KiBiWo 2012 - Evangelische Kirchengemeinde Waldachtal
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Gemeindebrief der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchengemeinde</strong> <strong>Waldachtal</strong><br />
„An der Kirch hat jemand d’Uhr g’ stohla“...<br />
So begrüßte mich mein Sohn Simon<br />
vor einiger Zeit, als er von der<br />
Schule heim kam.<br />
Ich wusste sofort Bescheid, denn<br />
die Zifferblätter unserer Kirchenuhr<br />
mussten restauriert werden. Ich<br />
erklärte ihm dann, weshalb die<br />
Zifferblätter fehlen.<br />
Aber ich muss gestehen, immer<br />
wenn ich an der Kirche vorbei fuhr,<br />
war mein Blick auf die nicht vorhandene<br />
Kirchenuhr gerichtet.<br />
„Wie viel Uhr isch denn?“ Ich<br />
merkte dann erst, wie oft man auf<br />
die Kirchenuhr schaut. Wie sehr<br />
man auf die Zeit fixiert ist und wie<br />
abhängig man davon ist. Aber<br />
weshalb eigentlich? Ist denn immer<br />
alles so wichtig? Oder könnte<br />
man seine Zeit nicht für die wirklich<br />
wichtigen Dinge im Leben<br />
besser einsetzen?<br />
Ein bekanntes Zitat von L. A. Seneca<br />
lautet:<br />
Es ist nicht zu wenig Zeit, die<br />
wir haben, sondern es ist zu viel<br />
Zeit, die wir nicht nutzen.<br />
Das stimmt tatsächlich. Wie oft hat<br />
man eigentlich Zeit übrig? In der<br />
heutigen Zeit ist doch alles verplant.<br />
Jeder hat Termine. Und<br />
doch, wenn man es sich genau<br />
überlegt, müsste sicherlich nicht<br />
jeder Termin wahrgenommen<br />
werden. Man könnte seine Zeit oft<br />
viel besser einsetzen. Vor allem<br />
für Dinge, die einem Spaß machen.<br />
Ich selber habe es gelernt, dankbar<br />
zu sein für geschenkte Zeit.<br />
Und diese nutze ich, soweit es<br />
geht, sinnvoll. Als mir die Ärzte vor<br />
ca. elf Jahren mitteilten, dass ich<br />
sehr wahrscheinlich ein behindertes<br />
Kind bekommen werde, stellte<br />
ich mich darauf ein, dass dann ein<br />
Großteil meiner Zeit verplant sein<br />
wird. Ich erkundigte mich und<br />
wusste von Bekannten, dass ein<br />
behindertes Kind oft einen 24-<br />
Stunden-Tag zur Folge hat. Gott<br />
hatte jedoch anderes mit mir vor.<br />
Er schenkte mir ein Kind, das zwar<br />
etwas mehr Zeit in Anspruch<br />
nimmt, als meine anderen Kinder,<br />
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