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Jahresbericht 2008 - ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen

Jahresbericht 2008 - ProAsyl/Flüchtlingsrat Essen

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<strong>ProAsyl</strong>/<strong>Flüchtlingsrat</strong> <strong>Essen</strong> ist eine seit 1991 bestehende Flüchtlingsinitiative mit einem als<br />

besonders förderungswürdig anerkannten Förderverein.<br />

Schwerpunkte der Arbeit sind sowohl Begleitung und Beratung von einzelnen Flüchtlingen als auch<br />

die Verbesserung von Aufnahme- und Lebensbedingungen für Migranten. Im Interesse des<br />

sozialen Friedens und zur Förderung einer nichtrassistischen Gesellschaft gehört es zum<br />

Selbstverständnis von <strong>ProAsyl</strong> <strong>Essen</strong>, sich an Projekten zu beteiligen oder solche zu initiieren,<br />

welche sich öffentlich mit der alltäglichen und strukturellen Fremdenfeindlichkeit auseinander<br />

setzen und die für das friedliche Zusammenleben der Kulturen werben.<br />

Arbeitsschwerpunkte im Jahr <strong>2008</strong> waren die Themen Illegalität und Bleiberecht, welche in den<br />

verschiedenen Arbeitsforen immer wieder thematisiert wurden.<br />

Beratung im Jahr <strong>2008</strong><br />

Ein Stamm von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter/innen garantieren feste<br />

Öffnungszeiten für die Flüchtlingsberatung, die dreimal in der Woche als offene Beratungssprechstunde<br />

angeboten wird.<br />

Neben der offenen Beratungs werden auch gezielt Termine mit den Mitarbeitern vereinbart, wenn<br />

es sich um längere oder schwierige Beratungsgespräche handelt. Begleitung zu Behörden wird -<br />

wenn notwendig – durchgeführt bzw. über sog. Paten organisiert.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> hat <strong>ProAsyl</strong>/<strong>Flüchtlingsrat</strong> <strong>Essen</strong> 315 Einzelpersonen beraten (135 weiblich/180<br />

männlich). Insgesamt wurden 965 Beratungsgespräche durchgeführt. Im Vergleich zum Vorjahr ist<br />

die Zahl der beratenen Personen um 33% angestiegen.<br />

Die Hauptherkunftsländer der Ratsuchenden in unserer Beratungsstelle waren Irak, Nigeria, Iran,<br />

Serbien/Kosovo, Ghana, Türkei, Libanon, Afghanistan und Sierra Leone.<br />

Die überwiegende Zahl der Klienten hatte eine Aufenthaltserlaubnis (135 Personen), 94 Personen<br />

waren in Duldung, 19 Personen befanden sich mit Aufenthaltsgestattung im Asylverfahren. Bei den<br />

Übrigen handelte es sich entweder um Personen mit verfestigtem Aufenthalt oder um Menschen,<br />

die ohne Aufenthaltstitel oder mit Fiktionsbescheinigung, Grenzübertrittsbescheinigung oder Visum<br />

zu uns kamen.<br />

Die inhaltlichen Schwerpunkte der Beratung lagen erneut im Bereich Migration und Flucht (z.B.<br />

Aufenthaltsrecht, Asylverfahren, Abschiebung, Umverteilung) sowie psychosoziale Betreuung (z.B.<br />

Gesundheit, Traumatisierung, soziale Sicherung, Arbeit).<br />

Insbesondere zu erwähnen ist hier die Beratung zur gesetzlichen Bleiberechtsregelung nach §104<br />

AufenthG. Da in diesem Bereich viele sog. Probe-Aufenthaltserlaubnisse erteilt wurden, wird auch<br />

erklärbar, warum erstmals die Anzahl der Geduldeten geringer ist als die der Rat suchenden<br />

Personen mit Aufenthaltserlaubnis. Ob sie dauerhaft einen Aufenthaltstitel behalten werden, wird<br />

sich erst im Laufe des Jahres abzeichnen. Die Hürden hierfür sind hoch, denn der Lebensunterhalt<br />

muss dauerhaft gesichert sein. Wir befürchten, dass vor allem kinderreiche Familien in die<br />

Duldung zurück fallen werden, wenn es bei den derzeitigen gesetzlichen Regelungen bleibt.<br />

In der Beratungspraxis hat auch das Thema medizinische Versorgung von Illegalisierten eine<br />

zunehmend große Rolle gespielt. Engagierte Menschen aus verschiedenen Bereichen<br />

(Studierende, Mediziner, Sozialarbeiter usw.) begannen deshalb Ende <strong>2008</strong>, die Gründung eines<br />

Vereins im Bereich der medizinischen Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung<br />

voran zu treiben. Ziel ist es neben politischer Öffentlichkeitsarbeit vor allem, ein Netzwerk von<br />

Ärzten aufzubauen, das die medizinische Versorgung von Illegalisierten sicherstellt.<br />

Förderverein <strong>ProAsyl</strong>/<strong>Flüchtlingsrat</strong> <strong>Essen</strong> e.V. Sparkasse <strong>Essen</strong> BLZ: 36050105 Kto.: 1 600 626 2

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