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Thema: Methodische Konzeptionen zu großen Spielen - h-schlenke.de

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Sportwissenschaft - Sport und GesellschaftDepartment Sport & GesundheitFakultät für NaturwissenschaftenReferat vom 3.11.2006Kurs: Kleine Spiele WS 2006/2007Dozent: Dr. Uwe RhekerReferentin: Katrin Mätzel (katrinmaetzel@yahoo.<strong>de</strong>)<strong>Thema</strong>: <strong>Methodische</strong> <strong>Konzeptionen</strong> <strong>zu</strong> großen <strong>Spielen</strong>Einleitung:Sportspiele im Allgemeinen: sehr vielschichtige und komplizierte Handlungs<strong>zu</strong>sammenhänge(hoher Anspruch in Be<strong>zu</strong>g auf motorische, taktische und technische Handlungen) Spielanfänger sollten nicht mit <strong>de</strong>m komplexen Gesamtspiel konfrontiert wer<strong>de</strong>n- methodisch aufeinan<strong>de</strong>r aufbauen<strong>de</strong> Spielformen- Erwerb von motorischen, emotional-affektiven, sozialen und kognitiven Qualifikationen3 Grundanfor<strong>de</strong>rungen <strong>zu</strong>r Qualität spieldidaktischer Praxis nach Dietrich, Dürrwächter undSchaller:1. han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Auseinan<strong>de</strong>rset<strong>zu</strong>ng mit Sportspielen2. Sportspiele müssen <strong>zu</strong>nächst durch vereinfachte Spielformen (i<strong>de</strong>ntische Spieli<strong>de</strong>e) erlerntwer<strong>de</strong>n3. Üben und TrainierenDidaktische Grundkonzeptionen nach Dietrich, Dürrwächter und Schaller:(Wie kann man Sportspiele vermitteln?)- Konzepte als Anhaltspunkte, wie man Sportspiel für die Schule aufbereiten bzw. einführen kann- die Lehrkraft muss für <strong>de</strong>n eigenen Unterricht stets eine „Überset<strong>zu</strong>ng“ leisten1. Elementhaft- synthetische Metho<strong>de</strong>nkonzeption (Die Zerglie<strong>de</strong>rungsmetho<strong>de</strong>)- <strong>zu</strong>nächst Erlernen und Verbessern <strong>de</strong>r technischen und taktischen Grun<strong>de</strong>lemente <strong>de</strong>s Spiels,kombiniert mit Entwicklung <strong>de</strong>r konditionellen Grundlagen.- zentraler Gedanke: um Spiel umsetzen <strong>zu</strong> können, müssen die wichtigsten Grundfertigkeitenbeherrscht wer<strong>de</strong>n.Beispiel: Basketball – Passen und Fangen, Dribbeln, Zweierrhythmus und Korbwurf Es gibt isolierte ÜbungsreihenAufbau einer methodischen Übungsreihe (MÜR):- vom Leichten <strong>zu</strong>m Schweren- vom Bekannten <strong>zu</strong>m Unbekannten1


- vom Einfachen <strong>zu</strong>m Komplexen- die Übungsreihe hat die Aufgabe, eine sportliche Technik systematisch ein<strong>zu</strong>führen1. Allgemein vorbereiten<strong>de</strong> Übungen• Systematisches Aufwärmen: Laufen, hüpfen, springen…• Spiele <strong>zu</strong>m Aufwärmen: Fanspiele, kleine Ballspiele• Stretching2. Bewegungsvorstellung• Visuelle Metho<strong>de</strong>n: Vormachen, Bil<strong>de</strong>rreihen, Lehrtafel, Vi<strong>de</strong>os…• Akustische Metho<strong>de</strong>n: Bewegungsbeschreibung, Bewegungserklärung• Kinästehthische Metho<strong>de</strong>n: die Bewegung führen3. Übungsentwicklung• Technik unter erleichterten Bedingungen ausführen (ohne Gegner, langsamer…)4. Anwendung <strong>de</strong>r erlernten Technik in Spiel- und Übungsformen• AusprobierenVorteile:- Techniken wer<strong>de</strong>n von vornherein richtig gelernt.- Individuelles Eingehen ist möglich.- Es ist einfach <strong>zu</strong> unterrichten.- Gleiches Niveau für alle, weil die gleiche Technik zeitgleich geübt wird.- Möglichkeiten für Steitsituationen sind kaum gegeben da <strong>de</strong>r Wettkampfcharakter fehlt.Nachteile:- späte Befriedigung <strong>de</strong>s Wunsches <strong>zu</strong> spielen- Spielgerechte Anwendung ist nicht unbedingt gegeben (Bsp. Spieler stehen wie beim Übennicht immer an <strong>de</strong>r gleichen Stelle).- Gefahr <strong>de</strong>s langweiligen Unterrichts- oft hoher Geräte- und Organisationsaufwand2. Ganzheitliche- analytische Metho<strong>de</strong>nkonzeption (Konfrontationsmetho<strong>de</strong>)- das Spiel wird möglichst schnell „richtig“ gespielt (in einer Rohform <strong>de</strong>s Zielspiels)- Grundi<strong>de</strong>e: „<strong>Spielen</strong> lernt man am besten durch <strong>Spielen</strong>!“- Verzicht auf jegliche Art <strong>de</strong>r Zerglie<strong>de</strong>rungArten <strong>de</strong>r Konfrontationsmetho<strong>de</strong>:- die reine Konfrontationsmetho<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>r die Akteure sofort mit <strong>de</strong>m fertigen Spiel konfrontiertwer<strong>de</strong>n.- Die aufbereitete Konfrontationsmetho<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>r Vereinfachungen Schritt für Schritt<strong>zu</strong>rückgenommen wer<strong>de</strong>n und dadurch die Komplexität <strong>de</strong>s Spiels erhöht wird.- Die indirekte Konfrontationsmetho<strong>de</strong>, wo mit einer Reihe sog. Kleiner Spiele operiert wird unddas Zielspiel dadurch vorbereitet wird.Vorteile:- wenig Aufwand- viel Spielpraxis2


- Alle steigen sofort spielerisch ein motivierend (Wettkampf, Spielfreu<strong>de</strong>)- keine Zerlegung in spielfrem<strong>de</strong> Übungssituationen- Sammeln von Vielfältigen SpielerfahrungenNachteile:- Es wird einfach drauf losgespielt Fehler schleichen sich ein und können gefestigt wer<strong>de</strong>n.- Es wird sehr viel Neues auf einmal gelernt.- Kenntnisse <strong>zu</strong>m Spiel fehlen (Regelkenntnisse, Taktik, Aufbau, Angriff,...).- Alle sind meistens auf einem Haufen <strong>zu</strong> fin<strong>de</strong>n (da wo <strong>de</strong>r Ball ist).- soziale Konflikte in Wettkampfsituation- Die Guten nehmen das Spiel an sich, die Schlechten verlieren <strong>de</strong>n Spaß und können sich nichtweiterentwickeln z.T. fehlen<strong>de</strong> Erfolgserlebnisse. kein spielgemäßes Konzept3. Spielgemäße Konzeption(Wie lernen Kin<strong>de</strong>r spielen? <strong>Spielen</strong> steht im Vor<strong>de</strong>rgrund)- lässt sich als Kombination von Konfrontationsmetho<strong>de</strong> und Zerglie<strong>de</strong>rungsmetho<strong>de</strong>beschreiben, wobei die Vorteile genutzt und die Nachteile ausgeklammert wer<strong>de</strong>n.- Spielreihe steht als Sammlung von diversen Spielformen im Mittelpunkt- Übungsformen haben lediglich einen ergänzen<strong>de</strong>n Charakter- Grundgedanke: ein Spiel, welches die Schüler lernen wollen, wird von Beginn an in seinerGrundi<strong>de</strong>e erlernt und mit wachsen<strong>de</strong>m Können in schwierigeren Formen versucht- Kleine Spiele spielen daher bei <strong>de</strong>m spielgemäßen Konzept eine beson<strong>de</strong>re Rolle, da sie dieGrundform <strong>de</strong>s Zielspiels repräsentieren können.- Der Spielgedanke geht von <strong>de</strong>r einfachen Grundspieli<strong>de</strong>e <strong>zu</strong>m komplexen Spiel.- Ausgehend von <strong>de</strong>r Grundspieli<strong>de</strong>e (G) wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n methodischen Spielreihen immer mehrElemente eingefügt. Techniken/ Technikreihen wer<strong>de</strong>n eingebaut und durch methodischeÜbungsreihen (MÜ) o<strong>de</strong>r methodische Spielformen (MSF) wird ein höheres Spielniveauerreicht bis hin <strong>zu</strong>m Zielspiel (ZS).<strong>Methodische</strong> Spielreihe (MSR)-Vorbereiten<strong>de</strong> spielerische GrundformenBestimmte Elemente in Spielform üben- Vereinfachte Spielformen (<strong>de</strong>s Zielspiels) Bsp.: Kleinfeldspiele- Das Zielspiel: Eventuell mit Abwandlungen, um bestimmte Elemente beson<strong>de</strong>rs <strong>zu</strong> üben(Entwicklung <strong>de</strong>r Technik sollte nicht vernachlässigt wer<strong>de</strong>n) höheres Niveau <strong>de</strong>s Spiels3


MSFMSFGZSMÜMÜVorteile:-es ermöglicht ein <strong>Spielen</strong> von Anfang an- auch am Anfang bereitet das <strong>Spielen</strong> keine Überfor<strong>de</strong>rung, da es <strong>de</strong>r Auffassungsgabe <strong>de</strong>rZielgruppe angepasst wird- Misserfolgserlebnisse wer<strong>de</strong>n durch kleinschrittige Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Spieli<strong>de</strong>e vermie<strong>de</strong>n- keine Trennung von Technik und Taktik- die vielseitige Entwicklung von <strong>Spielen</strong> motiviert <strong>zu</strong>m Sporttreiben auch in <strong>de</strong>r Freizeit,eventuell sogar <strong>zu</strong> einer lebenslangen BewegungskarriereWeitere Vermittlungskonzepte:4. Der integrative Ansatz (Groth, Kuhlmann):- hier wer<strong>de</strong>n mittlerweile sehr verschie<strong>de</strong>ne methodisch-didaktische Vorschläge <strong>zu</strong>rSportspielvermittlung gebün<strong>de</strong>lt- Integration be<strong>de</strong>utet mehr als in an<strong>de</strong>ren Ansätzen „Weg“ und „Ziel“ <strong>zu</strong>gleich- die Vielzahl von <strong>Spielen</strong> ist in einer entwicklungsgemäßen Ordnung <strong>zu</strong>sammen<strong>zu</strong>stellen, sodass beispielsweise zwischen <strong>de</strong>n Kleinen und <strong>de</strong>n großen Sportspielen eine dritte („integrative“)Gruppe entsteht- <strong>Spielen</strong> (z. B. Regelspiele), Spiele (z.B. Wurfspiele) und Spiel (z.B. Basketball) lautet dann <strong>de</strong>rstrukturelle Drei-Schritt- dieser Drei-Schritt kennzeichnet sich dadurch, dass er gemeinsame Strukturen offen legt und dieVielfalt <strong>de</strong>r Spiele abnimmt, während die psycho-motorischen Anfor<strong>de</strong>rungen an ein Spiel dabeiSchritt für Schritt wachsen4


- beim integrativen Ansatz steht nicht die isolierte Einführung eines Spiels im Vor<strong>de</strong>rgrund,son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Erwerb grundlegen<strong>de</strong>r Kompetenzen für diverse Sportspiele- da<strong>zu</strong> gibt es drei aufeinan<strong>de</strong>r aufbauen<strong>de</strong> Stufen- Allgemeiner grundlegen<strong>de</strong>r Teil, die sog. Basisfähigkeiten- Sportspielübergreifen<strong>de</strong> Komponenten bzw. <strong>de</strong>n sog. Grundlagenfähigkeiten- Sportspielspezifische Komponenten, <strong>de</strong>n sog. Spezialfähigkeiten5. Der sportspielübergreifen<strong>de</strong> Ansatz (Nagel):- hat viel mit <strong>de</strong>m integrativen Ansatz gemeinsam, <strong>de</strong>nn wo gemeinsames integriert wer<strong>de</strong>n kann,lässt sich auch übergreifend schulen- man geht hier davon aus, dass alle Sportspiele eine Vernet<strong>zu</strong>ng miteinan<strong>de</strong>r aufweisen und überdie selben Grundfunktionen verfügen- beim Konzept <strong>de</strong>r sportspielübergreifen<strong>de</strong>n Vermittlung geht es darum übergreifen<strong>de</strong>Erfahrungsstrukturen für mehrere Sportspiele flexibel auf<strong>zu</strong>bauenLiteratur:Dietrich, K./Dürrwächter, G./Schaller, H.-J.(1994): Die Großen Spiele. 4. Aufl. AachenGünzel, W. & Laging, R. (Hrsg.).(2001). Neues Taschenbuch <strong>de</strong>s Sportunterrichts. Band 2Rheker, U. (2000). Alle ins Wasser spielend, schwimmend – schwimmend spielen. Band 2: Spielund Spaß für Fortgeschrittene. Aachen: Meyer & Meyer Verlag.5

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