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Nicole Kamphues

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Trainerbrief 01-05PsychologieFast die Hälfte allerSpieler sind mit ihremWettkampfverhaltenunzufrieden undkönnen die Wirkungihrer "Gegenmaßnahmen"nichteinschätzen -Zeit über ein TrainingsinnvollerBewältigungstechnikennachzudenken!Seite 20versuche nicht ausreichend. Es wirdversucht "abzuschalten, sich zu beruhigenoder in sich zu gehen", um klareGedanken wiederzuerlangen. DieserZeitgewinn erfolgt durch selbstbestimmbare Verzögerungen. Knapp30% gestalten diese rein passiv amTisch. 17,0 % lassen sich beim ‚Ballholen' sehr viel Zeit, verzögern denAufschlag durch mehrmaliges Aufprellen,binden ihre Schuhe odertrocknen ihren Schläger; 15 % nutzendie Möglichkeit zum Handtuch zu gehen.21 % wenden sich vom Tisch ab,wobei einige davon eine aktive Rundedrehen.56 % aller Spieler sind mit ihrem Verhaltenim Wettkampf zufrieden, 44% würden gerne etwas verändern.Dabei werden fast immer zweiVerhaltensänderungen genannt. Einedavon ist besonders "sich nicht soschnell ärgern sowie ruhiger werden"(50,4 %). Danach folgen Aussagenmit geringerem Aussagewert wie"mehr Konzentration", "größeresSelbstvertrauen" und "größere Risikobereitschaft"sowie "mehr Motivation","kein Einfluss durch das Umfeld" und"anderes". Hier werden z.B. "keineAngst mehr vor Niederlagen haben","leichte Gegner auch ernst nehmen","mehr mentale Stärke" genannt.Von den vorgeschlagenen Bewältigungstechnikensind die am häufigstenangewandten Motivations-,Konzentrations- und Beruhigungstechnikenund stellen damit die fürden Spieler effektivsten Technikendar. Erst danach folgen der Einsatztaktischer Mittel und Informationssuche,mit denen besonders die eigeneoder vom Trainer festgelegte Taktikvergegenwärtigt bzw. geändert werdensoll. Ablenkungstechniken spielenhier nur eine untergeordneteRolle. Gleiches gilt für gespielteSelbstdarstellung, in der dem Gegnerdie Kontrolle über die kritische Situationvorgespielt wird sowie für die Simulationder Schlagbewegung, dieals Trockenübung der fehlerhaftenSchlagtechnik Sicherheit bringen soll.Ein Herunterspielen der Bedeutungder Situation wird zur Bedrohungsreduzierungam wenigsten benutzt.Hinsichtlich der Wirkung der angewandtenBewältigungsmaßnahmensind 47,4 % mit ihnen zufrieden.15,2 % sind mit ihnen unzufriedenund 37,4 % können die Wirkung ihrerTechniken nicht einschätzen. DieZufriedenheit der Techniken wirdhauptsächlich damit begründet, dassdie Techniken ausreichen, um denerwünschten Zustand wiederzuerlangen.Vorangegangene gute Erfahrungengeben daher keinen Anlass zurÄnderung. Die Unzufriedenheit derTechniken wird mit einer Erfolglosigkeit,Andauern der Unzufriedenheitoder fehlerhaftem Spiel begründet.Das Nicht-Einschätzen-Können dieserSituation wird mit der Abhängigkeitvon der unterschiedlichen Tagesform,die die Wirksamkeit der Technikenunberechenbar werden lässt("mal klappt es, mal nicht") begründet.DiskussionNaive Bewältigungstechniken stellenim Tischtennis eine häufig benutzteForm dar und sind damit eine wichtigeVorraussetzung für die Bewältigungbelastender Situationen.Von ihnen werden kognitive Technikenachtmal häufiger benutzt als motorischeTechniken. Auffällig istbesonders die häufige Kombinationbeider Techniken, wobei die motorischeTechnik anscheinend ein wichtigesMittel darstellt. Mit ihr wird die'innere' Anspannung nach außen getragen.Des Weiteren werden zu einerkritischen Situation mehrere Technikengenannt. Dieses könnte ein Zeichendafür sein, dass sich eine wirksameMethode noch nicht etablierthat oder der Spieler je nach Belastungsgradder kritischen Situationgrundsätzlich mehrere Techniken zurVerfügung hat. Innerhalb des hohenkognitiven Anteiles können Motivations-,Konzentrations- und Beruhigungstechnikenals die 'Universaltechniken'bezeichnet werden. Auchsie werden sehr oft kombinierterwähnt. Nach den Ergebnissen zuurteilen, sind die Konzentrationstechnikenwohl die wichtigsten Technikenim Tischtennis. Durch den Zeitmangelkommt hier der Zeitverzögerungbesondere Bedeutung zu. Auffallendist dabei das häufige Abwenden vomTisch mit der Absicht, sich kurzzeitigaus dem Spielgeschehen zu entfernen.Die Motivationstechniken beziehensich vor allem auf die eigene Personund eigene spielerischeFähigkeiten.

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