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Nicole Kamphues

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Trainerbrief 01-05Psychologie46,5 % der Befragten lassensich von Schiedsrichterentscheidungennegativbeeinflussen.Seite 18beide Formen. Dieses Ergebnis warzu erwarten, da Wettkämpfe aufgrundihrer Komplexität nie ohneGedankengänge stattfinden können.Das beweist auch der geringe Anteilvon 2,4 % für die Antwort 'nie'. Hiergilt es für den Trainer, den Spielerdarauf aufmerksam zu machen, wiewichtig positive Verstärkungen fürdiese Gedankengänge sind (sieheArtikel von Baumann in diesem Trainerbrief).Gleichzeitig ist aber zuberücksichtigen, dass häufige bzw. zulang andauernde Selbstgesprächedie Konzentration beeinträchtigenkönnen.Eine weitere Frage gibt Auskunft überdie Schuldzuweisung des entstandenenÄrgers. Dabei ärgern sich 94,3% über ihr eigenes Fehlverhalten.23,7 % benutzen das Spielmaterial(Schläger, Ball, Tisch, Netz u.a.) alsindirekte Schuldzuschreibung. 21,8% lassen den Frust am Gegner ausund 14,2 % an den Zuschauern. Für8,5 % dient der Trainer als 'Ventilfunktion'.7,6 % geben andereMöglichkeiten an, wobei hierhauptsächlich die Spielverhältnisse(Boden, Licht u.a.) von Bedeutungsind. Diese ErgebnisseunterstreichendiebevorzugteBeschäftigungder TT-Spielermit der eigenenPersonund die geringeregedanklicheHinwendungzumGegner sowiezu fremdenEinflüssen ("Esliegt ja nicht anmir, dass ich soschlecht spiele").Im Hinblick auf Fehlentscheidungendurch Schiedsrichter überwiegtdeutlich der negative Einfluss. 46,5 %lassen sich negativ beeinflussen. Entwederbenötigen sie die Zeit, um dieEntscheidung zwangsläufig zu akzeptierenbzw. zu verarbeiten oder sieärgern sich trotz des Wissens, dass esbesser wäre, es zu unterlassen. Beidesführt in der Regel zu unnötigenPunktverlusten. Es lösen also nichtnur selbstverschuldete ZielverfehlungenÄrger aus. Er entsteht auchdann, wenn "ein positives Ereignisdurch Handlungen anderer vereiteltwurde und eine Beeinflussung durchdie Person selbst nicht möglich ist".28,4 % lassen sich durch diese Situationnicht beeinflussen. Für 25,1 %haben Fehlentscheidungen einen positivenEinfluss. Durch eine 'Trotzreaktion'("Jetzt erst recht") erfahren sieneuen Ansporn.ZusammenfassungDie Spieler erleben den Belastungsgradwährend des Wettkampfes infast allen Situationen erst als Ärgeroder Wut. Emotionen wie Nervosität,Angst, Resignation o.ä. treten oft erstanschließend in den Vordergrund.Die Spieler sehen also noch immerMöglichkeiten in einer Veränderungund geben nicht sofort auf. Erst beilang andauernden kritischen Situationenwächst die Bedeutung andererEmotionen.Ärgerreaktionen entstehen besondersdann, wenn die Zielverfehlung vermeidbarwar (eigenes schlechtesSpiel), die Zielerreichung vereiteltwurde (Fehlentscheidungen) oder dieHandlungsausführung erschwert wurde(Gegner als 'Materialspieler';schlechte Spielbedingungen).Das Wissen darüber, in welchen SituationenÄrger entstehen kann, ist fürden Trainer und Spieler selbst einwichtiger Ausgangspunkt, umÄrgersituationen rechtzeitig zu bemerkenund entsprechend wirksameBewältigungsmaßnahmen aktivierenzu können, damit die Konzentrationaufrecht erhalten bleibt.Naive psychoregulativeBewältigungstechnikenMit Hilfe naiver Bewältigungstechnikenkönnen entstandene Unzufriedenheit,Nervosität oder Stress reduziertund ein zufriedenstellendesGleichgewicht wiederhergestellt werden.Jeder Spieler hat hierfür im Laufeseiner Spielzeit persönliche Methodenentwickelt, die nach erfolgreicherBewältigung erneut eingesetzt werden.Diese Psychoregulationstechnikenkönnen durch das Klassifikationsschemavon NITSCH &HACKFORT in umwelt- und personorientierteTechniken unterschiedenwerden. Umweltorientierte Technikenbewirken eine Stressreduzierung

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