - und Kulturzentrum Deutscher Sinti ...

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Die Regierung müsse wissen, so Machens, „dass die Bischöfegenötigt sind, laut zu ihren Gläubigen zu sprechen, <strong>wenn</strong> dieMaßnahmen fortgesetzt werden, weil sie diese Belehrung ihrerHerde schuldig sind <strong>und</strong> von Gott zu Schützern der Bedrängtenbestellt sind.“Am gleichen Tag schrieb der Dominikanerpater Odilo Braun,der später wegen seiner Verbindungen zum Widerstand vonder Gestapo verhaftet werden sollte, an den Fuldaer BischofJohannes Dietz, „dass die Zigeunerkinder, auch die katholischgetauften, bereits in den Städten erledigt werden“. Auch Braunforderte von den Bischöfen umgehende <strong>und</strong> konkrete Schrittezum Schutz der von der Deportation nach Auschwitz bedrohten<strong>Sinti</strong> <strong>und</strong> Roma. Dass selbst in Kardinal Bertrams eigenemBischofssitz in Breslau <strong>Sinti</strong>-Kinder aus einem <strong>katholische</strong>nKinderheim abgeholt wurden, bezeugt folgender Bericht der<strong>katholische</strong>n Ordensschwester M. Apollinaris Jürgens: „VomJugendamt wurden den Armen Schulschwestern des KinderheimsBreslau-Ohlewiesen im Zweiten Weltkrieg zwei ‚Zigeunerkinder’zugewiesen, ein Mädchen, Maria, <strong>und</strong> ein Säugling. Vonbeiden Kindern waren den Schwestern die Eltern nicht bekannt.Es mag – nach den Erinnerungen der Schwestern – im Jahr1943 gewesen sein, als plötzlich vier Männer der Gestapo imKinderheim erschienen <strong>und</strong> die beiden Kinder zu sehenwünschten. Schwester Hyacintha ging mit der kleinen, knapp10jährigen Maria ins Sprechzimmer <strong>und</strong> fragte unterwegs, obdas Kind wüsste, wohin es jetzt ginge. Die Antwort des Kindes:‚In den Himmel’. Schwester Hyacintha war zunächst verblüfft obdieser Antwort, später erschüttert. Als sie mit dem Kind insSprechzimmer kam, hieß es gleich, sie seien gekommen, dasMädchen abzuholen. Als Schwester Hyacintha dem KindWäsche <strong>und</strong> Kleider einpacken wollte, lehnten die Männer dasab, das sei nicht notwendig, <strong>und</strong> nahmen das Kind weg.6

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