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Nicole Kamphues

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Der<strong>Nicole</strong> <strong>Kamphues</strong>FragebogenSchriftliche Befragung zur Untersuchung und Bewältigungbelastender Situationen im WettkampfEinführungWelche Situationen werden alsbesonders belastend empfunden?Welche Arten von Reaktionen zeigenTischtennisspieler auf belastendeSituationen am häufigsten?Welche naiven Techniken der Psychoregulationwerden von denSpielern in schwierigen Situationenentwickelt und eingesetzt?Nachstehende Fragebogenerhebungsoll Aufklärung bringen unddem Trainer einen Überblick überStrategien geben, die Tischtennisspielereinsetzen, um unterschiedlichebelastende Situationenzu bewältigen. Zwei grundlegendeVorteile bietet die schriftliche Befragung:- Durch gezielte Fragestellungenwird eine rückwirkende Selbstbeobachtungüber das eigene Verhaltenprovoziert.- Da sich Interpretation undUrsachenerklärung mit der persönlichenSpielerfahrung des Trainersbei anderen Methoden vermischenkönnen, ist diese Methode als verbaleSelbstbeobachtung des Spielersein wichtiges Hilfsmittel, dasohne Einflussnahme durch anderePersonen zur Aufdeckung psychoregulativerProbleme oder bestimmterBelastungsfaktoren beitragenkann.MethodikFragebogenkonstruktionund -inhaltInhaltlich sind die Fragen zur Erleichterungfür den Befragten so angeordnet,dass sie vom Allgemeinen zumSpeziellen führen. Der Hauptteilenthält 35 Fragen mit folgenden Themengebieten:Allgemeines zum WettkampfsportTischtennis, PersönlichkeitsspezifischeMerkmale, belastende Situationen imWettkampf, Belastungsfaktoren/ störendeKognitionen, Auswirkungenbelastender Situationen, naive psychoregulativeBewältigungstechniken.Hinsichtlich der Frageformulierungwurden wichtige Prämissen eingehalten.Als Frageform ist sowohl die geschlosseneals auch offene Fragegewählt worden.PersonenauswahlDie Haupterhebung wurde auf Turnierenund Lehrgängen durchgeführt.Insgesamt nahmen 218 weiblicheund männliche TischtennisspielerunterschiedlicherSpielstärke an derQuerschnittsuntersuchungteil. Die Geschlechterverteilungwar mit


50,7% weiblichen und 49,3%männlichen Probanden homogen.Das Alter der Teilnehmer reicht von11 bis 52 Jahre. Das Durchschnittsalterliegt bei 22,4 Jahre. DerSchwerpunkt der Altersverteilung liegtmit 78,2 % im Bereich von 16-30Jahren. Die lokale Eingrenzung konzentriertsich mit 72,5 % auf den TT-Verband Niedersachsen. Das Leistungsniveauerstreckt sich von derKreisklasse bis zur Bundesliga mit einerinsgesamt homogenen Verteilung.ErgebnisseDie wichtigsten Fragestellungen mitihren Ergebnissen finden hier inverkürzter Fassung Berücksichtigung.Allgemeines zum WettkampfsportTischtennisHinsichtlich der Spielweise lassensich die befragten Spieler in vier‚Spieltypen' einteilen. Über die Hälfteder Spieler sind Angriffsspieler (55%),20% Halbdistanzspieler, 18,5% Konterspielerund 6,5% Abwehrspieler.Unter dem Aspekt des Coachingwährend des Wettkampfes geben41,7 % aller Spieler an, dass sieregelmäßig betreut werden. Eineregelmäßige Betreuung erfolgt mit60% von der gleichen Person und mit40% von verschiedenen Personen.Die Mehrzahl der Spieler betreut sichgegenseitig. 38 % werden unregelmäßigund 20,4 % überhaupt nichtbetreut.Zur Bedeutung einer Betreuungäußerten sich 94,3 %. Davon beurteilen89,4 % die Betreuung als sehrwichtig. Als Begründungen werdenz.B. "sie gibt Hinweise auf eigeneFehler bzw. Schwächen des Gegners"angegeben, d.h. ein Außenstehenderhat eine bessere Gesamtübersichtvon dem Spieler als der Aktive selbst.Danach folgen Begründungen wie"psychischer Aufbau nach schlechtemSpiel in Form von Aufmuntern, Motivieren","Beruhigung und Angstreduzierung"sowie "gesteigertes Selbstvertrauendurch eine Ansprechperson".Viele dieser Begründungenwerden mit der Prämisse geäußert,dass die betreuende Person kompetentsein sollte. Damit erhält die Betreuungeinen hohen Stellenwert, derzeigt, dass die Spieler ein 'Feedback'für neue, bessere Spielimpulsebenötigen.Nur 10,6 % finden sie unwichtig mitden Begründungen, dieses sei "nurbei jüngeren Spielern und in höherenSpielklassen notwendig" und Begründungen,die in der eigenen Personliegen, wie "ich kann Tipps nicht umsetzenoder "ich kann mich selbst motivieren;ich bin alt genug".PersönlichkeitsspezifischeMerkmaleAls Begriff aller individuellen Eigenschafteneiner Person besitzen Persönlichkeitsmerkmaleeinen großenEinfluss auf das sportliche Verhalten.EYSENCK beschreibt die Persönlichkeitals eine "mehr oder weniger stabileund überdauernde Organisationvon Charakter, Temperament, Intellektund physischen Merkmalen, dievon der einzigartigen Einstellung zurUmwelt bestimmt ist." Das emotionaleund kognitive Verhalten einesSportlers wird langfristig von diesenmehr oder weniger stabilen Merkmalenbeeinflusst.Der kurzfristige Einfluss von inundexternen Störgrössen auf dieseüberdauernden Eigenschaften kannsehr groß sein. Dadurch neigt manoft zu Verhaltensweisen, die in derRegel nicht auftreten. Sie werdendurch die subjektive Bedeutung deraktuellen Stimmungslage verursacht.Mit einem Anteil von immerhin 74 %ist die Mehrzahl aller Spieler davonüberzeugt, dass sie von diesen Einflussfaktorenüberwiegend bis völligabhängig sind. Nur 24,6 % lassensich durch aktualisierte Stimmungslagennicht beeinflussen.In einem engen Zusammenhang mitder Persönlichkeit steht die Leistungsmotivationdes Sportlers. IhreAusprägung bestimmt alle leistungsbezogenenEinstellungen und Handlungen.Sie ist Voraussetzung für einoptimales Motivationsniveau, welchesden Sportler in die Lage versetzt,eine erfolgreiche Leistung im Wettkampferbringen zu wollen. Die Aktualisierungund Auswirkung der Leistungsmotivationist von zwei idealtypischenPersönlichkeitskonstellationenabhängig, die HECKHAU­SEN in Erfolgs- und Misserfolgsmotivierteunterscheidet. ‚Erfolgszuver­Trainerbrief 01-05Psychologie89,4 % der befragtenSpieler halten eineBetreuung währenddes Wettkampfes fürsehr wichtig -Der Coach ist dabeials taktische Berater,aber auch als"Motivator" undvertraute AnsprechpersongefragtSeite 13


Trainerbrief 01-05Psychologie2/3 aller Befragtenschätzen sich alserfolgsmotiviert ein,1/3 glaubt ehermisserfolgsorientiertzu sein -Der Trainer sollte umdie LeistungsmotivationseinerSpieler wissen, umggf. Maßnahmeneinleiten zu könnenAbb. 1:VerteilungbelastenderSituationen imTischtennissichtliche' (Hoffnung auf Erfolg) sinddurch eine stabilere Erfolgserwartung,auch gegen in- und externeStörfaktoren, gekennzeichnet. Sie beziehenihre Motivation aus der Hoffnungerfolgreich zu sein. Die Anforderungwird zur Herausforderung.‚Misserfolgsängstliche' (Angst vorMisserfolg) sind dagegen instabilergegenüber internen (z.B. eigenenFehlleistungen) sowie externen Bedingungen.Sie beziehen ihre Motivationaus der Furcht, eine Anforderungnicht bewältigen zu können. EintretendeMisserfolge werden hier vieleher auf die eigenen Fähigkeiten bezogen,die damit nachteilige Folgenauf das Selbstwertgefühl haben.Die Befragung ergab, dass 65% allerSpieler erfolgsmotiviert denken. 33%glauben eher misserfolgsorientiert zusein. 2% geben keine Antwort.Schließlich ist auffällig, dass die Erfolgsorientiertheitmit zunehmendenAlter steigt, was Rückschlüsse auf dieWettkampferfahrung zulässt.Die Auseinandersetzung mit der Fragenach der inneren Resignation imWettkampf (Gedanken des Spielersan das Aufgeben des Wettkampfes)bestätigt indirekt das vorherige Ergebnis.Die ‚Furcht vor Misserfolg'würde dieses Gefühl der Aufgabeverstärken, da die Erfahrungen imWettkampf zu unangenehm werden.Das Ergebnis zeigt jedoch, dass 51 %nie an ein Aufgeben im Wettkampfdenken. 44,5 % haben selten diesenGedanken und nur 3 % habenhäufiger das Bestreben aufzugeben.Ohne Erfolgszuversicht wäre diesesErgebnis sicher nicht denkbar.ZusammenfassungFür den Trainer ist es wichtig, nichtnur die aktuelle Motivationslage desSpielers zu kennen, sondern auch dieMotivstruktur wie z.B. die Erfolgsbzw.Misserfolgsorientierung und Anspruchsniveausetzungenseiner Spieler.Das Wissen hierüber erleichtert esihm, seine Motivationstechniken aufdie Selbstmotivierungsmaßnahmendes Spielers abzustimmen.Belastende Situationen imWettkampfBelastungsfaktoren können je nachsubjektiver Bewertung die optimaleFunktionslage des Spielers im Hinblickauf den weiteren Spielverlauf erheblichstören. Besonders unerwarteteoder unbekannte Situationenfördern das Entstehen von Belastungsfaktoren(z.B. die erst bei Spielbeginnerhaltende Information überdas Belagmaterial des Gegners). Belastungsfaktorenkönnen dabei in derPerson selbst, ihrer Umwelt, in dergestellten Aufgabe oder in der wettkampfbezogenenAktion liegen (sieheHandlungstheoretische Grundlagen).Nach Ansicht verschiedener Bundesligatrainerstellen die in Abb. 1ausgewählten Beispiele typische kritischeWettkampfsituationen imTischtennis dar. Die Hälfte aller Spielerempfinden dabei unnötige Leichtsinnsfehlerals besonders störendenFaktor während des Spielverlaufes.Die weiteren Ergebnisse sind der Abbildungzu entnehmen. Für anderesVerhalten werden mehrfach "Verzögerungdurch den Gegner / unfairesVerhalten" oder "schlechte Aufschlagannahme"als belastende Situationangegeben.Die Konzentration innerhalb einesSatzes (hier alte Spielregel) lässtbesonders bei hoher Führung (60 %)Seite 14AufschlagfehlerNetz- und KantenbälleVerlust mehrerer Punkte inFolgeSatzverlängerungunnötige Leichtsinnsfehlereigene Unzufriedenheithart umkämpfte, aberverlorene Punkteanderes Verhalten0,51,48,129,930,336,538,950,20 10 20 30 40 50 60relative Häufigkeit


nach. Von den hierzu angegebenenBegründungen geben fast alle das"Gefühl, schon gewonnen zu haben"bzw. "Leichtsinn" an. Weitere konzentrationsminderndeSituationen sindhoher bzw. schneller Rückstand mitBegründungen des Motivationsverlustes("keine Lust mehr/Scheiß-Egal-Einstellung") und äußere Einflüssedurch Störungen von Zuschauern,Gegnern oder Spielunterbrechungen.96,7 % aller Befragten gaben an,dass sie durch bestimmte Kognitionen"Verkrampfen", d.h. dieBewegungsausführung erheblich verschlechtertwird (interner Störfaktorbegünstigt z.B. den ‚Eisenarm'). Nur3,3 % besitzen hiermit keine Probleme.Fast die Hälfte aller Spielererfährt diese Leistungsminderungdurch "Gedanken an das Verlieren".Danach folgen mit 33,6 % "Gedankenan das eigene Versagen". 17,6%entfallen auf "Gedanken an die Reaktionendes Umfeldes" und "Gedankenan den Gegner".Auch von Nervosität, die bei hoherDosierung ihren positiven Charakterverlieren kann, sind 98,1 % allerSpieler betroffen. Besonders starkeProbleme mit dieser Eigenschaft haben46,4 % "direkt vor dem Wettkampf",25,6 % "kurz nach Spielbeginn",13,8 % "während desWettkampfes" und 12,3 % schon"Stunden vor dem Wettkampf".Da das Spiel durch ständige kurzeWechsel von Entspannungs- undSpannungsphasen gekennzeichnetist, kann sowohl das psychoregulativeProblem der Mobilisation alsauch der Relaxation für einen Spielerbedeutsam sein. Dieses gilt für dieWettkampfphase eines Spieles sowiefür die Wettkampfdauer mehrererSpiele, die durch längere Pausen underneute Spielaktivierung geprägtsind. Das Ergebnis fällt hier sehr ausgeglichenaus. 47,4 % besitzenSchwierigkeiten sich zu aktivieren(Mobilisation). 49,8 % habenSchwierigkeiten sich zu beruhigen(Relaxationsproblem). Jeder Spielerhat also mit einem dieser Bereicheerhebliche Schwierigkeiten, seine optimaleLeistung zum richtigen Zeitpunktaufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen.Für den Trainerkönnen Erkenntnisse dieser Art vonBedeutung sein, um gezielte Trainingmaßnahmenindividuell einleitenzu können.Eine weitere Frage gibt Aufschlussüber die Beeinflussung bestimmterFaktoren, die sich als Leistungssteigerungoder -verschlechterung aufdie aktuelle Wettkampfleistung auswirkenkönnen. Hinsichtlich der individuellenBetreuung kann es für denTrainer sehr aufschlussreich sein, wiesein 'Schützling' auf bestimmte Situationenreagiert. Das Ergebnis zeigt,dass über die Hälfte aller Spieler auf"ein sehr wichtiges Spiel (Schicksalsspiel)"und einer "hohen Überlegenheitdes Gegners" mit einer Leistungssteigerungreagieren. Diese Situationenstellen demnach eine echte Herausforderungpositiver Art dar.Danach folgen "ehemaliges Verlierengegen den Gegner", "Zuschauer" und"bekannte Gegner". Diese drei Situationensind jedoch auch in gleicherWeise für viele Spieler ohne Einflussauf das Spielverhalten. Auch "vorangegangeneNiederlagen" und"schneller Rückstand im Spiel"können sowohl eine Leistungssteigerungals auch -verschlechterung beiden Spielern auslösen. Als eindeutigeTrainerbrief 01-05PsychologieMobilisieren oderBeruhigen? -Der Trainer sollteherausfinden, wasdem Spieler schwererfällt und Technikenzur Unterstüzunganbieten könnenAbb. 2:VerteilungstörenderGedankenwährend desWettkampfesVerlust des eigenenSelbstvertrauensGedanken, die nichts mitdem Spiel zu tun habenÄnderung derAufmerksamkeitslenkungantizipierter Mißerfolgemotionale Reaktionresignative Gedanken17,5ärgern über vorangegangene39,8Fehler0 5 10 15 20 25 30 35 40 45relative Häufigkeit14,720,424,630,845Seite 15


Trainerbrief 01-05PsychologieDer Blick zurück -Der Gedanke an in der Vergangenheitentstandene Fehler kann die Konzentration aufden nächsten Satz behindern.Seite 16Leistungsverschlechterung werden "zustarker Leistungsdruck von außen","Störreize durch die Umgebung" und"Kritik von außen während des Spieles"angegeben. Darauf folgen mitgeringerem Abstand "zu starkes Denkenan die Erfüllung der Zukunfts-Perspektiven", "unbedeutender Wettkampf"und "anfangs misslungeneAktionen". Keinen bedeutenden Einflussauf das Spielverhalten habeninsbesondere "zu starkes Denken andie Erfüllung der Zukunfts-Perspektiven", "unbedeutender Wettkampf"sowie "Zuschauer".Aus der Befragung (siehe Tab.2) wirdersichtlich, dass Tischtennisspieler erheblicheSchwierigkeiten besitzen,sich auf das ‚Hier und Jetzt' zu konzentrieren.Entweder lassensie sich leicht ablenken odersie können die in der VergangenheitentstandenenFehler nicht akzeptieren.Beides beinhaltet negativeKonsequenzen für diezukünftige Handlung, daein Verarbeiten mehrer Gedankengleichzeitig nurschwer möglich ist.Weiterhin kann die Annahmebestätigt werden, dassSpieler immer zuerstÄrgerreaktionen zeigen.Resignative Gedanken undantizipierter Misserfolg tretennur zu einem geringenProzentsatz zuerst auf. ImGegensatz dazu steht mit30,8 % der Gedanke vonVerlust des Selbstvertrauensan dritter Stelle. Dieses verdeutlicht,wie stark sich Tischtennisspielerüber ihre Leistung bewerten.Hinsichtlich der Satzverlängerungäußerten sich insgesamt 51,1 %Spieler, die eher von negativenGefühlen begleitet werden. Als Beispielewerden "hohe Anspannung","Nervosität", "verstärkte Angst vordem Verlieren" oder "Unsicherheitund Hoffnung keinen Fehler zu machen".15,2 % empfinden "garnichts". Sie spielen in dieser Situationwie bisher normal weiter.Positive Gefühle im Sinne einer Herausforderungwerden von 28,8 %empfunden. Sie teilen sichgleichmäßig auf in "dem festen Glaubenzu gewinnen", dem Empfinden"Ruhe und Selbstvertrauen", dem"Nervenkitzel, der als stimulierendwahrgenommen wird" und einer "hohenKonzentration".Die Hälfte aller Spieler lässt sichdurch bestimmte Situationen in ihrerKonzentration ablenken. Dabeiwerden sehr oft das "eigene Aufregenbzw. Ärgern über misslungene, leichteFehler (z.B. Fehlaufschlag)", die"Ablenkung durch den Gegner (z.B.'blöde' Kommentare, lautes Aufmuntern,lange Pausen usw.)", "äußereEinflüsse als verstärkter Lärm (z.B.vom Nebentisch u.a.)" sowie "Bemerkungenoder Klatschen der Zuschauer,welches gegen einen gerichtet ist"angegeben. Nur bei wenigen Spielern(8,2 %) stören "Spielunterbrechungenbedingt durch falschesZählen, Stop-Rufe o.ä." und "Glücksbzw.Traumbälle des Gegners" dieKonzentration. Für die andere Hälfteder Spieler gibt es keine konzentrationsminderndenSituationen.ZusammenfassungTischtennisspieler werden in erster Liniedurch personbezogene Belastungsfaktorenin ihrer Leistung negativbeeinflusst. Sie reagieren äußerstsensibel auf die Qualität ihrer eigenenSpielweise. Ist diese für sichselbst und für die Umwelt nichtüberzeugend genug, wird mit einerstarken Unzufriedenheit über die eigenenLeistungen reagiert (vgl.1.Fallbeispiel zur Selbstkonfrontationsmethode).Die Tatsache, dassFehler zum Spiel gehören und jederMal einen schlechten Tag erwischenkann, ist nur schwer zu akzeptieren.Eine andere Beeinflussung sind umweltbezogeneBelastungsfaktoren,die nicht durch die eigene Personentstehen. Sie werden in organisatorische,physikalisch-technische undsoziale Faktoren differenziert. OrganisatorischeBelastungsfaktoren entstehenz.B. durch lange Wartezeitenzwischen den Wettkämpfen oder dieDauer des Wettkampfes. Das Erreicheneines optimalen Aktivationsniveauswird dadurch erheblich erschwert.Im physikalisch-technischenBereich (Zustand der Wettkampfstätteund -geräte, externe Störreize) liegtein zweiter Schwerpunkt. SchlechteLichtverhältnisse, glatte Böden unddas Belagmaterial des Gegners stehendabei im Vordergrund. Weiterhin


Trainerbrief 01-05Psychologie46,5 % der Befragten lassensich von Schiedsrichterentscheidungennegativbeeinflussen.Seite 18beide Formen. Dieses Ergebnis warzu erwarten, da Wettkämpfe aufgrundihrer Komplexität nie ohneGedankengänge stattfinden können.Das beweist auch der geringe Anteilvon 2,4 % für die Antwort 'nie'. Hiergilt es für den Trainer, den Spielerdarauf aufmerksam zu machen, wiewichtig positive Verstärkungen fürdiese Gedankengänge sind (sieheArtikel von Baumann in diesem Trainerbrief).Gleichzeitig ist aber zuberücksichtigen, dass häufige bzw. zulang andauernde Selbstgesprächedie Konzentration beeinträchtigenkönnen.Eine weitere Frage gibt Auskunft überdie Schuldzuweisung des entstandenenÄrgers. Dabei ärgern sich 94,3% über ihr eigenes Fehlverhalten.23,7 % benutzen das Spielmaterial(Schläger, Ball, Tisch, Netz u.a.) alsindirekte Schuldzuschreibung. 21,8% lassen den Frust am Gegner ausund 14,2 % an den Zuschauern. Für8,5 % dient der Trainer als 'Ventilfunktion'.7,6 % geben andereMöglichkeiten an, wobei hierhauptsächlich die Spielverhältnisse(Boden, Licht u.a.) von Bedeutungsind. Diese ErgebnisseunterstreichendiebevorzugteBeschäftigungder TT-Spielermit der eigenenPersonund die geringeregedanklicheHinwendungzumGegner sowiezu fremdenEinflüssen ("Esliegt ja nicht anmir, dass ich soschlecht spiele").Im Hinblick auf Fehlentscheidungendurch Schiedsrichter überwiegtdeutlich der negative Einfluss. 46,5 %lassen sich negativ beeinflussen. Entwederbenötigen sie die Zeit, um dieEntscheidung zwangsläufig zu akzeptierenbzw. zu verarbeiten oder sieärgern sich trotz des Wissens, dass esbesser wäre, es zu unterlassen. Beidesführt in der Regel zu unnötigenPunktverlusten. Es lösen also nichtnur selbstverschuldete ZielverfehlungenÄrger aus. Er entsteht auchdann, wenn "ein positives Ereignisdurch Handlungen anderer vereiteltwurde und eine Beeinflussung durchdie Person selbst nicht möglich ist".28,4 % lassen sich durch diese Situationnicht beeinflussen. Für 25,1 %haben Fehlentscheidungen einen positivenEinfluss. Durch eine 'Trotzreaktion'("Jetzt erst recht") erfahren sieneuen Ansporn.ZusammenfassungDie Spieler erleben den Belastungsgradwährend des Wettkampfes infast allen Situationen erst als Ärgeroder Wut. Emotionen wie Nervosität,Angst, Resignation o.ä. treten oft erstanschließend in den Vordergrund.Die Spieler sehen also noch immerMöglichkeiten in einer Veränderungund geben nicht sofort auf. Erst beilang andauernden kritischen Situationenwächst die Bedeutung andererEmotionen.Ärgerreaktionen entstehen besondersdann, wenn die Zielverfehlung vermeidbarwar (eigenes schlechtesSpiel), die Zielerreichung vereiteltwurde (Fehlentscheidungen) oder dieHandlungsausführung erschwert wurde(Gegner als 'Materialspieler';schlechte Spielbedingungen).Das Wissen darüber, in welchen SituationenÄrger entstehen kann, ist fürden Trainer und Spieler selbst einwichtiger Ausgangspunkt, umÄrgersituationen rechtzeitig zu bemerkenund entsprechend wirksameBewältigungsmaßnahmen aktivierenzu können, damit die Konzentrationaufrecht erhalten bleibt.Naive psychoregulativeBewältigungstechnikenMit Hilfe naiver Bewältigungstechnikenkönnen entstandene Unzufriedenheit,Nervosität oder Stress reduziertund ein zufriedenstellendesGleichgewicht wiederhergestellt werden.Jeder Spieler hat hierfür im Laufeseiner Spielzeit persönliche Methodenentwickelt, die nach erfolgreicherBewältigung erneut eingesetzt werden.Diese Psychoregulationstechnikenkönnen durch das Klassifikationsschemavon NITSCH &HACKFORT in umwelt- und personorientierteTechniken unterschiedenwerden. Umweltorientierte Technikenbewirken eine Stressreduzierung


durch direkte Veränderungen deräußeren Umweltbedingungen (z.B.Aufsuchen einer stimulierenden oderberuhigenden Atmosphäre, ablenkendeGespräche, Zuwendung durchTrainer oder Zuschauer, Beruhigung/ Stimulation durch Musik u.a.m.).Personorientierte Techniken setzenam Spieler an. Sie entstehen aus derWechselwirkung psychischer, vegetativerund motorischer Prozesse. Aufdieser Grundlage ergeben sich zweiweitere Ansatzpunkte: bei motorischenTechniken erfolgt eine Stressreduzierungdurch Bewegungs- bzw.Entspannungaktivität des Körpers(z.B. Auf- und Ablaufen, LockerungssowieAtemübungen); die kognitivenTechniken versuchen subjektive Problembewertungenüber die Selbstbeeinflussungso darzustellen, dass entwedereine Aktivierung oder Entspannungnotwendig ist.Welche Arten von Bewältigungstechnikennun verstärkt von denSpielern in kritischen Wettkampfsituationeneingesetzt werden, zeigen folgendeErgebnisse.Die kognitive Technik "sich vorstellen,bald gewonnen zu haben" wird amwenigsten benutzt. Eine Veränderungder Situationseinschätzung, in der negativeSituationsaspekte in einen positivenBedeutungszusammenhangumgedeutet werden, scheint also keinerelevante Technik zu sein. Von den12,3 % anderen Techniken sind nur0,9 % motorische Techniken("Lockerungsübungen") vertreten,dafür 11,4 % kognitive Motivationstechniken,die immer in Form vonpositiven Selbstbefehlen und Autosuggestionangewandt werden (Ichsage mir: "Ich kann Tischtennis spielen";"Nicht aufgeben, Los! Weiter!";"Komm', das schaffst du, du willst gewinnen").Knapp die Hälfte aller Befragten verwendengezielte Motivationstechnikenvor oder/und während des Wettkampfes.Davon wenden alle dieMotivationstechniken im Wettkampfan. 66 % zusätzlich auch vor Spielbeginn.Vor Spielbeginn überwiegt eindeutigder Einsatz kognitiverTechniken (81,4 %) gegenüber denmotorischen Techniken (18,6 %). Beiden kognitiven Techniken stehenwiederum motivierende Selbstsuggestion("Ich will gewinnen", "denschaff' ich"), erfolgszuversichtlicheund positive Gedanken ("an den Erfolgoder gewonnenen Pokal denken","an vormalige gute Leistungendenken") sowie Konzentrationsübungenauf das Spiel im Vordergrund.Einige wenige bevorzugen"taktische Vorüberlegungen oder Beobachtungdes Gegners" oder motivierensich mit Hilfe anderer Mittel(z.B. TT-Videos). Der Anteil motorischerTechniken verteilt sich auf dieTechniken "Aufwärmen, intensivesEinspielen und Musik hören". Währenddes Wettkampfes überwiegenebenfalls die kognitiven Techniken imVergleich zu den motorischen Techniken.Von den Erstgenannten werdenwieder mit eindeutigerMehrheit (72,3 %)Techniken der positivverstärkten Selbstsuggestionim Zusammenhangmit einer Aktivierungdes Siegeswillensbenutzt. Von den motorischenTechniken werdendie "geballte Faust","Lockerungsübungenbzw. Tänzeln" und "zumHandtuch gehen" erwähnt.Auf die Frage, wie sichdie Spieler wieder versuchenerneut zu Konzentrieren,antworteten97,2 % aller Spieler.Die Angaben erfolgtenauch hier größtenteilsals kombinierte Form von kognitivenund motorischen Techniken. Von denkognitiven Techniken werden für denWiedergewinn an Konzentration folgendeTechniken vermehrt angewendet:gedankliche Selbstgespräche,um sich zu beruhigen oder zu besinnenmit dem Ziel, sich nur auf einenGedankengang zu konzentrieren;Selbstsuggestion (eigene Anfeuerung,Siegeswille, Ansporn);Überdenken ihrer Taktik und Beobachtungder Schwächen des Gegners;die bisherigen Fehler vergessen;Konzentration auf einen mit demSpiel zusammenhängenden Gegenstand.Hierbei werden besonders der"eigene Schläger oder Schläger desGegners" und "der Ball" erwähnt.Fast alle motorischen Techniken werdenzum "Zeitgewinn" benutzt. DieZeit zwischen den Ballwechseln istdemnach für erneute Konzentrations­Trainerbrief 01-05PsychologieFast die Hälfte aller Befragten nennen alsMotivationstechnik das Ballen der Faust -Timo Boll zeigt, wie man diese Geste mitZuversicht verbindet.Seite 19


Trainerbrief 01-05PsychologieFast die Hälfte allerSpieler sind mit ihremWettkampfverhaltenunzufrieden undkönnen die Wirkungihrer "Gegenmaßnahmen"nichteinschätzen -Zeit über ein TrainingsinnvollerBewältigungstechnikennachzudenken!Seite 20versuche nicht ausreichend. Es wirdversucht "abzuschalten, sich zu beruhigenoder in sich zu gehen", um klareGedanken wiederzuerlangen. DieserZeitgewinn erfolgt durch selbstbestimmbare Verzögerungen. Knapp30% gestalten diese rein passiv amTisch. 17,0 % lassen sich beim ‚Ballholen' sehr viel Zeit, verzögern denAufschlag durch mehrmaliges Aufprellen,binden ihre Schuhe odertrocknen ihren Schläger; 15 % nutzendie Möglichkeit zum Handtuch zu gehen.21 % wenden sich vom Tisch ab,wobei einige davon eine aktive Rundedrehen.56 % aller Spieler sind mit ihrem Verhaltenim Wettkampf zufrieden, 44% würden gerne etwas verändern.Dabei werden fast immer zweiVerhaltensänderungen genannt. Einedavon ist besonders "sich nicht soschnell ärgern sowie ruhiger werden"(50,4 %). Danach folgen Aussagenmit geringerem Aussagewert wie"mehr Konzentration", "größeresSelbstvertrauen" und "größere Risikobereitschaft"sowie "mehr Motivation","kein Einfluss durch das Umfeld" und"anderes". Hier werden z.B. "keineAngst mehr vor Niederlagen haben","leichte Gegner auch ernst nehmen","mehr mentale Stärke" genannt.Von den vorgeschlagenen Bewältigungstechnikensind die am häufigstenangewandten Motivations-,Konzentrations- und Beruhigungstechnikenund stellen damit die fürden Spieler effektivsten Technikendar. Erst danach folgen der Einsatztaktischer Mittel und Informationssuche,mit denen besonders die eigeneoder vom Trainer festgelegte Taktikvergegenwärtigt bzw. geändert werdensoll. Ablenkungstechniken spielenhier nur eine untergeordneteRolle. Gleiches gilt für gespielteSelbstdarstellung, in der dem Gegnerdie Kontrolle über die kritische Situationvorgespielt wird sowie für die Simulationder Schlagbewegung, dieals Trockenübung der fehlerhaftenSchlagtechnik Sicherheit bringen soll.Ein Herunterspielen der Bedeutungder Situation wird zur Bedrohungsreduzierungam wenigsten benutzt.Hinsichtlich der Wirkung der angewandtenBewältigungsmaßnahmensind 47,4 % mit ihnen zufrieden.15,2 % sind mit ihnen unzufriedenund 37,4 % können die Wirkung ihrerTechniken nicht einschätzen. DieZufriedenheit der Techniken wirdhauptsächlich damit begründet, dassdie Techniken ausreichen, um denerwünschten Zustand wiederzuerlangen.Vorangegangene gute Erfahrungengeben daher keinen Anlass zurÄnderung. Die Unzufriedenheit derTechniken wird mit einer Erfolglosigkeit,Andauern der Unzufriedenheitoder fehlerhaftem Spiel begründet.Das Nicht-Einschätzen-Können dieserSituation wird mit der Abhängigkeitvon der unterschiedlichen Tagesform,die die Wirksamkeit der Technikenunberechenbar werden lässt("mal klappt es, mal nicht") begründet.DiskussionNaive Bewältigungstechniken stellenim Tischtennis eine häufig benutzteForm dar und sind damit eine wichtigeVorraussetzung für die Bewältigungbelastender Situationen.Von ihnen werden kognitive Technikenachtmal häufiger benutzt als motorischeTechniken. Auffällig istbesonders die häufige Kombinationbeider Techniken, wobei die motorischeTechnik anscheinend ein wichtigesMittel darstellt. Mit ihr wird die'innere' Anspannung nach außen getragen.Des Weiteren werden zu einerkritischen Situation mehrere Technikengenannt. Dieses könnte ein Zeichendafür sein, dass sich eine wirksameMethode noch nicht etablierthat oder der Spieler je nach Belastungsgradder kritischen Situationgrundsätzlich mehrere Techniken zurVerfügung hat. Innerhalb des hohenkognitiven Anteiles können Motivations-,Konzentrations- und Beruhigungstechnikenals die 'Universaltechniken'bezeichnet werden. Auchsie werden sehr oft kombinierterwähnt. Nach den Ergebnissen zuurteilen, sind die Konzentrationstechnikenwohl die wichtigsten Technikenim Tischtennis. Durch den Zeitmangelkommt hier der Zeitverzögerungbesondere Bedeutung zu. Auffallendist dabei das häufige Abwenden vomTisch mit der Absicht, sich kurzzeitigaus dem Spielgeschehen zu entfernen.Die Motivationstechniken beziehensich vor allem auf die eigene Personund eigene spielerischeFähigkeiten.


Hier stehen verbale Selbstinstruktionen,in denen durch selbstgegebeneAnweisungen neue Impulse gesetztwerden sollen und die Autosuggestionim Vordergrund. In dieser werdenaffektgeladene Überzeugungen positiverArt mit Hilfe von VorstellungsoderErinnerungsvorgängen hervorgerufen("Du hast letztes Mal gegenden Gegner gut gespielt, also spielstdu auch heute gut!" oder "Ich kannTischtennis spielen!").Innerhalb der Beruhigungstechnikenwerden besonders Ablenkungstechniken,entweder durch sich selbst odermit Hilfe anderer, bevorzugt. Tendenziellbleibt festzuhalten, dass bei Beruhigungstechnikendas Abwendenvom eigentlichen Spielgeschehen imVordergrund steht, während bei Motivations-sowie Konzentrationstechnikengerade die Konfrontation derSpielssituation gesucht wird. DieFähigkeit einen Wettkampf ohneBewältigungstechniken bestreiten zukönnen, wird von keinem Spielergeäußert.Für Trainer liegt die praktische Bedeutungder Kenntnis naiver Psychoregulationstechnikendes Spielersbesonders darin, dass der Trainereinerseits die Möglichkeit besitzt, bestimmteBewältigungstechniken desSpielers genauer kennen zu lernen.Andererseits besteht für den Trainerdie Notwendigkeit, in ein falsch erkanntespsychoregulatives Verhaltenkorrigierend einzugreifen. Das Wissenüber bestimmte Bewältigungstechnikendes Spielers erleichtert daherdem Trainer die individuelle Einstellungauf den Spieler sowie dasEntscheiden über die Einleitung besondererMaßnahmen, die schließlichzur Verbesserung der Wettkampfleistungbeitragen sollen.ZusammenfassungIm Hinblick auf eine Ursachenerklärungfür Misserfolge beurteilendie befragten Spieler die Tageseinstellungmit 61,6 % als Hauptursache.Danach folgen die Psyche (46,4%), die Taktik (37,4 %), die Technik(27,0 %) sowie als letztes die Konditionmit 14,2 %. Die meisten Spielersind sich also über den Einfluss psychologischerFaktoren im Tischtennisbewusst.Im Gegensatz dazu machen sichaber nur 43,6 % aller Spieler bewusstGedanken über diese Thematik. Vondiesen setzt sich der größte Teil alleinemit diesem Thema auseinander.Nur 24 % erfolgt über die Vermittlungdes Trainers.Die Ergebnisse dieser Untersuchungenverdeutlichen das Vorhandenseinvon belastenden Situationen im Wettkampfund die Notwendigkeit,Bewältigungstechniken einzusetzen.Durch gezielte Maßnahmen des Trainerssind Bewältigungen oder sogarVerhinderungen dieser störendenFaktoren möglich. Der Trainer solltesich also immer bei Problemen dieserArt mit seinen Spielern auseinandersetzenund ihnen bei ihrer BewältigungHilfe leisten, ohne jedochdabei die Selbständigkeit des Spielerszu beeinträchtigen. Denken, Entscheidenund Handeln muss derSportler immer selbst. Des Weiterenist beim Arbeiten mit psychoregulativenMaßnahmen zu beachten, dassder Einsatz dieser von den Spielernselbst akzeptiert und verstanden werdenmuss, um nicht als "Behandlungbeim Psychiater" missverstanden zuwerden. Gleichzeitig beinhaltet diesesArbeiten einen zeitlichen Mehraufwand,der nicht unterschätzt werdendarf.Zu berücksichtigen bleibt letztendlich,dass psychologische Faktoren nichtimmer in letzter Konsequenzspielentscheidendsein müssen,sie aber – wiesowohl die Selbstkonfrontationsmethodeals auch die Fragebogenerhebungbestätigen– einen zunehmendhohen Anteilam Wettkampfbesitzen. Im Tischtennisist es wichtig, seinspielerisches Niveaupunktgenau abrufenzu können und gleichzeitiginterne oder externeStöreinflüssedurch effektive Bewältigungstechnikenabzuwehren. Dieseabschließenden Sätze erinnern wiederan den ersten Satz der Einleitung(siehe Seite 3 in diesem Heft), der dasHauptproblem des Sportlers, wie ichfinde, prägnant analysiert hat: ‚Nichtdie Dinge im Leben beunruhigen uns,sondern die Gedanken darüber.'Trainerbrief 01-05PsychologieDer Coach kann helfen, störende Faktoren imWettkampf auszuschalten oder zu minimieren.Seite 21

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