26.11.2012 Aufrufe

Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln ...

Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln ...

Institut für Versicherungswissenschaft an der Universität zu Köln ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

75<br />

von rund 4,5 Mrd. €. Daraus ergibt sich, dass alle übrigen deutschen Lebensversicherer<br />

in Summe 2002 Stille Lasten von eben rund 4,5 Mrd. € auswiesen 65 .<br />

Aber nicht nur die bil<strong>an</strong>ziell nicht sichtbaren Reserven wurden be<strong>an</strong>sprucht, zahlreiche<br />

Unternehmen waren nicht mehr in <strong>der</strong> Lage, Zuführungen <strong>zu</strong>r Rückstellung <strong>für</strong><br />

Beitragsrückerstattung dar<strong>zu</strong>stellen. Im Gegenteil, die Rückstellungen <strong>für</strong> Beitragsrückerstattung<br />

wurden erheblich reduziert, die freien Teile sogar teilweise vollständig<br />

abgeschmolzen. Zur Fin<strong>an</strong>zierung <strong>der</strong> Direktgutschrift sahen sich m<strong>an</strong>che Unternehmen<br />

gezwungen, die BaFin um Genehmigung einer entsprechenden Auflösung<br />

<strong>der</strong> RfB <strong>zu</strong> bitten. In 2002 s<strong>an</strong>k schließlich die bil<strong>an</strong>zielle Eigenmittelquote in <strong>der</strong> Lebensversicherungsbr<strong>an</strong>che<br />

auf ihren historischen Tiefstst<strong>an</strong>d. Die vergleichsweise<br />

freundliche Entwicklung des Kapitalmarktumfeldes in 2003 und 2004 aber auch die<br />

weiteren Maßnahmen <strong>der</strong> Unternehmen selbst haben zwischenzeitlich <strong>zu</strong> einer gewissen<br />

Entsp<strong>an</strong>nung aber keineswegs <strong>zu</strong>r allgemeinen Problemlösung geführt.<br />

5.2.3 Kapital<strong>an</strong>lagen<br />

Um die Verluste bzw. Abschreibungsbedarfe bei Kapital<strong>an</strong>lagen aus<strong>zu</strong>gleichen versuchten<br />

die Unternehmen außerordentliche Erträge herbei <strong>zu</strong> führen. So verkauften<br />

nahe<strong>zu</strong> alle Lebensversicherungsunternehmen solche Kapital<strong>an</strong>lagen, auf denen<br />

noch immer Buchwertreserven vorh<strong>an</strong>den waren. Zum Teil geschah dies durch den<br />

Verkauf von Aktien aus dem Best<strong>an</strong>d, <strong>zu</strong>dem realisierten einige Unternehmen stille<br />

Reserven in Beteiligungen durch konzerninterne Geschäfte. Zu diesem Zweck wurde<br />

bspw. eine konzernexterne Gesellschaft gegründet, die die Beteiligung <strong>zu</strong>m Marktpreis<br />

von <strong>der</strong> Tochtergesellschaft kaufte, um sie d<strong>an</strong>n <strong>an</strong>schließend <strong>an</strong> die Muttergesellschaft<br />

des Konzerns weiter <strong>zu</strong> verkaufen. Dadurch wurden bei <strong>der</strong> Tochtergesellschaft<br />

die stillen Reserven auf diese Beteiligung realisiert, die Beteiligung<br />

selbst verblieb im Konzernbesitz, jetzt allerdings ohne stille Reserven. Dabei h<strong>an</strong>delte<br />

es sich sowohl um Beteiligungen <strong>an</strong> Versicherungsunternehmen, die ja ebenfalls<br />

von denselben Umständen wie das verkaufende Unternehmen betroffen waren,<br />

als auch um <strong>an</strong><strong>der</strong>e Beteiligungen.<br />

65 Selbstverständlich gab es unter den übrigen deutschen Lebensversicherungsunternehmen auch in<br />

2002 solche, die weiterhin über Bewertungsreserven verfügten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!