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Tourismus und Schutzgebiete - Hemmschuh oder ... - ALPNATOUR

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Statements von Vertretern<br />

von Verbänden,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis<br />

Univ. Prof. Dr. Gerda Schneider<br />

Universität für Bodenkultur, Wien<br />

Dep. für Raum, Landschaft <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

Institut für Landschaftsplanung<br />

Peter-Jordan-Str. 82, A-1190 Wien<br />

Tel.: 0043/1/47654-7251<br />

E-mail: gerda.schneider@boku.ac.at<br />

www.boku.ac.at<br />

Landschaftsplanung hat zum Ziel, Perspektiven <strong>und</strong><br />

Handlungsfreiräume für Frauen <strong>und</strong> Männer im Sinne<br />

einer sozialen, ökologisch <strong>und</strong> ökonomisch nachhaltenden<br />

Landnutzung zu eröffnen bzw. zu fördern. Großräumige<br />

Schutzgebietskonzeptionen mit Zonenplanungen, Ein- <strong>und</strong><br />

Ausgrenzungen sind räumliche Modelle nachhaltig ungleicher<br />

Chancen für BewohnerInnen, Gemeinden, Regionen<br />

<strong>und</strong> sind eine Begleiterscheinung der Globalisierung. Die<br />

„verwaltete“ Welt wird größer. Schutzgebiets- <strong>und</strong> <strong>Tourismus</strong>konzeptionen<br />

sind auf ihre planerischen Leitbilder <strong>und</strong><br />

gesellschaftlichen Wertorientierungen anhand der Nachhaltigkeitskriterien<br />

kritisch zu prüfen <strong>und</strong> Denk- <strong>und</strong> Handlungsalternativen<br />

aufzuzeigen. Landschaftsplanung trägt<br />

dazu bei, autonome, eigenverantwortliche Lebens- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftsverhältnisse zu stabilisieren, die die Lebensqualität<br />

<strong>und</strong> Handlungsfreiräume für Frauen <strong>und</strong> Männer in<br />

der Gemeinde, in der Region fördern.<br />

Reinhard Dayer<br />

Vizepräsident des Verbandes alpiner Vereine<br />

Österreichs, B<strong>und</strong>esgeschäftsführer der Naturfre<strong>und</strong>e<br />

Österreich<br />

Viktoriagasse 6, A-1150 Wien<br />

Tel.: 0043/1/89235 34-29<br />

E-Mail: reinhard.dayer@naturfre<strong>und</strong>e.at<br />

www.naturfre<strong>und</strong>e.at, www.vavoe.at<br />

Der <strong>Tourismus</strong> ist auf dem Weg zur globalen Industrie: Ein<br />

enormer Konzentrationsprozess bei den Anbietern führt zu<br />

massivem Druck auf Destinationen <strong>und</strong> Unterkünfte. Alle<br />

müssen wachsen <strong>und</strong> das Produkt muss für neue K<strong>und</strong>enschichten<br />

preisgünstiger werden. Ökologie, soziale Arbeitsverhältnisse<br />

<strong>und</strong> Wohlfahrt für Bewohner von Destinationen<br />

<strong>oder</strong> entlang der Anreiserouten, müssen sich den ökonomischen<br />

Zwängen unterordnen.<br />

Gerade deshalb braucht ein sozial- <strong>und</strong> umweltverträglicher<br />

<strong>Tourismus</strong> auch <strong>Schutzgebiete</strong>. Denn sozial- <strong>und</strong> umweltverträglicher<br />

<strong>Tourismus</strong> heißt, Belastungsgrenzen der Natur<br />

respektieren, sparsam mit dem Raumverbrauch <strong>und</strong> lokalen<br />

Ressourcen umgehen, lokale Wertschöpfung fördern <strong>und</strong> das<br />

kulturelle Erbe pflegen, schätzen <strong>und</strong> genießen.<br />

Der sozial- <strong>und</strong> umweltverträgliche <strong>Tourismus</strong> ist ein bewusstes<br />

Gegenmodell zum Massentourismus <strong>und</strong> braucht <strong>Schutzgebiete</strong><br />

als Partner für bewusste Menschen <strong>und</strong> für bewusste<br />

<strong>und</strong> kluge Destinationen.

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