Dornbusch Herbst 2007 Wahlausgabe.p65 - Evkibaiertal.de

Wählen lohnt sich !„Wer die Wahl hat ...[Beitrag für den „Kirchenwahl-Dornbusch Herbst 2007]„Wer die Wahl hat, hat die Qual“. Solautet ein bekanntes Sprichwort.- MeineFrau stellte unsere zwei- oder dreijährigeTochter beim Frühstück gern vordie Wahl „Möchtest du Marmelade aufdein Brötchen oder Honig?“ Ich sagtemeiner Frau dann: „Schmier ihr dochirgend etwas auf’s Brötchen! Wenn sie’snicht mag, wird sie’s schon sagen. DasKind ist mit einer Entscheidung dochnoch hilflos überfordert!“ – Hilflos überfordertbin auch ich, wenn ich etwa anunsere Landtags- oder Bundestags-Wahlen denke. Bei Kommunalwahlenkennt man die Kandida/inn/en ja in derRegel mehr oder weniger und oft bereitsseit längerer Zeit. Bis vor kurzem wählteich in Flensburg. Das fiel mir nochleicht. Da entschied ich mich bei Kommuneund Landtag für den SSW undseine Kandidaten: die dänisch orientierte,Stimme der Vernunft’. Da konnte ichnicht viel falsch machen. Doch bei Bundestags-Wahlenhatte ich auch dortmeine Probleme; denn für den Bundestagkandidiert der SSW nicht mehr. –Nun, für irgendeine Partei entscheideich mich dann doch – nolens-volens,wie es auf Lateinisch heisst: widerwillig;denn so richtig ist heute keine derzur Wahl stehenden Parteien noh mienMütz, wie wir Plattdeutschen sagen:nach meinem Geschmack.Vor zweitausend und mehr Jahren – alsozu den Zeiten, als die Bücher unsererBibel geschrieben wurden – gab es nochkeine Wahlen im Sinne unseres modernenVerständnisses von ,Demokratie’.Entweder durften nur die upper classeswählen, also die ,freien Bürger’ der gesellschaftlichenOberschicht in der griechisch-römischenAntike. Doch diemachten nur einen Bruchteil der Gesamtbevölkerungaus. Oder es gab inkleineren Gruppierungen Akklamationen:jemand wurde für eine bestimmteFunktion vorgeschlagen, und der ,Verein’gab seine Zustimmung. Oder erstimmte für den einen und gegen denanderenUnsere biblischen Texte kennen nureine Wahlmöglichkeit. Diese aber warfür die Autoren unserer Bibelschriften,sonderlich für die Verfasser der Bücherdes Alten Testamentes, so wichtig,dass sie nicht nur ein, sondern dasHauptthema der Bibel darstellt. Ich wähledafür nur einen Text des Alten Testamentesaus, der aber so zentral ist,dass er für alle anderen Vergleichstextetypisch ist. – Ich wurde in England religiös,sozialisiert’ (wie man es heutemodisch bezeichnet), das heisst: alsChrist prägte mich eine evangelikale Jugend-Organisationin England währendder 50er Jahre des letzten Jahrhunderts.Ein wichtiges Lied, das wir fast täglichsangen, hat den folgenden Text, den ichdann auch gleich übersetze:Choose you this day whom you willserve,Wählt heute, wem ihr dienen wollt,Choose you this day whom you willserve!Wählt heute, wem ihr dienen wollt!But as for me, as for me, as for me:13